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Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

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1 Der <strong>Bericht</strong> im Überblick<br />

1.1 Leitgedanken für die <strong>Bericht</strong>erstattung <strong>zur</strong> <strong>Frauen</strong>gesundheit<br />

Im Herbst 1996 wurde e<strong>in</strong>e Gruppe <strong>von</strong> Wissenschaftler<strong>in</strong>nen vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Familie, Senioren, <strong>Frauen</strong> und Jugend beauftragt, e<strong>in</strong>e „Untersuchung <strong>zur</strong> <strong>gesundheitlichen</strong><br />

<strong>Situation</strong> <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>„ durchzuführen und darüber e<strong>in</strong>en <strong>Bericht</strong><br />

zu erstellen. Dem vorausgegangen war die Initiative des Regionalbüros Europa der<br />

Weltgesundheitsorganisation, die gesundheitliche <strong>Situation</strong> der <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Europa zu verbessern.<br />

Die Mitgliedsländer wurden aufgefordert, <strong>zur</strong> <strong>gesundheitlichen</strong> Lage <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong><br />

<strong>Bericht</strong> zu erstatten, um den jeweils besonderen Versorgungsbedarf der <strong>Frauen</strong> bestimmen<br />

zu können.<br />

Der Bedarf für e<strong>in</strong>e systematische <strong>Frauen</strong>gesundheitsberichterstattung war durch Übersichten<br />

und Expertisen bereits dokumentiert (Helfferich et al. 1995; Agenda „<strong>Frauen</strong><br />

und Gesundheitswissenschaften„ 1994; Begenau et al. 1996) und mit der Antwort der<br />

Bundesregierung auf die Große Anfrage der SPD im Deutschen Bundestag (Deutscher<br />

Bundestag 1997) bekräftigt worden. Mit dem vorliegenden <strong>Bericht</strong> wird für die Bundesrepublik<br />

<strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong> wichtiger Schritt <strong>zur</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>er <strong>Bericht</strong>erstattung <strong>zur</strong><br />

Gesundheit <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> getan. Auch kann hiermit der Anschluß an Initiativen<br />

im europäischen und außereuropäischen Ausland hergestellt werden, wo bereits<br />

vergleichbare <strong>Bericht</strong>e erstellt wurden.<br />

Die Bedeutung e<strong>in</strong>er frauenspezifischen Gesundheitsberichterstattung ergibt sich aus der<br />

spezifischen <strong>Situation</strong> <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>. Sie ist notwendig, weil:<br />

• <strong>Frauen</strong> und Männer sich h<strong>in</strong>sichtlich der Krankheiten und <strong>gesundheitlichen</strong> E<strong>in</strong>schränkungen,<br />

unter denen sie leiden, unterscheiden;<br />

• <strong>in</strong> den Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> und Männern unterschiedliche<br />

Faktoren wirksam s<strong>in</strong>d, die ihre Gesundheit und ihre gesundheitsbezogene Lebensweise<br />

bestimmen; hierzu zählen die unterschiedliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Beruf und Familie<br />

und die Tätigkeit <strong>in</strong> unterschiedlichen Berufsfeldern;<br />

• beide Geschlechter sich h<strong>in</strong>sichtlich körperlich-biologischer Bed<strong>in</strong>gungen unterscheiden,<br />

die die Gesundheit bee<strong>in</strong>flussen; das umfaßt zum e<strong>in</strong>en die reproduktive<br />

Gesundheit <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>, wie die Bereiche Schwangerschaft, Geburt, Klimakterium,<br />

aber auch Zusammenhänge zwischen z. B. hormonellen Faktoren und chronischen<br />

Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Brustkrebs;<br />

• <strong>Frauen</strong> und Männer auf dem H<strong>in</strong>tergrund unterschiedlicher Sozialisationserfahrungen<br />

und Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> verschiedener Weise mit Gesundheit, Krankheit und Belastungen<br />

umgehen; <strong>Frauen</strong> sche<strong>in</strong>en z. B. sensibler auf körperliche und psychische

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