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In solchen Situationen hoch konzentriert<br />
zu sein, die richtigen Entscheidungen<br />
zu treffen und diese präzise<br />
auszuführen, dafür erfordert es ein Höchstmaß<br />
an allem, was man sich nur vorstellen<br />
kann. Kein Wunder, dass nur jeder<br />
hundertste, der sich auf die Ausbildung<br />
zum Piloten bei der Bundeswehr bewirbt,<br />
den Eignungstest übersteht und nach<br />
Ausbildung und Studium im Cockpit<br />
eines Eurofighters Platz nehmen darf.<br />
Bis zum 42. Lebensjahr dürfen die Piloten<br />
fliegen, danach ist Schluss, zumindest bei<br />
den meisten. Wer mit Mitte Vierzig noch<br />
im Cockpit sitzt, hat eine Ausnahmegenehmigung.<br />
Dass die Grenze bei 41 gezogen<br />
ist, hat seine Gründe: Die Belastungen<br />
sind immens, die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
nimmt ab, außerdem geht es nicht<br />
spurlos an einem vorbei, reizt man ständig<br />
das körperliche Limit aus. Wer aktiver<br />
Jetpilot ist, der muss alle vier Jahre zum<br />
Rundumtest. In Königsbrück bei Dresden<br />
befindet sich die Flugphysiologie, die zum<br />
Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe<br />
in Fürstenfeldbruck bei München gehört.<br />
Eines der imposantesten Gerätschaften,<br />
die sich dort befinden, ist die Humanzentrifuge.<br />
Wer auf dem engen Sessel in der<br />
überdimensionalen Schleuder, die sich im<br />
Kreis um die eigene Achse dreht, Platz<br />
nimmt, der fliegt nach kürzester Zeit mit<br />
mehr als Tempo 100 im Kreis. Die Kabel,<br />
die am Körper befestigt sind, messen<br />
Blutdruck und Herzfrequenz, für kurze<br />
Im Flugphysiologischen Institut in Königsbrück bei<br />
Dresden steht eine Humanzentrifuge. Dort trainieren<br />
sowohl zukünftige, als auch erfahrene Jetpiloten die<br />
Auswirkungen von extremen Belastungen beim Fliegen<br />
auf den Körper.<br />
8 ålamen 02 | Abenteuer Fotos Eurofighter Jagdflugzeug GmbH, photograph by Geoffrey Lee, Planefocus Ltd | Bundeswehr/Twardy