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SPORTaktiv Skitourenguide 2016

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schen dem Führen von Sommertouren<br />

und von Skitouren?<br />

Die Sommertouren leben vom Seil<br />

als Schicksalsgemeinschaft – im guten<br />

wie im bösen Moment man kann nicht<br />

aus; im Winter geht es ums Loslassen,<br />

um das Vertrauen in den Kunden, dass<br />

er sich an die vorgegebenen Spielregeln<br />

hält. Der Wintergast hätte ja immer<br />

die Möglichkeit, steiler, geiler oder<br />

nach seinem „Gefühl“ zu fahren.<br />

Worum geht es überhaupt beim Führen<br />

von Skitourensportlern: um mehr<br />

Sicherheit? Um die richtige Technik?<br />

Um das Wecken von Begeisterung ...?<br />

Prinzipiell versuche ich aus Gästen<br />

begeisterte Freunde zu machen, denen<br />

ich einen Bergsport näherbringen<br />

will, der mich und mein Leben in verschiedenster<br />

Hinsicht unheimlich bereichert<br />

hat. Je nach Interesse lässt<br />

gewährt man Einblick in die eigene<br />

Emotion, in die Entscheidungsfindung<br />

und den eigenen Wissensstand. Klar,<br />

wenn sich einer bei der Abfahrt<br />

schwertut, hilft man – nicht ganz uneigennützig<br />

– auch mit Tipps und Tricks<br />

diese nicht gerade prickenden Momente<br />

gemeinsam zu überstehen.<br />

Warum kann der Gast darauf vertrauen,<br />

dass er bei einem <strong>Skitourenguide</strong><br />

in besten Händen ist?<br />

Man müsste schon ein sehr gestörtes<br />

Verhältnis zu seinem Beruf haben,<br />

wenn nicht das Wohl der Gäste an vorderster<br />

Stelle stehen würde. Das Einbringen<br />

des gesamten eigenen Wissens<br />

und der Erfahrung zur Sicherheit<br />

und zum Erlebniswert für den anvertrauten<br />

Gast ist ja das Fundamentalste<br />

in unserem Beruf.<br />

Und woher kommt dieses Wissen, auf<br />

das man vertrauen darf?<br />

Schon das Heranwachsen im winterlichen<br />

Hochgebirge ist der wesentlichste<br />

Baustein zum Eintritt in die österreichische<br />

Berg- und Skiführerausbildung.<br />

Das Durchlaufen und Abschließen<br />

dieser umfassenden Ausbildung<br />

in praktischen wie theoretischen<br />

Belangen stellen diese Berufsgruppe<br />

schon auf eine besondere Stufe. Und<br />

wenn dann dieser Wissensstand von<br />

Skiführer auch noch „menschlich“ vermittelt<br />

wird, dann steht schon eine<br />

sehr beeindruckende Persönlichkeit<br />

mit höchsten Ansprüchen – vor allem<br />

an sich selbst – vor dir, dem du sicher<br />

das größte Vertrauen entgegenbringen<br />

kannst.<br />

Und was erwartest du dir von deinen<br />

Gästen?<br />

Was die Voraussetzungen und das<br />

Können anbelangt, eigentlich nicht<br />

sehr viel. Jeder hat mal einen guten<br />

Tag, wo es läuft, und manchmal eben<br />

nicht. Die Ausrüstung ist heutzutage<br />

kaum noch ein Thema, da sind unsere<br />

Kunden manchmal für meinen Geschmack<br />

sogar schon ein bisserl drüber,<br />

was das Thema „erkaufte Sicherheit“<br />

angeht. Mich freut’s, wenn es für<br />

alle passt. Und das Schönste ist, wenn<br />

direkt oder bei einer Gipfelbucheintragung<br />

dein Bemühen und deine Auffassung<br />

von professioneller Arbeit mit einem<br />

Spruch oder auch nur einem<br />

Nebensatz honoriert wird.<br />

Wenn jemand eine Tour bei dir bucht<br />

– wie läuft das ganze Prozedere, vom<br />

Kennenlernen bis zum Ende, ab?<br />

Bei „Neubuchern“ versuche ich,<br />

mich schon am Vorabend mit ihnen zu<br />

treffen. Für mich ist dabei weniger das<br />

Besprechen der Tour wichtig, sondern:<br />

Wie tickt dieser Mensch vor dir, wie<br />

lebt er und mit welcher Vorstellung<br />

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