Bleck KMU in Russland - Deutsches Institut für Bankwirtschaft

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15 schiedeter Gesetze 40 zur Mittelstandsförderung. Es wurden rund 900 Unternehmer nach ihrer Einschätzung befragt: 41 45 % der Befragten finden, dass sich durch die Umsetzung der Gesetze in den Regio- nen und Unternehmenslandschaft nichts geändert hat. 25 % bewerten die Wirkung der durchgesetzten Rechtsvorschriften als negativ, 5 % sogar als extrem negativ. 20 % betrachten die Wirkung der Maßnahmen als insgesamt positiv. 5 % enthielten sich. Hinzu kommt das Informationsdefizit, da viele Unternehmen von den staatlichen Un- terstützungsmaßnahmen nichts wissen. Bei einem langfristigem Abgleich von politischer Zielstellung und ihrer Erfüllung lässt sich erkennen, dass die eingeleiteten Maßnahmen auch in der Vergangenheit nicht die gewünschte Wirkung erzielt haben. So zum Beispiel die politischen Ziele für 1998: „Die von der Regierung festgelegten Entwicklungspläne bis zum Jahr 1998 sehen ein intensives Wachstum von kleinen und mittelständischen Unternehmen vor. Die Zahl der Betriebe soll sich verdoppeln und auf 2 bis 2,5 Mio. steigen. Ihr Anteil am Brutto- inlandsprodukt soll 25% erreichen ...“ 42 Wie in dem vorangegangenen Abschnitt aus- führlicher dargestellt wurde, wurden diese Ziele auch zehn Jahre später im Jahr 2008 nicht erreicht. Im Rahmen der Verwirklichung der Pläne für die Entwicklung Russlands bis 2020 wird beabsichtigt, den KMU-Anteil auf 60% des BIPs zu erhöhen. 43 Das bedeutet aus heuti- ger Sicht eine Verdreifachung in nur zehn Jahren. Somit stellt sich neben der Frage nach der Ursache für die Soll-Ist Abweichung die Frage, wie realistisch die neuen in der Modernisierungsagenda angeführten Ziele sind. Auffällig ist wie bereits angeführt die schlechte Datenlage und allgemeine Verfügbar- keit statistischen Zahlenmaterials. Bislang sind durch das Föderale Amt staatlicher Sta- tistiken keine vollständigen Zahlenreihen zu der Entwicklung mittelständischer Unter- nehmen zu erhalten. Dieser Zustand wird zum Teil durch Bürokratieabbau gerechtfer- tigt, den die Unternehmer einforderten, da die hohe administrative Belastung kritisiert 40 Gesetzt № 209-FЗ (Vgl. Fußnote 36), Gesetzt № 149-FЗ, Gesetzt № 162-FЗ 41 Vgl.: OPORA (2010 b), siehe Internetverzeichnis. 42 Bundesinstitut für ostwissenschaftliche Studien (Hrsg.) (1997a), S. 2, siehe Internetverzeichnis. 43 Vgl. Staatssekretariat für Wirtschaft (2010), S. 3, siehe Internetverzeichnis.
16 wird. In Folge dessen wurde auf die Erhebung einzelner Daten verzichtet. Ab 2010 ist die Statistikbehörde Rosstat jedoch von der Regierung beauftrag worden, durch Imple- mentierung statistischer Instrumente Daten über KMU zu erfassen. 44 Daraus ist per- spektivisch eine Verbesserung der Informationslage zu erwarten. Andererseits wirft sich die Frage auf, welche Erfolgsaussichten bei der Umsetzung der aufgeführten Maß- nahmen angenommen wurden, wenn keine umfassende Bewertung der aktuellen Situa- tion aufgrund fehlender bzw. unvollständiger Empirie stattgefunden hat. Zusammenfassend ist festzustellen, dass trotz der Vielzahl verabschiedeter Fördermaß- nahmen und Gesetze die KMU-Politik bisher noch nicht die erwartete Wirkung entfal- tet hat. Die Identifizierung der Hemmnisse erweist sich als äußerst schwierig, da sie sich nicht nur auf den Bereich der Wirtschaft erstrecken, sondern vielmehr auf gesamt- wirtschaftlich strukturelle Schwierigkeiten zurückzuführen sind. Ein Teil dieser Hemmnisse soll in dem nachfolgenden Abschnitt erörtert werden. Dabei wird auf die in Umfragen als wesentlich bezeichneten Probleme eingegangen. 3.5 Probleme kleiner und mittlerer Unternehmen In der nachstehenden Abbildung erfolgt eine Aufführung der wesentlichen Probleme, mit denen sich die Unternehmer der russischen KMU konfrontiert sehen. Im Rahmen eines Monitorings durch OPORA ROSSIJ wurden rund 5.500 Manager und Eigentümer von KMU aus 40 Regionen und unterschiedlichen Branchen befragt. 45 44 Vgl. OPORA ROSSIJ [ОПОРA РОССИИ] (2010a), siehe Internetverzeichnis. 45 Vgl. OPORA ROSSIJ [ОПОРA РОССИИ] (2008), S. 4, siehe Internetverzeichnis.
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