antriebstechnik 11/2015
antriebstechnik 11/2015
antriebstechnik 11/2015
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19174<br />
<strong>11</strong><br />
Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
November <strong>2015</strong><br />
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Präzise Wellenkupplungen für<br />
Messflansche in Leistungsprüfständen<br />
Messe<br />
Jetzt die Neuheiten der SPS<br />
IPC DRIVES <strong>2015</strong> entdecken<br />
Schmierstoffe<br />
Böse Überraschungen bei<br />
neuen Getrieben vermeiden<br />
Special: Antriebe 4.0<br />
Wie sieht der Antrieb im<br />
Zeitalter „Industrie 4.0“ aus?
Absolute Drehgeber<br />
mit integrierter Diagnose<br />
HEIDENHAIN auf der<br />
SPS/IPC/DRIVES – Nürnberg<br />
Halle 7 – Stand 7-190<br />
HEIDENHAIN-Drehgeber ECN/EQN 1300 mit optischer Abtastung sind Industriestandard bei Feedbacksystemen zum<br />
Einbau in Servomotoren. Die integrierte Diagnose und robuste Komponenten gewährleisten höchste Signalqualität<br />
und Verfügbarkeit – notwendige Voraussetzungen für den Einsatz in sicherheitsgerichteten Applikationen. Außerdem<br />
liefern sie alle zur Inbetriebnahme, Überwachung und Diagnose benötigten Informationen. Damit ist die Anlagenverfügbarkeit<br />
von Anfang an sichergestellt.<br />
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Germany, Telefon +49 8669 31-0, www.heidenhain.de<br />
Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber
EDITORIAL<br />
Nicht reden, handeln<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
neun von zehn Maschinenbauunternehmen sehen deutliche<br />
Chancen, sich mit der vernetzten Produktion am Markt zu differenzieren.<br />
Das ist das Ergebnis der Studie „Industrie 4.0-Readiness“ vom<br />
Institut der deutschen Wirtschaft Köln und dem Forschungsinstitut<br />
für Rationalisierung an der RWTH Aachen (www.impuls-stiftung.de).<br />
Viele Unternehmen haben demnach auch schon erfolgreiche Schritte<br />
auf dem Weg in die Industrie 4.0 unternommen. Nachdem wir uns<br />
nun bereits im vierten Jahr mit diesem Hype-Thema befassen, klingt<br />
das zunächst nicht schlecht. Die Kehrseite sieht anders aus: Mehr als<br />
drei Viertel der Unternehmen haben noch keine systematischen<br />
Schritte zur Umsetzung unternommen. Auch das bringt die Studie<br />
hervor. Und auch eine Umfrage im Auftrag von Freudenberg IT hat<br />
ergeben: Deutschland hinkt der Vision hinterher.<br />
Wurde also bisher nur geredet und zu wenig gehandelt? Wenn<br />
man Dr. Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Wittenstein AG, befragt, erhält man eine klare Antwort: „Wir müssen<br />
aufpassen, dass wir das Thema Industrie 4.0 nicht zerreden, sondern<br />
müssen es auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.“ Die<br />
erfolgreiche Umsetzung sei schließlich für Europa eine<br />
Überlebensfrage.<br />
Es besteht kein Zweifel: Industrie 4.0 wird die Industrie nachhaltig<br />
verändern und das Potenzial für die deutsche Antriebstechnik ist<br />
gewaltig. Erfolgreich werden wir allerdings nur sein, wenn wir schnell<br />
handeln und die notwendigen technologischen Veränderungen zügig<br />
auf den Weg bringen. Wie aber wird<br />
dann der Antrieb 4.0 aussehen? Welche<br />
Anforderungen werden an die<br />
Antriebstechnik gestellt? Diesen<br />
Fragen sind wir in unserem Special<br />
„Antriebe 4.0“ nachgegangen (ab Seite<br />
<strong>11</strong>9). Experten berichten von ihren<br />
bisherigen Erfahrungen und stellen<br />
ihre eigenen Standpunkte im Hinblick<br />
auf Industrie 4.0 dar.<br />
Eine spannende Lektüre wünscht<br />
SENSOREN<br />
WEG,<br />
ABSTAND<br />
& POSITION<br />
FÜR<br />
Berührungslose Wirbelstrom-<br />
Sensoren für raues Industrieumfeld<br />
Hohe Auflösung und Genauigkeit<br />
Schnelle Messungen bis zu 100 kHz (-3dB)<br />
Unempfindlich bei Schmutz, Druck und Öl<br />
Ideale Alternative für induktive Wegsensoren<br />
Kundenspezifische Sensorbauformen<br />
Dirk Schaar<br />
d.schaar@vfmz.de<br />
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SPS/IPC/Drives<br />
Halle 7A /Stand 130<br />
Tel. +49 8542 1680<br />
www.micro-epsilon.de/eddy
INHALT<br />
34<br />
82<br />
96<br />
Leichtgewichte für die Langstrecke:<br />
Motorleitungen aus kupferbeschichtetem<br />
Aluminium reduzieren Gewicht um 40 %<br />
Frischer Wind: Steuerung und dezentrale<br />
Antriebe schaffen Platz und erhöhen die<br />
Performance eines Windkanals<br />
Sind die lang!<br />
Carbon-Zahnriemen übertragen hohe<br />
Kräfte in Luftkissenfahrzeugen<br />
EDITORIAL<br />
3 Nicht reden, handeln<br />
FVA-AKTUELL<br />
6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
94 Flexibilität bei Getrieben für Variantenvielfalt<br />
elektromobiler Umschlaggeräte<br />
96 Carbon-Zahnriemen übertragen hohe Kräfte<br />
in Luftkissenfahrzeugen<br />
95-97 Produkt-Highlights<br />
MAGAZIN<br />
7 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />
16 Was SKF Schweinfurt zur „Großlager-Metropole“<br />
macht<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
70 Berührungslose Wegsensoren trotzen<br />
extremen Bedingungen<br />
72-73 Produkt-Highlights<br />
DREHGEBER<br />
74 Resolver und ihre Vorteile gegenüber<br />
klassischen Drehgebern<br />
78 Sensorköpfe und Messbänder ermöglichen exakte<br />
Bestimmung von Pipettierkopf-Positionen<br />
81 Produkt-Highlights<br />
ELEKTROMOTOREN<br />
82 Steuerung und dezentrale Antriebe schaffen Platz und<br />
erhöhen die Performance eines Windkanals<br />
85 Produkt-Highlights<br />
UMRICHTERTECHNIK<br />
86 Umrichter und Motoren sorgen für mehr Förderdruck für<br />
Gasfeld im Oman<br />
88 Antriebe werten die Produktion in Champagner-Kellerei auf<br />
90-91 Produkt-Highlights<br />
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
92 Öl als Schmiermittel vergrößert Einsatzbereich<br />
des Baukastens<br />
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
98 Radsatz- und Fahrmotorlager für<br />
Hochgeschwindigkeitszüge<br />
100 Robuste Flanschlager trotzen dem rauen Betrieb auf<br />
der Baustelle<br />
102 Warum Wellenfedern die Lebensdauer von<br />
Wälzlagern verlängern<br />
104 Produkt-Highlights<br />
LINEARTECHNIK<br />
106 Lineartechnik-Baukasten – für jede Anwendung die<br />
passende Lösung?<br />
<strong>11</strong>0 Präzises Mehrachsenportal unterstützt Forschungsprojekt<br />
der Uni Stuttgart<br />
109 Produkt-Highlights<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
<strong>11</strong>4 Neue Getriebe perfekt vorbereitet – trotzdem Probleme mit<br />
dem Schmierstoff<br />
<strong>11</strong>7 Produkt-Highlights<br />
SPECIAL ANTRIEBE 4.0<br />
<strong>11</strong>9 Durch Digitalisierung und Vernetzung Deutschland als<br />
Produktionsstandort stärken<br />
120 Inwiefern integrierte Antriebslösungen einen deutlichen<br />
Mehrwert für Anwender bieten<br />
122 Wie sieht der Antrieb 4.0 aus?<br />
124 Viele Möglichkeiten zur Vernetzung von Automation und IT<br />
126 Wie ein Unternehmen die Anforderungen von<br />
Industrie 4.0 umsetzt<br />
4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
126<br />
Antriebe 4.0: So setzt Lenze die<br />
Anforderungen von Industrie 4.0 um –<br />
ein Interview mit Frank Maier<br />
128 Warum Montage- und Lineartechnik einen wichtigen<br />
Beitrag zu Industrie 4.0 leisten<br />
129 Industrie 4.0 im Web<br />
130 Antriebstechnik im Zeitalter von Industrie 4.0<br />
RUBRIKEN<br />
72 Inserentenverzeichnis<br />
128 Impressum<br />
131 Vorschau auf Heft 12/<strong>2015</strong><br />
Sicher.<br />
THEMENSCHWERPUNKT<br />
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
18 Automatisierungswelt von heute<br />
und morgen<br />
20 TITEL Zuverlässige, präzise Wellenkupplungen für<br />
Messflansche in Leistungsprüfständen<br />
24 Schleifringe überzeugen mit sicherer Industrial<br />
Ethernet Kommunikation<br />
26 Auswahl von Schleifringen für die<br />
Verpackungsmaschine<br />
30 Was müssen Präzisionskugellager für die<br />
Feinmechanik leisten?<br />
34 Einzelader-Motorleitungen aus kupferbeschichtetem<br />
Aluminium reduzieren das Gewicht um 40 %<br />
36 Elektrische Antriebssysteme im Spiegel der<br />
europäischen ErP-Richtlinie<br />
40 So lässt sich Dynamik und Flexibilität in der<br />
Servotechnik steigern<br />
44 Elektromotoren und Planetengetriebe genügen<br />
höchsten Ansprüchen im All<br />
50 Höhere Produktivität an Servopressen durch<br />
neue Sicherheitskonzepte<br />
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Automation Ihrer Maschinen und<br />
Anlagen brauchen: Sensorik,<br />
Steuerungstechnik, Antriebstechnik.<br />
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SPS IPC Drives, Halle 9, Stand 370.
FVA AKTUELL<br />
Einfluss von Stillstandsmarkierungen<br />
auf Flankentragfähigkeit<br />
Branchenfremde Impulse für<br />
Unternehmen der Antriebstechnik<br />
In der Literatur werden Stillstandsmarkierungen an Zahnrädern<br />
als braunrote, unregelmäßig dicke, oft lackartige Beläge<br />
oder gleichförmiger, schwer entfernbarer, pulverförmiger Abrieb<br />
auf den Zahnflanken bezeichnet. Stillstandsmarkierungen<br />
sind entlang der Berührlinien einer Eingriffsposition orientiert<br />
und können Profilformabweichungen unterschiedlicher Ausprägung<br />
aufweisen. Entstehen können Stillstandsmarkierungen<br />
an Zahnflanken von Getrieben, die längere Zeit stillstehen<br />
und gleichzeitig zeitlich veränderlichen Belastungen, z. B. in<br />
Form von angreifenden Drehmomenten<br />
sowie Erschütterungen oder<br />
Forschungsvorhaben<br />
FVA 648<br />
Vibrationen, ausgesetzt sind.<br />
IGF-Nr. 16988 N/1<br />
Im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
wurde das Phänomen Stillstandsmarkierungen<br />
an Zahnrädern systematisch untersucht. Hierzu<br />
erfolgte die Charakterisierung von Stillstandsmarkierungen<br />
sowie die Untersuchung derer Entstehungsmechanismen.<br />
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden die Auswirkungen<br />
verschiedener Ausprägungen von Stillstandsmarkierungen auf<br />
die Grübchenlebensdauer bzw. Grübchentragfähigkeit durch<br />
theoretische, experimentelle und begleitende Untersuchungen<br />
erfasst. Die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf Schrägverzahnungen,<br />
Verzahnungen größerer Baugröße und<br />
verschiedene Schmierstoffe wurde überprüft. Als Ergebnis<br />
wurden Aussagen zur Schadensrelevanz unterschiedlicher<br />
Ausprägungen von Stillstandsmarkierungen bezüglich der<br />
Zahnflankentragfähigkeit abgeleitet.<br />
Es wurde eine Modellvorstellung zur Entstehung und zu den<br />
Auswirkungen von Stillstandsmarkierungen auf die Zahnflankentragfähigkeit<br />
entwickelt. Auf Basis der durchgeführten<br />
Untersuchungen wurde ein Ansatz zur Berücksichtigung der<br />
Auswirkungen von Stillstandsmarkierungen auf die Zahnflankentragfähigkeit<br />
in der Berechnung der Grübchentragfähigkeit<br />
nach DIN 3990 / ISO 6336 vorgeschlagen.<br />
Weiterhin wurden Empfehlungen zur Sicherstellung eines<br />
unkritischen Flankenzustandes zusammengestellt, um so<br />
durch geeignete Maßnahmen die Ausbildung von Stillstandsmarkierungen<br />
bzw. deren Auswirkungen auf die Zahnflankentragfähigkeit<br />
zukünftig wirksam unterbinden zu können.<br />
Das IGF-Vorhaben 16988 N/1 der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
e.V. wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />
zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund<br />
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Kontakt: Matthias Braunersreuther, Tel 069-6603-1865<br />
Viele Antriebstechnikhersteller sehen sich durch die<br />
Revo lutionierung von Produkten und Prozessen durch<br />
technologische und Geschäftsmodell-Innovation neuen<br />
Chancen und Herausforderungen gegenüber. Angesichts einer<br />
hohen brancheninternen Wertschöpfung, stellt sich für die<br />
Zukunft vor allem die Frage, wie mittels Cross-Industry<br />
Innovation (CII) Lösungen von Partnern von außerhalb der<br />
etablierten Wertschöpfungskette auf<br />
die eigene Branche und das eigene<br />
Unternehmen übertragen werden<br />
können, um neue, bisher unbekannte<br />
Innovationspotentiale zu heben oder<br />
Forschungsvorhaben<br />
FVA 715 I<br />
IGF-Nr. 17975-N<br />
eigene Kompetenzen in einem neuen Anwendungskontext zu<br />
multiplizieren. Die Antriebstechnik sieht dabei Innovationspotenziale<br />
vor allem bei Produkten und Prozessen.<br />
Die Unternehmen in der Antriebstechnik zeichneten sich<br />
besonders durch die im Innovationsprozess bereits vorhandenen<br />
Methoden, Prozesse und Tools aus, die auch zur Durchführung<br />
von CII Projekten einsetzbar sind. Somit mussten<br />
keine neuen Methoden oder Prozesse initiiert werden, lediglich<br />
Bedarf es einer Anpassung der bestehenden Möglichkeiten<br />
auf den CII Ansatz, um systematisch Problemstellungen oder<br />
neue Lösungen zu abstrahieren, Analogien zu finden und<br />
diese zu adaptieren.<br />
Insgesamt verdeutlicht das Projekt, dass die Bedeutung sozialer<br />
Integrationsmechanismen gerade in der Cross-Industry Innovation<br />
häufig unterschätzt wird. Die Integration innerhalb und<br />
zwischen Projekt- und Linienorganisation sowie von externen<br />
Partnern ist entscheidend, um neues, entferntes Wissen zu<br />
übertragen und umzusetzen. Für eine aktive strategische und<br />
operative Nutzung branchenfremden Wissens empfehlen sich<br />
daher Kooperations-modelle, bis hin zu gemeinsamen<br />
Geschäftsmodellen. Besonders für KMUs kann die Integration<br />
von branchenfremdem Wissen so zu einer Reduktion des<br />
Entwicklungsrisikos bei radikalen Innovationen sowie zu einer<br />
Steigerung der eigenen Innovationskraft durch die Übernahme<br />
oder den Transfer vorhandener Lösungen beitragen.<br />
Im Einzelfall gilt es stets zu entscheiden, ob der CII-Ansatz<br />
eine adäquate Lösung darstellen kann. Nicht immer kann eine<br />
Ausgangssituation durch die Integration zusätzlicher Partner<br />
bearbeitet werden, weshalb CII nicht als Selbstzweck anzusehen<br />
ist und auch kein Allheilmittel für jegliche Innovationsherausforderungen<br />
darstellt.<br />
Das IGF-Vorhaben 17975-N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
e.V. wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur<br />
Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund<br />
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Kontakt: Peter Exner, Tel 069-6603-1610<br />
Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik e. V.<br />
Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />
Tel.: 069 / 6603-1515<br />
E-Mail: info@fva-net.de<br />
Internet: www.fva-net.de<br />
6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
MAGAZIN<br />
Veranstaltungs-Tipps<br />
ein Service von <strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Thema Termin Ort Veranstalter/Anmeldung<br />
Kongress/<br />
Tagung<br />
Seminar<br />
Workshop<br />
Messe<br />
Sonstiges<br />
Schneckengetriebe – Grundlagen und Berechnung 24. - 25.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong><br />
München/<br />
Garching<br />
FVA GmbH<br />
■<br />
Workshop Schleifbrandprüfung auf Verzahnungen 24. <strong>11</strong>. <strong>2015</strong> Rennerod Stresstech GmbH<br />
■<br />
Regelungstechnik - Praxisbezogene Auflagung von Reglern 24. - 26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong> Essen Haus der Technik<br />
■<br />
17. Dresdener Werkzeugmaschinen Fachseminar 07. - 08.12.<strong>2015</strong> Dresden<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
■<br />
Dresdner Maschinenelemente Kolloquium DMK <strong>2015</strong> 08. - 09.12.<strong>2015</strong> Dresden Driveconcepts<br />
■<br />
Rotordynamik - Schwingungen in rotierenden Maschinenteilen 10. - <strong>11</strong>.12.<strong>2015</strong> Berlin Haus der Technik<br />
■<br />
Ob Kongress, Tagung, Seminar oder Messe – was sonst noch los ist in der Welt der Antriebstechnik, finden Sie in unserem<br />
Terminkalender auf www.<strong>antriebstechnik</strong>.de – Hier finden Sie auch die Direktkontakte zu unseren Veranstaltungs-Tipps.<br />
Freudenberg übernimmt australischen Vertriebs-Spezialisten<br />
Die Freudenberg Gruppe baut ihr Dichtungsgeschäft in Australien aus. Mit sofortiger Wirkung übernimmt<br />
die Geschäftsgruppe Freudenberg Sealing Technologies die Ludowici Sealing Solutions Pty Ltd,<br />
Brisbane, Queensland, Australien. Das Familienunternehmen ist in Australien Marktführer im Vertrieb<br />
von hydraulischen und pneumatischen Dichtungen. Vom neuen Standort aus sollen zudem die vertrieblichen<br />
Aktivitäten auf Südostasien ausgeweitet werden. Ludowici Sealing Solutions beschäftigt rd.<br />
40 Mitarbeiter und hat neben dem Hauptsitz in Brisbane fünf weitere Niederlassungen in Australien.<br />
www.fst.com<br />
maxon ECX: 120 000 min -1 , sterilisierbar.<br />
Ein BLDC-Motor auf der Überholspur.<br />
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Bis zu 120 000 min -1 , geschmeidiger Lauf, kaum<br />
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Komponenten – Getriebe, Encoder, Wellen etc.<br />
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Alle Antriebsvarianten sind in maximal <strong>11</strong> Tagen<br />
lieferbereit – dank schlanken und automatisierten<br />
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24.–26. November <strong>2015</strong><br />
SPS/IPC/Drives, Nürnberg<br />
Halle 1, Stand 100<br />
<strong>11</strong><br />
READY IN<br />
DAYS
MAGAZIN<br />
Siemens liefert weltweit größtes<br />
Direktantrieb-Förderbandantriebssystem<br />
Das Unternehmen Siemens liefert das weltweit größte Direktantrieb-Förderbandantriebssystem<br />
für die peruanische Cuajone-Mine<br />
des US-Bergbauunternehmens Southern Copper Corporation. Im<br />
Zuge der Modernisierungsmaßnahmen werden bis 2016 ein Bandanlagensystem<br />
und ein Kreiselbrecher errichtet. Die Bandanlage<br />
ersetzt eine Eisenbahnlinie zum Transport des Erzes aus der Mine<br />
zur Aufbereitungsanlage. Das Integrated Drive System (IDS) mit<br />
insgesamt 12 000 kW Leistung stammt von Siemens. Der Direktantrieb<br />
ermöglicht eine Effizienzsteigerung um 3 % und reduziert<br />
Wartungsaufwand und -kosten, da auf Verschleißteile wie Kupplungen,<br />
Motorlager und Getriebe verzichtet werden kann. Förderband<br />
und Kreiselbrecher werden von Thyssenkrupp geliefert. Mitte<br />
Tox Pressotechnik weiht Gebäude in<br />
Brasilien ein<br />
2014 wurde Siemens von Thyssenkrupp damit beauftragt, an die<br />
Mine Cuajone in Peru das elektrische Paket zu liefern. Das Auftragsvolumen<br />
umfasst einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Bisher<br />
wurde das Erz zur Weiterverarbeitung aus der Mine mit einer Bahnverbindung<br />
über die 6 km lange Strecke zur Aufbereitungsanlage<br />
transportiert.<br />
www.siemens.com<br />
Neue Seminare für die Maschinensicherheit<br />
Pilz erweitert sein Schulungsangebot ab 2016 um zwei neue Seminare<br />
zur Maschinensicherheit. Der „Workshop Risikobeurteilung“<br />
führt durch den Risikobewertungsprozess von Maschinen anhand<br />
von Bildern und Videos. Neben der Ermittlung von Gefahren stehen<br />
die Risikobewertung und deren Durchführung im Fokus. Die<br />
Anwendung geeigneter Risikominderungsmaßnahmen und die<br />
Bestimmung des Restrisikos sind ebenfalls Inhalt dieses eintägigen<br />
Seminars. Im Seminar „Organisation des CE-Prozesses für Maschinen“<br />
lernen die Teilnehmer alles rund um die Maschinenrichtlinie<br />
2006/42/EG und deren Anforderungen mit Blick auf die CE-Kennzeichnung<br />
von Maschinen: Welche Maschinen fallen unter die<br />
Maschinenrichtlinie? Welche Verantwortlichkeiten haben Maschinenbauer<br />
bzw. -betreiber und damit Arbeitgeber? Ebenso werden<br />
die zugehörigen Normen<br />
erläutert, die sich auf Design,<br />
Konstruktion sowie Instandhaltung<br />
von Maschinen beziehen.<br />
Im eintägigen Seminar<br />
wird Schritt für Schritt<br />
veranschaulicht, was im CE-<br />
Kennzeichnungs-Prozess zu<br />
beachten ist.<br />
www.pilz.com<br />
Kurz nach dem 15-jährigen Jubiläum des Bestehens der Tochterfirma<br />
von Tox Pressotechnik in Brasilien hat Tox Pressotechnik<br />
do Brazil Ltda. sein neues Fabrikgebäude eingeweiht. Die Ursprünge<br />
der brasilianischen Tochtergesellschaft liegen in der 1994<br />
gegründeten Handelsvertretung. Daraus hat sich über die Jahre ein<br />
erfolgreiches Unternehmen entwickelt. Der Erfolg von Tox Pressotechnik<br />
do Brasil gibt sowohl den Beteiligten in der Zentrale als<br />
auch insbesondere allen vor Ort Recht. So wird weiterhin strikt auf<br />
mittelständische Tugenden und Dezentralisierung gesetzt, um die<br />
Kunden aus allen Industriezweigen und blechverarbeitenden Branchen<br />
schnell und flexibel versorgen zu können. Das Unternehmen<br />
mit seinen 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein gefragter<br />
Partner der heimischen Industrie und deren Zulieferer sowie des<br />
industriell orientierten Handwerks. Das neue Gebäude ist ein Komplex<br />
aus Büro- und Verwaltungstrakt sowie Produktionsfläche und<br />
Montage. Auch ein Testlabor ist integriert.<br />
www.tox-de.com<br />
Comer setzt bei Neubau auf Umweltschutz<br />
Der italienische Antriebstechnik-Spezialist Comer Industries hat<br />
ein neues, umweltfreundlicheres Werk in der Region Emilia-Romagna<br />
eröffnet. Das Gearboxes-Werk in Reggiolo musste nach einem<br />
Erdbeben 2012 wieder aufgebaut werden und wurde in diesem Zuge<br />
auch erweitert. Der Standort produziert Antriebe für Mähdrescher<br />
und für Maschinen zur Bewässerung und Bodenbearbeitung. Er<br />
beherbergt eine Abteilung für die Getriebemontage, eine Lackiererei<br />
und eine Logistikabteilung. Insgesamt sind an dem Standort<br />
360 Mitarbeiter beschäftigt. Seine Lieferkapazität beträgt dem Unternehmen<br />
zufolge 450 000 Getriebe pro Jahr. Für Energieeffizienz sorgen<br />
Wärmepumpen und ein LED-Beleuchtungssystem. Außerdem<br />
wurden Photovoltaikmodule installiert, die 75 % des eigenen Strombedarfes<br />
erzeugen und die CO 2<br />
-Emissionen um 253 t/Jahr reduzieren.<br />
Die Produktionslinien wurden nach den World Class Manufacturing-Richtlinien<br />
(WCM) konzipiert, die Störungen und Unfälle<br />
verhindern sollen.<br />
www.comerindustries.com<br />
8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Individuelle Talente<br />
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a lp h a
MAGAZIN<br />
PERSONALIEN<br />
Zum 1. September übernahm Jörg de la Motte<br />
die vertriebliche Leitung des Produktbereichs<br />
Industrieanwendungen. Zuvor war er Leiter<br />
eines Unternehmens programms zur Effizienzsteigerung,<br />
mit dem sich Bosch Rexroth<br />
zukunftssicher und wettbewerbs fähiger<br />
aufstellen will. Als weltweiter Vertriebschef<br />
setzt de la Motte zusammen mit Kunden auf Wachstum durch<br />
Technologiewandel und neue Themen wie Industrie 4.0. ❚<br />
Dr. Theodore G. Duclos wird zum 1. Januar<br />
2016 Mitglied der Geschäftsleitung von<br />
Freudenberg. Als Chief Technology Officer<br />
(CTO) wird er für Technologie, Qualität,<br />
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz<br />
sowie Components am Standort Weinheim<br />
verantwortlich sein. Duclos promovierte in<br />
Biomedizintechnik und verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung<br />
in Forschung und Entwicklung sowie im Management. Seit<br />
1996 ist er in diversen Positionen für Freudenberg tätig. ❚<br />
Lutz Wächter ist seit dem 1. September neuer<br />
Geschäftsführer der Columbus Mckinnon<br />
Engineered Products GmbH, Kissing. Wächter<br />
steht offiziell dem Technologieunternehmen<br />
für Komponenten und Systemlösungen der<br />
mechanischen Antriebs- und Hebetechnik vor.<br />
Wächter bringt seine jahrelange Erfahrung<br />
aus der Industrie und dem internationalen Geschäft in das<br />
Unternehmen ein. ❚<br />
Zum 1. August hat Eric Wozniak die Führung<br />
des Produktsegments Industrial Solutions der<br />
Bühler Motor GmbH übernommen. Wozniak<br />
wird seine Schwerpunkte auf die strategische<br />
Ausrichtung des Segments Industrial Solutions<br />
und vor allem auf den Ausbau des Produktund<br />
Serviceportfolios legen. „Wir freuen uns,<br />
mit Eric Wozniak einen ausgewiesenen Industrieexperten<br />
mit internationaler Erfahrung für unser Team gewonnen zu<br />
haben. Von seiner Verpflichtung versprechen wir uns eine<br />
noch bessere Versorgung unserer Kunden mit ganz auf ihre<br />
speziellen Bedürfnisse abgestimmten Lösungen“, erläutert<br />
Peter Muhr, President und CEO von Bühler Motor. ❚<br />
Arntz Optibelt Gruppe weitet<br />
Produktion in Irland aus<br />
Der Hersteller von Hochleistungs-Antriebsriemen Optibelt Urethane<br />
Belting Ltd., ein Tochterunternehmen von Arntz Optibelt, bezieht<br />
ein neues Gebäude in Irland und erweitert die Produktionsfläche<br />
für Polyurethan-Zahnriemen damit um mehr als 3 000 m2. Am<br />
Standort Letterkenny investiert die Unternehmensgruppe in einem<br />
Fünfjahreszeitraum einen höheren einstelligen Millionenbetrag.<br />
„Die Produktionsprozesse für Polyurethanriemen, speziell für den<br />
Delta Chain Carbon, sind relativ flächenintensiv. Um zukünftig<br />
hohe und bessere Effizienz in den Produktionsabläufen zu erzielen,<br />
ist der Bezug des neuen Gebäudes von strategischer Bedeutung“,<br />
erläutert Volker Kettelhake, Director Optibelt Urethane Belting. Der<br />
Produktionsstart erfolgte planmäßig Mitte September.<br />
www.optibelt.com<br />
Digitalisierung macht Produktion effizienter<br />
Das Unternehmen Ebm-papst ist für seine Digitalisierungsinitiative<br />
„Weltweite Vernetzung für effizientere Produktion“ im Innovationswettbewerb<br />
„Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen <strong>2015</strong>“ prämiert<br />
worden. Das Projekt zeigt, wie mit einer Software die Produktion<br />
im Sinne von Industrie 4.0 gesteuert und so Fertigung und<br />
Qualitätsprozesse sicherer und effizienter gestaltet werden. Der<br />
Hersteller von Luftund<br />
Antriebstechnik<br />
steuert seine globale<br />
Fertigung seit 2009<br />
zentral über eine Industrie<br />
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Das Softwaresystem<br />
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welcher Produktionsschritt<br />
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wurde und welche<br />
Schritte noch anstehen.<br />
Alle Informationen werden den Mitarbeitern zur richtigen Zeit,<br />
am richtigen Ort und in der benötigten Form bereit gestellt. Das<br />
Ergebnis ist eine Steigerung der Prozesssicherheit und Effizienz<br />
sowie eine ressourcenschonende Herstellung. Ebm-papst ist Referenzunternehmen<br />
für diese SAP-Software und berät andere Firmen<br />
bei der Digitalisierung.<br />
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Die Wittenstein AG kündigt<br />
die Erweiterung ihres Vorstands an<br />
Die Wittenstein AG, Mechatronikkonzern mit Sitz in Igersheim, kündigt die<br />
Erweiterung ihres Vorstands mit Wirkung zum 1. April 2016 an: Neben den amtierenden<br />
Mitgliedern Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (Vorstandsvorsitzender) und<br />
Karl-Heinz Schwarz werden vier Führungskräfte aus der Unternehmensgruppe<br />
in das Gremium bestellt: Dr. Anna-Katharina Wittenstein (Konzernentwicklung),<br />
Dr. Dirk Haft (Innovation), Erik Roßmeißl (kaufmännischen Bereiche)<br />
und Dr. Bernd Schimpf (Produktion). „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist,<br />
das Vorstandsgremium ausschließlich aus den eigenen Reihen – mit bewährten<br />
Führungskräften auch aus der Unternehmer familie heraus – zu ergänzen“, sagt<br />
der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Manfred Wittenstein. Nach einer Übergangsphase<br />
wird Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath voraussichtlich zum 1.10.2016 die Vorstandsverantwortung<br />
abgeben.<br />
www.wittenstein.de<br />
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Lenze-Gruppe erzielt erneut Umsatzrekord<br />
Die Lenze-Gruppe als weltweit agierender Spezialist für Antriebs- und<br />
Automatisierungs lösungen konnte im Geschäftsjahr 2014/<strong>2015</strong> (01. Mai 2014<br />
bis 30. April <strong>2015</strong>) mit ihrem Umsatz in Höhe von 634,1 Mio. Euro einen historischen<br />
Höchststand verzeichnen. Das gab das Unternehmen aus Hameln auf<br />
einer Pressekonferenz in Stuttgart bekannt. Die erneute Steigerung um rund<br />
4 % gegenüber dem Vorjahresumsatz von 610,0 Mio. Euro wurde trotz eines<br />
anhaltend volatilen und damit herausfordernden Markt- und Branchenumfelds<br />
realisiert, heißt es. Dank der unternehmerischen Agilität und Flexibilität<br />
der Lenze-Gruppe sei es gleichzeitig gelungen, die Profitabilität erneut zu steigern.<br />
So stieg das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 10 %<br />
auf 46,9 Mio. Euro, nach 42,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis<br />
nach Steuern lag bei 29,3 Mio. Euro (Vorjahr: 26,1 Mio. Euro). Nach<br />
der leicht positiven Entwicklung des Marktes für Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />
im Jahr 2014 wird für <strong>2015</strong> eine erneute Abschwächung im<br />
Gesamtmarkt erwartet. Dank der in den vergangenen Jahren geleisteten Arbeit<br />
rechnet die Lenze-Gruppe jedoch weiterhin mit einem weltweiten Wachstum<br />
im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Es sind drei wesentliche Faktoren,<br />
die das Wachstum von Lenze auch im Geschäftsjahr <strong>2015</strong>/2016 absichern sollten:<br />
Die sehr gute Marktposition, die Innovationskraft und die Internationalisierung.<br />
„Wir sind und bleiben gut aufgestellt – auch in einem herausfordernden<br />
Markt- und Branchenumfeld. Daher erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr<br />
<strong>2015</strong>/16 ein erneutes Umsatzwachstum. Die Profitabilität sollte sich im<br />
Geschäftsjahr <strong>2015</strong>/16 erneut leicht verbessern. Darüber hinaus werden wir<br />
uns deutlich kundennäher aufstellen und in unseren Vertriebsgesellschaften in<br />
den kommenden Perioden rund 100 neue Stellen schaffen“, berichtet Vorstandsvorsitzender<br />
Christian Wendler (Bild Mitte).<br />
www.lenze.de<br />
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MAGAZIN<br />
Rollon rundet<br />
Produktpalette ab<br />
Die Rollon Gruppe hat alle Vermögensanteile<br />
der Hegra Linear GmbH & Co. KG<br />
aus Limburg an der Lahn übernommen.<br />
Der Hegra-Standort in Limburg bleibt vollständig<br />
erhalten und wird ausgebaut. „Wir<br />
brauchen die Arbeitskräfte, das Know-how<br />
und die Produktionskapazitäten von Hegra“,<br />
erläutert Rüdiger Knevels, Geschäftsführer bei Rollon. „Grundsätzlich<br />
haben wir bei Akquisitionen immer den Ausbau unserer Produktpalette<br />
und mögliche Synergien im Blick.“ Hegra produziert<br />
insgesamt 84 Linearführungen in verschiedenen Bauformen und<br />
-größen. Die schwerlastfähigen Schienensysteme mit Voll- und Teilauszug<br />
werden z. B. in Größen von 26 mm Breite und 30 mm Höhe<br />
bis zu 74 mm Breite und 240 mm Höhe hergestellt. Insgesamt sind<br />
12 Größenstufen erhältlich. Allein mit diesem gut abgestuften Programm<br />
können je nach Modell und Länge Lasten zwischen 0,6 und<br />
17,5 kN pro Schienenpaar getragen und bewegt werden.<br />
www.rollon.de<br />
Baumüller ist neues Mitglied im<br />
Packaging Excellence Center<br />
Seit Juli ist der Nürnberger Automatisierer Baumüller Mitglied des<br />
Kompetenzzentrums für Verpackungs- und Automatisierungstechnik<br />
Packaging Excellence Center (PEC). Über 60 Mitglieder vom<br />
Zulie ferer bis zur Hochschule haben sich in dem damit größten<br />
Kompetenzzentrum der Verpackungstechnik in Europa bereits zusammengeschlossen.<br />
Das PEC hat es sich als Schnittstelle zwischen<br />
Wirtschaft und Wissenschaft zum Ziel gesetzt, Erfahrungsaustausch<br />
zu ermöglichen und Know-how zu bündeln. Außerdem veranstaltet<br />
das PEC sowohl Workshops, Foren als auch Seminare, unterstützt<br />
seine Mitglieder bei Innovationen und initiiert Kooperationsprojekte<br />
auch über den Mitgliedskreis des Kompetenzzentrums hinaus.<br />
Das Unternehmen will mit Maschinenbauern, Maschinenbetreibern<br />
und Sys temintegratoren im engen Kontakt bleiben. „Ein<br />
Kompetenzzentrum wie das PEC bildet eine hervorragende Plattform,<br />
um sich über aktuelle sowie zukünftige Anforderungen in der<br />
Verpackungsbranche auszutauschen“, sagt Andreas Baumüller,<br />
geschäftsführender Gesellschafter bei Baumüller.<br />
www.baumueller.de<br />
EMAS-Zertifizierung für SPN Schwaben Präzision<br />
Im Oktober erhielt SPN Schwaben Präzision im Rahmen der Freischaltung des neuen Bayerischen<br />
EMAS-Kompass die EMAS-Zertifizierungsurkunde. Das „Eco-Management and Audit<br />
Scheme“ (EMAS) ist ein besonders anspruchsvolles und nachhaltiges Umweltmanagementsystem<br />
der EU. Der Hauptunterschied zu anderen Umweltmanagementsystemen wie der<br />
ISO 14001 ist vor allem die Verpflichtung zur regelmäßigen Veröffentlichung der Umweltleistungen<br />
eines Unternehmens. „Wir sehen diesen Beitrag zum Umweltschutz als gesellschaftliche<br />
Verpflichtung, um den nächsten Generationen nachhaltig eine intakte Umwelt zu übergeben“,<br />
sagt SPN-Geschäftsführer Rainer Hertle. SPN hat als einer von sechs bayerischen Pilotbetrieben<br />
zur Entwicklung von Instrumenten beigetragen, die eine effiziente Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />
nach EMAS ermöglichen. Dazu sind gemeinsam mit dem Infozentrum<br />
Umwelt/Wirtschaft (IZU) im Landesamt für Umwelt Arbeitsmaterialien, ein Blog, eine Info-<br />
Plattform und Motivationsfilme entstanden, die öffentlich verfügbar sind.<br />
www.spn-hopf.de<br />
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12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
MAGAZIN<br />
Wer hat das älteste Moog-Servoventil?<br />
Der Industriekonzern Moog<br />
ruft dazu auf, an einem<br />
Wettbewerb<br />
teilzuneh-<br />
men, bei dem der Besit-<br />
zer des ältesten noch<br />
funktionierenden Servo-<br />
ventils des Herstellers<br />
prämiert wird. Diese Kom-<br />
ponenten seien oft<br />
25 Jahre oder länger im<br />
Einsatz, hieß es von<br />
dem Unternehmen. So<br />
kann man teilnehmen:<br />
Man fotografiert mit dem Smartphone<br />
das Servoventil, sodass das Typenschild<br />
mit der Seriennummer erkennbar ist – damit das Alter<br />
feststellbar ist. Das Foto wird dann auf oldestvalve.moogglobalsupport.com<br />
hochgeladen und dazu ein Formular ausgefüllt.<br />
Der Hauptgewinn ist ein Amazon-Gutschein im Wert von<br />
500 Dollar, ausgestellt in der Landeswährung des Gewinners.<br />
Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten ebenfalls Amazon-<br />
Gutscheine. Daneben können in einer monatlichen Verlosung<br />
über sechs Monate auch Teilnehmer mit neueren Servoventilen<br />
einen Gutschein gewinnen. Das Preisausschreiben<br />
wurde anlässlich des 50. Jubiläums der Geschäftsaktivitäten<br />
von Moog in Europa ausgelobt.<br />
www.moogglobalsupport.com<br />
Elektro-Kart knackt Weltrekord<br />
Mit einer Beschleunigung von 0 auf 60 mph (ca. 100 km/h) in<br />
2,635 Sekunden haben Wittenstein cyber motor, die Hochschule<br />
Osnabrück und die Liechtensteiner H-Tech AG einen neuen<br />
Beschleunigungs-Rekord aufgestellt. Der Motor von Wittenstein für<br />
das Kart wiegt 24,7 kg bei 5,3 kW/kg. Das max. Drehmoment liegt<br />
bei 164 Nm, die Höchstdrehzahl bei 14 000 min -1 . Die Höchstgeschwindigkeit<br />
wird mit 200 km/h bei einer max. Leistung von<br />
132 kW angegeben. Die Nennleistung beträgt 30 kW, das Gesamtgewicht<br />
175 kg. Die Energieversorgung des Karts übernimmt ein<br />
High-Performance-Akku von H-Tech mit 26 kg Gewicht, 60 Ah Batterie-Nennkapazität<br />
und 3 kWh. Die Leistungselektronik wurde von<br />
der Hochschule Osnabrück entwickelt und liefert einen Maximalstrom<br />
von 500 A bei 7,7 kg. Gefertigt wurde das Kart von Maschinenbau-Studenten<br />
und angehenden Wirtschaftsingenieuren der<br />
Hochschule. Aufgestellt wurde der Rekord am 23. September <strong>2015</strong><br />
auf dem Flugplatz in Niederstetten in Baden-Württemberg.<br />
www.wittenstein-cyber-motor.de<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 13
MAGAZIN<br />
10-jähriges Bestehen der Niederlassungen<br />
in Italien und Polen<br />
Der Sensorik-Hersteller Kübler aus Villingen-Schwenningen feiert<br />
das 10-jährige Bestehen seiner Niederlassungen in Italien und Polen.<br />
Der italienische Markt ist für das Unternehmen eigenen Angaben<br />
zufolge besonders im Bereich der Automatisierungs- und Verpackungstechnik<br />
interessant. Bei der Gründung bestand Kübler Italien<br />
aus einem Vertriebsingenieur, heute sorgt in Mailand ein vierköpfiges<br />
Team für Beratung, Applikationssupport und Service in Norditalien.<br />
Zentral- und Süditalien werden durch Partner und Distributoren<br />
betreut. Kunden von Kübler Italien kommen neben der Verpackungstechnik<br />
auch aus den Bereichen Logistik, Antriebstechnik,<br />
Stahl und mobile Automation. Kübler Polen hat vor allem<br />
Kunden in der Lebensmittel- und Stahlindustrie. In der Niederlassung<br />
in Posen arbeiten ebenfalls vier Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />
erklärte anlässlich des Jubiläums, dass es seine internationale<br />
Präsenz und bestehende Töchter weiter ausbauen wolle.<br />
Grundstein für neue<br />
Lapp-Europazentrale gelegt<br />
Der Stuttgarter Kabelhersteller Lapp hat am 30. Juni an seinem<br />
Stammsitz in Vaihingen-Möhringen den Grundstein für seine<br />
neue Europazentrale gelegt. Für den Neubau waren zum Jahreswechsel<br />
das Gebäude der Oskar-Lapp-Akademie und die<br />
Nebengebäude abgerissen worden. Auf dieser Fläche und weiteren<br />
angrenzenden Freiflächen ist ein neues Gebäude mit<br />
zwei Flügeln vorgesehen, die durch ein gläsernes Atrium verbunden<br />
werden sollen. Die Gesamtnutzfläche beträgt 8 340 m 2 .<br />
Rund 400 Mitarbeiter sollen künftig dort arbeiten. Bei dem Bau<br />
sollen die Anforderungswerte nach der neuen Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) um 20 % unterschritten werden. Für Heizung<br />
und Kühlung des Gebäudes wird Erdwärme genutzt. Für<br />
die Planung ist das Stuttgarter Büro Schwarz Architekten<br />
beauftragt. Die Fertigstellung ist für Ende 2016 geplant. Die<br />
Investitionssumme liegt bei rund 20 Mio. Euro.<br />
www.lappkabel.de<br />
www.kuebler.com<br />
Schaeffler und DMG Mori schließen<br />
Marketing-Partnerschaft<br />
Gewalzte<br />
Ringe<br />
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• <br />
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DMG Mori und Schaeffler Technologies haben eine Premium-Partnerschaft<br />
vereinbart. Damit wird Schaeffler zum exklusiven Marketing-Partner<br />
für DMG Mori in den Bereichen „Bearings“ und „Linear<br />
Guidance“. „Wir betrachten die Partnerschaft als Anerkennung für<br />
unsere innovative und erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen<br />
Jahren und gleichzeitig als Verpflichtung und Ansporn,<br />
diese auch in Zukunft auf höchstem Niveau fortzusetzen“, sagte<br />
Dr. Stefan Spindler, Vorstand Industrie der Schaeffler AG. „Das auf<br />
der EMO in Mailand erstmals vorgestellte gemeinsame Innovationsprojekt<br />
„Werkzeugmaschine 4.0“ zeigt eindrucksvoll, dass beide<br />
Partner die Zukunft der Werkzeugmaschine auch im digitalen Zeitalter<br />
maßgeblich prägen werden.“ Im Rahmen der Partnerschaft<br />
wird sich das Unternehmen Schaeffler künftig weltweit an Hausmessen,<br />
Technologiesymposien und Schulungsangeboten von<br />
DMG Mori beteiligen.<br />
Damit will Schaeffler<br />
Lager, Lineartechnik,<br />
Direktantriebstechnologie<br />
und neue Wege<br />
in der Sensorisierung<br />
und Vernetzung von<br />
Komponenten und<br />
deren Nutzung demonstrieren.<br />
www.schaeffler.com<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong><br />
latestahl.indd 1 09.01.<strong>2015</strong> <strong>11</strong>:58:58
MAGAZIN<br />
Chinesische Aufzüge sollen sicherer werden<br />
Während der Interlift <strong>2015</strong> besuchten Vertreter chinesischer Aufzugsverbände<br />
den deutschen Stammsitz von Mayr Antriebstechnik.<br />
Gemeinsames Ziel ist es, die Sicherheit der Aufzüge in China zu<br />
erhöhen. Bei verschiedenen Vorträgen und einer Betriebsbesichtigung<br />
erhielten die Teilnehmer dabei interessante Einblicke, wie<br />
Mayr die Qualität und Zuverlässigkeit seiner Produkte sicherstellt.<br />
Für den Zugang zum asiatischen Markt betreibt Mayr seit 2004 ein<br />
eigenes Werk in Zhangjiagang bei Shanghai mit heute etwa <strong>11</strong>0 Mitarbeitern.<br />
„Für unser chinesisches Werk gelten dieselben Qualitätsstandards<br />
wie in Deutschland“, erklärt Jack Tang, Sales Manager bei<br />
Mayr China. „Das betriebliche Qualitätsmanagementsystem in<br />
Zhangjiagang ist nach ISO 9001 zertifiziert.“ Um dauerhaft die notwendige<br />
Sicherheit zu gewährleisten, sind klare Prozesse, umfassende<br />
Prüfmöglichkeiten, langjährige Erfahrung und Knowhow sowie<br />
hochqualifizierte Mitarbeiter unverzichtbare Voraussetzungen.<br />
www.mayr.com<br />
Turck knackt 500-Millionen-Euro-Marke<br />
Der Automatisierungsspezialist<br />
Turck erwartet zum<br />
Ende des Geschäftsjahres<br />
<strong>2015</strong> einen konsolidierten<br />
Gruppenumsatz von rund<br />
500 Mio. Euro. Das konsolidierte<br />
Gruppenwachstum<br />
betrug gegenüber dem<br />
Vorjahr mehr als 14 %.<br />
Währungskursbereinigt entspricht<br />
dies einer Steigerung<br />
von über 6 %. Darüber<br />
hinaus stieg die Zahl der<br />
Mitarbeiter weltweit von 3 500 auf 4 000, da das Unternehmen in<br />
Mexiko eine Produktionsstätte eröffnet hat und die Mitarbeiter<br />
seiner ehemaligen Offshore-Produktion übernommen hat. „Mit<br />
den Produktionsanlagen in Deutschland, den USA, China und jetzt<br />
auch in Mexiko können wir noch flexibler auf die Anforderungen<br />
der globalen Märkte reagieren und Kundenwünsche schneller<br />
bedienen“ sagt Turck-Geschäftsführer Christian Wolf. Im Rahmen<br />
seiner Internationalisierungsstrategie 2020 setzt das Unternehmen<br />
auf regionale Nähe und weltweite Lösungskompetenz. Erreicht<br />
werden soll dies durch einen Fokus und weitere Investitionen in der<br />
ASEAN-Region. So seien u. a. der Ausbau der Landesgesellschaft in<br />
Singapur zum regionalen ASEAN-Headquarter sowie die Intensivierung<br />
der Vertriebsaktivitäten in Thailand, Malaysia, Indonesien<br />
und Vietnam geplant.<br />
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MAGAZIN I INTERVIEW<br />
„Der letzte Puzzlestein“<br />
Was Schweinfurt zur „Großlager-Metropole“ macht<br />
Im Juli <strong>2015</strong> erfolgte auf dem Gelände des Schweinfurter „Werks 3“<br />
von SKF der offizielle Spatenstich zum Bau des leistungsfähigsten<br />
Großlager-Prüfzentrums der Welt. Manfred E. Neubert, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der SKF GmbH, erläutert die Beweggründe<br />
für die 40-Millionen-Investition.<br />
Herr Neubert, Ihr künftiges Großlager-<br />
Prüfzentrum soll weltweit seinesgleichen<br />
suchen. Was genau ist daran so<br />
einzigartig?<br />
In diesem Gebäudekomplex bringen wir<br />
zwei neue Prüfstände unter. Der größere<br />
von beiden dient primär zum Testen von<br />
Windenergie-Anwendungen. Dieser<br />
Prüfstand wird der weltweit erste sein, der<br />
nicht nur ein einzelnes Hauptlager für<br />
Windturbinen testen kann, sondern gleich<br />
die komplette Lagerungseinheit. Dabei ist<br />
er bereits auf Konstruktionen vorbereitet,<br />
wie sie für Turbinen von 10 MW und mehr<br />
zu erwarten sind. Durch eine Art „Adapter“<br />
kann er Lager mit einem max. Außendurchmesser<br />
von bis zu 6 m aufnehmen.<br />
Außerdem können die gigantischen Lager<br />
in alle Richtungen dynamisch mit Kräften<br />
beaufschlagt werden, die in ihrer<br />
Kombination um ein Vielfaches höher<br />
liegen als bei der bislang stärksten<br />
verfügbaren Prüfanlage. Damit lassen sich<br />
extreme dynamische Lasten sehr<br />
realitätsnah simulieren.<br />
rechnerischen Simulationsmodelle sorgen<br />
werden. Und das bedeutet am Ende für<br />
unsere Kunden: Wir können die<br />
Lager auslegung genauer an die späteren<br />
Betriebsbedingungen anpassen.<br />
Warum errichtet SKF das neue Prüfzentrum<br />
eigentlich in Deutschland? Vergleichbare<br />
Lager fertigt Ihr Unternehmen doch<br />
auch in anderen Ländern…<br />
Das stimmt, aber für den Standort<br />
Deutschland sprachen gleich mehrere<br />
Gründe: Zum einen bauen wir in Schweinfurt<br />
ja schon seit 1990 Großlager für die<br />
Windindustrie. Das bedeutet zugleich:<br />
Hier ist bereits die erforderliche<br />
„XXL-Infrastruktur“ vorhanden. Hinzu<br />
kommen weitere technische Einrichtungen<br />
z. B. für die Generalüberholung<br />
von gebrauchten Großlagern oder auch<br />
das metallurgische Labor, das auf<br />
Großlager-Anforderungen ausgelegt ist. All<br />
dies resultiert aus den rund 120 Mio. Euro,<br />
die wir bis 2009 in eine hochmoderne<br />
Großlager-Fertigung am Standort<br />
investiert haben.<br />
Und wo findet das Engineering statt?<br />
Ebenfalls bei uns in Schweinfurt! Das<br />
hier konzentrierte Know-how spielte bei<br />
der Standortentscheidung sogar eine<br />
bedeutende Rolle: Wichtige Schlüsselfunktionen<br />
wie Produktentwicklung und<br />
-design sowie Kundenberatung und<br />
Anwendungstechnik für Großlager haben<br />
wir allesamt „vor Ort“. Insofern ist das neue<br />
Prüfzentrum so etwas wie der „letzte<br />
Puzzlestein“, der unsere Schweinfurter<br />
Großlager-Kompetenzen bald<br />
komplettiert.<br />
Planen Sie hierzulande auch noch weitere<br />
Investitionen?<br />
Es gibt tatsächlich ein paar konkrete<br />
Überlegungen, aber die sind derzeit noch<br />
nicht spruchreif.<br />
www.skf.de<br />
Und was zeichnet den zweiten<br />
Prüfstand aus?<br />
Der neue Prüfstand für sonstige Industriebereiche<br />
wird sich für alle denkbaren<br />
Großlager-Designs eignen. Auch er erzielt<br />
Lasten und Rotationsgeschwindigkeiten,<br />
die ein Vielfaches des bis dato Verwirklichten<br />
darstellen. So macht die<br />
Kombi nation von hohen Drehzahlen und<br />
extremen Lasten selbst den kleineren der<br />
beiden neuen Prüfstände konkurrenzlos.<br />
Was genau werden Ihre Kunden<br />
davon haben?<br />
Dank seiner enormen Leistung wird das<br />
Prüfzentrum vielfältige Einblicke in<br />
bislang unzugängliche Abläufe ermöglichen.<br />
Daraus resultieren Erkenntnisse,<br />
die in der Folgezeit für eine größere<br />
„Realitätsnähe“ der derzeit verfügbaren,<br />
16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
MAGAZIN<br />
Workshop: „Zukunftswerkstatt Industrie 4.0“<br />
Eine „Zukunftswerkstatt Industrie 4.0“ veranstaltet Euroforum<br />
Deutschland am 7. und 8. Dezember. Am ersten Tag steht eine<br />
Werksbesichtigung bei Volkswagen in Wolfsburg auf dem Programm,<br />
am 8. Dezember treffen sich die Teilnehmer dann zu verschiedenen Workshops in den<br />
Räumlichkeiten der Robotation Academy auf dem Messegelände in Hannover. Die Workshops<br />
dienen als Plattform zur Interaktion und Diskussion in spezialisierten Sessions und vermitteln<br />
Fachwissen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die exklusive Werksbesichtigung bei<br />
Volkswagen und die Robotation Academy bieten eindrucksvolle Technik zum Anfassen. Als<br />
Referenten konnten Top-Experten aus Wirtschaft und Industrie wie Prof. Dr. Oliver Niggemann<br />
(stellv. Leiter, Fraunhofer Anwendungszentrum Industrial Automation) und Dr. Uwe Dumslaff<br />
(CTO, Capgemini Deutschland) gewonnen werden. Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />
und Verkehr des Landes Niedersachsen, wird die Veranstaltung gemeinsam mit dem Vorstand<br />
der Hannover Messe, Dr. Jochen Köckler, eröffnen. Das detaillierte Programm der Zukunftswerkstatt<br />
Industrie 4.0 ist abrufbar unter: http://bit.ly/Zukunftswerkstatt<br />
www.euroforum.com<br />
Ringfeder übernimmt<br />
Henfel Brasilien<br />
Ringfeder Power Transmission mit<br />
Hauptsitz in Groß-Umstadt bei<br />
Darmstadt versteht sich als “One-<br />
Stop-Partner” und hat es in den<br />
vergangenen Jahren gemäß dieser<br />
Philosophie geschafft, führende<br />
Marken der Branche unter einem<br />
Dach zu vereinen, so z. B. die Traditionsmarken<br />
Tschan und Gerwah.<br />
Ziel ist es, allen Kunden guten<br />
Service bei höchster technischer<br />
Güte und schneller Lieferung zu<br />
bieten. Mit der Akquisition von<br />
Henfel gelingt es jetzt, die Präsenz<br />
in Mittel- und Südamerika strategisch<br />
auszubauen. Gemeinsam mit<br />
den Standorten in Nordamerika,<br />
Europa und Asien entsteht so<br />
ein globales Netz, das schnelle<br />
Lieferzeiten und lokale Ansprechpartner<br />
bietet. Henfel ist Zulieferer<br />
von mechanischen Komponenten<br />
für die Branchen Bergbau,<br />
Zement, Stahl, Nahrungsmittel,<br />
Chemie und Petrochemie. Wie<br />
auch Ringfeder versteht sich das<br />
brasilianische Unternehmen nicht<br />
nur auf Standardprodukte, sondern<br />
vor allem auf die kundengerechte<br />
Entwicklung von Sonderlösungen.<br />
DIE UNSCHLAGBAREN<br />
ROBUST UND PRÄZISE: UNSERE ELASTOMERKUPPLUNGEN.<br />
www.ringfeder.com<br />
RW-KUPPLUNGEN.DE<br />
DIE KUPPLUNG.
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Multiachs-Motion-Controller mit<br />
USB 3.0-Schnittstelle<br />
Automatisierungswelt von<br />
heute und morgen<br />
Die Vorzeichen für eine erneut sehr erfolgreiche<br />
SPS IPC Drives sind ausgezeichnet. Was aber erwartet Sie<br />
vom 24.–26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong> in Nürnberg? Über 1 600 Aussteller aus<br />
dem In- und Ausland, darunter alle Key Player der Branche,<br />
präsentieren sich dem internationalen Fachpublikum. Sie<br />
bestätigen die SPS IPC Drives als Europas führenden<br />
Treffpunkt und Innovationsplattform für elektrische Automatisierung.<br />
Vorgestellt werden Produkte und<br />
Lösungen sowie richtungsweisende Technologien<br />
der Zukunft.<br />
Industrie 4.0 ist natürlich auf der diesjährigen<br />
Messe eines der Themen, das auf<br />
vielen Ausstellungsständen im Fokus steht.<br />
Erstmals bietet die SPS IPC Drives in Halle 3A sogar eine<br />
eigenständige „Industrie 4.0 Area“. Der Besucher hat hier die<br />
Möglichkeit, umfassende Informationen über Industrie 4.0<br />
– die vernetzte, durchgehend digitalisierte Produktion – zu<br />
erhalten.<br />
Wie in jedem Jahr steht natürlich auch die Antriebstechnik<br />
wieder im Fokus der dreitägigen Veranstaltung. Vor allem in<br />
den Hallen 1, 2 und 3 findet der Besucher jede Menge<br />
Unternehmen aus diesem Schwerpunkt. Aber auch in allen<br />
anderen Hallen werden die neusten Antriebe und Antriebskomponenten<br />
präsentiert. Eine umfangreiche Vorschau auf<br />
die Messe finden Sie bereits jetzt bei uns. Auf den nächsten<br />
Seiten präsentieren wir Ihnen die Neuheiten und Trends.<br />
www.sps-messe.de<br />
Viel Leistung auf wenig Raum<br />
Der M12-Power-Steckverbinder der Hummel AG überträgt<br />
Leistungen bis zu einer Nennspannung von 630 V und einem<br />
Nennstrom bis zu 16 A. Mit dieser Entwicklung werden neue<br />
Anwendungen möglich. Bestes Beispiel: beengter Bauraum.<br />
Hier macht der M12 Power den Einsatz von Leistungssteckern<br />
überhaupt erst möglich. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen<br />
an Robustheit und Temperaturresistenz. Durch den<br />
Einsatz neuer Werkstoffe arbeitet der M12 Power auch zuverlässig<br />
im Temperaturbereich bis 125 °C. Die stabilen Metallgehäuse sind<br />
alle standardmäßig EMV-tauglich und können Kabel mit bis zu<br />
<strong>11</strong> mm Querschnitt aufnehmen. Verfügbar ist der Leistungsstecker<br />
mit Schutzarten IP67 und IP69K in vier Kodierungen.<br />
www.hummel.com<br />
Zur Ergänzung seines MC6-Produktprogramms hat Stöber die<br />
neuen Motion Controller MC6xx5 für den Multiachs-Betrieb<br />
entwickelt. Die Leistungsfähigkeit des MC6x05 (für Schaltschrankmontage)<br />
bzw. MC6x15 (mit Touch-Panel) basiert auf dem<br />
Prozessor Intel Core i3 Dual-Core mit 2,4 GHz. Die Anbindung<br />
von Peripheriegeräten kann neben EtherCAT auch über USB 3.0<br />
erfolgen. Die gesteigerte<br />
Prozessorleistung<br />
ermöglicht hochdynamische<br />
Antriebslösungen.<br />
Aufgrund des Dual-Core-<br />
Prozessors ist eine laufzeit<br />
optimierte Rechenlastverteilung<br />
gewährleistet.<br />
www.stoeber.de<br />
Stoßkraft bei Stopperzylinder erhöht<br />
Der Stopperzylinder DFSP von Festo kann 200 % mehr Stoßkraft<br />
aufnehmen als sein Vorgänger. Konzipiert ist der Zylinder vor<br />
allem für Anwendungen wie Vereinzeln, Stoppen oder<br />
Indexieren. Das optionale Innengewinde mit Zentrierbohrung<br />
unterstützt anwenderspezifische Werkzeuge<br />
und Anbauteile. Durch das verlängerte Kolbenstangenlager<br />
ist ein genaueres Positionieren möglich.<br />
Weitere Sicherheit bietet die optionale Verdrehsicherung.<br />
Die Konstruktion basiert auf dem Kompaktzylinder<br />
ADN. Der 3K-Kolben und das Kolbenstangenlager<br />
sorgen für eine hohe Gebrauchsdauer.<br />
www.festo.com<br />
Maximaler Maschinenausstoß<br />
bei hoher Präzision<br />
Das Unternehmen Yaskawa hat von der Reihe<br />
Sigma-7 400-V-Servoantriebe herausgebracht.<br />
Bei der Entwicklung standen eine<br />
einfache und schnelle Inbetriebnahme<br />
sowie ein max. Maschinenausstoß<br />
bei hoher Präzision im<br />
Vordergrund. Die Voraussetzung<br />
dafür schaffen z. B. Auto-Tuning,<br />
automatische Lastanpassung oder<br />
die integrierte Vibrationsunterdrückung.<br />
Das buchförmige Book-Style-<br />
Gehäuse unterstützt zudem die lückenlose Side-by-Side-Montage<br />
mehrerer Verstärker auf kleinem Raum. Dadurch ist eine hohe<br />
Leistungsdichte im Schaltschrank realisierbar. Die Antriebe<br />
integrieren sich in das Konzept „Total System Solutions“.<br />
Modulare Produkte und Software der Unternehmensbereiche<br />
Drives+Motion, Robotics und Vipa ergänzen sich dabei zu<br />
einheitlichen Automatisierungslösungen. Durchgängige Systemarchitekturen<br />
von Visualisierung und Steuerung bis Antriebstechnik<br />
und Robotik ermöglichen optimierte Bedienkonzepte und<br />
eine einfache Geräteauswahl.<br />
www.yaskawa.eu.com<br />
18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
®<br />
Bereit, Großes zu bewegen.<br />
Leistung in einer neuen Dimension: unserE CI-Motorin 80 mm Baugröße für die Robotik<br />
und viele andere Anwendungen.<br />
– Kompakter Antrieb mit hoher Leistungsdichte<br />
– HoheD ynamik mit ausgeprägter Überlastfähigkeit<br />
– Wenig Verlustleistung durch hohen Wirkungsgrad<br />
– Kombinierbar mit verschiedenen Getrieben<br />
Mehr Informationen fürIhreA nwendung: www.ebmpapst.com<br />
Besuchen Sie uns auf der SPS IPC DRIVES in Nürnberg vom 24. bis 26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong>, Halle 1, Stand 1-448
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong> I TITEL<br />
Für ein exaktes Messergebnis<br />
Zuverlässige, präzise Wellenkupplungen für Messflansche in Leistungsprüfständen<br />
Simone Dauer<br />
Mit wachsenden Anforderungen an Prüfstände steigen auch die<br />
Leistungsanforderungen an deren Drehmoment-Messflansche.<br />
Unverzichtbares Zubehörteil sind präzise, spielfreie und drehsteife<br />
Wellenkupplungen, die auftretende Versätze ausgleichen – für ein<br />
zuverlässiges und exaktes Messergebnis.<br />
Simone Dauer (M.A.) tätig in der Öffentlichkeitsabeit<br />
der Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />
in Mauerstetten<br />
In der modernen Produktion, z. B. bei der<br />
Entwicklung von verschiedenen Komponenten<br />
eines Antriebsstrangs und deren<br />
Zusammenspiel, gewinnen Bauteil- und<br />
Funktionsprüfstände immer mehr an Bedeutung.<br />
Dabei steigen die Anforderungen an die<br />
Leistungsprüfstände permanent: So gilt es<br />
vor allem, die mechanische Leistung und den<br />
Wirkungsgrad weiter zu verbessern, Energieressourcen<br />
zu sparen und die Uweltbelastungen<br />
zu reduzieren. Mit den immer komplexer<br />
werdenden Konzepten wachsen gleichzeitig<br />
auch die Anforderungen an die modernde<br />
Messtechnik. Hier kommen heute als Kernstück<br />
der Prüfstände hochpräzise Drehmoment-Messflansche<br />
zum Einsatz, die selbst<br />
bei Hochleistungs- und Highspeed-Anwendungen<br />
exakte und zuverlässige Daten liefern.<br />
Dabei ist das Messergebnis aber immer<br />
nur so gut wie die eingesetzte Wellenaus-<br />
20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
01 Bei den ROBA-DS Lamellenpaketkupplungen<br />
sind die im Katalog angegebenen<br />
Nennmomente ohne jegliche<br />
Einschränkung nutzbar<br />
02 Sicherheitskupplungen wie<br />
die EAS-HSC schützen nicht<br />
nur den Messflansch, sondern<br />
auch die Prüflinge<br />
Zukunftssichere<br />
Automatisierung<br />
03 Die Sicherheitskupplungen<br />
EAS-HSC und EAS-HSE sind auf<br />
die extremen Anforderungen<br />
der Prüfstandstechnik<br />
zugeschnitten<br />
Intelligente und vernetzte Systeme<br />
Innovative Hard- und Software-<br />
Entwicklungen<br />
Offene Kommunikationsplattformen<br />
Langfristiges Lifecycle-Management<br />
gleichskupplung. Denn Wellenkupplungen<br />
sind ein entscheidendes Zubehörteil, um die<br />
auf den Messflansch wirkenden Störgrößen<br />
zu minimieren. Auf Basis der spielfreien und<br />
drehsteifen Roba-DS Baureihe bietet das Unternehmen<br />
Mayr Antriebstechnik daher eine<br />
speziell für Messflansche angepasste Ausführung<br />
seiner Ausgleichskupplung, die Voraussetzungen<br />
für exakte Messergebnisse schafft.<br />
Ausgleich von Wellenversatz<br />
Störgrößen oder sogenannte parasitäre Belastungen,<br />
die auf den Messflansch wirken,<br />
entstehen oftmals durch Ausrichtfehler im<br />
Antriebsstrang. So treten in fast allen Anwendungen<br />
Versätze zwischen An- und<br />
Abtriebsseite auf. Durch die vorhandenen<br />
radialen, winkligen und axialen Wellenversätze<br />
entstehen Biegemomente sowie Radial-<br />
und Axialkräfte auf den Messflansch.<br />
In der Regel treten sämtliche Versätze<br />
gleichzeitig auf. Dabei schafft auch eine<br />
möglichst genaue Ausrichtung des Wellenstrangs,<br />
selbst mit den heute verfügbaren,<br />
hoch modernen Laser-Ausrichtgeräten,<br />
nur bedingt Abhilfe. Zudem können<br />
die Versätze durch vorhandene Toleranzen<br />
in der Maßhaltigkeit der verwendeten<br />
Bauteile sowie durch äußere Einflüsse, z. B.<br />
Temperatur, nicht vollständig eliminiert<br />
werden. Deshalb kommen zusammen mit<br />
dem Messflansch drehsteife Wellenausgleichskupplungen<br />
wie die Roba-DS Lamellenpaketkupplung<br />
zum Einsatz. Diese<br />
Kupplungen übertragen das Drehmoment<br />
spielfrei und drehsteif und gleichen vorhandenen<br />
radialen, axialen und winkligen<br />
Wellenversatz aus. Sie sorgen damit nicht<br />
nur für präzise Messergebnisse, sondern<br />
www.baumueller.de<br />
Nürnberg, 24.–26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong><br />
Halle 1, Stand 560<br />
be in motion
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong> I TITEL<br />
04 Als Kernstück der Prüfstände<br />
kommen hochpräzise Drehmoment-<br />
Messflansche zum Einsatz<br />
schützen auch die im Wellenstrang verbauten<br />
Lager vor unerwünschten Belastungen<br />
und damit vor unnötigen Ausfallzeiten<br />
und Kosten. Neben ihrer hohen<br />
Laufruhe und der geringen Massenträgheit<br />
zeichnen sich die Kupplungen durch eine<br />
hohe Wuchtgüte aus und sind robust und<br />
unempfindlich.<br />
Keine Einschränkungen<br />
beim Nennmoment<br />
Bei diesen Lamellenpaketkupplungen sind<br />
die im Katalog angegebenen Nennmomente<br />
ohne jegliche Einschränkung nutzbar.<br />
Eine Reduzierung des Nennmoments aufgrund<br />
Verlagerung, Lastkollektiv oder<br />
Wuchtanforderung ist nicht notwendig. Die<br />
Kupplungen sind kompakt und vereinen<br />
gleichzeitig hohe Leistungsdichte mit absoluter<br />
Spielfreiheit. Denn konstruktive Details,<br />
wie das Strahlen der Lamellen und der<br />
Einsatz speziell geformter Bundbuchsen,<br />
sorgen für einen spielfreien Kraftfluss mit<br />
aus gezeichneter Kraftflussdichte zwischen<br />
An- und Abtrieb. Die Roba-DS übertragen<br />
Drehmomente bis zum Nennmoment<br />
absolut spielfrei und mit konstant hoher<br />
Torsionssteifigkeit. Die angegebenen Wellenversätze<br />
können in Summe zu 100 %<br />
ausgeschöpft werden ohne Einfluss auf das<br />
übertragbare Drehmoment.<br />
Herausforderung High-Speed<br />
Die Anbindung der Kupplungen und der<br />
Messflansche an den Wellenstrang erfolgt<br />
in der Regel spielfrei über hochwertige<br />
Spannringnaben. Verschiedene, speziell auf<br />
die unterschiedlichen Anforderungen der<br />
Prüfstände zugeschnittene Kupplungsbauformen<br />
und flexible Kombinationsmöglichkeiten<br />
ermöglichen zudem die Integration<br />
von Messflanschen in nahezu jede Prüfstands-<br />
und Antriebskonstel lation. Die<br />
Standard-Bauformen decken dabei je nach<br />
Baugröße einen Drehzahl bereich von 8 000<br />
bis 18 000 min -1 ab und sind auf eine Wuchtgüte<br />
von G 2,5 (Bezugsdrehzahl 3 000 min -1 )<br />
gewuchtet. Bei der High-Speed-Bauform,<br />
bei der die Einzelteile mit sehr hoher Genauigkeit<br />
(Qualität IT5) und eingeengter<br />
Rund- und Planlauf toleranz gefertigt werden,<br />
sind Drehzahlen bis 30 000 min -1 zulässig.<br />
Die Wuchtqualität der Kupplung ist<br />
hier G 2,5 bei einer Bezugsdrehzahl von<br />
5 000 min -1 .<br />
Schutz vor Überlast<br />
In vielen Prüfstands-Anwendungen werden<br />
neben Wellenkupplungen oftmals auch<br />
drehmomentbegrenzende Sicherheitskupplungen<br />
in kombinierter Bauweise eingesetzt.<br />
Sie schützen bei richtiger Dimen sionierung<br />
nicht nur den Messflansch, sondern auch<br />
die häufig teuren Prüflinge vor Überlastschäden.<br />
Übersteigt das Drehmoment den<br />
an der Sicherheitskupplung eingestellten<br />
Grenzwert, rastet die Kupplung aus und<br />
trennt An- und Abtrieb innerhalb von Sekundenbruchteilen.<br />
Nach einem Überlastfall<br />
muss somit schlimmstenfalls die Messwelle<br />
neu kalibriert werden, einen teuren<br />
Schaden an Antriebstrang oder Prüfling<br />
hingegen verhindert die Sicherheitskupplung.<br />
Mit den Baureihen EAS-HSC und<br />
EAS-HSE hat Mayr Antriebstechnik Sicherheitskupplungen<br />
entwickelt, die auf die ex -<br />
tremen Anforde rungen der Prüfstandstechnik<br />
zugeschnitten sind. Die kompakten<br />
EAS-HSC-Kupplungen decken einen Drehmomentbereich<br />
von 5 bis 1 000 Nm ab, die<br />
EAS-HSE-Kupplungen auf Basis einzelner<br />
Überlastelemente haben einen Drehmomentbereich<br />
von 100 bis 8 400 Nm. In der<br />
Standardausführung er reichen beide<br />
Kupplungen Drehzahlen bis 12 000 min -1 ,<br />
in Sonderausführung sind bei den EAS-<br />
HSE-Elementekupplungen sogar bis zu<br />
20 000 min -1 zulässig. Die Drehmomentübertragung<br />
erfolgt spielfrei und drehsteif.<br />
Grundvoraussetzung für den Einsatz einer<br />
Sicherheitskupplung in High-Speed-Anwendungen<br />
ist u. a. eine hohe Wuchtgüte<br />
jeder Einzelkomponente, um in der Kombination<br />
der Bauteile eine optimale Laufruhe<br />
des Antriebsstrangs zu erreichen. Daher<br />
stand bei der Entwicklung beider Kupplungen<br />
die Optimierung der Massen unwucht<br />
im Vordergrund. Zudem werden sie in<br />
komplett montiertem Zustand auf eine<br />
Wuchtgüte G 2,5 bei einer Bezugs drehzahl<br />
von 3 000 min -1 gewuchtet. Für die Kombination<br />
aus Wellenkupplung und drehmomentbegrenzender<br />
Sicherheitskupplung bietet<br />
das Unternehmen Mayr Antriebstechnik<br />
Komplett lösungen aus einer Hand. Auf<br />
geeichten Prüfständen werden alle Produkte<br />
ausführlich getestet und exakt auf die in<br />
der jeweiligen Anwendung geforderten<br />
Werte eingestellt.<br />
Fotos: Bild 01-03: mayr Antriebstechnik, Bild 04,<br />
Hottinger Baldwin Messtechnik GmbH<br />
www.mayr.com<br />
22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Volle Leistung von kompakt bis<br />
250 Achsen<br />
Leistungssteigerungen und<br />
zusätzliche Softwarefunktionen<br />
bieten die neuen<br />
Versionen der CNC-Systemfamilie<br />
Indramotion MTX<br />
von Bosch Rexroth. Diese ist<br />
in Hard- und Software fein<br />
skalierbar. In der höchsten<br />
Ausbaustufe advanced regelt<br />
sie mit einer Steuerungshardware<br />
bis zu 250 Achsen in 60 unabhängigen NC-Kanälen.<br />
Mit einem Mehrkern-Prozessor erreicht die Systemlösung auch<br />
bei maximaler Achszahl minimale Zykluszeiten und ersetzt bei<br />
komplexen Rundtaktmaschinen die Zusatzsteuerungen. Eine<br />
SPS nach IEC 6<strong>11</strong>31-3 für die Automatisierung ist in allen<br />
Varianten integriert. Mit vordefinierten Technologiefunktionen<br />
für Drehen, Fräsen, Schleifen, Stanzen und Strahlschneiden ist<br />
die Lösung universell einsetzbar. Die kompakte CNC-Lösung<br />
Indramotion MTX micro übernimmt die spanende<br />
5-Achs-Bearbeitung von Bauteilen. Die Lösungen sind mit<br />
offenen Schnittstellen zur IT-Welt, Multi-Touch-Bediengeräten<br />
und Simulationsprogrammen auf die Industrie 4.0 ausgelegt.<br />
www.boschrexroth.com<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Halle 7/ Stand 206<br />
Dezentraler<br />
Servo. viel<br />
Freiraum.<br />
www.br-automation.com/ACOPOSmotor<br />
Bidirektionale Wandler für<br />
erhöhte Leistung<br />
Huhn-Rohrbacher stellt zwei neue<br />
Wandler für die Leistungselektronik<br />
vor. Bei dem bidirektionalen<br />
DC/DC-Wandler DCD 2500 BI bildet<br />
eine neuartige Strom- und Spannungsregelung<br />
das Herzstück. Er weist bei<br />
einer Ein/Ausgangsspannung von 42-55 VDC (50 A) und<br />
einer Ein/Ausgangsspannung von 400 V (6,25 A) eine<br />
Leistung von 2 500 W auf. Da die einzelnen Module parallelschaltfähig<br />
sind, ist eine Leistungserhöhung mit mehreren<br />
Einheiten möglich. Die Spannungs- und Stromregelung<br />
geschieht auf beiden Seiten des Wandlers. Die Regelgenauigkeit<br />
für Strom und Spannung beträgt < 2 %. Mit dem<br />
ACD 3500 BI hat der Hersteller einen 3,5 kW<br />
Vier-Quadranten-Wandler mit neuem Design entwickelt,<br />
der Energie aus allen in alle vier Quadranten generatorisch,<br />
ohmisch, induktiv und kapazitiv umsetzen kann. Für die<br />
Energieversorgung von z. B. Servomotoren und die<br />
Rückspeisung ihrer Bewegungsenergie braucht er nur einen<br />
Umrichter bei voller Funktionalität und höherer<br />
Anlagenverfügbarkeit.<br />
< 1Kabel zur modularen Maschine<br />
< Integrierte Sicherheitstechnik KAT 4/ PL e/ SIL 3<br />
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< 500 W bis 4 kW<br />
< CNC, Robotik, Motion Control<br />
< reACTION 1 µs Reaktionszeit<br />
www.huhn-rohrbacher.de
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Unwucht ade<br />
Schleifringe überzeugen mit sicherer Industrial Ethernet Kommunikation<br />
Günter Kahrs<br />
Datenraten im hohen Gigabit-<br />
Bereich sind in modernen<br />
Maschinen an der Tagesordnung.<br />
Um hier Schritt zu halten, setzt<br />
Kübler bei seinen neuen Schleifringen<br />
auf Industrial Ethernet.<br />
Lesen Sie, wie sich so erhebliche<br />
Performance-Steigerungen<br />
realisieren lassen.<br />
Günter Kahrs ist Produktmanager<br />
Übertragungstechnik bei der Kübler Gruppe<br />
in Villingen-Schwenningen<br />
Typische Applikationen für Schleifring-<br />
Technologien sind Rundtakttische, Auswuchtmaschinen,<br />
Mess- und Prüfmaschinen,<br />
aber auch jede Form von Automationsanlagen<br />
und Industrierobotern. Ihr Einsatz<br />
ist dort, wo Bewegungsabläufe universell<br />
sind und mit hoher Präzision millionenfach<br />
wiederholt werden. In diesem Umfeld<br />
spielen die Drehverbindungssysteme für<br />
die Übertragung sehr hoher Datenraten<br />
eine entscheidende Rolle. Erfolgen die<br />
Drehbewegungen in einem beschränkten<br />
Winkelbereich, wäre eine Übertragung<br />
zwischen den Komponenten möglicherweise<br />
noch mit flexiblen Kabeln zu lösen.<br />
Bei kontinuierlichen Drehbewegungen ist<br />
der Schleifring jedoch die konkurrenzlose<br />
Komponente für die Übertragungsstrecke.<br />
Schritt halten auf<br />
dem Weg zur 4.0<br />
Greif- und Bewegungskomponenten in Industrieanlagen<br />
müssen heute echtzeitfähig<br />
Daten übertragen können. Das ist eine<br />
der wichtigsten Forderungen in der Automatisierungstechnik,<br />
um auf dem Weg zur<br />
Industrie 4.0 Schritt zu halten. „Kübler<br />
Schleifringe setzen dabei mit den neuen<br />
SR120 Ethernet Kontakt eine wichtige Wegmarke:<br />
Ein modulares 3-Kammersystem<br />
mit Schirmkonzept sorgt für die sichere<br />
Übertragung von Laststrom, Signalen, Luft,<br />
Hydraulik und nun auch zusätzlich Ethernet-Daten“,<br />
berichtet Günter Kahrs, Produktmanager<br />
Übertragungstechnik bei<br />
Fritz Kübler. Die neuen Schleifringe übertragen<br />
alle Datenprotokolle, die auf dem<br />
Fast-Ethernet-Standard basieren, also z. B.<br />
Profinet, Ethernet/IP oder viele andere.<br />
Neben Ethernet-Signalen können zusätzlich<br />
die Signale weiterer Feldbussysteme<br />
übertragen werden.<br />
Der Schleifring SR120 Ethernet Kontakt<br />
stellt seinen Anwendern bis zu 20 Kanäle<br />
bereit, die für die Übertragung von Last,<br />
Signalen und Ethernet frei kombiniert<br />
werden können. Die Kanäle für die erforderliche<br />
elektrische Leistung sind für max.<br />
400 V AC bei einer Stromstärke bis 20 A zugelassen.<br />
Die Signalkanäle übertragen bis<br />
zu 48 V/ 8 A. Die Mediendurchführungen<br />
für Luft oder Hydraulik können sowohl<br />
nach dem ein- als auch nach dem zwei-<br />
Wege-Prinzip arbeiten. „Der Kontakt, der<br />
bei der Lastübertragung auf Kupfer-zu-
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Bronze und bei der Signalübertagung auf<br />
Silber-zu-Edelmetall basiert, ermöglicht<br />
eine klare und verlässliche Kommunikation<br />
zwischen dem statischen und dem<br />
rotierenden Teil. Mit einer Lebensdauer<br />
von mehr als 500 Mio. Umdrehungen entspricht<br />
der Schleifring allen wesentlichen<br />
Anforde-rungen des auf Robustheit ausgerichteten<br />
Marktes“, so Günter Kahrs.<br />
Das Drei-Kammersystem sowie<br />
das spezielle Schirmermöglicht ermöglichen<br />
eine störfreie Ethernet-Übertragung<br />
Abschirmung sorgt verlässlich<br />
für Störfestigkeit<br />
Der Schleifring SR120 hat einen modularen<br />
Aufbau mit Drei-Kammer-System. Sämtliche<br />
Kammern sind hier nicht nur räumlich<br />
voneinander getrennt, sondern intern abgeschirmt.<br />
Größe, Formgebung und Schirmung<br />
bilden ein konstruktive Einheit, die<br />
für die hohe Verfügbarkeit aller Medien,<br />
der Daten und ebenso wie der Zwischenkreisspannung,<br />
die gemeinsam über den<br />
Schleifring geführt werden, sorgt. Der<br />
Datenframe der Industrial-Ethernet-<br />
Kommunikation wird nicht durch elektro<br />
magnetische Störungen beeinflusst.<br />
EMV-Fehler gehören zu den Ausfallursachen,<br />
deren Ursachen suche erfahrungsgemäß<br />
zu längeren Still-standzeiten führen<br />
kann, denn für Maschinenbetreiber sind<br />
sie meist nur sehr schwer zu detektieren.<br />
Die SR120 helfen diese Ausfallursache zu<br />
vermeiden.<br />
Einsatz an einer<br />
Auswuchtmaschine<br />
In einer Auswuchtmaschine überwacht ein<br />
hochintelligentes Mess- und Steuergerät<br />
sowohl Qualität und als auch die geforderte<br />
Präzision beim Wellenausgleich und Auswuchten.<br />
Hohe Messgenauigkeit und hochauflösende<br />
bildgebende Verfahren ermitteln<br />
die Daten, auf deren Basis direkt die<br />
zum Auswuchten erforderlichen Veränderungen<br />
der Masseverteilung umgesetzt<br />
werden. Dabei sind sämtliche Daten permanent<br />
und in Echtzeit abrufbar: Von der<br />
statistischen Kalibrierung, der Polaroptimierung<br />
und – bei unsymmetrischen Wellen<br />
– der Differenzwinkelmessung. Auch<br />
vorhandene Umgebungsstörungen werden<br />
detektiert. Im Betrieb der Maschine wird<br />
jede kleine Anpassung aufgezeichnet, seien<br />
es pneumatische oder elektrische Veränderungen<br />
oder auch der Druck, der im<br />
Prozess entstehen kann. Durch die Aufzeichnung<br />
all dieser Parameter lassen sich<br />
Wiederholaufträge bei minimalen Umstellzeiten<br />
realisieren. Tritt jetzt eine Unwucht<br />
auf, wird die Drehzahl über die Override<br />
Funktion in Abhängigkeit der auftretenden<br />
Schwingungen automatisch in einen unkritischen<br />
Bereich und anschließend die Solldrehzahl<br />
zurückgeregelt. Die Vernetzung<br />
über Industrial Ethernet bringt in diesem<br />
Maschinen umfeld zunächst eine deutliche<br />
Steigerung an Effizienz und Genauigkeit.<br />
Über längere Zeiträume rechnen sich für<br />
den Betreiber zudem die Zeiteinsparungen<br />
durch die kürzeren Einstellzeiten und den<br />
geringeren Wartungsaufwand.<br />
Maßgeschneiderte Lösungen<br />
Maschinenmodularisierung ist heute ein<br />
Gebot der Effizienz und der Kosteneinsparung<br />
und erfordert einen dezentralen<br />
Aufbau von Automatisierungslösungen.<br />
„Der neue Schleifring SR120 ist daher eine<br />
maßgeschneiderte Lösung für alle Bereiche<br />
der Industrie, in denen die Anforderungen<br />
an hohe Datenraten und schnelle Verfügbarkeit<br />
immer bedeutender werden“, weiß<br />
Günter Kahrs. Viele Busstandards wie<br />
Profibus, ASI-Bus, DeviceNet, Ethernet/IP<br />
übertragen die robusten Schleifringe, geschützt<br />
vor Ausfällen und verlustfrei. Ein<br />
abgestimmtes Programm an Medienoptionen<br />
für Luft, Last, Signale und Hydraulik<br />
ergänzt diese Serie neben einer Vielzahl an<br />
Montage möglichkeiten zu einem universell<br />
anwendbaren System.<br />
www.kuebler.com<br />
Vorteile von Schleifringen<br />
Günter Kahrs erklärt das im Video, aber<br />
auch, wie sein Unternehmen sich mit den<br />
neuen Produkten am Markt positionieren<br />
will.<br />
http://bit.ly/1LZ073L<br />
Ethernet erobert Drehgeber<br />
Erobert Industrial Ethernet nun auch<br />
die Drehgeber? Diese Frage beantwortet<br />
Produktmanager Arnold Hettich im<br />
Video.<br />
http://bit.ly/1VktzLZ<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 25
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Immer die passende Lösung<br />
Auswahl von Schleifringen für die Verpackungsmaschine<br />
Kurt Metz<br />
Energie- und umweltfreundliche Servoantriebe übernehmen in schnellen<br />
Verpackungsmaschinen immer neue Aufgaben. Bei Rotationsmaschinen<br />
müssen z. B. Flüssigkeiten, Druckluft, die erforderliche elektrische Leistung<br />
und alle Signale auf das Karussell übertragen werden. Um die Kosten für<br />
Bauteile und Installation möglichst niedrig zu halten und gleichzeitig die<br />
Leistung zu steigern, sind intelligente Lösungen gefragt.<br />
Vom Käse bis zur Kopfschmerztablette<br />
und dem Apfelsaft – im Regelfall gelangen<br />
alle Konsumgüter in einer individuellen<br />
Verpackung zum Endverbraucher. Um die<br />
Prozesse der Verpackung möglichst automatisiert<br />
durchführen zu können, sind die<br />
richtigen Werkstoffe, Maschinen und Technologien<br />
gefragt. Dabei ergeben sich jedoch<br />
eine Reihe von speziellen Anforderungen:<br />
Die Verpackungen müssen möglichst leicht<br />
sein, sodass die Transportkosten niedrig<br />
bleiben. Außerdem verlangt der Gesetzgeber<br />
die Einhaltung von zahlreichen Standards<br />
– und auch Themen wie Umweltfreundlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit gewinnen<br />
an Bedeutung. Entsprechend vielfältig und<br />
Kurt Metz ist Produktmanager Servosysteme<br />
bei der A-Drive Technology GmbH in Taunusstein<br />
spezialisiert sind die Maschinen und Materialien,<br />
die für die Verpackungen zum Einsatz<br />
kommen. Alle diese unterschiedlichen Geräte<br />
haben jedoch einen kleinsten gemeinsamen<br />
Nenner: Fast immer kommen kombinierte<br />
Drehübertrager zum Einsatz, die je<br />
nach System Strom, verschiedene Signale<br />
oder auch Flüssigkeiten übertragen können.<br />
Die Produkte aus dem Sortiment von A-Drive<br />
finden in zahlreichen Verpackungsmaschinen<br />
u. a. in der Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />
Verwendung.<br />
Hygienisch einwandfrei abfüllen<br />
Das Abfüllen von Lebensmitteln und pharmazeutischen<br />
Produkten z. B. muss in einer<br />
sterilen Umgebung erfolgen; entsprechend<br />
müssen die Drehübertrager gewisse Grundvoraussetzungen<br />
erfüllen. So müssen die<br />
verwendeten Bauteile leicht zu reinigen sein<br />
und eine hohe Dichtigkeit gewährleisten. Je<br />
nach chemischer Aggressivität der Füllgüter<br />
sowie der eingesetzten Reinigungs mittel<br />
sollten die Gehäuse zudem in hochwertigen<br />
Materialen ausgeführt werden. Welche<br />
Schleif ringe aber schlussendlich zum Einsatz<br />
kommen, hängt auch hier ganz von der Art<br />
der Maschine ab. Das Befüllen mit Flüssigkeiten<br />
kann auf viele unterschiedliche Arten<br />
erfolgen. Wenn es schnell gehen muss, eignen<br />
sich besonders Karussellmaschinen.<br />
Durch die geometrische Anordnung und<br />
den Durchmesser des Karussells erfolgen<br />
die Prozessschritte in einer besonders effizienten<br />
zeitlichen Abfolge und erzeugen den<br />
für diesen Maschinentyp charakteristisch<br />
hohen Ausstoß.<br />
Vor dem Befüllen der Flaschen müssen<br />
diese gereinigt und vielfach sterilisiert wer-
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
den. Zum Trocknen werden die Behältnisse<br />
üblicherweise mit Druckluft ausgeblasen.<br />
Zuständig für die Ausführung und Überwachung<br />
dieser Prozesse sind verschiedene<br />
Sensoren. Dabei gilt es, neben der Zufuhr von<br />
Luft und der abzufüllenden Flüssigkeiten<br />
eine Vielzahl von elektrischen Signalen sowie<br />
die elektrische Leistung auf die sich<br />
drehende Platte zu übertragen. Durch die<br />
Verwendung von Feldbussen für die Datenübertragung<br />
verringert sich der Installationsaufwand,<br />
die Leistungsfähigkeit der<br />
Maschine lässt sich steigern. Dies erfordert<br />
Schleifringe, die für die schnelle Datenübertragung<br />
von Feldbussen wie Profibus,<br />
CanOpen, ProfiNet, Sercos, EtherCAT und<br />
anderen konzipiert sind. Kombinierte<br />
Dreh übertrager (Drehdurchführungen)<br />
ermög lichen die schnelle Übertragung und<br />
Ver teilung von Fluiden, Gasen, elektrischer<br />
Leistung, Signalen und Daten. Gehäusematerial<br />
und Schutzart lassen sich an die<br />
jeweiligen hygienischen und chemischen<br />
Anforderungen anpassen. Für Anwendungen<br />
mit explosiven Füllgütern sind bei<br />
A-Drive auch Schleifringe in Atex-Ausführung<br />
erhältlich.<br />
Synchroner Lauf von Flaschen<br />
zum Etikettieren<br />
Ein Anwendungsbeispiel für besondere Antriebe<br />
sind Rotationsmaschinen zur Etikettierung<br />
oder aber auch Verschließung von<br />
Flaschen. Für die gewünschte Rotation<br />
sorgt ein Servomotor, der systembedingt<br />
immer die drei entscheidenden Regelkreise<br />
Position, Geschwindigkeit und Kraft an<br />
Bord hat. Die durch einen Abstandshalter<br />
voneinander getrennten Flaschen bewegen<br />
sich nach vorne und werden über eine<br />
sternförmige Transporteinheit zu den einzelnen<br />
Tellern auf dem Karussell befördert.<br />
Die Flaschen werden dabei durch spezielle<br />
Halterungen, die auf den Deckel drücken,<br />
01 Drehübertrager in Edelstahlausführung<br />
können Strom und verschiedene Signale<br />
übertragen<br />
in Position gehalten. Das Rotationskarussell<br />
befördert sie nun von der Eingangsposition<br />
zunächst zur Etikettierung, danach werden<br />
sie über die Transporteinheit abtrans portiert.<br />
Die Etiketten werden aus einem Vorratsbehälter<br />
entnommen, zur Flasche transportiert<br />
und zum Schluss auf die Flasche<br />
geklebt. Wichtig dabei ist eine perfekte<br />
Synchronisation aller Bearbeitungsabläufe.<br />
Sämtliche Bewegungen werden über Servomotoren,<br />
Treiber und eine Spezial-Software<br />
der Antriebssteuerung generiert.<br />
Die meisten Vorrichtungen befinden sich<br />
auf dem Karussell und drehen sich gleichzeitig<br />
synchron. Möglich machen dies Drehübertrager<br />
an der Karussellspindel, durch<br />
die Strom, Signale und Feldbusse von der<br />
Basisstation zum rotierenden Karussell gelangen<br />
können. A-Drive bietet hierfür eine<br />
große Auswahl an Produkten, die simultan<br />
und in nur einem Modul sowohl elektrischen<br />
Strom als auch Signale und Feldbusse<br />
(A und B) übertragen, auch bei sehr hohem<br />
Datenaufkommen. Bei Bedarf ist auch die<br />
Übertragung von flüssigen Stoffen zum<br />
Karussell möglich. Hierfür sind kombinierte<br />
Drehübertrager für Fluide und Elektrik<br />
geeignet.<br />
Komplexe Aufgaben<br />
in der Folienverpackung<br />
Klassische Maschinentypen in der Verpackungsbranche<br />
sind auch Schlauchbeutel<br />
maschinen bzw. Tray- und Flow-<br />
Packer, die Folien schneiden, schweißen<br />
und kleben. Im typischen Anwendungsfall<br />
des Folienschweißens wird der rotierende<br />
02 Gehäusematerial und Schutzart von<br />
kombinierten Drehübertragern lassen<br />
sich an die jeweiligen hygienischen und<br />
chemischen Anforderungen anpassen<br />
Schweißbalken über seinen Widerstand<br />
aufgeheizt. Die Temperatur wird mittels<br />
eines Sensors (Thermo-Element) gemessen<br />
und die Temperatur über den Strom geregelt.<br />
Dies erfordert die Übertragung von<br />
Leistung und Signal. Für diese spezielle<br />
Auf gabe eignen sich besonders die gekapselten<br />
und eigengelagerten Schleifringe<br />
der Baureihe SRC von A-Drive. Durch<br />
einen reduzierten Durchmesser ist diese<br />
Lösung kompakt. Es werden Drehzahlen<br />
bis 600 min -1 erreicht. Die geringere Umfangsgeschwindigkeit<br />
erhöht zusätzlich die<br />
Lebensdauer auf 10 Mio. Umdrehungen.<br />
Mit drei bis acht Spuren, bis zu 40 A und<br />
verschiedenen Standard-Optionen findet<br />
sich das pas sende Produkt für die jeweilige<br />
Maschine. Mit diesen Schleifringen lassen<br />
sich hohe Bahngeschwindigkeiten zu geringen<br />
Kosten bei einem störungsfreien<br />
Betrieb erreichen.<br />
Bei komplexeren Prozessen wie dem Verkleben<br />
von Folie werden mehrere Sensoren<br />
verwendet. Steigende Geschwindigkeiten<br />
der Maschine sowie die Prozessregelung<br />
bedingen hohe Übertragungsraten. Hier<br />
sind Feldbusse zur Signalübertragung<br />
gefragt. Die Schleifringe SRC sind für alle<br />
gängigen Feldbusse einsetzbar. Für schnelle<br />
Datenübertragung wie Sercos III mit bis zu<br />
100 Mbit/s sind sie optional in einer in der<br />
Schirmung angepassten Ausführung erhältlich.<br />
Für raue Umgebungsbedingungen<br />
sind auch Varianten mit AL-Gehäuse verfügbar,<br />
die die Schutzart IP65 erfüllen. Auch<br />
eine Hohlwellen-Ausführung ist möglich.<br />
www.a-drive.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 27
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Höhere Wellenlast durch neue<br />
Lagertechnik<br />
Der Synchron-Servomotor mit Hohlwelle EZHD von Stöber bietet<br />
durch seine neue Lagertechnik eine höhere Wellenlast als bisher<br />
und hat dazu eine integrierte Bremse. Mit der neuen Baugröße<br />
vier wird die Baureihe zudem nach unten abgerundet. Eine<br />
Besonderheit der Motoren ist der große Innendurchmesser des<br />
Hohlwellenflansches, der sich zur Durchführung von Energie und<br />
Medien jeglicher Art eignet. Trotz der raumgreifenden Hohlwelle<br />
bieten sie mit orthozyklisch linear gewickelten Motorspulen eine<br />
hohe Leistungsdichte. Die Nutzung der Flanschhohlwelle zur<br />
direkten Anbindung an die Last ergibt ein spielfreies, differenziertes<br />
und geschmeidiges Antriebsverhalten. Relauncht hat der<br />
Hersteller außerdem den Synchron-Servogetriebemotor mit<br />
Hohlwelle EZHP und den Synchron-Servomotor für<br />
Gewindetriebe EZM.<br />
www.stoeber.de<br />
Servoantrieb als Alter native zur<br />
elektromechanischen Spindel<br />
Der Servoantrieb CLDP von Voith ist für alle direkten Linearbewegungen<br />
einsetzbar, vor allem wenn Reproduzierbarkeit,<br />
Dynamik und Zuverlässigkeit gefragt sind. Gegenüber<br />
einer elektromechanischen Spindel bietet der<br />
Servoantrieb, der einen Leistungsbereich von 10<br />
bis 1 000 kN und Geschwindigkeiten von bis zu<br />
1 000 mm/s abdeckt, eine höhere<br />
Betriebssicherheit aufgrund des<br />
automatischen Überlastschutzes.<br />
Verfügbar ist der Servoantrieb, der nur<br />
einen elektrischen Leistungsanschluss und eine Datenschnittstelle<br />
für den Servomotor benötigt, in den Standard-Bauarten<br />
linear, orthogonal und parallel. Mit der Erfassung aktueller<br />
Betriebszustände und einer Diagnosefähigkeit der einzelnen<br />
Komponenten sowie des Gesamtsystems schafft der Motor Voraussetzungen<br />
für eine Integration im Rahmen von Industrie 4.0.<br />
www.voith.de<br />
Einfach in enge Einbauräume zu<br />
installieren<br />
Der Sendix F5883 in der Version Motor-Line<br />
ist ein optischer Hohlwellen-Drehgeber<br />
mit einer Bautiefe von 43 mm. Verglichen<br />
mit dem Multiturn-Drehgeber vom Typ Sendix 5883 mit mechanischem<br />
Getriebe hat Kübler hier 27 mm eingespart. Dies eröffnet<br />
neue Möglichkeiten bei der Dimensionierung des Getriebemotors<br />
und bei der Installation des Drehgebers im beengten Einbauraum.<br />
Aufgrund der Intelligent-Scan-Technology ist der Drehgeber<br />
volloptisch, hochgenau sowie 100 % magnetfeldfest. Der Geber<br />
weist auf gute EMV-Eigenschaften hin. Eine flexible Anbindung<br />
an Frequenzumrichter ist durch die vielen Schnittstellen gegeben.<br />
Der Drehgeber ist mit einer durchgehenden Hohlwelle bis max.<br />
15 mm und Klemmung A- und B-seitig verfügbar und somit die<br />
optimale Lösung für alle gängigen Antriebswellen für<br />
Getriebemotoren.<br />
www.kuebler.com<br />
EC-Trommelläufer-Ventilator mit hoher<br />
Leistungsdichte für Torluftschleier<br />
Die neuen EC-Trommelläufer-Ventilatoren<br />
aus dem Hause ebm-papst sind z.B. für<br />
den Einsatz in Personenschleusen vor<br />
Reinräumen oder für Torluftschleier an<br />
Lkw-Verladerampen konzipiert. Die<br />
Ventilatoren laufen mindestens genauso<br />
schnell hoch wie die gewohnten<br />
AC-Ausführungen, sind dabei aber<br />
energieeffizienter und arbeiten leiser.<br />
Das „Herz“ der flinken Hochläufer, die in<br />
den Baugrößen 160 bis 250 verfügbar sind, besteht aus einem<br />
Greentech-EC-Motor mit einer Leistung von 0,75 kW. Damit<br />
erreichen die Trommelläufer-Ventilatoren trotz ihrer kompakten<br />
Bauweise Volumenströme bis ca. 3 000 m3/h, bei nur 3 bis 4 s<br />
Hochlaufzeit.<br />
Mehr technische Leistungsfähigkeit<br />
und weniger Kosten<br />
Im Fokus des Messeauftritts während der SPS IPC Drives <strong>2015</strong><br />
stehen bei der Kimo Industrie-Elektronik GmbH Frequenzumrichter,<br />
Brems-Chopper und Sanftanlaufgeräte. Eine<br />
Stärke des Unternehmens sind maßgeschneiderte Lösungen<br />
zur sicheren und gleichzeitig energiesparenden Beherrschung<br />
von Bewegungsenergie. In diesem Zusammenhang ist die<br />
Kombination von Brems-Choppern und Frequenzumrichtern<br />
besonders effizient. Brems-Chopper sorgen für schnelles<br />
Abbremsen von Drehstromantrieben mit Frequenzumrichtern.<br />
Die Geräte wandeln die überschüssige elektrische Energie des<br />
Zwischenkreises durch einen angebauten Widerstand in<br />
thermische Energie um und schützen vor Überspannung im<br />
Zwischenkreis. Eine praktische Lösung, die viele Anwender<br />
noch zu wenig nutzen: Durch zusätzliche externe Brems-<br />
Chopper lässt sich die technische Leistungsfähigkeit der<br />
Frequenzumrichter durch ein Plus an Bremsleistung steigern<br />
und es werden Kosten durch überdimensionierte Frequenzumrichter<br />
vermieden. Ein an die nominale Antriebsleistung<br />
optimal angepasster Frequenzumrichter erreicht durch einen<br />
zusätzlichen Brems-Chopper die volle technische Funktionsfähigkeit<br />
ohne jegliche Einschränkungen.<br />
www.kimo.de<br />
www.ebmpapst.com<br />
28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
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SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Präzise wie Schweizer Uhren<br />
Was müssen Präzisionskugellager für die Feinmechanik leisten?<br />
Andreas Seegen<br />
Kugellager gehören zu den wichtigsten Grundbausteinen der modernen<br />
Mechanik. Sie finden sich überall, wo Reibung eher unerwünscht ist,<br />
also in der Automatikuhr ebenso wie im Jumbojet, im Mikro-Aktuator<br />
für Arzneimittelpumpen oder in der mehrere Stockwerke hohen<br />
Druckmaschine. Die Qualität eines Lagers hängt dabei entscheidend<br />
von der Qualität seiner Kugeln ab.<br />
Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen ist Leiter<br />
Marketing bei der Dr. Fritz Faulhaber<br />
GmbH & Co. KG in Schönaich<br />
30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Das entscheidende Bauteil in einem Kugellager ist die Kugel, weil<br />
sie den größten Teil der Belastung aufnehmen muss und dabei<br />
nur in je einem Punkt einen der beiden Ringe berührt. Das<br />
gilt glei chermaßen für die ganz großen wie für die ganz<br />
kleinen Lager, z. B. in Armbanduhren: Hochwertige<br />
Automatikuhren werden in vielen Ländern hergestellt.<br />
Doch das Sy nonym für die mechanische Zeitmessung<br />
auf Weltniveau ist und bleibt die „Schweizer Uhr“. Der<br />
Vorsprung der Eidgenossen rührt vor allem von der<br />
aufwendigen Feinmechanik her, die die edlen Schweizer<br />
Stücke zu kleinen Höchstleistungsmaschinen macht. In<br />
den Uhrengehäusen lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Funktionen unterbringen, angefangen von Kompli kationen<br />
wie Stoppuhr und ewigem Kalender zum sogenannten<br />
Tourbillon, der sogar den Einfluss der Erdanziehungskraft auf die<br />
Ganggenauigkeit ausgleichen kann. Dazu muss eine Vielzahl beweglicher<br />
Teile präzise und zuverlässig zusammenarbeiten, damit die<br />
Uhren dauerhaft und genau funktionieren.<br />
Perfekte Kugelform bei 0,14 mm Durchmesser<br />
Bei den Automatikuhren spielt der Rotor, der die Uhrenfeder bei<br />
Armbewegungen des Trägers in kleinen Schritten „aufzieht“, eine<br />
wesentliche Rolle. Der Kugellagerrotor gilt hier als Standard. Die<br />
winzigen Kugeln in seinem Lager stammen meist ebenfalls aus der<br />
Schweiz. Denn für die Herstellung kleiner und kleinster Kugeln mit<br />
01 Das Kugellager wird außer in der<br />
Uhrenindustrie auch in vielen anderen<br />
Präzisionsanwendungen eingesetzt<br />
min. Toleranz hat die Faulhaber<br />
Tochter MPS im schweizerischen<br />
Biel über viele Jahrzehnte Erfahrungen<br />
gesammelt und eine eigene Technologie<br />
entwickelt.<br />
Das Grundmaterial für die Präzisions kugeln<br />
besteht aus Abschnitten von gezogenem Edelstahldraht oder<br />
mittlerweile auch aus keramischem Zirkonoxid-Granulat. Die extrem<br />
harte und verschleißfeste Keramik hat inzwischen in vielen<br />
der artigen Rotorlagern Einzug gehalten, weil Stahlkugeln regelmäßiger<br />
Schmierung bedürfen. Die Fertigung verläuft jedoch bei<br />
beiden Materialien ähnlich: Der körnige Rohstoff wird zunächst<br />
auf Schleifscheiben mit präzise geformten Rillen bearbeitet. Es ist<br />
ein vielstufiger Prozess mit immer feiner schleifenden Scheiben.<br />
Je nach Größe kann es bis zu mehreren Wochen dauern, bis Drahtstückchen<br />
oder Keramikgranulat die perfekte Kugelform erreicht<br />
haben. Die max. Abweichung bei Durchmesser, Rundheit und<br />
Rauheit der Oberfläche liegt dann im Nanometerbereich.<br />
Hexapoden<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 31
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
02 Im Jahr verlassen 35 bis 40 Mio.<br />
Kugeln das Werk in Biel<br />
03 Miniatur-Präzisionslager werden z. B. für die<br />
spiel- und schmierfreier Lagerungen in Gyroskopen mit<br />
Drehgeschwindigkeiten von fast 5 000 min -1 eingesetzt<br />
Auf Herz und Nieren geprüft<br />
Im Jahr verlassen 35 bis 40 Mio. Kugeln und Kügelchen das Werk in<br />
Biel, von denen die kleinsten einen Durchmesser von lediglich<br />
0,14 mm haben. Sie alle durchlaufen eine mehrstufige Endkontrolle.<br />
Der letzte Schritt ist dabei die Sichtprüfung unter dem<br />
Mikroskop. „Obwohl wir in unserer Qualitätskontrolle die beste<br />
verfügbare Messtechnik verwenden, ist dieser Schritt unverzichtbar“,<br />
betont Véronique Athané Ryser, Leiterin der Fertigung. Dabei<br />
lassen die Fachkräfte eine Charge Kugeln in einer kleinen<br />
Schale hin und her rollen. Ihre geschulten Augen entdecken<br />
dabei eventuell verbleibende Abweichungen und Auffälligkeiten.<br />
Um diese Kugeln (als zentrale Komponenten) entstehen dann<br />
zahlreiche verschiedene Lager und Systeme in kleinen Dimensionen.<br />
Das kleinste Kugellager hat z. B. einen Außendurchmesser<br />
von nur 1,28 mm. Auch das Lagergehäuse wird im eigenen Haus<br />
gefertigt. Schließlich sind hier Qualität und Präzision ebenfalls<br />
Über die MPS Micro Precision<br />
Systems AG<br />
Die MPS Micro Precision Systems AG wurde 1936 unter dem<br />
Namen RMB im schweizerischen Biel gegründet und gehört<br />
seit 2003 zur Faulhaber Group. Sie produziert feinmechanische<br />
Präzisionskugellager und Präzisionssysteme, u. a. für die<br />
Uhrenindustrie, die Medizintechnik sowie für die Luft- und<br />
Raumfahrt. Kugellager von RMB sind bereits mit der Apollo-<br />
Mission zum Mond geflogen. MPS stellt die kleinsten<br />
Kugel lager her, die auf dem Markt erhältlich sind.<br />
obligatorisch. Schlussendlich werden dann die Einzelteile des<br />
Gehäuses und die Kugeln in Handarbeit von hochspezialisierten<br />
Mit arbeitern zusammengefügt.<br />
Von der Uhr in den Körper<br />
Die kleinen Kugellager aus der Schweiz haben sich mittlerweile<br />
viele weitere Anwendungsbereiche erschlossen. MPS integriert<br />
z. B. Keramik-Lager in den Pumpenkopf für Arzneimittelpumpen.<br />
„Keramik verhält sich im menschlichen Körper neutral. Ein Lager,<br />
das ohne Schmierung auskommt und keine potentiell schädlichen<br />
Metallionen absondert, kann also chirurgisch implantiert werden“,<br />
erläutert die Produktionsleiterin. Außerdem gibt es praktisch keinen<br />
Verschleiß, dementsprechend lang halten die Lager. Die implantierbare<br />
Arzneipumpe, die so entstehen konnte, wurde inzwischen<br />
mehr als 250 000 Menschen eingepflanzt. Sie wird vor allem<br />
bei chronischen Schmerzen genutzt. Die Patienten können dank<br />
automatischer und präzise dosierter Gabe des Schmerzmittels wieder<br />
ein weitgehend normales Leben führen.<br />
Neben den Uhrenherstellern und der Medizintechnik zählen die<br />
Sicherheitstechnik und die Industrie im Allgemeinen zu den Abnehmern<br />
ähnlicher Systeme. Dazu gehören zum Beispiel eine<br />
Hoch geschwindigkeitsspindel für die Glasbearbeitung, ein Kugeldifferenzial<br />
für ein Fokussierungssystem, ein linearer Messkopf,<br />
unterschiedliche Kugelrollspindeln, ein Stellantrieb für Raketenleitwerke<br />
sowie ein Hexapod zur sicheren Positionierung von Fixierungsschrauben<br />
in der Wirbelsäule. Die gemeinsamen Nenner sind<br />
– neben dem Hightech-Kugellager, das die meisten Systeme enthalten<br />
– höchste Präzision, Qualität und Zuverlässigkeit, wie man sie<br />
auch von den feinsten Schweizer Uhren kennt.<br />
www.faulhaber.com<br />
www.mpsag.com<br />
32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Basisgerät und Configurator für die Automatisierung<br />
Auf der SPS IPC Drives zeigt Pilz sein Angebot an kompletten Lösungen für Automatisierungsaufgaben<br />
von der Sensorik über die Steuerungstechnik bis hin zur<br />
Antriebstechnik. Zusammen mit den anderen Partnern der Forschungsplattform<br />
Smartfactory KL stellt Pilz außerdem auf einem Gemeinschaftsstand Automatisierungskonzepte<br />
für Industrie 4.0 vor. Zu den Neuheiten gehört das Basisgerät m B1<br />
für die konfigurierbaren Steuerungssysteme PNOZmulti 2. Es bietet mehr Leistung<br />
für Maschinen mit größerem Funktionsumfang<br />
und verfügt über zwei integrierte Ethernet-Ports.<br />
Kurze Stillstandzeiten und hohe Anlagenverfügbarkeit<br />
sind garantiert durch den Anschluss an<br />
alle gängigen Feldbussysteme über entsprechende<br />
Erweiterungsmodule. Die neue Version 10.0.0<br />
des PNOZmulti-Configurators unterstützt die<br />
Konfiguration spezieller Modulprogramme. So<br />
erlaubt das Programm bei den Motion-Monitoring-Modulen<br />
das Konfigurieren mehrerer<br />
Überwachungsbereiche, z.B. Geschwindigkeit<br />
oder Drehzahl, die auf dem Erweiterungsmodul<br />
ausgeführt werden.<br />
www.pilz.de/sps-ipc-drives<br />
Antriebsregler-Plattform als intelligente Verbindung<br />
Kostal stellt auf der SPS IPC Drives die verschiedenen<br />
Schnittstellen, die ein Antriebsregler in der Applikation<br />
hat, in den Mittelpunkt. Der Antriebsregler Inveor<br />
wird als intelligente Verbindung auf fünf Ebenen<br />
präsentiert: Anpassungsfähigkeit des Antriebsreglers<br />
in Bezug auf die zu regelnde Motorstärke,<br />
Komponenten zur Bedienung und Beobachtung,<br />
Kommunikation zur Applikationsumgebung,<br />
mechanische Motoradaption in der Kundenapplikation<br />
und Anpassung an die Regelungsverfahren des Motors.<br />
Als Neuheit wird der Inveor CP, eine gehäuselose Coldplate-Variante, vorgestellt, die die<br />
Möglichkeit für den Anschluss von kundeneigenen Kühlkörpern oder den Einbau in<br />
explosionssichere Gehäuse bietet. Am 25. November ab 16 Uhr findet am Messetand<br />
zudem eine Info-Veranstaltung zum Thema „Intelligent verbinden“ statt.<br />
www.kostal.com/industrie<br />
Höheres Drehmoment und längere Gebrauchsdauer<br />
Die Hohlwellen-Servoantriebe der Baureihe Canis Drive von Harmonic Drive sind eine<br />
Weiterentwicklung der Reihe CHA und bieten ein um 30 % höheres Drehmoment, eine<br />
40 % längere Gebrauchsdauer und eine Steigerung des<br />
Dauerdrehmoments. Eine zentrische Hohlwelle des Antriebssystems<br />
vereinfacht die Maschinenkonstruktion. Durch die<br />
Auslegung des Statorpaketes erzielen die Antriebe eine<br />
erhöhte Überlastsicherheit. In ihnen kommen zudem spielfrei<br />
vorgespannte Präzisionsabtriebslager zum Einsatz. Diese<br />
Abtriebslager sind als Flanschlager ausgeführt, sodass der<br />
Außenring des Flanschlagers direkt an das Maschinengehäuse<br />
montiert werden kann. Die Antriebe sind erhältlich in sechs<br />
Baugrößen mit Untersetzungen zwischen 50:1 und 160:1 bei einem max. Drehmoment<br />
zwischen 23 und 841 Nm. Eingesetzt werden können sie z. B. im Werkzeugmaschinenbau,<br />
im Handling, in der Robotik, in der Medizintechnik oder aber auch in wehrtechnischen<br />
Anwendungen.<br />
www.harmonicdrive.de
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Leichtgewichte für die Langstrecke<br />
Einzelader-Motorleitungen aus kupferbeschichtetem Aluminium<br />
reduzieren das Gewicht um 40 %<br />
Ob Schlickaufbereitung im Hafen oder Rohstoffförderung in einer<br />
Kupfermine – gerade auf langen Wegen sind Energieketten gefragt, die<br />
auch unter schwierigen Bedingungen Leitungen zuverlässig schützen.<br />
Dabei werden enorme Gewichte bewegt, so dass hier besonders hohe<br />
Antriebskräfte notwendig sind. Neue Motorleitungen ermöglichen nun<br />
dank speziell verseilter CCA-Leiter eine deutliche Gewichtsersparnis des<br />
gesamten Systems.<br />
D<br />
er Leichtbau spielt im Anlagen- und<br />
Maschinenbau zunehmend eine größere<br />
Rolle, da der Energieverbrauch ein immer<br />
wichtigeres Kaufkriterium wird. Gerade<br />
auch auf langen Verfahrwegen, wo meist bei<br />
großen Anlagen viel Energie zugeführt wird.<br />
Um diesen gestiegenen Ansprüchen nach<br />
geringerem Energieverbrauch gerecht zu<br />
werden hat Igus die neue Motorleitungsgeneration<br />
CF430 und CF440 für den Einsatz<br />
in Energieketten entwickelt. Denn diese<br />
geschirmten und ungeschirmt erhältlichen<br />
Einzellader bietet eine Gewichtsreduzierung<br />
von bis zu 40 % gegenüber der Vorgängergeneration<br />
und über 50 % gegenüber den<br />
am Markt üblicherweise genutzten Gummi-<br />
leitungen für Festoon oder Kettenanwendungen<br />
in langen Verfahrwegen. Je nach<br />
Verfahrweg, Leitungs- und Querschnittsbedarf<br />
ist damit eine Gewichtreduzierung<br />
von mehreren Tonnen möglich.<br />
Materialkombination<br />
für Vielzahl von Vorteilen<br />
Möglich wurde diese Gewichtseinsparung<br />
durch neu entwickelte und besonders verseilte<br />
CCA-Leiter, die gegenüber reinen<br />
Aluminiumleitern eine wesentlich höhere<br />
Biegefestigkeit sowie eine Querkontaktierung<br />
der Einzellitzen ermöglichen. So<br />
konnten in einem derzeit noch laufenden<br />
Test bisher über 10 Mio. Hübe ohne Ausfall<br />
in der Dauerbewegung in der Energiekette<br />
getestet werden. „Möglich wird diese<br />
Gewichtsreduktion durch die Verwendung<br />
eines Leiterseiles aus speziellem CCA-<br />
Material“, erklärt Rainer Rössel, Leiter des<br />
Geschäftsbereiches Chainflex-Leitungen<br />
bei Igus. „Dabei wird der Leitungskern aus<br />
leichtem Aluminium mit Kupfer beschichtet,<br />
sodass das sogenannte kupferkaschierte<br />
Aluminium (copper-clad aluminium) entsteht.“<br />
Die Kombination beider Metalle<br />
bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Gegenüber<br />
Vollkupferkabeln profitieren CCA-<br />
Kabel einerseits von der geringeren Dichte<br />
und damit vom geringeren Gewicht des<br />
34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
01 Über 10 Mio. Hübe haben die Chainflex<br />
CF430.D und CF440 bereits ohne Ausfall in<br />
der Dauerbewegung absolviert<br />
02 Im Igus Testlabor in Köln werden die<br />
Leitungen auf Herz und Nieren getestet<br />
Aluminiums. Andererseits bieten sie gegenüber<br />
einem reinen Aluminiumleiter den<br />
großen Vorteil, dass die Querkontaktierung<br />
durch die Kupfer beschichtung sichergestellt<br />
ist, wodurch gegenüber reinem Aluminiumleiter<br />
keine Vorbehandlung des Leiters vor<br />
dem vercrimpen mehr notwendig ist.<br />
Zudem fördert die Kupferschicht zusätzlich<br />
massiv die Haltbarkeit des gesamten Leiterseils<br />
bei einem optimierten Litzen und Verseilaufbau<br />
für die Dauerbiegungen in der<br />
Energiekette. Igus hat für seine CCA-Leichtgewichte<br />
das Verseilverfahren und den Isolationsmantelwerkstoff<br />
für den Einsatz in<br />
Energieketten weiter verbessert.<br />
Optimiert für den Einsatz<br />
in Energieketten<br />
Die hohe Lebensdauer im realen Einsatz hat<br />
Igus bereits im eigenen, mit 1 750 m 2 größten<br />
Testlabor für bewegte Leitungen bewiesen:<br />
Über 10 Mio. Hübe haben die Chainflex<br />
CF430.D und CF440 bereits ohne Ausfall in<br />
der Dauerbewegung absolviert. Und der Marathon-Test<br />
läuft und läuft. Ihr Außenmantel<br />
aus einer hochwertigen Mischung von thermoplastischen<br />
Elastomeren (TPE) macht sie<br />
abrieb- und biegefest und damit für hohe<br />
Beanspruchungen auch bei tiefen Temperaturen<br />
und im Außeneinsatz geeignet. Die<br />
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SPS IPC DIRVES <strong>2015</strong><br />
Energieeffizienz als Pflicht und Kür<br />
Elektrische Antriebssysteme im Spiegel der europäischen ErP-Richtlinie<br />
Gunther Krei<br />
Mit dem Projekt „20-20-20“ verfolgt<br />
die EU ehrgeizige Ziele: Bis 2020 soll<br />
der CO 2 -Ausstoß um 20 % reduziert<br />
werden, der Anteil an erneuerbaren<br />
Energien 20 % betragen und die<br />
Energieeffizienz um 20 % gesteigert<br />
werden. Das betrifft auch die<br />
energieeffiziente Konzeption<br />
kompletter elektrischer Antriebssysteme<br />
− und bringt entsprechend<br />
neue Anforderungen bei der<br />
Berechnung der Effizienzklasse<br />
von Gesamtsystemen mit sich.<br />
Gunther Krei ist Senior Manager bei der<br />
Yaskawa Europe GmbH in Eschborn<br />
Die europäische ErP-Richtlinie (2005/32/<br />
EC und 2009/125/EG), auch Ökodesign-<br />
Richtlinie genannt, wurde 2005 von der Europäischen<br />
Kommission verabschiedet, um<br />
die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter<br />
Produkte (Energy-related<br />
Products, ErP) auf EU-Ebene zu regeln. Dazu<br />
zählen mit Ausnahme von Verkehrsmitteln<br />
nahezu alle Elektrizität verbrauchenden<br />
Produkte, sofern davon jährlich mindestens<br />
200 000 Stück im Gebiet der Europäischen<br />
Union in Umlauf gebracht werden. Damit<br />
betrifft die ErP-Richtlinie auch die Konzeption<br />
elektrischer Antriebssysteme.<br />
Zwei entscheidende Arbeitsphasen sind<br />
bei der Einführung der ErP-Richtlinie bereits<br />
abgeschlossen. Dort wurden vorrangig Anforderungen<br />
an die Effizienz einzelner Produkte<br />
definiert. Mit der <strong>2015</strong> begonnenen dritten<br />
Phase der ErP-Richtlinie gewinnt der formulierte<br />
„erweiterte Produktansatz“ an Bedeutung.<br />
Dieser besagt, dass künftig nicht mehr<br />
allein der Effizienzgrad der einzelnen Komponenten<br />
zählen wird, sondern zunehmend<br />
die Systemeffizienz der gesamten Anlage.<br />
Die konkrete Umsetzung der übergreifenden<br />
ErP-Direktive regeln nachgeordnete<br />
und ergänzende Richtlinien sowie harmonisierte<br />
Normen. In Bezug auf elektrische<br />
Antriebe sind dies vor allem zwei: die Europäische<br />
Norm EN 50598 und die internationale<br />
Norm IEC/EN 60034-30. Während die<br />
IEC/EN 60034-30 die Effizienzklassen von<br />
Motoren definiert, wurden in der EN 50598<br />
die Effizienzklassen für Frequenzumrichter<br />
und das „Power Drive System“, bestehend<br />
aus Frequenzumrichter und Motor, festgeschrieben.<br />
Daneben beschreibt die EN 50598<br />
rechnerische und messtechnische Verfahren<br />
zur Ermittlung der Systemeffizienz.<br />
Normensituation bei Antrieben<br />
Die im Herbst 2014 genehmigte EN 50598<br />
umfasst drei Teile, die schrittweise bis Januar<br />
2016 veröffentlicht werden sollen. Allerdings<br />
ist der Normgebungsprozess noch nicht abgeschlossen.<br />
In Hinblick auf die ErP-Richtlinie<br />
bildet die EN 50598 bis zu ihrer vollständigen<br />
Harmonisierung rein rechtlich nur eine<br />
Orientierung und Hilfe bei der Umsetzung −<br />
eine recht verlässliche immerhin. Ausweislich<br />
ihres Titels beschreibt die Norm das<br />
„Ökodesign für Antriebssys teme, Motorstarter,<br />
Leistungselektronik und deren angetriebene<br />
Einrichtungen“ („Ecodesign for<br />
power drive systems, motor starters, power<br />
electronics and their driven applications“).<br />
Darunter fallen im Einzelnen:<br />
■ Frequenzumrichter als Einzelkomponente<br />
(Complete Drives Module, CDM)<br />
■ Antriebssysteme aus Frequenzumrichter<br />
(Regeleinheit) und Motor bzw. Motorsystem<br />
(Power Drive System, PDS)<br />
36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Performance<br />
meets<br />
flexibility!<br />
01 Beispielhafte Einbausituation − drei Frequenzumrichter<br />
steuern IE4-Motor-Motoren in Ventilatoren<br />
02 IE4-Motor und darauf abgestimmte Umrichter<br />
sind auch als bauliche Einheit verfügbar<br />
■ Antriebssysteme in Verbindung mit einer<br />
Last (z. B. einer Maschine) als sogenannte<br />
erweiterte Produkte (Extended Product)<br />
Die EN 50598 deckt die eigentlichen Motoren<br />
also nicht ab. Hier kommt die internationale<br />
Norm IEC/EN 60034-30 zum Tragen. Diese<br />
war ursprünglich für Asynchronmotoren definiert.<br />
Durch die zunehmende Verbreitung<br />
anderer Drehstrommotoren ist allerdings eine<br />
Überarbeitung der Norm notwendig geworden.<br />
Deshalb wird sie aktuell durch die beiden<br />
Normen IEC 60034-30-1 für direkt am Netz<br />
betriebene Motoren und die IEC 60034-30-2<br />
für am Frequenzumrichter betriebene Motoren<br />
ersetzt. Die Veröffentlichung der<br />
IEC 60034-30-2 ist für 2016 vorgesehen.<br />
Bis zur endgültigen Neufassung der<br />
Norm können die in der IEC/EN 60034-30<br />
genannten Effizienzklassen für Motoren<br />
weiterhin als gültig angesehen werden. Sie<br />
reichen von IE1 bis zur höchsten Effizienzklasse<br />
IE4. Inzwischen sind hocheffiziente<br />
Motoren verfügbar, die die Anforderungen<br />
dieser höchsten Effizienzklasse erreichen<br />
oder gar übertreffen − darunter auch alle<br />
Umrichter angetriebenen Motoren des<br />
Unternehmens Yaskawa. In diesem Zusammenhang<br />
sprechen einzelne Anbieter der<br />
Antriebstechnik-Branche irreführenderweise<br />
von IE5-Motoren, obwohl diese Klasse in<br />
den entsprechenden Normen und Richtlinien<br />
noch gar nicht definiert ist.<br />
Die Effizienzklassen<br />
Um die objektive Betrachtung eines Systems<br />
unter dem Aspekt der Energieeinsparung zu<br />
ermöglichen, müssen sich die Zulieferer<br />
bzw. Hersteller der einzelnen Komponenten<br />
auf die Bereitstellung bestimmter Daten<br />
verständigen. Im Rahmen der ErP-Richtlinie<br />
werden entsprechende Standards und Effizienzklassen<br />
definiert. Bezugspunkt der Effizienzklasse<br />
ist dabei immer ein theoretisch<br />
definiertes Referenzgerät. Aus dem Quotienten<br />
von „tatsächlichen Verlusten eines<br />
Geraetes“ und den „Verlusten des Referenzgeraetes“<br />
ergibt sich dann die Effizienzklasse.<br />
EN 50598 und IEC 60034-30 beschreiben<br />
die mathematischen und messtechnischen<br />
Methoden zur Festlegung der Effizienzklasse<br />
für ihre jeweiligen Gültigkeitsbereiche.<br />
Für Frequenzumrichter (CDM) kennt<br />
die EN 50598 drei Effizienzklassen von IE0<br />
(geringe Effizienz) bis IE2 (hohe Effizienz).<br />
Anders als die meisten vergleichbaren<br />
Normen orientiert sie sich dabei nicht am<br />
Wirkungsgrad, sondern an relativen Leistungsverlusten:<br />
„In dieser Norm werden<br />
die auf die Nennleistung des Antriebssystems<br />
(P in %) bezogenen Verlustleistungen<br />
anstelle des Wirkungsgrades betrachtet.<br />
Diese Vorgehensweise ist notwendig, um die<br />
„Allgemeinheit des erweiterten Produktansatzes<br />
zu sichern“, heißt es in der EN 50598-2<br />
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SPS IPC DIRVES <strong>2015</strong><br />
03 Die Ökodesign-Richtlinie beschreibt im Einzelnen Frequenzumrichter<br />
als Einzelkomponente, Antriebssysteme aus Frequenzumrichter und Motor<br />
bzw. Motorsystem und Antriebssysteme in Verbindung mit einer Last<br />
04 Zur Errechnung der Gesamteffizienz einer<br />
Umrichter-Motor-Kombination müssten unterschiedliche<br />
Effizienzklassen kombiniert werden<br />
im Kapitel 4.2. Das bedeutet konkret: Liegen<br />
die gemessenen Verluste bei bis zu 25 % über<br />
oder unter dem in Teil 2 der Norm genannten<br />
Referenzwert, ist die Effizienzklasse IE1. Sind<br />
sie höher als 25 %, ist die Effizienzklasse IE0.<br />
Für die höchste Effizienzklasse IE2 müssen<br />
die Verluste dagegen um mehr als 25 % unter<br />
dem definierten Referenzwert liegen.<br />
Die EN 50598 verfolgt zudem den erweiterten<br />
Produktansatz. Das bedeutet jedoch,<br />
dass zur Errechnung der Gesamteffizienz<br />
einer Umrichter-Motor-Kombination unterschiedliche<br />
Effizienzklassen kombiniert<br />
werden müssten, nämlich die des Umrichters<br />
gemäß EN 50598 mit der des Motors<br />
gemäß IEC 60034-30. Die EN 50598 legt die<br />
Berechnung der Systemeffizienz deshalb<br />
als Formel fest. Die Summe der realen Verluste<br />
von Umrichter und Motor werden dabei<br />
durch die Verluste des definierten Referenzsystems<br />
geteilt. Das Ergebnis führt zur Effizienzklasse<br />
des Gesamtsystems, die mit IES<br />
bezeichnet wird: Liegt das Ergebnis zwischen<br />
0,8 und 1,2 ist die mittlere Effizienzklasse<br />
IES1 erreicht. Dies entspricht +/- 20 % Verlust<br />
gegenüber dem definierten Referenzsystem<br />
(entsprechend 100 % bzw. 1). Sind die Verluste<br />
größer als 120 % (Ergebnis über 1,2),<br />
gilt die schlechteste Effi zienzklasse IES0.<br />
Bei Verlusten kleiner als 80 % (Ergebnis unter<br />
0,8) greift die aktuell höchste Klasse IES2.<br />
Die Angabe der Effizienzklasse bezieht<br />
sich immer auf den Nennbetriebspunkt. Da<br />
aber die Motoren und Frequenzumrichter<br />
meist im Teillastbereich betrieben werden,<br />
wo die Effizienz geringer ist, beschreibt die<br />
EN 50589 u. a. einen mathematischen Ansatz,<br />
mit dem die Verluste in jedem belie bigen Arbeitspunkt<br />
berechnet werden können. Dazu<br />
definiert die EN 50598 sowohl für Motoren<br />
als auch für Frequenzumrichter (CDM) jeweils<br />
acht Arbeitspunkte, für die die Hersteller<br />
zukünftig die Verluste an zugeben haben.<br />
Für den Verbraucher wird damit die Effizienz<br />
des Motors sowie Frequenzumrichters auch<br />
außerhalb des Nennbetriebspunktes transparent<br />
und vergleichbar.<br />
Die Umsetzung<br />
Die aus der ErP-Richtlinie resultierende<br />
Verordnung (VO 640/2009) hat dazu geführt,<br />
dass seit 20<strong>11</strong> nur noch Motoren der<br />
„Effizienzklasse IE2 oder besser“ in Verkehr<br />
gebracht werden dürfen. Seit Juli 2014 ist<br />
für Motoren die neue Verordnung VO4/2014<br />
gültig. Gemäß dieser Verordnung müssen<br />
seit Anfang <strong>2015</strong> Motoren mit einer Nennleistung<br />
von 7,5 kW bis 375 kW sogar der<br />
strengeren Effizienzklasse IE3 genügen,<br />
oder sie müssen mindestens der Klasse IE2<br />
erfüllen und mit einem Frequenzumrichter<br />
angesteuert werden.<br />
Wie effizient die Motoren im Teillastbereich<br />
sind, hängt maßgeblich von der Konstruktion<br />
und der Topologie des Motors ab.<br />
Hier gibt es − auch in der Effizienzklasse<br />
IE4 − unterschiedlichste Motortypen wie<br />
beispielsweise Permanentmagnet- oder<br />
Reluktanzmotoren. Alle Topologien haben<br />
unterschiedliche Eigenschaften und lassen<br />
sich entsprechend in unterschiedlichen<br />
Anwendungen sinnvoll einsetzen.<br />
Starke Argumente sprechen in diesem<br />
direkten Vergleich jedoch für Permanentmagnet-Motoren<br />
(PM-Motoren). Der ca. 20 %<br />
geringere Motorstrom führt zu geringeren<br />
Verlusten im Frequenzumrichter. Desweiteren<br />
zeichnet sich der PM-Motor gerade<br />
im Teillastbereich durch vergleichsweise<br />
geringe Verluste aus. Da Antriebe vielfach<br />
im Teillastbereich betrieben werden, ergibt<br />
sich hier ein weiterer Effizienzvorteil, der<br />
die gegenüber einer herkömmlichen Asynchronmaschine<br />
etwas höheren Anschaffungskosten<br />
in den meisten Fällen bereits<br />
innerhalb von ein bis zwei Jahren amortisiert.<br />
Darüber hinaus ermöglicht die PM-<br />
Topologie aufgrund der hohen Energiedichte<br />
eine vergleichsweise kompakte und<br />
leichte Bauweise. Dies ermöglicht wiederum<br />
einen kompakteren Maschinen- bzw.<br />
Anlagenbau mit entsprechenden Vorteilen<br />
wie zum Beispiel leichtere Montage und<br />
geringere Transportkosten.<br />
Das hocheffiziente Gespann aus IE4-Motor<br />
und darauf abgestimmtem Umrichter<br />
gewährleistet niedrigste Betriebskosten.<br />
Eine beispielhafte Berechnung zeigt den<br />
konkreten Nutzen von IE4-Motoren: Ein<br />
angenommener Motor läuft im Rundum-die-Uhr-Betrieb<br />
(24/7). Ersetzt man<br />
hier einen Frequenzumrichter geregelten<br />
30-kW-IE2-Motor mit einem Wirkungsgrad<br />
von ca. 90,7 % durch einen vergleichbaren,<br />
ebenfalls Frequenzumrichter-geregelten<br />
Motor der höheren Effizienzklasse IE4 mit<br />
einem Wirkungsgrad von ca. 93,6 %, ergibt<br />
sich allein dadurch eine Energieeinsparung<br />
von 7621 kWh pro Jahr. Mit der Umrüstung<br />
auf einen IE4-Motor und der damit verbundenen<br />
Verbesserung des Wirkungsgrads um<br />
2,9 % spart der Verbraucher bei einem angenommen<br />
Preis von 12 Euro-Cent pro kWh<br />
also rund 900 Euro pro Jahr.<br />
Die ErP- bzw. Ökodesign-Richtlinie<br />
(2005/32/EC und 2009/125/EG) regelt als<br />
übergeordnete Direktive die umweltgerechte<br />
Gestaltung energieverbrauchsrelevanter<br />
Produkte (Energy-related Products, ErP) in<br />
der EU. Die korrekte Umsetzung für elektrische<br />
Antriebssysteme und Motoren<br />
beschrei ben Normen wie die EN 50598 und<br />
die IEC/EN 60034-30. Besondere Herausforderungen<br />
ergeben sich zum einen aus den<br />
partiell noch nicht abgeschlossenen Normgebungsverfahren,<br />
zum anderen aus den<br />
zum Teil noch nicht ausreichenden bzw.<br />
auch oftmals verwirrenden Informationen<br />
am Markt.<br />
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38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Neue Getriebe-, Servomotoren- und<br />
Encoderbaureihen<br />
Die neue Getriebebaureihe Alpha Value Line von Wittenstein<br />
Alpha umfasst fünf Produktvarianten mit unterschiedlichen<br />
Abtriebsschnittstellen, die auf die jeweiligen Kundenanforderungen<br />
abgestimmt sind. Die Getriebe eignen sich für<br />
mittlere Anforderungen an Präzision, Dynamik und Leistungsdichte<br />
oder für den Einsatz in Sekundärachsen im High-End-<br />
Bereich. Möglich sind verschiedene Produktausführungen, bspw.<br />
als High-Torque-Variante, mit Kupplungen oder als Linearsystem.<br />
Mit der Baureihe Cyber Dynamic Line von Wittenstein Cyber Motor<br />
stehen industrietaugliche Kleinservomotoren in den<br />
Baugrößen 32 und 40 zur Verfügung, die eine verschleißfreie und<br />
energieautarke Multiturn-Funktionalität bieten. Die Encoder<br />
kommen ohne Batterie und Getriebe aus. Mit Premo stellt Wittenstein<br />
Motion Control eine neue Generation von Servoaktuatoren<br />
vor. Motoren und Getriebe mit applikationsgerecht abgestuften<br />
Leistungsmerkmalen lassen sich modular zu individuellen Motor-<br />
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Flexibilität im Umfeld von Industrie 4.0: Diese Anforderungen<br />
beantwortet Bosch Rexroth mit der Synchronservomotor-<br />
Baureihe MS2N. Aufgrund der neuen Motorkonstruktion und<br />
optimierten elektromagnetischen Auslegung erreicht diese<br />
Generation eine um bis zu 30 % höhere Drehmomentdichte. Die<br />
bis zu fünffache<br />
Überlastfähigkeit bei<br />
durchgängig niedriger<br />
Rotorträgheit sorgt für<br />
hohe Beschleunigung<br />
und Dynamik in allen<br />
Baugrößen.<br />
Die durchgängig<br />
hochdynamische<br />
Baureihe gibt es in<br />
sechs Baugrößen mit<br />
jeweils bis zu fünf<br />
Baulängen. Sie deckt das Leistungsspektrum von 4 bis 300 Nm<br />
Maximaldrehmoment und 0,8 bis 148 Nm Stillstandsdauerdrehmoment<br />
ab. Alternative Varianten mit höherer Rotorträgheit<br />
ergänzen das Programm. Dazu passend gibt es drei abgestufte<br />
Gebersysteme.<br />
Für den elektrischen Anschluss von Leistung und Gebersignal<br />
stehen ein Einkabelanschluss sowie konventionelle Zweikabel-<br />
Lösungen mit flexiblen Kabelvarianten und Schnellverschluss<br />
bereit. Beide Optionen ermöglichen die volle Kabellänge nach<br />
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So lässt sich Dynamik und Flexibilität in der Servotechnik steigern<br />
Helmut Pirthauer?<br />
Die aktuellen Marktanforderungen in der Servotechnik stellen die<br />
Hersteller vor vielfältige Herausforderungen. Zunehmend<br />
benötigen die Kunden kompakte<br />
Antriebe mit hohen Beschleunigungsmomenten.<br />
Eine innovative Wickeltechnik bildet die Grundlage für die<br />
geforderte Performancesteigerung.<br />
Helmut Pirthauer ist Geschäftsführer<br />
der Heidrive GmbH in Kelheim<br />
40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Weltweit steigt der Bedarf an dynamischen<br />
und äußerst individuellen<br />
Antriebslösungen. Oftmals ist es schwer,<br />
mit einem Standardprodukt den verschiedenen<br />
Kundenwünschen zu entsprechen<br />
und erst recht die unterschiedlichen technologischen<br />
Anforderungen der Märkte<br />
Asien, Europa und USA gleichzeitig zu<br />
bedienen. Die Firma Heidrive setzt hier<br />
auf ein ausgefeiltes Baukastensystem, das<br />
stetig erweitert und angepasst wird. Damit<br />
lassen sich inzwischen rund 5,5 Mio.<br />
verschiedene Antriebe aus unterschiedlichen<br />
Komponenten konfigurieren.<br />
Speziell für den asiatischen Raum wurde<br />
2009 die erste Baureihe Heimotion Compact<br />
(HMC) eingeführt. Deren Abmessungen<br />
und Anschlusstechnik entsprechen asiatischem<br />
Standard. Weitere entscheidende<br />
Kriterien für den asiatischen Markt sind die<br />
Leistungsabstufungen (200 W bis 3 kW) und<br />
der Kostenvorteil. So werden statt Anschlüssen<br />
mit Stecker kostengünstigere Kabelanschlüsse<br />
eingesetzt. Zudem ist die Auswahl<br />
an Gebern begrenzt, damit in Serie hohe<br />
Stückzahlen pro Fertigungslos produziert<br />
werden können.<br />
Die Wicklung macht‘s<br />
01 Vergleich<br />
Läuferblech HMP (links)<br />
und HMD (rechts)<br />
sensoren sowie gängige Steckeranschlüsse<br />
sind in dieser Baureihe Standard. Des Weiteren<br />
kann der Anwender aus acht verschiedenen<br />
Gebersystemen auswählen. Die Geberschnittstelle<br />
wurde so konzipiert, dass jeder<br />
Geber am Ende der Montagestrecke an den<br />
Motor angebaut werden kann. Die nötige Teilevielfalt<br />
sinkt damit um bis zu 75 %. Durch<br />
zusätzliche Motorschnitte stehen in der<br />
HMP-Baureihe die Flanschmaße 40, 60, 80,<br />
100, 130 und 190 mm zur Verfügung. Diese<br />
Maße decken einen Leistungsbereich von<br />
50 W bis 15 kW und ein Stillstands moment<br />
von 0,2 Nm bis <strong>11</strong>0 Nm ab.<br />
Bei beiden Baureihen wird eine kompakte<br />
verteilte Wicklung verwendet. Diese Kompaktheit<br />
wurde durch langjährige Erfahrung<br />
und intensive Optimierungen zur Reduzierung<br />
der Wickelkopfhöhen erreicht. Damit<br />
lassen sich sowohl niedrige als auch sehr<br />
hohe Drehzahlen mit geringen Eisenverlusten<br />
realisieren. Diese Wickeltechnik sowie<br />
die Optimierung der Magnet- und Schnitt-<br />
Seit 2012 bietet das Unternehmen Heidrive<br />
die Baureihe Heimotion Premium (HMP) für<br />
den europäischen Markt an. Für diese werden<br />
möglichst viele Komponenten aus der<br />
bestehenden HMC-Baureihe verwendet, um<br />
die Teilevielfalt und somit die Kosten zu reduzieren.<br />
Mit Abnahmen wie UL/CSA wird<br />
die HMP-Baureihe den Anforderungen des<br />
europäischen Marktes gerecht. Temperaturgeometrie<br />
ermöglichen eine bessere Regelbarkeit<br />
und Wirkungsgrade von bis zu 94 %.<br />
Dynamik gefordert<br />
Zunehmend werden vom Markt Antriebe<br />
mit sehr hohen Beschleunigungswerten<br />
bzw. mit einem sehr dynamischen Verhalten<br />
gefordert. Auch die Kompaktheit und<br />
Energieeffizienz der Antriebe stehen im<br />
Zentrum der Kundenwünsche. Die bevorzugten<br />
Anwendungsbranchen sind hier die<br />
Automatisierung, Robotik sowie die Welt<br />
der CNC-Maschinen-Hersteller.<br />
Die neue dynamische Baureihe Heimotion<br />
Dynamic (HMD) wurde gezielt auf diese<br />
Anforderungen abgestimmt. Die HMD-<br />
Motoren zeichnen sich durch ihr dynamisches<br />
Verhalten und ihre Robustheit aus.<br />
Die Dynamik wird zum einen durch eine<br />
Materialoptimierung am Läufer und zum<br />
anderen durch eine Baulängenreduzierung<br />
ermöglicht. Letztere wurde durch eine<br />
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02 Vergleich Spulenwicklung HMP (links) und HMD (rechts) 03 25 % Baulängenreduzierung bei 75 % höherer Dynamik<br />
42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong><br />
Dirk Schaar,<br />
Chefredakteur<br />
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technologischen Weg<br />
gehen kann. Dadurch ist<br />
man heute fit für den<br />
Weltmarkt.“<br />
konzentrierte Wicklung (Wicklung um einen<br />
Zahn) erreicht. Dabei werden Kupferschichten<br />
über einzelne Zähne mittels einer Flyerwicklung<br />
ohne Kreuzungen automatisch<br />
aufgetragen. Auf diese Weise wird die Querschnittsfläche<br />
der Nut optimal ausgenutzt.<br />
Dies resultiert in einem Wirkungsgrad von<br />
bis zu 96 %. Die Wickelköpfe werden gegenüber<br />
der bestehenden und bereits optimierten<br />
Baureihe durch diese Wicklungsart<br />
nochmals verkürzt. Zudem wurden die Trägheitsmomente<br />
im Läufer um bis zu 35 % reduziert.<br />
Damit ist eine hochdynamische<br />
Baureihe entstanden, die sich sämtlicher<br />
Optionen des bestehenden Servobaukastens<br />
bedient.<br />
Gesundes Gesamtsystem<br />
Die Winkelbeschleunigung an einem Motor<br />
mit einer Leistung von 1 000 W (3,5 Nm bei<br />
3 000 min -1 ) konnte von 100 000 rad/s2 auf<br />
175 000 rad/s2 angehoben werden. Damit<br />
lassen sich nun auch hochdynamische Anforderungen<br />
des Marktes voll realisieren.<br />
Die mit dieser Wicklungstechnologie einhergehende<br />
Verschlechterung der Rastmomente<br />
konnte mittels FEM-Berechnungen,<br />
die allen Schnittberechnungen zugrunde<br />
lagen, vermieden werden. Es gelang auch,<br />
die Rastmomente durch Schränkung einzelner<br />
Magnetsegmente und Optimierung<br />
der Polübergänge um über 50 % zu verringern.<br />
So ergeben sich Rastmomente von<br />
weniger als 1 % des Stillstandmoments.<br />
Diese neue Wicklungsart erhält auch<br />
einen Vollverguss unter Vakuum. Die Spule<br />
wird thermisch ideal an das Blechpaket und<br />
an das Motorgehäuse angebunden. Dabei<br />
wird die Verlustwärme optimal abgeführt,<br />
was insgesamt zu einem thermisch gesunden<br />
Gesamtsystem führt. Mechanische<br />
Einflüsse von außen, wie z. B. Erschütterungen,<br />
haben durch den vollständigen<br />
Einschluss in die Vergussmasse keinerlei<br />
Auswirkungen auf die Stabilität der Wicklungen.<br />
Auch die elektrische Stabilität wird<br />
positiv beeinflusst. Zwischen die einzelnen<br />
Drähte dringt Vergussmasse ein und bildet<br />
eine zusätzliche isolierende Schicht. Verbleibende<br />
Luft wird durch den Vakuum verguss<br />
komplett aus der Spule entfernt. Teilentladung<br />
und Koronabildung zwischen den<br />
einzelnen Drähten sind dadurch praktisch<br />
nicht möglich, was sich positiv auf die Lebensdauer<br />
der Antriebe auswirkt.<br />
24/48 V – der Bedarf steigt<br />
Die Forderungen des Marktes nach 24/48 V-<br />
fähigen Antriebslösungen mehren sich<br />
deutlich. Solche Kleinspannungen wurden<br />
bislang nur auf Kundenwunsch und somit<br />
in Verbindung mit einer mehrwöchigen<br />
Lieferzeit umgesetzt. Nun wird mit der<br />
HMD-Baureihe eine eigene Niederspannungsbaureihe<br />
angeboten, welche in der<br />
Standardlieferzeit von unter zehn Tagen<br />
bereitgestellt werden kann. So können die<br />
veränderten Marktbedarfe künftig schneller<br />
und flexibler abgedeckt werden.<br />
Die neue HMD-Baureihe stellt keine unabhängige<br />
Baureihe dar, sondern vielmehr<br />
eine Erweiterung des Heimotion Servosystems.<br />
Sämtliche Schnittstellen sind identisch,<br />
lediglich der Magnetkreis wurde einer<br />
Weiterentwicklung unterzogen. Folglich<br />
können sämtliche Optionen des bestehenden<br />
Baukasten verwendet werden. Durch<br />
den Rückgriff auf bewährte Komponenten<br />
wurde in kurzer Zeit eine dritte Baureihe für<br />
den Anwender kreiert. Auf der SPS in Nürnberg<br />
wird die HMD-Baureihe erstmals dem<br />
Fachpublikum präsentiert.<br />
www.heidrive.de
TIMKEN ® PENDELROLLENLAGER –<br />
ENTWICKELT FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />
> Sie erhöhen das Abtriebsdrehmoment und die Leistungsdichte des Getriebes.<br />
> Sie ermöglichen ökonomische Konstruktionen und kleinere Sekundärsysteme.<br />
> Sie verlängern Wartungsintervalle und senken Produktionskosten.<br />
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Stronger. By Design.<br />
Timken ® is a registered trademark of The Timken Company. | © <strong>2015</strong> The Timken Company.
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Der große Weltraum<br />
Frühlingsputz<br />
Elektromotoren und Planetengetriebe genügen höchsten Ansprüchen im All<br />
Stefan Roschi, Karen Whittaker<br />
Sie dienen der Kommunikation, Wettervorhersage oder<br />
Forschung. Satelliten machen unser Leben besser.<br />
Doch es gibt bald zu viele von ihnen, und eine Entsorgung<br />
ist schwierig. Möglich, dass sie in Zukunft einfach davonsegeln.<br />
Karen Whittaker, ist im Marketing tätig bei<br />
Maxon Motor UK in Finchampstead/UK<br />
Stefan Roschi ist Senior Editor bei der<br />
Maxon Motor AG in Sachseln/Schweiz<br />
44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Im All wird es eng. Immer mehr Satelliten<br />
bewegen sich in der erdnahen Umlaufbahn.<br />
Hinzu kommen tausende Trümmerteile<br />
von ausgedienten Vorgängern oder<br />
Raketen. Die Gefahr von Kollisionen und<br />
damit von Schäden in Millionenhöhe<br />
nimmt rapide zu. Kein Wunder, dass sich<br />
die Europäische Weltraumbehörde ESA an<br />
einer Konferenz über Weltraumschutt das<br />
Ziel gesetzt hat, Trümmer vom Himmel zu<br />
holen und Forschungen auf dem Gebiet des<br />
Deorbiting (das Zurückholen eines Objekts<br />
aus seiner Umlaufbahn) von Satelliten<br />
zu unterstützen.<br />
Eine mögliche Lösung kommt aus Großbritannien<br />
vom Zentrum für Weltraumwissenschaften<br />
an der Universität von<br />
Surrey (SSC). Die Idee ist simpel: Große<br />
Segel sollen Satelliten künftig nach dem<br />
Ende ihrer Mission innerhalb von 25 Jahren<br />
Richtung Erde ziehen, wo sie verglühen.<br />
Das Segel nutzt dabei den Widerstand der<br />
restlichen Atmosphäre, der in bis zu 600 km<br />
Höhe vorhanden ist.<br />
Karbonausleger stabilisieren<br />
das Segel<br />
Das in Surrey entwickelte Segel namens<br />
Inflatesail ist 5 x 5 m groß und besteht aus<br />
01 Ein Prototyp der<br />
Segel-Ausfahrvorrichtung<br />
einer Hochleistungs-Kunststofffolie. Das<br />
Segelmodul ist kleiner als eine Schuhschachtel<br />
und wiegt nur 2 kg. Doch die<br />
Technik muss nicht nur leicht sein, sondern<br />
auch günstig und vor allem robust.<br />
Schließlich ist sie nicht Teil des eigentlichen<br />
Missionsziels des Satelliten. Erst<br />
wenn dieser seinen Geist aufgibt – also<br />
nach 10 bis 20 Jahren – kommt das Inflatesail<br />
zum Zug. Dann passiert Folgendes:<br />
Zuerst entfaltet sich ein kleiner aufblasbarer<br />
Mast. Danach wird das Segel mittels<br />
vier Karbonauslegern ausgefahren, die<br />
für Stabilität sorgen. Einmal entfaltet,<br />
zieht das Segel den Satelliten nach und<br />
nach näher zur Erde, bis dieser abstürzt<br />
und in der Atmosphäre verglüht. Mit dieser<br />
Technik, so glauben die Ingenieure,<br />
können bis zu 700 kg schwere Objekte<br />
vom Himmel geholt werden.<br />
EIN MEISTERSTÜCK DER PRÄZISION<br />
UND ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
SIGMA-7 – DIE SERVOANTRIEBE DER NÄCHSTEN GENERATION<br />
Mit Sigma-7 beginnt ein neues Zeitalter der<br />
Automatisierung. Bahnbrechende Präzision, hohe<br />
Leistungsdichte und meisterhafte Zuverlässigkeit<br />
ermöglichen maximalen Maschinenausstoß. Wie in<br />
einem Uhrwerk greifen hier alle Features perfekt<br />
ineinander: Vibrationsunterdrückung, automatische<br />
Lastanpassung und 24-Bit-Absolute-Encoder.<br />
Und dank integrierter Autotuningfunktionen und<br />
Presets gelingt die Inbetriebnahme im Handumdrehen.<br />
Live auf der SPS IPC Drives, Nürnberg<br />
Halle 1, Stand 310, 24.<strong>11</strong>. bis 26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong><br />
www.yaskawa.eu.com
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Erster Test im nächsten Jahr<br />
02 Mit dem EC-max 16<br />
steht ein<br />
bürstenloser Antrieb mit<br />
einem guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
zur Verfügung<br />
Bald wird sich zeigen, ob das Inflatesail den<br />
Praxistest besteht, wenn es als Teil des<br />
QB50-Nanosatelliten-Projekts ins Weltall<br />
geschossen wird. Dort dient das Segel<br />
zuerst als Antrieb und bringt den Satelliten<br />
mit Hilfe der Sonnenwinde vorwärts. Erst<br />
nach einem Jahr wird das Manöver eingeleitet,<br />
das zum sicheren Absturz und Verglühen<br />
führen soll. Ein Erfolg der Mission<br />
könnte zur baldigen kommerziellen Nutzung<br />
der Entwicklung führen und somit<br />
helfen, den Himmel hoch über uns sauber<br />
zu halten.<br />
Fotos: Aufmacherbild und<br />
Bild 01: Surrey Space Centre<br />
www.maxonmotor.de<br />
Langjährige Erfahrung im Weltall<br />
Für die Entfaltung zuständig ist ein bürstenloser<br />
EC-max-Motor von Maxon Motor. Kombiniert<br />
wird er mit einem GP-16-Planetengetriebe,<br />
welches mit Keramikkomponenten<br />
bestückt ist, um eine längere Lebensdauer<br />
und einen hohen Korrosionsschutz zu gewährleisten.<br />
Der Antrieb mit einem Durchmesser<br />
von 16 mm genügt höchsten Ansprüchen<br />
und funktioniert auch im All. Maxon<br />
03 Das kompakte<br />
Planetengetriebe<br />
eignet sich besonders für<br />
die Übertragung<br />
hoher Drehmomente<br />
Motor nutzt hier seine jahrelange Erfahrung<br />
in der Luft- und Raumfahrt, etwa bei den<br />
Marsmissionen oder dem Spacex-Programm.<br />
Andrew Viquerat, Forschungsbeauftragter<br />
bei SSC, sagt dazu: „Wir arbeiten seit Jahren<br />
mit Maxon Motor zusammen und werden es<br />
auch weiterhin tun – alleine schon wegen der<br />
Zuverlässigkeit der Produkte. Zudem sind die<br />
Leute bei Maxon immer interessiert und<br />
hilfsbereit, auch wenn einige unserer Wünsche<br />
recht außergewöhnlich sind.“<br />
Mein Tipp<br />
Dirk Schaar,<br />
Chefredakteur<br />
Satelliten einfach nach ihrer<br />
Mission in der Erdatmosphäre<br />
verglühen lassen – ein tolle<br />
Idee! Wenn Sie sehen möchten,<br />
wie die Motoren im Versuchsaufbau<br />
funktionieren, sollten<br />
Sie sich das Video unter<br />
http://bit.ly/1Pwc2JE<br />
unbedingt ansehen.<br />
Vollständig<br />
überarbeitet!<br />
Die Berechnung<br />
und Gestaltung von<br />
Wälzlagern erreicht<br />
eine neue Ära<br />
Wälzlagerpraxis<br />
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und Studenten in der 4. Auflage.<br />
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SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Kompaktes Multiachs-Servosystem für die Schaltschrankmontage<br />
Das neue kompakte Multiachs-Servosystem AX8000 von Beckhoff<br />
für die platzsparende Schaltschrankmontage ermöglicht mit<br />
kurzen Regelzyklen präzise Positionierund<br />
Bearbeitungsvorgänge. Hinzu<br />
kommen eine schnelle Montage und<br />
Inbetriebnahme durch das einfache<br />
Zusammenstecken der gewünschten<br />
Achsmodule, die „One Cable Technology“<br />
(OCT) sowie die direkte Integration von<br />
Safety und Netzfilter. Konzipiert ist das<br />
AX8000 als Antriebssteuerung, die sich<br />
auch bei hohen Anforderungen an<br />
Regelgeschwindigkeit und -genauigkeit<br />
sowie optimierte Raumausnutzung eignet.<br />
Modular aufgebaut, umfasst das Mehrachssystem verschiedene<br />
Einspeise-, Ein- und Doppelachsmodule sowie ein Kondensatormodul.<br />
Der EtherCAT-basierende Kompaktantrieb<br />
kombiniert FPGA-Technologie mit<br />
Multicore-ARM-Prozessoren. Dabei<br />
ermöglichen FPGA-basierte Regelalgorithmen<br />
mit einer Mehrkanal-Stromregelungstechnologie<br />
Abtast- und Reaktionszeiten<br />
kleiner 1 µs bei der Stromregelung<br />
sowie Drehzahlregler-Zykluszeiten ab 16 µs.<br />
Die min. EtherCAT-Zykluszeit liegt bei<br />
62,5 μs.<br />
www.beckhoff.de<br />
Königsweg statt<br />
Kompromiss<br />
Die Anforderungen von Maschinenbauern<br />
und Anlagenbetreibern<br />
der Lebensmittel verarbeitenden<br />
und verpackenden<br />
Industrie hat Wittenstein alpha<br />
im Jahr 2013 mit dem weltweit<br />
ersten Planetengetriebe mit<br />
Wngr st mhr!<br />
EHEDG-Zertifizierung (das<br />
Kürzel steht für European<br />
Hygienic Engineering & Design<br />
Group) umgesetzt. Statt<br />
konstruktive Kompromisse in<br />
der Materialauswahl, bei der<br />
Bauform oder bei der Kapselung<br />
eingehen zu müssen, stellen die<br />
auf der SPS IPC Drives<br />
ausgestellten Hygiene-Design-<br />
Getriebe HDV mit Abtriebswelle<br />
und HDP mit Abtriebsflansch<br />
u. a. höchste Dichtigkeit gegen<br />
austretende oder eindringende<br />
Medien, bestmögliche Korrosionsbeständigkeit<br />
durch Verwendung<br />
eines speziellen Hygiene-<br />
Stahls sowie eine reinigungsfreundliche<br />
Gehäuseausführung<br />
sicher. Damit unterstützen sie<br />
eine hygienegerechte Maschinenkonstruktion<br />
sowie einen<br />
sicheren Verarbeitungs-, Abfülloder<br />
Verpackungsbetrieb ohne<br />
Produktrisiken z. B. durch<br />
mikrobakterielle<br />
Verunreinigungen.<br />
www.wittenstein.de<br />
Reduziert auf das Wesentliche: der neue i500<br />
Schlankes Design, skalierbare Funktionalität und außerordentlich<br />
anwenderfreundlich. Der wegweisende Inverter<br />
i500 ist so schmal gebaut, dass Sie jede Menge Platz im<br />
Schaltschrank einsparen. Dank innovativer Interaktionsmöglichkeiten<br />
ist Ihnen eine Inbetriebnahme in Rekordzeit<br />
spielend möglich. Und das Beste: Die modulare Bauweise<br />
passt sich im Handumdrehen an unterschiedliche<br />
Maschinenanforderungen an. Manchmal ist weniger mehr.<br />
Noch Fragen? Erfahren Sie mehr auf der SPS IPC Drives<br />
<strong>2015</strong> (24. bis2 6. November) in Halle 1, Stand 360 oder<br />
schauen Sie auf www.Lenze.com vorbei.<br />
So einfach ist das.
Radiales Magnetfeld in Linearmotoren<br />
steigert Leistung und Lebensdauer<br />
Die Linx Linearmotoren von Anca Motion vereinen gleichmäßige<br />
Achsbewegungen, hohe Leistung, lange Lebensdauer, Wärmestabilität<br />
und geringen Wartungsaufwand. Grund dafür ist das Design,<br />
denn das Magnetfeld verläuft kreisförmig. Die Konstruktion ohne<br />
Eisenrückschluss reduziert das Rastmoment entscheidend. So<br />
entsteht eine glatte Bewegung und es wird eine hohe Maschinengenauigkeit<br />
erreicht. Zudem kommt es aufgrund der zylindrischen<br />
Bauweise zu weniger Kontakten zwischen den Einzelteilen und<br />
der Verschleiß von Führungsbahnen<br />
oder Schienen reduziert<br />
sich. Im Vergleich zu flachen<br />
Linearmotoren oder Kugelrollspindelantrieben<br />
eliminiert das<br />
radiale Magnetfeld den Druck auf<br />
Führungen und Maschinenbett.<br />
Abhängig von der Motorvariante<br />
liegt die Dauerleistung zwischen<br />
333 und 665 N. Außerdem sind<br />
hohe Beschleunigungen und<br />
Geschwindigkeiten bis zu 50 m/min<br />
realisierbar. Darüber hinaus ermöglicht das Design, das System<br />
auf IP67 und IP69K abzudichten. Damit eignen sich die Motoren<br />
nicht nur für Werkzeugmaschinen, sondern auch für die Lebensmittelindustrie<br />
und Medizintechnik, wo höchste Hygienevorschriften<br />
gelten.<br />
www.ancamotion.com<br />
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Relaisfassungen mit optimierter<br />
Gehäuseform und Push-In-Klemmen<br />
permanent cooling<br />
Die optimale Fremdbelüftung für drehzahlvariable<br />
Motoren in allen Anwendungsbereichen.<br />
Durchgängiges Design von Bg 63 bis 400.<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
SPS IPC Drives <strong>2015</strong><br />
Halle 3A, Stand 248<br />
Elektro-Mechanik GmbH<br />
Berliner Allee 29-31 · D-30855 Langenhagen<br />
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Für die Steck- und Printrelais der Serien 40, 46 und 55 bietet<br />
Finder seit jeher Relaisfassungen an, damit diese Bauteile auch<br />
für Hutschieneninstallationen einsetzbar sind. Nun hat das<br />
Unternehmen die Relaisfassungen einem Re-Design unterzogen.<br />
Optimierte Gehäuseformen,<br />
neue<br />
Brückmöglichkeiten<br />
und die Anschlusstechnik<br />
mit Push-In-<br />
Klemmen sorgen in<br />
den neuen Serien 94,<br />
95 und 97 dafür, dass<br />
sich die Relaissockel<br />
komfortabler installieren<br />
lassen. Im<br />
Vergleich zu Schraubklemmen<br />
bringen<br />
Push-In-Klemmen<br />
einen Zeitgewinn beim Anschluss starrer oder mit Aderendhülsen<br />
versehener, flexibler Leitungen. Zudem bietet die Push-In-Technik<br />
eine höhere Sicherheit bei Vibrationen. Zusätzlich ergänzt Finder<br />
die Anschlussklemmen mit Öffnungen für die Prüfspitzen von<br />
Messgeräten. Die Relaisfassungen sind in Höhe und Tiefe gleich,<br />
unterscheiden sich lediglich – je nach Funktionsumfang – in der<br />
Breite. Dieses Detail sorgt in der Praxis dafür, dass sich die<br />
Fassungen auf der DIN-Hutschiene einfach über Kammbrücken<br />
zu kompletten und platzsparenden Funktionseinheiten lückenlos<br />
verbinden lassen.<br />
www.finder.de<br />
48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong><br />
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SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Geräuscharme Hochgeschwindigkeits-<br />
Kugelgewindetriebe<br />
Mit der 2. Generation von Hochgeschwindigkeits-Kugelgewindetrieben<br />
reduziert NSK Geräusche, die beim Überrollen der<br />
Laufbahn erzeugt werden. Bei konventionellen Kugelgewindetrieben<br />
entstehen auf der Laufbahn mikroskopische Welligkeiten<br />
mit konstanter Frequenz. Dies kann zu Resonanzen in Form<br />
unerwünschter Vibrationen im Maschinenbett, im Maschinenkorpus<br />
und in den Abdeckungen<br />
führen. Die Baureihe der 2. Generation<br />
wurde mit dem Ziel entwickelt,<br />
unter jeglichen Betriebsbedingungen<br />
Maschinenschwingungen und<br />
Laufbahngeräusche zu vermeiden.<br />
Das Unternehmen erreicht diesen<br />
Effekt vor allem durch Neuerungen<br />
im Fertigungsprozess. Die Generation<br />
2 reduziert die Geräusche bei<br />
unterschiedlichsten industriellen Maschinen, insbesondere bei<br />
kompakten und leichten Konstruktionen. Dies gilt für Werkzeugmaschinen<br />
ebenso wie für Handhabungsvorrichtungen, LCDund<br />
Halbleiter-Fertigungsanlagen oder medizintechnische Geräte<br />
und Messmaschinen.<br />
www.nsk.com<br />
Baureihe der explosionsgeschützten<br />
Motoren erweitert<br />
SEW-Eurodrive hat das Produktportfolio der<br />
SEW-Motoren für die Verwendung in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen mit den<br />
Motoren EDRE250, EDRE280 und EDRE315<br />
um sieben Baugrößen erweitert. Diese Motoren – und zukünftig<br />
auch die Bremsmotoren – erfüllen die Anforderungen gemäß der<br />
EU-Richtlinie 94/9/EG (Atex) sowie ihrer Nachfolgerin, der<br />
Richtlinie 2014/34/EU, und sind als Geräte der Gerätekategorie 3<br />
verfügbar. Da sie den Anforderungen der Wirkungsgradklasse IE2<br />
entsprechen, lassen sie sich auch in außereuropäischen Märkten<br />
mit Wirkungsgradvorschriften einsetzen, die Motoren nach<br />
Atex-Richtlinie akzeptieren. Die vier Baugrößen des EDRE315 sind<br />
die Ergänzung zu höheren Leistungen des bestehenden Produktportfolios<br />
der Motoren und Getriebemotoren für explosionsgefährdete<br />
Bereiche. Die drei Baugrößen EDRE250/280 lösen die<br />
Baureihe DVE250/280 in Kategorie 3 ab. Lieferbar sind die Motoren<br />
EDRE250 bis 315 in den Ausführungen für den Gas- und/oder<br />
Staub-Explosionsschutz als /3GD oder /3D und vervollständigen<br />
den Baukasten der Motoren der Baugrößen EDRS71 bis EDRE225.<br />
Die Baureihe EDR.. gibt es neben dem Aufbau als Getriebemotor<br />
auch als Solomotor in Fuß- und/oder Flanschausführung.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Schwerlastantrieb mit großer Hubkraft und kleinem Platzbedarf<br />
Der Schwerlastantrieb 4779 von Ketterer für verstellbare<br />
Montagetische verbindet Kraft und Präzision auf kleinem Raum.<br />
Der Linearantrieb mit Getriebemotor ist ausgelegt auf das stufenlose<br />
Heben von Lasten bis zu 200 kg und besteht aus einer<br />
Kombination aus hochleistungsfähigem Getriebemotor und<br />
Spindel. Da die Spindel parallel zum Motor liegt, also als Inline-<br />
Antrieb konzipiert ist, erfordert die Konstruktion wenig Platz beim<br />
Einbau. Der Antrieb ist mit einer integrierten Bremse ausgestattet,<br />
sodass der Tisch auch bei schweren Lasten sicher in Position<br />
bleibt – auch im Falle eines Stromausfalls. Die<br />
Schneckenräder bestehen aus Stahl und Messing,<br />
wodurch der Antrieb sehr belastbar ist und hohe<br />
Gewichte aushält. Mithilfe eines anwenderspezifisch<br />
anpassbaren Adapters lässt sich der Schwerlastantrieb<br />
in verschiedenste Hubsäulen sowie in nahezu<br />
jeden verstellbaren Montagetisch integrieren.<br />
www.ketterer.de
Umdenken beim Umformen<br />
Höhere Produktivität an Servopressen durch neue Sicherheitskonzepte<br />
Manfred Koch<br />
Im Pressenbau geht es vor allem<br />
um Steigerung der Produktivität<br />
und Energieeffizienz. Sick<br />
entwickelt mit der sicheren<br />
Antriebsüberwachung „Motion<br />
Control“ passende Konzepte und<br />
Produkte, um die Anforderungen<br />
lösen zu können. Mit einer<br />
Sicherheits-Steuerung und dem<br />
Motion-Control-Modul werden nun<br />
neue Konzepte für Servoantriebe in<br />
der Werkzeugmaschinenindustrie<br />
realisiert.<br />
Manfred Koch ist Strategic Industry<br />
Manager Corporate Solution Center Factory<br />
Automation im Bereich Werkzeugmaschinen<br />
bei Sick AG in Waldkirch<br />
Während in der Vergangenheit die<br />
Sicherheitstechnik im Wesentlichen<br />
als eine Maßnahme am Ende der Designphase<br />
in die Maschine implementiert wurde,<br />
wird sie heute mehr zu einem zentralen<br />
Bestandteil des Steuerungsdesigns und<br />
unterstützt somit eine höhere Leistungsfähigkeit<br />
der Maschine. „Der Stand der<br />
Technik befindet sich stets im Wandel“, sagt<br />
Mathias Ams, Produktmanager im Bereich<br />
sens: Control − sichere Steuerungslösungen<br />
bei Sick. In der Vergangenheit waren z. B.<br />
bei Pressen, hydraulische Antriebe und<br />
mechanische Exzenterpressen marktführend.<br />
Nun ist die Servotechnologie mit<br />
elektrischen Antrieben − getrieben durch<br />
die Forderung nach mehr Effizienz, Flexibilität<br />
und geringerem Energieverbrauch<br />
immer stärker auf dem Vormarsch.<br />
Im Gegensatz zu anderen Maschinenarten,<br />
wie z. B. CNC-Bearbeitungsmaschinen<br />
sind Maschinen, wie Servopressen nicht<br />
vollumfänglich in Sicherheitsnormen<br />
beschrieben. Bei CNC-Maschinen sind die<br />
Anforderungen bezüglich sicherer Aktorik<br />
bereits in den Normen eingeflossen und<br />
unterstützen somit den idealen Kompromiss<br />
zwischen Sicherheit und Effizienz.<br />
Es gibt klar definierte Betriebszustände, in<br />
denen der Bediener eingreifen darf, aber<br />
die Bewegung der Aktorik sicher überwacht<br />
und auch limitiert sein muss. Im Bereich<br />
der Servopressen bedient man sich derzeit<br />
noch von den Erfahrungswerten aus dem<br />
CNC-Bereich. Basierend auf bestehenden<br />
Grundlagen aus den Normen und Erfahrungen<br />
sowie gültigen Regelungen, auch zu<br />
Pressen, können hier jedoch neue und<br />
bessere Maschinenkonzepte erstellt werden.<br />
Dadurch ist der Wandel hin zu neuen<br />
Technologien möglich.<br />
Mal anders denken<br />
Um die Vorzüge der Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />
vollumfänglich an einer<br />
Presse nutzen zu können, ist ein Umdenken<br />
bei der Sicherheitstechnik erforderlich.<br />
Auftretende Geschwindigkeiten, Kräfte und<br />
Drehmomente können mit Servoantrieben<br />
präziser, dynamischer und entkoppelt<br />
geregelt werden. Somit können ideale Kraftbewegungsprofile<br />
erzielt werden. Daraus<br />
resultieren optimierte Prozessabläufe<br />
bezüglich Materialstärke und Fließverhalten,<br />
vor allem bei komplexen Teilegeometrieen.<br />
Verformprozesse werden optimiert, die<br />
Qualität gesteigert und Ausschuss minimiert.<br />
Außerdem sind z. B. im Gegensatz<br />
zu hydraulischen Pressen das Produktions-<br />
50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
01 Drive Monitor FX3-MOC0 zur sicheren<br />
Antriebsüberwachung im Zusammenspiel mit<br />
der Sicherheits-Steuerung Flexi Soft<br />
02 Sicherheits-Steuerung Flexi Soft mit dem Drive<br />
Monitor FX3-MOC0 zur Absicherung von Servopressen<br />
umfeld und das Werkstück frei von öligen<br />
Rückständen.<br />
Bei herkömmlichen Pressen ist das<br />
Umrüsten von einem Produktionsprozess<br />
auf einen anderen häufig aufwendig, da<br />
eine mechanische Anpassung der Schaltnocken<br />
erforderlich ist. Bei Servopressen<br />
entfällt dies und wird durch Anpassungen<br />
im Steuerungsprogramm erreicht. Die<br />
Motion-Control-Technologie von Sick bietet<br />
hier die Möglichkeit, dank sicherer<br />
Geschwindigkeitsüberwachung, das neue<br />
Steuer programm unter minimiertem Risiko<br />
bei teilweise inaktiver Schutzeinrichtung<br />
in Betrieb zu nehmen und zu testen.<br />
Die so erzielte Reduktion der Rüstzeiten<br />
steigert gerade bei kleineren Produktionslosen<br />
die Effizienz der Maschine.<br />
25 % kürzere Zykluszeiten<br />
„Das Bestreben von Sick ist es, die Anforderungen<br />
des Antriebskonzepts ideal zu<br />
beherrschen und damit die Produktivität<br />
sowie die Energieeffizienz und vor allem<br />
die Sicherheit im Prozess zu erhöhen“,<br />
betont Mathias Ams. Die sichere Überwachung<br />
wird vom einfachen Sicherheits-<br />
Licht vorhang, oder Sicherheitsschalter auf<br />
ein ganzheitliches Sicherheitskonzept,<br />
inklusive der Antriebsfunktionalität in der<br />
Sicherheits-Steuerung, verlegt. Dies ermöglicht<br />
es, Maschinen im Wartungs-, Serviceund<br />
Produktionsbetrieb effizient zu nutzen.<br />
Durch neue Konzepte in der Sicherheitstechnik<br />
kann mit Motion Control zu jeder<br />
Zeit die Bewegung der Maschine überwacht<br />
werden. Alle Signale der Sicherheitssensoren<br />
sowie der Aktoren können fusioniert werden.<br />
Dabei hat Sick nicht nur Lösungen im<br />
Bereich der Sicherheitstechnik, sondern<br />
liefert alle weiteren Komponenten, wie<br />
Sensoren oder Encoder für die gesamte<br />
Maschine. Der Drive Monitor FX3-MOC0<br />
übernimmt gemeinsam mit der Sicherheits-<br />
Steuerung Flexi Soft die Überwachung von<br />
Pressen. Dabei können alle Arten von<br />
Antrieben überwacht werden, was eine<br />
Unabhängigkeit vom Antriebshersteller, je<br />
nach regionalen Technologie- und Marktanforderungen,<br />
mit sich bringt. Der Drive<br />
Monitor kann bestehende Motorfeedback-<br />
Signale und vorhandene Encoder sicher<br />
überwachen und Plausibilisierungssignale<br />
aus der Prozessteuerung integrieren. Durch<br />
die genaue Überwachung der Bewegungen,<br />
kann aus den Informationen abgeleitet<br />
werden, ob eine tatsächliche Gefährdung<br />
für den Maschinenbediener bei einem<br />
Eingriff in den Gefahrenbereich besteht.<br />
Damit werden Fehlabschaltungen vermieden,<br />
Zykluszeiten verkürzt, die Verfügbarkeit<br />
gesteigert und die Produktivität<br />
erhöht. Der Rückhub kann sicher überwacht<br />
werden, da keine gefährliche<br />
Bewegung stattfindet und bereits vor dem<br />
Zyklusende kann ein Eingriff in den Gefahrenbereich<br />
erfolgen.<br />
Durch die Fusion von sicheren Antriebsfunktionen<br />
und dem Nutzen aller aus dem<br />
Prozess zur Verfügung stehenden Informationen<br />
lassen sich Testfunktionen, wie z. B.<br />
der Tests der mechanischen Bremsen optimieren.<br />
„Durch eine Kombination dieser<br />
einzelnen Optimierungen im Produktionsprozess<br />
kann eine Verkürzung der Zykluszeit<br />
um 25 % und mehr erreicht werden“,<br />
sagt Mathias Ams.<br />
Sichere Überwachung<br />
Warum der Drive Monitor gerade für Servopressen<br />
geeignet ist, zeigt die Vielzahl an<br />
Antriebssicherheitsfunktionen aus der<br />
IEC 61800-5-2. Diese reichen vom Sicheren<br />
Stopp 2 (Safe Stop 2, SS2), über den Sicheren<br />
Betriebshalt (Safe Operating Stop, SOS),<br />
Sicher begrenzte Geschwindigkeit (Safely<br />
Limited Speed, SLS), bis hin zur Sicheren<br />
Bewegungsrichtung (Safe Direction, SDI).<br />
Die Anwendung dieser Funktionen, in<br />
Kombination mit Sensorsignalen und<br />
Prozesssignalen, ebnen den Weg, die technologischen<br />
Neuerungen der Steuerungsund<br />
Antriebstechnik ideal nutzen zu können.<br />
Beispielsweise kann bei einem Eingriff in<br />
die Schutzeinrichtung, z. B. in einen Lichtvorhang,<br />
ein SS2 ausgelöst werden. Die<br />
Presse wird elektrisch statt mechanisch<br />
gestoppt und der Zyklus kann ohne neues<br />
Referenzieren sofort weitergeführt werden.<br />
SDI ist die Basisfunktion um einen Eingriff<br />
an die Gefahrstelle der Presse bei einem<br />
Rückhub des Werkzeugs und somit verkürzte<br />
Zykluszeiten zu ermöglichen. Dies sind nur<br />
einige Beispiele vieler unterschiedler<br />
Potentiale. Bei Pressen ist der Taktbetrieb<br />
eine effiziente Art eine Presse zu betreiben,<br />
da durch den Eingriff in die Presse schon<br />
die Zyklussteuerung eingeleitet wird. Klassische<br />
Pressen greifen zur Taktsteuerung<br />
auf ein Nockenschaltwerk zurück, welches<br />
es bei modernen Servopressen nicht gibt.<br />
Hier kann der Drive Monitor wiederum<br />
seine Vorzüge voll entfalten, indem aus der<br />
Bewegungsüberwachung Schaltsignale für<br />
die Steuerung des Taktbetriebes abgeleitet<br />
werden, ohne dass weitere Sensoren erforderlich<br />
sind.<br />
Da der Drive Monitor unterschiedlichste<br />
Arten von Antrieben überwachen kann,<br />
lassen sich diese Konzepte einfach von<br />
elektrischen auf hydraulische Antriebe<br />
übertragen. Dies eröffnet einen hohen Grad<br />
an Flexibilität und somit auch Unabhängigkeit<br />
bei der Auswahl geeigneter Antriebskonzepte<br />
und Hersteller.<br />
Fotos: Aufmacherbild: Schuler Pressen,<br />
Weingarten<br />
www.sick.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 51
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Motoren-Portfolio für<br />
Werkzeug maschinen ausgebaut<br />
Für die Bearbeitung größerer Werkstücke ist der Einbaumotor<br />
Simotics M-1FE2 in Baugröße 180 (Bild) von Siemens konzipiert.<br />
Durch die Verwendung von Permanentmagneten bietet der<br />
Sichere Sensoren mit Level SIL2<br />
Das Unternehmen TWK Elektronik hat neue Produkte mit Sicherheits-Integritätslevel<br />
SIL2 herausgebracht. Der TRK/S3 ist ein<br />
absoluter Multitour-Drehgeber auf Hall-Basis mit einer Failsafe<br />
over Ethercat-Schnittstelle. Der Messbereich von 4 096 U (12 Bit)<br />
ist mit 8 192 Schritten (13 Bit) aufgelöst. Die doppelt gelagerte<br />
Spindelmotor eine hohe Drehmomentdichte. Mit einem<br />
Innendurchmesser von 200 mm und aufgrund seiner hohen<br />
Leistungsfähigkeit ist Simotics M-1FE2 auch für den Einsatz auf<br />
großen Dreh- und Fräszentren sowie für anspruchsvolle Bearbeitungen<br />
geeignet. Zudem bietet der Hersteller mit dem Simotics<br />
T-1FW68 leistungsstarke Segmentmotoren. Mit dem hohen<br />
Drehmoment von bis zu 1 Mio. Nm eignen sich diese Direktantriebe<br />
für den Einsatz bei großen bis sehr großen Durchmessern.<br />
Die Segmentmotoren sind flexibel bei der Auslegung und können<br />
auch mit einer verringerten Anzahl von Statorsegmenten<br />
betrieben werden.<br />
www.siemens.de<br />
Welle lässt eine axiale und radiale Belastung von 250 N zu. Durch<br />
sein Aluminiumgehäuse erreicht er Schutzart IP69K und ist vor<br />
allem für den Maschinen- und Schwermaschinenbau geeignet.<br />
Der Vibrationssensor NVA/S3 mit einem MEMS-Sensorsystem hat<br />
drei Messachsen. Die werkseitig einstellbaren Frequenzbereiche<br />
liegen zwischen 0,1 und 60 Hz. Der Messbereich von +/- 2 g wird<br />
mit 4 096 digit/g aufgelöst. Die sichere Schnittstelle ist Canopen<br />
Safety. Der Geber hat zwei analoge 4 bis 20 mA-Ausgänge und<br />
zwei sichere Relais-Schaltausgänge. Das Aluminiumgehäuse mit<br />
zwei M12-Steckeranschlüssen hat die Schutzart IP67. Bevorzugte<br />
Einsatzbereiche sind z. B. Windenergieanlagen.<br />
www.twk.de<br />
Moderne Antriebslösungen bis 42 MW<br />
für alle Industrieapplikationen<br />
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der SPS in Nürnberg:<br />
Halle 3, Stand 268.<br />
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Absolute Drehgeber mit SSI-Schnittstelle<br />
35 mm Außendurchmesser und eine SSI-Schnittstelle sind die Merkmale der<br />
Drehgeber ECN 1013 und EQN 1025, ROC 1013 und ROQ 1025 von Heidenhain,<br />
die das Spektrum an kompakten absoluten Drehgebern ergänzen. Für den einfachen<br />
elektrischen Anschluss erlauben sie Versorgungsspannungen von 4,75 V bis 30 V.<br />
Damit steht eine komplette Baureihe für<br />
beengte Verhältnisse mit allen gängigen<br />
Schnittstellen zur Auswahl. Einsatzbereiche<br />
sind die Antennentechnik, fahrerlose<br />
Transportsysteme, Logistik, Maschinenbau,<br />
Medizintechnik oder Verpackungsmaschinen.<br />
Der mechanische Anbau der<br />
6 mm-Hohlwellengeräte ECN und EQN<br />
mit angebauter Statorkupplung eignet sich<br />
für hochdynamische Anwendungen. Die<br />
Synchroflansch-Ausführungen ROC und<br />
ROQ haben eine Vollwelle mit einem Durchmesser von 4 mm und sind kompatibel<br />
zu inkrementalen Drehgebern der Kompaktklasse. Ein Arbeitstemperaturbereich<br />
von -30 bis 100 °C und Schutzart IP64 erlauben den Einsatz unter schwierigen<br />
Umweltbedingungen.<br />
KOMPETENZ<br />
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H CHSTE<br />
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www.heidenhain.de<br />
Drehgeber bietet Schutz vor Wellenströmen<br />
Die Firma Baumer präsentiert eine neue<br />
Variante der inkrementalen Drehgeberfamilie<br />
Opto Pulse EIL580, welche Schutz<br />
vor induzierten Wellenströmen bietet. Die<br />
Variante mit Hybridlagern verbessert die<br />
Zuverlässigkeit, da sie im Vergleich zu<br />
Ganzstahllagern stromisolierend wirkt und<br />
so Lagerschäden durch Wellenströme<br />
vollständig eliminiert. Zudem zeichnen sich<br />
die Drehgeber durch eine robuste Konstruktion<br />
und Langlebigkeit aus. Die vom<br />
Unternehmen entwickelte Shaft-Lock-Lagerkonstruktion bietet ein selbst unter<br />
widrigsten Bedingungen zuverlässiges Funktionieren. Die Metallschulter<br />
zwischen den beiden Kugellagern schützt die innenliegende Sensorik vor axialen<br />
Schlägen und Belastungen. Das modulare Baukastensystem der Serie ist Basis für<br />
eine große Vielfalt an Produktvarianten, die zu allen gängigen elektrischen und<br />
mechanischen Standards kompatibel sind.<br />
www.baumer.com<br />
Keine Schrittverluste und mehr Dynamik<br />
Das Unternehmen A-Drive bietet die Schrittmotor-Baureihe Xtreme Torque<br />
Nema 23 von Lin Engineering an. Durch ein magnetisches Design erreicht das<br />
Modell im Vergleich zu Standard-Ausführungen bei gleichen Abmessungen ein<br />
um bis zu 40 % höheres Drehmoment. Dadurch werden Schrittverluste und<br />
Motorstillstände reduziert und dies steigert die Zuverlässigkeit und erweitert den<br />
Einsatzbereich der gesteuerten Schrittmotorsysteme. Der Motor vom Typ E5718<br />
bietet ein max. Drehmoment von 1,84 Nm.<br />
Damit ist er laut Herstellerangaben der Motor<br />
mit der höchsten Leistungsdichte in seiner<br />
Klasse. Die Motoren sind in Ausführungen mit<br />
Steckern oder freien Kabelenden verfügbar.<br />
Der Hersteller bietet zudem flexibel an die<br />
jeweiligen Anforderungen angepasste<br />
mechanische Änderungen an.<br />
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24. - 26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong>, Nürnberg<br />
Mehr Effizienz mit optimal<br />
aufeinander abgestimmten<br />
Komponenten.<br />
Kompetenz bedeutet für uns, Produkte und<br />
Lösungen zu entwickeln, die unseren Kunden<br />
einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Diesen<br />
Anspruch erfüllen wir mit einem umfassenden<br />
Sortiment an elektrischen Betriebsmitteln und<br />
effizienten, betriebssicheren Antriebssystemen.<br />
Wir bieten leistungsstarke und zuverlässige Produkte,<br />
mit denen Sie Ihren gesamten Produktionsprozess<br />
verbessern können.<br />
www.a-drive.de<br />
Transforming energy into solutions.<br />
info-de@weg.net www.weg.net/de
SPS IPC DRIVES <strong>2015</strong><br />
Servo-Baukasten mit sicher<br />
angebauten Gebern<br />
Heidrive baut seinen erfolgreichen Servo-Baukasten um die<br />
Motoren mit sicher angebauten Gebern weiter aus. Da sich die<br />
Kundenanforderungen im Bereich der sicherheitsrelevanten<br />
Applikationen nicht nur auf sichere Umrichter und Geber<br />
beschränken, wird für eine sichere Funktion in den Anwendungen<br />
eine absolut zuverlässige mechanische Verbindung zwischen<br />
Geber und Motor benötigt. Durch ausreichend dimensionierte<br />
Wellen- und Gehäuseanbindung sowie die dokumentierte<br />
Montage wird ein Fehlerausschluss erreicht. Bei den Motoren mit<br />
sicher angebauten Gebern handelt es sich um ein Antriebssystem<br />
gemäß EN 61800-5-2. Wenn der Fehlerausschluss angewendet<br />
wird, hält die Befestigung<br />
des Gebergehäuses an der<br />
Motorwelle die 20-fache<br />
Überlastung stand. Erhältlich<br />
sind die Motoren mit<br />
den Hiperface-Gebern<br />
SKx36S als Single- und<br />
Multiturngeber mit<br />
128 Sinus-/Cosinus-<br />
Perioden je Umdrehung, sowie den Hiperface DSL-Gebern<br />
EKx36-2 ebenfalls als Single- und Multiturngeber mit der<br />
Auflösung von 18 bit je Umdrehung.<br />
Kupplungen für hohe Drehzahlen und<br />
Dynamiken<br />
Das Unternehmen R+W bietet verschiedene Kupplungs-<br />
Modellreihen mit einem niedrigen Massenträgheitsmoment<br />
für hohe Drehzahlen und Dynamiken an. Die Baureihe MKS<br />
z. B. bietet Miniatur-Metallbalgkupplungen bis 10 Nm, die<br />
aufgrund ihres symmetrischen Designs und einer Wuchtung<br />
in Qualität 2,5 bis 120 000 min -1 geeignet sind. Müssen<br />
Achsabstände bis 6 m überbrückt werden, ist mit dem<br />
Modell ZAL eine Metallbalg-Gelenkwelle<br />
mit CFK-Zwischenrohr<br />
erhältlich, die ohne zusätzliche<br />
Zwischenlagerung ebenfalls für<br />
hohe Drehzahlen und bis<br />
800 Nm Nenndrehmoment<br />
geeignet ist. Mit der Baureihe SL<br />
sind TÜV-geprüfte Leichtbau-<br />
Sicherheitskupplungen verfügbar,<br />
die durch eine hohe Leistungsdichte und ein geringeres<br />
Gewicht im Vergleich zu den klassischen Modellen punkten.<br />
Mit eigenen Wuchtmaschinen und Prüfständen kann der<br />
Hersteller weitere Baureihen und Sonderlösungen für<br />
hochdynamische Anwendungen anbieten.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
www.heidrive.de<br />
Digitale und analoge Stellungsüber<br />
wachung erstmals kombinierbar<br />
Die aktiv ansteuerbaren 2/2-Wege-Einbauventile LC2A-1X von<br />
Bosch Rexroth in Kombination mit Logikdeckeln aus dem<br />
Standardprogramm eröffnen eine hohe Funktionsvielfalt in der<br />
Hydraulik. Durch die zusätzlich zur digitalen Positionsüberwachung<br />
mögliche Integration eines analogen Sensors können<br />
Anwender die Ventilposition genau erfassen und auswerten. Der<br />
Steuerschieber mit Überdeckungszapfen (Option “F“) reduziert<br />
das Delta p nenngrößenabhängig um bis zu 60 % gegenüber der<br />
bei Stellungsüberwachung bisher üblichen Variante mit<br />
Dämpfungszapfen (Option „D“). Neben der Reduzierung der<br />
Verlustleistung wird auch der Einsatz kleinerer Nenngrößen<br />
unterstützt.<br />
www.boschrexroth.com<br />
Kompaktes Spindelgetriebe für<br />
lineare Antriebe<br />
Spindelantriebe sind perfekte Lösungen für lineare Positioniersysteme,<br />
Linsenverstellungen oder Spritzenpumpen. Für kompakte<br />
Antriebe bietet Maxon das Spindelgetriebe GP 6 S mit einem<br />
Durchmesser von 6 mm. Es ist neu auch mit einer Metallspindel<br />
erhältlich und eine günstige Alternative zur bisherigen Keramikversion.<br />
Das Spindelgetriebe eignet sich für verschiedenste<br />
lineare Antriebslösungen. Seine max. Vorschubgeschwindigkeit<br />
beträgt 15 mm/s und die Vorschubkraft bis zu<br />
10 N. Dank integrierten Kugellagern ist es auch für<br />
hohe Axiallasten geeignet. Das Getriebe lässt<br />
sich mit den Maxon-DC-Motoren RE 6<br />
und EC 6 (bürstenlos)<br />
kombinieren.<br />
www.maxonmotor.com<br />
Kunststoff-Energierohre bieten Schutz vor Spänebefall<br />
Konstruiert auf Basis des günstigen E2-Prinzips (zwei Teile pro<br />
Kettenglied) aus tribologisch optimierten Kunststoffen von Igus,<br />
bieten die spänedichten Energierohre der Serie R2 neben<br />
Schmiermittel- und Wartungsfreiheit auch Schutz gegen äußere<br />
Verschmutzung und Spänebefall. Nun<br />
stellt das Unternehmen das Energierohr in<br />
neuer Baugröße mit 40 mm Innenhöhe<br />
vor. Es ist sowohl im Außenradius (R2.40)<br />
als auch im Innenradius (R2i.40) zu<br />
öffnen, wodurch Anwender bei der<br />
Befüllung mit Leitungen und Schläuchen<br />
die für sie unkomplizierteste Variante<br />
wählen können. Die Deckel sind bei allen<br />
Varianten aufschwenkbar und müssen zur Befüllung nicht<br />
komplett entfernt werden. Die Deckelkonturen des Energierohrs<br />
R2.40 sind glatt und ihre Wölbung und engen Fertigungstoleranzen<br />
garantieren, dass sich zwischen den Anschlägen keine<br />
Späne ansammeln. Glatte Innenkonturen und<br />
abgerundete Rast-Trennstege aus dem<br />
gleichen Werkstoff schonen zudem die<br />
Leitungen. Die integrierte Rasterung sorgt<br />
zusätzlich für einen festen Halt der Innenaufteilung,<br />
auch bei seitlich liegenden<br />
Anwendungen.<br />
www.igus.de<br />
54 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
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Ausgabe 16 • November <strong>2015</strong><br />
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Informationen über Automatisierung,<br />
Antriebstechnik und Technologietrends<br />
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Bei der Übertragung von Drehmomenten<br />
bieten Sicherheitskupplungen von KBK Antriebstechnik<br />
idealen Überlastschutz. Das auf<br />
alle Anforderungen abgestimmte Sortiment<br />
mit verschiedenen Bauformen ermöglicht die<br />
stufenlose Justierung des Überlastmomentes<br />
innerhalb des jeweiligen Einstellbereichs.<br />
Für die Drehmomentbegrenzung bzw. den<br />
Kollisionsschutz indirekter Antriebe bietet das<br />
Klingenberger Unternehmen KBK Antriebstechnik<br />
GmbH ein umfassendes Standardprogramm<br />
an spielfreien Sicherheitskupplungen<br />
mit integriertem Gleitlager (KBK/C) oder<br />
Kugellager (KBK/L) an. Für den Einbau von<br />
breiten Naben oder bei hohen Radialkräften<br />
gibt es zusätzlich die Version KBK/LL mit zwei<br />
Kugellagern. An den Kupplungsflanschen aller<br />
Modelle können Zahnriemenscheiben, Zahnräder,<br />
Flansche oder andere Anbauten mit<br />
sehr hoher Rundlauf- bzw. Plangenauigkeit<br />
angebaut werden.<br />
das Überlastmoment innerhalb des Einstellbereichs<br />
stufenlos justiert werden. Die Sicherheitskupplungen<br />
können in zwei Schaltarten<br />
Sicherer Schutz<br />
vor Überlast<br />
Überlastkupplungen<br />
für Antriebe<br />
in Industriemaschinen<br />
KBK bietet vier grundsätzlich verschiedene<br />
Nabenarten für die Wellenmontage an.<br />
Und zwar für<br />
• die einfache Montage mittels<br />
Passfederverbindung<br />
• die schnelle Montage mittels<br />
Klemmnabenverbindung<br />
• den Innenkonus für hohe Klemmkräfte und<br />
sehr kompakten Einbau<br />
• den selbstzentrierenden und<br />
selbstlösenden Außenkonus für exakte<br />
Positionierung bei der Montage.<br />
Bei Erreichen des jeweiligen Maximalmomentes<br />
rastet die Kupplung aus und die Drehmomentübertragung<br />
wird innerhalb von zwei bis<br />
fünf Millisekunden unterbrochen. So werden<br />
eventuelle Maschinenschäden zuverlässig<br />
verhindert. Da die Sicherheitskupplungen rein<br />
mechanisch funktionieren, benötigen sie im<br />
Gegensatz zu elektronischen Abschalteinrichtungen<br />
keine Stromversorgung. Die Drehmomentbereiche<br />
der gleitgelagerten Kupplungen<br />
reichen von 3 bis 500 Nm, bei den kugelgelagerten<br />
sogar bis 1.400 Nm. Bei Klemmnabenverbindungen<br />
beginnt der Drehmomentbereich<br />
bereits bei 0,2 Nm. Die gleitgelagerte<br />
Ausführung eignet sich sehr gut zum Anbau<br />
besonders kompakter Bauteile.<br />
Bei allen Sicherheitskupplungen von KBK kann<br />
geliefert werden, einer winkelsynchronen und<br />
einer durchrastenden. Erstere lässt sich nach<br />
dem Ausrücken infolge von Überlast nur an<br />
einem einzigen Punkt wieder einrasten, die<br />
zweite kann alle 45° bzw. 60° wieder eingerastet<br />
werden. Für besondere Einsatzbedingungen<br />
können die Überlastkupplungen auch<br />
chemisch vernickelt oder komplett in Edelstahl<br />
geliefert werden.<br />
KBK Antriebstechnik GmbH | Unterlandstrasse 46 | 639<strong>11</strong> Klingenberg am Main | Tel.: +49 9372 94061-0 | info@kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de | www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
M
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eleskopierende<br />
ubsule<br />
Mit dem Multilift II telescope bringt RK<br />
Rose+Krieger eine Teleskopvariante der<br />
elektrischen Hubsäule Multilift II auf den<br />
Markt. Das außergewöhnlich flache Hubsystem<br />
überzeugt mit Hubkräften bis 3.000 N.<br />
Mit einem geringen Einbaumaß von 560 mm<br />
und dem großem Hub von 650 mm erfüllt die<br />
neue Hubsäule zudem die Ergonomienorm<br />
für Arbeitstische (DIN EN 527-1:20<strong>11</strong>).<br />
Mit dem Multilift II telescope reagiert RK<br />
Rose+Krieger auf die gestiegenen Kundenforderungen<br />
an ergonomische Steh- und<br />
Sitz-Arbeitstischsysteme. Mithilfe der elektrisch<br />
höhenverstellbaren Hubsäule können<br />
an einem Montagearbeitsplatz nun sowohl<br />
sehr kleine als auch sehr große Personen<br />
tätig sein. Die Anpassung der Tischhöhe an<br />
die jeweilige Körpergröße sorgt für eine ideale<br />
Arbeitsergonomie.<br />
Nur zwei Hubsäulen für ein<br />
Tischsystem<br />
Im Gegensatz zu bisher am Markt erhältlichen<br />
Produkten mit gleichem Einbau-<br />
Hub-Verhältnis bringt der Multilift II telescope<br />
wesentlich höhere Kräfte auf. Damit<br />
genügen zwei Hubsäulen für ein Tischsystem.<br />
Das vereinfacht den Aufwand für Montage,<br />
Synchronisierung und Ansteuerung<br />
maßgeblich.<br />
RK Rose+Krieger bietet die neue Hubsäule in<br />
einer Synchronvariante im vorkonfektionierten<br />
Plug Work-Paket an. Der Lieferumfang<br />
ptimales inbau-<br />
ub-erhltnis und<br />
hohe ubkrfte<br />
umfasst dabei zwei Multilift II telescope,<br />
eine Logic-Data-Synchronsteuerung für<br />
Tischanwendungen, Abdeckprole, Nutensteine<br />
für eine einfache Anbindung von Zubehörteilen<br />
sowie optionale Handschalter<br />
und länderspezische Netzkabel.<br />
Einfache Montage und Ausrichtung<br />
Wie der Multilift II lässt sich auch der Multilift<br />
II telescope mit Hilfe von Montageplatten<br />
schnell und einfach auf gängige Prolsysteme<br />
montieren. ptional erhältliche RK<br />
SyncFlex-Ausgleichsplatten erleichtern die<br />
Ausrichtung der Hubsäulen. Verspannungen,<br />
die bei Überlastung überbestimmter Systeme<br />
zu Ausfällen führen könnten, werden so vermieden.<br />
Zudem sind diverse Sonderoptionen<br />
auf Wunsch lieferbar.<br />
Breites Hubsäulenprogramm<br />
RK Rose+Krieger hat ein umfangreiches<br />
Produktportfolio und deckt somit ein großes<br />
Leistungsspektrum ab. Vom flachen<br />
Multilift über den ligranen RK Slimlift<br />
und die RK Powerlift Baureihe bis hin<br />
zur mehrstugen Alpha Colonne bietet<br />
RK für jeden Einsatzfall die passende<br />
Hubsäule. Projektbezogene Sonderanpassungen<br />
sind möglich.<br />
RK Rose+Krieger GmbH | Potsdamer Straße 9 | 32423 Minden | Tel.: +49 571 9335-0 | info@rk-online.de | www.rk-rose-krieger.com<br />
M
Anzeige<br />
alle <br />
Stand <br />
Auf der SPS IPC Drives <strong>2015</strong> präsentiert<br />
Nabtesco erstmalig einen Servomotor in<br />
Kombination mit dem bewährten RV-<br />
Getriebe. Damit macht das Unternehmen<br />
einen weiteren wichtigen Schritt bei der<br />
Entwicklung vom reinen Getriebelieferanten<br />
zum Anbieter von Komplettlösungen.<br />
Die Nabtesco Precision Europe GmbH baut<br />
seine Engineering-Kompetenzen in Deutschland<br />
und Europa weiter aus. Vom 24. bis<br />
26. November präsentiert das Unternehmen<br />
auf der SPS <strong>2015</strong> in Nürnberg eine neue<br />
Antriebslösung.<br />
Um bei der Anwendung in der Werkzeugmaschine<br />
Platz zu sparen, hat Nabtesco einen<br />
Hochpräzisions-Servo-Antrieb entwickelt, der<br />
zukünftig als Alternative zum Direktantrieb<br />
zum Einsatz kommen kann. Wurden früher<br />
in Fräs- oder Schwenkköpfen hauptsächlich<br />
Schneckengetriebe eingesetzt, galten Direktantriebe<br />
bis heute als Stand der Technik. Die<br />
Entwickler von Nabtesco kombinieren nun<br />
einen Flach-Servomotor mit der bewährten<br />
ompakter Servomotor<br />
kombiniert<br />
mit einem<br />
rzisionsgetriebe<br />
für erkzeugmaschinen<br />
Präzisionsgetriebetechnologie. Diese Lösung<br />
bietet die Vorteile eines Direktantriebs <br />
allerdings bei wesentlich geringerem Bauraum.<br />
Durch das Zusammenwirken mit dem<br />
Reduziergetriebe von Nabtesco können höhere<br />
Kräfte übertragen werden und ein deutlich<br />
kleinerer Motor zum Einsatz kommen. Die<br />
Platzersparnis beträgt bei gleichen Leistungsdaten<br />
bis zu 50 Prozent beim Einbau in die<br />
Werkzeugmaschine.<br />
eitere orteile der Antriebslsung<br />
Die Konstruktion, bestehend aus Servomotor<br />
und Zykloidgetriebe, ermöglicht höchste<br />
Drehmomente bei exakter Positioniergenauigkeit.<br />
Neben einer einfachen Integration und<br />
geringem Installationsaufwand überzeugt der<br />
Hochpräzisions-Servo-Antrieb durch seine<br />
Wartungsfreiheit und hohe Leistungsdichte.<br />
Auch kundenspezische Anpassungen sind<br />
problemlos möglich. Eine großzügige Hohlwelle<br />
ermöglicht darüber hinaus das Durchführen<br />
von Kabeln, Leitungen oder Lasern.<br />
Servomotor mit<br />
rzisionsgetriebe<br />
Nabtesco Precision Europe GmbH | Tiefenbroicher Weg 15 | 40472 Düsseldorf | Tel: +49 2<strong>11</strong> 17379-0 | info@nabtesco.de | www.nabtesco.de<br />
M
Anzeige<br />
Moderne elektronische Baugruppen werden<br />
immer kleiner und gleichzeitig leistungsstärker.<br />
Damit entwickelt sich auch mehr Wärme, die<br />
über Kühlkörper abgeführt werden muss. CT<br />
bietet maßgeschneiderte Hochleistungskühlkörper<br />
in Kombination mit Lüftern, die zum<br />
Beispiel bei der NRD DRIVESSTEMS Group<br />
(NRD) für den schnellen Wärmeabtransport<br />
in Freuenzumrichtern zum Einsatz kommen.<br />
125 mm x 50 mm x 264 mm (H x L x B).<br />
Das Kühlelement setzt sich aus insgesamt<br />
47 Kühlrippen zusammen und misst<br />
7,5 mm x 20 mm x 240 mm (H x L x B). Die<br />
Kühlkörper wurden präzise auf die Anwendung<br />
zugeschnitten und dabei die Eigenschaften der<br />
Wärme erzeugenden uellen in der Geometrie<br />
des Kühlkörpers und in seiner thermischen<br />
Auslegung berücksichtigt. Damit steigt die<br />
Thermische imulation<br />
reduziert Entwiclungsosten<br />
Erfahrungswerte aus älteren Freuenzumrichterbaureihen<br />
dienten den NRD-Konstrukteuren<br />
als Grundlage für die Dimensionierung<br />
der neuen Hochleistungskühlkörper. Praktische<br />
Tests verizierten deren thermische Eigenschaften.<br />
Daher war in diesem Fall keine<br />
thermische Simulation erforderlich. Liegen<br />
ageschneiderte<br />
ochleistungskühlkrper<br />
Für die Wärmeabfuhr leistungsstarker Fre-<br />
uenzumrichter der kompakten Produktreihe<br />
SK 500E nutzt NRD spezielle, jeweils mit<br />
zwei bis drei Axiallüftern kombinierte Hochleistungskühlkörper<br />
von CT. Die abzuführende<br />
Verlustleistung beträgt dabei von 900 W<br />
bei Umrichtern der Baugröße bis 3,1 kW bei<br />
Baugröße <strong>11</strong>.<br />
Die für die Entwärmung verwendeten Hochleistungskühlkörper<br />
sind modular aufgebaut.<br />
Dadurch lässt sich die erforderliche<br />
Kühloberfläche präzise an das elektronische<br />
Bauteil und dessen Verlustleistung anpassen.<br />
Kühlkörperlängen und -breiten bis zu 600<br />
mm sind möglich. Die Gesamtabmessungen<br />
der maßgeschneiderten Hochleistungskühlkörper<br />
für NRD betragen inkl. Prolträger<br />
Temperatur der Kühlkörper selbst bei Überlast<br />
gegenüber der Umgebungstemperatur nur um<br />
maximal 40 °C an.<br />
ompakt<br />
efzient modular<br />
Der modulare Aufbau ermöglicht die kurzfristige<br />
Realisierung individueller Kühllösungen.<br />
Werkzeugkosten, wie sie bei Druckgusskühlkörpern<br />
auftreten, entfallen. Damit sind<br />
selbst individuelle, exakt an die erforderliche<br />
Kühloberfläche angepasste Kühllösungen wie<br />
für die NRD-Freuenzumrichter vergleichsweise<br />
kostengünstig umsetzbar.<br />
jedoch keine Erfahrungswerte vor, kann eine<br />
Simulation auf Basis der thermodynamischen<br />
Rahmendaten der Anwendung u.a. Verlustleistung,<br />
Größe und Position des Hotspots,<br />
Bauraum, maximal zulässige berflächentemperatur,<br />
zu erwartende Umgebungstemperatur<br />
die Auslegung eines applikationsgerechten<br />
Kühlkörpers deutlich beschleunigen und<br />
kostspielige Praxisversuche minimieren bzw.<br />
ganz eliminieren. Speziell die Differenz zwischen<br />
Umgebungs- und Bauteiltemperatur,<br />
das ΔT, ist eine entscheidende Information,<br />
denn es fließt in die Berechnung des Wärmewiderstands<br />
R th<br />
des Kühlkörpers ein. Je<br />
niedriger dieser R th<br />
-Wert ist, desto höher ist<br />
der Wärmefluss und desto besser die kühlende<br />
Wirkung, erklärt Georg Laskowsky, Verkaufsleiter<br />
bei CT.<br />
CT Thermal Solutions GmbH | Lötscher Weg 104 | 41334 Nettetal | Tel.: +49 2153 7374-0 | info@ctx.eu | www.ctx.eu<br />
M
Anzeige<br />
Die HEMA Maschinen- und Apparateschutz<br />
GmbH hat eine neue Baureihe entwickelt,<br />
die sich für Klemmungen auf der Linearschiene<br />
und für den Einsatz als Scheibenbremse<br />
eignet. Dank einer speziellen Technik haben<br />
die Bremsen nun mehr Kraft bei kompakter<br />
Bauform.<br />
in einem Spannungsbereich von 24 bis 2V<br />
DC eignet. Der Actuator wird als pneumatische,<br />
elektromagnetische und auf Wunsch<br />
auch als hydraulische Version erhältlich sein.<br />
Mit der neuen Actuator-Baureihe erweitert<br />
HEMA sein Sortiment um ein offenes<br />
das trotz kompakter Bauform höhere Kräfte<br />
und einen Booster-Betrieb ermöglicht. Dieser<br />
dient als zusätzliche Kraftverstärkung. Das<br />
intelligente System des Actuators teilt die<br />
Klemm- und Bremskraft auf mehrere Nehmerkolben<br />
auf der Aktor wird so zum Doppelaktor.<br />
So wird der gesamte Hub halbiert<br />
raftvolle<br />
Industriescheibenbremse<br />
Actuator nennt das Seligenstädter Unternehmen<br />
die kompakte Industriescheibenbremse<br />
mit hohen Brems- und Haltekräften. Sie kann<br />
zum einen als Haltebremse mit Sicherheitsfunktion<br />
für schnell rotierende Maschinenwellen<br />
eingesetzt werden, um Lasten sicher<br />
abzubremsen und bei einem Maschinenstillstand<br />
zu halten. Zum anderen lässt sie sich<br />
als Positionierbremse mit Absturzsicherung<br />
auf Linearachsen verwenden. Werkzeuge<br />
oder Werkstücke können so bei translatorischen<br />
Bewegungen punktgenau xiert werden<br />
ein Herabfallen oder Gleiten entlang<br />
der Schiene ist nicht möglich. Die Actuator-<br />
Baureihe erfüllt hohe Anforderungen an<br />
die Steigkeit und ein geringes Spiel, beschreibt<br />
HEMA-Geschäftsführer Steffen Walter<br />
die Vorteile des Brems- beziehungsweise<br />
Klemmsystems, das sich vor allem für den<br />
Einsatz im Umfeld der Werkzeugmaschinen<br />
passives Klemm- beziehungsweise Bremssystem<br />
für rotatorische und translatorische<br />
Bewegungen, das als Feststell-, Notstopp-,<br />
Betriebs- oder Sicherheitsbremse eingesetzt<br />
werden kann.<br />
ie Actuator-<br />
aureihe Sicher<br />
gebremst mit<br />
doppelter raft<br />
Um die neue Industriescheibenbremse Actuator<br />
möglichst platzsparend zu konstruieren,<br />
haben die Ingenieure bei HEMA für die Actuator-Baureihe<br />
ein Aktorsystem entwickelt,<br />
und der Energiebedarf in der Anzugsphase<br />
der Aktoren sinkt. Eine unabhängige Steuerungsführung<br />
pro Kanal macht das System<br />
zudem redundant und somit noch sicherer.<br />
Der Einbauraum der Bremse beträgt gerade<br />
einmal 200 x 190 x 210 mm bei einem Gewicht<br />
von lediglich 25 kg.<br />
Das Halte-/Bremssystem kann mit applikationsspezischen,<br />
für den Einsatz in<br />
hochbelasteten Industriescheibenbremsen<br />
geeigneten Belägen ausgestattet werden.<br />
Sonderausführungen mit Sinter- und Gummibelägen<br />
sind genauso möglich wie ein einfacher<br />
und verdrehsicherer Tausch und eine<br />
manuelle Justierung.<br />
HEMA Maschinen- und Apparateschutz GmbH | Seligenstädter Straße 2 | 63500 Seligenstadt | Tel.: +49 612 773-0 | info@hema-group.com | www.hema-group.com<br />
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Anzeige<br />
alle <br />
Stand <br />
Dezentrale Kleinservoantriebe liegen im<br />
Trend. Das Systemhaus für Antriebstechnik<br />
A-Drive bietet unterschiedliche Lösungen für<br />
verschiedene Anforderungen. Die Baureihe<br />
Pegasus ist die richtige Wahl für Anwender,<br />
die ein besonders kostengünstiges Produkt<br />
benötigen.<br />
Servoantriebe vereinen Motor, Geber und<br />
Elektronik in einem Gerät, dadurch protiert<br />
der Anwender von vielfältigen Vorteilen.<br />
So sind Motor und Ansteuerelektronik automatisch<br />
optimal aufeinander abgestimmt,<br />
der Aufwand für Inbetriebnahme und Installation<br />
lässt sich reduzieren und die Systeme<br />
benötigen weniger Platz. Die integrierten<br />
Antriebe können Position, Geschwindigkeit<br />
und Kraft regeln oder in der Ablaufsteuerung<br />
für Verfahrprole, Master Slaves und<br />
Synchronisationsaufgaben verwendet werden.<br />
Konkrete Anwendungsbeispiele sind<br />
Drehteller, Kleinextruder oder CNC-Systeme,<br />
die wiederum in der Verpackungs- und<br />
Kunststofndustrie sowie in der Medizintechnik<br />
nachgefragt werden.<br />
Die Kleinservo-Baureihe Pegasus ist das Ergebnis<br />
langjähriger, enger Zusammenarbeit<br />
mit führenden Herstellern von Verpackungsmaschinen.<br />
Ziel war die Entwicklung eines<br />
vollwertigen, aber besonders kompakten<br />
Servoantriebs, der bei minimalen Herstellungskosten<br />
alle Vorzüge der dezentralen<br />
Antriebstechnik in sich vereint. Das wiederum<br />
erfordert einen hohen Standardisierungsgrad<br />
und ein Produktdesign, das sich<br />
einfach produzieren lässt.<br />
Servotechnik<br />
zum reis eines<br />
Schrittmotors<br />
egasus<br />
ezentraler<br />
leinservo-Antrieb<br />
Entstanden ist eine kostengünstige, standardisierte<br />
Antriebslösung, mit der der Kunde<br />
Servotechnik zum Preis eines Schrittmotor-Antriebs<br />
erhält. Gleichwohl eignet sich<br />
diese Baureihe auch für hochperformante<br />
Anwendungen in vielfältigen Einsatzbereichen.<br />
Bei der Entwicklung legte man Wert<br />
auf eine einfache Herstellung die Pegasus-<br />
Antriebe werden in Serie gefertigt und sind<br />
somit kurzfristig lieferbar. Sie sind in den<br />
zwei Baugrößen 40 und 60 mm erhältlich.<br />
Die Leistung liegt bei 50 bis 300 W, die<br />
Versorgungsspannung bei 24 bis 0 VDC.<br />
Der Kleinservo verfügt über einen induktiven<br />
12-Bit-Geber, EtherCAT wird unterstützt.<br />
A-Drive Technology GmbH | Ziegelhüttenweg 4 | 65232 Taunusstein | Tel.: +49 612 9755-0 | info@a-drive.de | www.a-drive.de<br />
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cglandmarshutterstoc.com<br />
Anzeige<br />
Spezial-ugellager<br />
für hohe rehzahlen<br />
Portal-Messmaschinen sind aufwendige und<br />
teure 3D-Messgeräte, die vor allem in der<br />
ualitätssicherung eingesetzt werden. Dort<br />
dienen sie der automatisierten Aufnahme und<br />
Speicherung von Messdaten an zu überprüfenden<br />
Werkstücken. Um möglichst genaue<br />
Ergebnisse erzielen zu können, übernehmen<br />
in den Maschinen spezielle Präzisionsmotoren<br />
die Steuerung der Messachsen. Diese müssen<br />
trotz hoher Drehzahlen eine besondere Vibrationsarmut<br />
und Laufruhe gewährleisten. Eine<br />
entscheidende Rolle spielt dabei die Auswahl<br />
der geeigneten Kugellager.<br />
Die Kern Antriebstechnik GmbH hat sich auf die<br />
Entwicklung und Produktion von hochpräzisen<br />
Elektromotoren unter anderem für Messmaschinen<br />
spezialisiert, wobei das Unternehmen<br />
auch im Bereich der Magnetkupplungen und<br />
-bremsen sowie der Spulenwickeltechnik aktiv<br />
ist. Der Systemintegrator bietet seinen Kunden<br />
einen umfassenden Service, angefangen bei<br />
Konzeption, Entwicklung und Konstruktion bis<br />
hin zum hausinternen Prototypen- und Musterbau<br />
und der Serienfertigung. Je nach Einsatzgebiet<br />
wird das Produkt dabei individuell auf<br />
die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten.<br />
Größten Wert legt Kern auf ualität auch<br />
und gerade bei den verwendeten Komponenten.<br />
So setzt das Unternehmen bereits seit<br />
über zehn Jahren auf Wälzlager des Karlsruher<br />
Spezialisten Findling. Wenn ein Kugellager in<br />
chste rzision<br />
im Antrieb für<br />
genaue essergebnisse<br />
einen unserer Motoren eingebaut wird, wird es<br />
Teil des Gesamtproduktes, für das wir mit unserem<br />
Markennamen stehen, so Peter Schönherr,<br />
Leiter Konstruktion und Entwicklung bei<br />
Kern Antriebstechnik. Umso wichtiger ist<br />
es für uns, dass wir uns wie bei Findling auf<br />
die ualität der zugelieferten Komponenten<br />
absolut verlassen können.<br />
as richtige ager für die<br />
eweilige Anwendung<br />
In den verschiedenen Produktbereichen von<br />
Kern müssen die Findling-Lager ganz unterschiedliche<br />
Anforderungen erfüllen. In den<br />
Hysteresebremsen der Antriebsexperten aus<br />
Friedrichshafen ist vor allem der Leichtlauf im<br />
ungebremsten Zustand gefragt. Im Motorenbau<br />
hingegen sind ein guter Rundlauf und ein<br />
leiser Betrieb unumgänglich Letzteres ist vor<br />
allem wichtig bei geräuschempndlichen Anwendungen<br />
wie dem Antrieb von High-End-<br />
Plattenspielern.<br />
Die Präzisionsmotoren für Portal-Messmaschinen<br />
sind bezüglich der eingesetzten Lager ein<br />
Sonderfall. Hier fallen mit bis zu 3.000 U/min<br />
hohe Drehzahlen an. Für eine optimale Positioniergenauigkeit<br />
der Messmaschine müssen<br />
die Lager trotzdem eine sehr hohe Laufruhe<br />
gewährleisten. Zudem ist ein gleichmäßig<br />
geringes Spiel essenziell sonst schlagen die<br />
M
Anzeige<br />
Lager aus und die Welle sitzt nicht mehr zentrisch<br />
im Gehäuse. Eine weitere Anforderung<br />
ist eine besonders lange Lebensdauer, denn<br />
Messmaschinen sind teuer und müssen ihren<br />
Dienst entsprechend über Jahre und Jahrzehnte<br />
erfüllen, ohne dass Probleme mit dem Antrieb<br />
auftreten dürfen, so Schönherr.<br />
pezialager für räzision<br />
und chnelligeit<br />
Entsprechend des jeweiligen Einsatzbereichs<br />
wählt Kern das passende Lager für das jeweilige<br />
Produkt immer unterstützt von der herstellerunabhängigen<br />
Beratung durch Findling.<br />
Sollten wir in unserem Portfolio von über<br />
22.000 unterschiedlichen Standard-Lagertypen<br />
für die Anwendung unseres Kunden nicht<br />
fündig werden, so haben wir die Möglichkeit,<br />
auf die bereits auf spezielle Anwendungsfälle<br />
optimierte etreme-Serie zurückzugreifen. Alternativ<br />
entwickeln und konstruieren wir ein<br />
maßgeschneidertes Wälzlager für den Kunden,<br />
so Steffen Reinbold, Leiter Technik und<br />
Entwicklung bei der Findling Wälzlager GmbH.<br />
Im Fall der Präzisionsmotoren für die Messmaschinen<br />
empfahlen die Karlsruher Spezialisten<br />
die neuen speed-Lager für hohe Drehzahlen.<br />
Sie bieten eine längere Lebensdauer, bessere<br />
Laufeigenschaften als Standard-Premiumlager<br />
und überzeugen als optimiertes Standardsortiment<br />
mit einem günstigen Preis sowie einer<br />
kurzen Lieferzeit. Die speed-Baureihe für<br />
Hochgeschwindigkeitsapplikationen basiert<br />
auf bewährten Standard-Rillenkugellagern der<br />
Supra-Klasse. Da in diesem Segment die Laufeigenschaften<br />
eine besondere Rolle spielen,<br />
erfüllen die Lager höchste Ansprüche an die<br />
berflächengüte und Prolierung der Laufbahnen.<br />
Sie werden in der Toleranzklasse P6 mit<br />
erhöhter Präzision und Rundlaufgenauigkeit<br />
gefertigt. Die Lagerluft ist durch Einengung<br />
der Toleranz auf die hohen Geschwindigkeiten<br />
angepasst. Dies ermöglicht die optionale Einstellung<br />
der Restlagerluft durch die Wahl der<br />
Gehäuse- und Wellenpassung, wie es die Anwendung<br />
von Kern erfordert.<br />
pezielle Modiationen<br />
Vergleichstests mit ausgewählten Typen auf<br />
dem Leistungsprüfstand bestätigen die erhöhte<br />
Rundlaufgenauigkeit und Laufruhe im<br />
Vergleich zu einem Standard-Premiumlager.<br />
Dies wird durch die eingeschränkte Lagerluft<br />
und eine höhere Fertigungspräzision in den<br />
Anschlussmaßen erreicht. Des Weiteren wurde<br />
durch die Modikation der Dichtungen ein<br />
reduziertes Anlauf- sowie Reibmoment berücksichtigt.<br />
Für die Antriebe der Messmaschinen<br />
kommt die Dichtungsvariante 2RSDD also<br />
eine beidseitig in Nut geführte, axial anliegende<br />
schleifende Gummidichtung zum Einsatz. Sie<br />
reduziert zusätzlich die Eigenerwärmung des<br />
Lagers, sodass die Leistungsfähigkeit nochmals<br />
gesteigert wird. Im Vergleich zu einer RS-Standarddichtung<br />
ließ sich die Eigenerwärmung um<br />
bis zu 10 °C reduzieren, was die Lagerlebensdauer<br />
unmittelbar beeinflusst. ptional ist bei<br />
den speed-Lagern auch eine berührungslose<br />
Dichtungsvariante (LLB) verfügbar. Zudem<br />
sorgt ein spezielles hochreines, niedrig viskoses<br />
und geräuscharmes Fett mit hervorragendem<br />
Anlaufverhalten und für einen optimalen<br />
Betrieb bei hohen Drehzahlen. Zum Einsatz<br />
kommt ein Hochleistungsfett für einen Temperaturbereich<br />
von -40 bis +150 °C. Lager mit<br />
C3-Lagerluft sind mit einem Hochtemperaturfett<br />
bis +10 °C ausgestattet. Damit kann die<br />
Lebensdauer bei hohen Betriebstemperaturen<br />
nochmals gesteigert werden: Es hat noch bei<br />
+177 °C eine Lebensdauer nach ASTM D 3336<br />
von über 750 Stunden. Viele dieser Parameter<br />
sind für Kern von entscheidender Relevanz, so<br />
Reinbold. Die Anwendungen bei Kern sind anspruchsvoll,<br />
trotzdem konnten wir mit den bewährten,<br />
speziell optimierten speed-Lagern<br />
eine kurze Lieferzeit einhalten und somit eine<br />
reibungslose Fertigung gewährleisten.<br />
undenbindung durch<br />
onstante ualität<br />
Bei Kern Antriebstechnik haben sich die<br />
speed-Lager im Einsatz bewährt das gilt<br />
auch für alle anderen Produkte, die das Unternehmen<br />
von Findling bezieht. Die Erfahrung<br />
mit anderen Lieferanten hat gezeigt, dass das<br />
ualitätsniveau durchaus schwanken kann.<br />
Das führt bei erhöhtem Ausschuss in unserem<br />
Haus zu Lieferschwierigkeiten oder im<br />
schlimmsten Fall zu Motorausfällen bei den<br />
Kunden, so Schönherr. Bei Findling erhalten<br />
wir hochualitative Lager zu einem guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis und können uns<br />
zudem stets auf eine pünktliche Lieferung verlassen.<br />
Ein weiteres gemeinsames Projekt ist<br />
bereits in Sicht: Kern plant eine neue Motorengruppe<br />
mit mehreren Linien, und schon jetzt ist<br />
klar: Die Wälzlager werden aus dem Sortiment<br />
von Findling stammen.<br />
Lager finden und<br />
Smartwatch<br />
gewinnen!<br />
xmas.findling.com<br />
Findling Wälzlager GmbH | Schoemperlenstraße 12 | 7615 Karlsruhe | Tel.: +49 721 55999-0 | info@ndling.com | www.ndling.com<br />
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sungen<br />
für erkzeugmaschinen<br />
adm otolia.com<br />
RTB-Lager<br />
Werkzeugmaschinen sind heute in fast<br />
jeden industriellen Produktionsprozess eingebunden.<br />
Entsprechend hoch sind die Anforderungen<br />
an ihre Wirtschaftlichkeit, Präzision<br />
und Zuverlässigkeit und damit an die<br />
ualität der verbauten Komponenten. Die<br />
Rodriguez GmbH kann mit ihrem umfassenden<br />
Portfolio an Lagerlösungen sämtliche<br />
Anforderungen der Werkzeugmaschinenbranche<br />
bestens bedienen.<br />
Die leistungsstarken, doppelreihigen Axialschrägkugellager<br />
vom Typ DRF mit ihrem<br />
60°-Druckwinkel und Durchmessern von<br />
12 bis 40 mm kommen vor allem bei der<br />
Axialschrägkugellager (DRF/DRN)<br />
Lagerung der Haupt- und Vorschubspindel<br />
zum Einsatz. Hier sind hohe Genauigkeit und<br />
Leistungsfähigkeit über einen langen Zeitraum<br />
hinweg erforderlich. Die vorgespannten Lager<br />
nehmen gleichzeitig Radial- und Axialbelastungen<br />
aus beiden Richtungen auf, sind wartungsarm,<br />
schnell montiert und erlauben sehr<br />
hohe Drehzahlen. Ihre hohe axiale Steigkeit<br />
und Rundlaufgenauigkeit garantieren eine präzise<br />
Werkzeugpositionierung und zuverlässige<br />
Wiederholbarkeit.<br />
echanik mit dem<br />
geissen tas<br />
Für die Positionierung von Dreh- oder Rundtischen<br />
bieten sich die hochpräzisen bidirektionalen<br />
Radial-Axial-Präzisions-Zylinder-<br />
Rollenlager der RTB-Serie (Rotary Table<br />
Bearings) an. Sie überzeugen durch ein sehr<br />
präzises und kippsteifes Verhalten und erfüllen<br />
problemlos die hohen Anforderungen der<br />
spanenden Bearbeitung an Genauigkeit, Tragfähigkeit<br />
und Steigkeit.<br />
Vor allem für die radiale/axiale Abstützung von<br />
Kugelgewindespindeln in Werkzeugmaschinen<br />
wurden die Nadel-Axial-Zylinderrollenlager<br />
der SRB-Serie entwickelt. Aufgrund ihrer<br />
besonderen Konstruktion besitzen sie einen<br />
geringen Gesamtumfang und eine hohe Stei-<br />
gkeit. Die Kreuzrollenlager der RB-Baureihe<br />
dagegen sind die passende Lösung, wenn der<br />
Platz knapp bemessen ist oder flexible Konstruktionen<br />
benötigt werden. Sie kombinieren<br />
eine kompakte Bauweise und die Eigenschaft,<br />
hohe axiale Belastungen in beide Richtungen<br />
zu bewegen, mit radialen Belastungen und hohen<br />
Kippmomenten. Hauptanwendungen sind<br />
Rundschalttische, Drehtische und Spindeln mit<br />
horizontaler und vertikaler Achse.<br />
Zunehmend kommen auch die leichten und<br />
platzsparenden Reali-Slim ® -Dünnringlager<br />
in Werkzeugmaschinen zum Einsatz beispielsweise<br />
in Werkzeugwechslern oder<br />
Spindeln mit großem Außendurchmesser.<br />
Besonders die Hybridausführung dieser Lager<br />
mit ihren abriebfesten und hochtemperaturbeständigen<br />
Keramikkugeln bieten sich für den<br />
Einsatz in Werkzeugmaschinen an. Denn sie<br />
Reali-Slim ® -Dünnringlager<br />
benötigen nur ein Minimum an Schmiermittel<br />
und sind deutlich weniger anfällig gegenüber<br />
aggressiven Reinigungssubstanzen und Kühlmittel.<br />
Rodriguez GmbH | Ernst-Abbe-Straße 20 | 52249 Eschweiler | Tel.: +49 2403 70-0 | info@rodriguez.de | www.rodriguez.de<br />
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alle <br />
Stand <br />
NRD DRIVESSTEMS führt auf der SPS IPC<br />
Drives seine aktuellen Freuenzumrichter vor,<br />
die jetzt mit neuen Microcontrollern, neuer<br />
Firmware und einer integrierten SPS ausgestattet<br />
sind.<br />
eue<br />
mrichtergenerationen<br />
Die Umrichter zur Motormontage oder<br />
Installation im Schaltschrank eignen sich nun<br />
außer zur Regelung von Asynchronmotoren<br />
auch für Synchronmotoren. Dies ist besonders<br />
wichtig für Motoren der Efzienzklasse<br />
IE4. Selbst ohne Geberrückführung lassen<br />
sich nun dynamische Antriebsaufgaben ausführen.<br />
So können beispielsweise Kunden,<br />
die bisher IE3-Motoren mit Geber nutzen,<br />
durch einen Umstieg auf IE4-Motoren ohne<br />
Geber Energie und Kosten einsparen. NRD-<br />
Umrichter der neuen Generation beherrschen<br />
zudem antriebsnahe SPS-Funktionen. Dies<br />
er Antrieb mit<br />
integrierter SS<br />
kann externe Steuerungen deutlich entlasten<br />
mitunter können bisher benötigte zusätzliche<br />
Kleinsteuerungen komplett entfallen.<br />
Die Umrichter unterstützen die herstellerunabhängigen<br />
Motion-Control-Funktionsblöcke<br />
der PLCopen. Sie lassen sich in Strukturiertem<br />
Text oder Anweisungsliste nach IEC<br />
6<strong>11</strong>31-3 frei programmieren. Dies verringert<br />
die Komplexität der Applikationsentwicklung<br />
und reduziert die damit verbundenen Kosten.<br />
Kundenspezische antriebsnahe Funktionen<br />
können mit der Umrichter-SPS ohne eine<br />
applikationsspezische Firmware realisiert<br />
werden, sodass auch keine kostenintensive<br />
Verizierung und Validierung erforderlich ist.<br />
DERANTRIEB<br />
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NORD DRIVESYSTEMS:<br />
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eistungsumfang<br />
Auf der SPS IPC Drives in Nürnberg vom<br />
24. bis 26. November <strong>2015</strong> zeigt SIEB MEER<br />
mit dem SD2, SD2S, SD2R und dem SD2M leistungsstarke<br />
und bewährte Systeme aus dem<br />
Bereich der Antriebs- und Einspeisetechnik.<br />
Die Geräteserien SD2S/SD2 und SD2M können<br />
mit einem erweiterten Leistungsumfang<br />
aufwarten. Besuchen Sie uns in Halle<br />
4 an Stand 4-230.<br />
Wir entwickeln unsere bewährten Produkte<br />
stetig weiter, so Torsten Blankenburg,<br />
Vorstand Technik bei SIEB MEER. So ist<br />
unser beliebter Antriebsverstärker SD2S nun<br />
auch mit einer EtherCAT-Schnittstelle verfügbar.<br />
Auch beim Antriebssystem SD2 gibt es<br />
Neues: Es bietet beim Betrieb von sensorlosen<br />
Motoren erweiterte Sicherheitsfunktionen wie<br />
zum Beispiel ein zuverlässiges Drehzahl-Null-<br />
Monitoring sowie die sichere Begrenzung<br />
einer maximalen Ausgangsfreuenz. Nicht<br />
zuletzt erweitert SIEB MEER den erst letztes<br />
Jahr auf der SPS vorgestellten, innovativen<br />
Antriebsverstärker SD2M um eine Leistungsvariante<br />
mit 229 kVA. Mit dieser Ausführung<br />
stehen die Vorteile der Multilevel-Technologie<br />
nun auch für Motoren von ca. 90..220 kW<br />
zur Verfügung: Anwender protieren vor<br />
allem von einer geringeren Motorerwärmung.<br />
Einsatzgebiete sind vorrangig Turbo-Kompressoren<br />
und Turbo-Blower.<br />
Die Besucher der SPS können sich außerdem<br />
von den Vorzügen des SD2R überzeugen. Der<br />
Einspeiseumrichter ist für den Leistungsbereich<br />
zwischen 15 kVA und 100 kVA erhältlich<br />
und bewährt sich zum Beispiel in (Ab-)<br />
Gasentspannungsturbinen, Mikrogasturbinen,<br />
RC-Anlagen oder Schwungmassenspeichern.<br />
Dort dient er als Schnittstelle<br />
zwischen dem hochdrehenden Generator<br />
unktgenaue<br />
sungen von<br />
SI <br />
(max. 2.000 Hz) und dem öffentlichen Stromnetz.<br />
Der SD2R beinhaltet den Generatorumrichter<br />
sowie den Netzwechselrichter, der<br />
die Einhaltung der gültigen Anwenderregel<br />
VDE AR-N 4105 gewährleistet. Das System<br />
ermöglicht sowohl den generatorischen als<br />
auch den motorischen Betrieb. Die integrierte<br />
Bremsschaltung schützt den Rotor auch bei<br />
Netzausfall gegen Überdrehzahl.<br />
Nicht zuletzt zeigt SIEB MEER auf der<br />
Messe in Nürnberg Beispiele für kundenspezische<br />
Lösungen, die auf Basis der bestehenden<br />
Geräteplattformen SD2x und SD3 entwickelt<br />
wurden. Das Lüneburger Unternehmen<br />
realisiert Lösungen für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
mit Synchron- oder Asynchronmotoren<br />
bis .000 Hz (40.000 1/min)<br />
sowie dynamische Motion-Anwendungen,<br />
zum Beispiel in der Schraub- und Presstechnik.<br />
Der Auftraggeber deniert vorab den<br />
Funktionsumfang für Hard- und Software für<br />
das Endgerät. Dies gewährleistet eine optimale<br />
Anpassung der Bauform und -größe, der<br />
Schnittstellen und der Leistung an die spezischen<br />
Einsatzbedingungen. Zusätzlich stehen<br />
vielfältige Softwarefunktionen für Benutzerschnittstellen,<br />
Statistiken, Kameraintegration,<br />
Kommunikation, Datenspeicherung sowie ein<br />
integrierter Web-Server zur Verfügung. Die<br />
Umsetzung der individuellen Lösungen erfolgt<br />
flexibel, kostenefzient und zeitnah.<br />
alle <br />
Stand <br />
SIEB MEER AG | Auf dem Schmaarkamp 21 | 21339 Lüneburg | Tel. +49 4131 203-0 | info@sieb-meyer.de | www.sieb-meyer.de<br />
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Stand <br />
Pünktlich zur SPS IPC Drives vom 24. bis 26.<br />
November <strong>2015</strong> in Nürnberg präsentiert die<br />
Automatisierung Messtechnik ptik GmbH<br />
(AM) die neue Generation ihrer Längenund<br />
Winkelmesssysteme. Die Abtastköpfe<br />
überzeugen durch eine noch bessere Performance,<br />
höhere Auflösungen und Drehzahlen<br />
sowie zusätzliche Schnittstellen.<br />
Seit 21 Jahren realisiert das österreichische<br />
Unternehmen AM Messsysteme für geometrische<br />
Größen basierend auf dem induktiven<br />
Abtastprinzip AMSIN . Alle Abtastköpfe<br />
ob rotativ oder linear wurden jetzt mit<br />
einer komplett neuen Auswerteelektronik<br />
versehen und bieten nun eine Positionsabweichung<br />
von unter 0,3 Mikrometer innerhalb<br />
einer Signalperiode. Darüber hinaus<br />
verfügen die Sensoren über neue absolute<br />
Schnittstellen (EnDat 2.2, Mitsubishi,<br />
askawa), inkrementelle Schnittstellen<br />
(1Vpp bis zu 20 m, TTL bis zu 0,05 m) sowie<br />
serielle Schnittstellen.<br />
eue<br />
lektronik<br />
für leistungsstarke<br />
essssteme<br />
Mehr erformance bei optimierter<br />
ignalualität<br />
Die neuen Längen- und Winkelmesssysteme<br />
glänzen nicht nur durch ihre verbesserte Performance,<br />
auch die Laufruhe bei Direktantrieben<br />
hat sich durch die weiter optimierte<br />
Signalualität markant verbessert. Zudem<br />
wurde der Toleranzbereich für die zulässige<br />
Versorgungsspannung der Abtastköpfe erweitert.<br />
Ein drastisch reduziertes Signalrauschen<br />
aufgrund verbesserter automatischer Signalkompensation<br />
(Amplitude, ffset und<br />
Phase) sorgt für eine höhere Regeldynamik<br />
der Messsysteme. Zudem sind mit der neuen<br />
Generation höhere Auflösungen bis zur maximalen<br />
Drehzahl von bis zu 26.000 U/min<br />
realisierbar.<br />
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mehr Schnittstellen<br />
bessere erformance<br />
ntelligente und oll ompatible<br />
ensoren<br />
Die neuen Messsysteme ermöglichen<br />
hohe Drehzahlen und exzellente Langsamlaufeigenschaften<br />
in ein und demselben<br />
Sensor. Zudem erreichen sie<br />
eine noch höhere Wiederholgenauigkeit<br />
als die Vorgängermodelle von unter<br />
einem Mikrometer bzw. unter einer<br />
Winkelsekunde. Bei den rotativen Abtastköpfen<br />
können die Drehzahlen für<br />
hochgenaue Anwendungen auch verdoppelt<br />
werden.<br />
Die neue Sensoren-Generation von AM ist<br />
mechanisch und elektrisch voll kompatibel<br />
zu bisherigen Längen- und Winkelmesssystemen<br />
und kommt zum Beispiel in Werkzeugmaschinen,<br />
Maschinen für die Blech- und<br />
Metallverarbeitung, Bestückungsautomaten,<br />
Direktantrieben und der Medizintechnik zum<br />
Einsatz.<br />
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Unter der Bezeichnung Silver Line bietet die<br />
Groschopp AG zahlreiche bewährte Motor-<br />
Getriebe-Kombinationen in einem besonders<br />
robusten Edelstahl-Gehäuse. Vor allem für<br />
Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />
werden die Motoren aufgrund ihrer guten<br />
hygienischen Eigenschaften breit genutzt.<br />
Das neueste Modell, der dezentrale Servomotor<br />
des Typs ESK NI, ist vor allem für den<br />
Einsatz in der Automatisierungs- und Fördertechnik<br />
der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />
konzipiert.<br />
Die Bezeichnung Silver Line steht für kompakte<br />
Antriebe, die mit einem Gehäuse aus<br />
Edelstahl mit gerundeten Kanten ausgestattet<br />
sind. Dieses hygienegerechte Design<br />
ohne Ecken und Kanten verhindert die Ansammlung<br />
von Verschmutzungen. Die berflächen<br />
werden feinstgedreht und teilweise<br />
sogar poliert wodurch die berflächenrauhigkeit<br />
gezielt reduziert werden kann. Somit<br />
erfüllen die Silver Line Lösungen besondere<br />
Anforderungen an Hygiene oder Korrosionsbeständigkeit<br />
in der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie,<br />
wo sich die innovative Antriebs-Reihe<br />
von Groschopp inzwischen auch<br />
sehr erfolgreich etabliert hat: Die speziellen<br />
Motoren werden dort unter anderem in Dosieranlagen,<br />
in Pumpensystemen und in der<br />
Fördertechnik eingesetzt. Durch die Verwendung<br />
von Edelstahl für die Motorgehäuse ergeben<br />
sich jedoch auch Herausforderungen:<br />
Der Werkstoff ist zwar besonders korrosionsbeständig,<br />
aber nur wenig wärmeleitfähig.<br />
Um die geforderte Leistung für die jeweilige<br />
Baugröße zu erhalten, muss das Motorenkonzept<br />
sehr ausgereift sein. Als Basis für die<br />
verschiedenen Silver Line-Modelle werden<br />
deshalb bewährte Typen eingesetzt: Unsere<br />
Silver Line ist eine Lösung für Anwender,<br />
die sehr gezielt nach einer hygienischen oder<br />
sehr korrosionsbeständigen Lösung suchen,<br />
so Thomas Georg Wurm, Geschäftsführer bei<br />
der Groschopp Vertriebsgesellschaft.<br />
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ebensmittelindustrie<br />
Für hochdynamische Positionieraufgaben<br />
sind die Servomotoren im Produktspektrum<br />
von Groschopp zuständig. Innerhalb<br />
der Silver Line-Familie ist dies die Serie ESK<br />
mit integrierter Elektronik, die ihr volles<br />
Drehmoment bereits ab der Drehzahl Null<br />
zur Verfügung stellt. Das Gehäuse wurde<br />
verjüngt, um Vorteile im Wärmeübergang<br />
zu schaffen. Je nach vorgesehenem Einsatzgebiet<br />
gibt es verschiedene Anschlussmöglichkeiten.<br />
Wenn eine dichte und druckfeste<br />
Verbindung benötigt wird, ist die Verschraubung<br />
zu empfehlen, durch die der Antrieb<br />
dann IP69 entspricht. Die ESK-Motoren sind<br />
standardmäßig mit einem Resolver-Gebersystem<br />
ausgerüstet, optional sind aber auch<br />
Hiperface sowie EnDat 2.1, 2.2. möglich.<br />
Eine Alternative zu den Edelstahlmotoren<br />
sind im Übrigen Antriebe aus Aluminium,<br />
die mit speziellen berflächen für Lebensmittelanwendungen<br />
versehen werden: Für<br />
renommierte Hersteller in der Wägetechnik<br />
und der Verpackungsindustrie hat Groschopp<br />
zum Beispiel Antriebe aus Aluminium<br />
realisiert, die mit HART-CAT bzw.<br />
SILA-CAT beschichtet wurden.<br />
Bei diesen Beschichtungen handelt es sich um eine<br />
Marke der AHC berflächentechnik GmbH.<br />
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und Strategie<br />
Fachmessen, Fachmagazine, Branchen,<br />
Märkte, Portale und, und, und... Wer hier<br />
den Überblick behalten möchte, sollte sich<br />
auskennen. Ansonsten ist es ratsam, einen<br />
Experten an seiner Seite zu haben, der den<br />
Dschungel der PR und des Marketing im<br />
Industriebereich besonders gut kennt. Die<br />
Experten von Köhler + Partner können für<br />
Sie Licht ins Dunkel bringen.<br />
Seit über 40 Jahren baut die inhabergeführte<br />
und international tätige Agentur verschiedenste<br />
Marken der Industriebranche auf.<br />
Zunächst als reine PR- und Media-Agentur<br />
aufgestellt, spezialisierte sich Köhler +<br />
Partner auf die Investitionsgüterbranche<br />
und den Bereich B2B. Mittlerweile betreut<br />
das 37-köpge Team über 40 Kunden in<br />
Deutschland und Europa in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen. Denn abgesehen von<br />
Pressearbeit und Marketing im klassischen<br />
Sinne realisiert die Agentur mittlerweile eine<br />
Vielzahl an Projekten im Print- und nline-<br />
Bereich und versorgt ihre Auftraggeber somit<br />
multimedial sozusagen mit einem Rundum-Sorglos-Paket.<br />
Nicht nur das Leistungsportfolio<br />
von Köhler + Partner, auch die<br />
Anforderungen an Werbung und Marketing<br />
insgesamt haben sich seit der Gründung im<br />
Jahr 1975 erheblich geändert. So entwickeln<br />
jetzt neben 3D-Artisten, Grakern, Fachjournalisten<br />
unter anderem auch Webentwickler<br />
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über den Printjournalismus mit PR-Texten,<br />
Anzeigen und Titelseiten hinaus, Newsletter,<br />
Banner, AdWords, Web-Portale und SE-<br />
Maßnahmen. Klar, dass wir auch die Social-<br />
Media-Klaviatur beherrschen wenn es um<br />
die Dienstleistungen für Kunden geht, wird<br />
nichts dem Zufall überlassen. Zusammen nden<br />
wir für Ihre Marke den richtigen crossmedialen<br />
Mix aus klassischen und neuen<br />
Medien so entstehen die Synergieeffekte,<br />
die Ihr Marketing nach vorn bringen. Das<br />
Know-how des Teams und die Spezialisierung<br />
auf den Industriesektor ermöglichen<br />
hierbei Expertise auf höchstem Niveau.<br />
Gerne gehen wir auf Ihre Wünsche und Anforderungen<br />
ein und unterstützen Sie bei<br />
Planung, Umsetzung und Kontrolle und<br />
neuen Ideen für die Zukunft. Wir kennen die<br />
Branchen, Segmente und Nischen des Industriebereichs<br />
und sprechen die Sprache des<br />
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Viel Wirbel<br />
Berührungslose Wegsensoren trotzen<br />
extremen Bedingungen<br />
Reinhold Hoenicka<br />
Zu einer der tragenden Säulen in der industriellen Messtechnik zählt die<br />
Gruppe der Wirbelstromsensoren. Ihr Messprinzip bietet zahlreiche<br />
Vorteile. Die Embedded Coil Technologie (ECT) eröffnet auf diesem<br />
Gebiet zusätzlich eine Menge neuer Möglichkeiten und Eigenschaften<br />
und verlängert die Liste der möglichen Einsatzgebiete.<br />
D<br />
as Prinzip der Wirbelstrommessung gehört<br />
zu den berührungslosen Sensoren.<br />
Sie werden stets dann verwendet, wenn<br />
schnelle Wegänderungen erfasst werden<br />
sollen, keine Kräfte auf das Messobjekt ausgeübt<br />
werden dürfen, hochempfindliche<br />
Oberflächen eine Berührung nicht zulassen<br />
oder eine lange Lebensdauer der Sensoren<br />
gefordert wird. Das Verfahren ist bei allen<br />
elektrisch leitenden Metallen einsetzbar,<br />
hängt jedoch stark von der Leitfähigkeit des<br />
Messobjektes ab. Da die magnetischen<br />
Wechselfelder Isolatoren ungehindert<br />
durchdringen, können sogar Metalle hinter<br />
einer isolierenden Schicht als Messobjekt<br />
dienen. Durch die Hausung der Sensoren in<br />
Edelstahl bzw. Keramik sind alle Wirbelstromsensoren<br />
unempfindlich gegen<br />
Schmutz, Staub, Feuchte, Öl und Druck. Sie<br />
arbeiten also auch unter Wasser oder in Öl.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Hoenicka ist Produktmanager<br />
bei der Micro-Epsilon Messtechnik<br />
GmbH & Co. KG in Ortenburg<br />
Dennoch unterliegt die Wirbelstromtechnik<br />
einigen Einschränkungen in der Anwendung.<br />
Für jede Applikation ist z. B. eine individuelle<br />
Linearisierung und Kalibrierung<br />
notwendig. Ebenso ist das Ausgangssignal<br />
von den elektrischen und magnetischen<br />
Eigenschaften des Messobjekts abhängig.<br />
Eine schnell traversierende Messung auf ein<br />
ferromagnetisches Metallband ist daher problematisch,<br />
da sich die magnetischen Eigenschaften<br />
im Verlauf des Messobjekts ständig<br />
ändern. Dennoch verhelfen aber genau diese<br />
Restriktionen den EddyNCDT Wegsensoren<br />
von Micro-Epsilon zu der hohen Auflösung<br />
von wenigen zehntel Mikrometern.<br />
Die Embedded Coil Technology<br />
Die neuen EddyNCDT ECT-Sensoren verzichten<br />
gänzlich auf eine herkömmlich<br />
gewickelte Spule. Stattdessen<br />
wird eine extrem flache Spule<br />
in ein anorganisches Material<br />
form- und temperaturstabil<br />
eingebettet. Dadurch können<br />
mit diesen Sensoren völlig neue Geometrien<br />
und Größen erreicht werden. Sie weisen<br />
stets eine besondere Bauform auf, da sie<br />
immer für einen bestimmten Anwendungsfall<br />
konstruiert werden. Diese Technologie<br />
mutet zwar sehr unscheinbar an, besitzt<br />
aber einige entscheidende Vorteile in der<br />
Anwendung. So sind ECT-Sensoren aufgrund<br />
des anorganischen Trägermaterials<br />
sehr temperaturstabil und für Einsätze bis<br />
über 350 °C geeignet. Anwendungen in Ultra-<br />
Hochvakuum und starken elektromagnetischen<br />
Feldern wurden bereits bei hoher<br />
Präzision mehrfach erfolgreich umgesetzt.<br />
Mit dem klassischen Sensoraufbau wäre die<br />
Lösung von solchen außergewöhnlichen<br />
Messaufgaben undenkbar gewesen. Einer<br />
der ersten Anwendungsfälle war das Ausrichten<br />
der Spiegelsegmente im chinesi-<br />
01 Planheitsmessung von Metallbändern<br />
70 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
schen Spiegelteleskop Lamost. 70 Spiegelsegmente<br />
werden hier mit 600 EddyNCDT<br />
ECT-Sensoren zueinander submikrometergenau<br />
ausgerichtet. Entscheidend hierfür ist<br />
die hohe Temperaturstabilität, die beim Öffnen<br />
des Dachs des Observatoriums bei freiem<br />
Sternenhimmel nötig ist. Ein weiteres<br />
Anwendungsbeispiel ist der Serieneinsatz in<br />
der Maschinenüberwachung in der Halbleiterlithographie<br />
mit Nanometerauflösung.<br />
Vorteil ist auch die hohe mechanische<br />
Stabilität, da die Spule direkt in das Trägermaterial<br />
eingebettet ist. So wurde z. B. für<br />
die Messung vom Mahlspalt bei Refinern in<br />
der Papierindustrie ein Sensor entwickelt,<br />
der den hohen Vibrationen und Temperaturen<br />
während des Betriebes standhält.<br />
Äußerst flexibel ist auch die geometrische<br />
Ausprägung der Sensoren. Je nach Kundenanforderung<br />
kann der Sensor entsprechend<br />
angepasst werden. Zusammen mit<br />
der Elektronik wird er eingebettet oder<br />
auch abgesetzt aufgebaut. Bislang wurde<br />
die Technologie für anspruchsvolle Projekte<br />
eingesetzt.<br />
Ganz schön extrem<br />
Das EddyNCDT 3005 von Micro-Epsilon ist<br />
ein leistungsfähiges Wirbelstrom-Messsystem<br />
für schnelle und präzise Wegmessung.<br />
Auf Grund der druckresistenten, temperaturstabilen<br />
und kompakten Bauweise ist es<br />
zur Integration in die Maschine geeignet.<br />
Die berührungslosen Wirbelstrom-Sen soren<br />
sind präzise und messen Weg, Abstand, Verschiebung,<br />
Position, Schwingung, Viration<br />
usw. mikrometergenau. Druck, Schmutz, Öl<br />
oder hohe Temperaturen haben nur geringen<br />
Einfluss auf die Messgenauigkeit. Gerade<br />
in der rauen Industrieumgebung ist das<br />
Wirbelstrom-Messsystem besonders stark.<br />
02 Das EddyNCDT 3005 ist ein leistungsfähiges<br />
Wirbelstrom-Messsystem für schnelle<br />
und präzise Wegmessung<br />
03 Sensorgroßauftrag für<br />
segmentiertes Spiegelteleskop Lamost<br />
mit 600 Wirbelstromsensoren<br />
Der Sensor und auch der kompakte Controller<br />
des EddyNCDT 3005 sind temperaturkompensiert.<br />
Dadurch wird die hohe<br />
Messgenauigkeit auch bei erhöhten Umgebungstemperaturen<br />
oder Temperaturschwankungen,<br />
wie sie z. B. in der Automobilfertigung<br />
vorherrschen, erreicht. Ausgelegt<br />
für Umgebungstemperaturen bis<br />
+125 °C, können die Sensoren optional in<br />
einer Hochtemperatur-Version für Temperaturen<br />
von -30 °C bis +180 °C ausgeführt<br />
werden. Zudem sind Controller, Kabel und<br />
Sensor druckbeständig bis zu 10 bar.<br />
Trend 4.0 erkannt<br />
Micro-Epsilon hat in jüngster Zeit zahlreiche<br />
Neuheiten rund um berührungslose<br />
Messtechnik vorgestellt. Diese sichern den<br />
zukünftigen Markterfolg der Anwender und<br />
bieten moderne Lösungen für immer neue<br />
messtechnische Aufgabenstellungen. Insbesondere<br />
in der Konstruktion sind solche<br />
Sensorkonzepte gefragt, die heute mehr<br />
können als früher und dabei immer weniger<br />
Platz in Anspruch nehmen. Dabei geht der<br />
Blick in die Zukunft klar in Richtung Industrie<br />
4.0, in der Sensoren die Augen der Technik<br />
sein werden. Micro-Epsilon ist für den Trend<br />
4.0 schon seit langem gerüstet, da vor allem<br />
intelligente Sensoren gefragt sind, die eine<br />
Vernetzung der Produktionsprozesse überhaupt<br />
erst ermöglichen. Die Tatsache, nicht<br />
nur einzelne Messwerte für die Regelung zur<br />
Verfügung zu stellen, sondern vielmehr mit<br />
intelligenten Sensoren komplexe Signale zu<br />
verarbeiten und für die Produktionsumgebung<br />
bereitzustellen, ist eine der Anforderungen<br />
an innovative Messtechnik. Durch<br />
die integrierte und gleichzeitig intelligente<br />
Signalverarbeitung erfüllen die Sensoren<br />
genau diese Voraussetzungen.<br />
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Die Druckmessumformer der KH-Serie von Gefran für einen Messbereich von 4 bis 1 000 bar<br />
basieren auf einem Sensorelement mit einer auf eine Stahlmembrane aufgebrachten Schicht.<br />
Dank der SMD-Elektronik und der kompakten Bauform mit Edelstahl-Gehäuse erweisen<br />
sich die Sensoren als sehr robust und zuverlässig. Sie werden daher serienmäßig mit SIL2-<br />
Zertifizierung geliefert. Die Serie eignet sich für alle Industriesektoren und insbesondere für<br />
Anwendungen im Bereich der Hydraulik, wo die Umformer normalerweise starken Stößen<br />
und Vibrationen sowie hohen Druck- und Temperaturspitzen ausgesetzt sind. Die patentierte<br />
Lösung zur Überprüfung von Formschutz, Schließkraft<br />
und Reproduktion des Werkzeuginnendruck profils ist<br />
flexibel auf oder im Holm sowie auf der feststehenden<br />
Platte oder dem Kniehebel einzusetzen. Damit erledigt<br />
er gleich drei Aufgaben in einem Bauteil und trägt<br />
Qualitätsverbesserung im Spritzgießbereich bei.<br />
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Der Inkrementalgeber LP35 von BEI Sensors erfüllt die Anforderungen der UL-, Atex- und<br />
Iecex-Normen für den direkten Einsatz in Umgebungen der Division 1, Zone 1. Um die<br />
Montage zu vereinfachen und den Zeitaufwand für die Techniker zu minimieren, verfügt der<br />
Geber über einen abnehmbaren Klemmkasten und lässt sich somit barrierefrei montieren.<br />
Der explosionsgeschützte und druckfest gekapselte LP35 wurde für Öl- und Gasanwendungen<br />
wie Kraftdrehköpfe entwickelt, die trotz ihrer Größe wenig Raum für die Montage von<br />
Drehzahlmessvorrichtungen bieten. Mit einer maximalen Profilhöhe von 51 mm benötigt<br />
der Inkrementalgeber, der Vibrationen bis zu 250 g standhält, wenig Raum. Somit lässt er<br />
sich z. B. direkt auf die Antriebseinheit des Bohrgestänges, dem Kraftdrehkopf, montieren.<br />
Durch die zulässige Betriebstemperatur von bis zu +85 °C kann der LP35 auch in unmittelbarer<br />
Nähe zu Wärmequellen wie Motor bzw. Motorbremse montiert werden, ohne Gefahr<br />
zu laufen, den Sensor zu schädigen.<br />
www.beisensors.com<br />
Inserentenverzeichnis Heft <strong>11</strong>/<strong>2015</strong><br />
ABB Automation Products, Ladenburg .............................77<br />
AMK Arnold Müller, Kirchheim ............................................41<br />
Balluff, Neuhausen ..................................................................15<br />
Baumüller Holding, Nürnberg .............................................21<br />
Bosch Rexroth, Lohr .............................................................. 129<br />
B&R Industrie-Elektronik, Bad Homburg .........................23<br />
BRECO Antriebstechnik, Porta Westfalica .................... 109<br />
Bühler Motor, Nürnberg ........................................................85<br />
Danfoss, Offenbach .................................................................35<br />
ebm-papst, St. Georgen .........................................................19<br />
ELATECH, Brembilla/BG (Italien).........................................13<br />
ELGO ELECTRONIC, Rielasingen-Worblingen ..................79<br />
EMOD Motoren, Bad Salzschlirf ....................................... 121<br />
Ebert Kettenspanntechnik, Schkeuditz ......................... <strong>11</strong>8<br />
Faulhaber, Schönaich ................................................Halfcover<br />
FUSS-EMV, Berlin ......................................................................39<br />
HEIDENHAIN, Traunreut .......................................................U2<br />
HEXAGON Industriesoftware, Kirchheim ........................10<br />
HIWIN, Offenburg ................................................................. 107<br />
Heidrive, Kelheim .....................................................................49<br />
IMS Gear, Donaueschingen ..................................................73<br />
INTORQ, Aerzen ........................................................................97<br />
ITI, Dresden ............................................................................. <strong>11</strong>7<br />
Jenaer Antriebstechnik, Jena ...............................................33<br />
KIMO Industrie-Elektronik, Erlangen.................................90<br />
Kendrion,, Villingen-Schwenningen ..................................91<br />
Kübler Group, Villingen-Schwenningen ...........................75<br />
LTI Motion, Lahnau ..................................................................37<br />
Lenze SE, Aerzen .......................................................................47<br />
maxon motor, München.......................................................... 7<br />
MBtech Group, Sindelfingen ............................................. <strong>11</strong>2<br />
Mechatronic News<br />
Köhler + Partner, Handeloh, MN1-MN15 .................. 55-69<br />
MICRO-EPSILON MESSTECHNIK, Ortenburg ..................... 3<br />
Nanotec Electronic, Feldkirchen .........................................72<br />
Neugart, Kippenheim .............................................................95<br />
PAN-Metallgesellschaft, Mannheim .................................81<br />
PILZ, Ostfildern ........................................................................... 5<br />
PWB encoders, Eisenach ........................................................81<br />
Physik Instrumente (PI), Karlsruhe .....................................31<br />
Platestahl Umformtechnik, Lüdenscheid ........................14<br />
Portescap, La Chaux-de-Fonds (Schweiz).........................10<br />
R+W Antriebselement, Klingenberg ..................................17<br />
ROTEK, Bremerhaven ..............................................................81<br />
Rotor Clip Company, Somerset/New Jersey (USA)..... <strong>11</strong>5<br />
Semikron International, Nürnberg.....................................29<br />
Servotronix Motion Control, Petach Tikva (Israel)...... 127<br />
Siemens, Industry Sector, Bocholt .....................................U4<br />
SKF, Schweinfurt ................................................................... 105<br />
SLF Spindel- u. Lagerungstechn., Fraureuth ................. 103<br />
SUMITOMO CYCLO DRIVE, Markt Indersdorf .................89<br />
SycoTec, Leutkirch ....................................................................91<br />
TWK-ELEKTRONIK, Düsseldorf .............................................90<br />
Tecnotion, München ...............................................................71<br />
Timken Europe, Colmar Cedex (Frankreich) ....................43<br />
Uhing, Mielkendorf .................................................................12<br />
VEM Sachsenwerk, Dresden .................................................52<br />
Volkmann Elektromaschinenbau, Groß Kreutz .............48<br />
WEG Electric Motors, Redditch (Großbritannien).........53<br />
WISTRO Elektro-Mechanik, Langenhagen .......................48<br />
WITTENSTEIN alpha, Igersheim ............................................ 9<br />
Weidinger Industrietechnik, Eckental ............................ <strong>11</strong>3<br />
Yaskawa Europe, Eschborn ...................................................45<br />
ZAE-AntriebsSysteme, Hamburg ........................................<strong>11</strong><br />
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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Drehmomentsensoren und Monitore zur Prozessüberwachung<br />
Das Unternehmen Kistler präsentiert sein aktuelles Drehmomentsensoren-Portfolio und die<br />
erweiterte Monitor-Familie Maxymos. Die Drehmomentsensoren Kitorq 4551A und 4503B sowie die<br />
Neuheit Kitorq 4550A mit Winkelerfassung sind mit den Vorgängerversionen kompatibel und lassen<br />
sich einfach in bestehende Anlagen integrieren. Zudem weisen sie eine Auflösung von bis zu<br />
8 192 Impulsen pro Umdrehung auf. Beim 4503B wurde die bisher optische Drehzahl- und Winkelerfassung<br />
durch eine magnetische ersetzt. So kann der Sensor sicher und robust in schmutzigen<br />
industriellen Umgebungen wie Ölnebel eingesetzt werden. Das System Maxymos TL ermöglicht<br />
dagegen aufgrund seiner Schnittstellen-Vielfalt die Erfassung von unterschiedlichsten Messgrößen<br />
und deren Bewertung. Mit dem Sequenzer Mode können Prüfabläufe im Gerät programmiert und<br />
online ausgewertet werden. Die Sequenzen lassen sich am Gerät parametrieren und übernehmen<br />
einfache Steuerungsaufgaben. Mit dem System werden Fehlteile oder Abweichungen frühzeitig<br />
erkannt und transparent dargestellt. Stillstandzeiten können somit minimiert, Prüfabläufe optimiert<br />
und die Anlagenverfügbarkeit gesteigert werden.<br />
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Hübner Giessen stellt mit<br />
U-One-Safety die nächste<br />
Generation des Universal-<br />
Drehgeber-Systems U-One vor.<br />
Mit dem Gerät können<br />
bewegungs- und positionsabhängige<br />
Sicherheitsfunktionen<br />
einfach realisiert werden. Neu<br />
sind für die Sicherheit ausgelegte<br />
Positions- und Fehlerschalter<br />
sowie Absolutwert-Drehgeber-<br />
Schnittstellen. Zudem bietet das<br />
System sichere Drehzahlschalter<br />
und optionale Strom- bzw.<br />
Inkremental-Ausgänge. Das<br />
System ist in zwei Bauformen<br />
erhältlich: als U-One-Safety-<br />
Compact (Bild) mit direkt an<br />
der Basiseinheit angebauten<br />
Modulen oder als U-One-Safety-<br />
LWL mit einer Basiseinheit, die<br />
über Lichtwellenleiter mit den<br />
entsprechenden Modulen im<br />
Schaltschrank verbunden ist.<br />
Die robuste Bauform, die hohe<br />
Schutzart auch bei geöffnetem<br />
Klemmkasten durch einen<br />
vollvergossenen Bodenbereich<br />
und widerstandsfähige O-Ring-<br />
Dichtungen an den Klemmkastendeckeln<br />
machen das<br />
System für extreme Umgebungsbedingungen<br />
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Höchste Betriebssicherheit<br />
Resolver und ihre Vorteile gegenüber klassischen Drehgebern<br />
Manfred Hick<br />
Resolver sind nach optischen Drehgebern die am häufigsten in der<br />
Industrie eingesetzten Winkelsensoren. Sie kommen in Steuer- und<br />
Regelaufgaben zum Einsatz, u. a. in Servomotoren und Schwenkantrieben.<br />
Mit zunehmender Breite der Einsatzmöglichkeiten steigt aber auch die<br />
Komplexität der technischen Anforderungen. Wichtig sind dabei Robustheit<br />
und die sichere Verfügbarkeit der Maschinen und Antriebe. Resolver<br />
bieten gerade in Bereichen wie der (mobilen) Automation eine robuste<br />
Alternative zu herkömmlichen Drehgebern.<br />
Manfred Hick ist Vertriebsmitarbeiter<br />
bei der LTN Servotechnik GmbH<br />
in Otterfing bei München<br />
Um die Anforderungen spezieller<br />
Einsatzbereiche zu erfüllen, werden die<br />
Resolver individuell entwickelt – so<br />
z. B. für Hafenkrane<br />
74 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
DREHGEBER<br />
In kaum einem anderen Umfeld wird Sensoren<br />
so viel abverlangt wie in der mobilen<br />
Automation. Mobile Arbeitsmaschinen verfügen<br />
heute über eine ständig wachsende<br />
Funktionalität und sind deshalb zunehmend<br />
mit elektronischen Steuerungen, entsprechender<br />
Bedientechnik und Sensorik<br />
ausgestattet. Einsatzbereiche erstrecken<br />
sich von (Berg-)Baumaschinen und Kränen<br />
über Schwerlastfahrzeuge bis hin zu Feuerwehren<br />
oder Kommunalfahrzeugen. Vergleichsweise<br />
kleine Sensoren müssen dabei<br />
zuverlässig wichtige Steuerungs aufgaben<br />
an oft exponierten Stellen und oft unter<br />
extremen Umweltbedingungen erfüllen:<br />
Nässe, Schmutz und Staub, extreme Temperaturen,<br />
extremes EMV-Umfeld, Stöße und<br />
Vibrationen, Chemikalien, Öle etc. Gerade<br />
im Bereich der Schwermaschinen ist eine<br />
max. Verfügbarkeit (durch min. Maschinenstillstandzeiten)<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Hier setzt die LTN Servotechnik aus Otterfing<br />
bei München mit ihren Lösungen an.<br />
Der Anbieter von Resolvern fertigt bereits<br />
seit Anfang der 90er-Jahre neben Standardtypen<br />
individuelle Lösungen – ob für Werkzeug-,<br />
Textil- und Verpackungsmaschinen,<br />
Industrieroboter, Hybridantriebe oder eben<br />
Schwermaschinen. Resolver werden heute<br />
in zahlreichen Anwendungen zur präzisen<br />
Positionsmessung – z. B. der Drehung und<br />
01 Die Kunstharzschicht<br />
bedeckt Litzen<br />
und Wicklungen und<br />
schützt gleichzeitig den<br />
Resolver vor mechanischen<br />
Beschädigungen<br />
Neigung eines Auslegers, Krans oder einer<br />
Baggerschaufel – und Steuerung von elektrischen<br />
Servoantrieben eingesetzt. Auch Weglängen,<br />
Drehzahlen und Geschwindigkeiten<br />
können mit Resolvern erfasst werden.<br />
Sicheres Messverfahren bei<br />
absoluter Positionserfassung<br />
Gerade wegen ihres einfachen Aufbaus<br />
durch nur wenige Komponenten ohne aktive<br />
elektronische Bauteile bieten Resolver<br />
bei der absoluten Positionserfassung ein<br />
sicheres Messverfahren und gewährleisten<br />
eine gute Signalweiterleitung durch unempfindliche<br />
Signale, eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />
und hohe Drehbeschleunigungsresistenz<br />
sowie Drehzahlgrenzen bis<br />
zu 25 000 min -1 , in Extremfällen sind sogar<br />
bis zu 90 000 min -1 möglich. Da Resolver<br />
keinen Referenzpunkt benötigen, steht die<br />
absolute Lage information sofort zur Verfügung.<br />
Zudem arbeiten Resolver verschleißfrei,<br />
weil sie meist ohne zusätzliche Kugellager<br />
verbaut werden. Ohne Lager verschmutzen<br />
sie auch keine optischen Komponenten<br />
durch Schmierfette oder Abrieb.<br />
Im Gegensatz zu klassischen Drehgebern<br />
bieten Resolver den Vorteil, auch als<br />
Außenläufer wirken zu können: Hierbei ro-<br />
Besuchen Sie uns auf der SPS in Nürnberg.<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 75
DREHGEBER<br />
tiert das äußere Teil und die Signale stehen<br />
am inneren Teil zur Verfügung. Eine optionale<br />
A-D-Wandler-Elektronik für die Digitalisierung<br />
der Resolversignale muss nicht am<br />
Resolver vor Ort und damit exponiert angebracht<br />
sein. Denn die Datenerfassung<br />
durch den Resolver und besagte Signalaufbereitung<br />
der Elektronik müssen nicht<br />
zwingend eine Einheit bilden, sondern können<br />
vielmehr bis zu 500 m von einander entfernt<br />
angeordnet sein. Das ist bspw. in extremen<br />
Umgebungen wie Hoch- und Tieftemperaturbereichen,<br />
bei hohen elektromagnetischen<br />
Belastungen oder bei hohen<br />
Erschütterungen von Vorteil. So können sie<br />
selbst widrigste Bedingungen wie extreme<br />
Einsatztemperaturen und raue Umweltbedingungen<br />
bewältigen. Erschütterungen bis<br />
500 g und Vibrationen bis 100 g können ihnen<br />
ebenso wenig anhaben wie Staub,<br />
Feuchtigkeit, Öle und andere Flüssigkeiten.<br />
Schon in der Standardausführung sind Resolver<br />
über einem Temperaturbereich von<br />
-55 bis 155 °C einsetzbar, bei Verwendung<br />
entsprechend geeigneter Materialien sind<br />
mit gewissen Einschränkungen aber auch<br />
Temperaturbereiche zwischen -200 bzw.<br />
und über 200 °C möglich.<br />
Mit seinen sogenannten „vergossenen“<br />
Resolvern, bei denen alle Litzen und Wicklungen<br />
unter einer Kunstharz-Schicht liegen,<br />
besitzt das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal.<br />
Sie sind so in ihrer Funktionalität<br />
vor äußeren Einflüssen weitestgehend geschützt<br />
und garantieren damit eine unerreicht<br />
hohe Betriebssicherheit. Gleichzeitig<br />
bietet das Kunstharz auch Schutz gegen<br />
mechanische Beschädigungen, steigert so<br />
die Anlagenzuverlässigkeit und ist montage-<br />
freundlich. Denn ist ein Resolver beschädigt,<br />
wird es oft teuer: Zum Teil müssen<br />
ganze Anlagenteile stillgelegt werden, um<br />
Resolver samt Motoren zu tauschen.<br />
Funktionale Sicherheit gewinnt<br />
an Bedeutung<br />
Die Automatisierung von (mobilen) Arbeitsmaschinen<br />
nimmt zu, ebenso die Anforderungen<br />
an ihre Sicherheit, denn Maschinen<br />
arbeiten heute schneller, effizienter und<br />
vielseitiger. Doch mit zunehmender Komplexität<br />
elektronischer Systeme steigt auch<br />
die Zahl der Fehlermöglichkeiten. Die<br />
Sicherheit von Maschinen, Anlagen und<br />
Systemen ist von der korrekten Funktion<br />
ihrer elektronischen Steuerungen und der<br />
damit verbundenen Komponenten abhängig.<br />
Fehler der Steuerung können zu gefährlichen<br />
Situationen führen, die Personen<br />
und Investitionen gefährden. Um diese<br />
Gefahr möglichst auszuschließen, müssen<br />
Steuerungen besondere Anforderungen<br />
auch im Hinblick auf ihre funktionale<br />
Sicherheit erfüllen. Resolver können durch<br />
ihr Mess prinzip per se hohe Ausfallsicherheit<br />
bieten oder z. B. als redundantes Messmittel<br />
die Ausfallsicherheit eines Systems<br />
weiter erhöhen. Seit einiger Zeit finden<br />
auch Tandem-Resolver als klassisch redundanter<br />
Aufbau ihre Anwendung bei meist<br />
sicherheitsre levanten Einsatzbereichen.<br />
Dabei werden zwei voneinander unabhängig<br />
arbeitende Resolver mechanisch zu<br />
einem System zusammengefasst.<br />
Das Unternehmen bietet nicht nur Resolver<br />
„von der Stange“, sondern entwickelt<br />
diese auch gemeinsam mit den Anwendern,<br />
um deren individuelle Anforderungen<br />
speziell für den Einsatzbereich in der<br />
mobilen Automation zu erfüllen, z. B. Resolver<br />
mit erhöhter Schutzart (bis IP68),<br />
Kabeln, Steckern, Gehäusen, besonderen<br />
Wellenanschlüssen und besonderen Statorprofilen.<br />
Mit Zusatzplatinen können<br />
Resolver auch „busfähig“ gemacht werden.<br />
Einsatzbereiche in der<br />
mobilen Automation<br />
Die Resolvertechnik von LTN wird in der<br />
mobilen Automation im Bereich der genauen<br />
Winkel- und Längenerfassung eingesetzt,<br />
bspw. bei Kranauslegern, Arbeitsplattformen<br />
mit Hubfunktion, Bohrgeräten und<br />
Greifern im Tunnel- und Bergbau, bei Mobilkränen<br />
und Baggern, im Straßen- und<br />
Schienenbau, bei Hafen- und Schiffskränen<br />
sowie bei Holz-Harvestern und anderen<br />
Land- und Forstmaschinen.<br />
Eine andere Standardanwendung ist die<br />
Steuerung von Servoantrieben, die fein<br />
aufeinander abgestimmt agieren müssen.<br />
Bei sogenannten STS-Kränen („Ship-To-<br />
Shore“) in Häfen müssen z. B. mehrere<br />
Elektro antriebe eines Kranes reibungslos<br />
zusammenarbeiten, damit das Löschen der<br />
Ladung von Containerschiffen rasch und<br />
sicher vonstattengeht. Der Resolver meldet<br />
dabei die jeweilige Arbeitsposition und<br />
Geschwindigkeit des Elektromotors an die<br />
Steuerung zurück, die die Gesamtkoordination<br />
übernimmt.<br />
Auch bei der Hybridantriebregelung, z. B.<br />
für schwere Lkw im Tagebau, kommen heute<br />
Resolver des Unternehmens zum Einsatz.<br />
Ein im optimalen Drehzahl- und Lastbereich<br />
betriebener Dieselmotor treibt einen Generator<br />
an, dieser versorgt wiederum starke<br />
Servomotoren für den Radantrieb. Resolver<br />
dienen als Rückmeldesystem für die Antriebsmotoren<br />
zur Lastverteilung. Durch<br />
diese Antriebsart lässt sich der Dieselverbrauch<br />
signifikant senken, was bei den<br />
hohen Verbräuchen solcher Fahrzeuge von<br />
zentraler Bedeutung ist.<br />
Fotos: Aufmacherbild und Bild 02: Fotolia<br />
www.ltn.de<br />
02 Bei Holz-Harvestern sowie anderen<br />
Land- und Forstmaschinen wird die Resolvertechnik<br />
eingesetzt, um Winkel und Längen<br />
genau erfassen zu können
Kann der ABB Industrial Drive einen Elefanten sicher<br />
durch einen Porzellanladen manövrieren?<br />
Sicher.<br />
Die direkte Drehmomentregelung ist das hochentwickeltste Verfahren zur<br />
Motorregelung. Aber wie präzise und schnell ist sie wirklich? Der Industrial Drive<br />
ACS880 muss einen sechs Tonnen schweren Elefanten auffangen und hat nach<br />
dem Lösen der mechanischen Bremse nur wenige Millisekunden Reaktionszeit.<br />
Schauen Sie sich unter www.abb.de/acs880-challenge den Test an.
DREHGEBER<br />
Präzision auf engstem Raum<br />
Sensorköpfe und Messbänder ermöglichen exakte Bestimmung von Pipettierkopf-Positionen<br />
Carolin Ordosch<br />
Automatisierte Liquid-Handling-Systeme sind in Laboratorien<br />
unverzichtbar geworden. Sie können Tests und Analysen mit Tausenden<br />
von Substanzen schneller, präziser und reproduzierbarer durchführen. Um<br />
die Zeitersparnis und die Zuverlässigkeit zu erhöhen, wurde ein System mit<br />
magnetischer Messtechnik ausgestattet. Die Sensorköpfe und Messbänder<br />
wurden so angepasst, dass sie die Position der Pipettierköpfe entlang der<br />
drei Raumdimensionen exakt ermitteln und in das vorgegebene<br />
Raumkonzept der Anlage passen.<br />
Carolin Ordosch ist freie Redakteurin<br />
M<br />
ithilfe von Laborautomation lassen<br />
sich Zeitaufwand und Fehleranfälligkeit<br />
von Analysen deutlich verringern. Dies<br />
sind zwei wichtige Aspekte vor dem Hintergrund<br />
des Kostendrucks seitens der Auftraggeber<br />
von Laboranalysen. In der vollautomatisierten<br />
Aufarbeitung von flüssigen<br />
Proben spricht dies z. B. für den Einsatz von<br />
Liquid-Handling-Systemen. Ein Anbieter<br />
von Laborautomationslösungen für Anwendungen<br />
in der Biotechnologie, der pharmazeutischen<br />
und der chemischen Industrie<br />
ist die Hamilton Company. Im Bereich des<br />
Liquid-Handlings bietet das Unternehmen<br />
aus Bonaduz in der Schweiz ein System zum<br />
schnellen Testen und reproduzierbaren<br />
Screening von verschiedenen Substanzen.<br />
Die Pipettier-Roboter-Anlage Hamilton<br />
Vantage Liquid Handling System ist in der<br />
Lage, Proben mit einem Volumen von 500 nl<br />
bis zu 1 mm präzise mit Einzelkanälen, 96<br />
oder 384 Mehrfachpipettierköpfen von einer<br />
Mikrotiterplatte aufzunehmen und an eine<br />
andere wieder abzugeben. Da die dabei<br />
übertragenen einzelnen Volumina sehr gering<br />
und die Anzahl der gleichzeitig transportierten<br />
Proben hoch sein können, werden<br />
an den Transfer der Proben hohe Ansprüche<br />
hinsichtlich der Genauigkeit gesetzt. Eine<br />
präzise Probenentnahme und -abgabe gewährleistet<br />
die Wiederholgenauigkeit zwischen<br />
einzelnen Pipettierschritten und<br />
nimmt schließlich Einfluss auf den Erfolg<br />
der gesamten Arbeitsaufgabe.<br />
Um die Position der Pipettierköpfe entlang<br />
der drei Raumdimensionen exakt zu ermitteln,<br />
hat Hamilton in dem neuen Pipettierroboter<br />
die magnetische Messtechnik der<br />
Siko GmbH eingesetzt. Das Unternehmen<br />
aus Buchenbach im Schwarzwald fertigt ein<br />
breites Spektrum an Längen-, Winkel- und<br />
Drehzahlmesstechniken, das die Erfordernisse<br />
in der Analysetechnik exakt erfüllt. Für<br />
78 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
01 Das Liquid-Handling-System<br />
verfügt über Einzelkanäle sowie 96<br />
oder 384 Mehrfachpipettierköpfe<br />
den Einsatz im Liquid-Handling-System hat<br />
Siko die verwendeten Magnetbänder und<br />
die Sensorplatine individuell an die Erfordernisse<br />
angepasst.<br />
Pipettier-Roboter<br />
individuell konfigurierbar<br />
Das Liquid Handling System eignet sich für<br />
Laboranwendungen aller Art wie DNA-Analysen,<br />
PCR-Vorbereitung und -Reinigung,<br />
molekularbiologische Probenvorbereitungen<br />
und Blutanalysen. Zu den Kunden gehören<br />
Pharmaunternehmen wie auch die akademische<br />
Forschung und Diagnostik. „Das<br />
neue Liquid-Handling-System bieten wir als<br />
Baukastensystem an, das individuell konfiguriert<br />
werden kann“, beschreibt Projektleiter<br />
Elektronik der Hamilton Bonaduz AG,<br />
Martin Rupp. Die Anlage ist als 2 m oder<br />
1,3 m Pipettierroboter erhältlich, welche um<br />
weitere Labware-Transportsysteme, Logistikkabinen,<br />
Inkubatoren, Probenbehälter und<br />
andere für die Analysen notwendige Einheiten<br />
erweitert werden kann. Die vertikale<br />
Anordnung der einzelnen Module ermöglicht<br />
diese flexible Konfiguration, sodass<br />
auch Geräte anderer Hersteller einfach integriert<br />
werden können.<br />
Für die leichte Implementierung der Drittgeräte<br />
sorgen einerseits ein Transpor roboter,<br />
der Probengefäße innerhalb des Systems<br />
bewegen oder diese an die Dritt geräte übergeben<br />
kann, und andererseits der der Anlage<br />
zugrundeliegende Software-Standard Sila.<br />
Die Steuerung der Assays übernimmt die<br />
Hamilton-Software Instinct V. Mit ihr können<br />
mehrere Nutzer gleichzeitig an der Anlage<br />
arbeiten und verschiedene Experimente mit<br />
denselben Geräten ausführen. Die Konfiguration<br />
der Instrumente und Layouts der<br />
Experimente kann einfach per Drag-and-<br />
Drop erzeugt und modifiziert werden. Eine<br />
3D-Simulation des Probentransfers sorgt<br />
für eine kurze Einrichtzeit. Eine Pipettierspitze<br />
von 10 μl fasst z. B. ein Volumen von<br />
1 μl mit einer Genauigkeit von 5 %. Diese<br />
Volumina können in einem 2.25 mm Raster<br />
(1 536 Well Platte) über alle Kanäle hinweg<br />
exakt positioniert werden. Für diese Aufgabe<br />
ist die Messtechnik des Schwarzwälder<br />
Unternehmens in zwei Varianten eingesetzt.<br />
Mit zwei Magnetbändern wird die Überwachung<br />
der Motorsteuerung am Pipettierroboter<br />
nach unten und seitlich sichergestellt.<br />
Eine Lösung aus Magnetband und Platine<br />
sorgt für eine präzise Umsetzung der Bewegung<br />
auf der Längsachse.<br />
Individuell angepasste<br />
Magnetband-Lösung<br />
Die Pipettieranlage ist mit Linearmotoren<br />
zur Positionierung der einzelnen Achsen<br />
ausgestattet. Es gibt drei Achsen, auf denen<br />
sich der Pipettierroboter in allen drei Raumdimensionen<br />
bewegt: die x-Achse in die<br />
Längsrichtung, in der der Pipettierarm und<br />
damit die Kanäle fahren. Die Vorwärts- und<br />
Rückwärts-Bewegung der Pipettier kanäle<br />
verläuft über die y-Achse, und die Veränderung<br />
der Höhe wird über die z-Achse erreicht.<br />
Motoren steuern diese drei Achsen,<br />
wobei die magnetischen Sensoren ein Positionsfeedback<br />
an die Steuereinheit zurückgeben<br />
und so den Motor überwachen. Bei der<br />
Sensorik auf der y-Achse werden von Siko die<br />
Magnetbänder eingesetzt, da Hamilton die<br />
Sensoren hierfür selbst entwickelt hat. Diese<br />
Magnetband-Lösung sitzt auf dem Pipettierarm.<br />
Der integrierte Linearmotor benötigt<br />
eine Positionsinformation für die auszuführende<br />
Bewegung. Das Magnetbandsystem<br />
übernimmt einerseits die Funktion, die Position<br />
des Pipettierarms zu ermitteln, und<br />
sorgt andererseits auch dafür, dass die Pipettierkanäle<br />
exakt in dieser Achse positioniert<br />
werden.<br />
Die Kanäle müssen schmal sein, damit<br />
sie in den engen Platzverhältnissen im<br />
Pipettierarm kollisionsfrei arbeiten können.<br />
Um dieser Anforderung gerecht zu werden,<br />
hat das Schweizer Unternehmen die Kanäle<br />
an beiden Seiten des Pipettierarms angeordnet.<br />
Aus diesem Grund wurden auch<br />
zwei Magnetbänder benötigt, die jeweils<br />
rechts und links vom Pipettierarm angebracht<br />
sind. Zudem durften die Pipettierkanäle<br />
für diese Anordnung max. 18 mm<br />
breit sein. „Es gibt auf dem Markt kein magnetisches<br />
Messsystem, das auf einer Breite<br />
von 18 mm arbeitet und eine Länge von<br />
rund 700 mm absolut kodieren könnte“, so<br />
Martin Rupp. Die ursprüngliche Magnetband-Lösung<br />
war zwar technisch funktional,<br />
jedoch war die Liefertreue unzureichend.<br />
<br />
<br />
<br />
www.elgo.de<br />
Präzision<br />
für dynamische<br />
Anwendungen<br />
Magnetische Weg- und<br />
Winkelmesssysteme:<br />
EMAX-HI | EMAX-RO
DREHGEBER<br />
02 Eines der magnetischen<br />
Mess systeme, bei dem Siko das<br />
Magnetband lieferte und der Encoder<br />
von Hamilton entwickelt wurde<br />
02 03<br />
03 Das OEM Messsystem hat das<br />
Schwarzwälder Unternehmen<br />
komplett selbst entwickelt; zu sehen ist<br />
das braune Magnetband und hinter<br />
dem Blech der Encoder<br />
„Uns kommt es auch darauf an, dass wir die<br />
Ware immer termingerecht bekommen und<br />
die Qualität stimmt“, erklärt der Projektleiter.<br />
Ein wichtiger Vorteil ist, dass die verwendete<br />
Absoluttechnik sehr zuverlässig ist und<br />
der Positionswert auch nach einer Stromunterbrechung<br />
ohne zusätzliche Referenzfahrt<br />
zur Verfügung steht. Grundsätzlich<br />
entfallen durch die Absolut-Kodierung der<br />
Magnetbänder die bei anderen Anlagen<br />
üblichen Initialisierungsfahrten beim Einschalten.<br />
Der Antrieb ist sofort betriebsbereit,<br />
ohne dass eine zeitaufwendige Referenzfahrt<br />
oder Motorkommutierung vorgenommen<br />
werden muss.<br />
Nur Platine und Magnetband<br />
Zur Positionserfassung auf der Längsachse<br />
setzt das Unternehmen aus Bonaduz eine<br />
Komplett-Lösung von Siko ein: einen Sensor<br />
mit entsprechendem Magnetband.<br />
Auch hier mussten die sehr engen Platzverhältnisse<br />
berücksichtigt werden. Angedacht<br />
war zunächst ein 82,6 × 20 mm großer Sensor,<br />
der jedoch hinsichtlich seiner Größe<br />
nicht verbaut werden konnte. Daher entschieden<br />
sich die beiden Unternehmen für<br />
eine Platinenlösung, d. h. es wurde nur die<br />
Platine des Sensors mit den Sensorelementen<br />
darauf direkt in das Gehäuse eingebaut.<br />
Eine reine Platinenlösung ist unter anderen<br />
Umständen nicht ohne weiteres möglich,<br />
insbesondere wenn Verschmutzung auftritt<br />
oder der Sensor mit Wasser in Berührung<br />
kommen könnte. Das vorhandene Gehäuse<br />
des Pipettierroboters bot den Schutz vor<br />
äußeren Einflüssen und machte die Platinenlösung<br />
möglich. Positiver Nebeneffekt<br />
dieser abgespeckten Sensorvariante ist die<br />
Kostenreduktion.<br />
Bei dieser Variante detektiert der Sensor<br />
die Bewegung des Arms als Wegmesssystem.<br />
„Die exakte Positionierung<br />
der Kanäle<br />
ist nur durch eine entsprechende<br />
Positionierung des Pipettierarms möglich“,<br />
beschreibt Martin Rupp. „Die Kanäle sitzen<br />
auf dem Arm. Wenn dieser sich bewegt,<br />
muss er mindestens so genau sein, wie die<br />
Achse des Kanals. Der Arm muss also sehr<br />
exakt in der x-Achse positionieren.“ Bevor<br />
das Unternehmen aus Buchenbach zum<br />
Einsatz kam, wurde ein Konkurrenzprodukt<br />
verwendet, das Einschränkungen im<br />
Arbeitsbereich der Pipettier-Kanäle, also<br />
auf der y-Achse verursachte. Da Hamilton<br />
großen Wert darauf legt, dass die Kanäle<br />
auch die Mikrotiterplatten am Rand der<br />
Anlage erreichen können, konnte mit der<br />
vorher genutzten Sensorlösung der Arbeitsbereich<br />
der Kanäle nicht voll ausgeschöpft<br />
werden. Gefragt war also ein Produkt, dass<br />
in der Tiefe weniger Platz benötigte und<br />
den Kanälen den umfassenden Arbeitsraum<br />
verschaffte. Das Schwarzwälder Unternehmen<br />
adaptierte hierfür den Magnetsensor<br />
MSA501. „So kam es, dass wir mit<br />
viel Know-how und geringen Entwicklungskosten<br />
einen Sensor einsetzen konnten, der<br />
den Arbeitsbereich maximierte, wie es mit<br />
der Vorgängervariante nicht möglich war“,<br />
sagt Martin Rupp.<br />
Hohe Systemgenauigkeit bei<br />
magnetischen Sensoren<br />
Sowohl die Komplett-Lösung auf Basis der<br />
Platine als auch die Variante aus kundeneigenem<br />
Sensor und Magnetbändern zeigen,<br />
dass kundenindividuelle Anpassungen entscheidend<br />
für ein präzise funktionierendes<br />
Messsystem sein können. „Die Funktionsfähigkeit<br />
der Anlage wird unter anderem<br />
über die Magnetbänder und Sensoren bestimmt“,<br />
so der Projektleiter. Ohne diese<br />
funktionieren die Pipettier kanäle und damit<br />
der gesamte Pipettier roboter nicht.“ Die Genauigkeit<br />
des Messsystems entscheidet in<br />
dieser Anwendung ganz besonders über die<br />
Qualität der Anlage. Der angepasste Sensor<br />
von Siko verfügt über eine max. Aufl ösung<br />
von 10 μm absolut und 2,5 μm inkremental.<br />
Die Wiederholgenauigkeit liegt bei 5 μm.<br />
Dank ihrer berührungslosen Funktionsweise<br />
sind die Sensoren verschleißfrei und verursachen<br />
nur einen geringen Wartungsaufwand.<br />
Im Liquid-Handling-System von Hamilton<br />
war eine initiale Systemgenauigkeit von<br />
20 μm gefordert, die das Konkurrenzprodukt<br />
nicht erreichen konnte.<br />
Für das Schweizer Unternehmen war bei<br />
der Wahl für das Messsystem bedeutend,<br />
dass sich zwei Systeme in einem befinden:<br />
ein absolutes und ein inkremen tales Messsystem.<br />
Das absolute besteht aus absolut<br />
kodierten Magnetpolen, die über einen<br />
Sensor abgetastet und zusammen mit der<br />
Inkremental-Einheit verrechnet werden.<br />
Auf diese Weise werden kombinierte Absolut-Inkremental-Daten<br />
ausgeben. „Beim<br />
Mitbewerber war es so, dass eine erhöhte<br />
Systemgenauigkeit nur über die absolute<br />
Schnittstelle zu erreichen war. Die verwendete<br />
Elektronik jedoch positioniert<br />
mit der inkrementalen Schnittstelle“, erklärt<br />
Martin Rupp. Seit September 2014<br />
sind die Hamilton-Systeme mit Siko-Sensorik<br />
auf dem Markt.<br />
www.siko.de<br />
04 Da der Absolutsensor<br />
nur wenigPlatz in der Tiefe<br />
in Anspruch nimmt, ist<br />
genügend Arbeitsraum für<br />
die Kanäle vorhanden<br />
80 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Schutzgehäuse mit integriertem<br />
Drehgeber<br />
Das Schutzgehäuse SGWC<br />
von TWK wurde für robuste<br />
Anwendungen im Außenbereich<br />
gemeinsam mit einem<br />
Kunden entwickelt. Erfahrung im Tagebau und ein<br />
Feldtest über ein Jahr flossen in diese Entwicklung ein. Das<br />
Schutzgehäuse mit integriertem Drehgeber bietet bei den elektrischen<br />
Schnittstellen vielfältige Optionen. Dazu zählen u. a.<br />
Bussysteme wie Profibus, Profisafe, Canopen, Canopen Safety,<br />
Profinet, die SSI-Schnittstelle und analoge Signale. Unter dem<br />
rückseitigen Gehäusedeckel ist das Schalten von Abschlusswiderständen<br />
oder das Einschleifen von Bus-Diagnosegeräten möglich.<br />
Der elektrische Anschluss erfolgt über einen Industriesteckverbinder<br />
der Schutzart IP67. Das bis zu 10 mm starke Gehäuse<br />
aus Aluminium verfügt über eine hohe Schlag-, Schock- und<br />
Vibrationsfestigkeit. Für die Standardwelle mit dem Durchmesser<br />
12 mm sind axiale und radiale Belastungen bis zu 500 N zulässig.<br />
Der Arbeitstemperaturbereich erstreckt sich von - 40 bis 85 °C.<br />
Weltweiter Einsatz von<br />
PAN ® Gleitelementen<br />
PAN ® Hochleistungsbronzen<br />
sorgen dafür, dass hoch<br />
belastete Lagerstellen auch<br />
morgen noch problemlos<br />
funktionieren.<br />
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Verzahnungen aus speziell nach dem<br />
PAN ® -Verfahren verhütteten<br />
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Hochdynamisch in extremer Umgebung<br />
Die Inkremental-Drehgeber der Serie Ixarc von Posital eignen<br />
sich für Positionieraufgaben in anspruchsvollen Umgebungen.<br />
Die Sensorfunktion basiert auf Magnetsensortechnik: Die Geräte<br />
sind hochdynamisch bei Auflösungen bis zu 16 384 Impulsen pro<br />
Umdrehung und hoher Signalqualität. Die Inkrementalsensoren<br />
sind programmierbar und erlauben damit die einfache Modifizierung<br />
von Firmware-Parametern. Mit dem Ubifast-Konfigurationstool<br />
können per W-LAN die Softwareparameter über einen<br />
Standard-Webbrowser konfiguriert werden. Gehäusematerial,<br />
Wellenkonfiguration, Stecker, Flanschausführung und Schutzarten<br />
bis IP69K sind frei wählbar. Die magnetischen Drehwinkelsensoren<br />
sind schockfest bis 300 g und gegenüber Staub und<br />
Feuchtigkeit unempfindlich. Optionale Heavy-Duty-Kugellager<br />
ermöglichen eine Wellenbelastung bis 180 N.<br />
Die Drehgeber eignen sich sowohl für den<br />
Fabrikeinsatz als auch für extreme Umgebungen,<br />
etwa im Bergbau-, Offroad- oder<br />
Offshore-Applikationen.<br />
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www.pwb-encoders.com<br />
E-Mail: info@pwb-encoders.com<br />
WWW.ROTEK-MOTOREN.DE<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 81<br />
ANT_PWB_ encoders_GmbH_2014_03_neu.indd 1 20.03.2014 13:40:45<br />
Rotek.indd 1 22.10.<strong>2015</strong> 14:19:01
Frischer Wind<br />
Steuerung und dezentrale Antriebe schaffen Platz und<br />
erhöhen die Performance eines Windkanals<br />
Volker Schmoll<br />
Seinen transsonischen Windkanal<br />
hat ein Göttinger Institut wieder<br />
auf einen zukunftssicheren Stand<br />
der Automatisierungstechnik<br />
gebracht. Neue dezentrale<br />
Antriebe mit integriertem<br />
Leistungsteil reduzierten dabei den<br />
Verkabelungsaufwand und die<br />
Schaltschrankgröße deutlich.<br />
Volker Schmoll, Digital Factory<br />
Motion Control, Siemens AG, Kassel<br />
Von den Anfängen der Airbus-Entwicklungen<br />
bis heute hat der Transsonische<br />
Windkanal Göttingen (TWG) am Deutschen<br />
Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) eine<br />
mehr als fünfzigjährige Erfolgs geschichte<br />
hinter sich. Er zählt nach wie vor zu den<br />
bedeutendsten Windkanälen für die Erforschung<br />
künftiger Raumfahrzeuge, Flugzeuge<br />
und Helikopter in Deutschland. Betreiber<br />
ist die Stiftung Deutsch-Niederländische<br />
Windkanäle (DNW), ein Tochterunternehmen<br />
des DLR und dessen niederländischem<br />
Pendant NLR.<br />
Im TWG kann simuliert werden, wie sich<br />
Flugobjekte (Modelle) bei Unter-, Transund<br />
Überschallgeschwindigkeit verhalten.<br />
Dazu wird Luft mit entsprechend hoher<br />
Geschwindigkeit durch die Messstrecke mit<br />
einem Querschnitt von 1 × 1 m und einer<br />
Länge von 4,5 m am Testobjekt vorbeigeführt.<br />
Drei austauschbare Messstrecken decken<br />
den Geschwindigkeitsbereich von Mach 0,3<br />
bis 2,2 (370 bis 2 700 km/h) ab. Am häufigsten<br />
im Einsatz ist die so genannte adaptive<br />
Messstrecke für Untersuchungen im Bereich<br />
von Mach 0,3 bis 0,9, der insbesondere für<br />
Verkehrsflugzeuge relevant ist. Um damit<br />
realistische Strömungsverhältnisse nach-<br />
bilden zu können, sind die obere und untere<br />
Wand der Messstrecke flexibel ausgeführt.<br />
Über insgesamt 42 mit Hilfe von Servo motoren<br />
präzise verstellbare Stempel lassen<br />
sich beide Wände an die jeweils auftretenden<br />
Stromlinien anpassen und damit Strömungsverhältnisse<br />
wie im freien, unbegrenzten<br />
Raum simulieren. Aerodynamische Kräfte<br />
und Momente werden mit Windkanalwaagen<br />
ermittelt. Mit Standard-Drucksensoren,<br />
aber auch mit speziellen optischen Messsystemen<br />
werden Druck-, Geschwindigkeits-<br />
und Strömungsverhältnisse am Modell<br />
sichtbar gemacht und analysiert. Je mehr<br />
dieser Systeme gleichzeitig eingesetzt werden<br />
können, umso besser. Platz am Windkanal<br />
und Zugänglichkeit zur Messstrecke sind<br />
neben der Erfassungsgeschwindigkeit folglich<br />
zentrale Themen.<br />
Retrofit für mehr Platz<br />
und Performance<br />
So auch bei der aktuellen Modernisierung<br />
der Steuerungs- und Antriebstechnik des<br />
TWG und der adaptiven Messstrecke. Dabei<br />
sollte das auf mehrere Steuerungen verteilte<br />
Automatisierungskonzept auf einer einzigen<br />
82 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
ELEKTROMOTOREN<br />
neuen Steuerung gebündelt werden, um<br />
die Querkommunikation einzusparen. Der<br />
Betreiber erwartete eine neue Antriebstechnik<br />
für die Wandverstellung an der<br />
adaptiven Messstrecke, um die Motorverkabelung<br />
zu reduzieren und die dezentralen<br />
Schaltkästen idealerweise einzusparen und<br />
so Platz für zusätzliche Messsysteme zu<br />
schaffen sowie das Umrüsten zu vereinfachen<br />
und zu beschleunigen. Bei der<br />
Projektierung mussten die erweiterten Umweltbedingungen<br />
hinsichtlich Umgebungstemperatur<br />
(bis zu 50 °C) und Druck<br />
(0,25 – 1,5 bar) berücksichtigt werden. Die<br />
überlagerte Hauptsteuerung und die Visualisierungen<br />
unter Simatic WinCC sollten in<br />
dieser Phase des Umbaus beibehalten und<br />
anschlussfertige Einheit aus einem Servomotor<br />
Simotics S-1FK7 mit Absolutwertgeber,<br />
Bremse (optional) und direkt aufgebautem<br />
Leistungsteil. Die Ausführung in Schutzart<br />
IP65 ermöglichte den direkten Einbau in<br />
die Messstrecke. Bindeglied zum Sinamics-<br />
Verband im zentralen Schaltschrank sind<br />
vier Adaptermodule AM600 sowie acht<br />
Control-Units CU320-2 PN (je eine für<br />
sechs geregelte Antriebe). All das passte in<br />
ein einziges 800 mm breites Schaltschrankfeld.<br />
Über vorkonfektionierte, steckbare<br />
Hybridleitungen können an ein AM600 bis<br />
zu zwölf Sinamics S120M angeschlossen<br />
werden. Die Hybridleitungen bringen die<br />
Versorgungsspannung (600 VDC), die<br />
Hilfsspannung und das DriveCliq-Signal zu<br />
leistung durch Einsparung von zwei<br />
Schaltschränken eindeutig positiv.<br />
High-End-Controller<br />
verkürzt Zykluszeiten<br />
Die leistungsfähigste CPU S7-1518 der<br />
jüngsten Baureihe stellt dabei sicher, dass<br />
alle Stempel einer Wand gleichzeitig starten<br />
und gleichzeitig in der Endlage ankommen,<br />
unabhängig davon, wie lang die jeweiligen<br />
Wege sind. Bei den hohen Windgeschwindigkeiten<br />
kann jede unkontrollierte Verstellung<br />
zur Zerstörung der Modelle und damit<br />
auch zu großen Schäden am Windkanal<br />
führen. Neben der erforderlichen Adaption<br />
„Das Zusammenspiel aller Beteiligten hat in allen<br />
Phasen reibungslos funktioniert“ Ingo Stamm<br />
die Schnittstellen der neuen Anlagenteile<br />
daran angepasst werden.<br />
Letztendlich zugetraut hat sich das<br />
hochkomplexe Retrofit-Projekt mit Komponenten<br />
unterschiedlicher Generationen<br />
von mehreren Herstellern die Firma<br />
PS Control-Purkott + Stamm GmbH aus<br />
Niestetal, ein Systemintegrator mit Siemens-<br />
Background. Mit Unterstützung der früheren<br />
Kollegen aus Kassel (Vertrieb) und Bielefeld<br />
(Antriebstechnik) realisierte PS Control eine<br />
zukunftsfähige Lösung.<br />
Dabei gab es gleich zu Beginn wesentliche<br />
Änderungen zum ursprünglichen Konzept.<br />
So hat Siemens zwischenzeitlich mit der<br />
Simatic S7-1500 eine neue Steuerungsgeneration<br />
und mit dem Sinamics S120M auch<br />
einen neuen dezentralen Servoantrieb vorgestellt.<br />
„Bis zu drei unabhängige Profinet-/<br />
Ethernet-Schnittstellen und Profibus-DP<br />
on-board zu haben und bis zu 128 Motion-<br />
Control-Antriebe an einer Steuerung<br />
betreiben zu können, damit mussten wir<br />
den innovativen Ansätzen gegenüber sehr<br />
offenen Betreiber nicht lange zum Umstieg<br />
überreden“, sagt Ingo Stamm, Geschäftsführer<br />
von PS Control.<br />
Kompakt und anschlussfertig<br />
„Hinzu kam die neue, dezentrale Antriebsvariante<br />
Sinamics S120M, die prädestiniert<br />
schien für die Anforderungen unserer Anwendung“,<br />
so Horst Zaschke, der verantwortliche<br />
Anlagen-Ingenieur bei DNW. Der<br />
neue Antrieb von Siemens ist eine kompakte,<br />
den Servos. Die Geräte in Achshöhe 48 mit<br />
570 W Nennleistung haben jeweils zwei<br />
entsprechende Schnittstellen zum einfachen<br />
Durchschleifen von Antrieb zu Antrieb. Das<br />
sparte Aufwand, Platz, Zeit und „zentnerweise“<br />
Kabel. Es wurden die ebenfalls neuen<br />
Schaltschrankdurchführungen (Hybrid<br />
Cabinet Bushings) eingesetzt. Diese trennen<br />
die Hybrid- und DriveCliq-Kabel nicht wie<br />
üblich an der Schaltschranktür, sondern an<br />
der Messstrecke, die somit schneller denn<br />
je an- bzw. abgekoppelt und ausgetauscht<br />
werden kann. Zuvor wurde die Messstrecke<br />
über zahlreiche Steckverbindungen mit der<br />
Anlage verbunden, was immer großen<br />
Aufwand bedeutete und fehlerbehaftet<br />
war. Die Anzahl der<br />
Steckverbindungen konnte um<br />
Faktor 3 reduziert werden.<br />
Die neue Sinamics-Antriebstechnik<br />
ermöglicht auch das<br />
Umschalten zwischen verschiedenen<br />
Antriebskonfigurationen<br />
per Programm in den Control-<br />
Units. Auch das vereinfacht den<br />
Betrieb mehrerer Messstrecken,<br />
ohne die Antriebs-Hardware im<br />
Schaltschrank für jede einzelne<br />
separat aufbauen zu müssen.<br />
Ihre eigentliche Aufgabe, das Verstellen<br />
der oberen und unteren Wand der<br />
adaptiven Messstrecke nach jeder Veränderung<br />
im Testaufbau, erfüllen die dezentralen<br />
Antriebe präzise, dynamisch und zuverlässig.<br />
Ebenso ist die Energiebilanz für die elektrische<br />
Leistung sowie die eingesparte Kühl-<br />
01 Eine Simatic S7-1518 positioniert<br />
die Stempel der oberen und unteren<br />
Mess streckenwand präzise im Gleichlauf<br />
02 Der dezentrale Servoantrieb<br />
Sinamics S120M integriert einen<br />
Servomotor Simotics S-1FK7<br />
mit Absolutwertgeber und ein Leistungsteil<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 83
ELEKTROMOTOREN<br />
03 04<br />
05<br />
03 Über die Hybridleitung (orange) versorgt jedes Adaptermodul<br />
bis zu 12 dezentrale Antriebe mit 600 VDC,<br />
Hilfs spannung und DriveCliq-Signal für die ersten sechs<br />
Antriebe<br />
04 Zentraler Teil des Antriebsverbandes für 42 dezentrale<br />
Sinamics S120M, mit acht Control-Units, gemeinsamer<br />
Einspeisung und vier Adaptermodulen mit Hybridleitungen<br />
05 Sinamics S120M Hybrid-Cabinet-Bushings trennen die<br />
Hybrid- und Drivecliq-Kabel nicht wie vorgesehen am<br />
Schaltschrank, sondern an der Messstrecke<br />
wird in der überlagerten Hauptsteuerung<br />
vor jeder Verstellung auch berechnet, ob<br />
die zulässige Wegdifferenz zwischen zwei<br />
benachbarten Stempeln eingehalten wird.<br />
Gefordert war auch ein entsprechend<br />
schnelles, koordiniertes Stillsetzen beim<br />
Ausfall eines Antriebs in Sekundenbruchteilen,<br />
um Schäden zu verhindern.<br />
Darüber hinaus übernimmt die Simatic<br />
S7-1500 weitere Aufgaben am Windkanal,<br />
die zuvor auf fünf Steuerungen verteilt wurden.<br />
Darunter die Ansteuerung diverser<br />
„Supports“ an der Messstrecke, die teilweise<br />
im Zusammenspiel mit einer Sinumerik<br />
840D für die Schwertverstellung und einem<br />
Motion-Controller Simotion D ablaufen.<br />
Die beschleunigte interne Auftragsabwicklung<br />
und auch die externe Kommunikation<br />
zum Leitrechner via OPC (OLE for Process<br />
Control) mit kundenspezifischem Protokoll<br />
haben die Taktzeiten annähernd halbiert,<br />
was theoretisch zu einer Verdoppelung der<br />
Messfrequenz führt. „Und damit zu einer<br />
weiter verbesserten Produktivität unseres<br />
Windkanals. Entscheidend vereinfacht wurden<br />
durch die Bündelung auch die Diagnosemöglichkeiten<br />
sowie die Fehlersuche“, so<br />
Horst Zaschkes positives Fazit.<br />
Die neue Steuerung wurde wie die neuen<br />
Antriebe unter dem gemeinsamen Dach<br />
des Engineering Frameworks TIA Portal<br />
Version 13 konfiguriert, projektiert und programmiert.<br />
Über so genannte Technologieobjekte<br />
(TOs), wie z. B. „Positionierachse“,<br />
ließen sich darin auch ältere analoge<br />
Antriebe einfach anbinden und ansteuern.<br />
Weitere Integration im Fokus<br />
Mit der neuen dezentralen Antriebstechnik<br />
konnte die Verkabelung um gut zwei Drittel<br />
reduziert, die Zugänglichkeit und auch die<br />
Diagnosefähigkeit erheblich verbessert<br />
werden. „Wir haben uns bewusst auf die<br />
Unterstützung durch die Spezialisten von<br />
Siemens gestützt, diese von der Auslegung<br />
bis zur Inbetriebnahme immer wieder in<br />
Anspruch genommen und bekommen“, so<br />
Ingo Stamm. „Das Zusammenspiel aller<br />
Beteiligten hat in allen Phasen wirklich<br />
reibungslos funktioniert.“<br />
Im Projektverlauf hat sich schnell gezeigt,<br />
dass die Simatic S7-1500 noch sehr viel<br />
Potenzial für Erweiterungen bietet. Dieses<br />
will DNW nutzen und in einem weiteren,<br />
bereits geplanten Retrofit-Projekt die bisherige<br />
Hauptsteuerung des Windkanals<br />
ebenfalls darin integrieren.<br />
Fotos: Bild 05: PS Control<br />
www.siemens.de<br />
www.pscontrol.de<br />
84 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Vektorregelung mit Motor-Starterkit implementieren<br />
Das Unternehmen ST Microelectronics hat ein Starterkit sowie einen kostenlosen<br />
Software-Algorithmus vorgestellt, mittels dessen sich in kurzer Zeit eine effiziente<br />
Vektorregelung implementieren lässt. Zu den<br />
Anwendungen gehören motorgetriebene Projekte wie<br />
Drohnen, Hausgeräte, E-Bikes, der Home-Automation-<br />
Sektor, das Gesundheitswesen und industrielle<br />
Maschinen. Mit dem P-Nucleo-IHM001 Motor-<br />
Control-Nucleo-Pack und den Softwareelementen aus dem<br />
STM32-Motor-Control-Ecosystem sind weder besondere<br />
Fachkenntnisse noch zusätzliche Ausrüstungen erforderlich, um<br />
Synchronmotoren anzusteuern. Das Paket enthält ein<br />
STM32-F3-Nucleo-Mikrocontroller-Board, ein 48 V/1,4 A<br />
Motortreiber-Board auf Basis des Motortreiber-IC STSPIN L6230 und<br />
einen bürstenlosen Niederspannungs-Motor. Der Mikrocontroller enthält<br />
Trapez- (6 Schritte) oder Sinus-Algorithmen (Vektorregelung). Im Vektorregelungs-Modus<br />
lässt sich der Controller individuell anpassen, indem die Einstellungen<br />
mit dem MC-Workbench-Konfigurator und Codegenerator modifiziert werden.<br />
fast forward solutions<br />
Kraft-<br />
Ausdruck<br />
www.st.com/stm32<br />
Bürsten-DC-Motoren par excellence<br />
Die Athlonix-Produktreihe des Unternehmens Portescap<br />
umfasst eine breite Auswahl an Bau- und Leistungsgrößen,<br />
basierend auf dem Prinzip des Bürsten-Gleichstrom-<br />
Motors. Mit Durchmessern von 10, 12 sowie 22 mm finden<br />
die Motoren überall dort ihren Platz, wo geringes Eigengewicht<br />
und geringer Strombedarf erforderlich sind. Hierbei<br />
erreichen die Motoren permanente Drehzahlen von bis zu<br />
<strong>11</strong> 000 min -1 und punkten mit einem Drehmoment von 0,9<br />
bis zu 17,1 mNm. Die Nennleistung beträgt je nach Modell zwischen 0,7 bis 16,6 W, das<br />
Eigengewicht der Hochleistungszwerge variiert von 13,5 bis 58 g. Als operative<br />
Umgebungstemperatur sind -30 bis 85 °C ausgewiesen.<br />
www.portescap.com<br />
Elektronischer Motorstarter mit Smartwire-DT-<br />
Anbindung erfasst Motordaten<br />
Der elektronische Motorstarter EMS von Eaton, der<br />
via steckbarer Schnittstelle mit Smartwire-DT<br />
verbunden wird, kann Daten wie Motorstrom,<br />
Überlast und nützliche Diagnosedaten erfassen<br />
und diese in der Applikation zur weiteren<br />
Verarbeitung zur Verfügung stellen. Auf diese<br />
Weise lassen sich zum einen kritische Lastzustände<br />
der Motoren frühzeitig erkennen und das<br />
Bedienpersonal kann so im Falle einer drohenden<br />
Abschaltung im Vorfeld Maßnahmen ergreifen, die das<br />
Auslösen der Motorschutzfunktion und den damit<br />
verbundenen Ausfall des Antriebs verhindern. Zum<br />
anderen erleichtert die Datentransparenz die Diagnose<br />
und die Wartung, da der EMS im Auslösefall Informationen<br />
über die Ausfallursache liefert. Als kompaktes<br />
Multifunktionsschaltgerät vereint der EMS Motor-Direktstart, Motor-Wendestart,<br />
Motorschutz sowie sicherheitsgerichtete Stillsetzung nach Kategorie 3 (EN 13849-1)<br />
in einem Gerät. Durch die Bauteilreduzierung und die Verwendung werkzeugloser<br />
Push-in-Technologie reduziert sich der Verdrahtungsaufwand im Vergleich zu<br />
konventionellen Schaltgerätekombinationen um bis zu 60 %.<br />
www.eaton.com<br />
Antriebslösungen mit<br />
3 DC/EC Motoren<br />
3 Getriebemotoren<br />
3 Pumpen<br />
www.buehlermotor.de<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch:<br />
Compamed<br />
sps ipc drives<br />
in Düsseldorf<br />
in Nürnberg<br />
16.<strong>11</strong>. – 19.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong> 24.<strong>11</strong>. – 26.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong><br />
Halle 8a | Stand K15 Halle 1 | Stand 133
UMRICHTERTECHNIK<br />
Druck für die Wüste<br />
Umrichter und Motoren sorgen für mehr<br />
Förderdruck für Gasfeld im Oman<br />
Johannes Schwenger<br />
Oman erweitert seine Öl- und Gasförderkapazitäten sowohl<br />
durch die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder als auch durch<br />
eine effektivere Gewinnung zur Neige gehender Vorkommen<br />
mithilfe optimierter Fördertechnologien. In einem Teilprojekt<br />
kommen Frequenzumrichter und Motoren zum Einsatz – für<br />
eines der wichtigsten Gasfelder des Landes.<br />
Seit vielen Jahren betreibt Oman wichtige<br />
Gasfelder im Zentrum des Landes. Es ist<br />
zu erwarten, dass das Sultanat auch über<br />
die nächsten 25 Jahre hinweg ein erhebliches<br />
Volumen an Erdgas fördern wird.<br />
Derzeit bestehen Planungen, nicht nur die<br />
Technik in der Gasförderung, sondern auch<br />
die in nachgelagerten Fertigungsprozessen<br />
weiterzuentwickeln, z. B. in der Produktion<br />
von Ethylendichlorid (EDC), Ätznatron und<br />
anderen Chemikalien.<br />
In dem konkreten Projekt des Petroleum<br />
Development Oman (PDO) soll die Förderung<br />
im wichtigsten Gasfeld in Saih Rawl<br />
Johannes Schwenger ist Leiter Produktmanagement<br />
Antriebssysteme Niederspannung und<br />
Mittelspannung Europa bei der WEG Germany<br />
GmbH in Kerpen<br />
gesichert werden, obwohl dort der Druck<br />
aufgrund zur Neige gehender Vorkommen<br />
im Laufe der Zeit allmählich sinkt. Hierfür<br />
werden Kompressoren installiert, die den<br />
Förderdruck erhöhen und so eine weitere<br />
effektive Nutzung der Anlage gewährleisten.<br />
Das Projekt in Saih Rawl ist Teil einer<br />
milliardenschweren Initiative zur Steigerung<br />
der Erdgasproduktion im Oman, deren<br />
Ziel es ist, die Wirtschaft des Landes auf<br />
breitere Füße zu stellen.<br />
Gas muss fließen<br />
Die erheblichen Investitionen in das PDO-<br />
Projekt Saih Rawl Depletion Compression<br />
Phase 2, dessen Durchführung in den Händen<br />
des indischen Planungs-, Beschaffungs-<br />
& Bauunternehmens Larsen & Toubro liegt,<br />
sollen sicherstellen, dass pro Tag 30 Mio. m3<br />
Erdgas gefördert und anschließend der zentralen<br />
Gasverarbeitungsanlage zugeführt<br />
werden können. Eine Schlüsselrolle nehmen<br />
dabei die in der zentralen Gasverarbeitungsanlage<br />
installierten Kompressoren zur Erhöhung<br />
des Förderdrucks ein, die dafür sorgen,<br />
dass das Gas weiter in ausreichendem Maße<br />
fließt.<br />
WEG lieferte für das Projekt 48 Frequenzumrichter<br />
und Motoren mit einer Leistung<br />
von 30 kW sowie 32 Frequenzumrichter-<br />
Motorkombinationen mit einer Leistung<br />
von je 15 kW, jeweils integriert in die standortspezifische<br />
Steuerungstechnik. Auch der<br />
gesamte Überlastschutz, Schaltgeräte, Relais<br />
und Drucktaster für die Schaltschränke<br />
stammen aus der Fertigung des breit aufgestellten<br />
Herstellers. Die Kompatibilität der<br />
Komponenten und die Lieferung aus einer<br />
Hand ermöglichten eine reibungslose<br />
Montage und Inbetriebnahme sowie eine<br />
effiziente Projektabwicklung.<br />
Schonende Lüfterantriebe<br />
Die Motoren und Frequenzumrichter kommen<br />
in Saih Rawl vor allem als Saug- und<br />
Druck-Kühllüfterantriebe des Haupt-Gas-<br />
86 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
kompressors zum Einsatz. Die Antriebe<br />
werden als komplette Systeme mit einem<br />
Leistungsschalter mit hohem Schaltvermögen<br />
für die Notabschaltung sowie einem<br />
Bypass für den Direktanlauf (DOL) geliefert.<br />
Ein passiver Oberwellenfilter am Eingang<br />
reduziert die Rückwirkungen auf die<br />
Netzversorgung, die aus der nichtsinusförmigen<br />
Netzstromaufnahme der Umrichter<br />
herrühren. Ein Ausgangsfilter schützt den<br />
Umrichter.<br />
Dank intensiver Forschungsarbeit und<br />
der Zusammenarbeit von Motoren- und<br />
Frequenzumrichterentwicklern ist es WEG<br />
gelungen, zwei der schwerwiegendsten<br />
Nachteile moderner Frequenzumrichter<br />
mit Impulsbreitensteuerung (PWM-Steuerung)<br />
zu überwinden:<br />
Denn normalerweise führen die in dem<br />
Umrichter erzeugte nichtsinusförmige Motorspannung<br />
tendenziell zu einem Anstieg<br />
der Motortemperatur und zu schnellen,<br />
transienten Spannungsanstiegen und Spannungsüberhöhungen<br />
an den Motorklemmen<br />
– beides hat eine signifikante Senkung<br />
der Motorlebensdauer zur Folge.<br />
Die Frequenzumrichter von WEG minimieren<br />
Spitzenspannungen durch eine<br />
sorgfältige Abstimmung der Pausenzeiten<br />
zwischen den Impulsen der IGBTs. So wird<br />
die max. Höhe der Spitzenspannungen begrenzt<br />
und es werden längere Kabelwege<br />
möglich, ohne dass dies nachteilige Auswirkungen<br />
auf die Motorisolation hat.<br />
Die Technologie Optimal Flux führt zu<br />
einer reduzierten Stromaufnahme bis zu<br />
50 % der Motornenndrehzahl. Dadurch<br />
kann der Motortemperaturanstieg um etwa<br />
<strong>11</strong> % gesenkt werden – ein wichtiger Faktor<br />
angesichts der Tatsache, dass sich die<br />
Lebensdauer der Isolation und damit auch<br />
die des Motors pro 10 °C Senkung der<br />
Betriebstemperatur verdoppeln. Alternativ<br />
kann die Technologie auch genutzt werden,<br />
um die Drehmomentabgabe unter Ausnutzung<br />
der thermischen Grenztemperatur des<br />
Motors um bis zu 50 % der Motornenndrehzahl<br />
zu erhöhen.<br />
Komplette Systeme liefern<br />
Für das Projekt Saih Rawl integrierte WEG<br />
seine Frequenzumrichter in komplette Automatisierungssysteme<br />
und baute sie in einem<br />
seiner Werke in Brasilien in dort gefertigte<br />
Schaltschränke ein. Hier erfolgte auch die<br />
Prüfung in Anwesenheit von Vertretern von<br />
PDO, Larsen & Toubro und von diesen Unternehmen<br />
ernannten externen In spektoren.<br />
Bei diesen Prüfungen wurden die unter realen<br />
Betriebsbedingungen auftretenden rauen<br />
Bedingungen simuliert, und damit sichergestellt,<br />
dass die Systeme für den vorgesehenen<br />
Einsatz voll geeignet sind.<br />
Jeder Schaltschrank wurde außerdem mit<br />
einen Steuertransformator sowie Hilfsschützen<br />
und Leistungsschaltern ausgestattet.<br />
Darüber hinaus integrierte WEG in deren<br />
Front jeweils ein Bedienfeld mit hinterleuchteten<br />
LCD-Tasten, Ein-/ Aus-Taster, eine<br />
Notausschaltkette der Kategorie 0, Kontrollleuchten<br />
zur Anzeige von Normal- und<br />
Fehler zustand sowie ein Beleuchtungsmodul.<br />
Eine redundante serielle Schnittstelle<br />
ermöglicht dabei die Kommunikation mit<br />
dem übergeordneten Steuersystem. Die<br />
Schaltschränke verfügen zudem über Stillstandsheizungen.<br />
Dies ist von besonderer<br />
Bedeutung, da es im Oman zu extremen<br />
Temperaturunterschieden zwischen Tag<br />
und Nacht kommt, die zu Kondensation<br />
führen können, die in einem Schaltschrank<br />
unerwünscht ist.<br />
Um eine volle Funktionsfähigkeit der Antriebssysteme<br />
zu gewährleisten, beteiligte<br />
sich WEG auch an der Durchführung einer<br />
Leistungsprüfung der Motoren in Kombination<br />
mit den Lüftern im Werk des Lüfterherstellers<br />
in Korea. Darüber hinaus organisierte<br />
der Antriebsspezialist Schulungen für PDO-<br />
Mitarbeiter in seinem Werk in Brasilien, in<br />
dem die Motoren hergestellt und die Schaltschränke<br />
montiert wurden.<br />
Fotos: Aufmacherbild: iStock<br />
www.weg.net<br />
01 Für das Projekt Saih Rawl lieferte WEG<br />
komplette Schaltranksysteme<br />
02 WEG lieferte für das Projekt<br />
insgesamt 80 W22 Ex nA-Motoren<br />
unterschiedlicher Leistung<br />
03 Durch die Minimierung von Spannungsspitzen<br />
tragen die Frequenzumrichter zur<br />
Verlängerung der Motorlebensdauer bei<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 87<br />
01<br />
02<br />
03
UMRICHTERTECHNIK<br />
Lass‘ die<br />
Korken knallen<br />
Antriebe werten die Produktion in Champagner-Kellerei auf<br />
Nicolas Feuillatte, eine weltweit bekannte Champagner-Kellerei, hat sich<br />
für eine moderne Antriebstechnik entschieden, um ihre Abfüllanlage<br />
aufzurüsten. Dabei war nicht nur die Technologie, sondern vor allem die<br />
Zusammenarbeit mit dem Zulieferer entscheidend.<br />
D<br />
as Centre Vinicole — Champagne Nicolas<br />
Feuillatte (CV-CNF) ist eine führende<br />
Vereinigung von Champagner-Herstellern.<br />
Sie umfasst 80 Genossenschaften und über<br />
5 000 Weinbauern. Die Abfüllanlage im französischen<br />
Chouilly, in der Region Marne, ist<br />
eine der modernsten ihrer Art und beschäftigt<br />
235 Mitarbeiter, von denen die Hälfte in<br />
der Produktion tätig sind. Das Unternehmen<br />
füllt pro Jahr 23 Mio. Flaschen ab und ist<br />
damit einer der größten Champagner-Produzenten<br />
weltweit. Frédéric Lopez, Automation<br />
Manager bei CV-CNF, erklärte: „Wir<br />
mussten schrittweise eine Reihe von Antriebssystemen<br />
ersetzen. Dabei haben wir<br />
den ursprünglichen Zulieferer erwogen, als<br />
auch andere führende Unternehmen in<br />
diesem Bereich. Alle Anbieter waren imstande,<br />
Ausrüstung nach unseren Anforderungen<br />
zu liefern. Jedoch wollten wir auch eine<br />
Zusammenarbeit mit einem Unternehmen<br />
forcieren, das den gewünschten Service bereitstellt.<br />
Daher haben wir uns für Emerson<br />
entschieden.“<br />
Maximale Verfügbarkeit<br />
Der erste Schritt war der Austausch eines<br />
Förderband-Antriebssystems. Es befindet<br />
sich am Anfang der Linie und positioniert<br />
88 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Hochdynmaische<br />
Getriebe-Servomotoren<br />
mit reduziertem Spiel<br />
die leeren Flaschen mit hoher Genauigkeit,<br />
bevor diese gereinigt und gefüllt werden.<br />
Die Flaschen werden von 1 200 x 1 200 Paletten<br />
auf das Förderband geladen und dann in<br />
Vierer- bis Zwölferreihen (abhängig von der<br />
Größe) senkrecht in Vorschubrichtung<br />
weiterbefördert. „Diese Linie befördert 4 000<br />
bis 6 000 Flaschen pro Stunde und muss<br />
während des Betriebs max. Verfügbarkeit<br />
garantieren. Emerson hat die für uns am<br />
besten geeignete Lösung entwickelt und<br />
ermöglicht zudem eine leichte Programmierung<br />
ihrer drehzahlgeregelten Antriebe“,<br />
so Lopez.<br />
Das vorherige Antriebssystem umfasste<br />
eine automatische Steuerung, einen Controller<br />
für die Ausrichtung, einen drehzahlgeregelten<br />
Antrieb und einen Motor. Die<br />
Lösung von Emerson erübrigt den Controller<br />
für die Ausrichtung und verringert die Gesamtkomplexität<br />
des Systems. Es besteht aus<br />
dem Frequenzumrichter Unidrive M700 für<br />
die variable Drehzahlregelung, der mit der<br />
zentralen Steuerung verbunden ist und einem<br />
Dynabloc Pjn<strong>11</strong>02 Servogetriebe mit geringem<br />
Spiel. Damit steht ein Antrieb mit hoher<br />
Überlasttoleranz, Torsionsfestigkeit und Genauigkeit<br />
zur Verfügung.<br />
Auf den Prozess abgestimmt<br />
Der Umrichter Unidrive M700 wurde mit<br />
dem optionalen Steuerungsmodul MCi200<br />
von Emerson ergänzt, das, mit einem entsprechenden<br />
Anwenderprogramm versehen,<br />
die Positionieraufgaben übernimmt.<br />
Der Unidrive M700 eignet sich für diese Art<br />
von Anwendungen, da der Umrichter folgende<br />
besondere Eigenschaften aufweist:<br />
eine Zykluszeit von 250 μs, synchronisierte<br />
Kommunikation über Echtzeit-Ethernet<br />
und eine integrierte SPS zur Steuerung von<br />
Bewegungsabläufen sowie einen Profilgenerator<br />
für Motion-Anwendungen. Die<br />
gesamte Applikation lässt sich über das<br />
Maschinensteuerungs-Studio einfach programmieren.<br />
Für diese Anwendung wird<br />
der im Unidrive M integrierte Motion<br />
Con troller genutzt. Im Endausbau wurden<br />
15 verschiedene Konfigurationen festgelegt,<br />
um verschiedene Flaschengrößen<br />
und -formen verarbeiten zu können. Jeder<br />
Zyklus weist ein grobes Bewegungsprofil<br />
auf (Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung<br />
und Verzögerung), ein feineres,<br />
zweites Bewegungsprofil (Position, Geschwindigkeit,<br />
Beschleunigung und Verzögerung)<br />
und die Zahl der durchzuführenden<br />
Kurzbewegungen auf. Die jeweilige<br />
Konfiguration wird über Logikeingänge<br />
ausgewählt und automatisch gestartet. Der<br />
grobe Bewegungs ablauf wird gestartet, anschließend<br />
werden die feineren Abläufe<br />
zusammengefügt, während der Förderpfad<br />
frei ist. Die Signale wie z. B. „Ende der langen<br />
Beförderung“ und „Zyklus vollständig“<br />
werden am Logikausgang des Antriebs<br />
ausgegeben und zum Client-System gesendet.<br />
Die Programmierung und Schulung<br />
wurde vor Ort durch das Support-<br />
Team von Emerson durch geführt. „Wir<br />
haben die Nutzungsrechte für die Applikationslösung<br />
vollständig übernommen,<br />
damit wir zukünftig auch eigene Anpassungen<br />
vornehmen können“, so Lopez.<br />
„Emerson hat mit seiner Technologie,<br />
Kompetenz und seinem Service unsere<br />
Erwartung voll erfüllt, und wir befinden<br />
uns in einem Erweiterungsprozess, in<br />
dem wir die Antriebs lösungen des Unternehmens<br />
Emerson auf unsere gesamte<br />
Anlage anwenden werden.“<br />
www.emersonindustrialautomation.com<br />
Motion Control Drives<br />
einfach präzise.<br />
Überlegene Antriebslösungen<br />
mit höchster Präzision, hohem<br />
Wirkungsgrad, schnellen Lieferzeiten.<br />
Ihr Wettbewerbsvorteil:<br />
Antriebstechnik von Sumitomo Drive<br />
Technologies.<br />
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marktind@sce-cyclo.com<br />
www.sumitomodrive.com
UMRICHTERTECHNIK<br />
IMC steuert PM- sowie Asynchronmotor<br />
sowohl mit als auch ohne Geber<br />
Die im VLT Automation Drive softwareseitig optional integrierbare<br />
Integrated Motion Control (IMC) von Danfoss arbeitet mit<br />
gängigen Motortechnologien, besitzt eine automatische Motoranpassung<br />
für die unterschiedlichen Typen und ermöglicht die<br />
Smartphone-App erleichtert Einstellung<br />
und Wartung<br />
Mit der Smartphone-Applikation Drivetune aus dem Hause ABB<br />
können Wartungs ingenieure und Montageunternehmen über<br />
eine drahtlose Bluetooth-Verbindung einfach auf einen Frequenzumrichter<br />
zugreifen. Die Smartphone-Schnittstelle erlaubt dem<br />
Techniker, die Inbetriebnahme und Einstellung des Frequenzumrichters<br />
schneller und effizienter durchzuführen und auftretende<br />
Probleme schneller zu lösen, ohne den Antrieb vom Netz zu<br />
nehmen. Zudem besteht die Option einer Drahtlosverbindung mit<br />
ABB-Frequenzumrichtern. Ingenieure müssen dadurch nicht<br />
mehr selbst in schwer zugängliche Bereiche gehen, um sich die<br />
zur Inbetriebnahme oder Einstellung eines Frequenzumrichters<br />
notwendigen Informationen zu beschaffen.<br />
www.abb.de<br />
Umrichter für Hybrid-Spritzgießmaschinen<br />
sensorlose Rotorpositionserkennung sowie Drehmomentkontrolle.<br />
Während man bisher für komplexe Anwendungen in Verbindung<br />
mit einem Frequenzumrichter noch eine entsprechende Motion<br />
Control-Reglungsbaugruppe (intern oder extern) bzw. einen<br />
Geber für die genaue Steuerung eines Antriebs benötigte, wird<br />
nun dank der IMC eine VLT Automation Drive FC302 in die Lage<br />
versetzt, Positionieranwendungen ohne zusätzlich Hardwarebaugruppen<br />
zu lösen. Dasselbe gilt für Synchronisieranwendungen.<br />
Der IMC ist in die Software der FC302-Reihe<br />
integriert. Die Frequenzumrichter werden an die Anwendung<br />
durch einfaches Parametrieren angepasst, sodass Kenntnisse in<br />
Servotechnik oder Programmiersprachen nicht erforderlich sind.<br />
www.danfoss.de<br />
Der Umrichter ADP200 von<br />
Gefran ermöglicht beim<br />
Einsatz in hybriden Spritzgießmaschinen<br />
zur Verarbeitung<br />
von Kunststoff die zuverlässige<br />
Kontrolle von Servo-Pumpen<br />
sowie eine präzise Druck- und<br />
Durchflussregelung. Der hohe<br />
Energiebedarf traditioneller<br />
Hydrauliksysteme lässt sich so reduzieren. Der PID-Algorithmus<br />
verwaltet sowohl einzelne Servo-Pumpen- als auch Mehrpumpen-<br />
Systeme. Die Versorgungsspannung ist 3-phasig und beträgt 400 V.<br />
Ein Keypad, Bremschopper, Resolver und die Auswertung für PTC,<br />
KTY sowie Klixon sind in das Gerät integriert. Optional sind<br />
SD-Karten-Adapter, Erweiterungskarten für Sincos-, Hipperface-,<br />
Endat- und Inkremental-Encoder sowie eine CANopen-Erweiterungskarte<br />
erhältlich. Auf Wunsch ist ein Keypad mit Klartextanzeige<br />
und internem Speicher lieferbar. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />
den Umrichter mit integriertem EMV-Filter zu beziehen.<br />
Sanftanlauf- und Sanftauslaufgeräte | Brems-Chopper<br />
Rückspeisefähige Frequenzumrichter | Bremsgeräte<br />
Spannungssteller<br />
Drehgeber mit Feldbus-Schnittstellen<br />
PROFIBUS -PROFINET -PROFISAFE<br />
EtherCAT -CANopen Safety-SIL2<br />
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Effektiver Frequenzumrichter für<br />
Mittelspannungsantriebe<br />
Der PowerFlex 6000 ist ein effektiver Frequenzumrichter für Mittelspannungsantriebe.<br />
Er ergänzt die Powerflex-7000-Serie und eignet<br />
sich für neue und umgerüstete Anwendungen wie Radiallüfter und<br />
Pumpenanwendungen im Bereich von bis zu 10 kV. Dank der<br />
robusten, kaskadierenden Topologie aus “H”-Brücke (CHB) und<br />
Spannungsquellen inverter (VSI) bietet er niedrige Eingangsoberwellen<br />
und einen Leistungsfaktor nahe Eins. Damit reduzieren sich<br />
mögliche Probleme bei der Spannungsversorgung. Gleichzeitig wird<br />
die Motorleistung optimiert, die Bedienung vereinfacht und der<br />
Wartungsaufwand reduziert. Der Umrichter arbeitet mit Luftkühlung<br />
und wurde für Induktionsmotoren entwickelt. Konzipiert<br />
wurde er für Kabellängen von bis zu 300 m. Er besitzt einen<br />
7“ Farb-Touchscreen mit dem Betriebssystem Wince und unterstützt<br />
die Kommunikationsprotokolle Modbus-RTU RS485, Modbus-TCP,<br />
Modbus-PLUS RS485, Profibus RS485 und Ethernet/IP.<br />
www.rockwellautomation.de<br />
90 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong><br />
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Schaltschrank-Umrichter<br />
mit neuen Controllern<br />
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Frequenzumrichter zur Motormontage oder Installation im<br />
Schaltschrank stattet Nord Drivesystems jetzt durchgängig<br />
mit neuen, leistungsfähigeren Microcontrollern und einer<br />
neuen Firmware aus. Die Architekturanpassung befähigt die<br />
bislang an Asynchronmotoren eingesetzten Umrichter auch<br />
zur Regelung von Synchronmotoren. Dies wird besonders im<br />
Zuge der Entwicklung von Motoren der Effizienzklasse IE4<br />
immer wichtiger. Selbst ohne Geberrückführung lassen sich<br />
nun sehr dynamische Antriebsaufgaben ausführen. Die<br />
Umrichter der neuen Generation beherrschen antriebsnahe<br />
SPS-Funktionen. Mitunter können bisher benötigte zusätzliche<br />
Kleinsteuerungen entfallen. Die Umrichter unterstützen<br />
die herstellerunabhängigen Motion-Control-Funktionsblöcke<br />
der PLCopen. Sie lassen sich frei programmieren. Dies<br />
verringert die Komplexität der Applikationsentwicklung und<br />
reduziert die damit verbundenen Kosten. Kundenspezifische<br />
antriebsnahe Funktionen lassen sich mit der Umrichter-SPS<br />
ohne eine applikationsspezifische Firmware realisieren.<br />
www.nord.com<br />
Schwungmassenspeicher effizient<br />
betreiben<br />
Der Einspeiseumrichter SD2R von Sieb & Meyer stellt die für den<br />
Betrieb von Schwungmassenspeichern benötigte Leistungselektronik<br />
zur Verfügung – inklusive der für das Energiemanagement<br />
notwendigen Regelungsalgorithmen. So wird ein<br />
hochdynamisches Auf- und<br />
Entladen des Speichers möglich.<br />
Mit der Elektronik des Umrichters<br />
sind Leistungen von bis zu<br />
100 kVA und Drehzahlen bis<br />
120 000 1/min möglich. Der<br />
4-Quadranten-Betrieb gewährleistet<br />
den Energiefluss in beide<br />
Richtungen. Aufgeladen wird der<br />
Speicher im motorischen Betrieb,<br />
während die Energie im generatorischen<br />
Modus abgerufen wird.<br />
Schwungmassenspeicher lassen<br />
sich verschiedenen Leistungsbereichen<br />
anpassen und sind daher für unterschiedliche stationäre<br />
und einige mobile Anwendungen interessant. Rotierende Speicher<br />
können zusätzlich Frequenzschwankungen und Spannungsänderungen<br />
im Stromnetz entgegenwirken und zur Netzstabilität<br />
beitragen.<br />
www.sieb-meyer.de<br />
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88299 Leutkirch www.sycotec.eu<br />
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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Öldorado der Planetengetriebe<br />
Öl als Schmiermittel vergrößert Einsatzbereich des Baukastens<br />
Stefan Preuß<br />
Zur Lebensdauerschmierung von<br />
Planetengetriebe kommt in der<br />
Regel Fett zum Einsatz. Mit<br />
steigenden Anforderungen fällt der<br />
Blick in Zukunft zusätzlich auf Öl<br />
als Schmiermittel. Erfahren Sie,<br />
welche Vorteile das bringt und wie<br />
aus einen Baukastensystem aus<br />
einem Eldorado ein Öldorado für<br />
Anwender wird.<br />
Stefan Preuß schreibt im Auftrag<br />
von IMS Gear in Donaueschingen<br />
Planetengetriebe bieten kompakte Bauform,<br />
große Leistungsdichte und damit<br />
verbunden eine hohe Drehmomentübertragung<br />
bei kleinstem Platzbedarf. Die Lösungen<br />
aus dem IMS Gear-Baukasten verfügen<br />
bislang ausschließlich über Lebensdauerschmierungen<br />
mit Fett. „Es zeichnen sich<br />
aber neue Anwendungsfelder für Planetengetriebe<br />
ab, bei denen z. B. höhere Umgebungstemperaturen<br />
zu erwarten sind“<br />
richtet Hagedorn den Blick in die nahe Zukunft,<br />
„und für diese Anwendungen bietet<br />
sich Öl als Schmiermittel an.“ Als Treiber<br />
dieser Entwicklung ist u. a. der Automotive-<br />
Bereich zu nennen, der aus Gründen der<br />
Energieeffizienz oder zur Umsetzung autonomen<br />
Fahrens zunehmend Aktuatoren<br />
nachfragt, die häufig immer näher an den<br />
Verbrennungs- oder Elektromotor rücken.<br />
Attraktive Option Öl<br />
In vielen zukünftigen Anwendungen werden<br />
die seitherigen IMS Gear-Getriebe mit<br />
Lebensdauer-Fettschmierung auch weiterhin<br />
den Anforderungen genügen, ist für<br />
Hagedorn klar. „Ein ölgeschmiertes<br />
Planeten getriebe wird zunehmend als ökonomisch<br />
attraktive Alternative, die bei Bedarf<br />
am konkreten Anwendungsfall des<br />
Kunden schnell umgesetzt werden kann,<br />
an Bedeutung gewinnen.“ Die Alternative<br />
jenseits einer Lösung aus dem Baukasten<br />
hieß bislang: Entwicklung eines Sondergetriebes,<br />
gleichbedeutend mit höheren<br />
Kosten, höherem Zeitbedarf und dem<br />
grundsätzlichen Konstruktionsrisiko einer<br />
Neuentwicklung. „IMS Gear bietet nunmehr<br />
in Absprache mit dem Kunden als<br />
mögliche Option an, aus dem Baukasten<br />
heraus ein Planetengetriebe mit Ölschmierung<br />
einzusetzen.“ Öl statt Sondergetriebe<br />
– „darin liegt der Kundennutzen unserer<br />
Strategie.“<br />
Ölschmierung macht dann Sinn, wenn<br />
Applikationen mit signifikant höherer Lebensdauer<br />
von bis zu mehreren Tausend<br />
Stunden bei Umgebungstemperaturen<br />
von bis zu 140 °C gefordert sind, benennt<br />
Hagedorn denkbare Rahmenbedingungen.<br />
Die notwendige höhere Abdichtung<br />
des Getriebes stellt dabei zwar technisch<br />
eine Herausforderung dar, lässt sich jedoch<br />
mit bewährten Materialien und Prozessen<br />
umsetzen. Die Festlegung, an welcher Stelle<br />
des Gesamtsystems Motor/Getriebe die<br />
Dichtung im Einzelfall einzufügen ist,<br />
kann dabei in Absprache mit den Kunden<br />
festgelegt werden. Für den Anwendungsfall,<br />
dass lediglich Teile des Gesamtsystems in Öl<br />
laufen sollen, sind ebenfalls Teil-Lösungen<br />
bis hin zur Lieferung von Bausätzen denkbar.<br />
Auch in dieser Frage behält das Baukastenprinzip<br />
uneingeschränkte Gültigkeit.<br />
In der Kostenbetrachtung muss ein ölgeschmiertes<br />
Planetengetriebe wegen des<br />
höheren Aufwands für die Dichtigkeit<br />
preislich oberhalb bisheriger Lösungen liegen<br />
92 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Verschleißbild Lagerbolzen<br />
bei verschiedenen Schmierungen<br />
1. Neuwertig<br />
2. Fettgeschmiert<br />
Nach Vollendung der<br />
Lebensdauer stark verschlissen<br />
3. Ölgeschmiert<br />
Nach 6-facher Laufzeit<br />
(im Vergleich zu 2.)<br />
nur minimale Verschleißspuren<br />
02 Vor der Markteinführung erfolgt eine intensive<br />
Lebensdauer- und Belastungsprüfung auf spezifischen<br />
Flächenprüfständen<br />
1mm<br />
1mm<br />
Test unter gleichen Lastbedingungen<br />
01 Verschleißbild der Lagerbolzen bei<br />
verschiedenen Schmierungen<br />
– aber weit unterhalb von Sondergetrieben,<br />
wenn man die gesamten Projektkosten ins<br />
Verhältnis setzt.<br />
Öl vs. Fett: eine Frage<br />
der Verteilung<br />
Um die Vorteile eines ölgeschmierten Planetengetriebes<br />
aus dem Baukasten genauer<br />
beziffern zu können, laufen im IMS Gear-<br />
Testlabor in Eisenbach umfangreiche Erprobungen<br />
zum grundsätzlichen Ziel jeder<br />
Schmierung, nämlich das Schmiermedium<br />
an den Ort der Reibung zu bringen. „Lebensdauer<br />
begrenzender Verschleiß findet<br />
weniger an den Zahnrädern statt, sondern<br />
vielmehr am Lagerbolzen der Planetenträger“,<br />
verdeutlicht Hagedorn die Aufgabenstellung.<br />
Eine effiziente Schmierung muss in<br />
der ersten Getriebestufe bei hoher Drehzahl<br />
und wenig Drehmoment ebenso funktionieren<br />
wie in der dritten Stufe bei geringer<br />
Drehzahl und hohem Drehmoment. Nach<br />
allen bisherigen Erkenntnissen liegt die<br />
Schmierleistung von Fetten nicht grundsätzlich<br />
unterhalb der von Öl. „Aber Öl verteilt<br />
sich in einem Planetengetriebe besser,<br />
und damit steigt die Schmierleistung.“ Für<br />
einen großen Teil der Outperformance ölgeschmierter<br />
Planetengetriebe gilt demnach:<br />
Alles eine Frage der Verteilung.<br />
Öl bietet in jedem Fall die bessere Wärmeableitung<br />
und senkt somit die Temperatur<br />
am Lagerbolzen. Und während Fett sich<br />
einerseits langsam verbraucht und andererseits<br />
durch die Anreicherung mit Abrieb an<br />
Schmierfähigkeit verliert, erlaubt der Einsatz<br />
von magnetischen Schrauben bei Ölschmierung<br />
sogar, metallenen Abrieb zu binden.<br />
„Fettschmierungen wird es weiterhin geben,<br />
aber das Anforderungsdreieck Performance,<br />
Lebensdauer und Kosten verschiebt sich<br />
eindeutig Richtung Öl“ betont Hagedorn.<br />
Wenn eben mehr Performance und höhere<br />
Lebensdauer gefordert sei, wird ein ölgeschmiertes<br />
Planetengetriebe die bessere<br />
wirtschaftliche Entscheidung sein.<br />
Tests unter Verwendung von getrieben aus dem IMS Gear-Baukasten<br />
haben ergeben, dass die Laufzeiten ölgeschmierter<br />
Varianten vervielfacht werden<br />
Standard-<br />
konnten. Der Temperaturverlauf im Betrieb<br />
der Getriebe erweist sich dabei als<br />
verlässlicher Indikator für den Verschleiß.<br />
Weitere Tests, insbesondere auch in vertikaler<br />
Einbaulage, versprechen weitere<br />
wertvolle Erkenntnisse.<br />
Einsatzbereich Baukasten<br />
vergrößert<br />
Die sukzessive Erweiterung des Baukastens<br />
um die Möglichkeit der Ölschmierung in<br />
enger Zusammenarbeit mit den Kunden<br />
entlang derer Anwendungsfälle vergrößert<br />
den Einsatzbereich standardisierter Komponenten<br />
mit allen Kostenvorteilen und der<br />
Sicher heit erprobter Technologie bis in einen<br />
Bereich hinein, der bislang Sondergetrieben<br />
vorbehalten war. Somit eröffnet IMS Gear<br />
Anwendern die Chance, auch bei gesteigerten<br />
technischen Anforderungen hinsichtlich<br />
Lebensdauer, Einsatztemperatur oder<br />
weiteren Parametern schneller und ohne<br />
die Risiken einer Einzelentwicklung zur Serienreife<br />
zu gelangen.<br />
www.imsgear.com<br />
Dirk Schaar,<br />
Chefredakteur<br />
Ö l als Alternative zu<br />
Fett – neue Anforderungen<br />
bei Planetengetrieben<br />
machen diese<br />
Überlegungen notwendig.<br />
Was technische<br />
Vorteile bringt, führt<br />
zunächst zu höheren<br />
Kosten. Aber: Teure<br />
Sonder-Planetengetriebe<br />
lassen sich vermeiden!<br />
Hier sollten Maschinen-<br />
bauer in Zukunft näher<br />
hinschauen.<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 93
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Nachhaltiger Materialumschlag<br />
Flexibilität bei Getrieben für Variantenvielfalt elektromobiler Umschlaggeräte<br />
Aus der Verbindung von Wissen und<br />
modernen Technologien entstehen bei<br />
Stiebel fortschrittliche, robuste Getriebe<br />
für den zukunftsorientierten Einsatz<br />
Green Efficiency ist heute auch bei<br />
mobilen Arbeitsmaschinen ein ganz<br />
wichtiges Thema – möchte der<br />
Betreiber doch Kraftstoff sparen<br />
und damit Betriebskosten senken.<br />
Auch ein ruhiges Arbeiten, um<br />
Fahrer und Umwelt schonen,<br />
stehen auf der Wunschliste. Wie<br />
sich das erfüllen lässt, zeigt unser<br />
Beispiel eines flexiblen Getriebes<br />
für ein Elektro-Umschlaggerät.<br />
Mit satten <strong>11</strong> m Reichweite und gutem<br />
Überblick aus der Komfortkabine<br />
setzt der Greifer der Umschlagmaschine<br />
das Material präzise in die Box. Dabei ist<br />
der elektro hydraulische Sennebogen 821<br />
Elektro vielseitig, energiesparend und umweltfreundlich<br />
im Einsatz, wie z. B. bei der<br />
Sortierung von Abbruch- und Baumaterialien.<br />
Für solche Aufgaben im Recyclingbereich<br />
steht die Maschine sicher auf einem<br />
stabilen Raupenunterwagen. Per Elektro-<br />
antrieb ist sie mit bis zu 50 % Einsparung<br />
der Energie- und Betriebskosten mobil.<br />
„Die Effektivität und Wirtschaftlichkeit des<br />
821 Elektro sind beeindruckend und wir freuen<br />
uns natürlich, dass wir hier mit unserer<br />
speziellen Getriebetechnologie diese besondere<br />
Effizienz unterstützen können“, so Paul<br />
Hermann Schumacher, Geschäftsführer der<br />
Stiebel-Getriebebau GmbH & Co. KG. Für<br />
den langen, kraftvollen Einsatz bestehen die<br />
Zahnnabenprofile der Pumpenverteilergetriebe<br />
aus Chrom-Molybdän-Stahl und die<br />
Wellendichtringe aus Viton. Ölgeschmierte<br />
Profilhohlwellen vermeiden den Verschleiß<br />
der Pumpenwellen.<br />
Die Sennebogen Maschinenfabrik GmbH<br />
aus Straubing verbindet bei ihren Umschlaggeräten<br />
der Green Line konsequent Nachhaltigkeit<br />
und Leistungsstärke. Die vorwärtsdenkenden<br />
Maschinenhersteller setzen<br />
dafür auf die Pumpenverteiler getriebe der<br />
Spezialisten von Stiebel aus dem nordrheinwestfälischen<br />
Waldbröl. „Die Umschlagmaschinen,<br />
ob Raupe, mobil oder stationär,<br />
sind sehr variantenreich. Diese Vielfalt<br />
setzen wir natürlich auch bei den entsprechenden<br />
Getrieben, die über eine enorme<br />
Flexibilität verfügen, passend um“, erläutert<br />
Paul Hermann Schumacher.<br />
Diese besondere Flexibilität beim Anbau<br />
der Elektromotoren und der Hydraulikpumpen<br />
ermöglicht sowohl den Einsatz<br />
von Motoren der Baugröße 315 als auch<br />
der Baugröße 280. Und dank standardisierter<br />
Antriebswellen können unter Verwendung<br />
von Adapterkits verschiedene<br />
Hydraulikpumpen je nach Anwendungsfall<br />
angebaut werden. Mit der starken<br />
Technologie und dem kraftvollen Stiebel-<br />
Getriebe vom Typ 4739 lassen sich mit<br />
dem Sennebogen 821 Elektro etwa 120 000<br />
t Material pro Jahr klima freundlich und<br />
kosteneffizient umsetzen.<br />
www.stiebel.de<br />
Video Umschlagmaschine<br />
Sehen Sie die Umschlagmaschine 821<br />
Elektro von Sennebogen im Einsatz<br />
http://bit.ly/1FRTxvJ<br />
94 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Kugelgewindespindeln mit<br />
Durchmessern von 12 bis 80 mm<br />
Columbus McKinnon liefert die Kugelgewindespindeln KGS<br />
von Alltec Antriebstechnik in den Durchmessern 12 bis 80 mm<br />
und mit Genauigkeitsklasse T7 ab Lager. Das zu diesen<br />
Gewindetrieben passende Laufmutternprogramm<br />
umfasst eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Typen wie zylindrische<br />
DIN- und Flanschmuttern sowie<br />
spezielle zylindrische Alltec- und<br />
Flanschmuttern. Alle Mutterntypen<br />
gibt es in spielreduzierter und<br />
vorgespannter Ausführung. Jede<br />
Kugelgewindemutter KGM wird individuell<br />
an die passende Spindel<br />
angepasst, um sicherzustellen, dass die<br />
Mutter ein optimales Spiel hat und sich mühelos auf die<br />
Spindel schrauben lässt. Die gehärteten Kugelumlaufspindelenden<br />
werden ohne materialbelastendes Weichglühen<br />
mechanisch bearbeitet. Die Trapezgewindespindel TGS ist<br />
mit einem Durchmesser von 12 bis 80 mm aus Standardmaterial<br />
C35 erhältlich. Alternativ sind Spindeln mit einem<br />
Durchmesser von 16 bis 50 mm auch aus rostfreiem Material<br />
1.4404 verfügbar.<br />
www.pfaff-silberblau.com<br />
Zahnstangengetriebe für lange Hubwege<br />
Innerhalb der Zahnstangengetriebe der Serie Lifgo 5 bietet<br />
Leantechnik verschiedene Ausführungen für spezielle Einsatzzwecke<br />
an. Die Variante Lifgo linear eignet sich für Anwendungen<br />
mit langen Hubwegen. Die Getriebe erfüllen hohe Anforderungen<br />
an Hubkraft, Geschwindigkeit und Synchronität und gewährleisten<br />
eine hohe Querkraftaufnahme. Mit der Ausführung<br />
Lifgo linear lassen sich besonders lange Hubwege realisieren,<br />
wobei die Zahnstangen<br />
hintereinander angeordnet<br />
sind. Durch kleinere<br />
Anpassungen entsteht aus<br />
dem Getriebe die Linear-<br />
Variante. Beim Vertikalhub<br />
lassen sich zusätzliche<br />
Verstärkungsprofile an den<br />
Gewindebohrungen der<br />
Zahnstange anbringen. Als<br />
Antrieb des Systems eignen<br />
sich Servo-, Drehstrom-,<br />
Pneumatik- oder Hydraulikantriebe.<br />
Das Lifgo-linear-<br />
Getriebe ist mit den einfacheren SL-Getrieben kombinierbar. Es<br />
erreicht bei einer Hubgeschwindigkeit von 3 m/s in den Standardbaugrößen<br />
5.0, 5.1 und 5.3 eine Hubkraft von bis zu 3 800 N, in der<br />
Baugröße 5.4 bis zu 25 000 N.<br />
www.leantechnik.com<br />
40 40 Jahre<br />
Eine Idee, die uns antreibt.<br />
BNEUGART Planetengetriebe<br />
Halle 4 ● Stand 4-280<br />
Neugart GmbH ● Keltenstraße 16 ● D-77971 Kippenheim ● Tel. 0 78 25/847-0 ● Fax 0 78 25/847-29 99 ● sales@neugart.com ● www.neugart.com
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Sind die lang!<br />
Carbon-Zahnriemen übertragen hohe Kräfte in Luftkissenfahrzeugen<br />
Dietmar Pohl<br />
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts<br />
begeisterte die Idee vom Luftkissenfahrzeug<br />
die Ingenieure. Doch erst<br />
im Jahre 1959 überquerte das<br />
berühmte Hovercraft des Briten<br />
Christopher Cockerell zum ersten<br />
Mal den Ärmelkanal. Aber was<br />
steckt hinter der Luftkissentechnik?<br />
Heute vor allem Maschinenelemente<br />
wie Zahnriemen, die<br />
den höchsten Anforderungen<br />
standhalten müssen.<br />
In zwei neuen Luftkissenfahrzeugen setzt<br />
der britische Hersteller Griffon Hoverwork<br />
auf Zahnriemen mit Carbonzugstrang der<br />
Contitech Power Transmission Group. Mit<br />
5502 mm und 4956 mm handelt es sich<br />
dabei um die längsten Polyurethan-Riemen<br />
in unendlicher Ausführung, die je gefertigt<br />
wurden. Sie treiben die Propeller und Turbinen<br />
der gigantischen Luftkissenboote an,<br />
die in der Fährverbindung zwischen Port s-<br />
mouth (England) und der Isle of Wight zum<br />
Einsatz kommen. Die Riemen werden in<br />
Zusammenarbeit von Contitech und Griffon<br />
Hoverwork am Contitech-Standort Dannenberg<br />
hergestellt.<br />
Fünf-Meter-Marke geknackt<br />
Die zwei neuen Luftkissenfahrzeuge, die<br />
sich derzeit im Bau befinden, verfügen<br />
über je zwei Propeller und Turbinen, die<br />
im Zusammenspiel für die Fortbewegung<br />
der Luftkissenfahrzeuge sorgen. Angetrieben<br />
werden die Propeller und Turbinen<br />
mittels Zahnriemen. „Aufgrund der hohen<br />
Kräfte, die beim Antrieb der Luftkissenfahrzeuge<br />
übertragen werden, eignet sich<br />
der Synchrochain Carbon ideal für diese<br />
Anwendung“, erklärt Barrie Oldham, Industrial<br />
Sales Director Contitech UK. In den<br />
Fahrzeugen arbeiten je zwei Motoren mit<br />
793 kW (1079 PS). Diese Leistung wird auch<br />
benötigt: Die Luftkissenfahrzeuge nehmen<br />
in etwa die Fläche eines Tennisplatzes ein<br />
und befördern bis zu 88 Personen.<br />
Griffon Hoverwork stattet die Antriebe<br />
seiner Luftkissenfahrzeuge bereits seit einiger<br />
Zeit mit Zahnriemen aus. Die Zusammenarbeit<br />
mit Contitech, der Einsatz des<br />
Synchrochain Carbon sowie Zahnriemen in<br />
unendlicher Ausführung, die die Fünf-Meter-Marke<br />
überschreiten, sind indes neu.<br />
„Contitech ist der einzige Hersteller, der<br />
Zahnriemen in den erforderlichen Längen<br />
realisieren kann“, sagt Oldham.<br />
Mehr Effizienz im Antrieb<br />
Der Synchrochain Carbon ist sehr<br />
verschleiß- und abriebfest und<br />
überträgt hohe Leistungen zuverlässig.<br />
Damit ist er die geeignete<br />
Lösung für die Luftkissenfahrzeuge von<br />
Griffon Hoverwork. Herzstück des Riemens<br />
ist der Carbonzugstrang, der sich bei gleicher<br />
Belastung noch weniger dehnt als ein<br />
Zugstrang aus Aramid. Hinzu kommt die<br />
hohe Steifigkeit des Cordes, wodurch Vorspannungsverluste<br />
minimiert und die Effizienz<br />
des Antriebs weiter gesteigert wird.<br />
Der Riemen ist somit nahezu wartungsfrei<br />
− das hilft, Kosten im Bereich der Wartung,<br />
der Instandhaltung und der Wiederbeschaffung<br />
zu minimieren.<br />
Die zwei neuen Luftkissenfahrzeuge von<br />
Griffon Hoverwork werden die südenglische<br />
Stadt Portsmouth und die Isle of Wight verbinden<br />
und im Laufe des Jahres 2016<br />
in Betrieb gehen. Schon jetzt wird die Fährverbindung<br />
durch zwei Hovercrafts von<br />
Griffon Hoverwork realisiert.<br />
Fotos: Aufmacherbild: Griffon Hoverwork;<br />
Bild 01: ContiTech<br />
www.contitech.de<br />
Der Synchrochain Carbon ist sehr<br />
verschleiß- und abriebfest und<br />
überträgt hohe Leistungen zuverlässig<br />
Dietmar Pohl ist Anwendungstechniker<br />
bei der ContiTech Power<br />
Transmission Group in Hannover<br />
96 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Applikationsspezifische Antriebslösungen<br />
für vielzählige Branchen<br />
Die applikationsspezifischen Antriebe der Groschopp AG basieren<br />
im Normalfall auf erprobten Standardprodukten des Herstellers<br />
und werden gemäß der individuellen Spezifikationen angepasst.<br />
Beispiele hierfür sind Kommutator- und Servomotoren mit<br />
integrierter Regelung und Steuerung u. a. für die Dosier- und<br />
Wägetechnik sowie komplette Antriebslösungen (Getriebe,<br />
Regelung und Steuerung) inkl. Gehäusekomponenten für industrielle<br />
Handmaschinen. Aber auch hochdrehende Zentrifugenantriebe<br />
(bis 25 000 min -1 ) für die Labor-, Medizin- und Zerkleinerungstechnik<br />
sowie Stellantriebe für die Fördertechnik und<br />
Verpackungsindustrie gehören zum Portfolio.<br />
www.groschopp.dew<br />
Maßgeschneiderter Antrieb für<br />
Elektro-Sportwagen<br />
SPN Schwaben Präzision hat im Auftrag des Fraunhofer-Instituts<br />
für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) ein<br />
Stirnradgetriebe für einen Elektro-Sportwagen entwickelt. IISB-One<br />
ist ein Erprobungs- und Demonstrationsfahrzeug für leistungselektronische<br />
Fahrzeugkomponenten. Vorgabe war, dass die Anschlüsse<br />
für die Abtriebswellen unterhalb vom Antriebsmotor platziert sind.<br />
Daraus ergab sich eine Verteilergetriebe-Konstruktion mit zwei<br />
parallelen Antriebssträngen. Kernstück ist die Integration des<br />
Antriebsverstärkers inkl. Kühlsystem für die Elektronikbauteile. Die<br />
Motor-Nennleistung beträgt 30 kW je Seite bei einer Nenndrehzahl<br />
von 2500 min -1 und einer Getriebeübersetzung von 6:1.<br />
www.spn-hopf.de<br />
Kegelstirnradgetriebe<br />
helfen<br />
beim Energiesparen<br />
Wer bremst, gewinnt.<br />
setting the standard<br />
<br />
Mit den großen Kegelstirnradgetrieben<br />
der Serie X<br />
verspricht der Hersteller<br />
Hydromec deutliche Energieeinsparungen<br />
durch hohe<br />
Wirkungsgrade beim Einsatz in<br />
hocheffizienten Motoren.<br />
Während bei Schneckengetrieben<br />
der bereits wirkungsoptimierten<br />
Reihe Q die<br />
Antriebsleistung 1,10 kW<br />
beträgt, reicht bei vergleichbaren<br />
X-Kegelstirnradgetrieben<br />
ein 0,75-kW-Motor aus, um<br />
das gleiche Drehmoment zu<br />
erhalten. Auch der Einsatz von<br />
Frequenzumrichtern ist ein<br />
wichtiger Faktor bei der<br />
Energieeinsparung. Da sich<br />
mit ihnen 70 % der Energie<br />
gegenüber einem mechanischen<br />
Regelgetriebe einsparen<br />
lassen, lassen sich die<br />
Kegelstirnradgetriebe entsprechend<br />
ausstatten. Verstärkte<br />
Lagerungen, der mögliche<br />
Anbau von Schrumpfscheiben,<br />
Edelstahlhohlwellen,<br />
Nema-Motorflansche und<br />
ATEX-Konformität sind weitere<br />
Merkmale der hocheffizienten<br />
Getriebe-Baureihe. Erhältlich<br />
sind die Getriebe bei Gemoteg.<br />
www.gemoteg.de<br />
Bremsen und Kupplungen für<br />
elektrische Antriebe.<br />
INTORQ steht für 1.000-fach bewährte, zuverlässige<br />
Bremsenlösungen mit höchstem Produktstandard für<br />
Federkraftbremsen in Getriebemotoren. Wir bieten Ihnen die<br />
passende Lösung für Ihren Antrieb – individuell und sicher.<br />
Wir setzen die Standards.<br />
Besuchen Sie uns auf der sps ipc drives <strong>2015</strong><br />
vom 2.–2.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong> | Halle 4, Stand 571<br />
www.intorq.de
Pfeilschnell auf Schienen<br />
Radsatz- und Fahrmotorlager für Hochgeschwindigkeitszüge<br />
Andreas Mühlbauer, Mathias Schlapp<br />
Im Bahnverkehr sind alle Antriebskomponenten hohen Belastungen<br />
ausgesetzt. Insbesondere Radsatz- und Fahrmotorlager müssen extrem<br />
robust, zuverlässig und langlebig sein. Wie aber lässt sich die Laufleistung<br />
der Lager deutlich erhöhen und damit die Anzahl der Wartungsintervalle<br />
reduzieren?<br />
H<br />
ochgeschwindigkeitszüge bringen heute<br />
Fahrgäste mit Geschwindigkeiten bis<br />
jenseits der 350 km/h an ihr Ziel und sind<br />
damit zumindest im Inland eine echte Konkurrenz<br />
zum Flugzeug. Damit die Passagiere<br />
bequem und vor allem sicher reisen, müssen<br />
die Zulieferer und Hersteller der Züge alle<br />
Komponenten sorgfältig entwickeln und auf<br />
die dauerhaft hohen Belastungen abstimmen.<br />
Insbesondere die Wälzlager, welche in den<br />
Radsätzen, aber auch in den Fahrmotoren<br />
zum Einsatz kommen, sind während der<br />
gesamten Lebensdauer hoch belastet. Dennoch<br />
sollen sie in ihrer Laufleistung an die<br />
Radsätze bzw. die Motoren angepasst sein,<br />
um eine frühzeitige Wartung zu vermeiden.<br />
Der Wälzlager-Spezialist NSK bietet Wälzlager<br />
für alle Arten von Zügen an, besonders für<br />
die Antriebskomponenten für Geschwindigkeiten<br />
über 200km/h. Das Unternehmen aus<br />
Ratingen hat u. a. Radsatz- und Fahrmotorlager<br />
in Programm, die bereits seit längerem<br />
auf dem asiatischen Markt erhältlich sind.<br />
Z. B. bewähren sich die speziellen Radsatzlager<br />
schon seit Jahren in den japanischen<br />
Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszügen.<br />
Für europäische<br />
Hochgeschwindigkeitszüge<br />
Mit den neusten Entwicklungen hat sich der<br />
japanische Marktführer NSK nun auch auf<br />
dem europäischen Markt etabliert. So kommen<br />
die Lager u. a. bereits im britischen<br />
„Intercity-Express“-Programm zum Einsatz.<br />
Für diese Züge mussten die Radsatz lager für<br />
Laufleistungen von mehr als 1,6 Mio. km ausgelegt<br />
werden. Der Hersteller Hitachi konnte<br />
dadurch die Wartungsintervalle verlängern,<br />
da bisher die Lager häufiger gewartet oder<br />
gewechselt werden mussten als die Radsätze<br />
selbst. Die hier verwendeten doppelreihigen<br />
Kegelrollenlager haben spezielle Dichtungen,<br />
die das Eindringen von Verschmutzungen<br />
verhindern und somit die Reinheit des<br />
Schmierstoffes gewährleisten.<br />
Das in Asien aufgebaute Know-how nutzt<br />
NSK, um auch die in Europa gefragten Kom-<br />
Andreas Mühlbauer ist freier Journalist in<br />
Heidelberg, Mathias Schlapp ist Senior Project<br />
Engineer, European Industrial Business Unit<br />
bei der NSK Deutschland GmbH in Ratingen<br />
01 Die Außenringe der Rillenkugellager können wahlweise mit Keramik<br />
oder PPS beschichtet werden<br />
98 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
02 Die NSK-Kegelrollenlager sind<br />
für hohe Drehzahlen sowie eine hohe<br />
Lebensdauer optimiert<br />
03 Durch die geringen Reibflächen<br />
entwickeln Zylinderrollenlager im Betrieb<br />
wenig Wärme<br />
04 Mit Sensoren ausgestattete Wälzlager<br />
bilden mit Condition-Monitoring ein System<br />
zur Überwachung der Radsatzlager<br />
ponenten zu entwickeln. So wurden auch<br />
Radsatzlager für französische Hochgeschwindigkeitszüge<br />
vorgestellt. Diese sind für Geschwindigkeiten<br />
bis zu 250 km/h ausgelegt<br />
und werden derzeit in Feldtests erfolgreich<br />
erprobt.<br />
Spezielle Lager für Radsätze<br />
Die Entwicklung der jeweiligen Lager<br />
nimmt der Spezialist nach den Wünschen<br />
und Vorgaben der Kunden vor. Allen diesen<br />
Spezial-Lagern ist gemein, dass es sich um<br />
sicherheitsrelevante Komponenten handelt.<br />
Gleichzeitig sollen sie kompakt und leicht<br />
sein, um den Einbau zu erleichtern und<br />
Energie zu sparen. Dabei müssen sie höchste<br />
Qualitätsanforderungen bezüglich Robustheit,<br />
Lebensdauer und Effizienz erfüllen. Als<br />
Wälzlager für Radsätze kommen Zylinderrollenlager<br />
oder auch Kegelrollenlager in Frage.<br />
Die neuen Sealed-Clean-Kegelrollenlager<br />
zeichnen sich durch ihre kompakte Bauform<br />
und die Optimierung für hohe Drehzahlen<br />
sowie eine hohe Lebensdauer aus, die jener<br />
des Rades selbst entspricht. Insbesondere<br />
verfügt dieser Lagertyp über ein spezielles<br />
Dichtungssystem, das das Eindringen von<br />
Verschmutzungen verhindert. Auch die Wärmeentwicklung<br />
wird durch die spezielle<br />
Bauform auf ein Minimum reduziert. Ebenso<br />
trägt das Material selbst zur Qualität und<br />
Lebensdauer der Wälzlager bei. So hat NSK<br />
den für die Laufflächen eingesetzten Stahl<br />
selbst entwickelt, um genau die gewünschten<br />
Eigenschaften zu erreichen.<br />
Der Einsatz von Zylinderrollenlagern in<br />
den Radsätzen hat den Vorteil, dass diese<br />
weniger Reibflächen aufweisen als vergleichbare<br />
Kegelrollenlager und daher im<br />
Betrieb weniger Wärme entsteht. Dies ist<br />
ein wichtiger Faktor beim Einsatz in Hoch-<br />
geschwindigkeitszügen, da die geringere<br />
Wärmeentwicklung den Verschleiß minimiert<br />
und zudem Energie spart. Die Axialführung<br />
ist durch die Bauform mit vier Borden<br />
auch beim Zylinderrollenlager gegeben.<br />
Welche Lagertypen zum Einsatz kommen<br />
und wie diese ausgestaltet sind, ist u. a von<br />
den Umweltbedingungen abhängig, in denen<br />
sie eingesetzt werden. In trockenen,<br />
staubigen und heißen Umgebungen müssen<br />
die Radsatz- und Fahrmotorlager anders<br />
ausgelegt sein als z. B. in extrem kalten Ländern.<br />
Dies gilt auch für die verwendeten<br />
Schmierstoffe und Dichtungen. Letztere<br />
spielen etwa in staubigen Wüstenregionen<br />
eine entscheidende Rolle, da eindringender<br />
Sand die Lebensdauer eines Wälzlagers erheblich<br />
verkürzen kann.<br />
Um die Sicherheit und Zuverlässigkeit weiter<br />
zu erhöhen, wurde zudem ein Condition-<br />
Monitoring-System (CMS) zur Überwachung<br />
von Drehzahl, Temperatur und Vibration der<br />
Radsatzlager entwickelt, mittels dessen sich<br />
in Verbindung mit speziellen Sensorlagern<br />
mögliche Schäden frühzeitig erkennen und<br />
Ausfälle verhindern lassen. In Verbindung<br />
mit der Zuverlässigkeit der Lager erhöht das<br />
Überwachungssystem die Sicherheit und<br />
Verfügbarkeit der Züge beträchtlich.<br />
Isolierte Lager für Fahrmotoren<br />
Die Anforderungen an Fahrmotorlager sind<br />
noch spezieller. Sie müssen in punkto Haltbarkeit<br />
und Drehzahlen ähnliche Voraussetzungen<br />
erfüllen wie die Radsatzlager.<br />
Hinzu kommt, dass in diesem Einsatzbereich<br />
eine elektrische Isolierung gefragt ist,<br />
um den Effekt des „Elektropitting“ zu verhindern<br />
– also der Beschädigung des Lagers<br />
durch überspringende elektrische Funken.<br />
Dafür bietet NSK zwei verschiedene Ausführungen<br />
von Rillen- oder Zylinderrollenlagern<br />
an: Sie sind entweder mit Keramik<br />
oder mit PPS-Harz (Polyphenylensulfid)<br />
beschichtet. Beide Beschichtungsvarianten<br />
sind für Temperaturen bis zu <strong>11</strong>0 °C ausgelegt<br />
und bieten eine sehr gute elektrische<br />
Isolierung. Ein verstärkter Käfig sorgt für<br />
„Das Interesse der Eisenbahnhersteller an unseren<br />
Wälzlagern ist groß“ Mathias Schlapp<br />
Präzision und lange Standzeit auch bei hoher<br />
Dauerbelastung.<br />
Neben Radsatz- und Fahrmotorlagern<br />
stehen weitere Komponenten für die Bahntechnik<br />
zur Verfügung. Dazu zählen Kegelrollenlager<br />
für Getriebe, Linearführungen<br />
sowie Kugelumlaufspindeln. Diese finden<br />
sich in unterschiedlichsten Bereichen der<br />
Züge, auch abseits des Antriebsstrangs –<br />
z. B. in Türantrieben, Klimaanlagen und<br />
weiteren sekundären Systemen.<br />
„Das Interesse der europäischen Eisenbahnhersteller<br />
an NSK-Wälzlagern ist groß<br />
und die Nachfrage steigt zusehends“, sagt<br />
Mathias Schlapp, Projektingenieur bei NSK<br />
Deutschland in Ratingen. „Die bekannte<br />
Qualität unserer Komponenten sowie unsere<br />
langjährige Erfahrung in der Bahntechnik<br />
in Asien sind eine erstklassige Referenz und<br />
prädestinieren uns als Zulieferer auch europäischer<br />
Unternehmen.“<br />
www.nskeurope.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 99
Hart im Nehmen<br />
Robuste Flanschlager trotzen dem rauen Betrieb<br />
auf der Baustelle<br />
Klaus Findling<br />
Der Einsatz in Baumaschinen stellt<br />
Gehäuselager vor extreme<br />
Herausforderungen. Entsprechend<br />
muss die Lagertechnik ganz besonders<br />
robust ausgeführt sein – wie es z. B.<br />
bei Flanschlagern der Fall ist, die in<br />
Blocksteinsägen zum Einsatz kommen.<br />
Bereits im Jahr 1946 wurde das Unternehmen<br />
von Siegfried Gölz gegründet. Damals<br />
befassten er und seine Mitarbeiter sich<br />
vornehmlich mit Holzeinschlag und Holzhandel.<br />
Im Jahr 1968 brachte Gölz das erste<br />
Kanalkernbohrgerät für Hausanschlüsse<br />
auf den Markt – und die Entwicklung zum<br />
Hersteller von Baugeräten nahm seinen<br />
Lauf. „Mit dem Kanalkernbohrgerät KB300<br />
ist Gölz bis heute Marktführer“, erläutert<br />
Herbert Schulte, Leiter Entwicklung und<br />
Konstruktion bei der Gölz GmbH. „Allerdings<br />
verfügen wir inzwischen über ein<br />
breit aufgestelltes Produktportfolio, das<br />
auch viele andere Anwendungen abdeckt.“<br />
Das Unternehmen aus Hellenthal in der Eifel<br />
produziert heute Maschinen für das<br />
Klaus Findling ist Geschäftsführer der<br />
Findling Wälzlager GmbH in Karlsruhe<br />
Kernbohren, Tischsägen, Fugenschneiden,<br />
Wand-/Seil sägen und das Schlamm-Recycling.<br />
Seit den 80er Jahren werden zudem Diamantwerkzeuge<br />
entwickelt und hergestellt.<br />
Robuste Lagertechnik gefordert<br />
Zum Sortiment von Gölz zählt auch die Blocksteinsäge<br />
BS650. Dabei handelt es sich um<br />
eine leistungsstarke Maschine zum Trennen<br />
von Großblocksteinen wie z. B. po ro sierte<br />
Mauerziegel, Bims, Kalksandstein, Gasbeton<br />
und Beton. Sie ist für den Dauer einsatz auf<br />
der Baustelle kon zipiert und dementsprechend<br />
robust aus geführt – das gilt auch für<br />
alle Komponenten wie z. B. die verbauten<br />
Flanschlager, die Findling Wälz lager zuliefert.<br />
„Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit<br />
Findling zusammen“, so Herbert Schulte. Bei<br />
Gölz schätzt man die kostengünstigen und<br />
zugleich qualitativ hochwertigen Lager des<br />
Karlsruher Wälzlager-Experten und verbaut<br />
sie außer in der Blocksteinsäge noch in weiteren<br />
Produkten. „Wir beziehen bei Findling<br />
Rillenkugellager und Flanschlager, die unter<br />
anderem in unseren Fugenschneidern zum<br />
Einsatz kommen.“<br />
Lange Lebensdauer<br />
In der Blocksteinsäge werden Flanschlager<br />
des Typs UCFL-206 verwendet, die die<br />
Motorwippe und die Schneidwelle lagern.<br />
Die Anforderungen dabei sind hoch: Die<br />
Schneidwelle wird mit einem Riementrieb<br />
vom E-Motor angetrieben. Die Drehzahl<br />
beträgt hier 1 020 min -1 . Auf der Schneidwelle<br />
befindet sich ein Flansch zur Aufnahme<br />
der Diamant-Trennscheibe mit einem<br />
Durchmesser von 650 mm. Diese schneidet<br />
im Betrieb den Stein und wird dabei mit<br />
Wasser gekühlt. Dabei entstehen Hitze bzw.<br />
Abkühlung, Staub, Schlamm, Vibrationen<br />
und Stöße. „Es ist ein sehr rauer Betrieb“,<br />
fasst Herbert Schulte zusammen.<br />
Das Flanschlager erfüllt die besonderen<br />
Herausforderungen. Die Lagereinheit besteht<br />
aus einem Zweilochflanschlagergehäuse<br />
des Typs FL-206 und einem passenden<br />
Lagereinsatz UC-206, den Gölz in<br />
einer D1-Ausführung bezieht. Es handelt<br />
sich dabei um ein Flanschlager mit einer<br />
zylindrischen Bohrung, das mit zwei Madenschrauben<br />
an der Welle befestigt wird.<br />
Die D1-Ausführung bedeutet, dass der<br />
100 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
01 Beim Zweiloch-Flanschlager werden die<br />
Wellen mit zwei Madenschrauben am<br />
Lagereinsatz befestigt<br />
02 Durch die verstärkte Basis der Xforce-<br />
Gehäuselager ist das Gehäuse wesentlich<br />
unempfindlicher gegen Bruch<br />
03 Alle Produkte des Extreme-Sortiments<br />
überzeugen mit einer überdurchschnittlichen<br />
Lebensdauer<br />
Anwender das Lager in regelmäßigen Zeitabständen<br />
von außen nachschmieren kann.<br />
Diese Lösung ist gerade für Sägemaschinen<br />
geeignet. Beim Sägevorgang entsteht<br />
sehr viel Staub, welcher in das Innere der<br />
Lager eindringen und somit die Lebensdauer<br />
drastisch reduzieren kann. Die Nachschmierung<br />
kann jedoch Abhilfe schaffen:<br />
„Bei diesem Vorgang werden Fremdpartikel<br />
ausgestoßen und die Lebensdauer durch<br />
einen neuen Schmierinhalt deutlich verlängert“,<br />
weiß Volkan Yilmaz, Anwendungstechniker<br />
bei Findling.<br />
Generell sind Gehäuselager nicht nur<br />
besonders robust, sondern auch eine wirtschaftliche<br />
Wahl. „Bei Gehäuselagern werden<br />
keine Passungen auf den Lager sitzen<br />
benötigt“, so Volkan Yilmaz. „Die Welle kann<br />
also aus Blankmaterial bestehen, sodass<br />
keine speziellen Nachbearbeitungsprozesse<br />
notwendig sind, um die Fertigungstoleranzen<br />
für die Welle ein zuhalten.“ Bei den<br />
Gehäuse lagern der UC-Serie werden die<br />
Wellen mit zwei Madenschrauben an den<br />
Lagereinsätzen befestigt, sodass bei Bedarf<br />
ein unkomplizierter Austausch der Lager<br />
gewährleistet ist.<br />
Konstruiert für<br />
enorme Belastungen<br />
Das Gehäuselager-Programm bei Findling<br />
ist umfangreich. Gerade hat das Unternehmen<br />
sein spezielles Xforce-Sortiment<br />
um neue, besonders langlebige Gehäuselager<br />
für den Schwerlastbereich ergänzt.<br />
Diese trotzen auch hohen Belastungen und<br />
rauen Umgebungsbedingung und eignen<br />
sich somit zum Beispiel für den Einsatz in<br />
Förderstraßen, Baumaschinen, dem Anlagenbau,<br />
der Landwirtschaft oder im klassischen<br />
Schwermaschinenbau.<br />
Für extreme Belastungen der Gehäuse<br />
bietet Findling die Ausführung „Extra<br />
Solid“ an. Durch eine verstärkte Basis ist<br />
das Gehäuse wesentlich unempfindlicher<br />
gegen Bruch, die Belastbarkeit erhöht sich<br />
um ein Vielfaches. „Durch die massive<br />
Befestigungsfläche wird ein Bruch der<br />
Stege durch Überbelastung vermieden“,<br />
so Steffen Reinbold, Leiter Technik und<br />
Entwicklung bei Findling. „Während es im<br />
Test bei speziellen Überbelastungs-Szenarien<br />
zum Bruch des Lagereinsatzes kam,<br />
hielt das Gehäuse selbst den enormen Belastungen<br />
unversehrt stand.“ Abgesehen<br />
von der robusten Konstruktion wird eine<br />
Verbesserung der Lebensdauer vor allem<br />
durch den Einsatz von Sonderfetten mit<br />
Hochlastadditiven (EP-Zusätzen) erzielt.<br />
04 Bei Baumaschinen<br />
muss die Lagertechnik ganz<br />
besonders robust ausgeführt<br />
sein – wie es z. B. bei<br />
den Flanschlagern von<br />
Findling der Fall ist<br />
Diese haben besondere verschleißmindernde<br />
Eigenschaften und gewähren einen<br />
hohen Korrosionsschutz.<br />
Die Kombination aus robuster Konstruktion<br />
und optimaler Befettung wirkt sich<br />
positiv auf die Lebensdauer der Lager aus:<br />
Gemäß repräsentativen Vergleichstests mit<br />
ausgewählten Typen konnte gegenüber<br />
Premium-Produkten mit handelsüblicher<br />
Standardbefettung und Ausstattung eine<br />
6- bis 15-fache Steigerung der Lebensdauer<br />
nachgewiesen werden. „Aber auch die Rillenkugellager<br />
der Xforce-Serie und generell<br />
alle Produkte unseres eXtreme-Sortiments<br />
überzeugen mit einer überdurchschnittlichen<br />
Lebensdauer“, so Reinbold.<br />
www.findling.com
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
Kleine Feder, große Wirkung<br />
Warum Wellenfedern die Lebensdauer von Wälzlagern verlängern<br />
Johannes Lambertz<br />
Wenige Komponenten sind so essenziell<br />
für den reibungslosen Betrieb einer<br />
Maschine und arbeiten zudem an so<br />
vielen Stellen unter permanenter<br />
Belastung wie Wälzlager. Daher muss<br />
ihrer Herstellung und ihrem Einbau<br />
besonderes Augenmerk zukommen.<br />
Gleichzeitig hat ihre Lebensdauer<br />
fundamentalen Einfluss auf die<br />
Gesamtlebensdauer der Maschine. Mit<br />
dem Einsatz von Wellenfedern lassen sich<br />
deutlich längere Lebenszyklen erreichen.<br />
Damit die Leistungsfähigkeit von Wälzlagern<br />
voll genutzt werden kann, muss<br />
der Konstrukteur einerseits die richtige<br />
Lagerbauart und Ausführung wählen und<br />
andererseits die Eigenschaften von Lagern<br />
und Umgebungsteilen sachgerecht aufeinander<br />
abstimmen. Der Einsatz geeigneter<br />
Hilfsmittel beim Ein- und Ausbau von<br />
Wälzlagern sowie Sorgfalt und Sauberkeit<br />
am Montageplatz sind wesentliche Voraussetzungen<br />
dafür, dass die Lager eine lange<br />
Gebrauchsdauer erreichen. Mithilfe der<br />
richtigen Vorspannung durch den Einsatz<br />
von Wellenfedern, unter Berücksichtigung<br />
des Toleranzausgleichs in der Anwendung,<br />
kann die Lebensdauer erheb lich verlängert<br />
werden.<br />
Dipl. Wirt.-Ingenieur Johannes Lambertz ist<br />
Niederlassungsleiter bei der TFC Ltd. in Bochum<br />
Bedeutung der Vorspannung<br />
Warum ist die Vorspannung von Lagern von<br />
so einer großen Bedeutung? Die Hauptgründe<br />
dafür liegen vor allem in einer präziseren<br />
Wellenführung, geringerem Laufgeräusch<br />
sowie einer langen Gebrauchsdauer.<br />
Vorgespannte Lager erlauben eine exaktere<br />
Wellenführung, weil die Vorspannung die<br />
Möglichkeit der Welle beeinträchtigt, sich<br />
unter Belastung durchzubiegen. Eine präzise<br />
dimensionierte Vorspannung kann<br />
sich günstig auf die Belastungsverteilung<br />
sowie auf die Verringerung des Laufgeräuschs<br />
auswirken.<br />
Weltweit wird die Vorspannung<br />
von Lagern am häufigsten durch<br />
Wellenfedern realisiert, wie sie<br />
die Bochumer TFC Ltd. anbietet.<br />
Mancher Entwicklungsingenieur<br />
– obgleich er regelmäßig mit<br />
Federn arbeitet – hat bislang noch<br />
keine Erfahrung mit Wellenfedern aus<br />
Flachdraht gesammelt und kennt daher<br />
deren Vorzüge in so vielen Einsatzgebieten<br />
noch nicht. Dabei liegen diese auf der<br />
Hand und helfen bei der Lösung einer ganzen<br />
Reihe von Konstruktionsproblemen.<br />
Die einlagigen Standard-Wellenfedern der<br />
YSSB-Serie von Typ Smalley z. B. nehmen<br />
Spiel auf und gleichen Änderungen der<br />
Abmessungen in einer Baugruppe aus. Sie<br />
üben konstanten moderaten Druck aus,<br />
der das Spiel zwischen Kugellagern und<br />
Innen- und Außenlaufring entfernt. Betriebstemperaturen<br />
werden gesenkt und<br />
Vibrationen reduziert, sodass der Lagerver-<br />
01 Einlagige Wellenfedern mit Spalt<br />
und mit überlappenden Enden<br />
102 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
schleiß minimiert und damit ein ruhiges,<br />
leichtgängiges Betriebsverhalten realisiert<br />
werden kann. Die Lagergeräusche werden<br />
so ebenfalls eliminiert.<br />
Wellenfedern in zwei Arten<br />
TFC liefert zwei Arten von Smalley Wellenfedern<br />
– mit Spalt und mit überlappenden<br />
Enden. Beide erlauben eine radiale Ausdehnung<br />
bzw. ein Vergrößern des Durchmessers<br />
im Bauraum, ohne dass sich diese<br />
verklemmen, wie man es bei gestanzten<br />
Federn beobachtet. Je nach Durchmesser<br />
der Feder wird entweder ein Spalt zwischen<br />
den Drahtenden frei gelassen oder die<br />
Enden überlappen sich. Dadurch sind die<br />
Enden frei und können sich zusammenbzw.<br />
übereinander schieben, wenn sich<br />
der äußere Durchmesser der Feder beim<br />
Stauchen vergrößert.<br />
Der Außendurchmesser einer<br />
Wellenfedern mit Spalt lässt ein<br />
Spiel von 0,5 mm an jeder Seite<br />
der Bohrung. Ihr Innendurchmesser<br />
hat einen Abstand von<br />
0,25 mm zur Welle. Wenn die<br />
Feder gestaucht wird, vergrößern<br />
sich beide Durchmesser, bis der<br />
Außendurchmesser an der Bohrung<br />
anliegt. Bei einer weiteren<br />
Stauchung bewegen sich die Spaltenden<br />
zueinander, während der Außendurchmesser<br />
gegen die Bohrung drückt.<br />
Federn mit überlappenden Enden funktionieren<br />
nach dem gleichen Prinzip. Jede<br />
„Geht es um die Vorspannung von Lagern, erweisen sich<br />
Wellenfedern als eine der intelligentesten Lösungen“<br />
02 Vorspannung von Lager mit<br />
einlagiger Wellenfeder<br />
Feder erhält eine besondere Leistungscharakteristik,<br />
um präzise Betriebsbedingungen<br />
zu erfüllen.<br />
In der Regel besetzen Wellenfedern für<br />
die von ihnen geleistete Arbeit einen relativ<br />
kleinen Bauraum. Dieses Produkt ist für einen<br />
sehr engen radialen und axialen Bauraum<br />
ausgelegt, jedoch nicht darauf beschränkt.<br />
Es können praktisch Federn mit<br />
unendlich vielen verschiedenen Federkräften<br />
gefertigt werden, mit entweder einer<br />
graduellen oder einer abrupten Kraftentwicklung,<br />
um eine bestimmte Arbeitshöhe<br />
zu erreichen. Dadurch erhalten sie eine<br />
genaue Federkonstante, bei der sich die<br />
Kraft proportional zum Federweg verhält.<br />
www.tfcdeutschland.com<br />
SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />
Kugellager und Rollenlager<br />
von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
Spindeleinheiten<br />
Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />
Spindeln mit angeflanschtem<br />
bzw. integriertem Motor<br />
Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />
NEU!<br />
Rekonditionierung<br />
von Wälzlagern<br />
Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH<br />
Fabrikgelände 5<br />
D-08427 Fraureuth<br />
Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />
Fax: +49 (0) 37 61 / 80 <strong>11</strong> 50<br />
E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />
www.slf-fraureuth.de<br />
SLF.indd 1 16.04.<strong>2015</strong> 14:15:30<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 103
WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />
Hochleistungspolymer für mittlere<br />
Belastungen geeignet<br />
Der PTFE-freie Werkstoff Iglidur J3 (www.igus.de/j3) ist der<br />
Dauerläufer unter den Hochleistungspolymeren von Igus. Er<br />
erhöht die Gebrauchsdauer insbesondere von Anwendungen mit<br />
niedrigen und mittleren Belastungen und eignet sich damit z. B.<br />
Ausgleichende Lagerelemente bei<br />
Schwenk- und Kippbewegungen<br />
Das Unternehmen Knapp Wälzlagertechnik bietet anwendungsspezifische<br />
Gelenklagerlösungen, die beim integrierten Schmiernutensystem<br />
beginnen und auch wartungsfreie, mit<br />
PTFE-Gewebe eingelegte Sondergelenklager beinhalten. Das<br />
für den Einsatz in Pedalen und Federungen von Fahrrädern, aber<br />
auch für Prüfroboter, Kran-Katzen, Drahtschneidemaschinen<br />
oder für den Einsatz in der Textilindustrie. Als Weiterentwicklung<br />
von Iglidur J bietet er viele Möglichkeiten für den schmiermittelund<br />
wartungsfreien Gleitlagereinsatz. Er zeichnet sich durch<br />
Schmutzbeständigkeit, niedrige Reibwerte sowie Robustheit bei<br />
Kanten- und Stoßbelastungen aus. Die Feuchtigkeitsaufnahme ist<br />
mit 0,3 % gering, dazu kommt eine gute Medienbeständigkeit. Der<br />
Werkstoff ist nun in <strong>11</strong>3 Standard-Abmessungen bis 50 mm mit<br />
der Stückzahl 1 ab Lager verfügbar. Das Programm umfasst<br />
zylindrische Gleitlager und Gleitlager mit Bund.<br />
www.igus.de<br />
Gehäuse der Gelenkköpfe trägt das entsprechende Gelenklager.<br />
Abgestimmt auf die Anwendung werden Trägermaterialien wie<br />
Vergütungsstahl (geschmiedet, verzinkt und chromatiert),<br />
Grauguss bzw. Sphäroguss und Baustahl für Anschweißköpfe von<br />
Hydraulikzylinder verbaut. Wartungspflichtige Gelenkköpfe sind<br />
nachschmierbar und mit einer Abdichtung versehen. Gelenklager<br />
finden als hochtragfähige Lagerelemente Anwendung, um<br />
Bewegungen zwischen Welle und Gehäuse momentenarm<br />
auszugleichen. Sie kompensieren eventuelle Fluchtfehler oder<br />
Achsversätze, damit keine Kantenpressung oder gar Kantenspaltung<br />
auftritt. So ist auch die Aufnahme der Verformungskräfte (Wellen-<br />
Durchbiegung) im laufenden Betrieb durch den sphärischen<br />
Kontaktbereich gegeben. Es treten keine Biegespannungen auf,<br />
sondern es werden nur Normalkräfte übertragen.<br />
www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />
Wirtschaftlicher Einsatz von Lagern<br />
in Walzwerken<br />
In Walzwerken eingesetzte Lager sind u. a. enormen Temperaturschwankungen<br />
sowie schweren Lasten ausgesetzt. Zudem ist eine<br />
Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit, aggressive Stoffe und<br />
schädliche Schmutzpartikel erforderlich. Tagtäglich bedarf es<br />
einer Nachschmierung der<br />
Lager. Das Unternehmen NSK<br />
ermöglichte nun einen<br />
Technologiewechsel: den<br />
Einbau von Wälzlagern<br />
(Sealed-Clean-Lager) mit<br />
entsprechenden Dichtungen<br />
aus einem patentiertem<br />
Sondereinsatzstahl. Trotz<br />
extremer Betriebsbedingungen<br />
ist für die<br />
Sealed-Clean-Lager eine lange<br />
Lebensdauer zu erwarten. Die veränderte innere Konstruktion<br />
ermöglicht eine höhere Tragfähigkeit. Die vierreihigen abgedichteten<br />
Kegelrollenlager fertigt NSK aus dem patentierten<br />
Lagerstahl Super-TF. Ein wichtiges Merkmal der Sealed-Clean-<br />
Lagern ist die Aufnahme des Käfigüberstandes in den Dichtungsraum<br />
des Lagers, was die Verwendung längerer Rollen ermöglicht.<br />
Zudem ist der Teilkreisdurchmesser des Käfigs größer: Es können<br />
mehr und größere Rollen verwendet werden, ohne die Käfigfestigkeit<br />
zu beeinträchtigen. Leistungsmäßig erhöhen diese Verbesserungen<br />
die dynamische Tragzahl um bis zu 34 %.<br />
www.nskeurope.de<br />
Geteilte Rollenlager online auswählen<br />
und berechnen<br />
Cooper Roller Bearings bietet ein interaktives Tool zur Auswahl<br />
von geteilten Rollenlagern an. Das Programm erleichtert es<br />
Ingenieuren und Konstrukteuren, das auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittene geteilte Rollenlager zu finden. Auch<br />
3-D-Zeichnungen können heruntergeladen werden. Zudem<br />
berechnet das Programm die<br />
Ermüdungsdauer der Lager<br />
für eine oder mehrere Wellengrößen.<br />
Die 3-D-Modelle sind<br />
in verschiedenen Formaten<br />
erhältlich, darunter im<br />
STEP-Standard und im<br />
Autodesk Inventor-Format.<br />
Der Nutzer wird zunächst<br />
aufgefordert, Bohrungsgröße,<br />
Drehzahl, Radial- und<br />
Axiallasten und weitere<br />
wichtige Kriterien einzugeben. Daraufhin zeigt das Programm die<br />
Lager an, die den angegebenen Kriterien entsprechen. Der Nutzer<br />
wählt ein Lager und die gewünschten Gehäuse, wie z. B.<br />
Steh lagergehäuse, Flanschlagergehäuse oder Spannlagerkopfgehäuse,<br />
sowie die Lagerdichtungen aus. Am Ende bietet das<br />
Auswahlprogramm ein passendes 3-D-Model zum Download an.<br />
Das Lagerberechnungsprogramm kann unter „Product Selector“<br />
auf der Unternehmenswebsite aufgerufen werden.<br />
www.cooperbearings.com<br />
104 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Hightech-Stahl trotzt ätzenden<br />
Umgebungen<br />
Steenox von Jesa ist ein korrosionsbeständiger Hightech-Stahl,<br />
der sich für den Einsatz von Kugellagern in stark ätzender<br />
Umgebung eignet. Der martensitische Stahl wird einer speziellen<br />
Wärmebehandlung unterzogen. Er zeigt im<br />
Salzsprühnebeltest eine um das<br />
Fünfzehn- bis Zwanzigfache verlängerte<br />
Beständigkeit gegen Korrosion<br />
gegenüber herkömmlichem Edelstahl.<br />
Der Stahl wird derzeit in verschiedenen<br />
Kugellagerlösungen eingesetzt.<br />
Er wurde dabei in einer maßgeschneiderten<br />
Kugellagerlösung verbaut, bei<br />
der eine höhere Korrosionsbeständigkeit<br />
in aggressiver Umgebung die oberste<br />
Priorität darstellte. Damit erfüllt der<br />
Werkstoff dem Hersteller zufolge erhöhte<br />
Anforderungen in Sachen Geschwindigkeit, ätzende Reinigungsmittel<br />
und Belastung an Edelstahl, der in sehr aggressiven<br />
Umgebungen sonst rostet und schnell verschleißt.<br />
www.jesa.com<br />
Kugeldrehverbindungen für hohe Last<br />
und Präzision<br />
DeSiGn<br />
HA S POWER<br />
IN DEN HAUPTROLLEN: EMMA BJÖRKMAN UND IHR TEAM<br />
Rodriguez liefert Kugeldrehverbindungen unter anderem für die<br />
Medizintechnik. So tragen spezielle Kugeldrehverbindungen in<br />
einem C-Bogen-Röntgengerät zur hohen Präzision des Systems<br />
bei. Dessen massiver Arm lässt sich nur dann genau positionieren,<br />
wenn er optimal am System gelagert ist. Die Präzisionslager<br />
eignen sich für Anwendungen, bei denen große<br />
Kipp momente abgestützt werden müssen oder konstruktionsbedingt<br />
große Lagerdurchmesser erforderlich sind. Durch ihren<br />
konstruktiven Aufbau nehmen sie radiale, axiale und<br />
Kipp momentbelastungen mit einer Lagerstelle sicher auf.<br />
Unterschiedliche Baugrößen und Ausführungen – un-, außenoder<br />
innenverzahnt – sind standardmäßig in zwei Typen mit<br />
beidseitig abgedichtetem Laufbahnsystem verfügbar. Engere<br />
Toleranzen bei Axial- und Radialschlag und die kundenseitig<br />
vorgegebenen technischen Spezifikationen erforderten in dieser<br />
Anwendung eine innenverzahnte Sonderausführung. Kugeldrehverbindungen<br />
bietet Rodriguez sowohl in kleinen Größen als<br />
auch mit Außendurchmessern bis hin zu 1 600 mm an.<br />
JETZT AUF SKF.COM<br />
Winkelbewegliche SKF Rollenlager haben sich in<br />
den schwierigsten industrieumgebungen bewährt.<br />
Die extrem verschleißbeständigen Lager sind für<br />
hohe Belastungen ausgelegt und können Schiefstellungen<br />
ausgleichen.<br />
Diese eigenschaften verdanken sie dem robusten<br />
Design durch die Produktentwickler bei SKF in<br />
Göteborg, wo vor fast 100 Jahren auch die allerersten<br />
winkelbeweglichen Rollenlager entwickelt<br />
und produziert wurden.<br />
Das ist ihre Geschichte.<br />
THE POWER OF KNOWLEDGE ENGINEERING<br />
® SKF ist eine eingetragene Marke der SKF Gruppe | © SKF Gruppe <strong>2015</strong><br />
www.rodriguez.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 105<br />
SKF.indd 1 14.08.<strong>2015</strong> 10:52:58
LINEARTECHNIK<br />
Für richtungsweisende Ideen<br />
Lineartechnik-Baukasten – für jede Anwendung die passende Lösung?<br />
Jürgen Klein<br />
Kürzer werdende Entwicklungszyklen bei den Maschinenherstellern aber<br />
auch die steigende Flexibilisierung in den Produktionswerken wirken sich<br />
1:1 auf die Sondermaschinenbauer aus. Sind Lösungen mit Linearsystemen<br />
zu entwickeln, stellen kombinierbare Linearmodule ein geeignetes Mittel<br />
dar. Erfahren Sie, welche Systeme für welchen Einsatz in Frage kommen.<br />
Jürgen Klein ist Leiter Marketing Lineartechnik<br />
bei Schaeffler Technologies AG & Co. KG<br />
in Homburg / Saar<br />
D<br />
ie Palette an Linearmodulen und Lineartischen<br />
der INA-Lineartechnik der Firma<br />
Schaeffler erstreckt sich vom präzisen Kompaktmodul<br />
mit niedrigem Querschnitt bis<br />
hin zum hoch belastbaren Tandemmodul<br />
oder Linearmodulen mit Sonderfunktion,<br />
wie dem neuen Teleskopmodul. Bezüglich<br />
der Applikationen sind kaum Grenzen gesetzt,<br />
wie die folgenden Beispiele zeigen.<br />
Bahnkurven fahren<br />
und transportieren<br />
Für diese Funktionen eignen sich bereits die<br />
einfachen Linearmodule mit Profilschienenführung<br />
in Querschnitten von 40 x 45 mm bis<br />
zu 415 x 200 mm. Bei höheren Anforderungen<br />
kommen die Tandemmodule mit zwei<br />
parallelen Profilschienenführungen zum<br />
Einsatz. Als Antrieb kann man zwischen<br />
Zahnriemen und Kugelgewindetrieb wählen.<br />
Mit dem großen Profilquerschnitt und der<br />
daraus resultierenden hohen Steifigkeit<br />
eignen sich die Tandemmodule besonders<br />
für die genaue Positionierung und schwingungsarme<br />
Achsen. Anwendungsbeispiele<br />
finden sich als freitragende Querachsen in<br />
der Montage- und Handhabungstechnik, als<br />
steife Querachsen in Messmaschinen und in<br />
Bearbeitungsmaschinen. Sie können besonders<br />
hohe Momente um alle drei Achsen<br />
106 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
01 Teleskopmodul in Verbindung<br />
mit einem Tandemmodul, beide mit<br />
Planetengetrieben und<br />
Servomotoren bestückt<br />
aufnehmen. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit<br />
sind die Tandemmodule auch mit sechsreihigen<br />
Profilschienenführungen erhältlich.<br />
Sicher heben, senken oder fügen<br />
Ein weiteres Anwendungsfeld für Tandemmodule<br />
MDKUVE..-3ZR mit Zahnriemenantrieb<br />
sind Achsen zum Heben oder Senken.<br />
Die Zahnriemenausführung -3ZR wird von<br />
drei parallelen Zahnriemen angetrieben.<br />
Dadurch bieten sie eine erhöhte Sicherheit<br />
für Vertikalachsen.<br />
Teleskopieren,<br />
Maschinenräume freigeben<br />
Teleskopachsen bieten im Vergleich zu<br />
Standard-Linearachsen den großen Vorteil,<br />
dass ihr Verfahrweg über den Bauraum des<br />
Basis-Trägerprofiles hinausgeht. Dadurch<br />
kann der Arbeitsraum für andere Maschinen<br />
und Prozesse freigegeben werden. So ermöglicht<br />
die Teleskopfunktion z. B. die Übergabe<br />
in Bereiche hinter Schutzwände oder in<br />
getrennte Arbeitsräume. Speziell für solche<br />
Nebenachsen, wie z. B. Pick & Place-Anwendungen<br />
oder die Werkzeugübergabe<br />
entwickelten die Schaeffler-Ingenieure der<br />
INA-Lineartechnik das Teleskopmodul<br />
MTKUSE. In diesem Teleskopmodul sind<br />
drei Präzisions-Profilschienenführungen<br />
so übereinander angeordnet, dass der<br />
mögliche Verfahrweg mehr als doppelt so<br />
lang ist wie das Basismodul selbst. Die<br />
Basis-Tragschiene ist min. 200 mm und<br />
max. 1 000 mm lang. Daraus ergibt sich ein<br />
Nutzhub von 100 bis max. 2 500 mm. In der<br />
Montage- und Handhabungstechnik, in der<br />
Medizintechnik oder auch im Werkzeugmaschinenbau<br />
als Nebenachsen eröffnen<br />
sie ganz neue Möglichkeiten.<br />
DIE ACHSE.<br />
Wir bewegen.<br />
www.hiwin.de/DieAchse<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 107
LINEARTECHNIK<br />
02 Individuelles Mehrachssystem aus dem<br />
Lieferprogramm der Systemlösung von Schaeffler<br />
Zentrieren, fixieren,<br />
klemmen und spannen<br />
Eine weitere interessante Lösung aus dem<br />
Standard-Programm stellen die Klemmmodule<br />
MKKUVE dar. Zwei Laufwagen<br />
werden mechanisch über den integrierten<br />
Zahnriemen gegenläufig angetrieben. Mit<br />
Klemmmodulen lassen sich auf einfachste<br />
Weise Funktionen wie Zentrieren, Ausrichten,<br />
Fixieren, Klemmen oder Spannen<br />
in der Montage- und Handhabungstechnik<br />
sowie in der Verpackungstechnik z. B.<br />
das Palettieren realisieren. Interessante<br />
Detaillösung: Bei dem Klemmmodul sind<br />
die Riemenscheiben vertikal verbaut, so<br />
dass die Kräfte vom Laufwagen auf die Unterkonstruktion<br />
optimal abgeleitet werden<br />
können.<br />
Präzise und wiederholgenau<br />
positionieren<br />
Eine weitere Hauptproduktgruppe stellen<br />
die sogenannten INA-Lineartische dar. Sie<br />
sind mit geschlossener oder offener Wellenführung<br />
(LTE, LTS) und mit Profilschienenführung<br />
als Linearpräzisionstische (LTP)<br />
verfügbar. Präzisionslineartische LTP kommen<br />
zum Einsatz, wenn Positionieraufgaben<br />
mit großer Wiederholgenauigkeit<br />
(+/- 0,05 mm Einzelmutter, +/−0,025 mm<br />
Doppelmutter) gefordert sind. Der Linearschlitten<br />
ist in einer hochgenau gefertigten<br />
Aluminiumplatte auf präzisen Profilschienenführungen<br />
gelagert. Angetrieben<br />
wird die Einheit über einen Kugelgewindetrieb.<br />
Die Linearpräzisions tische LTP<br />
sind in drei Baugrößen bis zu einer Maximallänge<br />
von 3 500 mm und optional auch<br />
in einer hochgenauen sowie schwingungsdämpfenden<br />
Graugussvariante LT-<br />
PG erhältlich.<br />
Drehzahlgrenze spindelangetriebener<br />
Module erhöhen<br />
Abhängig von Spindeldurchmesser und –<br />
länge und Lagerung kann bei dynamischen<br />
Anwendungen die kritische Drehzahl der<br />
Gewindespindel erreicht und überschritten<br />
werden. In diesen Fällen muss normalerweise<br />
die Verfahrgeschwindigkeit auf<br />
unterkritische Bereiche reduziert werden.<br />
Eine Erhöhung der Drehzahl auf die Maximaldrehzahl<br />
der Kugelgewindemutter ist<br />
den Lineartechnik-Ingenieuren mit einer<br />
Spindelunterstützung SPU gelungen. Diese<br />
reduziert die freie Länge der Spindel<br />
zwischen zwei Lagern: Zwei Spindelunterstützungen,<br />
je eine vor und hinter dem<br />
Laufwagen sind über eine Zugstange miteinander<br />
gekoppelt und vom Laufwagen<br />
verschiebbar.<br />
Eigenschaften der<br />
Linearmodule anpassen<br />
Mit speziellen optionalen Detaillösungen<br />
lassen sich die Eigenschaften aller Linearmodule<br />
genau auf die Führungsaufgabe<br />
anpassen. Für High-Speed-Anwendungen<br />
eignen sich neben Laufrollenführungen<br />
auch die vierreihigen Profilschienenführungen<br />
KUVE-B-HS – in X-life Qualität. Sie<br />
bieten Geschwindigkeiten von bis zu<br />
10 m/s anstatt der branchenüblichen<br />
5 m/s, so dass das Potenzial von Linearmodulen<br />
mit Zahnriemen oder auch von<br />
Lineardirekt antrieben voll ausgenutzt<br />
werden kann. Zur Erhöhung der Gebrauchsdauer<br />
und Trag fähigkeit können<br />
anstatt der vierreihigen auch sechsreihige<br />
Profilschienenführungen des Typs KUSE<br />
eingesetzt werden. Mit dieser Anpassungsfähigkeit<br />
der Standard-Linearmodule<br />
an die jeweils geforderten Randbedingungen<br />
und mit den integrierten Sonderfunktonen<br />
können sehr leicht auf die<br />
jeweilige Aufgabe adaptierte Ein- und<br />
Mehrachssysteme entwickelt werden. Um<br />
je nach Kundenwunsch Servomotoren<br />
verschiedenster Hersteller montieren zu<br />
können, wurde ein Kupplungsgehäuse<br />
KGEH als offene Schnittstelle entwickelt.<br />
Dieses Kupplungsgehäuse ist für die gesamte<br />
Palette an Linearmodulen und Lineartischen<br />
einsetzbar.<br />
Effektives Single-Sourcing<br />
Anbieter mit einem vollständigen Portfolio<br />
an Lineartechnik sowie elektrischer<br />
Antriebstechnik bieten im Sinne des Single-sourcing<br />
einen Vorsprung an Beschaffungseffizienz<br />
– auch für den Sondermaschinenbau.<br />
Alles kommt aus einer Hand.<br />
In der Praxis fordert die Kundschaft des<br />
Sondermaschinenbaus allerdings Servomotoren,<br />
Steuerungen und Sensoren von<br />
vielen verschiedenen Motor- und Steuerungsherstellern.<br />
Diesen Spagat löst das<br />
Unternehmen Schaeffler durch die Ergänzung<br />
des Linearsystem-Portfolios mit Motoren,<br />
Planetengetrieben, Steuerungen<br />
und Sensoren frei wählbarer Hersteller am<br />
Markt. Henning Dombek, Leiter des Fachbereichs<br />
System lösungen der INA-Lineartechnik,<br />
erklärt dazu: „Um hier eine breite<br />
Auswahl anbieten zu können, gibt es kaum<br />
einen Hersteller von elektrischer Antriebstechnik<br />
den wir nicht anbieten können. So<br />
wird der Einkauf unserer Kunden entlastet,<br />
zusätzliche Lieferfristen umgangen<br />
und die individuelle Achse funktionsfertig<br />
und komplett aus einer Hand geliefert“.<br />
www.ina.de<br />
108 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
LINEARTECHNIK<br />
TC-Rundschalttische mit bis zu 20 %<br />
kürzeren Taktzeiten<br />
Das Unternehmen Weiss stellt die vierte Generation seiner<br />
TC-Baureihe vor. Die elektromechanischen Rundschalttische<br />
weisen im Vergleich zum Vorgängermodell eine verbesserte<br />
Leistungsausschöpfung und Lebensdauer auf. Zudem wurde<br />
die Performance für High-Speed-Applikationen gesteigert,<br />
sodass bis zu 20 % kürzere Taktzeiten möglich sind. Ebenso<br />
konnten je nach Applikationsparameter die zulässigen<br />
Massenträgheitsmomente wesentlich erhöht werden –<br />
teilweise um bis zu 90 %. So kann der Anwender höhere<br />
Massen bewegen und häufig einen Tisch kleinerer Baugröße<br />
einsetzen. Zur Bestimmung der optimalen Tischbaugröße<br />
und der passenden Lösung für die jeweilige Anwendung hat<br />
das Unternehmen aus vielen Parametern einen erweiterten<br />
Auslegungsraum erarbeitet. Gerade in Grenzbereichen kann<br />
damit besser auf die individuelle<br />
Situation reagiert und der<br />
geeignete Tisch ausgewählt<br />
werden. Wer vom Vorgängermodell<br />
auf den neuen<br />
TC-Rundschalttisch<br />
umsteigen will, kann dies für<br />
bestehende Anlagen ohne großen<br />
Aufwand tun. Die neue Generation hat identische Schnittstellen<br />
und ist damit einbaukompatibel.<br />
www.weiss-gmbh.de<br />
T-Linearführung mit<br />
einstellbarem Spiel<br />
Die Drylin-T-Führung als<br />
Heavy-Duty-Version mit<br />
einstellbarem Spiel aus dem<br />
Hause Igus ermöglicht<br />
Anwendern mehr Präzision bei<br />
ihrer Linearbewegung, auch bei<br />
widrigen Umgebungsbedingungen.<br />
Der Heavy-Duty-<br />
Führungsschlitten TW-12-20 lässt sich stufenlos im Lagerspiel<br />
verstellen. Dazu genügen wenige Handgriffe und ein einfacher<br />
Inbusschlüssel. Da die Kunststoff-Gleitelemente aus dem selbstschmierenden<br />
Werkstoff Iglidur J unverlierbar im Schlitten<br />
integriert sind, kann dieser zur Montage problemlos von der<br />
Schiene abgezogen und wieder aufgeschoben werden. Die<br />
komplette Linearführung ist reibungs- und verschleißarm. Ferner<br />
können sich keine Partikel am Schlitten festsetzen und den Lauf<br />
behindern, da auf jegliches Schmiermittel verzichtet werden<br />
kann. Sowohl die Schiene aus hartanodisiertem Aluminium als<br />
auch der Schlitten aus eloxiertem Aluminium mit Edelstahlabdeckung<br />
sind korrosionsbeständig. Darüber hinaus sorgt dieser<br />
Schlitten zugleich für eine leichte und robuste Linearführung, die<br />
stoßunempfindlich ist und Lasten bis 740 kg aufnehmen kann.<br />
Dabei begünstigen das geringe Gewicht und die Kompaktheit des<br />
Systems eine schnelle Montage. Das Angebot an Loslagervarianten<br />
reduziert Montage- und Ausrichtzeiten.<br />
www.igus.de<br />
Für Sie immer in Bewegung!<br />
Manchmal braucht<br />
man einen PARTNER...<br />
...der nicht nachgibt<br />
der BRECOFLEXmove AT10<br />
NEU - Zahnflanke FEM-optimiert<br />
Deutlich höhere spezifische Umfangskraft<br />
kagado.de<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.breco.de/move<br />
BRECO ist Mitglied in der<br />
Mulco Europe EWIV<br />
Der BRECOFLEXmove AT10<br />
Mehr Leistung. Optimierte Zahnform. Vielseitig einsetzbar. Effizient.<br />
Mehr Power und bessere Kraftübertragung bei schmalerer Riemenbreite für Ihre Produktion.
LINEARTECHNIK<br />
Dem Beton der Zukunft auf der Spur<br />
Präzises Mehrachsenportal unterstützt Forschungsprojekt der Uni Stuttgart<br />
Christian Winkel<br />
An der Universität Stuttgart<br />
entwickelt ein interdisziplinäres<br />
Team von Wissenschaftlern eine<br />
Methode zur Fertigung von<br />
gradierten Betonbauteilen. Um die<br />
verschiedenen Betonmischungen<br />
zuverlässig und exakt in die richtige<br />
Form zu bringen, nutzen die<br />
Forscher ein Mehrachsenportal.<br />
Dessen robuste Bauweise und hohe<br />
Dynamik ermöglichen eine<br />
automatisierte Fertigung mit<br />
reproduzierbar genauen<br />
Ergebnissen.<br />
Ob Wohnhaus oder Wolkenkratzer, Autobahnbrücke<br />
oder Eisenbahntunnel: Beton<br />
ist einer unserer wichtigsten Baustoffe,<br />
ohne den die meisten modernen Bauwerke<br />
undenkbar wären. Aber: Die Herstellung<br />
von Zement, dem Grundstoff für Beton,<br />
verursacht jährlich einen CO 2<br />
-Ausstoß, der<br />
drei- bis viermal höher ist als der des gesamten<br />
weltweiten Luftverkehrs. Der Grund:<br />
Das Rohmaterial, das zu einem großen Teil<br />
aus Kalkstein besteht, wird in Hochöfen bei<br />
Temperaturen von 1400 bis 1450 °C gebrannt<br />
– oft mit fossilen Brennstoffen. Beim<br />
anschließenden Herunterkühlen wird das<br />
im Kalk gebundene Kohlendioxid freigesetzt<br />
– die nach der Verbrennung zweitgrößte<br />
CO 2<br />
-Quelle. Zwar werden die Verfahren mit<br />
der Zeit umweltfreundlicher, doch immer<br />
noch entfallen rund 6 % der weltweiten CO 2<br />
-<br />
Emissionen auf die Zementindustrie.<br />
Vorbild aus der Natur<br />
Hersteller von Betonbauteilen sind daher<br />
an Lösungen interessiert, mit denen sich<br />
Dipl.-Ing. Christian Winkel ist Geschäftsführer<br />
der Winkel GmbH in Illingen<br />
Material einsparen und damit kostengünstiger<br />
und umweltschonender produzieren<br />
lässt. Ein vielversprechendes Verfahren ist<br />
die sogenannte Gradierung des Betons. Dabei<br />
werden die Bauteile entsprechend ihrem<br />
statischen und bauphysikalischen Belastungsprofil<br />
mit variablen Materialeigenschaften<br />
gefertigt: Dort, wo das Bauteil z. B.<br />
hohen Belastungen ausgesetzt ist, kommt<br />
eine dichte Betonmischung mit hoher Festigkeit<br />
zum Einsatz. An Stellen mit niedriger<br />
Beanspruchung sorgt eine poröse Mischung<br />
für eine erhebliche Materialersparnis und<br />
ein geringeres Gewicht. „Wir kennen dieses<br />
Prinzip von zahlreichen Beispielen aus der<br />
Natur, z. B. vom Aufbau unserer Knochen“,<br />
erläutert Mark Wörner vom Institut für Systemdynamik<br />
(ISYS) der Universität Stuttgart.<br />
„Außen, wo große Kräfte auf den Knochen<br />
wirken, ist er hart und fest – im Inneren dagegen<br />
elastisch und porös. Das macht ihn<br />
leicht und gleichzeitig hochbelastbar.“<br />
Wörner und seine Kollegen sind Teil eines<br />
interdisziplinären Forschungsprojekts der<br />
Universität Stuttgart: Gemeinsam mit Wissenschaftlern<br />
des Instituts für Leichtbau,<br />
Entwerfen und Konstruieren (ILEK) sowie<br />
des Instituts für Werkstoffe im Bauwesen<br />
(IWB) arbeiten sie an einer Methode, gradierte<br />
Betonteile für den Einsatz in der Bauindustrie<br />
herzustellen. Dabei hat sich das<br />
Trockenspritzen als geeignetes Verfahren<br />
herausgestellt: Zwei unterschiedliche Betonmischungen<br />
werden in einer Mischdüse<br />
nach Bedarf vermengt und anschließend in<br />
die gewünschte Form gespritzt. Mit dem<br />
Mischungsverhältnis ändern sich die Eigenschaften<br />
des Materials – je nachdem, ob gerade<br />
ein fester, belastbarer oder ein leichter,<br />
poröser Beton benötigt wird.<br />
Automatisierung für<br />
reproduzierbare Ergebnisse<br />
„Für den industriellen Einsatz ist es besonders<br />
wichtig, dass wir reproduzierbar genaue<br />
Ergebnisse erzielen“, erklärt Wörner. Dies ist<br />
bei einem groben Vorgang wie dem Betonspritzen<br />
eine große Herausforderung: Jede<br />
unkontrollierte Bewegung der Spritzdüse,<br />
jede Schwankung im Abstand zwischen<br />
Düse und Auftragsfläche kann die Materialeigenschaften<br />
des Bauteils verändern – von<br />
Ungenauigkeiten im Mischungsverhältnis<br />
ganz zu schweigen. „Auf manuellem Weg<br />
lässt sich das nicht effizient bewerkstelligen“,<br />
meint Wörner. „Deshalb versuchen wir, den<br />
gesamten Fertigungsprozess soweit wie<br />
möglich zu automatisieren.“<br />
Die Wissenschaftler entwickelten dafür<br />
ein automatisiertes Applikationssystem,<br />
mit dem sich die verschiedenen Variablen<br />
<strong>11</strong>0 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
LINEARTECHNIK<br />
des Spritzprozesses präzise und nachvollziehbar<br />
steuern und verändern lassen. Die<br />
Führung der Spritzdüse übernimmt dabei<br />
ein Schwerlast-Mehrachsenportal vom<br />
Typ SLE (Stahl-Linear-Einheit) des Lineartechnik-Spezialisten<br />
Winkel. Mit diesem<br />
lässt sich die Düse dreidimensional bewegen:<br />
Die Verfahrwege betragen 3000 mm<br />
auf der X-Achse, 2200 mm auf der Y-Achse<br />
und 800 mm auf der Z-Achse. An letzterer<br />
haben Wörner und sein Team einen Hexapod<br />
montiert, mit dem sich die Spritzdüse zusätzlich<br />
unabhängig von dem Portal bewegen<br />
lässt. Damit können die Forscher den Betonspritzprozess<br />
bis ins Detail steuern und variieren,<br />
um so zu einem optimalen Ergebnis zu<br />
gelangen.<br />
Die Linearachsen des Portals werden<br />
mit gehärteten Zahnstangen und Ritzeln<br />
angetrieben. Die Führungen basieren auf<br />
Winkel-Rollen mit den dazugehörigen<br />
Profilschienen. Auch größere Wege und<br />
Hübe können mit diesem System realisiert<br />
werden. Es ist unempfindlich gegenüber<br />
Schmutz und Verschleiß, hoch belastbar<br />
und langlebig. Die Tragkraft an der Z- Achse<br />
kann zwischen 50 und 5000 kg betragen. Mit<br />
Wiederholgenauigkeiten von +/- 0,5 mm<br />
und einer Geschwindigkeit von bis zu 2 m/s<br />
sind die Linearachsen gleichermaßen präzise<br />
und dynamisch.<br />
Der Kontakt zu Winkel entstand bereits vor<br />
ein paar Jahren auf der Fachmesse Motek,<br />
erinnert sich Wörner: „Wir waren auf der<br />
Suche nach einer Lösung, die auch unter den<br />
extrem rauen Einsatzbedingungen zuverlässig<br />
funktioniert.“ Beim Trockenspritzen von<br />
Beton bilden sich große Mengen von Zementstaub.<br />
Außerdem prallt ein Teil des Spritzguts<br />
– der sogenannte Rückprall – von der<br />
Auftragsfläche ab und landet auf der Anlage,<br />
was insbesondere bei den Linearführungen<br />
für Störungen sorgen kann. „Das robuste<br />
Winkel-Schwerlastportal war für unsere<br />
Zwecke am besten geeignet, weil es mit diesen<br />
widrigen Bedingungen mühelos klarkommt“,<br />
beschreibt Wörner. Für besondere<br />
Freude sorgte die Zusage von Winkel, die<br />
Universität Stuttgart mit dem Portal und<br />
dem entsprechenden Know-how bei der<br />
Forschung an diesem innovativen Herstellungsprozess<br />
zu unterstützen.<br />
Robust und dynamisch zugleich<br />
Die Experten von Winkel entwickelten eine<br />
Lösung genau nach den Vorgaben des<br />
ISYS, die auf die Anforderungen des Forschungsprojekts<br />
zugeschnitten war. Aufbau<br />
und Inbetriebnahme der Anlage erfolgten<br />
in Zusammenarbeit. „Neben den rauen<br />
Einsatzbedingungen war auch die Dynamik<br />
ein wichtiges Kriterium“, erläutert der Vertiebsleiter<br />
von Winkel, Athanasios Loupas.<br />
Denn die Düsenführung muss während<br />
des Spritzprozesses schnelle Bewegungen<br />
und Richtungsänderungen durchführen<br />
können. „Mit einer Verfahrgeschwindigkeit<br />
von bis zu 1 m/s und einer Beschleunigung<br />
bis 2 m/s2 erfüllt unser Portal diese<br />
Vo raussetzung voll und ganz“, erklärt der<br />
Vertriebsleiter.<br />
Mithilfe des Mehrachsenportals konnte<br />
das Forscherteam einen vollautomatischen<br />
Fertigungsprozess realisieren: Die zwei<br />
Betonmischungen stehen in jeweils einem<br />
Silo bereit. Die Prozesssteuerung ermittelt<br />
auf Basis der statischen Kennzahlen ein<br />
Gradientenlayout, also mit welcher Dichte<br />
das Bauteil an welcher Stelle gefertigt werden<br />
muss, und veranlasst das entsprechende<br />
Mischungsverhältnis. Die Spritzdüse<br />
trägt die Betonmischung Schicht für<br />
Schicht auf eine Form auf. Auch die Bewegungen<br />
des Portals und der Spritzdüse<br />
werden automatisch gesteuert. „Somit entsteht<br />
ein reproduzierbarer Vorgang, bei<br />
dem wir sämtliche Parameter erfassen und<br />
dokumentieren können“, erläutert Wörner.<br />
„Wir können also feststellen, welche Auswirkungen<br />
eine Veränderung im Fertigungsprozess<br />
auf das Endergebnis hat und so<br />
das Verfahren optimieren.“<br />
Seit 15 Monaten ist das Mehrachsen portal<br />
bei der Universität im Einsatz. Für die Wissenschaftler<br />
ist das Projekt äußerst vielversprechend:<br />
„Momentan sind wir zwar noch<br />
in der Forschungsphase, aber wir hoffen, die<br />
Technologie in den nächsten Jahren bis zur<br />
Serienreife zu entwickeln“, sagt Wörner, und<br />
fügt hinzu: „Ohne die Unterstützung von<br />
Winkel wäre dieses Projekt so nicht möglich.“<br />
Sollte das Gradierungs verfahren eines<br />
Tages industriell genutzt werden können,<br />
hätte es das Potential, die Herstellung von<br />
Betonbauteilen zu revolutionieren: „Es ließen<br />
sich damit bis zu 60 % der bisherigen<br />
Masse einsparen – und damit auch 35 % des<br />
CO 2<br />
-Ausstoßes“, betont Wörner. Nicht nur<br />
aus wirtschaftlicher, sondern auch aus ökologischer<br />
Sicht wäre das ein bedeutender<br />
Fortschritt.<br />
www.winkel.de<br />
01 An der Z-Achse ist ein Hexapod<br />
montiert, mit dem sich die Spritzdüse<br />
zusätzlich unabhängig vom Portal<br />
bewegen lässt<br />
02 Die Spritzdüse trägt die<br />
Betonmischung Schicht für Schicht<br />
auf eine Form auf<br />
03 Die Bewegungen des<br />
Portals und der Spritzdüse werden<br />
vollautomatisch gesteuert<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> <strong>11</strong>1
Präzise Positionierungen und<br />
Vertikalanwendungen<br />
Die Linearmodule AXNP-S von Nadella sind auf Handlings- und<br />
Positionieraufgaben, besonders für präzise Positionierungen<br />
und Vertikalanwendungen, abgestimmt. Sie finden Einsatz als<br />
Einzel- oder Mehrachssystem in verschiedenen Kombinationen.<br />
Die Baureihe ist mit Kugelumlaufführungen ausgestattet, die<br />
den Geräuschpegel reduzieren und die Führungsgenauigkeit<br />
sowie die Belastungswerte erhöhen. Außerdem verfügt sie über<br />
hochgenaue gewirbelte Kugelgewindetrieben. Durch optionale<br />
Spindelabstützungen lassen sich bei langen Hüben höhere<br />
Verfahrgeschwindigkeiten realisieren. Die Module sind gegen<br />
Eindringen von Schutzpartikeln geschützt durch ein im<br />
Profil eingeklipstes Abdeckband, das die Achse<br />
nach oben abdeckt.<br />
www.nadella.dew<br />
Kraftvolle Linearmotoren<br />
Oft verbindet man mit dem Stichwort „Linearmotor“ kleine,<br />
dynamische Antriebe für Applikationen in Hochtechnologiebranchen.<br />
Doch auch für wahre „Kraftakte“ gibt es Linearmotoren<br />
wie die TBW-Baureihe von Tecnotion. Sie ist mit Wasserkühlkanälen<br />
ausgestattet, die einen geschlossenen Kühlkreislauf in<br />
der Spuleneinheit ermöglichen und so die Wärmeabgabe in die<br />
Maschinenkonstruktion reduzieren. Mit Wasserkühlung kommt<br />
der größte Motor auf eine Dauerkraft von 3000 N und eine<br />
kurzfristig verfügbare maximale Kraft von 6750 N. Mit einer<br />
Höhe von 47 mm (Motor und Magnetplatte) sind die Antriebe<br />
auch in Konstruktionen mit wenig Raum integrierbar. Wie alle<br />
eisenbehafteten Direktantriebe von Tecnotion zeichnen sich die<br />
größten Linearmotoren durch geringe Rastmomente aus.<br />
www.tecnotion.de<br />
In Ihnen steckt die Leidenschaft, die uns als Engineering- und<br />
Consultingdienstleister tagtäglich antreibt? Dann starten Sie durch:<br />
bei AKKA Technologies in Deutschland–wo Sie aus technischen<br />
Herausforderungen die Innovationen für die Mobilität von<br />
morgen entwickeln.<br />
Egal ob Sie die Intelligenz von Telematikdiensten auf ein neues<br />
Level heben, Leichtbau perfektionieren oder innovative<br />
Assistenzfunktionen durch neuartige Simulationstechniken<br />
erlebbar machen:<br />
Sie begleiten Zukunftsprojekte von der ersten Idee bis zur<br />
Serienreife. Freuen Sie sich auf immer wieder neue Herausforderungen.<br />
Nutzen Sie Ihre Handlungsfreiräume und bringen<br />
Sie Ihre Visionen sowie die unserer Kunden auf die Straße.<br />
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Absolut-Messsystem mit hoher<br />
Dynamik für Linearantriebe<br />
Hohe Regelgüte und Dynamik bei der Ansteuerung von<br />
Linearantrieben verspricht Elgo für sein magnetisches<br />
Absolut-Messsystem EMAX-HI. Es ist für Verfahrstrecken<br />
bis 8 m ausgelegt. In seinem kompakten Metallgehäuse sind<br />
Sensorik und Auswerte-Elektronik untergebracht. Der<br />
Anschluss an die Steuerungseinheit erfolgt über einen<br />
M12-Rundstecker. Das Messsystem mit einer Auflösung/<br />
Wiederholgenauigkeit von 0,001 mm und einer schnittstellenabhängigen<br />
Verfahrgeschwindigkeit von bis zu 10 m/s ist<br />
mit RS422, SSI- oder CANopen-Schnittstelle erhältlich.<br />
Optional gibt es inkrementelle Rechtecksignale (A, B) oder<br />
Sinus-Cosinus-Signale (1Vss) für die dynamische Bewegungssteuerung.<br />
Der Sensor ist für den Temperaturbereich von<br />
-10 bis 70 °C ausgelegt. Eingesetzt werden kann das System<br />
z. B. an Linearantrieben, OP-Liegen, Bestrahlungsgeräten,<br />
Holzbearbeitungszentren oder Druckmaschinen.<br />
www.elgo.de
LINEARTECHNIK<br />
Highspeed-Transport auf engstem<br />
Raum<br />
Beckhoff und Hepco Motion haben ein Transportsystem<br />
entwickelt, das Produktionssteigerungen bei verbesserter<br />
Zuverlässigkeit ermöglicht. Die Lösung besteht aus dem<br />
linearen Transportsystem XTS von Beckhoff, kombiniert mit<br />
einem Führungssystem von Hepco Motion.<br />
XTS besteht aus modularen<br />
Linearmotoren mit integrierter<br />
Leistungselektronik und<br />
Wegerfassung bei bis zu<br />
40 kabellosen Movern auf einem<br />
System. Die Bewegung jedes<br />
Movers ist einzeln steuerbar, wodurch fliegende<br />
Produktwechsel und kleine Losgrößen schnell möglich<br />
werden. Das Ein-Trak-Führungssystem kann in jeder<br />
zweidimensionalen Form konfiguriert werden. Es verwendet<br />
eine leichte Drei-Lager-Konstruktion, um die Mover optimal<br />
auf einer Stahlführung zu verfahren. Die 180 ° Kurvensegmente<br />
des XTS sind mit einer klothoidenförmigen Kurvenbahn<br />
versehen, die eine gleichmäßige Bewegung der Mover<br />
ermöglicht. Damit eignet sich die Konstruktion für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
auf sehr begrenztem Raum.<br />
www.hepcomotion.com<br />
Linearachsen für schwere Fälle<br />
Mit den neuen Produktfamilien Tecline<br />
und Modline erfährt das Linearachsprogramm<br />
Actuator Line von Rollon<br />
eine Abrundung im Schwerlastbereich.<br />
Die linearen Module der Tecline mit<br />
ein, zwei oder drei kartesischen<br />
Standardachsen mit Zahnstangenantrieb<br />
bieten eine präzise Handhabung<br />
von Objekten bei schnellem und<br />
geräuscharmem Betrieb. Hublasten<br />
von 5 bis 2000 kg können mit einer<br />
Höchstgeschwindigkeit von 4 m/s und<br />
einer maximalen Beschleunigung von<br />
10 m/s 2 bewegt werden. Für die<br />
gleichen Hublasten ausgelegt sind die Lineareinheiten der<br />
Modline. Sie eignen sich für große Lasten sowie erhöhte Dynamik<br />
und können mit Zahnriemen-, Kugel- oder Trapezgewindetrieb<br />
ausgerüstet werden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 5 m/s<br />
und die maximale Beschleunigung bei 50 m/s 2 . Aus den neuen<br />
Produktfamilien können Mehrachssysteme für „Pick & Place“-<br />
Anwendungen, 2-D- und 3-D-Gantry-Systeme oder Cantilever-<br />
Systeme und individuelle Systemlösungen aufgebaut werden.<br />
Dabei können Trägerbalken bis zu 12 m Länge eingesetzt werden.<br />
www.rollon.de<br />
Zylinder für die<br />
Nahrungsmittelproduktion<br />
Zylinder, die in Produktionsprozessen<br />
der Nahrungsmittelund<br />
Getränkeproduktion<br />
eingesetzt werden, müssen<br />
geschlossene, gerundete<br />
Oberflächen haben. Entsprechend sind die Smooth- oder Clean<br />
Line-Pneumatikzylinder PRA/882000 & PRA/842000 von IMI<br />
Norgren konzipiert. Die beiden Zylinderbaureihen haben konvexe<br />
Oberflächen und erfüllen die Anforderungen des Reinigungskonzepts<br />
und der in der EN 1672-2 geforderten Gestaltung von<br />
Geometrien. Im Vergleich zu herkömmlichen Profilzylindern, bei<br />
denen sich Reinigungsmittelreste in den Nuten der Enddeckel oder<br />
in den Schalternuten absetzen können, ist dies bei den Clean- und<br />
Smoothline-Zylindern ausgeschlossen. Die Baureihe entspricht<br />
durch glatte und ballige Oberflächen und Schutzart IP 67<br />
allen hygienekritischen Anforderungen. Neben alternativen<br />
Anschlüssen und integrierten Magnetschaltern sorgen<br />
Dichtungen aus PUR für geringe Reibung und lange Lebensdauer.<br />
www.imi-precision.com<br />
Elektromechanik ersetzt<br />
Servohydraulik<br />
Sicherheitsteile für den Fahrzeugbau werden gründlichen<br />
Tests unterzogen, bis sie eine Zulassung für den Einsatz in<br />
Serienfahrzeugen erhalten. So müssen z. B. Stoßdämpfer<br />
unzählige Tests durchlaufen, die aus hohen Druck- und<br />
hochdynamischen Wechselbelastungen bestehen. Für diese<br />
Praxistests wurden Prüfstände entwickelt, die praxisorientierte<br />
Belastungszyklen simulieren können. War früher<br />
in solchen Prüfständen eine Servohydraulik für den<br />
Druckaufbau und die Prüfzyklen verantwortlich, arbeiten<br />
moderne Anlagen heutzutage dynamischer und<br />
praxisorientierter durch den Einsatz<br />
von Elektromechanik. Hochdynamische<br />
Servomotoren erzeugen in<br />
Verbindung mit in Schnellhubgetrieben<br />
integrierten Kugelgewindetrieben<br />
alle möglichen im Praxiseinsatz eines<br />
Stoßdämpfers vorkommenden Belastungs- und Bewegungszyklen.<br />
Gegenüber der Servohydraulik lassen sich mit<br />
elektromechanischen Modulen, wie dem im Bild gezeigten<br />
Schnellhubgetriebe NG2 der ANT GmbH, Kosten reduzieren.<br />
Hubkräfte bis 30 000 N und Geschwindigkeiten bis 1 000 mm/s<br />
erschließen den Schnellhubgetrieben umfangreiche Einsatzgebiete<br />
in der Handhabungstechnik, im Maschinen- und<br />
Sondermaschinenbau.<br />
www.ant-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Weidinger.indd 1 <strong>antriebstechnik</strong> 17.06.2014 <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 07:43:23 <strong>11</strong>3
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Böse Überraschungen vermeiden<br />
Neue Getriebe perfekt vorbereitet – trotzdem Probleme mit dem Schmierstoff<br />
Steffen Bots<br />
Bei einem neuen Getriebe kommt es plötzlich zu Problemen. Das Getriebeöl<br />
zeigt auffallende Reaktionen. Eine kurzfristige Schmierstoff-Analyse weist bei<br />
dem Öl der Erstfüllung eine Verunreinigung oder Vermischung mit einem<br />
anderen Schmierstoff nach. Bei einem gerade angelieferten Getriebe mag dies<br />
paradox erscheinen, aber in der Praxis tritt diese Problematik leider immer<br />
häufiger auf. Was nun?<br />
01<br />
Dipl-Ing. (FH) Steffen Bots ist Leiter<br />
Kundenservice und Vertrieb bei der<br />
Oelcheck GmbH in Brannenburg<br />
<strong>11</strong>4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Gibt es Probleme mit einem Schmierstoff,<br />
ist eine Ölanalyse das erste Mittel<br />
der Wahl, um diesen auf den Grund zu gehen.<br />
Oelcheck, ein Labor für Schmierstoff-<br />
Analysen, muss dabei immer öfter auch<br />
Getriebeöle aus neuen Aggregaten untersuchen<br />
und wird dabei mit folgenden Fehlermeldungen<br />
konfrontiert: Das Getriebeöl<br />
schäumt, Zersetzungsprodukte schwimmen<br />
auf, die Farbe oder die Schmiereigenschaften<br />
des Öls verändern sich, seine Viskosität<br />
nimmt ab, die Betriebstemperatur<br />
steigt oder in den Filtern sind schon nach<br />
kurzer Zeit Verschleißpartikel zu finden.<br />
Auch wenn es zunächst para dox erscheinen<br />
mag, weist die Analyse in vielen dieser<br />
Fälle eine gravierende Verunreinigung des<br />
Getriebeöls oder eine Vermischung mit einem<br />
anderen Schmierstoff nach, der oft auch<br />
noch mit dem Getriebeöl unverträglich ist.<br />
Trotz Spülung kontaminiert<br />
Die meisten Getriebehersteller schreiben<br />
mindestens eine, in der Regel mehrere Spülungen<br />
vor dem Start eines neuen Aggregats<br />
vor. Damit sollen Verunreinigungen, wie<br />
Staub und feine Metallpartikel aus dem Bearbeitungsprozess,<br />
aber auch Reste von<br />
Korrosionsschutzmitteln und Metallbearbeitungsflüssigkeiten<br />
sowie überschüssige<br />
Montagehilfsmittel, wie dauerelastische<br />
Abdichtmittel oder Pasten, beseitigt werden.<br />
Gespült wird meist mit einer niedriger<br />
02<br />
01 Oelcheck betreibt<br />
Labore in Deutschland<br />
und China<br />
02 Für die Untersuchungen<br />
stehen verschiedene<br />
Analysensets zur Verfügung<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> <strong>11</strong>5<br />
Rotor-Clip.indd 1 13.05.<strong>2015</strong> 09:23:43
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
viskosen Variante des späteren Betriebsöls.<br />
Alternativ wird oft ein kostengünstigeres,<br />
niedrigviskoseres Spülöl verwendet. Allerdings<br />
ist zu berücksichtigen, dass auch beim<br />
Ablassen zwischen 5 bis 10 % davon im System<br />
verbleiben, selbst wenn die Ablassschraube<br />
mehrere Stunden geöffnet war. Im<br />
Schmierstoff labor kann bei bekanntem<br />
Spülöl die verbliebene Restmenge konkret<br />
ermittelt werden. Treten trotz korrektem<br />
Vorgehen mit dem frischen Schmierstoff<br />
Probleme auf, sollte zur Klärung umgehend<br />
eine Schmierstoff-Analyse erfolgen. Mit ihr<br />
beginnt jede Detektivarbeit.<br />
Verunreinigungen: Sind in der analysierten<br />
Ölprobe die Werte einzelner Additivelemente<br />
(z. B. Phosphor, Zink, Kalzium, Barium, Beryllium,<br />
Silizium) auffallend verändert, weist<br />
dies auf Verunreinigungen durch Montagepasten<br />
oder -fette, Abdichtmassen, Lötmittel,<br />
Farbanstriche, Rückstände von Metallbearbeitungsölen,<br />
Schweißarbeiten oder auch<br />
schlichtweg Staub hin. Oft ist dies ein Zeichen<br />
dafür, dass nicht oder nicht korrekt gespült<br />
wurde.<br />
Vermischung von Ölen: Wird im Labor allerdings<br />
über die Infrarot-Spektroskopie,<br />
oder durch eine Veränderung der Viskosität<br />
Ölverunreinigungen vor und bei der Montage<br />
Verunreinigung<br />
Montagepaste<br />
Schmierfett<br />
Im Labor feststellbar<br />
durch<br />
Zink, Barium,<br />
Aluminium<br />
Kalzium, Zink,<br />
Phosphor, Lithium<br />
Visuell feststellbar<br />
durch<br />
Schlammartige<br />
dunkle Partikel<br />
schwimmen auf<br />
dem Öl<br />
Transparenter<br />
Schlamm auf der<br />
Öloberfläche<br />
Tipps für die<br />
Problemlösung<br />
Weniger verwenden,<br />
anderen Pastentyp<br />
einsetzen<br />
Lager nicht mit<br />
Fettpresse überfüllen<br />
Teilereiniger Bor, Wasser Trübes Öl Reinigungsbad häufiger<br />
wechseln<br />
Spülöl<br />
Falscher Spülöltyp<br />
Lötmittel (Kühlerlötstellen)<br />
Niedrige Viskosität,<br />
Infrarot-Spektrum<br />
Viskosität, Infrarot-<br />
Spektrum<br />
Silber, Antimon, Blei,<br />
Kupfer<br />
Zu dünnes Öl<br />
Schlieren,<br />
Eintrübung<br />
Anstieg der AN/NZ,<br />
Schäumen<br />
Farbanstriche Zink, Titan, Beryllium Schlammablagerungen<br />
am Boden<br />
Anderer Öltyp<br />
Abdichtmassen,<br />
Dichtungen<br />
Metallbearbeitungsöle<br />
Läpppasten<br />
Veränderte Additivierung,<br />
Infrarot-Spektrum<br />
Meist Silizium,<br />
Anstieg der Acid<br />
Number/Neutralisationszahl<br />
Veränderung von<br />
Additiven und<br />
Infrarot-Spektrum<br />
eine Vermischung mit einem anderen Öl<br />
festgestellt, muss weiter hinterfragt werden:<br />
■ Ist zu viel „dünnes“ Spülöl im System verblieben<br />
und die Viskosität dadurch abgefallen?<br />
■ Sind etwaige Reste der beim Getriebehersteller<br />
abgelassenen Inbetriebnahmeöle<br />
oder Korrosionsschutzmittel mit dem Betriebsöl<br />
unverträglich?<br />
Ein Beispiel: Als im Oelcheck-Labor in einem<br />
synthetischen Getriebeöl auf Basis von<br />
Polyalfaolefin (PAO) schlierenbildende<br />
Glykolbestandteile entdeckt wurden, war<br />
sofort klar, warum die neuen Getriebemotoren<br />
einer Förderanlage streikten. Glykolbasische<br />
Syntheseöle sind mit anderen Synthese-<br />
oder Mineralölen völlig unverträglich. In<br />
diesem Fall hatte der Getriebehersteller ein<br />
Prüföl auf Glykolbasis verwendet, weil er<br />
davon ausging, dass auch das auf dem Typenschild<br />
vorgeschlagene Syntheseöl auf<br />
gleicher Basis verwendet wird. In den innen<br />
durch Rippen versteiften Getrieben waren<br />
davon über 10 % als Restmenge verblieben.<br />
Mit dem beim Endkunden eingefüllten und<br />
ansonsten recht unproblematischen PAO-<br />
Getriebeöl traten innerhalb von wenigen<br />
Betriebsstunden eine Schwarzfärbung des<br />
Zu viel Luft im Öl,<br />
Öl bleibt<br />
kompressibel<br />
Öl schäumt,<br />
Korrosion nach<br />
kurzer Zeit<br />
Bodenschlamm,<br />
Schäumen<br />
Spülprozess verbessern,<br />
Öl komplett entfernen<br />
Gleichen Öltyp<br />
verwenden<br />
Lötstellen besser<br />
deaktivieren<br />
Anstrichverträglichkeit<br />
prüfen<br />
Gleichen Öltyp (z.B.<br />
zinkfreies Hydrauliköl)<br />
verwenden<br />
Weniger oder anderes<br />
Material verwenden,<br />
besser spülen<br />
Besser reinigen und<br />
spülen<br />
Quelle: Oelcheck GmbH, Brannenburg<br />
Öles und massiver Verschleiß auf. Hier war<br />
beim Export der Antriebe die Kommunikation<br />
in Bezug auf das Öl auf der Strecke<br />
geblieben. Mit der Entfernung des Glykols<br />
auf unter 1 % durch eine Spülung mit dem<br />
PAO-Öl und einer entsprechenden Kontrolle<br />
im Labor hätte das Problem vermieden<br />
werden können.<br />
Kommunikation statt Puzzlespiel<br />
Richtig knifflig kann es werden, wenn ein<br />
Hersteller Komponenten zugekauft hat. Die<br />
Zulieferer informieren oft nicht über<br />
schmierfähige Montagehilfen oder Korrosionsschutzmittel.<br />
Vor der Montage werden<br />
die zugelieferten Bauteile in der Regel zwar<br />
„gewaschen“, doch der Reiniger enthält oft<br />
waschaktive, ölentfernende Substanzen,<br />
meist in Form von Tensiden. Bei der Interpretation<br />
der Analysewerte ist das Labor<br />
dann nicht nur mit Korrosionsschutzprodukten<br />
oder Prüfölen, sondern auch noch<br />
mit Reinigern konfrontiert. Diese oft wasserbasischen,<br />
borhaltigen Reiniger sind fast<br />
immer Gift für jedes Öl und müssen vor der<br />
Inbetriebnahme komplett aus dem System<br />
entfernt werden.<br />
Wenn nicht kommuniziert wird, welche<br />
Konservierungsmittel, Teilereiniger und/<br />
oder Prüföle verwendet wurden, kann vor<br />
Ort nicht entsprechend agiert werden. Dann<br />
kommt es auch bei bester Vorbereitung der<br />
Installation immer wieder zu bösen Überraschungen.<br />
Schließlich wird auch nicht<br />
überall so vorausschauend gearbeitet wie<br />
z. B. bei der Produktion von Großgetrieben<br />
für Windkraftanlagen. Diese Getriebe absolvieren<br />
meist mit dem Öltyp, mit dem sie<br />
auch später in der Praxis arbeiten sollen,<br />
einen Prüflauf. Dabei wird nicht nur ein<br />
Leistungsprofil erstellt, sondern auch mit<br />
einer Ölanalyse die Reinheit von Öl und<br />
System dokumentiert. Da von dem abgelassenen<br />
Prüföl in der Regel etwa 5 % zwangsläufig<br />
im Aggregat verbleiben, ist dies ein<br />
Grund mehr dafür, den identischen Öltyp<br />
für den Betrieb einzusetzen.<br />
Vor der Inbetriebnahme eines neuen<br />
Getriebes gehören Spülen, Filtern und die<br />
Ermittlung etwaiger verbliebener Restmengen<br />
im System zum Pflichtprogramm.<br />
Um aber weitere Risiken auszuschließen<br />
und überhaupt entsprechende Maßnahmen<br />
ergreifen zu können, sollte beim Lieferanten<br />
des Getriebes vorher auch noch<br />
erfragt werden, ob und welche Prüföle,<br />
Reiniger und Korrosionsschutzmittel verwendet<br />
wurden.<br />
www.oelcheck.de<br />
<strong>11</strong>6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
Stellringe mit höherer<br />
Korrosionsbeständigkeit<br />
Die einfachste Stellring-Ausführung GN 705 von Ganter<br />
entspricht im Grunde der DIN 705. Stahlvarianten mit<br />
brünierter oder verzinkter Oberfläche werden durch<br />
Edelstahlringe ergänzt, wenn höhere Korrosionsbeständigkeiten<br />
gefragt sind. Den Gewindestift zur Sicherung<br />
mit Schlitz gibt es für brünierte Stellringe zwar auch, jedoch<br />
hat die höherwertigere DIN 914 mit Innensechskant diesen<br />
abgelöst. Die halbseitig geschlitzte Variante GN 706.2 stellt mit der<br />
gesamten Innenfläche des Stellrings eine kraftschlüssige Klemmung mit der Welle her.<br />
Per Reduzierung der Schlitzhöhe durch Spannen mittels Zylinderschraube lassen sich<br />
hohe Klemm- und Verschiebekräfte realisieren. Das gleiche Klemmprinzip nutzt der<br />
Gewindeklemmring GN 706.3, dessen Innenfläche mit einem Gewinde M 8 bis M 30<br />
versehen ist. Eine Weiterentwicklung ist der Stellring GN 706.4 – er ist geschlitzt und die<br />
Klemmkraft wird werkzeuglos über einen verstellbaren Klemmhebel erzeugt.<br />
www.ganter-griff.de<br />
3.7<br />
V E R SI O N<br />
Entwicklungsaufgaben<br />
wirkungsvoll lösen<br />
Universelle<br />
Zugentlastungssysteme<br />
Um elektrische und pneumatische<br />
Leitungen zu führen, fixieren und von<br />
Zug zu entlasten, hat Icotek mit den<br />
Zugentlastungssystemen KZL und ZL passende Lösungen<br />
entwickelt. Die Serie KZL ermöglicht eine mühelose<br />
Rastmontage auf 35 mm Hutschienen und C-Schienen mit einem Öffnungsmaß von<br />
16 bis 17 mm. Die KZL-Zugentlastungsleiste wird einfach auf die entsprechende<br />
Schiene aufgedrückt bis sie einrastet. Die Serie ZL wird direkt an der gewünschten<br />
Stelle angeschraubt. Alternativ ist die Serie ZL auch mit bereits werkseitig<br />
eingepressten Aluminium- oder Messingbuchsen lieferbar. Die Buchsen gibt es mit<br />
unterschiedlichen Innendurchmessern. Die geführten Leitungen werden mittels<br />
Kabelbindern befestigt, die sowohl um die geführte Leitung als auch um die<br />
einzelnen Zähne der Zugentlastungsleiste verlegt werden. Der Einsatz des<br />
Werkstoffs Polyamid garantiert die Brandklasse UL 94 V0. Die Zugentlastungsleisten<br />
sind vollständig halogen- und silikonfrei. Weiterhin erfüllt das Material die<br />
aktuelle Europäische Bahnnorm EN 45545-2 in der Gefahrenstufe HL 3.<br />
<br />
simulationx.de/3.7<br />
• Neuartige 3D-Visualisierungen und Bedienelemente<br />
sorgen für hohen Simulationskomfort<br />
• 12 zusätzliche Bibliotheken sowie 350 neue<br />
und weiterentwickelte Modelle für mehr<br />
Modellierungsfreiheit<br />
• Neue Schnittstellen und Online-Simulation vergrößern<br />
Einsatzspektrum auch für Konstrukteure<br />
www.icotek.com<br />
Neuer Onlineshop von<br />
Hilger und Kern<br />
Hilger und Kern hat erfolgreich seinen<br />
Onlineshop eingeführt und bietet ab sofort<br />
das Riemenspannungsmessgerät Trummeter<br />
im Internet zum Verkauf an. Das ansprechende<br />
und intuitive Design des Shops soll eine<br />
Bestellung nach nur wenigen Klicks ermöglichen. Technische Daten, Bedienungsanleitung,<br />
Anwenderberichte sowie allgemeine Produktbeschreibungen runden das<br />
Informationsangebot ab und stehen zum Download zur Verfügung. Durch das Responsive<br />
Design wird der Shop auf allen mobilen Endgeräten optimal dargestellt. Die Errichtung<br />
des „One Product Shops“ ist ein erster Schritt des Unternehmens in Richtung<br />
E-Commerce. In Zukunft ist geplant, den Shop sukzessive auszubauen und weitere<br />
Produkte über diese Online-Plattform anzubieten.<br />
www.trummeter.de<br />
ITI GmbH, www.iti.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Flankenoffener Keilriemen mit höherer<br />
Leistungsübertragung<br />
Mit dem FO-Pioneer führt die Contitech Power Transmission Group einen flankenoffenen<br />
(FO) Hochleistungskeilriemen für Antriebslösungen im ganzen Maschinenund<br />
Anlagenbau ein. Der FO-Pioneer bietet im<br />
Vergleich zum FO-Advance eine bis zu 20 %<br />
höhere Leistungsübertragung und Lebensdauer.<br />
Der flankenoffene Antriebsriemen<br />
orientiert sich dabei an den Anforderungen der<br />
Industrie. Aufgrund des Basisstoffs Ethylen-<br />
Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk (EPDM)<br />
ließen sich die Eigenschaften des Produktes<br />
optimieren. Das Material ist dynamisch,<br />
stabiler und verfügt über eine höhere<br />
Temperaturbeständigkeit, die von -40 bis 120 °C<br />
reicht. Ein Unterbau aus EPDM bildet die Basis, ein Zugstrang aus Polyester sowie ein<br />
Deckgewebe aus Baumwolle geben weitere Stabilität. Der neue Keilriemen ist staubund<br />
tropenfest, leitfähig nach ISO 1813 und bedingt ölbeständig.<br />
www.contitech.de<br />
Schraubenberechnung in Kisssoft verfügbar<br />
Die neue Richtlinie der Schraubenberechnung VDI 2230, Blatt 1 und<br />
2 (2014), ist in Kisssoft verfügbar. Sie beinhaltet wesentliche<br />
Änderungen gegenüber der Ausgabe 2003. Neben diversen aktualisierten<br />
und erweiterten Tabellen für die Werkstoffkennwerte oder<br />
Reibungszahlen wurden die Berechnungsverfahren ergänzt um<br />
Fälle mit über die Streckgrenze hinweg angezogenen<br />
Schrauben. Des Weiteren wurden die Kraftverhältnisse<br />
einer Einschraubverbindung (ESV) neu definiert und ein<br />
zusätzlicher Verformungsanteil für den Bereich der<br />
Einschraubung festgelegt. Das Schraubenmodul in Kisssoft<br />
(Modul SPK) wurde auch um eine neue FEM-Modellierung,<br />
Modellklasse III (nur Kräfte und Momente, ohne Nachgiebigkeit),<br />
erweitert. Diese Funktion wird z. B. vom CADFEM/Kisssoft-Plug-in Bolt Assessment<br />
inside Ansys verwendet.<br />
www.kisssoft.ag<br />
Extra breite Zahnriemen für Transportaufgaben<br />
Habasit hat seine Habasync-Produktfamilie für Transportaufgaben mit einem<br />
Breitzahnriemen mit einer Breite bis 600 mm erweitert. Die neue Dimension kann in<br />
industriellen Anwendungen eingesetzt werden, bei denen große Stückzahlen oder<br />
sperrige Güter zu transportieren sind. Die<br />
Riemen mit einer Teilung T10 aus thermoplastischem<br />
Polyurethan verfügen über<br />
einen Zugkörper aus Aramid und können<br />
individuell konfektioniert werden – nicht<br />
nur in Länge und Breite, sondern auch z. B.<br />
durch Fräsungen, Lochungen, Beschichtungen<br />
oder Mitnehmer. Das thermoplastische<br />
Polyurethan mit einer Härte von 88 bis<br />
95 Shore A ist beständig gegen Öl, Fett oder<br />
chemische Mittel und außerdem hydrolysebeständig.<br />
Zudem verfügen die Riemen über<br />
eine FDA/EU-Lebensmittelzulassung. Sie<br />
sind in den Farben Weiß, Blau oder Transparent verfügbar. Sie werden optional offen<br />
oder endlos verbunden geliefert und bei Bedarf von Technikern montiert.<br />
www.habasit.de<br />
<strong>11</strong>8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong><br />
t.indd 1 29.09.<strong>2015</strong> 14:35:33
KOMMENTAR I ANTRIEBE 4.0<br />
„Die Umsetzung von Industrie 4.0-<br />
Konzepten muss beschleunigt werden“<br />
Durch Digitalisierung und Vernetzung Deutschland als Produktionsstandort stärken<br />
Industrie 4.0 ist allgegenwärtig –<br />
auch im Maschinen- und<br />
Anlagenbau. Neue Anforderungen<br />
an die Unternehmen<br />
und deren Mitarbeiter entstehen<br />
und neue Chancen bieten sich.<br />
Die Frage ist jetzt nicht mehr ob,<br />
sondern wie und wie schnell<br />
Digitalisierung und Vernetzung<br />
im Maschinenbau umgesetzt<br />
werden können. Die Perspektive:<br />
Deutschland auch in Zukunft<br />
als Gravitationszentrum für<br />
innovative Technologien<br />
etablieren.<br />
Hartmut Rauen ist stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer im VDMA sowie<br />
Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes<br />
Antriebstechnik<br />
Mehr als jedes fünfte Maschinenbauunternehmen<br />
beschäftigt sich schon<br />
heute intensiv mit Industrie 4.0 und neun<br />
von zehn dieser Unternehmen sehen die<br />
Chance, sich mit Industrie 4.0 am Markt zu<br />
differenzieren. Und wer mit der Vernetzung<br />
und Digitalisierung der Produktion erst einmal<br />
beginnt, ist vom wirtschaftlichen Nutzen<br />
schnell überzeugt. Aber: Mehr als drei Viertel<br />
der Unternehmen und damit die überwiegende<br />
Mehrheit hat noch keine systematischen<br />
Schritte zur Umsetzung unternommen. Dies<br />
sind einige der zentralen Ergebnisse der neuen<br />
Studie der Impuls-Stiftung des VDMA zur<br />
„Industrie 4.0-Readiness“.<br />
Die Schlüsselrolle der<br />
deutschen Antriebstechnik<br />
Für die deutsche Antriebstechnik ist das<br />
Potenzial gewaltig – als Anbieter von<br />
Schlüssel komponenten, die in Zukunft<br />
auch als Daten quelle dienen werden, und<br />
natürlich auch als Anwender von Industrie<br />
4.0-Technologien. Die Antriebstechnik<br />
spielt eine zen trale Rolle, denn ihre Produkte<br />
und Lösungen werden die Produktion<br />
der Zukunft antreiben: intelligente Getriebe,<br />
also Produkte mit IT-Kom ponenten, die<br />
Informationen über sich selbst senden,<br />
Komponenten mit eingebauten Microcontrollern<br />
und Predictive Maintenance seien<br />
hier nur beispielhaft für Lösungen im Zusammenhang<br />
mit Industrie 4.0 genannt.<br />
Die deutsche Antriebstechnik ist in der Lage,<br />
Kunden zu besseren Lösungen zu verhelfen<br />
und gleichzeitig die Kundenbindung<br />
zu verstärken.<br />
Damit die Unternehmen der Antriebstechnik<br />
auch in Zukunft weltweit zur Spitze<br />
gehören, muss die Umsetzung von Industrie<br />
4.0-Konzepten beschleunigt werden.<br />
Produkte und Prozesswelten sollten auf ihre<br />
Fähigkeiten im Hinblick auf Industrie 4.0<br />
abgesteckt werden. Antriebskomponenten<br />
müssen im Sinne der Referenzarchitektur<br />
zu sogenannten Industrie 4.0-Komponenten<br />
werden. Die Möglichkeiten von Data<br />
Mining und Data Analytics gilt es zu nutzen.<br />
Geschäftsmodelle müssen angepasst, erweitert<br />
oder neu erschlossen werden. Um den<br />
Unternehmen eine bessere Orientierung zu<br />
ermöglichen und die Realisierung zu erleichtern,<br />
bietet der VDMA eine Vielzahl von<br />
praxisorientierten Formaten an. Mit der<br />
Readiness-Studie und einem eigens dafür<br />
entwickelten Online-Selbst-Check können<br />
die Unternehmen ihre Startposition individuell<br />
feststellen. Der VDMA-Implementierungsleitfaden<br />
bietet zudem einen<br />
strukturierten Einstieg, die Projektlandschaft<br />
für Prozesse und Produkte der Industrie<br />
4.0-Welt anzugehen.<br />
Die Rahmenbedingungen<br />
müssen stimmen<br />
Auch die Politik ist gefragt, denn es geht um<br />
die Zukunft des Produktionsstandortes<br />
Deutschland. Wir brauchen Investitionen,<br />
um Innovationen zu realisieren und den<br />
Wandel zu gestalten. Mehr industrielle<br />
Gemeinschaftsforschung – wie sie die FVA<br />
für die Antriebstechnik organisiert – und<br />
eine steuerliche Forschungsförderung sind<br />
geeignete Instrumente, um die Umsetzung<br />
von Industrie 4.0 in Deutschland weiter zu<br />
beschleunigen. Auch muss die breitenwirksame<br />
Verbundforschung, die auf eine<br />
intelligente Produktion abzielt, weiter ausgebaut<br />
werden.<br />
Darüber hinaus ist die Politik gefordert,<br />
die Interessen der deutschen Industrie in<br />
europäischen und internationalen Rechtsfragen<br />
in Bezug auf Datensicherheit und<br />
Dateneigentum zu klären. Nicht zuletzt: Europa<br />
braucht einen digitalen Binnenmarkt,<br />
das heißt einen homogenen Handlungsraum<br />
für Industrie 4.0. Der VDMA engagiert<br />
sich daher auf nationaler Ebene maßgeblich<br />
in der Plattform Industrie 4.0, geführt<br />
vom Bundeswirtschaftsministerium und<br />
Bundesforschungsministerium, und bringt<br />
sich zudem aktiv in den europäischen Diskurs<br />
zu Industrie 4.0 ein.<br />
Es besteht kein Zweifel: Industrie 4.0 wird<br />
die industrielle Produktion und die Geschäftsmodelle<br />
nachhaltig verändern. Alle<br />
Unternehmen sind deshalb gut beraten, auf<br />
Digitalisierung und Vernetzung zu setzen,<br />
um sich für die Zukunft richtig aufzustellen.<br />
Industrie 4.0 bietet die Chance, zu einem<br />
Wachstumstreiber des Maschinen- und Anlagebaus<br />
und speziell der Antriebstechnik<br />
zu werden und damit den Produktionsstandort<br />
Deutschland weiter zu stärken. Es<br />
geht darum, intelligenter als die weltweiten<br />
Wettbewerber zu produzieren. Langfristig<br />
werden wir dadurch auch Arbeitsplätze sichern<br />
können.<br />
www.vdma.org<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> <strong>11</strong>9
ANTRIEBE 4.0 I SPECIAL<br />
„Die Digitalisierung beeinflusst die<br />
Antriebstechnik merklich“<br />
Inwiefern integrierte Antriebslösungen einen deutlichen Mehrwert für Anwender bieten<br />
Damit Unternehmen ihren gesamten Wertschöpfungsprozess<br />
digital unterstützen können, hat Siemens die Digital<br />
Enterprise Software Suite entwickelt. Im Interview spricht<br />
Achim Peltz, Leiter des Geschäftssegments General Motion<br />
Control bei der Siemens AG in Nürnberg, über die Wichtigkeit<br />
der Digitalisierung und erläutert, welchen Einfluss sie<br />
auf Antriebe 4.0 hat.<br />
Seit über zwei Jahren sprechen wir von<br />
Industrie 4.0. Was hat sich denn seitdem<br />
auf dem Markt getan?<br />
Die Diskussion um Industrie 4.0 hat in der<br />
Branche das Bewusstsein dafür geschärft,<br />
dass wir uns sowohl auf Seiten der<br />
Anwender als auch auf Seite der Anbieter<br />
mit der Digitalisierung auseinander<br />
setzen müssen. Das zeigt sich bspw.<br />
daran, dass uns Kunden zunehmend auf<br />
unsere Digital Enterprise Software Suite<br />
ansprechen. Insgesamt ist zu erkennen,<br />
dass die Diskussion konkreter wird. Die<br />
Unternehmen wollen genau wissen, wie<br />
sie ihre Time-to-Market verkürzen oder<br />
die Flexibilität und Effizienz ihrer Fertigung<br />
erhöhen können.<br />
Und was hat sich bei Thema Industrie 4.0<br />
speziell bei Siemens getan?<br />
Wir haben mit der Digital Enterprise Software<br />
Suite ein umfassendes Angebot<br />
zusammengestellt, mit dem Unternehmen<br />
den Herausforderungen der Digitalisierung<br />
begegnen können. Diese ermöglicht es<br />
unseren Kunden u. a., ihren gesamten<br />
Wertschöpfungsprozess digital zu unterstützen.<br />
Mithilfe unserer leistungsstarken<br />
PLM-Software können die Unternehmen<br />
etwa neue Produkte komplett virtuell entwickeln<br />
und optimieren. Für den Bereich<br />
der realen Fertigungswelt haben wir in den<br />
letzten zwei Jahrzehnten sukzessiv das<br />
Konzept von Totally Integrated Automation<br />
(TIA) weiter für das effiziente<br />
Zusammenwirken aller Automatisierungskom<br />
ponenten auf- und ausgebaut. Das<br />
TIA Portal z. B. ermöglicht so bereits im<br />
Engineering signifikante Zeit- und Kosteneinsparungen.<br />
Aber auch bei industriellen<br />
Kommunikationsnetzwerken, Sicherheit in<br />
der Automati sierung und geschäftsspezifischen<br />
indu striellen Services sind<br />
wir engagiert und bieten zahlreiche<br />
Produkte und Dienstleistungen an.<br />
Betrifft das auch schon konkrete Produkte<br />
oder sind das noch grobe Planungen für<br />
die Zukunft?<br />
Das Digital Enterprise ist für uns längst<br />
keine Vision mehr. Mit unserem Portfolio<br />
zur Digitalisierung bieten wir unseren<br />
Kunden konkrete Produkte und Lösungen.<br />
Selbstverständlich werden wir unser Angebot<br />
weiterentwickeln. Die Digitalisierung<br />
ist eines der zentralen Handlungs- und<br />
Wachstumsfelder von Siemens.<br />
Wie sieht die Thematik denn beim Kunden<br />
aus. Fragt er bereits aktiv danach?<br />
Viele Kunden – übrigens nicht nur in<br />
Deutschland, sondern auch international<br />
– haben die Digitalisierung als Handlungsfeld<br />
erkannt. Wir sind mit vielen unserer<br />
Kunden in konkreten Gesprächen, wie<br />
man etwa das Potenzial von PLM-Software<br />
besser nutzen oder durchgängige digitale<br />
Prozessketten mithilfe unserer integrierten<br />
Lösungen realisieren kann.<br />
Kommen wir zu den Antrieben und<br />
Industrie 4.0. Wie sieht denn der<br />
Antrieb 4.0 konkret aus? Welchen Ansatz<br />
wählt Siemens hier auf technologischer<br />
Seite?<br />
Die Digitalisierung beeinflusst auch traditionelle<br />
Hardware-Themen der Antriebstechnik<br />
– wie etwa Frequenzumrichter<br />
– merklich. So spielen seit geraumer Zeit<br />
Soft- und Firmware eine zentrale Rolle bei<br />
der Entwicklung von Antriebskomponenten<br />
und deren Einsatz in der Praxis. Ein<br />
wesent licher Treiber ist der Trend zu immer<br />
spezifischeren Eigenschaften, die gezielt<br />
auf die Anforderungen von einzelnen<br />
Applikationen eingehen. Die Anwender<br />
120 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
SPECIAL I ANTRIEBE 4.0<br />
möchten – mit anderen Worten – maßgeschneiderte<br />
Antriebslösungen. Unser<br />
Ansatz ist es, auf flexible Firmware zu setzen,<br />
um die Funktionalität der Hardware<br />
zu spezialisieren. Neben der Firmware<br />
gewinnt Software weiter an Bedeutung. Sie<br />
bestimmt zunehmend, wie Geräte applikationsspezifisch<br />
konfiguriert und im<br />
laufenden Betrieb gesteuert werden. Ein<br />
weiterer Aspekt ist, dass die Fertigungen<br />
der Kunden flexibler und smarter werden<br />
sollen. In den meisten Fällen heißt das,<br />
dass die Anforderungen an die Antriebstechnik<br />
steigen. Aus unserer Sicht erfordert<br />
diese Entwicklung eine stärkere Integration<br />
der Antriebstechnik, wie wir es z. B. mit<br />
unserem Integrated Drive Systems-Konzept<br />
verfolgen.<br />
Welche Rolle wird gerade die Antriebstechnik<br />
in diesem Kontext in Zukunft<br />
spielen – und warum?<br />
In der Produktion geht es in letzter Instanz<br />
immer um die Herstellung physikalischer<br />
Objekte. Am Ende jeder Prozesskette steht<br />
damit ein Bearbeitungs- oder Umformungsprozess.<br />
Die Antriebstechnik ist ebenso der<br />
Kern von immer benötigten Nebenprozessen<br />
wie etwa Pumpen, Lüftern oder fördertechnischen<br />
Anwendungen. Wir werden<br />
also immer auch Antriebstechnik in der<br />
Produktion benötigen. Dabei werden die<br />
Anwender zukünftig möglichst effiziente<br />
Komponenten verlangen. Die bereits<br />
beschriebene Verzahnung von Hardware<br />
mit Firmware und Software wird das<br />
ermöglichen und die Art, wie wir mit den<br />
Maschinen und Anlagen arbeiten, weiter<br />
verändern.<br />
Ihr System heißt IDS. Was kann es und<br />
welche Rolle möchten Sie damit im Markt<br />
spielen?<br />
Integrated Drive System (IDS) steht für<br />
eine größtmögliche Integration von Frequenzumrichtern,<br />
Motoren, Kupplungen<br />
und Getrieben sowie die Verknüpfung auf<br />
Kommunikations- und Informationsebene<br />
mit Totally Integrated Automation. Dabei<br />
behalten wir zudem stets den gesamten<br />
Lebenszyklus im Blick. Unser Ziel ist es,<br />
mit IDS Antriebskomponenten zu einem<br />
echten System zusammenzufügen, das<br />
einen deutlichen Mehrwert für die<br />
Anwender bietet. Konkret heißt das: Mit<br />
unseren integrierten Antriebslösungen<br />
können wir die Verfügbarkeit der Applikationen<br />
auf bis zu 99 % erhöhen und<br />
durch den Einsatz von Software und<br />
Services die Wartungskosten um bis zu<br />
15 % reduzieren. Im Betrieb lassen sich<br />
zudem die Energieverbräuche spürbar<br />
verringern. In manchen Fällen konnten<br />
wir durch die Umstellung auf IDS die<br />
Energiekosten um rund ein Drittel senken.<br />
Durch die Projektierung der Antriebe mit<br />
unserem TIA-Portal lässt sich ferner die<br />
Engineering-Zeit verkürzen. Gerade vor<br />
dem Hintergrund der steigenden Komplexität<br />
der Anlagen und Applikationen sehen<br />
wir hier einen wichtigen Hebel. Aus Gesprächen<br />
mit unseren Kunden wissen wir,<br />
dass dieser nachweisbare Nutzen unseres<br />
IDS- Konzepts von den Anwendern als<br />
wich tiger Wettbewerbsvorteil wahrgenommen<br />
wird. Wir haben mit dem Fokus auf<br />
inte grierte Antriebssysteme eine richtige<br />
und wichtige Weichenstellung gesetzt, die<br />
im Markt als wegweisend gilt.<br />
www.siemens.com<br />
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…die treibende Kraft
ANTRIEBE 4.0 I NACHGEFRAGT<br />
Wie sieht der Antrieb 4.0 aus?<br />
Wichtiger Bestandteil bzw. Voraussetzung für Industrie 4.0 in der Antriebstechnik: Die Auswertung und Zusammenführung<br />
von Daten aus dem Motor sowie Reaktionen darauf in übergeordnete Steuer- und Leitsystem oder im Antrieb<br />
selbst. Wie passt Danfoss bzw. seine Frequenzumrichter in dieses Themenspektrum? Danfoss Umrichter stellen<br />
bereits sehr lange relevante Informationen zur Verfügung die Rückschlüsse auf den Prozess ermöglichen. Grundlage<br />
ist die Kenntnis des Motorstroms, der die aktuellen Lastverhältnisse des Antriebs widerspiegelt. Die Qualität dieser<br />
Daten ermöglichen beispielsweise auch eine geberlose Positionierung, wie sie mit IMC (Integrated Motion Control)<br />
nun auf der SPS/IPC/Drives präsentiert wird. Direkte Maßnahmen führt der Umrichter bei Bedarf auch selber aus.<br />
Kritische Zustände wie z. B. Über-/Unterspannungen oder kleine Spannungseinbrüche im Netz erkennt er<br />
auto matisch. Die Auswertung der verfügbaren internen Daten aber auch externer Sensorsignale erfolgt im<br />
Umrichter kann aber auch über Feldbusse zur Verfügung gestellt werden. Mein Fazit: Industrie 4.0-Prozesse können<br />
durch die vorhandene Infrastruktur – zumindest mit Danfoss-Produkten – bereits heute angegangen werden.<br />
Michael Burghardt,<br />
Direktor Produktmanagement,<br />
Danfoss Drives<br />
Im Rahmen von Industrie 4.0 wird der Antrieb über offene Schnittstellen sowohl<br />
der horizontalen als auch vertikalen Vernetzung eingebunden werden können.<br />
Bauer Gear Motor verfolgt bei den Getriebemotoren den Ansatz, die notwendige Elektronik<br />
zukünftig möglichst dezentral in den Antrieb zu integrieren, um alle notwendigen Daten<br />
sicher zur Verfügung stellen zu können. Da die heutigen dezentralen Umrichterlösungen<br />
meist relativ aufwendig sind aufgrund der notwendigen Eingangsfilter und auch viel Platz<br />
benötigen, müssen die Spannungsversorgungskonzepte für Elektromotoren geändert<br />
werden. Deshalb hat Bauer Gear Motor die Einführung einer alternativen Gleichspannungsversorgung<br />
initiiert. Die Nutzung einer zentralen Gleichspannungsversorgung<br />
wird es uns ermöglichen, den Frequenzumrichter kompakter und kostengünstiger<br />
her zustellen. Somit wird es durch die Integration des Umrichters in den Getriebemotor<br />
machbar, eine mechatronische Einheit herzustellen. Dies schafft die Voraussetzung, dass der Elektronikmotor<br />
ein Standardmotor werden kann. Die zukünftige Schnittstelle wird nicht mehr das traditionelle<br />
Motorklemmbrett sein, sondern eine Gleichspannungseinspeisung kombiniert mit einer standardisierten<br />
Dateninterface zur Einbindung in das Industrie 4.0-Netzwerk. Ob der Motor zukünftig in Asynchron- oder<br />
Synchron-Permanentmagnet-Technologie arbeitet, wird den Anwender nicht mehr interessieren, da<br />
die 4.0-Schnittstelle technologieunabhängig definiert ist. Somit kann z. B. sehr einfach eine Vielzahl von<br />
Sensorsignalen zur Verfügung gestellt werden, um den Zustand des Antriebs beurteilen zu können. Alle<br />
notwendigen Daten, wie diese auch in der Verwaltungsschale (Referenzarchitekturmodell RAMI 4.0)<br />
definiert sind, können abgerufen werden.<br />
Karl-Peter Simon,<br />
Managing Director and President,<br />
Bauer Gear Motor GmbH<br />
122 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
NACHGEFRAGT I ANTRIEBE 4.0<br />
Die Zielsetzungen von Industrie 4.0<br />
werden auch die Antriebstechnik<br />
kurz- und mittelfristig maßgeblich<br />
beeinflussen. Die Evolution der<br />
Antriebstechnologien wird den<br />
verstärkten Einsatz von Elektronik<br />
(Frequenzumrichter, Motion Control)<br />
und die weitere Integration der<br />
mechanischen Komponenten (Motor und Getriebe) mit<br />
Antriebselektronik zu mechatronischen Systemen bringen.<br />
Die Einbindung der Antriebskomponenten in die zukünftigen<br />
Netzwerktopologien stellt eine zentrale Rolle bei der<br />
Weiterentwicklung der Antriebstechnik dar. Über intelligente<br />
Antriebe (Getriebemotor und Antriebselektronik)<br />
können Produktionsprozesse und Logistikabläufe in der<br />
Smart Factory bedarfsorientiert und flexibel gesteuert<br />
werden. Die Steigerung der Energieeffizienz und die<br />
Bereitstellung von Betriebsdaten der Antriebssysteme<br />
bilden weitere Funktionalitäten der künftigen Antriebstechnologien.<br />
Die Betriebsdaten der Antriebssysteme<br />
werden die Anforderungen bezüglich Condition Monitoring,<br />
aber auch zur kontinuierlichen Prozessoptimierung und<br />
-kontrolle erfüllen. Interpretation und Auswertung dieser<br />
Daten über entsprechende Softwaretools stellen einen<br />
entscheidenden Vorteil für die Anwender dar.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claus Wieder,<br />
Leiter Marktmanagement,<br />
SEW-Eurodrive GmbH<br />
Die mit Industrie 4.0 wachsenden Anforderungen an<br />
Flexibilität, Dynamik und Ressourceneffizienz in der<br />
Produktion haben auch für die Antriebstechnik Konsequenzen.<br />
Gefragt sind transparente, offene und dynamisch<br />
anpassbare Systeme, die sich zum einen in autonome<br />
Einheiten (Cyber-Physikalische Systeme, CPS) integrieren<br />
lassen und zum anderen eine nahtlose Kommunikation<br />
über alle Produktionsebenen – Planung, Steuerung,<br />
Prozessebene – erlauben. Die Verschmelzung von IT und<br />
Prozessebene durch IoT erfordert dabei die Generierung<br />
und Verarbeitung größerer Datenmengen bei gleichzeitiger<br />
Gewährleistung hoher Echtzeitanforderungen. Die<br />
Herausforderung für die Hersteller besteht darin, diese<br />
höhere geräteinterne Komplexität so umzusetzen, dass<br />
sich sehr viele hochwertige Funktionen sehr einfach<br />
nutzen lassen, um bspw. selbst bei schnell wechselnden<br />
Anforderungen kurze Setup-Zeiten zu<br />
gewährleisten. Nicht zuletzt entscheidet<br />
auch in der Industrie 4.0 die mechatronische<br />
Qualität über die Leistungsfähigkeit<br />
und Zuverlässigkeit der<br />
eingesetzten Antriebstechnik.<br />
Tobias Unger,<br />
General Manager European Technology<br />
Center (ETC),<br />
Drives & Motion Division,<br />
Yaskawa Europe GmbH<br />
Nord-Antriebe erfüllen Industrie 4.0-Anforderungen, denn<br />
sie sind vernetzt, autark und skalierbar. Unsere Frequenzumrichter,<br />
ausgestattet mit leistungsfähigen Prozessoren,<br />
umfangreichen Schnittstellen und Funktionen sowie einer<br />
integrierten PLC, können bei Bedarf unabhängig von der<br />
Anlagensteuerung einfache und komplexe Anwendungen<br />
koordinieren. Sie verarbeiten die Daten angeschlossener Sensoren<br />
und Aktoren, leiten gegebenenfalls direkt eine Ablaufsteuerung<br />
ein und übermitteln Antriebs- und Anwendungs daten in hoher<br />
Qualität an den Leitstand sowie an andere vernetzte Komponenten.<br />
Sie können viele Prozessstörungen<br />
selbstständig, ohne einen externen Eingriff,<br />
beheben. Als erfahrener Komplettanbieter<br />
von Antriebstechnik unterstützen wir<br />
Maschinen- und Anlagenbauer mit passend<br />
projektierten und parametrierten Lösungen<br />
für Industrie 4.0-Fabriken, modulare<br />
Anlagendesigns und autarke Fertigungsinseln.<br />
Deshalb nennen wir unsere geregelten<br />
Getriebemotoren Nord 4.0 Ready.<br />
Dr. Omar Sadi,<br />
Geschäftsführer Technik,<br />
Nord Drivesystems<br />
Können ist in Europa und besonders in Deutschland durch<br />
Wissen um die Kombinationsmöglichkeiten von Praxis und<br />
Theorie geprägt. Die sich aus Hardware und Software zusammensetzende<br />
reale und virtuelle Welt der cyberphysischen Systeme<br />
fordert auch die Schöpfung digitaler Richtmodelle, mit denen<br />
im virtuellen Raum experimentiert werden kann. Die zunehmende<br />
elektronische Vernetzung der benötigten Komponenten<br />
ergibt dabei die genauere Kontrolle und die damit einhergehende<br />
schnellere und qualitativ hochwertigere Fertigungsmöglichkeit<br />
und Automatisierung, wodurch Material und Zeit gespart<br />
werden können. Bei geringerem Ressourceneinsatz kann somit<br />
die Wertschöpfung vergrößert werden. Die Programmierung<br />
unserer Software von Drehzahlregelgeräten<br />
verhindert so Maschinenausfälle<br />
und reduziert Wartungsabläufe.<br />
Funkfernsteuerungen über Internet oder<br />
Steuern über Smartphone-Apps sind<br />
bereits heute bei uns Realität, wodurch<br />
bei uns auch zukünftig Antriebe 4.0 und<br />
Smart Service intelligent miteinander<br />
verbunden werden.<br />
Dr.-Ing. Karl-Heinz Kemmerich,<br />
Geschäftsführer,<br />
Kemmerich Elektromotoren GmbH<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 123
ANTRIEBE 4.0 I SPECIAL<br />
Industrie 4.0 braucht<br />
Mehrsprachigkeit<br />
Viele Möglichkeiten zur Vernetzung von Automation und IT<br />
Norbert Sasse<br />
Ressourceneffizienz, Qualitätssicherung<br />
oder die wirtschaftliche<br />
Produktion kleinster Losgrößen<br />
– ohne die Vernetzung von<br />
Automation und Unternehmens-IT<br />
bleibt Industrie 4.0 und damit auch<br />
die Antriebstechnik der Zukunft nur<br />
eine Vision. Die Basis bilden drei<br />
homogen miteinander verbundene<br />
Elemente: Open Core Engineering,<br />
multilinguale Steuerungen und<br />
offene Kommunikationsstandards<br />
wie OPC-UA.<br />
Norbert Sasse ist Leiter Produktmanagement<br />
Electric Controls and Engineering bei<br />
der Bosch Rexroth AG in Lohr<br />
Um die Wirtschaftlichkeit in der Produktion<br />
weiter zu steigern, suchen Maschinenanwender<br />
nach Möglichkeiten, wichtige<br />
Kennzahlen wie Zykluszeiten, Energieverbräuche<br />
und Maschinenstillstandzeiten effizient<br />
zu erfassen und auszuwerten. Parallel<br />
dazu wächst in vielen Branchen das Bestreben,<br />
die Wettbewerbsfähigkeit durch Individualisierung<br />
und kleinere Losgrößen zu<br />
erhöhen oder eine lückenlose Rückverfolgung<br />
und Qualitätssicherung zu realisieren.<br />
Ohne eine effiziente Anbindung der Automatisierung<br />
an die Unternehmens-IT lassen<br />
sich all diese Ziele jedoch kaum umsetzen.<br />
Sind die bestehenden Produktionssysteme<br />
einmal horizontal und vertikal vernetzt,<br />
lassen sich auch kleinste Losgrößen<br />
wirtschaftlich fertigen. Denn bei jeder<br />
Produkt umstellung sind eine Vielzahl von<br />
Daten oder Rezepturen von der IT an die<br />
Maschinen steuerungen zu übergeben. Um<br />
zum Beispiel dies einfacher und Ressourcen<br />
schonender als bisher bewerkstelligen<br />
zu können, hat Bosch Rexroth mit Open<br />
Core Engineering eine Schnittstellentechnologie<br />
in seine Steuerungen implementiert,<br />
die einen einfachen und schnellen<br />
Datenaustausch mit IT-basierten Anwendungen<br />
erlaubt.<br />
Doppelte Programmierarbeit<br />
vermeiden<br />
Bei neuen wie bei bereits installierten<br />
Maschinen erfordert die Datenerfassung<br />
durch Systeme außerhalb der Automatisierung<br />
bislang einen erheblichen Aufwand.<br />
Denn nach Stand der Technik müssen sowohl<br />
die auswertende Software in einem Produktionssystem<br />
wie auch das SPS-Programm<br />
erweitert werden. Weil das dafür benötige<br />
SPS-Know-how in den wenigsten Fällen im<br />
IT-Bereich der Unternehmen zu finden ist,<br />
müssen Endanwender diese Aufgabe bislang<br />
kostenintensiv an den Maschinenhersteller<br />
oder einen externen Dienstleister auslagern.<br />
Mit dem Open Core Interface lässt sich<br />
der hohe Aufwand für die zweifache Programmierung<br />
und den nötigen Softwareabgleich<br />
jedoch vermeiden. Unterschiedliche<br />
Unternehmensstellen können über die<br />
Schnittstelle direkt aus ihrer gewohnten<br />
Software-Umgebung per Ethernet auf die<br />
Steuerung zugreifen. Dabei geht es im Kern<br />
um Kommunikationsdienste wie OPC UA<br />
oder das mit HTML5 eingeführte Websockets-Protokoll.<br />
Ein typischer Anwendungsfall: Die Produktionsplanung<br />
liest im Rahmen von Excel<br />
124 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
mithilfe von VBA-Makros (Visual Basic for<br />
Applications) Fertigungsdaten aus, um sie<br />
sofort in der Tabellenkalkulation auszuwerten.<br />
Das Open Core Interface ermöglicht IT-<br />
Programmen den direkten Zugriff auf Daten<br />
der Steuerungen und Antriebe einer Maschine<br />
oder Anlage – im bekannten Sprachumfang<br />
der eingesetzten Hochsprache, gänzlich<br />
ohne SPS-Kenntnisse und unabhängig vom<br />
laufenden Maschinenprogramm.<br />
Datenzugriff mit<br />
verschiedenen Tools<br />
Die entscheidende Kompatibilität mit den<br />
unterschiedlichen Programmierumgebungen<br />
erreicht Bosch Rexroth durch ein<br />
nachinstallierbares, kostenlos zur Verfügung<br />
gestelltes Software Development Kit<br />
(SDK), das thematisch geordnete Funktionsbibliotheken<br />
für den direkten Zugriff<br />
auf alle Daten und Funktionen sämtlicher<br />
unterstützter Steuerungen wie Indramotion<br />
MLC bereitstellt. Die bisherigen Programmier-<br />
oder Konfigurationsarbeiten an<br />
der Steuerung sind somit hinfällig.<br />
Dank dieser Vereinfachung können nicht<br />
nur verschiedene Fachabteilungen mit<br />
unter schiedlichen Tools auf eine Maschine<br />
zugreifen. Vielmehr eröffnet sich Maschinenherstellern,<br />
Systemintegratoren und<br />
Endanwendern die Chance für eine effiziente<br />
Standardisierung ihrer Automatisierungslösungen.<br />
Auf Basis des Open Core Interface<br />
können Produktionsfirmen über den<br />
Ethernet-basierten Daten-Highway nicht<br />
nur sämtliche Produktionsdaten dezentral<br />
per Tabellenkalkulation verwalten, sondern<br />
viele Unternehmensziele realisieren, die<br />
mit Industrie 4.0 in Verbindung stehen –<br />
vom Condition Monitoring bis zur detaillierte<br />
Erhebung des Energieverbrauchs<br />
nach einzelnen Aktoren.<br />
Alle Infos via OPC UA-Server<br />
01 Das Open Core Interface erlaubt den<br />
Zugriff auf Daten von Steuerungen und<br />
Antrieben direkt aus IT-Programmen<br />
02 Schnell mit dem Office Programm Excel<br />
Produktionsdaten direkt aus einer Maschine<br />
erfassen und auswerten<br />
Im Sinne einer weitreichenden Konnektivität<br />
unterstützt Open Core Engineering<br />
umfang reich das Ethernet-basierte Standardprotokoll<br />
OPC UA (Unified Architecture).<br />
Weil sich die Vision von Industrie 4.0<br />
auf Produktionsebene nicht ohne Service<br />
Orientierte Architekturen (SOA) umsetzen<br />
lässt, hat Bosch Rexroth die Funktionen des<br />
in die Steuerungssysteme integrierten OPC<br />
UA-Servers im vergan genen Jahr noch einmal<br />
erheblich erweitert. So erhalten Anwender<br />
nun den Zugriff auf sämtliche Geräteinformationen<br />
und -funktionen über<br />
deren Abbildung im OPC UA-Adressraum.<br />
Das hat den Vorteil, dass sich serviceorientierte<br />
Lösungen und die automatisierte<br />
Datenaufbereitung für beispielsweise ein<br />
übergreifendes Condition Monitoring oder<br />
Energiemanagement viel einfacher implementieren<br />
lassen wie bisher.<br />
Universaldolmetscher für<br />
die Kommunikation<br />
Neben OPC UA sind Webtechnologien ein<br />
weiterer wichtiger Baustein für die standardisierte<br />
Informationsbereitstellung in<br />
der Industrie 4.0. Mit einem neu entwickelten<br />
Universal-Dolmetscher, dem Webconnector,<br />
versetzt Bosch Rexroth Endkunden<br />
und Maschinenbauer in die Lage, performante<br />
Web-Anwendungen, die browserbasiert<br />
auf beliebigen Plattformen wie PCs,<br />
Tablets oder Smartphones laufen, ohne zusätzliche<br />
Softwarekomponenten mit seinen<br />
Steuerungen und Antrieben zu verbinden.<br />
Der Webconnector übersetzt webbasierte<br />
Kommunikationsprotokolle in die Sprachen<br />
der Maschinen und umgekehrt. Auf diese<br />
Weise gelingt es unter anderem, von Smart<br />
Devices bekannte Technologien wie Websocket,<br />
Java Virtual Machine sowie den neuen<br />
Standard HTML5 auf die Motion Logic-<br />
Systeme von Rexroth zu übertragen. Als<br />
weiterer Vorteil lässt sich die effiziente<br />
Hochsprachenprogrammierung direkt auf<br />
der Steuerung nutzen.<br />
Vernetzung von<br />
Automation und IT<br />
Schnittstellentechnologien wie Open Core<br />
Interface versetzen Endanwender und<br />
Maschinenbauer in die Lage, Automation<br />
und Unternehmens-IT unter geringem<br />
Aufwand zu verbinden und entsprechende<br />
Anwendungen ohne SPS-seitige Programmierung<br />
effizient selbst zu entwickeln.<br />
In Verbindung mit multilingual<br />
programmierbaren Steuerungen eröffnet<br />
Bosch Rexroth zudem vielfältige und auf<br />
offenen Standards basierende Kommunikationswege<br />
als Basis für eine effiziente<br />
Vernetzung auf Maschinenebene sowie<br />
mit IT-Technologien. Das vereinfacht die<br />
Auswertung von Produktionsdaten wie<br />
Maschinenstillstandzeiten, Zykluszeiten<br />
und Energieverbräuche und schafft gleichzeitig<br />
die Voraussetzung zur Realisierung<br />
einer intelligenten Fabrik, in der Maschinen<br />
und IT-Systeme homogen und standardisiert<br />
Informationen auf unterschiedlichen<br />
Ebenen austauschen.<br />
www.boschrexroth.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 125
ANTRIEBE 4.0 I SPECIAL<br />
„Antriebe kommunizieren intelligenter“<br />
Wie ein Unternehmen die Anforderungen von Industrie 4.0 umsetzt<br />
Im Jahr 2013 wurde der „Antrieb 4.0“ geprägt<br />
und seitdem ist viel passiert. Im Interview<br />
erläutert Frank Maier, Vorstand Innovation bei<br />
Lenze SE in Aerzen, welche Fortschritte die<br />
Antriebstechnik gemacht hat, welchen Ansatz<br />
das Unternehmens heute für seine Produkte wählt<br />
und wie der Antrieb der Zukunft aussehen muss.<br />
Frank Maier, 2013 haben Sie im Interview<br />
mit uns gesagt, dass es für Sie zwei Ansätze<br />
für Industrie 4.0 gibt: „Der eine geht<br />
davon aus, dass ich die Welt messe. Der<br />
zweite geht davon aus, dass ich die Welt<br />
kenne und daher über Know-how in<br />
der Steuerung reagiere und nicht im<br />
einzelnen Netzknoten.“ Hat sich daran<br />
etwas geändert?<br />
Nein, daran hat sich nichts geändert. Die<br />
damals umrissenen Schwierigkeiten, die<br />
entstehen, wenn man die Welt vermessen<br />
wollte, sind immer noch dieselben.<br />
Würden wir jeden einzelnen Messpunkt<br />
mit Sensoren ausstatten und dann die<br />
01 i500 kommuniziert nicht nur mittels<br />
Keypad, auch drahtlose Kommuni kation ist<br />
über das WLAN-Modul möglich<br />
Veränderungen in der Messung interpretieren<br />
wollen, hätte das zwei Effekte: Zum<br />
einen bräuchten wir viele, viele Kabel, um<br />
die ganzen Knoten miteinander zu verbinden<br />
– im einfachsten Falle ist das zu teuer.<br />
Gut, es gibt auch drahtlose Alternativen,<br />
doch die sind auch nicht günstig. Zum<br />
anderen würden wir auch zu viele Daten<br />
erheben, die wir gar nicht brauchen – nicht<br />
handlungsrelevante Daten oder Datenhybris<br />
wären die Folge. Ein Beispiel: Viele<br />
unserer Kunden, u. a. aus der<br />
Verpackungsindu strie, müssen z. B. Papier,<br />
Folie oder Pappe schneiden. Wenn ich die<br />
Welt der Maschine nicht kenne, dann<br />
packe ich einen Sensor an das Messer, der<br />
mir irgendwann mitteilt, dass das Messer<br />
aufgrund von akuter Abstumpfung<br />
aus gewechselt werden möchte. Allerdings<br />
kennen wir die Maschine und wir wissen,<br />
dass wenn sich im Inverter für die Schneideapplikation<br />
etwas verändert, wird das etwas<br />
mit dem Messer zu tun haben – je stumpfer<br />
das Messer, je höher der Energieverbrauch.<br />
Also scheint die Welt doch relativ einfach<br />
zu sein – warum dann ein solcher Hype?<br />
Das fragen wir uns auch. Im Ernst, es geht<br />
ja nicht darum, irgendwie eine intelligente<br />
Produktion auf die Beine zu stellen,<br />
sondern das geschieht ja unter Neben -<br />
bedingungen. Diese sind zum einen die<br />
Ressourceneffizienz, insbesondere die<br />
Energie- und Rohstoffeffizienz, und zum<br />
anderen die Assistenz für den Menschen.<br />
Und hier liegt die große Herausforderung.<br />
Wir verneinen nicht die Komplexität, aber<br />
es gilt, sie so zu „verstecken“, dass sie<br />
handhabbar bleibt und dem Anwender<br />
Nutzen bringen kann.<br />
Welchen Ansatz wählt denn Lenze heute<br />
für sich als Unternehmen? Und warum?<br />
Wir kennen die Welt. Schon vor einigen<br />
Jahren haben wir uns in unserem<br />
Tätigkeitsfeld auf den Mittelständischen<br />
Produktionsmaschinenbau und darin<br />
besonders die Branchen der Produzenten<br />
für Consumer Goods Maschinen, der<br />
Intra logistik und der Automobilproduktion<br />
fokussiert. Die Herausforderungen innerhalb<br />
einer Branche sind relativ ähnlich<br />
und so können wir dadurch, dass wir<br />
schon viel gesehen und erfahren haben<br />
und somit schon viel kennen, unseren<br />
Kunden einen echten Mehrwert bieten.<br />
Damit sind wir auch schon mittendrin im<br />
„Antrieb 4.0“. Seitdem das Thema 2013<br />
zur Hannover Messe erstmals geprägt<br />
wurde, hat sich einiges getan. Wo sehen<br />
Sie die meisten Fortschritte in der<br />
Antriebstechnik?<br />
Die Antriebe werden nicht intelligenter,<br />
aber sie kommunizieren intelligenter. Auf<br />
126 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
der kommenden SPS/IPC/Drives in Nürnberg<br />
stellen wir unsere neue Generation von<br />
Frequenzumrichtern vor. Die machen einige<br />
Dinge ganz schön intelligent. Dazu gehört<br />
z. B. das Thema der Kommunikation mit<br />
dem Nutzer der Maschine. Wir konzentrieren<br />
uns hier auf schon Vorhandenes aus<br />
anderen Bereichen des Lebens wie<br />
Smartphones oder Tablets und die damit<br />
einhergehenden Tech nologien. Darüber<br />
hinaus werden die Antriebe natürlich besser<br />
im Sinne von präziser auf einen bestimmten<br />
Motor einstellbar. Selbstverständlich werden<br />
sie auch effizienter – sonst wären wir ja nicht<br />
bei Industrie 4.0.<br />
Sind diese schon beim Kunden angekommen<br />
und wie ist die Akzeptanz und Nachfrage?<br />
Seit 2013 vermarkten wir den Lenze<br />
Smart Motor, wenn Sie so wollen, der erste<br />
wirkliche Industrie 4.0-Motor. Der ist schon<br />
zehntausendfach beim Kunden – Tendenz<br />
steigend. Es folgt jetzt der neue Inverter, i500.<br />
Die Kunden, die ihn schon testen, sind<br />
sehr angetan.<br />
Immer wieder hört man Aussagen wie: „Jedes<br />
Unternehmen muss seinen Weg zu<br />
Industrie 4.0 selbst definieren und eine<br />
geeignete Lösung finden.“ Was bedeutet<br />
denn das für einen Hersteller von Antrieben<br />
wie Lenze? Wie müssen Sie also auf den<br />
Kunden in Zukunft reagieren?<br />
Da verändert sich nun wirklich nichts. Wir<br />
haben immer für uns in Anspruch genommen,<br />
ein innovatives, aber marktorientiertes<br />
Unternehmen zu sein. Verändert sich der<br />
Markt oder verändern wir den Markt, dann<br />
verändern wir uns natürlich mit. Dafür braucht<br />
man Industrie 4.0 allerdings wirklich nicht.<br />
Wie muss denn für Sie letztlich der<br />
Antrieb 4.0 in Zukunft aussehen?<br />
Der Antrieb 4.0 wird flexibler sein, jedoch<br />
ohne Produktivitätsverluste. Er wird einfacher<br />
zu bedienen sein. Er wird effizienter sein. Das<br />
alles erreicht er dadurch, dass er intelligenter<br />
wird, allerdings in vielen Dimensionen:<br />
intelligentere Art und Weise der Kommunikation<br />
mit dem Nutzer, der Kommunikation<br />
mit anderen Teilen der Maschine oder<br />
anderen Antrieben, intel ligentere Art der<br />
Installation oder der Optimierungsmöglichkeiten<br />
und der Servicefreundlichkeit.<br />
Den ersten Schritt dahin können Sie, wie<br />
gesagt, Ende November bei Lenze auf<br />
der Messe sehen.<br />
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02 Die Kombination aus Lenze Smart Motor und Getriebereihe führt zu einer Verschmelzung<br />
der Intelligenz einer elektronischen Ansteuerung mit der Einfachheit eines Netzmotors<br />
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ANTRIEBE 4.0 I SPECIAL<br />
„Dezentrale Intelligenz gefordert“<br />
Warum Montage- und Lineartechnik einen wichtigen Beitrag zu Industrie 4.0 leisten<br />
Industrie 4.0 führt auch in der Montage zu neuen<br />
Entwicklungen bei der Echtzeiterfassung, Visualisierung<br />
und Überwachung von Daten. Im Verbund mit<br />
Antrieben und Steuerungen spielt u. a. Lineartechnik<br />
eine zentrale Rolle. Stefan Schmitz, technische Leitung<br />
Lineartechnik bei Bosch Rexroth, gibt einen Überblick.<br />
Stefan Schmitz ist<br />
technischer Leiter<br />
Lineartechnik bei der<br />
Bosch Rexroth AG in Lohr<br />
Die Entwicklung in Richtung Industrie<br />
4.0 schreitet rasch voran.<br />
Immer mehr vernetzte Konzepte mit<br />
dezentraler Intelligenz, autonomem<br />
Verhalten und Kontext anbindung in<br />
Echtzeit finden auf Basis offener<br />
Schnittstellen ihren Weg in die Praxis.<br />
Bosch Rexroth treibt diese Entwicklung<br />
auch im Bereich der Montageund<br />
Lineartechnik aktiv voran. In<br />
Verbindung mit elektrischen Antrieben<br />
und Steuerungen macht die Lineartechnik<br />
es z. B. erst möglich, dass<br />
Achsen beliebige Positionen anfahren<br />
und damit für die variantenreiche<br />
Fertigung eingesetzt werden können.<br />
Dabei kombinieren wir unsere Linearsysteme<br />
auch mit IT-Technologien.<br />
Entsprechende Apps vereinfachen die Wartung, verkürzen die<br />
Inbetriebnahme oder ermöglichen es, Linearachsen in Echtzeit zu<br />
programmieren oder zu bedienen. Bei unserem integrierten Messsystem<br />
haben wir Messsensorik und Auswertungselektronik mit<br />
unseren Kugel- und Rollenschienenführungen kombiniert. Auf<br />
diese Weise lassen sich alle Positionen präzise und in Echtzeit<br />
erfassen – eine notwendige Grundlage, um Antriebs- und<br />
Steuerungsdaten direkt verarbeiten zu können.<br />
Werden gesammelte Fertigungsdaten auch in Echtzeit gefiltert,<br />
aufbereitet und visualisiert, profitiert die Produktion von geringeren<br />
Ausfallzeiten und mehr Effizienz in den Prozessen. Im Montagebereich<br />
gelingt dies u. a. mithilfe eines interaktiven Fertigungsinformationssystems.<br />
Über einen großen Touchscreen behalten<br />
die Verantwortlichen vor Ort alle relevanten Kennzahlen im Blick<br />
und können bei Bedarf schnell Lösungsprozesse anstoßen. Mit<br />
modernen Monitoring-und Analyse-Lösungen können Prozessdaten<br />
produktionsübergreifend in Echtzeit überwacht und<br />
dokumentiert werden. Damit lassen sich im Montagebereich<br />
wichtige Qualitätsmerkmale wie Schraubendrehmomente und<br />
Toleranzen transparent abbilden, um bei Abweichungen im<br />
Produktions prozess sofort gegensteuern zu können.<br />
Die konsequente und wirtschaftliche Übertragung des<br />
Indus trie 4.0-Gedankens auf die Linear- und Montagetechnik erfordert<br />
Komponenten mit dezentraler Intelligenz sowie Antriebs- und<br />
Steuerungssysteme, die konsequent auf offene Schnittstellen und<br />
Kommunikationsstandards setzen. Bosch Rexroth hat die erforderlichen<br />
Weichen frühzeitig gestellt und ist damit schon heute und<br />
auch langfristig der richtige Partner für Industrie 4.0.<br />
www.boschrexroth.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2015</strong> im 54. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />
E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion: Alexandra Pisek M.A.,<br />
E-Mail: a.pisek@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Eva Helmstetter, Tel.: 06131/992-<br />
371, E-Mail: e.helmstetter@vfmz.de, Ulla Winter,<br />
Gisela Kettenbach, Melanie Lerch , Monika Schäfer,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Anette Fröder, Doris Buchenau, Anna Schätzlein,<br />
Sonja Schirmer, Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel. 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />
Tel. 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />
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Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
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128 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
„Industrie 4.0“ im Netz<br />
Industrie 4.0: Deutschland hinkt<br />
Vision hinterher<br />
So stolz man hierzulande auch ist, ein Vorreiter in<br />
der Diskussion des Themas zu sein, die industrielle<br />
Vernetzung steckt <strong>2015</strong> noch in den Kinderschuhen.<br />
Inwiefern der fertigende Mittelstand tatsächlich<br />
bereit für Industrie 4.0 ist, hat das Marktforschungsinstitut<br />
Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag<br />
der Freudenberg IT herausgefunden.<br />
VDMA: EU-Kommission ignoriert Industrie 4.0<br />
Die Strategie der EU-Kommission zum Binnenmarkt für Güter und<br />
Dienstleistungen erfüllt laut VDMA nicht die Erwartungen des<br />
deutschen Maschinenbaus. Der Vorschlag ignoriere weitgehend die<br />
Digitalisierung in der Industrie und verpasse damit die Chance, eine<br />
Grundlage für einen Binnenmarkt für das Zeitalter der Industrie 4.0<br />
in Europa zu schaffen.<br />
http://bit.ly/1XJzI1K<br />
http://bit.ly/1XJz6t8<br />
Video: Industrie 4.0 bei Wittenstein<br />
Das Thema Industrie 4.0 hat für Wittenstein eine ganz besondere<br />
und strategische Bedeutung. Erfahren Sie im Interview mit<br />
Dr. Peter Stephan, wie sich das Unternehmen aus der<br />
Antriebstechnik in diesem Bereich engagiert.<br />
Industrie 4.0: Digitale (R)Evolution<br />
der Wirtschaft?<br />
Im Begriff „Industrie 4.0“ stecken die Chancen und<br />
Herausforderungen der Digitalisierung der Zukunft. Doch<br />
können Unternehmen mit „Industrie 4.0“ überhaupt<br />
schon flächendeckend etwas anfangen? Lesen Sie dazu<br />
mehr in einer Studie der ZEW Zentrum für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung GmbH.<br />
http://bit.ly/1XJxwHR<br />
http://bit.ly/1l3iEWt<br />
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Industrie 4.0 – wo stehen wir heute schon<br />
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Verrichtung von Arbeit durch Maschinen sowie die<br />
autonome Mobilität wesentlicher Betriebsmittel und<br />
Werkstücke in der wandlungs fähigen Fabrik sind<br />
die zentralen Befähiger für die vierte indu strielle<br />
Revolution. Kraftvolle, effiziente, geräuscharme, fein<br />
regelbare und emissionsfreie elektrische Antriebe<br />
bilden die technologische Grundlage für Werkzeugund<br />
Verarbeitungs maschinen, Roboter und Handhabungssysteme<br />
sowie Transportfahrzeuge und<br />
Förderbänder für die Industrie 4.0.<br />
Umgekehrt stellen elektrische Antriebe Cyber-physische<br />
Systeme par excellence dar: Mittels vielfältiger<br />
Sensoren detektieren sie sensibel die Umwelt und<br />
generieren große Mengen relevanter Daten; über<br />
semantische Protokolle synchronisieren sie sich<br />
untereinander, kommunizieren mit anderen Objekten<br />
oder direkt über das Internet. Leistungsfähige<br />
Steuerungen ermöglichen dezentrale Intelligenz,<br />
selbständige Diagnosefähigkeit sowie lokale<br />
Entscheidungskompetenz und dank ihrer flexiblen<br />
Energiewandlung gewährleisten sie sowohl dynamische<br />
Bewegung als auch effiziente Energieerzeugung.<br />
M. Sc. Eva Bogner, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
M. Eng. Sandra Abersfelder, externe Promovendin<br />
in Kooperation mit Bosch Rexroth<br />
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke, Lehrstuhlinhaber,<br />
Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung<br />
und Produktionssystematik,<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
War bisher die Mechatronisierung der Treiber für die Entwicklung hin zur<br />
intelligenten Antriebstechnik, eröffnet das aktuelle Zeitalter Potenziale zur<br />
Steigerung in Richtung Hochintelligenz.<br />
Erwähnt seien Computer-Programme, die extrem große Anzahlen von Varianten<br />
optimieren und selektieren, um z. B. hochintegrierte Range-Extender-Antriebssysteme<br />
wie im Projekt De-Rex zu gestalten. Neue Prüftechnologien wie unser Konzept<br />
Car-in-the-Loop erlauben eine realitätsnahe Labor-Erprobung z. B. selbstfahrender<br />
Fahrzeuge mit Interaktion aktiver Antriebe für Lenkung, Triebstrang und Fahrwerk.<br />
Noch progressiver ist der Ansatz, basierend auf unserer Online-Vorhersage der<br />
Restlebensdauer von Fahrzeuggetrieben, einen Paradigmenwechsel bei<br />
deren Aus legung einzuleiten. Zum Nutzen der Gesamtökologie soll Leichtbau<br />
durch schwächere Dimensionierung betrieben werden, wobei für die wenigen extremen Fahrer dennoch<br />
ein sicherer Betrieb ggf. inklusive Aggregatetausch erfolgen kann.<br />
Ansätze und Vorarbeiten sind also vorhanden. Die herausfordernde weitere Umsetzung steht jetzt an.<br />
Prof. Dr.-Ing. Stephan Rinderknecht<br />
Institut für Mechatronische Systeme im Maschinenbau,<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
130 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong>
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2015</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: <strong>11</strong>. 12. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. <strong>11</strong>. <strong>2015</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 In Hamburg entsteht ein Röntgenlaser der Superlative: Die<br />
PC-basierte Steuerungs- und Antriebstechnik positioniert dabei<br />
hochpräzise insgesamt 91 spezielle Magnetanordnungen<br />
02 Der enorme Kostendruck führt bei Werkzeugmaschinen zu einem<br />
intensiven Blick auf die Energieeffizienz. Eine entscheidende Rolle<br />
spielen dabei leichte Anlagenkomponenten wie Kupplungen<br />
Der direkte Weg<br />
im Internet:<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
als E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
d.schaar@vfmz.de<br />
MDA Technologies:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
03 Ein Weltmarktführer für Anlagen zur Metallumformung sowie<br />
Hütten- und Walzwerktechnik setzt in leistungsstarken Raupenzügen<br />
zur Rohrherstellung auf kundenspezifische Sonderketten<br />
04 Leitungen gibt es viele am Markt, aber nicht alle entsprechen den<br />
gewünschten Anforderungen der Industrie. Einem Konfektionär ist es<br />
nun gelungen, neben den qualitativen, technischen Merkmalen auch die<br />
prozessualen Aspekte in der Herstellung nachhaltig zu verbessern.<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>11</strong>/<strong>2015</strong> 131
SPS IPCDrives<strong>2015</strong><br />
24.–26. November<br />
Halle <strong>11</strong><br />
siemens.de/sps15<br />
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