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Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland

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Perspektiven e<strong>in</strong>er frauenfreundlichen Gesundheitspolitik und Gesundheitsversorgung 17<br />

Qualität <strong>in</strong> der Versorgung<br />

In den letzten Jahren haben sich <strong>in</strong> der Bundesrepublik vielfältige Praxisansätze zu e<strong>in</strong>er<br />

bedürfnisgerechten Versorgung entwickelt, die bewußt auf die Lebenssituationen, die<br />

spezifischen Risiken und die Ressourcen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>gehen. Dies erfordert die Herstellung<br />

e<strong>in</strong>er engeren Verknüpfung <strong>von</strong> mediz<strong>in</strong>ischer Versorgung und psychosozialer<br />

Beratung und Betreuung mit dem Ziel e<strong>in</strong>er Verbesserung der <strong>gesundheitlichen</strong> und der<br />

sozialen Lage und der Herstellung <strong>von</strong> Schutz und Sicherheit für die <strong>Frauen</strong>. Dazu gehören<br />

u. a. Versorgungsangebote <strong>in</strong> <strong>Frauen</strong>räumen und durch <strong>Frauen</strong> (z. B. <strong>in</strong> der Pflege,<br />

Beratung oder Psychotherapie). Dies respektiert die Bedürfnisse der <strong>Frauen</strong> und ermöglicht,<br />

Erfahrungen anzusprechen, die e<strong>in</strong>em betreuenden Mann gegenüber nicht<br />

angesprochen werden. Wo immer Gruppen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> nicht <strong>von</strong> Regelangeboten der<br />

Versorgung erreicht werden, s<strong>in</strong>d besondere, Vertrauen schaffende, akzeptierende und<br />

aufsuchende Angebote zu entwickeln.<br />

Die Ansätze der bedürfnisgerechten Versorgung <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d jedoch oft vere<strong>in</strong>zelt<br />

und haben zu wenig Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Die Erträge ihrer Arbeit –<br />

ihre professionellen Methoden, ihre Erfahrungswerte und ihre <strong>in</strong>novativen Impulse –<br />

werden nur un<strong>zur</strong>eichend im Gesundheitssystem <strong>zur</strong> Kenntnis genommen, fließen nicht<br />

<strong>in</strong> die Aus- und Fortbildung der mediz<strong>in</strong>ischen und <strong>gesundheitlichen</strong> Fachkräfte e<strong>in</strong>.<br />

Es sollten Vernetzungsstellen geschaffen werden, um systematisch Informationen über<br />

diese Entwicklungen <strong>in</strong> der Praxis zu sammeln und zugänglich zu machen, Austausch<br />

und Weiterbildung zu fördern, Erträge der Praxis <strong>in</strong> der Fach- und gesundheitspolitischen<br />

Öffentlichkeit bekannt zu machen und Kooperation mit ausbildenden Institutionen<br />

– mediz<strong>in</strong>ische Fakultäten, Kl<strong>in</strong>iken, psychotherapeutische Ausbildungsstätten,<br />

Krankenpflege- und Hebammenschulen u. a. m. – aufzubauen. Solche Stellen sollten <strong>in</strong><br />

enger Zusammenarbeit mit engagierten Verbänden und Vere<strong>in</strong>en arbeiten. Sie können<br />

zudem <strong>in</strong>itiativ werden, um erfolgreiche Ansätze und deren Erkenntnisse an den Universitäten<br />

und <strong>in</strong> den Fachgesellschaften bekannt zu machen oder unterstützend e<strong>in</strong>e Art<br />

„Börse“ für <strong>in</strong>novative Ideen zu schaffen.

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