SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2016
Das Magazin für Bremens lebendige Mitte
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DIE GALERIE 64<br />
nutzt werden kann.“ Damit also mehr Kunst in die Bude kommt, trifft er<br />
mit der damaligen Mieterin eine Abmachung: Er organisiert im vorderen<br />
Bereich des Hauses größere Ausstellungen, während sie den hinteren Teil<br />
weiter als Atelier nutzen kann. Bereits in dieser Zeit stellt Thomas Wedemeyer<br />
Kunstwerke dreier Künstler aus, noch unter dem alten Namen<br />
Atelier M1. Im vergangenen Herbst ist schließlich die Mieterin des Ateliers<br />
ausgezogen. Seitdem ist die Ausstellungsfläche noch größer. Und die<br />
Galerie hat mit „Galerie 64“ einen neuen Namen.<br />
Immer auf der Suche nach<br />
neuen Künstlern<br />
Die Künstlerinnen und Künstler spürt Thomas Wedemeyer in Eigeninitiative<br />
auf: Er entdeckt sie meist zunächst irgendwo im Internet, recherchiert,<br />
besucht deren Ausstellungen, um sie kennenzulernen. „Man muss<br />
schon ein wenig Energie hineinstecken“, meint er. „Rodi Khalil, ein syrischer<br />
Künstler und der erste, dessen Bilder ich hier ausgestellt habe, habe<br />
ich zum Glück nicht ganz so weit weg hinter Grasberg aufgespürt. Dort<br />
war er Teil einer kleinen Gemeinschaftsausstellung. Bei mir hatte er dann<br />
seine erste große eigene Ausstellung – heute ist er ganz erfolgreich unterwegs.“<br />
Sogar einen seiner Lieblingskünstler hat er über die Galerie für<br />
sich entdeckt: „Er malt tolle, bunte Bilder, die etwas aus der Perspektive<br />
gezogen sind“, schwärmt der Galerist. Papucho heißt der Künstler, der<br />
ursprünglich aus Kuba kommt. Dort hat er geholfen, den Buena Vista Social<br />
Club von außen neu zu gestalten. Der deutsche Regisseur, der diese<br />
Umgestaltung filmisch begleitet hat, bringt Papucho anschließend mit<br />
nach Deutschland. So hat Thomas Wedemeyer ihn dann gefunden und<br />
seine Bilder in die Galerie 64 gebracht, sein Atelier hat er heute am Bremer<br />
Güterbahnhof.<br />
ArtClub: Kunst bei Kerzenschein und Live-Musik<br />
Woher kommt denn eigentlich seine Leidenschaft zur Kunst? „Ach, ich<br />
habe von klein auf mit Kunst zu tun gehabt“, antwortet er mir schmunzelnd.<br />
„Mein Vater war Architekt und hat sogar selbst gemalt. Er hat mich<br />
von Kindesbeinen an immer zu Galerien und Ausstellungen geschleppt.“<br />
Andere Menschen genauso für Kunst zu begeistern – das ist etwas, was<br />
Thomas Wedemeyer nun mit der Galerie 64 erreichen möchte. Das offene,<br />
einladende Haus ist also viel mehr als nur eine reine Galerie, sondern<br />
eher ein buntes, kulturelles Zentrum, in dem die Besucher sowohl auf die<br />
Kunst, als auch auf andere Menschen treffen. Im ArtClub zum Beispiel:<br />
Ab <strong>September</strong> ist die Galerie an bestimmten Tagen von 18 bis 22 Uhr geöffnet.<br />
Die Einrichtung wird dann ein wenig umgebaut, Kerzen werden<br />
angezündet, und auch Liveacts sind zu Gast. Bei Clubatmosphäre, einem<br />
Glas Wein, Kerzenschein und Livemusik lässt sich die Kunst ganz anders<br />
erleben als bei Tageslicht. „Das sind wirklich tolle Abende“, freut er sich.<br />
„Einmal ist eine Harfenspielerin mit einem Musiker aufgetreten, der aus<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>