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97 aufs Programm, die mir besonders nah ist, ich lade befreundete Musiker ein, um spannende Projekte zu verwirklichen. Es ist auch ein Abenteuer, zwei Wochen, in denen ich mich austoben und Dinge riskieren kann. Die Programme werden erst am Konzerttag gedruckt; wir haben die Freiheit, vor Ort zu entscheiden, was wir spielen möchten. Konnten Sie diesem Festival, das sehr stark durch Kremers Persönlichkeit geprägt wurde, eigene Impulse geben? Das war im Grunde ganz leicht. Gidon Kremer ist ein sehr offener Geist. Ihm war es wichtig, dass man ihn nicht kopiert, sondern eigene Wege geht. Das Repertoire hat sich ja auch sehr geändert. Kremer legte eher einen Schwerpunkt auf die neue baltische und russische Musik; ich setze ganz andere Akzente. Mit 33 Jahren haben Sie bereits eine große solistische Karriere absolviert, geben viele Konzerte und stehen als Festivalleiter in der Verantwortung. Denken Sie manchmal darüber nach, wohin Sie Ihr Weg noch führen wird? Ich glaube, das ergibt sich von selbst. Ich habe keinen Lebensplan; ich mache das wahnsinnig gern, was ich gerade mache und versuche, das noch sehr lange zu machen. Wenn ich die Notwendigkeit verspüre, bestimmte Dinge zu tun, dann stelle ich dazu auch ganz bewusst die Weichen. Mir ist es vor allem wichtig, nicht die ganze Zeit mit Konzerten zu verplanen. Für die nächsten Spielzeiten habe ich vieles abgesagt, um mich auf die Dinge zu konzentrieren, die mir wirklich wichtig sind. Wie machen Sie, wenn keine Konzerte auf dem Kalender stehen? Auch dann ist immer viel zu tun. Ich bereite meine nächsten Projekte vor, übe und lerne. Ich habe gerade einige CDs aufgenommen; da sind freie Tage absolut notwendig, um die Aufnahmen abzu hören und zu schneiden. Anfang des Jahres hatte ich mir eine Auszeit genommen; da war ich einfach zwei Wochen nur in Berlin. Ohne Stress, ohne um sechs Uhr morgens ins Taxi zum Flughafen zu steigen, weil ich abends irgendwo ein Konzert habe. Ich konnte in Ruhe frühstücken und mich dann ganz entspannt ans Instrument setzen. Solche kreativen Phasen, in denen man keine Konzerte spielt, aber an sich selbst arbeitet, sind sehr wichtig. Foto: Marco Borggreve Gibt es auch Tage, an denen Sie keine Lust haben, das Cello auszupacken? Mit Lust hat das nichts zu tun. Aber wenn man eine Woche hart gearbeitet und viele Konzerte gegeben hat, dann braucht man Zeit, das zu verdauen, darüber nachzudenken, wie es war und was kommt. Man kann nicht einfach weitermachen. Dann bleibt das Cello auch mal für ein, zwei Tage eingepackt, das ist ein ganz natürlicher Prozess. Im Internet: www.nicolasaltstaedt.com KONZERTE MIT NICOLAS ALTSTAEDT Nicolas Altstaedt spielt im 7. Philharmonischen Konzert das Cellokonzert von Antonín Dvořák. Die Duisburger Philharmoniker werden geleitet von Giedrė Šlekytė. Mi 15. / Do 16. Februar 2017, 20.00 Uhr Philharmonie Mercatorhalle Weitere Informationen finden Sie auf Seite 50. Im 8. Kammerkonzert ist er mit Alexander Lonquich zu hören. Auf dem Programm stehen die fünf Sonaten für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven. So 07. Mai 2017, 19.00 Uhr Philharmonie Mercatorhalle Informationen zu diesem Konzert auf Seite 71, weitere Konzerte auf den folgenden Seiten >>