2014-01

Das Schneeglöckchen
Ein kleines Glöckchen über Nacht
hat dem Garten Licht gebracht,
es steht ganz zart, zerbrechlich da,
weil es im Eis geboren war!
Etwas früh ward es geweckt,
der Schnee schmolz - der es zugedeckt,
unschuldig, in Farbe weiß,
durchbrach es tapfer Schnee und Eis!
Doch munter es sein Köpfchen schwenkt,
ob es schon an den Frühling denkt?
Frühlingsgedichte
von
Helga Düringer
Frohe Osterzeit
Wenn wie befreit die Bäche rauschen
und wir der Vöglein Lieder lauschen,
wenn die kleinen Küken schlüpfen
und Häs`chen über Wiesen hüpfen,
wenn der Himmel strahlt in blau,
vergessen ist des Winters grau
und Sonne zaubert mit viel Licht,
uns ein Lächeln ins Gesicht!
Wenn die gelben Osterglocken
uns bald in die Gärten locken,
Kinder spielen auf dem Rasen,
warten auf den Osterhasen,
wenn Krokusse die Erde decken
und bunte Eier sich verstecken
als Symbol der Fruchtbarkeit,
dann ist wieder Osterzeit!
Wenn uns lädt der Sonnenschein
zu einem Osterausflug ein
und ein Hahn kräht wie von weit,
wünsch` ich `ne frohe Osterzeit!
Bergfrühling
Der Krokus
Oh, Krokus - Deine Farbenpracht,
die erste Frühlingssonne lacht,
Du machst nicht nur die Menschen munter,
sondern auch die Gärten bunter!
Es blüht und grünt schon überall,
Schmetterlinge tanzen,
von fern da rauscht ein Wasserfall,
eisfrei sind die Schanzen.
Da glitzern auch im Sonnenschein
die schneebedeckten Berge,
sie laden jetzt zum Wandern ein
ins Land der sieben Zwerge.
Und man kann am Wegesrand
die Blümchen schon entdecken,
die sich oft zu dieser Zeit
noch unterm Schnee verstecken.
Ein milder Fön zieht über`s Land
und Vöglein singen wohlbekannt,
zwitschernd frohe Lieder
jeden Frühling wieder!
Fegt auch noch ein kalter Wind,
stolz ist so ein Krokuskind,
gelb, weiß, lila wird`s gesehen,
es kann dem Winter widerstehen!
Seine Kelche sind stabil,
pflegeleicht, es braucht nicht viel,
es ist charmant, doch sehr bescheiden,
will sinnlich seinen Duft verbreiten!
Foto: Julian Felgitsch