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Trendguide Tegernsee 2-2016

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Bei Einigen ist allein ihre Maserung<br />

fast ein Kunstwerk. Manche<br />

schimmern und andere<br />

wirken so fein wie Papier. Aus<br />

verschiedenen Hölzern drechselt<br />

und schnitzt Martin Goldhofer<br />

hohle Weihnachtskugeln.<br />

Fotos: © Martin Goldhofer<br />

Es nieselt. Die Natur zeigt sich Grau in Grau, kein Wetter,<br />

das Freude auf einen Spaziergang macht. An solch<br />

trüben Tagen findet Martin Goldhofer Ruhe. In seiner<br />

Werkstatt in Rottach-Egern wärmt ein Kachelofen, und<br />

es duftet nach Rosen. „Ich selber riech’ es nimmer, aber<br />

Rosenholz, das verströmt wirklich einen feinen Duft.“<br />

Aus einem etwa zehn Zentimeter dicken Holzzylinder<br />

von Zirbelkiefer hat er eine Weihnachtskugel hohl<br />

gedreht. Die Kugeln werden nämlich blind hohl gedreht,<br />

will heißen, man sieht nicht hinein in die Kugel.<br />

Das verlangt eine ruhige Hand, viel Geduld und feines<br />

Gespür. Zwei Millimeter dick ist ihre Wand. Er wird sie<br />

noch mit Schnitzereien verzieren und die Drechsellöcher<br />

mit Ebenholz verschließen: unten mit einer längeren<br />

Spindel, oben mit einer kleinen Kappe. Bevor seine<br />

Frau Martina das Band für den Aufhänger durch den<br />

winzigen, dunklen Deckel zieht, steckt sie noch einen<br />

kleinen Zettel in die hohle Kugel. Da steht dann das Datum<br />

drauf, welches Holz er verwendet hat und wie das<br />

Wetter an diesem Tag war. „Das ist so eine g’spaßige Idee<br />

von mir“, sagt Martin Goldhofer grinsend. „Lesen wird’ s<br />

wohl keiner.“<br />

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