Nachhaltigkeit regional erzeugter Lebensmittel und ihre ... - Berlin 21
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Susanne Moosmann<br />
Hof- <strong>und</strong> Bauernläden zählen zu den Verb<strong>und</strong>projekten. Diese sind gekenn-<br />
zeichnet durch Kooperationen, wobei die beteiligten Partner gemeinsame Markt-<br />
ziele verfolgen. Entstammen die Marktpartner derselben Wirtschaftsstufe, wird<br />
dies als horizontale Kooperationsform bezeichnet. K<strong>und</strong>enbelieferungen, bei-<br />
spielsweise in Form von Abo-Kisten, garantieren einen sicheren Absatz, durch<br />
konkrete Bestellungen, sie bringen jedoch Transportkosten mit sich. Märkte er-<br />
reichen ein breites Publikum, da sie neben Stammk<strong>und</strong>en auch Laufk<strong>und</strong>schaft<br />
erreichen, welche ein größeres K<strong>und</strong>enpotenzial verspricht.<br />
Vertikale Kooperationen sind bestimmt durch die Zusammenarbeit von Partnern<br />
unterschiedlicher Produktions-, Handels- bzw. Wirtschaftsstufen. Wobei direkte<br />
Handelsbeziehungen zwischen Erzeugern <strong>und</strong> Abnehmern, wie Verarbeitern<br />
oder dem Einzelhandel bestehen. Der Einzelhandel ermöglicht einen regelmäßi-<br />
gen Absatz <strong>und</strong> der Großhandel zudem die Abnahme großer Mengen. Allerdings<br />
können hier auch preisliche Abhängigkeiten entstehen. Für die Bauern empfiehlt<br />
sich daher die Gründung von Erzeugergemeinschaften (SCHULTZ, SCHERER<br />
1997, S. 6f.). So können sie ihr Marktangebot erhöhen, Synergieeffekte ausnut-<br />
zen <strong>und</strong> gleichzeitig die Wettbewerbsintensität mindern (BESCH, HAUSLADEN<br />
1999). Insgesamt ist das Feld der beteiligten Kooperationspartner mitunter sehr<br />
heterogen <strong>und</strong> breit gefächert. So können sich Kooperationen sowohl aus ge-<br />
winnorientierten Wirtschaftszweigen, wie Handel, Gastronomie oder Tourismus,<br />
sowie aus nicht wirtschaftlichen Einrichtungen, wie Kommunen, Bildungseinrich-<br />
tungen, Umweltverbänden oder kirchlichen sowie kulturellen <strong>und</strong> gesellschaftli-<br />
chen Einrichtungen zusammensetzen (HAUSLADEN 2001, S. 84).<br />
5.4 Regionalmarken<br />
Für den Verbraucher besteht beim Einkauf im Einzelhandel das Problem,<br />
<strong>regional</strong>e Produkte als solche zu erkennen, da es keine Kennzeichnungspflicht<br />
bezüglich <strong>regional</strong>er Herkunft gibt. Auch die erforderliche Erzeuger- bzw.<br />
Händleradresse auf dem Produkt sagt nicht zwangsläufig etwas über dessen<br />
Herkunft aus, sondern nur, wo das Produkt (weiter)verarbeitet oder abgepackt<br />
wurde bzw. wo der Importeur ferner Waren seinen Sitz hat.<br />
Aus dieser Situation heraus lässt sich der klare Vorteil von Regionalmarken<br />
aufzeigen. Mittels Regionalmarken werden lokal erzeugte Produkte 70 , die<br />
definierten Qualitätskriterien unterliegen <strong>und</strong> nach bestimmten Richtlinien<br />
hergestellt wurden, gekennzeichnet. Sie verkörpern das Image einer Region,<br />
welches durch die verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise Naturraum,<br />
70 In einigen Fällen kann es sich auch um <strong>regional</strong>e Dienstleistungen handeln.<br />
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