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Nachhaltigkeit regional erzeugter Lebensmittel und ihre ... - Berlin 21

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4. Sozial-kulturelle Aspekte der <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

Susanne Moosmann<br />

Die sozial-kulturelle Dimension der <strong>Nachhaltigkeit</strong> bezieht sich auf eine gerechte<br />

Verteilung von Wohlstand, einem gesellschaftlichem Solidaritätsprinzip innerhalb<br />

der Generation <strong>und</strong> der Nicht-Schlechter-Stellung künftiger Generationen. Dies<br />

umfasst sowohl die soziale Sicherheit, soziale Sicherungssysteme für Alter,<br />

Arbeitslosigkeit 53 , Invalidität <strong>und</strong> Krankheit, rechtsstaatliche- <strong>und</strong> demokratische<br />

Prinzipien, die Gewährleistung von Menschenrechten <strong>und</strong> Stärkung <strong>und</strong><br />

Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Partizipation auf friedlichem <strong>und</strong> zivilem<br />

Wege (PETERS, 2005, S. 84f), so dass jeder Mensch das Gefühl haben kann, in<br />

einer freien Gesellschaft ohne Willkür zu leben. Innere <strong>und</strong> äußere Sicherheit<br />

sind ebenso soziale Ziele, wie die soziale Integration <strong>und</strong> die soziale<br />

Gerechtigkeit. Ebenso umfassen die sozialen Ziele Lebenschancen <strong>und</strong> -<br />

qualitäten, wie Bildung, Ges<strong>und</strong>heit oder die Gleichberechtigung der<br />

Geschlechter (CSD, 2009; ROGALL, 2002, S. 191ff).<br />

Nach ROGALL (2004, S. 30) soll jedes Gesellschaftsmitglied Leistungen<br />

entsprechend der von ihm geleisteten Beiträge bzw. entsprechend seiner<br />

Bedürftigkeit erhalten. Gleichzeitig ist jedes Mitglied der Gesellschaft wiederum<br />

verpflichtet, seinen individuellen Beitrag für diese zu leisten. Dabei soll der Erhalt<br />

der wirtschaftlichen Prosperität <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit gewährleistet werden<br />

(WEBER, 2001, S. 65).<br />

Entsprechend den anderen beiden Säulen der <strong>Nachhaltigkeit</strong> sollen auch die<br />

sozialen Aspekte aus dem Blickwinkel der Regionalität <strong>und</strong> <strong>regional</strong>er Bezug von<br />

<strong>Lebensmittel</strong>n betrachtet werden.<br />

4.1 Vertrauen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Sicherheit<br />

Wie bereits aus dem Abschnitt 3.3 (Verbraucherpräferenzen bezüglich Produkten<br />

<strong>regional</strong>er Herkunft) ersichtlich wird, spielen emotionale Faktoren beim Kauf<br />

dieser Produkte eine wesentliche Rolle. 54 Die Tatsache, dass <strong>regional</strong>e Produkte<br />

für den Verbraucher transparenter sind schafft mehr Vertrauen <strong>und</strong> eine direkte<br />

Verbindung zwischen Erzeugern <strong>und</strong> Verbrauchern. Gerade das Vertrauen in die<br />

Art <strong>und</strong> Weise der Produktion <strong>und</strong> der direkte Kontakt sind auch im Bezug auf<br />

53 Arbeitslosigkeit wird in der vorliegenden Arbeit ebenfalls den sozialen Aspekten der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> zugeordnet, obwohl z.B. WEBER (2001, S. 66) seinerseits eine Zuordnung zur<br />

ökonomischen oder sozialen Säule offen lässt. Unabhängig davon sieht WEBER (2001, S. 66f)<br />

generell einen Schwerpunkt bezüglich <strong>Nachhaltigkeit</strong> in den ökologischen Aspekten, welche<br />

wesentliche Vorbedingungen für die Realisierung der ökonomischen <strong>und</strong> sozialen Komponenten<br />

darstellen. „Diese sind deshalb jedoch nicht von nachrangiger oder untergeordneter Bedeutung“<br />

so WEBER.<br />

54 Verwiesen werden soll hier wiederholt auf Abbildung 7.<br />

30

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