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SPORTaktiv Skitourenguide 2016

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MATERIAL<br />

PRIORITÄTEN<br />

SETZEN<br />

Aufstiegs- oder abfahrtsorientiert? Die „eierlegende Wollmilchsau“<br />

gibt es auch bei Tourenstiefeln weiterhin nicht –<br />

mit den neuesten „Allround“-Modellen aber ein erstaunlich<br />

breites Spektrum an smarten Kompromissen.<br />

finieren können, erst dann geht es auf<br />

die Suche. Sollte es passieren, dass die<br />

gewählten Tourenstiefel nicht auf Anhieb<br />

mit dem Fuß harmonieren, kann<br />

heute nachgeholfen werden. „Bei fast<br />

allen hochwertigen Modellen lässt<br />

sich der Innenschuh mittels Wärmeverfahren<br />

anpassen“, verrät Michael<br />

Waldner vom „Bergfuchs“-Shop in<br />

Graz. „Allerdings geht es dabei vor allem<br />

darum, Druckstellen loszuwerden.<br />

Wenn ein Schuh überhaupt nicht<br />

passt, bekommt er auch durch Thermobehandlung<br />

nicht die individuell<br />

perfekte Passform. Anders ist das beim<br />

‚Aufschäumen‘. Dabei erhalten Tourengeher<br />

nach einer umfassenden Beratung<br />

und Fußanalyse einen maßgefertigten<br />

Innenschuh.“<br />

Auch wenn man aufgrund der<br />

propagierten Eigenschaften eines Modells,<br />

einer persönlichen Markenpräfernz<br />

o. ä. einen klaren „Wunschschuh“<br />

hat, sollte die Passformfrage<br />

vorrangig sein. Schließlich gilt: Je länger<br />

die Tour, desto wichtiger der Tragekomfort.<br />

Und auch ein teures<br />

High-Performance-Modell macht keine<br />

Freude, wenn Schuh und Fuß einfach<br />

nicht miteinander können.<br />

Leichtigkeit steht bei Sportequipment<br />

ganz allgemein hoch im<br />

Kurs. Dass das im Skitourenbereich<br />

nicht anders ist, liegt in der<br />

Natur der Sache. Allerdings ist für viele<br />

Tourengeher längst nicht oberste<br />

Priorität, was ihre Ausrüstung auf die<br />

Waage bringt. Denn wer auf bestmögliche<br />

Abfahrtsperformance Wert legt,<br />

steht der Gewichtsfrage eher gelassen<br />

gegenüber – vor allem, wenn es „nur<br />

um ein paar Gramm“ geht. Anders sehen<br />

das naturgemäß Wettkampf-Skibergsteiger,<br />

die gerne auf maximale<br />

Stabilität verzichten und „Ballast“<br />

sparen, wo sie können. Die von dieser<br />

Gruppe verwendeten superleichten<br />

Schuhe sind aufgrund ihrer Abfahrtseigenschaften<br />

im Breitensport aber<br />

kein Thema. Trotzdem: Der Markt<br />

wird immer differenzierter (siehe<br />

dazu auch die Produkt übersicht auf<br />

der folgenden Doppelseite) und noch<br />

nie war die Auswahl an hochwertigen<br />

Tourenstiefeln so groß wie heute.<br />

PASSEN MUSS ER!<br />

Bevor man sich nun für einen Skischuh<br />

entscheidet, sollte man zunächst<br />

das ungefähre Einsatzgebiet de-<br />

LEICHT RAUF, STABIL RUNTER<br />

In der Praxis sollte der Tourenskischuh<br />

neben den eigenen Füßen natürlich<br />

auch zum Ski passen. Allerdings konterkarieren<br />

heute zahlreiche Mischformen,<br />

sprich „Allround“-Modelle,<br />

striktes Schwarz-Weiß-Denken.<br />

Trotzdem gilt die Faustregel: je abfahrtsorientierter,<br />

desto stabiler und<br />

schwerer.<br />

Aufstiegsorientierte Tourenschuhe<br />

haben meist nur zwei Schnallen<br />

und verfügen über eine höhere Schaftrotation,<br />

was sie beweglicher als Abfahrtsmodelle<br />

macht, bei denen zumindest<br />

drei Schnallen zum Einsatz<br />

kommen. Mit ihrem Mehrgewicht liefern<br />

die schwereren „Abfahrer“ besseren<br />

Halt und damit auch besseres<br />

Handling bergab. „Schwer“ ist in diesem<br />

Bereich allerdings relativ – vor allem<br />

für Gelegenheits- und Genusssportler.<br />

Denn durch die Verwendung<br />

von hochwertigen Materialien sind<br />

auch aktuelle Abfahrtsschuhe alles<br />

andere als ein unbeweglicher Klotz<br />

am Bein.<br />

FOTO: Fischer Ski<br />

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