Bleck KMU in Russland - Deutsches Institut für Bankwirtschaft
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diesem Modell teilnehmen, nicht schlechter gestellt werden, als die Teilnehmer. Die<br />
größte Gefahr liegt dar<strong>in</strong>, dass Geld durch die Förderung des Gütertausches se<strong>in</strong>e Funk-<br />
tion als anerkanntes Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel verliert.<br />
Die Funktionsweise e<strong>in</strong>er sogenannten Kooperationsvermittlungs<strong>in</strong>stitution müsste im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>es Pilotprojektes unter strenger Aufsicht und Kontrolle erprobt werden. In<br />
e<strong>in</strong>em kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozess müssen Probleme erkannt und beseitigt<br />
werden, um nach Ablauf der Testphase über Erfolg oder Misserfolg urteilen zu können.<br />
7 Fazit<br />
Im Verlauf der vergangenen 19 Jahre konnten sich zunehmend kle<strong>in</strong>e und mittelständi-<br />
sche Unternehmen etablieren. Dennoch s<strong>in</strong>d <strong>KMU</strong> nach <strong>in</strong>ternationalem Vergleichs-<br />
maßstab <strong>in</strong> <strong>Russland</strong> stark unterrepräsentiert und haben neben den Großunternehmen<br />
e<strong>in</strong>en schwierigen Stand. Unter Berücksichtigung der e<strong>in</strong>zelnen Untersuchungsergeb-<br />
nisse ist aber davon auszugehen, dass der russische <strong>KMU</strong>-Sektor besser aufgestellt ist,<br />
als es <strong>in</strong> den Medien kommuniziert wird. Dabei s<strong>in</strong>d zwei wesentliche Faktoren zu be-<br />
rücksichtigen. Zum e<strong>in</strong>en ist die Anzahl der <strong>in</strong> <strong>Russland</strong> tätigen <strong>KMU</strong>, und damit ihr<br />
Anteil an der Wirtschaftsleistung, aufgrund der <strong>für</strong> <strong>Russland</strong> gültigen Def<strong>in</strong>itionskrite-<br />
rien ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> Europa. Bei e<strong>in</strong>er Abweichung des Schwellenwertes <strong>für</strong> den Jahres-<br />
umsatz von 25 Mio. EUR fallen <strong>in</strong> Europa deutlich mehr Unternehmen <strong>in</strong> die Kategorie<br />
kle<strong>in</strong>er und mittlerer Unternehmen, als es <strong>in</strong> <strong>Russland</strong> der Fall ist. Des Weiteren gibt es<br />
<strong>in</strong> <strong>Russland</strong> offensichtliche Schwierigkeiten bei der statistischen Datenerhebung. Dies<br />
ist zum e<strong>in</strong>en methodischen Problemen geschuldet, vorwiegend jedoch auf die stark<br />
ausgeprägte Schattenwirtschaft zurückzuführen. Berücksichtigt man also die Anzahl<br />
der <strong>KMU</strong>, die aus def<strong>in</strong>itorischen Gründen nicht e<strong>in</strong>bezogen werden und den Anteil der<br />
<strong>in</strong> der Schattenwirtschaft tätigen <strong>KMU</strong>, so kann davon ausgegangen werden, dass der<br />
<strong>KMU</strong>-Anteil (nach europäischer Def<strong>in</strong>ition) höher ist, als angenommen.<br />
Dennoch ist die weitere Stärkung dieses Sektors <strong>für</strong> die volkswirtschaftliche Stabilisie-<br />
rung <strong>Russland</strong> von großer Bedeutung. Um von den gesamtwirtschaftlichen Vorteilen<br />
e<strong>in</strong>es starken <strong>KMU</strong>-Sektors zu profitieren, steht die Regierung vor der Herausforderung<br />
e<strong>in</strong> attraktives Geschäftsumfeld zu schaffen und auf die Bedürfnisse der <strong>KMU</strong> e<strong>in</strong>zu-<br />
gehen. Tut sie dies nicht, bleibt <strong>Russland</strong>s Rohstoffabhängigkeit bestehen und erhebli-<br />
che Wachstumschancen gehen verloren. Auch wenn <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e stetige<br />
Zunahme der <strong>KMU</strong> zu verzeichnen war, so ist der russische Markt geprägt von struktu-