HONNEFER (ER) - Wassersportverein Honnef
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_________________________________________________<strong>Wassersportverein</strong> <strong>Honnef</strong> e.V.<br />
denn es war verpönt, dies vor einer<br />
Einheit zu sagen, weil man damit ja<br />
auch alle anderen mit runterzieht.<br />
Hagen: Hast Du die Entscheidung, in<br />
den USA zu studieren und zu rudern<br />
bereut? Wäre die unmittelbare Fortsetzung<br />
Deiner ruderischen Karriere<br />
in Deutschland, immerhin warst Du<br />
Weltmeisterin im Juniorinnen Doppelvierer,<br />
nicht besser gewesen?<br />
Nora: Für mich war mein Studium in<br />
den Staaten die beste Entscheidung.<br />
Ich würde es immer wieder aufs Neue<br />
machen, obwohl es natürlich auch<br />
schwierige Zeiten gab und einzelne<br />
Punkte, die ich heute in der Retroperspektive<br />
anders handhaben würde.<br />
Betrachte ich das Rudern alleine ist<br />
das so eine Sache. Natürlich kann es<br />
sein, dass ich, einmal in dem System<br />
des DRV integriert, damals gute<br />
Chancen gehabt hätte, mich auch für<br />
weitere Weltmeisterschaften im U23<br />
und A-Bereich anzubieten.<br />
Auf der anderen Seite muss ich sagen,<br />
dass ich nicht sicher bin, ob ich in diesem<br />
Falle heute noch am Rudern wäre.<br />
Eine Juniorenweltmeisterschaft ist<br />
natürlich eine tolle Leistung in jungen<br />
Jahren, aber man muss ganz klar sehen,<br />
dass der Aufstieg in den A-<br />
Bereich deshalb nicht selbstverständlich<br />
ist. Ob mir dieser Anschluss gelungen<br />
wäre und ob ich die Geduld<br />
gehabt hätte, mich auf dieses Niveau<br />
zu kämpfen, kann ich heute nicht beantworten.<br />
Ich weiß jedenfalls, dass<br />
meine damaligen Viererpartnerinnen<br />
alle mittlerweile mit dem Rudern aufgehört<br />
haben. Letztendlich freu ich<br />
mich aber über die Rudererfahrungen,<br />
die ich in den USA vor allen im Achter<br />
machen durfte und halte es für<br />
müßig, über verpasste Chancen nachzudenken.<br />
Hagen: Wie ist es Dir nach Deiner<br />
Rückkehr aus den USA ergangen?<br />
Nora: Nach meinem Bachelor Abschluss<br />
in Public Health habe ich dann<br />
in Deutschland angefangen im Bereich<br />
Medizin Controlling zu arbeiten. Dabei<br />
war von vornherein klar, dass ich<br />
mich mit der Entscheidung, nach<br />
Dortmund zu ziehen, auch entschieden<br />
habe, alles auf eine Karte zu setzen<br />
und die nächsten 1,5 Jahre mit<br />
dem Ziel Olympiateilnahme zu<br />
verbringen. Nebenbei versuche ich<br />
möglichst viele Erfahrungen im Gesundheitssektor<br />
zu sammeln, um nach<br />
diesem Olympiazyklus weiter zu studieren.<br />
Hagen: In den USA hast Du nur in<br />
Riemenbooten gerudert. Du bist dann<br />
2011 in den Einer gestiegen und hast<br />
Dich den Frühtests des DRV gestellt.<br />
Wie ordnest Du im Nachhinein die<br />
Ergebnisse dieser Saison ein und welche<br />
Konsequenzen hast Du daraus für<br />
Dich gezogen?<br />
Nora: Nach dem vielen Achterfahren<br />
ist es mir extrem schwer gefallen, wieder<br />
im Skullbereich Fuß zufassen. Es<br />
hat vieles nicht gestimmt, vor allem<br />
haben mir, glaube ich, Länge und die<br />
besondere Härte, die man physisch<br />
und mental für einen schnellen Einer<br />
braucht, gefehlt. Auf Grund der größeren<br />
Chancen im Skullbereich wollte<br />
ich es im vergangenen Jahr erst einmal<br />
versuchen, obwohl eine große nationale<br />
Leistungsdichte vorhanden ist.<br />
Nach den schlechten Ergebnissen<br />
beim Frühtest habe ich dann klar ge-<br />
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