Bleck KMU in Russland - Deutsches Institut für Bankwirtschaft
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der BPI-Ermittlung <strong>für</strong> das Jahr 2008 belegte <strong>Russland</strong> mit 5,7 Punkten, direkt h<strong>in</strong>ter<br />
Ch<strong>in</strong>a (6,5), Mexiko (6,6) und Indien (6,8) den letzten Platz. 91<br />
Besonders stark ausgeprägt ist die Korrumpierbarkeit der Beamten des russischen<br />
Rechtsschutzsystems, wie die Anzahl der e<strong>in</strong>geleiteten Strafverfahren wegen Korrupti-<br />
onsdelikten belegt. 92 Korruption stellt somit e<strong>in</strong>es der fundamentalsten Probleme Russ-<br />
lands dar, da sie jegliche Lösungsansätze und Systemreformierungen zunichte macht<br />
und erheblich zur Instabilität der Wirtschaft beiträgt.<br />
Besonders Kle<strong>in</strong>unternehmen s<strong>in</strong>d aber auf e<strong>in</strong> zuverlässiges stabiles Umfeld angewie-<br />
sen, das sowohl durch vertrauenswürdige Geschäftspartner, als auch durch vertrauens-<br />
würdige staatliche <strong>Institut</strong>ionen gekennzeichnet ist. Dies war auch Thema bei dem Pe-<br />
tersburger Dialog 2008 und auch hier kündigte der Präsident Medwedew Maßnahmen<br />
zur Stärkung der russischen Rechtsstaatlichkeit an: „Unsere Aktivitäten <strong>in</strong> der Wirt-<br />
schaft werden auch weiterh<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>er sukzessiven, systematischen Verbesserung des<br />
Geschäftsklimas und dem Abbau von überflüssigen Verwaltungsbarrieren basieren, auf<br />
der Beseitigung von Korruption, die <strong>in</strong> unserem Land e<strong>in</strong> wirklich ernst zunehmendes<br />
Problem darstellt, auf maximaler Förderung kle<strong>in</strong>er Unternehmer …, und selbstver-<br />
ständlich auf der Stärkung von Recht und Gesetz <strong>in</strong> der Gesellschaft und im Staat so-<br />
wie auf dem Aufbau e<strong>in</strong>er effizienten und unabhängigen Gerichtsbarkeit.“ 93<br />
5.3 Konzentration auf Rohstoffexporte statt nachhaltiges Wirtschaften<br />
„<strong>Russland</strong> ist e<strong>in</strong>er der größten Energieproduzenten der Welt und verfügt mit fast ei-<br />
nem Viertel der Weltgasreserven (23,4%), ca. 6,3% der Weltölreserven und den zweit-<br />
größten Kohlereserven (19%) über bedeutende Ressourcen. <strong>Russland</strong> kommt <strong>für</strong> 19,6%<br />
der Weltgasförderung und 12,4% der Weltölförderung auf. Die mangelnde Diversifizie-<br />
rung der russischen Wirtschaft führt zu e<strong>in</strong>er überproportional hohen Abhängigkeit der<br />
Wirtschaftsentwicklung von den E<strong>in</strong>nahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas.“ 94 Ent-<br />
sprechend stark wurde <strong>Russland</strong> von dem globalen E<strong>in</strong>bruch der Rohstoffnachfrage als<br />
Folge der F<strong>in</strong>anzmarktkrise getroffen, denn das starke Wirtschaftswachstum resultierte<br />
vorwiegend aus den <strong>in</strong> der Vergangenheit hohen Rohstoffpreisen. <strong>Russland</strong>s Ressour-<br />
cenreichtum ist somit Grundlage <strong>für</strong> das stetig steigende BIP und das steigende E<strong>in</strong>-<br />
91 Vgl. ebenda, S.5.<br />
92 Vgl. Schmidt, Diana (2006), S. 17.<br />
93 Medwedew, Dimitri A. (2008), (siehe Internetverzeichnis).<br />
94 Auswärtiges Amt (2010), siehe Internetverzeichnis.