kinder! Dezember 2016

Windpocken auf dem Vormarsch
– nur eine Impfung schützt
Frühling und Winter gelten als
typische WINDPOCKENZEIT.
Allein in Deutschland wurden in
diesem Jahr bisher über 18.000 1
Windpockenerkrankungen
gemeldet. Mit einer Impfung
können Eltern ihr Kind
zuverlässig schützen.
Fieber, juckender Hautausschlag
mit Bläschen, Papeln und Schorf,
der sich vom Rumpf und dem
Gesicht auf alle Körperregionen
ausbreitet: Windpocken (Varizellen)
sind vor allem für Kinder äußerst
unangenehm.
lich, wie wichtig ein Herdenschutz durch
Impfung der Hauptüberträger (Kleinkinder)
für den Schutz anderer gefährdeter
Menschen ist.
Eine Impfung im Kleinkindalter
empfohlen
Den einzigen Schutz vor einer Windpockeninfektion
bietet die Immunisierung –
als Einzelimpfstoff oder als Kombinationsimpfung
zusammen mit Masern, Mumps
und Röteln –, die für alle Kinder und
Jugendlichen empfohlen wird. Die erste
Impfdosis des Lebendimpfstoffes wird in
der Regel zwischen dem vollendeten 11.
und 14. Lebensmonat verabreicht, die
zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten. 2
Diese ist besonders wichtig, denn wie eine
aktuelle Studie zeigt, können durch
die zweite Impfung die meisten
Erkrankungsfälle und fast alle schweren
Verläufe vermieden werden. 3
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Viren sind der Auslöser
Schuld an der Infektion sind Varizella-
Zoster-Viren, die beim Atmen, Husten
und Niesen übertragen werden („Tröpfcheninfektion“).
Dabei können sie
mehrere Meter durch den „Wind“ zurückzulegen
– wie der Name sagt. Eine
weitere Ansteckungsmöglichkeit ist die
„Schmierinfektion“ durch den virushaltigen
Bläscheninhalt oder die Krusten. Die
Viren können tagelang auch außerhalb
des Körpers ansteckend bleiben.
Eine Kinderkrankheit, aber:
kein Kinderkram!
Fotos: hartphotography / Fotolia / GSK
Windpocken gelten als typische Kinderkrankheit,
da sie vermehrt im Kindesalter
auftreten. Aber: Sie sind kein Kinderkram!
Bei 20 Prozent aller Erwachsenen können
Windpocken zu einer schwerwiegenden
Komplikation, der Varizellen-Pneumonie,
führen. Bei Neugeborenen unter 14 Tagen
liegt die Sterblichkeitsrate bei 30 Prozent.
Bei Föten, die sich über die Mutter infizieren,
kann die Krankheit zu Fehlbildungen
führen. Durch eine 90-prozentige Ansteckungsrate
nach Virus-Kontakt wird deut-
1 Epidemiologisches Bulletin Nr. 38, 26. September 2016 (Datenstand: 21. September 2016).
2 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html.
3 Kinderärztliche Praxis Monitor (04/2015): „Immunisierung gegen Varizellen: Bitte immer zweimal impfen”, Verlag Kirchheim + Co GmbH, Mainz, S. 215 f.