Unser beste Seit'n Juli 2016

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Du musst Geschichten erzählen. Wer mehr über Bier wissen möchte, der geht zu Karl Schiffner nach Aigen-Schlägl – dem ersten Bier-Sommelier-Weltmeister: Wirte tun das, Braumeister tun es und viele Menschen, die einfach genießen möchten. Bier in Designer-Gläsern. Bier zu Tintenfisch und Bergkäse? Vor zehn, fünfzehn Jahren ist das ein Thema für ein paar Wenige. „Und die sind zu der Zeit mehr belächelt worden.“ Mittlerweile ist die Biervielfalt unübersehbar – vom Supermarkt bis zur Speisekarte im Restaurant. Und es spricht sich herum, dass Bier ein Gericht mindestens so gut begleiten kann, wie ein Wein. Wenn heut von feinem Bier gesprochen wird, dann ist die Rede von Craft-Bieren. Ein Begriff, der dem Karl Schiffner nicht recht schmeckt. Denn Handwerk im wörtlichen Sinn steckt selten in diesen Bieren. Dafür sind die Mengen zu groß, in denen diese Biere gebraut werden. Handwerk ist, wenn Schiffners Sohn Bier siedet im Glühweinkocher. Eines sind diese Biere aber – sie sind Alternativen zum Einheitsgeschmack der ganz großen Marken. Sie sind nach einer bestimmten Idee entstanden und nicht nach einem traditionellen Rezept. „Kopfbier“ also oder „brainbeer“, wenns englisch klingen soll. Im Biergasthaus in Aigen-Schlägl zapfen Gisela und Karl Schiffner und ihr Team ein halbes dutzend Biere vom Fass. Aus der Flasche gibts an die hundertfünfzig weitere Sorten. „Wir wissen zu jedem Bier eine Story“, sagt Karl Schiffner. Und diese Geschichten erzählt er schon lange. Schließlich kennt er in den meisten Brauereien auch die Gesichter dazu, die Braumeister. Ob in Deutschland, der Schweiz, in Schottland – „mein Netzwerk an Kontakten ist durch den Ge winn des Weltmeistertitels ge wachsen“, sagt Karl Schiffner. Vor sieben Jahren war das. Bei aller Freude an Bieren der ganzen Welt – ihm liegen die heimischen Brauereien am Herzen. Mit der Brauerei Hofstetten, der Stiftsbrauerei Schlägl und der Freistädter Braucommune arbeitet Schiffner eng zusammen – im gemeinsamen Verein „Bierviertel“. Und er lässt sich seine eigenen Biere brauen. Nach Schiffners Idee gebraut wird in Hofstetten zum Beispiel das „Champion Bitter“: „Sehr würzige, aromatische Bittere, lässt den Hopfen drin, bleibt lang am Gaumen“, sagt Karl Schiffner. Ein untergäriges Bier übrigens, das nicht gefiltert wurde. Etwas, das sich Karl Schiffner öfter wünschen würde – mit dem Filtrieren verliert das Bier nicht nur Trübstoffe, sondern auch Etliches vom Geschmack. Oder das Leinsamen-Bier das sein Sohn gebraut hat: cremig trüb und mit einem wunderbaren Duft nach Leinsamen – genauer, nach dem Süßen im Leinsamen und nicht nach dem Bitteren. Beides sind Biere mit spürbar viel Das Buch Bier kombiniert von Karl Schiffner und Sepp Wejwar, Chefredakteur des Magazins genuss.bier.pur. ist im Agrarverlag erschienen. Ausnahmsweise ein Bierbuch ohne Rezepte. Dafür mit hundert Tipps, wie sich Bier und Speisen genussvoll kombinieren lassen. Eine gselch te Rahm suppe zum Beispiel mit fränki schem Rauchbier. Oder grüner Spargel mit einem Weißbier. Übrigens – zum Tintenfisch kann ein Pale Ale sehr gut passen. Und zum Bergkäse ein helles Bockbier. Dazu gibts Anregungen zum Verkosten, zum Bier als Aperitiv und als Verdauungsschluck. isbn 978-3-7040-2403-9 bitterem Hopfen. Kein Genuss also für Menschen, die sagen, sie sind keine Biertrinker. Denen mit einem Bier Freude zu machen, das reizt den Karl Schiffner besonders. Mit Fruchtbieren gelingt das oft. Vor den Braumeistern und ihrer Arbeit hat Karl Schiffner großen Respekt. Er ist überzeugt davon, dass die meisten Biere die Brauerei in sehr gutem Zustand verlassen. Und so liegts dann an den Wirtinnen und Wirten und den Genießern, dass sie dem Bier die gleiche Zuwendung schenken. Das beginnt beim Zapfen: Wenn Karl Schiffner seine Schankanlage in Betrieb setzt, kommt zuerst Mineralwasser aus dem Zapfhahn. Wasser mit Kohlensäure ist das einfachste Mittel die Leitungen sauber zu halten. Und wenn dann gezapft wird, dann darf das schon zwei bis drei Minuten dauern, auch bei modernen Schankanlagen. Karl Schiffner hat zusammen mit Kurt Zalto von Zalto-Glas Neunagelberg auch ein eigenes Verkostglas für Bier entwickelt. Ein Glas, das hübsch ist und gar nicht viel kostet. Und das schon vom Angreifen her dem Bier sowas wie Respekt mitgibt. Als Biersommelier unterrichtet Karl Schiffner an der Bierakademie, schreibt eine regelmäßige Kolumne in der Fachzeitschrift Brauwelt und ist auch bei den KultiWirten und den hotspots als Ausbildner tätig: Wenn die Konsumenten mehr wissen, als jene, die ihnen ein Bier anbieten, dann fehlt was ... Biergasthaus Schiffner Karl Schiffner Linzer Straße 9 4160 Aigen-Schlägl T 0 72 81 / 88 88 www.biergasthaus.at Und bei diesen KultiWirten ist Bier-Kultur garantiert: Eduard Kaiser’s Gasthaus Gabi & Andreas Windner Vormarktstraße 67 4310 Mauthausen T/F 0 72 38 / 22 94 geniessen@edkaisers-gasthaus.at www.edkaisers-gasthaus.at RT Mo + Di, Mi – Sa 11 – 14 Uhr und 18 – 24 Uhr, So 10 – 15 Uhr Schwechaterhof Wolfgang Pötzl Leopold-Werndl-Straße 1 4400 Steyr T 0 72 52 / 530 67 F 47 70 54 office@schwechaterhof.at www.schwechaterhof.at RT So ab 14 Uhr + Mo bis 17 Uhr 2 Juni 2016
Moor & mehr Es ist eine ruhige Gegend hier zwischen Alm und Traun: Wälder, Felder, drunten im Tal der Wimbach und das Moorbad. Und da drüber steht der Gasthof Dickinger: ein Familienbetrieb seit fünfundvierzig Jahren. Ein Geheimtipp könnte man meinen. Doch die Kurgäste wissen längst, dass es sich lohnt, aus dem Wimbachtal hier herauf zu wandern. Oder gleich beim Dickinger Quartier zu nehmen und zu den Kuranwendungen hinunter zu spazieren. Denn die Küche wird hier seit langem gelobt – die von Christine Dickinger, der Seniorchefin. Und jetzt immer öfter die von Sohn Johannes. Viele Jahre Tradition hat beim Dickinger auch die Weinkultur. Nicht grad selbstverständlich für ein Gasthaus draußen am Land. Doch Johann Dickinger senior hat seine eigene Freude am Wein weitergegeben. Die Zutaten für die Küche kommen zum großen Teil aus der Umgebung – Rind und Schwein zum Beispiel von der Metzgerei Schlair in Stadl-Paura, Eier vom Kaudinghof der Familie Payrhuber in Pennewang, Fische aus dem Wimsbacher Schlossteich, Erdäpfel von Klaus Trommelschläger in der Ortschaft Giering. Eine Gegend, die es lohnt, sie zu durchstreifen – zu Fuß oder mit dem Rad: die Täler von Wimbach, Kößlwangbach und Laudach, die Auwälder an der Alm und an der Traun. Ein Reitwegenetz ist eben im Entstehen: Es nennt sich „Traunreiter“. Hier um Wimsbach und Roitham haben einmal dutzende Bauern schwere Zugpferde gehalten. Die Traunreiter führten und ritten Pferde, mit denen Schiffe gegen den Strom flussaufwärts gezogen wurden. Flussabwärts brachten die Schiffe Salz von Gmunden nach Stadl- Paura. Fluss aufwärts wurde vor allem Getreide gezogen, fast vierhundert Jahre lang. Dafür gabs an den Ufern der Traun eigene Treppelwege oder Treidelwege. Mehr zum Reitwegenetz der Traunreiter finden Sie unter www.traunreiter.at. Wenn Sie selbst einmal einen solchen Gegenzug erleben möchten: Eines der alten Salzschiffe ist nachgebaut worden. Und Norikerpferde wurden eigens trainiert für den Schiffzug. Der Schifferverein Stadl-Paura lädt ein zum Mitfahren auf dem Salztrauner – am 27. und 28. August sowie am 17. und 18. September jeweils um 10, 11.30, 14 und 15.30 Uhr. Infos und wetterbedingte Änderungen finden Sie unter www.schifferverein.at. Die Gemeinde lädt zu den Wimsbacher Sommerkonzerten ein: jeden Mittwoch um 19.30 Uhr – abwechselnd am Marktplatz, im Moorbad und im Gasthof Dickinger. Die Konzerte beim Dickinger sind bei jedem Wetter, sonst nur bei Schönwetter. Infos: www.bad-wimsbach.at Im Juli und im August gibts im Gasthof Dickinger Rindfleischund Eierschwammerlwochen. Gasthof Dickinger Johann Dickinger Neydharting 15 4654 Bad Wimsbach-Neydharting T 0 72 45 / 254 75-0 F DW 6 office@gasthof-dickinger.at www.gasthof-dickinger.at RT Di unser beste Seit’n www.kultiwirte.at 3
Seite 1: Fleischermeister Wurst wird nach Re
Seite 5 und 6: Fleisch soll uns etwas wert sein. D
Seite 7 und 8: Wirtsstube mit Herz und Hirn Im Kin

Unser beste Seit'n Juli 2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?