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Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

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1.3.9 <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> besonderen Lebenslagen<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse 47<br />

Kapitel 9 ist <strong>in</strong> zwei thematische Bereiche gegliedert. Zum e<strong>in</strong>en wird auf die <strong>Situation</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> besonderen sozialen Lebenslagen (Kapitel 9.1), zum anderen auf die <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> besonderen <strong>gesundheitlichen</strong> Lebenslagen e<strong>in</strong>gegangen (Kapitel 9.2). Die Lebenslagen<br />

und nicht Krankheiten stehen im Mittelpunkt des Kapitels.<br />

Insgesamt lassen sich <strong>in</strong> der Vorgeschichte, im Leben und Alltag typische Ressourcen,<br />

Belastungen und Bewältigungsmuster der <strong>Frauen</strong> zeigen. Darauf bezogen, die Besonderheiten<br />

der Lebenssituation berücksichtigend, lassen sich die Bedarfe an angemessener<br />

Hilfe und Unterstützung bestimmen. E<strong>in</strong> Teil der betrachteten <strong>gesundheitlichen</strong> E<strong>in</strong>schränkungen<br />

resultiert aus benachteiligten Lebenslagen oder entsteht im Zusammenhang<br />

mit der Verarbeitung negativer Erfahrungen. Umgekehrt führen diese E<strong>in</strong>schränkungen<br />

zu Benachteiligungen und verengen die Veränderbarkeit <strong>von</strong> persönlichen Verhältnissen<br />

durch soziale Ausgrenzungen und negative Reaktionen im Umfeld. Hier lassen<br />

sich Anknüpfungspunkte für ressourcenorientierte, am lebensphasenspezifischen<br />

Bedarf ausgerichtete und das Leben mit <strong>gesundheitlichen</strong> E<strong>in</strong>schränkungen als Leistung<br />

würdigende Angebote f<strong>in</strong>den.<br />

Exemplarisch für die ungenügende mediz<strong>in</strong>ische Versorgung benachteiligter Gruppen<br />

wird <strong>in</strong> Kapitel 9.1 die <strong>Situation</strong> <strong>von</strong> wohnungs-/obdachlosen <strong>Frauen</strong> und <strong>von</strong> Prostituierten<br />

dargestellt. Beide Gruppen s<strong>in</strong>d zwar aufgrund ihrer sozialen Lebenslage besonderen<br />

<strong>gesundheitlichen</strong> Risiken ausgesetzt, <strong>zur</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung haben sie<br />

jedoch nur e<strong>in</strong>geschränkten Zugang. Für wohnungs- und obdachlose <strong>Frauen</strong> ist der Weg<br />

zu ärztlicher Behandlung mit hohem persönlichen Aufwand verbunden. Ihr schlechter<br />

somatischer Gesundheitszustand und die hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen<br />

stehen im Kontrast zu den ger<strong>in</strong>gen Raten der Inanspruchnahme und weisen auf spezifische<br />

Lücken im Versorgungssystem h<strong>in</strong>. Insbesondere fehlen im niedrigschwelligen<br />

Bereich der Wohnungslosenhilfe vernetzte E<strong>in</strong>richtungen, die auf die Bedürfnisse <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong> zugeschnitten s<strong>in</strong>d.<br />

Als Prostituierte tätige <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>gesundheitlichen</strong> Belastungen <strong>in</strong> ihrer Vorgeschichte<br />

und im Ausüben ihrer professionellen Tätigkeit ausgesetzt, aber aufgrund der höchstrichterlich<br />

postulierten Sittenwidrigkeit ihrer Tätigkeit vom legalen Zugang <strong>zur</strong> gesetzlichen<br />

Kranken- und Sozialversicherung und zu privaten Krankenversicherern ausgeschlossen.<br />

E<strong>in</strong> erheblicher Teil der Prostituierten hat daher ke<strong>in</strong>e Absicherung für den<br />

Krankheitsfall und nur die wenigstens verfügen über ausreichende f<strong>in</strong>anzielle Mittel, um<br />

e<strong>in</strong>e (längere) Krankheit auskurieren zu können.<br />

In Kapitel 9.2 stehen <strong>Frauen</strong>, die mit bestimmten, E<strong>in</strong>schränkungen, Beh<strong>in</strong>derungen,<br />

Diagnosen oder Krankheiten leben, im Vordergrund. Ausgewählt wurden:<br />

• <strong>Frauen</strong> mit Beh<strong>in</strong>derung (<strong>in</strong>sbesondere auch aufgrund chronischer Erkrankungen);<br />

• <strong>Frauen</strong> mit riskantem Alkoholkonsum und alkoholabhängige <strong>Frauen</strong>,

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