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SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2016

Das Magazin für Bremens lebendige Mitte

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Nachfolger von Bettina Massillon ist Nurali Normakhmatov.<br />

Spaß haben und sich wehren können<br />

„Ich freue mich riesig, dass sich 1860 für mich entschieden hat. So, als<br />

hätte ich im Lotto gewonnen“, sagt der 41-Jährige mit dem ziemlich langen<br />

und – zumindest auf den ersten Blick – etwas schwierigen Namen.<br />

In seinem Heimatland Usbekistan gehörte Normakhmatov in seiner besten<br />

Zeit zum Nationalkader. Sein größter Erfolg war 1996 der Gewinn der<br />

Bronzemedaille bei der Militär-Weltmeisterschaft. 2004 kam er über ein<br />

Praktikum beim Judoverband NRW nach Deutschland. Weil einige Bekannte<br />

in Bremen lebten, verschlug es die Normakhmatovs später in den<br />

Norden der Republik. Mit Judo hatte der drahtige Mann mit dem kurzen<br />

schwarzen Haar, der inzwischen auch gut deutsch spricht, da eigentlich<br />

schon abgeschlossen. Ein Besuch als Zuschauer beim traditionsreichen<br />

Bremer Judo-Masters-Turnier sollte Normakhmatovs Lebensweg allerdings<br />

wieder in eine andere Richtung lenken.<br />

„Da bin ich innerlich aufgewacht“, beschreibt er das Gefühl, als er die<br />

Kämpfe sah. In diesem Moment wusste er: „Ich will Trainer werden!“<br />

Beim TV Eiche Horn gab Sven Antonik dem Novizen Normakhmatov die<br />

Gelegenheit als Übungsleiter bei den Jungs in den Trainerjob hineinzuschnuppern,<br />

berichtet der Mann aus Zentralasien, der ganz bescheiden<br />

und ruhig rüberkommt. Antonik war dann vor wenigen Monaten der entscheidende<br />

Tippgeber, als 1860 auf der Suche nach einem neuen hauptamtlichen<br />

Judotrainer war.<br />

„Natürlich geht es auch um Leistung, aber vor allen Dingen sollen die<br />

Leute beim Training Spaß haben. Vor allem die Kinder und natürlich auch<br />

die, die vielleicht nicht gerade für Judo geboren sind“, stellt Normakhmatov<br />

mit einem Lächeln sein Konzept vor. Dem zweifachen Vater<br />

(eine Tochter und ein Sohn) geht es auch darum, seinen Sportlern etwas<br />

fürs Leben mitzugeben. „Ich bin schockiert, was heutzutage in der Welt<br />

alles passiert. Aber eben deshalb ist es wichtig, dass sich jeder behaupten<br />

kann. Dass man weiß, wie man sich wehren kann, wenn man angegriffen<br />

wird“, sagt Normakhmatov, der auch zum Trainerteam der Bremer<br />

Landesauswahl gehört. Dorthin würde er mittelfristig auch gerne den<br />

einen oder anderen Judoka von 1860 bringen. „Und wenn irgendwann einige<br />

meiner Sportler sagen: Der Trainer mit dem schwierigen Namen hat<br />

mir viel Gutes beigebracht, dann wäre das ein schönes Gefühl“, lacht Nurali<br />

Normakhmatov.<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>

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