Pack & Log 07/2016
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Etiketten Aktuell Lebensmittel Smart <strong>Pack</strong>aging<br />
Fach<strong>Pack</strong><br />
Foto: Weber<br />
Wie die Wurst in die Verpackung kommt<br />
oder warum Automatisierung keine<br />
krumme Sache ist<br />
Für Einstiegslösungen wie für<br />
komplexe Zusammenführungen<br />
gleichermaßen geeignet: Das<br />
Weber Shuttle System (WSS)<br />
Wurst in jeder Form zählt zu den beliebtesten Lebensmitteln von Herrn und Frau Österreicher.<br />
Diese Tatsache, gepaart mit dem Wunsch nach möglichst großer Vielfalt und<br />
Convenience, stellt die Lebensmittelindustrie vor immer größere Herausforderungen.<br />
Denn die Wurst ist und bleibt ein Naturprodukt mit allen Ecken, Kanten, Rundungen<br />
und Krümmungen. Das stellt nicht zuletzt den Abpackprozess vor Probleme. Und über<br />
all dem steht die Hygiene und der Wunsch nach 100 % Kontrolle. Denn bereits ein<br />
kleines Loch in der Verpackung sorgt unweigerlich für ein Verderben der Ware. Aber<br />
wie finden unter 100.000 von Verpackungen? <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> sprach mit DI (FH) Gerhard<br />
Pockenauer-Gramiller, Geschäftsführer der Franz Gramiller & Sohn Gesellschaft m.b.H.<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Salzburg präsentierte auf der IFFA hochinnovative Systeme<br />
zur Automatisierung in der Lebensmittelindustrie.<br />
Der Wunsch nach Kontrolle ist in der<br />
Lebensmittelindustrie verständlicherweise<br />
hoch ausgeprägt. Bis dato war<br />
eine 100 % Kontrolle der verpackten<br />
Wurstwaren kaum realisierbar. Das soll<br />
sich jetzt ändern. Was steckt dahinter?<br />
Auf der IFFA <strong>2016</strong> in Frankfurt haben wir<br />
gemeinsam mit unserem Lieferanten, der<br />
Firma GEA, ein System zur 100 % Kontrolle<br />
von Tiefziehverpackungen in Bezug auf den<br />
Restsauerstoffgehalt vorgestellt.<br />
Bisher war es üblich, lediglich Stichproben<br />
zu nehmen. Die entnommenen Verpackungen<br />
wurden dann mittels Messgerät<br />
getestet. Das hat zwei Probleme zur<br />
Folge: Erstens basiert diese Methode nur<br />
auf statistischen Werten und lässt keine<br />
gültige Aussage über die gesamte Produktionscharge<br />
zu und zweitens wurde die<br />
Verpackung – mittels eines Loches, welches<br />
zur Messung notwendig ist – zerstört.<br />
So hat man in der jüngsten Vergangenheit<br />
immer nach Mitteln und Wegen gesucht,<br />
wie 100 % der Verpackungen zerstörungsfrei<br />
getestet werden können. Jetzt haben<br />
wir die Lösung gefunden.<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Wie sieht diese Lösung aus?<br />
Bunt! Denn wir bringen auf der Oberfolie<br />
einen Punkt – etwa 1 cm Durchmesser –<br />
bestehend aus einer speziellen Farbe auf.<br />
Im Zuge des Abpackprozesses wird die<br />
Oberfolie mit dem unteren Teil der Verpackung<br />
vakuumiert, versiegelt und ggf.<br />
rückbegast. Und nun können gleich hinter<br />
der Siegelstation mittels Sensoren etwaige<br />
Farbveränderungen des Farbpunktes festgestellt<br />
werden und so auf den Restsauerstoffgehalt<br />
geschlossen werden. Auf diese<br />
Weise kann jede einzelne <strong>Pack</strong>ung inline<br />
kontrolliert werden, ohne sie dabei zu<br />
zerstören. Anschließend fährt die Verpackung<br />
weiter durch die Produktionslinie,<br />
wird etikettiert, geschnitten usw., bis hin<br />
zur End- und Transportverpackung. Dort<br />
erfolgt eine weitere Referenzmessung mittels<br />
Sensoren. Beschädigte Verpackungen<br />
können so noch vor dem Weitertransport<br />
ausgeschleust werden.