Nachhaltigkeit regional erzeugter Lebensmittel und ihre ... - Berlin 21
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Susanne Moosmann<br />
Ausstoß von Treibhausgasemissionen wie den Bereichen Verkehr (23%) oder<br />
Wohnen (<strong>21</strong> %) zu. 6<br />
Ökobilanzen offenbaren diese Klima- <strong>und</strong> Umweltbelastungen, weil sie<br />
verschiedene Auswirkungen auf die Umwelt bedenken <strong>und</strong> dabei möglichst viele<br />
– Produkt betreffende – Faktoren berücksichtigen. Im Abschnitt 2.1 wird daher<br />
auf Ökobilanzen genauer eingegangen. Zudem wird in den weiteren Abschnitten<br />
neben dem Vergleich verschiedener Anbaumethoden, ökologisch <strong>und</strong><br />
konventionell, auf die Verarbeitung, Verpackung, Lagerung <strong>und</strong> den Transport<br />
von <strong>Lebensmittel</strong>n eingegangen. Abschließend werden die Zusammenhänge der<br />
Umweltbelastungskosten dargestellt.<br />
2.1 Ökobilanzen<br />
Die Bewertung der Umweltbelastung bzw. die ökologische Auswirkung durch<br />
eine landwirtschaftliche Produktion lässt sich am Besten anhand der Messgröße<br />
Endprodukt aufzeigen. Um Umweltauswirkungen beurteilen zu können, ist die<br />
Erfassung direkter, aber auch indirekter Faktoren notwendig. Beispielsweise mit<br />
Hilfe einer Ökobilanz 7 können Umweltauswirkungen die mit konkreten Produkten<br />
verb<strong>und</strong>en sind, aufgezeigt werden. Diese mehrdimensionale Untersuchung<br />
beachtet alle Produktschritte. Sie schließt Aspekte der Erzeugung <strong>und</strong><br />
Herstellung, der Konservierung, der Verpackung, des Transports sowie des<br />
Verbrauchs <strong>und</strong> der Entsorgung in <strong>ihre</strong>r Bewertung mit ein. Im Ergebnis trifft sie<br />
Aussagen zu verschiedenen, auf die Umwelt bezogenen, Wirkungskategorien.<br />
Diese sind entsprechend DIN ISO 14040 Ressourcenverbrauch, Naturraum-<br />
beanspruchung, Treibhauseffekt, Ozonabbau, Versauerung, Eutrophierung,<br />
Ökotoxizität, Humantoxizität 8 , Sommersmog <strong>und</strong> Lärmbelästigung (WAHMHOFF,<br />
2003, S.16). Eine Ökobilanz kann auch Aussagen zu Energie- <strong>und</strong><br />
Wasserverbrauch, Abfällen, Schwermetallen, Pestiziden, Wintersmog,<br />
krebserregenden Substanzen, Arten- <strong>und</strong> Biotopvielfalt oder Geruchsbelästigung<br />
6 Allerdings fehlen in diesem Bereich konkrete Klimaschutzmaßnahmen. So findet beispielsweise<br />
im Klimaschutzpaket der B<strong>und</strong>esregierung 2007 (Integriertes Energie- <strong>und</strong> Klimaprogramm der<br />
B<strong>und</strong>esregierung, Dezember 2007) Landwirtschaft <strong>und</strong> Ernährung keine Erwähnung.<br />
7 Die Erstellung einer Ökobilanz ist in der DIN ISO 14040 festgelegt. Das Ziel wird festgelegt, eine<br />
Sachbilanz erfasst Input-Output-Flüsse entlang des Lebensweges des untersuchten Produkts.<br />
Alle umweltrelevanten Daten werden ermittelt <strong>und</strong> auf die zuvor festgelegte funktionelle Einheit<br />
für die Belastung der Umwelt umgerechnet. In der Wirkungsabschätzung werden die Daten in<br />
Wirkungskategorien nun klassifiziert. Verschiedene Produkte werden verglichen, Schlussfolgerungen<br />
gezogen <strong>und</strong> Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt.<br />
8 Eutrophierung bezeichnet die Gewässeranreicherung mit Pflanzennährstoffen (Überdüngung).<br />
Dieser Prozess findet meist in langsam fließenden oder stehenden Gewässern statt <strong>und</strong> kann<br />
durch menschliche Eingriffe stark beschleunigt werden.<br />
Toxizität bedeutet Giftigkeit, Ökotoxizität die Giftigkeit für die Natur <strong>und</strong> Humantoxizität die Giftigkeit<br />
für den Menschen. Quelle: http://www.umweltlexikon-online.de, 13.08.2009.<br />
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