Energie und Baudenkmal 3 Haustechnik
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Konvektoren<br />
Konvektoren sind Heizkörper, die den Hauptanteil der<br />
Wärme in Form von Konvektion an die Luft abgeben.<br />
Die kalte Luft erwärmt sich an einem Lamellenraster <strong>und</strong><br />
steigt auf. Die Konvektoren wurden noch vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg in den USA entwickelt <strong>und</strong> auf den Markt<br />
gebracht. In Europa kamen die ersten Konvektoren in<br />
den frühen 50er-Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts auf den<br />
Markt <strong>und</strong> sie kamen den Bedürfnissen der Architektur<br />
der Moderne entgegen. Die raumhohen Verglasungen<br />
liessen keine konventionellen Heizkörper mehr zu.<br />
Die Konvektoren sind flexibel im Boden, in der Decke<br />
oder hinter einer perforierten Verkleidung der Wand<br />
einbaubar. Ein gewichtiger Vorteil war das viel geringere<br />
Gewicht gegegenüber den schweren Gussradiatoren. Als<br />
weiterer Vorteil gilt eine hohe Leistung <strong>und</strong> die Reaktionsschnelle<br />
der Konvektorenheizung.<br />
Aufbauschema Fussbodenheizung (Abb. 27)<br />
Fussbodenheizungen werden meist Strahlungsheizungen<br />
genannt, obwohl sie oft weniger als 50% der zugeführten<br />
Wärmeenergie in Form von Strahlung abgeben. Mit<br />
dieser Bezeichnung ist wohl eher gemeint, dass sie für<br />
eine hohe mittlere Strahlungstemperatur der Umgebungsflächen<br />
sorgen, da die Raumoberflächen teils direkt<br />
(Fussboden) durch Strahlung <strong>und</strong> teils über einen Luftschleier<br />
aufgewärmt werden. Daher sind Fussbodenheizungen<br />
meist behaglich. Zudem sind sie unsichtbar. Das<br />
Rohrsystem im Unterlagsboden gibt die Wärme mittels<br />
Wärmeleitung an den Bodenbelag ab.<br />
lll <strong>Haustechnik</strong><br />
Aus denkmalpflegerischer Sicht sind Fussbodenheizungen<br />
nur möglich, wenn keine originalen oder<br />
erhaltenswerten Böden bestehen <strong>und</strong> ihr Einbau<br />
keine Veränderungen an anderen Bauteilen<br />
(Wände, Türen) nach sich zieht. Entsprechende<br />
Vorhaben sind rechtzeitig mit der Denkmalpflege<strong>und</strong><br />
allenfalls mit der Archäologie-Fachstelle<br />
abzusprechen.<br />
Konvektoren (Abb. 26)<br />
Fussbodenheizungen<br />
Flächenheizungen (Decken-, Wand- <strong>und</strong> Fussbodenheizungen)<br />
fanden in den 80er-Jahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
Verbreitung. In der Folge haben sich in der Schweiz<br />
die Fussbodenheizungen durchgesetzt. Fussbodenheizungen<br />
erwärmen den ganzen Bodenbereich <strong>und</strong> sind<br />
damit klassische Niedertemperatursysteme. Als Wärmeträger<br />
zirkuliert Wasser in PVC-Rohren, eingebettet in<br />
den Unterlagsboden.<br />
Bei nicht oder nur partiell unterkellerten Objekten mit<br />
nicht mehr haltbaren Holzbodenkonstruktionen können<br />
Fussbodenheizungen für den Erdgeschoss-Boden allerdings<br />
eine gute Lösung darstellen <strong>und</strong> sie helfen mit, das<br />
Erscheinungsbild der Räume zu schonen. Aus technischer<br />
<strong>und</strong> ökonomischer Sicht sind Fussbodenheizungen<br />
geeignet. Aus wohnhygienischen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Überlegungen werden Staubaufwirbelungen <strong>und</strong> die<br />
Gefahr von Thrombosenbildung als Negativpunkte ins<br />
Feld geführt. Staubaufwirbelungen können in bemalten<br />
Räumen auch aus konservatorischen Gründen problematisch<br />
sein. Weiterer Nachteil ist die schlechte Kontroll<strong>und</strong><br />
Pflegefähigkeit der Bodenheizung. Die aus denkmalpflegerischer<br />
Sicht oft unerwünschten Wand- <strong>und</strong><br />
Deckenheizungen gelangen in der Schweiz weniger zur<br />
Anwendung.<br />
<strong>Energie</strong> <strong>und</strong> <strong>Baudenkmal</strong> – <strong>Haustechnik</strong> – V1 – 2014 49