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Bleck KMU in Russland - Deutsches Institut für Bankwirtschaft

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Die Entwicklung und wirtschaftlichen Konsequenzen der Investitionszuflüsse s<strong>in</strong>d je-<br />

doch umstritten. Gemäß Angaben der russischen Statistikbehörde Rosstat s<strong>in</strong>d im ers-<br />

ten Quartal 2010 13,1 Mrd. USD Auslands<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong> die russische Wirtschaft<br />

geflossen. Das s<strong>in</strong>d 9,3% mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil an Direkt<strong>in</strong>vesti-<br />

tionen macht davon aber lediglich 20% aus, die Portfolio<strong>in</strong>vestitionen 2,2% und die<br />

übrigen „sonstigen“ Investitionen betragen 77,8%. Diese „sonstigen“ bewirken jedoch<br />

negative Effekte, da sie kurzfristig s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>em nachhaltigen stabilen Wachstum<br />

entgegen wirken. 71 Zu der Gesamthöhe der Kapitalflüsse ist anzumerken, dass nach<br />

E<strong>in</strong>schätzung der russischen Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> „mehr als die Hälfte der ausländi-<br />

schen Investitionen ohneh<strong>in</strong> russische Gelder seien, die über Offshore-Gesellschaften<br />

wieder <strong>in</strong>s Land gelangten.“ 72<br />

Um die Entwicklung <strong>in</strong>ländischer <strong>KMU</strong> zu fördern, neue Märkte und e<strong>in</strong>e entsprechen-<br />

de Infrastruktur zu schaffen, kann die gezielte Ansprache ausländischer Investoren po-<br />

sitiv unterstützend wirken. Zur nachhaltigen Verbesserung des Investitionsklimas und<br />

somit der Stabilisierung der russischen Volkswirtschaft bedarf es allerd<strong>in</strong>gs umfangrei-<br />

cher Reformen. Diese bef<strong>in</strong>den sich nach unterschiedlichen Aussagen der Regierung<br />

bereits <strong>in</strong> Planung. Vorgesehen ist e<strong>in</strong> ganzheitlicher Ansatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Modernisierungs-<br />

agenda zur Verbesserung des Investitionsklimas. E<strong>in</strong>schränkungen <strong>für</strong> ausländische<br />

Unternehmen sollen abgeschafft werden und die rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen wur-<br />

den bereits verbessert. Weitere Maßnahmen wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesetzesentwurf im März<br />

2010 dem Parlament vorgelegt. Die Verabschiedung war <strong>für</strong> das zweite Quartal vorge-<br />

sehen, genauere Informationen liegen derzeit noch nicht vor. In dem Entwurf s<strong>in</strong>d<br />

Steuererleichterungen, e<strong>in</strong>e Reduzierung adm<strong>in</strong>istrativer Hemmnisse sowie die Ent-<br />

wicklung öffentlich privater Partnerschaften vorgesehen. 73<br />

5 Ursachenanalyse – Strukturelle Probleme<br />

Der Anteil von <strong>KMU</strong> an der Gesamtwirtschaftsleistung ist bislang sehr ger<strong>in</strong>g. Sowohl<br />

im In-, als auch im Ausland werden die weit verbreitete Korruption, e<strong>in</strong>e überbordende<br />

Bürokratie und die ger<strong>in</strong>ge Leistungsfähigkeit des russischen Bankensystems moniert.<br />

In dem nachfolgenden Abschnitt erfolgt daher e<strong>in</strong>e Untersuchung der Ursachenschwer-<br />

punkte.<br />

71 Vgl. RIA NOVOSTI (2010b), siehe Internetverzeichnis.<br />

72 Neue Zürcher Zeitung (Hrsg.) (2010), siehe Internetverzeichnis.<br />

73 Vgl. PricewaterhouseCoopers (pwc) (2010), siehe Internetverzeichnis.

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