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KURT 10/2016

KURT 10/2016 Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn

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Das Stadt-, Kultur- und Szenemagazin für die Region Gifhorn

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So ticken die<br />

Erstwähler<br />

Wen wählen junge Leute – und wieso gehen viele nicht zur Wahl?<br />

blaulicht & blitzlicht<br />

Die SPD ist stärkste Kraft, die Grünen<br />

liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit<br />

der CDU. Die AfD liegt mit 7,6 Prozent<br />

knapp vor den Unabhängigen, etwas dahinter<br />

die FDP. Abgeschlagenes Schlusslicht<br />

mit gerade mal 0,9 Prozent sind die<br />

Linken: So würden die Ergebnisse der<br />

jüngsten Kommunalwahl im Landkreis<br />

Gifhorn aussehen,<br />

wenn es nach den<br />

Zehntklässlern an der<br />

IGS Sassenburg ginge.<br />

118 Schülerinnen<br />

und Schüler beteiligten<br />

sich an <strong>KURT</strong>s<br />

Erstwähler-Umfrage.<br />

Diesen Artikel verfasste<br />

<strong>KURT</strong>s Praktikantin<br />

Jasmin Gunia (16) aus<br />

Triangel. Möchtest auch<br />

Du mal ein Praktikum<br />

in der <strong>KURT</strong>-Redaktion<br />

machen? Dann bewirb<br />

Dich per E-Mail an<br />

kurt-gifhorn@web.de!<br />

„Die SPD und die Grünen interessieren sich<br />

für die Jugendlichen. Sie vertreten nicht so<br />

wie die CDU alte Werte“, analysiert Zehntklässler<br />

Elischa Röhl (16) aus Tiddische das<br />

Stimmergebnis seiner Mitschüler. Jannis Gaus<br />

aus Isenbüttel, der bei der jüngsten Wahl mit<br />

gerade einmal 22 Jahren und 1332 Direktstimmen<br />

zum ersten Mal in Gifhorns Kreistag<br />

eingezogen ist, versucht sich ebenfalls an einer<br />

Erklärung: Seine Partei – die Sozialdemokraten<br />

– hätten weit mehr junge Kandidaten<br />

als die politischen Mitbewerber aufgestellt.<br />

Außerdem habe sich die SPD für einen Ausbau<br />

des Breitband-Internets stark gemacht,<br />

was für junge Leute besonders attraktiv sei.<br />

Die Gesamtbeteiligung aller Wähler lag bei<br />

56,7 Prozent. Detaillierte Zahlen zur Beteiligung<br />

einzelner Altersklassen würden bei den<br />

Kommunalwahlen nicht erhoben, so Kreiswahlleiter<br />

Detlev Loos. Max Wendland (21)<br />

aus Wolfsburg, den wir bei einer Straßenumfrage<br />

in Gifhorns Innenstadt getroffen haben,<br />

räumt offen und ehrlich ein: „Ich hatte<br />

keinen Bock.“ Die Kommunalwahl sei eben<br />

nicht so wichtig, sagt der junge Mann und<br />

bestätigt so den Eindruck<br />

einer allgemeinen Politikverdrossenheit,<br />

der durch<br />

die schlappe Wahlbeteiligung<br />

untermauert wird.<br />

Schule, sich mit Freunden<br />

treffen oder Zocken stehen<br />

eben im Mittelpunkt.<br />

Politik spielt für viele keine<br />

Rolle. Doch Dirk Behrens, Fachbereichsleiter<br />

in der Sassenburger Gemeindeverwaltung<br />

und Vertreter von Bürgermeister Volker<br />

Arms, ist sich sicher, dass das Interesse da ist:<br />

„Die Jugendlichen sind kritischer. Das Potenzial<br />

ist auf jeden Fall vorhanden.“<br />

Um Erstwähler zu motivieren, sollte der<br />

Politik-Unterricht an den Schulen anders aufgezogen<br />

werden, findet Jungpolitiker Jannis<br />

Gaus: „Denn wie der Bundespräsident gewählt<br />

wird, ist für unsere lokale Ebene doch<br />

uninteressant.“ Im Unterricht sollte vielmehr<br />

über Meinungen diskutiert werden, um politische<br />

Zusammenhänge greifbar zu machen.<br />

Elisabeth Förster (15) aus Tiddische durfte<br />

zwar noch nicht wählen, erklärt in unserer<br />

Umfrage aber, wie sie sich auf eine Wahl »<br />

So wählten die Zehntklässler<br />

an der IGS Sassenburg:<br />

CDU 24,6 %<br />

SPD 32,2 %<br />

Grüne 25,4 %<br />

Unabhängige 6,8 %<br />

FDP 2,5 %<br />

Linke 0,9 %<br />

AfD 7,6 %<br />

118 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler<br />

beteiligten sich an der Wahlumfrage<br />

von <strong>KURT</strong>s Praktikantin Jasmin Gunia.<br />

Vier der Schülerinnen und Schüler<br />

gaben ungültige Stimmzettel ab.<br />

So war das tatsächliche Endergebnis<br />

der Gifhorner Kreistagswahl:<br />

CDU 37,1 %<br />

SPD 29,6 %<br />

Grüne 11,2 %<br />

Unabhängige 6,8 %<br />

FDP 3,3 %<br />

Linke 2,5 %<br />

AfD 9,0 %<br />

Von 142.652 wahlberechtigten Personen<br />

gaben 56,7 Prozent ihre Stimme ab.<br />

Weitere 0,5 % der Stimmen, die oben<br />

nicht aufgeführt sind, entfielen auf<br />

Einzelbewerber Lothar Hilmer.

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