09.12.2012 Aufrufe

Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zusammenfassung der Ergebnisse 31<br />

studie erforderlich, die umfangreiche Aspekte <strong>von</strong> Gesundheit und Lebenslagen untersucht.<br />

Alkoholkonsum<br />

Zu den <strong>in</strong> diesem Kapitel dargestellten praktischen Aspekten des Gesundheitshandelns<br />

zählt der Alkoholkonsum. Der Alkohol wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en nicht riskanten, kulturell <strong>in</strong> den<br />

Alltag <strong>in</strong>tegrierten mäßigen aber auch regelmäßigen Konsumgewohnheiten dargestellt.<br />

Bei Jugendlichen zeigt sich bei e<strong>in</strong>er differenzierten Betrachtung des Alkoholkonsums<br />

beispielsweise nach der Zahl der Rauscherlebnisse, daß Mädchen im Vergleich mit Jungen<br />

weniger und vorsichtiger Alkohol konsumieren. Dieser Unterschied bleibt bei den<br />

Erwachsenen bestehen. Männer tr<strong>in</strong>ken mehr und häufiger Alkohol als <strong>Frauen</strong>, wobei<br />

<strong>Frauen</strong> häufiger We<strong>in</strong> und Sekt konsumieren, während Männer eher Bier und Spirituosen<br />

präferieren. Der höhere Konsum <strong>von</strong> Alkohol durch Männer ist <strong>von</strong> unkritischeren<br />

E<strong>in</strong>stellungen zum Alkohol begleitet. <strong>Frauen</strong> bewerten sowohl mäßigen Alkoholkonsum<br />

als auch Trunkenheit kritischer als Männer. <strong>Frauen</strong> tr<strong>in</strong>ken mit zunehmendem Alter weniger<br />

Alkohol. Es existieren statistische Zusammenhänge zwischen Familienstand, Bildung,<br />

Art der Erwerbstätigkeit und Konsummenge. Allerd<strong>in</strong>gs bleibt unklar, ob bestimmte<br />

Lebenslagen Ursache oder Folge des Alkoholkonsums s<strong>in</strong>d. Wünschenswert<br />

s<strong>in</strong>d auch hier Längsschnittdaten, die e<strong>in</strong>e genauere Analyse der Konsummotive und –<br />

gründe <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> sowie die sozialen Kontexte, <strong>in</strong> denen sie entstehen, erlauben würden.<br />

Rauchen<br />

Im Abschnitt Rauchen wird gezeigt, daß <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten der Anteil <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong>, die rauchen, kont<strong>in</strong>uierlich zunahm. Rauchen ist mit erheblichen <strong>gesundheitlichen</strong><br />

Risiken für <strong>Frauen</strong> verbunden. Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, daß das Rauchen der<br />

bedeutendste Risikofaktor für die wichtigsten chronischen Erkrankungen wie kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen, Lungenkrebs, chronische Bronchitis, aber auch Krebse des<br />

Mund- und Rachenraumes ist. Im Jahr 1995 rauchten <strong>in</strong> der Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong><br />

bei den über 15jährigen 20 % der <strong>Frauen</strong> im Westen und 19,4 % der <strong>Frauen</strong> im<br />

Osten. Ob <strong>Frauen</strong> rauchen oder nicht, hängt stark <strong>von</strong> sozialen Faktoren ab. Höhere Raten<br />

haben arbeitslose <strong>Frauen</strong>, <strong>Frauen</strong>, die unter der Armutsgrenze leben sowie Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen;<br />

ebenso auch <strong>Frauen</strong> mit niedriger Schulbildung. Berufsspezifische<br />

Analysen zeigten vor allem bei jüngeren <strong>Frauen</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Dienstleistungeberufen<br />

tätig s<strong>in</strong>d oder manuelle Tätigkeiten ausüben e<strong>in</strong>en hohen Anteil an Raucher<strong>in</strong>nen,<br />

während <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> akademischen Berufen und <strong>in</strong> Führungspositionen niedrige Raten<br />

aufweisen.<br />

Untersuchungsergebnisse wiesen die Wirksamkeit <strong>von</strong> Präventionsmaßnahmen <strong>zur</strong> Reduzierung<br />

des Rauchens nach. Diese sollten zum e<strong>in</strong>en besonders auf Mädchen und junge<br />

<strong>Frauen</strong> ausgerichtet se<strong>in</strong> und sie dar<strong>in</strong> bestärken, gar nicht erst mit dem Rauchen zu<br />

beg<strong>in</strong>nen. Zum anderen sollten sie sich auf <strong>Frauen</strong> mit niedriger Schulbildung und aus<br />

unteren sozialen Gruppen konzentrieren. Die Ansätze <strong>zur</strong> Prävention und Gesundheitsförderung<br />

s<strong>in</strong>d durch geeignete strukturelle Maßnahmen zu flankieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!