Bleck KMU in Russland - Deutsches Institut für Bankwirtschaft

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Abb. 11: „Exportstruktur der Russischen Föderation von 1995 – 1997“
Quelle: Eigene Darstellung nach Statistiken von Föderales Amt staatlicher Statistiken [Федеральная
служба государственной статистики] (2010).
Andere exportorientierte Industrien hingegen stagnieren nahezu, da die steigende Wäh-
rung dazu führt, dass es für die inländische Industrie schwieriger wird ihre Produkte auf
dem Weltmarkt zu verkaufen. 97 Normalerweise würde ein starker Wirtschaftssektor
auch andere Industrien (Zulieferindustrien, etc.) antreiben. Rohstoffförderindustrien
stellen dabei aber eine Ausnahme dar, da sie nur wenig mit anderen Wirtschaftszwei-
gen verflochten sind. Investitionen, die sich zum Aufbau der Förderkapazitäten im
Rohstoffsektor konzentrieren, führen somit kaum zu Folgeinvestitionen in andere Sek-
toren. 98 Ohne staatliche Interventionen kann dies im worst case dazu führen, dass die
gesamte Produktion des Landes einbricht. Eine derartige Entwicklung ist in Russland
bislang nicht zu verzeichnen, da neben dem Rohstoffsektor andere Branchen ein leich-
tes Wachstum vorweisen. 99
Das besondere Risiko der Holländischen Krankheit für Russland besteht hingegen im
Rent Seeking. Die hohen Rohstoffeinnahmen wecken Begehrlichkeiten verschiedener
Interessengruppen und führen zu einer Bildung von stark vernetzten Strukturen, die das
Geld unter sich aufteilen, was wiederum dazu führt, dass die Einnahmen nur in die
Hände von Wenigen fallen. 100 Rent seeking ist vorwiegend durch ausgeprägte Korrup-
tion und den Mangel historisch gewachsener rechtsstaatlicher Strukturen möglich und
97 Vgl. Steffens, Jochen (2008), siehe Internetverzeichnis.
98 Vgl. Bardt, Hubertus (2005), S.5, siehe Internetverzeichnis.
99 Vgl. Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (2010), siehe Internetverzeichnis.
100 Vgl. Steffens, Jochen (2008), siehe Internetverzeichnis.