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SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2016

Das Magazin für Bremens lebendige Mitte

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BREMER VEREIN BREPAL E.V.<br />

Dr. med. Klaus Eckert und das Team von Brepal vor Ort<br />

Gab es einen besonders bewegenden Moment bei einem Ihrer Arbeitseinsätze,<br />

an den Sie sich gerne zurückerinnern?<br />

Eine sehr alte Dame, sicher um die 80 Jahre, traf nach einem dreistündigen<br />

Fußmarsch eine Woche nach der Einweihung des neuen Gebäudes im<br />

Zentrum ein. Sie stellte sich vor und sagte mir, dass sie nicht krank sei. Sie<br />

wolle sich nur einmal das Haus ansehen. Wir luden sie nach der Besichtigung<br />

auf einen Tee ein. Mit etwas feuchten Augen bedankte sie sich für<br />

unseren Einsatz und freute sich, dass jetzt etwas für die Frauen und Kinder<br />

getan würde und man nicht mehr bei jeder Schwangerschaft Angst um<br />

die Enkelin und den Urenkel haben müsste. Eine bessere Motivationshilfe<br />

braucht man nicht.<br />

Wie finanziert sich Brepal e. V. und wie können Interessierte Ihre Arbeit<br />

unterstützen?<br />

Brepal finanziert sich ausschließlich über Spenden. Alle Ärzte und andere<br />

Volontäre zahlen das Flugticket und den Aufenthalt in Nepal selbst. Den<br />

Transport ins Dorf und die Verpflegung für die freiwilligen Mitarbeiter<br />

zahlt dann der Verein. Das gilt auch für mich und andere Mitglieder aus<br />

dem Vorstand. Unser Verwaltungsaufwand in Bremen ist gleich Null, da<br />

meine Frau und ich von Zuhause arbeiten. In Nepal haben wir mittlerweile<br />

10 Angestellte, die nach nepalesischen Verhältnissen bezahlt werden.<br />

So geht jeder gespendete Euro wirklich ins Projekt. Spenden sind<br />

weiterhin unerlässlich. Brepal ist vom Finanzamt Bremen als gemeinnützig<br />

anerkannt, somit können wir entsprechende Spendenquittungen ausstellen.<br />

Wir brauchen dringend Zahnärzte, Kinder- und Hautärzte sowie Gynäkologinnen.<br />

Allgemeinmediziner und Internisten mit Kenntnissen in der<br />

Sonografie sind ebenfalls gefragt.<br />

Was wünschen Sie sich für die Menschen in Nepal am meisten?<br />

Dass mehr junge Menschen Verantwortung übernehmen dürfen und die<br />

alte Garde endlich abtritt. Dass sich das politische System ändert und demokratische<br />

Spielregeln eingehalten werden. Dass das nächste Erdbeben<br />

sich noch viele Jahre Zeit lässt, damit der Wiederaufbau all des Zerstörten<br />

von 2015 möglich ist. Gezielte Hilfe von Staaten wie z. B. Deutschland<br />

oder den USA, um mithilfe von Investitionen in die Infrastruktur des Landes<br />

in Strom und sauberes Wasser dazu beitragen zu können, die Lebensqualität<br />

zu erhöhen und die Umweltverschmutzung zu bekämpfen.<br />

Herzlichen Dank für das Interview!<br />

www.brepal.de<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>

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