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Für Edvard Grieg war Johannes Brahms „in unserer Zeit Deutschlands erste, ja leider vielleicht einzige<br />
große Persönlichkeit.“ Mehrere Male sind die beiden einander persönlich begegnet – unter anderem bei einer<br />
Silvesterparty 1886 in Leipzig, auf der Brahms mit strenger Hand ein Schüsselchen Erdbeermarmelade vor<br />
fremdem Zugriff verteidigte. Grieg hat die heitere kleine Szene gewiss amüsiert; wie Brahms war er alles andere<br />
als ein Snob.<br />
Mit Robert Schumann verband die beiden Musiker auch ein gemeinsames Idol. Griegs Klavierkonzert,<br />
1868 vollendet, zollt dem Schumann-Konzert deutlich Tribut – schon in der markanten Einleitung, in der das<br />
Klavier gewissermaßen den Vorhang über den dramatischen Ereignissen aufzieht. Der herbe nordische Tonfall<br />
des Werkes dürfte Brahms gleichfalls gefallen haben; der gebürtige Hamburger hatte bekanntlich eine besondere<br />
Schwäche für nationale Idiome und folkloristische Anklänge. Die finden sich zuhauf auch in der „Mittsommernachtswacht“<br />
des schwedischen Spätromantikers Hugo Alfvén – ein stimmungsvolles Klangbild, in dem sich<br />
atmosphärische Nachtklänge und fröhliche Tanzweisen unwiderstehlich mischen.<br />
Der Brahms-Zyklus, den die Duisburger Philharmoniker unter Leitung von GMD Giordano Bellincampi<br />
in den letzten Spielzeiten erarbeitet haben, schließt sich mit der dritten Sinfonie aus dem Jahre 1883. In ihrer<br />
knappen, konzentrierten Faktur ist sie sicherlich die originellste der vier Schwesterwerke; über ihre emotionalen<br />
Qualitäten geriet Brahms’ Protegé Antonín Dvořák ins Schwärmen „Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem<br />
dabei auf.“<br />
Mit dem norwegischen Pianisten Håvard Gimse ist ein exzellenter Grieg-Kenner in Duisburg zu Gast.<br />
Für seine Referenzaufnahmen nordischer Klavierwerke wurde der Osloer Hochschulprofessor mit mehreren<br />
bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet.<br />
55<br />
Ermöglicht durch<br />
Giordano Bellincampi Dirigent<br />
Håvard Gimse Klavier<br />
Foto: Marc Zimmermann