Der Pferde-Zirkel 55 2016
Pferdesport, Zucht & Haltung in Nord-Niedersachsen
Pferdesport, Zucht & Haltung in Nord-Niedersachsen
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Wie lernt mein Pferd mich zu verstehen ?<br />
Hierzu muss eine Kommunikationsgrundlage erarbeitet<br />
werden, die von dem <strong>Pferde</strong>halter oder Züchter langsam<br />
aufgebaut wird. Erst wenn der tägliche Umgang auf<br />
festen Fundamenten steht, d.h. das Pferd seinem Halter<br />
vertraut, ihm folgt, sich körperlich und psychisch in einem<br />
ausgeglichenen Zustand befindet, erst dann beginnt die<br />
eigentliche Ausbildung in drei Abschnitten:<br />
Man besinne sich der früheren Bedeutung klassischer dressurmäßiger Arbeit: sie diente der<br />
Verbesserung des Bewegungsablaufes und der Optik des <strong>Pferde</strong>s, auch wenn es von Natur aus<br />
nicht vorteilhaft als Reitpferd veranlagt war. Heute werden angezüchtete gute Grundgangarten<br />
durch falsches Training oft in kurzer Zeit weggeritten.<br />
Bodenarbeit<br />
Die Bodenarbeit dient der direkten Vorbereitung zu<br />
den ersten Abschnitten als Reitpferd. Es ermöglicht die<br />
Gewöhnung an Zaumzeug und Sattel ... und im letzten<br />
Schritt an das Reitergewicht. - Unter Bodenarbeit versteht<br />
man nicht nur das ausgebundene Laufen an der Longe.<br />
Das Pferd soll lernen sich mit Sattel und Zaumzeug frei zu<br />
bewegen und einfache Übergänge der Grundgangarten<br />
sicher und ausbalanciert umzusetzen. Vor der ersten<br />
Belastung durch das Reitergewicht sollte es vom Temperament<br />
gefestigt und sicher sein. Hierzu kann auch<br />
ein regelmäßiger Spaziergang im Gelände an der Hand<br />
hilfreich sein.<br />
Wenn diese Vorgaben erfüllt sind, folgt der weitere Ausbildungsabschnitt:<br />
Im Sattel<br />
1. Das Gewöhnen an das zusätzliche Reitergewicht.<br />
Im weiteren das erneute Erarbeiten einer Kommunikationsgrundlage.<br />
Da <strong>Pferde</strong> keine eingebauten<br />
Knöpfe zur Bedienung und zum Erlangen automatisch<br />
richtiger Reaktionen haben, muß das Umsetzen<br />
„aller“ Reiterhilfen Schritt für Schritt erlernt werden.<br />
2. Das Wiederfinden des Gleichgewichts unter dem<br />
Reiter.<br />
3. Das Erarbeiten eines Zusammenspiels der Hilfen,<br />
Motivation zu prompter, williger und leichter Reaktion,<br />
Reiten im Gelände, u.s.w..<br />
<strong>Der</strong> dritte Abschnitt dient der weiterführenden Ausbildung<br />
für spezifische Disziplinen: Training von Kraft, Ausdauer<br />
und Koordination, Förderung der Grundgangarten,<br />
Entwicklung von Lektionen, etc.. - Das Vorgehen zu den<br />
Abschnitten zwei und drei sollte sich an der Skala der Ausbildung<br />
orientieren, die logisch aufeinander aufgebaute<br />
Schritte für die dressurmäßige Ausbildung des <strong>Pferde</strong>s<br />
vorgibt: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten,<br />
Versammlung (wobei diese nicht starr sondern<br />
variabel und an die individuellen Situation angewendet<br />
werden kann). Sie kann - mit Einschränkungen<br />
- auch für das Westernreiten zugrundegelegt werden.<br />
Auswahl des Ausbilders - Was macht einen guten Ausbilder aus ?<br />
<strong>Pferde</strong>ausbildung stellt hohe Ansprüche an Wissen und Erfahrung, körperliche Geschicklichkeit<br />
und Einfühlungs vermögen des Trainers. Er oder sie muß über weitreichende anatomische,<br />
biophysische und verhaltenstypische Kenntnisse verfügen. <strong>Der</strong> Ausbilder muß<br />
genau einschätzen können, warum ein pferd jetzt etwas nicht umsetzen mag: hat es nicht<br />
verstanden, will es oder kann es nicht? er muß die Hilfengebung perfekt beherrschen und<br />
so ausbalanciert sitzen, daß er das Pferd garantiert nie stört. Er muß über ein durchdachtes<br />
System verfügen, mit dem das Pferd in sinnvoll aufeinander aufbauenden Schritten lernen<br />
kann. Dieses System muß der Ausbilder allerdings jederzeit individuell abwandeln können.<br />
Woran erkennt man nun diese Fähigkeiten ?<br />
Foto: www.Alessa-Neuner.de<br />
Leider sind Meisterbrief und Turniererfolge keine Garantie für verständnisvolles Training,<br />
wenn dabei auch nur ein Mindestmaß an Standardtechniken vorauszusetzen ist. Skepsis<br />
ist immer dann angezeigt, wenn andere Reitweisen oder Ausbilder generell in Grund und<br />
Boden verdammt werden und der Trainer für sich alleine beansprucht, den „Stein der Weisen“<br />
gefunden zu haben. Auch, wer dem Kunden erklärt, er könne nur mit gutem Zureden,<br />
Handauflegen oder sonstigen nicht durchschaubaren Methoden ein Pferd ausbilden, sollte<br />
für eine solide Ausbildung und ein Pferd, das der Besitzer auch nachreiten kann, nicht in die<br />
engere Wahl gelangen.<br />
<strong>Der</strong> Trainer sollte ein Konzept vorweisen und für jedes Handeln eine schlüssige Erklärung bieten<br />
können. Das bedeutet natürlich auch, daß Besuche des Besitzers nicht nur geduldet sondern<br />
ausdrücklich erwünscht sein sollten. Weiterhin sollte man das Ergebnis der Ausbildung<br />
beurteilen: Machen die <strong>Pferde</strong> einen zufriedenen Eindruck? Sind sie leicht nachzureiten?<br />
Olaf Bockstaller 0176 39245266<br />
Southend Ranch<br />
Training/Reiten - Pensionsstall - Hufbeschlag<br />
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Stefanie Steidle 0176 98503883 21763 Neuenkirchen<br />
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