Als PDF downloaden - Haufe.de
Als PDF downloaden - Haufe.de
Als PDF downloaden - Haufe.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ertragssteigerung durch sinnvolle Kombination von Anlageklassen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen im Liquiditätsmanagement<br />
In Wohnungsunternehmen wird freie Liquidität traditionell „mün<strong>de</strong>lsicher“, also mit einem niedrigen<br />
Ausfallrisiko angelegt. Im Rahmen einer Finanzierungsstrategie <strong>de</strong>s Wohnungsunternehmens können jedoch<br />
auch Anlageformen genutzt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen Ertragsaussichten und Risiko in einem angemessenen<br />
Verhältnis zueinan<strong>de</strong>r stehen.<br />
In <strong>de</strong>r Regel wird ein Wohnungsunternehmen eine<br />
Min<strong>de</strong>stliquidität von einem bis drei Monatsumsatzerlösen<br />
vorhalten, um Zahlungsausfälle o<strong>de</strong>r<br />
unvorhergesehene Ausgaben <strong>de</strong>cken zu können.<br />
Darüber hinaus ist Liquidität als Vorsorge für<br />
Baumaßnahmen und Darlehensablösungen notwendig.<br />
Liquiditätsarten<br />
Wolf-Christian Maßner<br />
Executive Director,<br />
J. P. Morgan Privatbank,<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates<br />
<strong>de</strong>r Hilfswerk-Siedlung GmbH<br />
Die Liquidität einer Wohnungsbaugesellschaft<br />
kann in <strong>de</strong>r Regel in drei verschie<strong>de</strong>ne Ebenen<br />
unterteilt wer<strong>de</strong>n. Da sich die Liquiditätshöhe<br />
laufend än<strong>de</strong>rt, benötigt man „Freie Liquidität“<br />
o<strong>de</strong>r „Working Capital“, um diese Schwankungen<br />
aufzufangen. „Freie Liquidität“ muss zu je<strong>de</strong>r Zeit<br />
verfügbar sein, um <strong>de</strong>n täglichen Liquiditätsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
eines Unternehmens gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Als</strong> Investmentlösung für die „Freie Liquidität“<br />
empfiehlt sich daher eine Anlage in geldmarktnahe<br />
Instrumente, die eine tägliche Verfügbarkeit garantieren.<br />
Die zweite Ebene umfasst Gel<strong>de</strong>r, die in<br />
<strong>de</strong>r Regel nur gelegentlich in Anspruch genommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die so genannte „Reserve“ dient dazu,<br />
die Möglichkeit und Flexibilität zu schaffen, bei<br />
größeren Liquiditätsanfor<strong>de</strong>rungen in Anspruch<br />
genommen zu wer<strong>de</strong>n. Hieraus ergibt sich ein Anlagehorizont<br />
im kurz- bis mittelfristigen Bereich.<br />
Die Anlagen sollten nach Möglichkeit über einen liqui<strong>de</strong>n<br />
Markt verfügen und somit täglich verkauft<br />
wer<strong>de</strong>n können. Die dritte und langfristigste Stufe<br />
<strong>de</strong>s Liquiditätsmanagements ist die „strategische“<br />
o<strong>de</strong>r „permanente“ Liquidität. Gel<strong>de</strong>r innerhalb<br />
dieser Stufe wer<strong>de</strong>n nur sehr selten o<strong>de</strong>r fast nie<br />
abgerufen und können daher renditeorientiert in<br />
mittel- bis langfristige Anlagen mit einem Horizont<br />
von mehr als einem Jahr investiert wer<strong>de</strong>n.<br />
„CASH-MANAGEMENT”-STRATEGIEN<br />
Mio. /EUR)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Anlage im Geldmarkt<br />
Horizont – täglich<br />
Anleihe in<br />
kurzlaufen<strong>de</strong> Anleihen<br />
Horizont – jährlich<br />
Anleihen mittlerer Duration<br />
Horizont – langfristig<br />
Abb. 1: Die drei Ebenen <strong>de</strong>s „Cash Management“<br />
Zur Veranschaulichung zeigt Abb. 1 beispielhaft<br />
die möglichen Schwankungen <strong>de</strong>r Liquidität im<br />
Zeitverlauf sowie die Aufteilung <strong>de</strong>r drei Liquiditätsebenen.<br />
Einen Überblick über eine mögliche<br />
Ausgestaltung <strong>de</strong>r drei einzelnen Liquiditätsebenen<br />
gibt die folgen<strong>de</strong> Tabelle (siehe Tab. 1).<br />
Relevante Faktoren<br />
Zu beachten ist, dass sich die Größe und die Auf-<br />
teilung je<strong>de</strong>r einzelnen Liquiditätsebene an <strong>de</strong>n in-<br />
dividuellen Charakteristika und Bedürfnissen<br />
Zeitraum<br />
Freie Liquidität<br />
(„Working Capital”)<br />
Reserve<br />
Strategisch<br />
7 | 2012<br />
65<br />
Quelle: Autor