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Fleisch soll uns<br />

etwas wert sein.<br />

Die Fleischmanufaktur Riepl in Gallneukirchen:<br />

Wie einer sich mit Qualität einen Namen gemacht hat.<br />

Eines haben die Kollegen<br />

dem Anton Riepl immer<br />

wieder gesagt: „Es habts<br />

a so a blede Größ’.“ Zu klein für<br />

die richtig große Fleischindustrie<br />

und zu groß, um ein kleiner<br />

Fleischhacker zu sein.<br />

Darauf hat Riepl immer eine<br />

Antwort gewusst: „Wie’s woanders<br />

geht, interessiert mich nicht.“ Wie<br />

es andere zustande bringen, mit<br />

großen Mengen, kleinen Preisen<br />

und viel Zukauf irgendein Fleisch<br />

auf den Markt zu bringen? Egal !<br />

Was ihn interessiert hat, war gut<br />

zu sein, besser. Bei der Qualität<br />

bewährter Produkte, aber auch<br />

mit neuen Ideen: „Manches ist<br />

nicht angenommen worden, da<br />

sind wir oft zehn, fünfzehn Jahre<br />

zu bald dran gewesen.“ Und trotzdem<br />

haben diese „spinnerten<br />

Ideen“ was gebracht – vor zwanzig<br />

Jahren haben die Riepls eine<br />

Streichwurst in der Tube kreiert,<br />

oder einen Snack im Zigarrenröllchen.<br />

„Und da hast halt glernt<br />

– wie bringst du die Haltbarkeit<br />

zusammen, was kannst noch verbessern.“<br />

Viele Ideen sind aufgegangen –<br />

zum Beispiel die Idee, im eigenen<br />

Haus zwei Tonnen <strong>beste</strong>s Fleisch –<br />

Edelteile – reifen zu lassen.<br />

Oder wieder auf Ochsen zu<br />

setzen: Es wird wohl ums Jahr<br />

1968 gewesen sein, als Riepls<br />

Vater einen steirischen Zugochsen<br />

gekauft hat. „Was toa ma<br />

mit dem Ochsen?“ Der landete<br />

schließlich in der Fleischtheke im<br />

Passage Kaufhaus. Und gut ist er<br />

gewesen. Und dann hat Riepl<br />

wieder etliche Jahre nichts mehr<br />

gehört von Ochsen. Langsam ist<br />

der Ochs wieder beliebt geworden<br />

in der Küche. Am Welser<br />

Volksfest zum Beispiel haben sich<br />

schon vor dreißig Jahren die<br />

Riepl’schen Ochsen am Grill<br />

gedreht. Bloß, dass der Grill mehr<br />

zur Show da war: Fertig gemacht<br />

wurde der Ochsenbraten in der<br />

Küche.<br />

Mittlerweile ists umgekehrt: Für<br />

seine Ochsenbraterei lässt Anton<br />

Riepl das Fleisch vorgaren, dann<br />

wird es am Griller fertig gebraten.<br />

Einer der ersten Auftritte des<br />

Ochsengrillers war bei der Eröffnung<br />

des Brauhauses Freistadt.<br />

Anton Riepl kennt die Bauern<br />

genau, die zu ihm ihr Fleisch<br />

liefern – und er kennt die Tiere,<br />

weiß, wie sie gefüttert werden.<br />

„Rindfleisch – das ist eine Leidenschaft.<br />

Denn bei der Wurst – da<br />

arbeitest nach Rezepten. Du musst<br />

nur das reduzieren, was du nicht<br />

brauchst. Aber beim Fleisch, da<br />

brauchst du Erfahrung, viel Wissen.<br />

Und ich muss selber kosten,<br />

immer kosten“, sagt Anton Riepl.<br />

Vor gut zehn Jahren hat Anton<br />

Riepl für seinen Betrieb den ersten<br />

Nachhaltigkeitsbericht in der<br />

Fleischbranche erstellen lassen.<br />

Die Grundlagen für das<br />

Riepl’sche Wirtschaften bis heute:<br />

÷ ÷ Fleisch ist wertvoll.<br />

÷ ÷ Fleisch soll keine<br />

Billig-Massenware sein.<br />

÷ ÷ Fleisch soll uns etwas wert sein,<br />

soll etwas kosten.<br />

÷ ÷ Fleisch soll in Maßen gegessen<br />

werden.<br />

Wurstbilder<br />

Früher waren sie der Stolz eines jeden Fleischhauers: Motivrouladen – Würste für Ostern mit Osterhasen,<br />

für Weihnachten mit Tannenbaum und Glocke, zum Neuen Jahr mit Kleeblatt und Glücksschwein. Heut<br />

gibts die gar nicht mehr oder nur mehr als Industrieprodukt. In der Fleischmanufaktur Riepl werden sie wieder<br />

gemacht – handwerklich, mühsam. Drei Tage lang arbeiten alle fünfzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an den Rouladen. Und es soll so bleiben,<br />

sagt Anton Riepl: „Wir hören das nie auf.“<br />

÷ ÷ Dann aber <strong>beste</strong> Qualität.<br />

÷ ÷ Und ökologisch.<br />

÷ ÷ Fleisch verbraucht viel Fläche,<br />

die knapp wird.<br />

÷ ÷ Fleisch heizt das Klima an –<br />

und das müssen wir vermeiden.<br />

÷ ÷ Es führt kein guter Weg an<br />

Nachhaltigkeit vorbei.<br />

÷ ÷ Richtige Schwerpunkte setzen.<br />

Die sind für uns Qualität,<br />

Regio nalität, Bio und Naturnähe.<br />

÷ ÷ Damit heute beginnen.<br />

Gebaute Qualität<br />

Riepl – der Name sagt nicht nur<br />

Fleischliebhabern etwas. Bekannter<br />

als Anton Riepl ist wohl sein<br />

Onkel Franz, Jahrgang 1932, einer<br />

der angesehensten Architekten im<br />

Land. Der hat vor fünfzig Jahren<br />

das Gasthaus Riepl in der Dienerstraße<br />

in Gallneukirchen innen<br />

gestaltet. Und es sieht heut noch<br />

neu aus. Auch die Fleischmanufaktur<br />

steht schon wieder zwanzig<br />

Jahre auf ihrem Platz – zeitlos.<br />

Mehr Infos zu Riepls Fleisch<br />

und zu seinen Visionen unter<br />

www.antonriepl.at.<br />

unser <strong>beste</strong> Seit’n www.kultiwirte.at 5

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