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2014-01

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Kultur<br />

– ihr Widerpart – hatte mit seiner neuen A-Linie in den<br />

50iger Jahren wieder an die Vergangenheit angeknüpft: mit<br />

schmaler Taille – Chanel spricht von Fischbein-Grässlichkeiten<br />

– einem engen Oberteil und einem schwingenden<br />

Rock. Bis zu ihrem Tod 1971 hat sie unermüdlich an ihren<br />

Kollektionen gearbeitet. Ihre Familie waren die Näherinnen<br />

und Mitarbeiter in ihrem bis heute berühmten Atelier in der<br />

Avenue Montaigne. Ihr zuhause war in den letzten Jahren<br />

eine Suite im Hotel Ritz.<br />

Edel und kostbar:<br />

Dank sei dem Hamburger Karl Lagerfeld, der 1983 anfing,<br />

für Chanel – die Marke mit dem verschlungenen Doppel-C<br />

– zu entwerfen. Die Chaneljacke ist heute zur „little<br />

black Jacket“ mutiert und lässt sich cool auch mit Jeans<br />

oder Hot-Pants kombinieren. Eine Erfolgsgeschichte bis<br />

heute. Der Sender Arte zeigte zu Lagerfelds 80. Geburtstag<br />

(man weiß es nicht so genau) 2<strong>01</strong>3 einen Film, der den Designer<br />

bei der Arbeit vom ersten Entwurf bis zum Defilée,<br />

also bis zur Präsentation begleitet. Am Arbeitstisch sitzend,<br />

lässig – trotz steifem weißen Kragen, enger schwarzer Jacke,<br />

Handschuhen und abgedunkelter Brille – zeichnet er<br />

spontan Erinnerungen an seine Kindheit, die Eltern, den<br />

kleinen Karl, der sich schon immer von den anderen abgrenzen<br />

wollte, das Elternhaus. Zu Hause in Paris, in der<br />

Nacht, ganz privat, zeichnet er, mit einem weißen Nachthemd<br />

bekleidet, Entwürfe für neue Kollektionen, verriet er<br />

einem Reporter der „Bunte“. Treffsicher bringt er mit wenigen<br />

Strichen und unangestrengt neue Modeentwürfe auf<br />

weißes Papier. Mit Kajalstiften, Schminkutensilien, Tinte<br />

und Bleistift zaubert er seine inneren Bilder und Ideen auf<br />

den Zeichenblock. Genial. So hat er am 1. Dezember 2<strong>01</strong>3<br />

zeichnerisch und überhaupt beratend die Sonntagsausgabe<br />

der „Welt“ begleitet und so dem Printmedium seinen Stil<br />

vermittelt. Lagerfeld ist arrogant, exzentrisch.<br />

Er ist ein belesenes Multitalent,<br />

um keine Antwort verlegen.<br />

Chouchou, seine Lieblingskatze, ist<br />

die treue Begleiterin seiner späten<br />

Jahre. Früher war seine große Liebe<br />

Jacques de Bascher, mit dem er legendäre<br />

Feste gefeiert hat.<br />

Ganz anders verlief im England<br />

der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts<br />

der Trend. Mary Quandt erfand<br />

den Minirock. Dieses kurze, sexy<br />

Etwas, von Regisseur Michelangelo<br />

Antonioni 1966 im britischen Film<br />

„Blow up“ gefeiert, wurde zum optischen<br />

Statement der „Womens<br />

Lib“, der Emanzipation der Frauen in<br />

der westlichen Welt. In Deutschland<br />

wurde eher die lila Latzhose zum<br />

Symbol dieser Bewegung.<br />

Provokant und<br />

traditionell:<br />

1941 wurde Vivienne<br />

Westwood geboren, ein<br />

Kriegskind. Ihre ersten Gehversuche<br />

in Sachen Mode<br />

waren Kreationen aus „aufgeribbelter“<br />

Wolle, die sie<br />

gehäkelt und gestrickt zu<br />

neuen pompösen Kreationen<br />

wiederverwertete – etwas<br />

Karl Lagerfeld<br />

anderes gab es ja nicht. Sie wurde später zur Interpretin<br />

der Punkmode – schräg, stachelig, gegen das Establishment,<br />

also den Adel – sprich Twinset und Perlenkette der<br />

britischen Ladies. Für Popstars und zahlreiche Theaterund<br />

Filmproduktionen (in „Sex and the City“ trug Carrie<br />

Bradshaw ihr Hochzeitskleid) entwarf sie Kostüme. 1992<br />

wurde Westwood für ihren Erfolg in der britischen Mode<br />

mit dem OBE (Order of the British Empire) durch Queen<br />

Elisabeth II. geehrt. Bei der Verleihung des Ordens provozierte<br />

sie den nächsten Skandal: sie erschien in einem weit<br />

schwingenden Rock, ohne Slip, wie es ein Paparazzo mit<br />

der Kamera festhielt. Das Schottenkaro wurde bis heute<br />

ihr Markenzeichen. In immer neuen Zusammenstellungen<br />

variierte sie die schottischen Traditions-Tartans. Bis heute.<br />

Für das Neujahrkonzert der Wiener Philharmoniker <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

entwarf sie mit traditionellen Tartanstoffen die Kostüme für<br />

das Ballett: sexy und mit einem Augenzwinkern, wie immer.Auch<br />

im Privatleben sorgte Vivienne Westwood für öffentliche<br />

Aufregung: Sie heiratete einen ihrer ehemaligen<br />

Modestudenten, den Österreicher Andreas Kronthaler, mit<br />

dem sie erfolgreich ihre Firma führt.<br />

Hinter jedem Design-Genie steht ein Team von Experten<br />

und Expertinnen für Schnittentwurf, Zuschneiden, &<br />

Bild: Wikipedia.de<br />

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