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Taxi Times International - Januar 2015 - Deutsch

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VERANSTALTUNG<br />

VERANSTALTUNG<br />

ZENTRALEN TREFFEN<br />

MIT AMERIKANISCHEM<br />

IMPULS<br />

Das Eurocab-Treffen ist längst nicht mehr nur eine<br />

PR-Veranstaltung für Austrosoft/FMS. Besonders der<br />

zweite Tag war eine gelungene <strong>Taxi</strong>konferenz.<br />

Die Veranstaltungen des ersten<br />

Tages und die Workshops am zweiten<br />

Tag boten viele Denkanstöße.<br />

Nach der Einleitung durch BZP-Präsident<br />

Michael Müller lieferte die Präsentation des<br />

US-Amerikaners Matt Daus, Rechts anwalt<br />

und Präsident der <strong>International</strong> Association<br />

of Transportation Regulators (IATR) aus<br />

New York, eine sehr gute Übersicht über die<br />

Geschichte der Apps seit 2009. Daus ging<br />

dabei auch auf Aspekte ein, die einer weiteren<br />

Expansion von Uber im Weg stehen.<br />

Dabei zeigte er, wie die bei kalifornischen<br />

Gerichten anhängige Sammelklage Uber<br />

durchaus Kopfschmerzen bereiten kann.<br />

Die zentrale Frage lautet: Sind Uber-Fahrer<br />

Arbeitnehmer oder selbst ständige Auftragnehmer?<br />

Wenn sie zu Letzteren gehören,<br />

dann hat Uber eigentlich kein Recht, ihnen<br />

vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen<br />

haben und wie sie die Fahrten, die sie<br />

»Die Sammelklage<br />

könnte der Eisberg<br />

sein, der die Titanic<br />

zum Sinken bringt.«<br />

Matt Daus<br />

über die App erhalten, ausführen. Es ist<br />

jedoch allgemein bekannt, dass Uber-Fahrer<br />

verpflichtet sind, jede Fahrt, die ihnen über<br />

die App angeboten wird, auch anzunehmen.<br />

Fahrer, die dies nicht tun oder sich nach<br />

Ansicht von Uber falsch verhalten, verlieren<br />

ihren App-Zugriff. Sollte der Richter bei dieser<br />

umfangreichen Sammel klage entscheiden,<br />

dass Uber­ Fahrer Arbeitnehmer sind,<br />

dann haftet Uber für Steuern und Sozialbeiträge<br />

für diese Fahrer. „Das könnte der<br />

Eisberg sein, der die Titanic zum Sinken<br />

bringt“, so Daus.<br />

Matt Daus von der<br />

amerikanischen Regulierungsbehörde<br />

trat<br />

als Gastredner auf.<br />

In seiner Eingangsrede hatte BZP-Präsident<br />

Michael Müller die Zuschauer bereits über<br />

die Bedeutung der IRU-Initiative Global <strong>Taxi</strong><br />

Network informiert und noch einmal darauf<br />

hingewiesen, wie wichtig es sei, den<br />

Kunden der <strong>Taxi</strong> branche qualitativ hochwertige<br />

Dienste anzubieten. „Mit der Digitalisierung<br />

gehen viele Änderungen einher,<br />

aber die neuen und kapitalkräftigen Apps<br />

auf dem <strong>Taxi</strong> markt sind noch weit davon<br />

entfernt, perfekt zu sein. Die <strong>Taxi</strong> branche<br />

hat einiges zu bieten, insbeson dere durch<br />

das wach sende GTN-Netzwerk und seine<br />

Qualität.“<br />

NEUER MOBILITÄTSANSATZ<br />

Ausgehend von zwei aktuellen Entwicklungen<br />

– Digitalisierung und demografischer<br />

Wandel (und damit einhergehend die<br />

dünne Besiedlung ländlicher Gebiete) –<br />

zeigte Unternehmensberater Paul Gerlach<br />

eine andere Art des öffentlichen Verkehrs<br />

auf: nämlich auf Grundlage von virtuellen<br />

Routen, Service-on-Demand und dem Einsatz<br />

verschiedener Arten von Fahrzeugen<br />

(<strong>Taxi</strong>s über Minibusse bis hin zu normalen<br />

Bussen). „Der Kunde ist König“, so Gerlach.<br />

„Mit verschiedenen Gebühren modellen und<br />

Dienstleistungen sollte es möglich sein, alle<br />

Kunden flexibel zu bedienen.“<br />

Und obwohl sich in der Diskussion –<br />

moderiert von Jürgen Hartmann von <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> –herausstellte, dass mehrere Städte<br />

bereits ähnliche, flexible Modelle einsetzen,<br />

scheint sich das öffentliche Verkehrswesen<br />

größtenteils weiterhin auf den immer gleichen<br />

konservativen, ausgetretenen Pfaden<br />

zu bewegen – hier können das öffentliche<br />

Verkehrswesen und auch die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

noch viel dazulernen. Als das<br />

Thema Mobilität nahtlos in die Diskussion<br />

über die <strong>Taxi</strong>zentralen überging, brachte<br />

es eine Stimme aus dem Publikum mit<br />

dieser Aussage auf den Punkt: „Warum<br />

werden wir nicht einfach zu Mobilitätszentralen<br />

– statt <strong>Taxi</strong>zentralen?“ wf<br />

FOTO: Stefan Int Panis<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

HAUPTROLLE FÜR<br />

GTN IN ISTANBUL<br />

Vom 4. bis 6. Februar 2016 findet zum zweiten<br />

Mal die jährliche Messe <strong>Taxi</strong>world Turkey statt.<br />

Sie wird diesmal ein viel größeres internationales<br />

Publikum anziehen.<br />

Im letzten Jahr machte die <strong>Taxi</strong>world<br />

Turkey ihre ersten kleinen Schritte auf<br />

die <strong>Taxi</strong> bühne – ihr Schwerpunkt lag<br />

auf der türkischen <strong>Taxi</strong>branche und den türkischen<br />

<strong>Taxi</strong>lieferanten. Dieses Jahr findet<br />

im Rahmen der Messe eine ganz tägige internationale<br />

<strong>Taxi</strong>konferenz mit dem Thema<br />

„Die Zukunft der <strong>Taxi</strong>dienste in einem sich<br />

schnell ändernden Markt und technologischen<br />

Umfeld“ statt. Veranstalter ist die<br />

<strong>International</strong> Road Transport Union (IRU).<br />

Zweifellos werden dabei die Fortschritte<br />

des Global <strong>Taxi</strong> (Quality) Network (GTN)<br />

präsentiert werden, zudem wird in Istanbul<br />

vermutlich die Vorstellung des überarbeiteten<br />

Logos des GTN erfolgen. Das GTN<br />

des IRU ist ein schnell wach sendes Netzwerk<br />

an <strong>Taxi</strong>verbänden (Mitgliedern) und<br />

<strong>Taxi</strong>-App-Anbietern (Partnern). Das globale<br />

Netzwerk startete im November 2014,<br />

heute gehören bereits 250 000 <strong>Taxi</strong>s auf<br />

fünf Kontinenten dazu – und jeden Monat<br />

wächst das GTN um ca. 30 000 weitere.<br />

Zuletzt kam auch die App Allo <strong>Taxi</strong> aus dem<br />

Libanon hinzu.<br />

Die Ver bände prüfen die Partner, ob sie<br />

eine Reihe vorher festgelegter GTN-Qualitätskriterien<br />

erfüllen. Laut der IRU besteht<br />

das Ziel des GTN in der „ Förderung legaler,<br />

verläss licher, hoch wertiger und sicherer<br />

Dienstleistungen für <strong>Taxi</strong>kunden durch<br />

den Einsatz der neuesten Technologien in<br />

Verbindung mit Smart phones und Apps für<br />

<strong>Taxi</strong>s unter gleichzeitiger vollständiger<br />

Beachtung des geltenden aufsichtsrechtlichen<br />

Rahmenwerks“. Das GTN unterstützt<br />

die Branche – und zwar sowohl die Verbände<br />

als auch die Partner – dabei, sich<br />

auf neue Qualitäts initiativen zu konzentrieren,<br />

um die Vorzüge der <strong>Taxi</strong>branche<br />

gegenüber den konkurrierenden Apps<br />

hervor zuheben. wf<br />

Bei <strong>Taxi</strong>world Turkey wird<br />

in diesem Jahr durch die<br />

Konferenz am 5. Februar<br />

eine deutlich internationalere<br />

Atmosphäre herrschen.<br />

ECAB SCHREITET VORAN<br />

eCab, ins Leben gerufen von der<br />

Gruppe G7 in Paris, ist eine der<br />

Apps, die zum GTN gehören, und<br />

hat gemeinsam mit taxi.eu das<br />

Fundament für die Einführung<br />

der IRU-Gruppe gelegt.<br />

Die aktuellen Tätigkeiten des<br />

neuen Partners wurden bereits<br />

an anderer Stelle herausgestellt,<br />

in diesem Jahr hat aber auch<br />

eCab Riesenschritte nach vorne<br />

gemacht – und bedient aktuell<br />

drei Kontinente. Beirut und<br />

Tripolis mit Allo <strong>Taxi</strong> waren die<br />

neuesten Zugänge, gemeinsam<br />

mit den meisten kanadischen<br />

Großstädten. Nachdem vier<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen in Vancouver dazu<br />

gebracht wurden, gemeinsam<br />

mit einer App zu arbeiten, kamen<br />

auch noch Toronto, Ottawa und<br />

Montreal zu eCab.<br />

Anfang dieses Jahres traten Rom,<br />

Mailand, Florenz und 22 weitere<br />

italienische Städte eCab bei,<br />

genau wie Madrid, Antwerpen<br />

und Kortrijk in Belgien sowie<br />

Nîmes und Clermont-Ferrand in<br />

Frankreich. Im Jahr davor war<br />

eCab durch eine Kooperation mit<br />

der Meru-Gruppe nach Indien<br />

expandiert.<br />

wf<br />

22<br />

JANUAR / 2016 TAXI

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