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„Für alles offen“<br />
Machbarkeitsstudie Olympische Spiele 2026 in Tirol<br />
(dgh) Land Tirol, Stadt Innsbruck und ÖOC haben sich auf<br />
eine Machbarkeitsstudie „Olympische Spiele 2026 in Tirol“ geeinigt.<br />
In Ischgl und St. Anton steht man Gewehr bei Fuß, falls es<br />
zu den Spielen kommt.<br />
Kann Tirol die Austragung der<br />
Olympischen Winterspiele 2026<br />
überhaupt umsetzen? Stehen für<br />
diese Sportgroßveranstaltung die<br />
entsprechenden Wettkampfstätten,<br />
Unterbringungsmöglichkeiten u.ä.<br />
zur Verfügung? Lassen sich solche<br />
Spiele ökonomisch und sozial verträglich<br />
in Tirol abhalten? Um fundierte<br />
Antworten auf diese Fragen<br />
zu erhalten, haben sich Land Tirol,<br />
Stadt Innsbruck und Österreichisches<br />
Olympisches Comité (ÖOC)<br />
auf die Durchführung einer Machbarkeitsstudie<br />
zur Abhaltung der<br />
Olympischen und Paralympischen<br />
Winterspiele 2026 in Tirol geeinigt.<br />
Die Studie wird rund 350.000 Euro<br />
kosten. LH Günther Platter stellte<br />
bei der Präsentation fest: „Die bis<br />
zum Frühsommer vorliegenden<br />
Ergebnisse der Studie sollen eine<br />
objektive und nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage<br />
bieten, ob wir<br />
eine Bewerbung weiter verfolgen.“<br />
Das oberste Gebot sei wie schon<br />
bei anderen sportlichen Großveranstaltungen<br />
der Vergangenheit die<br />
Nachhaltigkeit. Die Spiele müssten<br />
auf ein finanziell bewältigbares sowie<br />
ökologisch und sozial verträgliches<br />
Maß redimensioniert werden<br />
und gleichzeitig einen spürbaren<br />
Mehrwert für die Bevölkerung und<br />
Chancen für die Weiterentwicklung<br />
des Landes Tirol bieten. Für den<br />
Landeshauptmann geht es dabei um<br />
die Stärkung Tirols als Tourismusund<br />
Sportdestination einerseits sowie<br />
um die Nutzung der Spiele als<br />
Katalysator für die Verbesserung der<br />
Infrastruktur andererseits. Was die<br />
Sportinfrastruktur anlangt, ist Tirol<br />
in vielen Bereichen auf dem neuesten<br />
Stand und „durchaus olympiatauglich“,<br />
sieht Sportreferent<br />
LH-Stv. Josef Geisler grundsätzlich<br />
gute Voraussetzungen. Das Internationale<br />
Olympische Komitee habe<br />
in mehreren Gesprächen klar signalisiert,<br />
dass Bewerbungen von traditionellen<br />
Wintersport-Hochburgen,<br />
die über jahrzehntelange Erfahrung<br />
in der Austragung von Großveranstaltungen<br />
verfügen, hoch im Kurs<br />
stehen, berichtet ÖOC-Präsident<br />
und IOC-Mitglied Karl Stoss. Die<br />
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neue Führung im IOC wolle leistbare,<br />
gut organisierte Spiele, die<br />
auch von der Bevölkerung getragen<br />
werden. „Tiroler Wintersport-Kompetenz<br />
muss man nicht lange erklären“,<br />
meint Karl Stoss.<br />
ISCHGL WÄRE DABEI. Alfons<br />
Parth, Obmann des TVB Paznaun –<br />
Ischgl, meint: „Grundsätzlich leben<br />
wir in Tirol vom Wintersport“, und<br />
die Winterolympiade müsse dort<br />
stattfinden, wo Wintersport stattfindet.<br />
Im Paznaun gebe es zwar<br />
keine Eisenbahn, Ischgl biete aber<br />
eine perfekte Infrastruktur für bis zu<br />
22 000 Gäste pro Tag und Schneesicherheit.<br />
„So gut wie Sotschi sind<br />
wir auch aufgestellt, wenn nicht besser“,<br />
erklärt Parth, der bei den letzten<br />
Winterspielen dabei war, über<br />
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Ischgl und ganz Tirol. Ischgl könne<br />
z.B. Slaloms oder Riesentorläufe<br />
austragen, grundsätzlich sei der Ort<br />
aber „für alles offen“. Parth hofft,<br />
dass nicht so viele Studien durchgeführt<br />
werden, dass die Olympiade<br />
2026 vorbei ist, ehe die Ergebnisse<br />
vorliegen. Finanziell in der Pflicht<br />
sieht Parth den Bund und das Land.<br />
INFRASTRUKTUR UND<br />
HERZ AM ARLBERG. Peter Mall,<br />
OK-Chef der Kandahar-Rennen<br />
und Mastermind der erneuten Ski-<br />
WM-Bewerbung St. Antons, meint<br />
über weitere Olympische Spiele in<br />
Tirol: „St. Anton am Arlberg wäre<br />
da mehr als erfreut.“ Es wäre ein<br />
„Signal an die Welt, wenn Tirol Gas<br />
gibt“, das Wintersportland Nummer<br />
eins. Der Arlbergort habe bei<br />
der Ski-WM 2001 bewiesen, dass<br />
er Derartiges stemmen könne. Und<br />
es gebe auch ein ausgereiftes WM-<br />
Konzept, das auf die Olympiade<br />
umlegbar wäre (eine WM wird’s am<br />
Arlberg, wenn sich Saalbach-Hinterglemm<br />
für die WM 2023 oder später<br />
bewirbt, wohl nicht vor Mitte der<br />
30er-Jahre geben). Und: „Die Infrastruktur<br />
und das Herz für den Sport<br />
ist da“, erklärt Mall, Tirol könne<br />
Olympische Spiele wohl so kostengünstig<br />
wie kein anderes Land anbieten.<br />
Mall rechnet damit, dass die<br />
nun in Auftrag gegebene Studie nur<br />
ein positives Ergebnis bringen kann,<br />
und erwartet sich, dass der Bevölkerung<br />
der Nutzen der Investitionen<br />
entsprechend erklärt wird.<br />
„Damit man sich leichter tut“<br />
(dgh) Laut Substanzverwalter Bgm.<br />
Helmut Ladner aus Kappl befinden<br />
sich auf Sparbüchern der Gemeindegutsagrargemeinschaft<br />
Waldgemeinschaft<br />
Kappl-See derzeit mehr als<br />
1 Million Euro Substanzerlöse, die<br />
gesetzmäßig den Gemeinden Kappl<br />
und See zustehen. Es soll nun ein<br />
Teil der Erlöse an die substanzberechtigten<br />
Gemeinden ausgezahlt werden:<br />
„Damit man sich leichter tut“<br />
bei der Finanzierung von Vorhaben,<br />
erklärt Helmut Ladner. „Ich habe ja<br />
Schutzprojekte ohne Ende“, verweist<br />
er auf Sicherheitsinvestitionen. Die<br />
Auszahlung der geplanten 300.000<br />
Euro wird im Verhältnis 78 % Kappl<br />
und 22 % See aufgeteilt. Die Gemeinde<br />
See müsse diesen Beschluss erst<br />
fassen, fügt Ladner an.<br />
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Alfons Parth: „So gut wie Sotschi sind<br />
wir auch aufgestellt, wenn nicht besser.“<br />
RS-Fotos: Archiv<br />
27./28. Oktober 2016<br />
Peter Mall: ausgereiftes WM-Konzept,<br />
das auf die Olympiade umlegbar wäre<br />
Bahnhofstraße 36. 6500 Landeck (300m vom Bahnhof neben JET-Tankstelle)<br />
www.katzenberger.co.at<br />
RUNDSCHAU Seite 5