Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

Leitgedanken für die Berichterstattung zur Frauengesundheit 9
und zielgerechten Einsatz. Gesundheitsgefährdungen der Arbeits- und Lebensbedingungen
von Frauen müssen identifiziert und die objektiven und subjektiven Ressourcen für
Gesundheit durch gesundheitsförderliche Maßnahmen in Prävention, Therapie und Rehabilitation
gestärkt werden. Frauengesundheitsberichterstattung ist damit eine originäre
Aufgabe von Public Health.
Einen besonderen Schwerpunkt bilden in diesem Bericht die Darstellung der Lebensumstände
der Frauen in den neuen Bundesländern sowie die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten
der gesundheitlichen Lage von Frauen in Ost- und Westdeutschland. An vielen
Stellen dieses Berichtes wird dargestellt, mit welchen gesundheitlichen Vor- und
Nachteilen der gesellschaftliche Wandel für die Frauen in Ostdeutschland verbunden
war.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für die Berichterstattung war die Frage, inwieweit
verschiedene Sozial- und Lebenslagen von Frauen mit einem unterschiedlichen Gesundheitszustand
und Gesundheitshandeln verbunden sind. Ein Zusammenhang von Armut
und Gesundheit ist auch für Frauen erkennbar und eng mit den Belastungen und Ressourcen
der jeweiligen Lebenswelt der Frauen verknüpft.
Die im Bericht aufgegriffenen Themen beziehen sich auf die spezifischen gesundheitlichen
Bedingungen von Frauen. Dabei bilden diese Leitgedanken den theoretischen
Hintergrund für die Darstellung. Es wurde der Stand des Wissens aufgearbeitet, und die
Ergebnisse werden mit besonderem Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland berichtet.
Der daraus abzuleitende Handlungsbedarf wird beschrieben und wo nötig Forschungsdefizite
und weiterer Forschungsbedarf aufgezeigt.
Für diesen Bericht wurden folgende Themenbereiche ausgewählt:
• soziodemographische und sozioökonomische Indikatoren der Arbeits- und Lebensbedingungen
von Frauen in Familie und Beruf (Kapitel 2);
• Unterschiede im Gesundheitszustand von Frauen und Männern, bezogen auf das jeweils
spezifische Todesursachenspektrum und in Hinblick auf für Frauen besonders
relevante Erkrankungen (Kapitel 3);
• die gesundheitsbezogenen Lebensweisen von Frauen, ihre Vorstellungen von Gesundheit
und ihr Gesundheitshandeln (Kapitel 4);
• Gewalt gegen Frauen (Kapitel 5);
• die reproduktive Gesundheit von Frauen im Lebensverlauf, wie z. B. Familienplanung,
Kontrazeption, Schwangerschaft und Geburt (Kapitel 6);
• Frauenarbeit in Beruf und Familie und gesundheitliche Auswirkungen (Kapitel 7);