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Der Pferde-Zirkel 55 2016

Pferdesport, Zucht & Haltung in Nord-Niedersachsen

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Mit <strong>Pferde</strong>n reisen ...<br />

Routine-Check für <strong>Pferde</strong>anhänger ... von kleinen Mängeln und großen Schäden<br />

Wie alle Fahrzeuge, sollten auch <strong>Pferde</strong>anhänger regelmäßig auf Schäden kontrolliert werden, damit aus kleinen Mängeln keine gefährlichen<br />

Schäden entstehen. Das gilt nicht nur im Frühjahr, sondern im Grund das ganze Jahr über. Wir haben ein paar Experten um Rat gefragt und viele<br />

interessante Tipps erhalten.<br />

Wenn der <strong>Pferde</strong>anhänger oft mehr als ein<br />

halbes Jahr Witterungsbedingungen im Freien<br />

ausgesetzt war, hinterläßt dies unweigerlich<br />

Spuren. Ein Routine-Check sollte dann nicht nur<br />

die klassischen Verschleißteile wie Bremsen und<br />

Radlager, Beleuchtungsanlagen, Kupplungen<br />

und Scharniere umfassen, sondern auch die<br />

Transportböden und Seitenwände. Denn vor<br />

allem hier können sich kleine versteckte Schäden<br />

finden, die - werden sie nicht rechtzeitig repariert<br />

- auf lange Sicht zur Verrottung des ganzen Fahrzeuges<br />

führen können“, erklärt Dr. Uwe Meyer,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung des fränkischen<br />

Anhängerherstellers WM Meyer.<br />

Die Bremsen<br />

Besondere Beachtung bei der Anhängerüberprüfung<br />

erfordern die Bremsen in Verbindung<br />

mit der Auflaufeinrichtung und -dämpfer. Beides<br />

kann bei langen Standzeiten, durch verursachtes<br />

Schwitzwasser rosten, daher ist das regelmäßige<br />

Abschmieren der Bremsseilzüge an den dafür<br />

vorgesehenen Schmiernippeln wichtig. „Die<br />

Bremsen sind in aller Regel nicht selbst nachstellend<br />

und müssen daher regelmäßig in einer<br />

Fachwerkstatt nachgestellt werden. Bei 5.000 bis<br />

10.000 km jährlicher Fahrleistung ist mindestens<br />

eine Justierung pro Jahr empfehlenswert. - Wer<br />

eine für <strong>Pferde</strong>anhänger eher seltene hydraulische<br />

Bremsanlage hat, braucht sich weniger<br />

Sorgen zu machen, weil hier keine Seilzüge kaputt<br />

gehen können. Allerdings sollte der Behälter<br />

der Bremsflüssigkeit regelmäßig kontrolliert<br />

werden. Die Führung der Auflaufvorrichtung<br />

muss ebenfalls gegen Verrosten regelmäßig<br />

mit Lagerfett geschmiert werden. Bei Schäden<br />

kann die Auflaufeinrichtung auch komplett ausgetauscht<br />

werden. Beim Service sollte auch das<br />

Radlagerspiel an den Achsen überprüft werden:<br />

Dafür wird der Anhänger aufgebockt und die<br />

Räder auf vertikales Spiel getestet.<br />

Die Kupplung<br />

Um die Abnutzung sowohl des Kugelkopfes als<br />

auch des Kupplungsmauls am Anhänger anzuzeigen,<br />

verfügen die klassischen Zugkugelkupplungen<br />

über eine sog. Verschleißanzeige<br />

mit roten und grünen Feldern. „Da die üblichen<br />

Kugelköpfe 50 mm Durchmesser haben, liegt<br />

das Normmaß auch bei 50 mm Durchmesser,<br />

das minimale Verschleißmaß beträgt 49 mm.<br />

<strong>Der</strong> Kugelkopf des Zugwagens darf nie spürbares<br />

Spiel aufweisen, sonst könnte sich der<br />

Anhänger im schlimmsten Fall „losrütteln“, so Dr.<br />

Uwe Meyer. Wenn die Kupplung des Anhängers<br />

ausgeschlagen oder der Kugelkopf des Zugfahrzeuges<br />

abgenutzt ist, hilft nur der Austausch der<br />

jeweiligen Komponente.<br />

Die Beleuchtung<br />

Eigentlich vor jeder Fahrt, besonders aber nach<br />

einer längeren Standpause sollte die Beleuchtung<br />

geprüft werden. Dazu gehören die Rück-,<br />

Brems-, Blink- und Nebelschlussleuchten sowie<br />

und Umriss- und Begrenzungsleuchten. Wenn<br />

eine Leuchte nicht funktioniert, kann dies natürlich<br />

in erster Linie an den Glühlampen oder<br />

LEDs liegen. „Die Lichtscheiben sind leicht zu<br />

entfernen, dann sollte man die Glühlampen<br />

auf festen Sitz in der Halterung kontrollieren.<br />

Sind die Halterungen der Lampen korrodiert,<br />

kann man sie oft noch reinigen. Eine weitere<br />

Fehlerquelle können beschädigte Kontakte der<br />

Steckverbindung des Verbindungssteckers zum<br />

Zugfahrzeug sein, vor allem, wenn Adapter zum<br />

Anschluss älterer siebenpoliger Stecker an modernen<br />

13-poligen PKW-Steckdosen genutzt<br />

werden. Mit der Zeit können auch Kabel und deren<br />

Verbindungen schadhaft sein. Als Notmaßnahme<br />

hilft oft ein Kontaktspray an der Steckverbindung.<br />

Bringt das nichts, kann man den<br />

Stecker auch an einem anderen PKW testen, um<br />

so herauszufinden, wo sich der Fehler verbirgt“,<br />

erläutert Oliver Czech von Humbaur.<br />

Kaputt durch langes Stehen: die Reifen<br />

Gerade wegen der langen Standzeit leiden auch<br />

die Reifen und sollten daher vor allem vor der<br />

grünen Saison auf Haarrisse und spröde Stellen<br />

an den Seiten überprüft, die Radmuttern nachgezogen<br />

werden. Klaus Großmann, autorisierter<br />

Böckmann-Händler und Betreiber von Horsetruckpowerservice<br />

aus dem schwäbischen Neuweiler<br />

berichtet, dass oft mit zu wenig Luft in<br />

den Reifen gefahren wird. Das sei riskant, weil sie<br />

dadurch heiß liefen und platzen könnten. Daher<br />

empfiehlt er, vor längeren Standzeiten 0,5 bis 1<br />

bar mehr Druck in die Reifen zu füllen. Bei <strong>Pferde</strong>anhängern<br />

mit 100 km/h-Zulassung dürfen<br />

sie auf keinen Fall älter als sechs Jahre sein, weil<br />

sonst diese Erlaubnis erlischt.<br />

Knackpunkt Anhängerboden<br />

Ein Knackpunkt im wahrsten Sinne des Wortes<br />

ist der Anhängerboden. Er besteht zumindest<br />

bei älteren und auch neueren preiswerteren Modellen<br />

aus mehrfach verleimten Holz-Siebdruckplatten<br />

in einer Stärke von mindestens 18, meistens<br />

aber 21 mm. Auch bei guter Pflege leidet<br />

das Material durch dauerhafte Feuchtigkeit und<br />

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