2014-01
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Familie<br />
GESTERN WIE HEUTE<br />
Zwei junge Leute lernten sich kennen, verliebten sich<br />
und heirateten. Es kamen mehrere Kinder zur Welt.<br />
Diese wurden, wie es damals üblich war, im christlichen<br />
Glauben erzogen und wurden erwachsen. Enkelkinder<br />
ließen auch nicht lange auf sich warten. Oma und Opa waren<br />
recht zufrieden und glücklich. Die Zeit verging, Opa wurde<br />
krank und bettlägerig. Seine Frau pflegte ihn fürsorglich und<br />
war immer für ihn da. Sein Zustand verschlechterte sich und<br />
nach nicht allzu langer Zeit verstarb er.<br />
Nach einiger Zeit erkrankte Oma und wurde auch zum<br />
Pflegefall. Keines der Kinder oder Schwiegerkinder sah<br />
sich verpflichtet, der Mutter eine angemessene Pflege und<br />
Betreuung zukommen zu lassen. Unter den Geschwistern<br />
wurde hart diskutiert und argumentiert. Entschuldigungen<br />
wie: „Ich bin zu weit von zu Hause weg“, „ich muss mich<br />
um die Kinder kümmern“, „ich bin zu stark in meinem Beruf<br />
eingebunden“, waren nur einige der Äußerungen.<br />
Jedes Kind glaubte, dass seine Argumente ausreichten,<br />
um sich von den Verpflichtungen der Mutter gegenüber entschuldigen<br />
zu können. Diesen unschöne Streit bekam die<br />
Mutter natürlich mit und sie litt sehr darunter.<br />
Schließlich fanden sich eine der Töchter und die Schwiegertochter<br />
bereit, nach einem genauen Zeitplan die Pflege<br />
zu übernehmen. Aber es harmonierte einfach nicht unter<br />
den Frauen. Obwohl alle finanziellen Notwendigkeiten aus<br />
dem Portemonnaie der Mutter bestritten wurden, steigerte<br />
sich der Streit. Aus Nichtigkeiten wurden Riesenprobleme.<br />
Den großen Knall gab es, als die Tochter in barschem<br />
und bösem Ton die Schwiegertochter beschuldigte, Geld<br />
aus Mutters Portemonnaie entwendet zu haben. Tags zuvor<br />
sollen sich noch 50 Euro in der Geldbörse der Mutter<br />
befunden haben. Es waren böse Worte, die in persönliche<br />
Beleidigungen abglitten. Der Bruch war nun endgültig da.<br />
Kurze Zeit später erzählte die Mutter ihrer Schwiegertochter,<br />
sie habe sich sehr gefreut, dass Sonja, ihre Enkelin,<br />
sich mit einer Tafel Schokolade für die 50 Euro bedankt<br />
habe, die sie ihr für die bestandene Führerscheinprüfung<br />
gegeben hatte.<br />
Bis heute, Jahre nach Mutters Tod, gibt es noch keinen<br />
Frieden zwischen den Familien. Nicht die Tochter hat ihre<br />
Mutter bis zu ihrem Tode umsorgt, dass tat die Schwiegertochter.<br />
Von der Erbschaft bekamen sie und ihre Kinder nur<br />
den Pflichtteil. Die Schwiegertochter war von ihrem Mann<br />
geschieden und alleinerziehend.<br />
Was wird wohl aus den Enkeln werden, wenn diese in<br />
ihrer Kinder- und Jugendzeit selbst im engsten Kreis der<br />
Familie kein Verzeihen, keinen Frieden und keine Toleranz<br />
erfahren haben?<br />
Werner Müller-Späth<br />
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