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Ganze 13 Jahre alt war Aziz Shokhakimov, als er zum ersten Mal als Dirigent vor dem Nationalen Sinfonieorchester<br />
seines Heimatlandes Usbekistan stand. Schon im Jahr darauf dirigierte er Bizets „Carmen“ an der<br />
usbekischen Nationaloper. Ein 14-jähriger, der die versammelten Kräfte von Solisten, Chor und Orchester durch<br />
eine dreistündige Opernaufführung leitet, braucht nicht nur eine Menge Talent, sondern auch gute Nerven und<br />
eine starke musikalische Autorität. Der 1988 in Taschkent geborene Maestro hat all das und konnte damit auch<br />
an der Deutschen Oper am Rhein überzeugen, wo er 2014 ebenfalls mit „Carmen“ debütierte. Offenbar ist es<br />
sein Schicksalsstück: Nach der umjubelten Aufführung wurde Aziz Shokhakimov als Kapellmeister unter Vertrag<br />
genommen.<br />
Mittlerweile hat der usbekische Musiker am Pult zahlreicher europäischer und amerikanischer Orchester<br />
gestanden. Auf dem Podium der Philharmonischen Konzerte präsentiert er sich erstmals mit klang- und<br />
bildkräftigen Werken des slawischen Repertoires. Dabei treffen die beiden großen Antipoden der russischen<br />
Romantik aufeinander: Während Nikolai Rimsky-Korsakow altslawischen Märchenton und exotisches Kolorit<br />
höchst suggestiv verbindet, ruft Peter Tschaikowsky mit Poesie und tänzerischer Eleganz die verklungene<br />
Welt des europäischen Rokoko wach. In Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 finden die unterschiedlichen<br />
Traditions stränge ihre meisterhafte Synthese. Die sowjetische Kulturpolitik sah in dem 1937 uraufgeführten<br />
Werk eine Huldigung an das stalinistische Regime – die Doppelzüngigkeit des heroischen Finalsatzes war den<br />
Apparatschiks offenbar entgangen.<br />
Solistin in Tschaikowskys Rokoko-Variationen ist die vielfach preisgekrönte russische Cellistin Tatjana<br />
Vassiljeva, die in ihrer Karriere maßgeblich von Mstislaw Rostropowitsch gefördert wurde. Sie war es auch, die<br />
2006 das offizielle Pariser Gedächtniskonzert für ihren großen Mentor bestritt. Tatjana Vassiljeva arbeitet eng<br />
mit dem Komponisten Krzysztof Penderecki zusammen, dessen zweites Cellokonzert sie 2011 eingespielt hat.<br />
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Aziz Shokhakimov Dirigent<br />
Tatjana Vassiljeva Violoncello<br />
Foto: Iliya Kononov<br />
Foto: A. Guzov