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Der Pferde-Zirkel 55 2016

Pferdesport, Zucht & Haltung in Nord-Niedersachsen

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Reiten ist Kunst -<br />

Reitkunst basiert auf natürlichen Bewegungen<br />

Wir sehen bei Wildpferden Dressurlektionen wie fliegende<br />

Wechsel, versammelten Trab und Levaden. Aber<br />

wir sehen diese Lektionen nicht bei allen <strong>Pferde</strong>n,<br />

nicht zu jeder Tageszeit und auch nicht in jeder Jahreszeit.<br />

An dieser Stelle könnten wir die Natur in der<br />

<strong>Pferde</strong>ausbildung noch viel tiefgreifender zum Vorbild<br />

nehmen, um unseren <strong>Pferde</strong>n ein noch artgerechteres<br />

Leben zu schenken.<br />

Versammlung<br />

Aufrichtung<br />

Seitengang<br />

Das wir im Sommer nicht in der prallen Mittagshitze<br />

reiten und im Winter ein Pferd nicht mit klatschnassem<br />

Fell in den eisigen Wind stellen, sollte für jeden<br />

Reiter selbstverständlich sein. Wie sieht es aber aus,<br />

wenn wir uns eingehender mit den Bewegungsmustern<br />

von <strong>Pferde</strong>n in den verschiedenen Jahreszeiten<br />

beschäftigen? Macht es Sinn, <strong>Pferde</strong> im Frühjahr sehr<br />

intensiv zu arbeiten und dafür später in den „Sommerurlaub“<br />

zu schicken?<br />

Die Basis der gesunden Bewegung<br />

Natürlich, gelassen und in Balance<br />

Schritt in Dehnungshaltung<br />

Bei den Wildpferden ist es in der Regel so, dass im<br />

Frühjahr die heftigsten Hengstkämpfe stattfinden und<br />

auch die Stuten sind durch die Geburten und Fohlen<br />

jetzt am stärksten gefordert. Nach der Rosse entspannt<br />

sich das gesamte <strong>Pferde</strong>verhalten. Teilweise bilden<br />

sich größere Herden und es kehrt Ruhe ein. Zu jeder<br />

Zeit aber herrscht in einer Herde tägliche Routine:<br />

Sozialpflege, Fressen, Schlafen und während den kühleren<br />

Tageszeiten lange Wanderungen im Schritt.<br />

Leichtigkeit und Eleganz<br />

Die Natur liefert das Vorbild<br />

Die sogenannten hohen Lektionen können wir vor<br />

allem bei Hengsten beobachten. Das ist mit Sicherheit<br />

auch ein Grund dafür, dass Hengste in den letzten Jahren<br />

in der Reitkunst immer häufiger anzutreffen sind. - Hengste haben<br />

mehr Kraft als Stuten und die beliebten Lektionen wie Piaffe und Passage<br />

kann man ihnen leichter entlocken. Am Morgen und am Abend sind<br />

die Chancen in natürlicher Umgebung wesentlich größer Hengste bei<br />

ihrem typischen Verhalten zu sehen. Es kommt also nicht von ungefähr,<br />

das sich die Morgenarbeit zum Symbol für eine ruhige und konzentrierte<br />

Ausbildung in der Reiterei gemausert hat.<br />

spanischer<br />

Schritt<br />

Ein gesunder Körper zeigt Stärke<br />

Ruhe und Bestimmtheit demonstriert Souveränität<br />

Wilde Junghengste trainieren miteinander für ihren großen Tag. Dem<br />

Tag, an dem sie eine Stute für sich gewinnen wollen, um eine eigene Herde<br />

zu gründen. Sie üben in Junggesellengruppen das ganze Jahr hinüber,<br />

mal mehr und mal weniger und brauchen scheinbar schon eine gewisse<br />

Regelmäßigkeit, um sich fit und gesund zu halten. Jeder Physiotherapeut<br />

wird diesen natürlichen Ansatz bestimmt bestätigen. Nur gezielte<br />

kontinuierliche Bewegung hält den Bewegungsapparat gesund.<br />

Auch das Strecken der Vorderbeine wird gerne auf unsere Hauspferde<br />

übertragen: Im eigentlichen Sinne als Ausdruck einer Demonstration<br />

von Bestimmtheit und Erregung, dient der Spanische Schritt in unserem<br />

Sinne als Zirkuslektion oder als Dehnungsübung zur gezielten Mobilisierung<br />

der Beine.<br />

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