Unterwegs mit Christoph Regensburg - DRF Luftrettung
Unterwegs mit Christoph Regensburg - DRF Luftrettung
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Überall dort, wo die notärztliche Versorgung <strong>mit</strong> dem<br />
Fahrzeug zu lange dauert, kommt die Unterstützung<br />
von oben. „Ein Polytrauma kann nicht in jedem Krankenhaus<br />
versorgt werden“, sagt Dr. Roland Eiber. Um<br />
größere Entfernungen zu überbrücken, sei der Hubschrauber<br />
das ideale Rettungs<strong>mit</strong>tel für den schnellen,<br />
schonenden Transport von verletzten oder erkrankten<br />
Personen. Neben akuten Notfällen führt<br />
<strong>Christoph</strong> <strong>Regensburg</strong> auch Intensivtransporte zwischen<br />
Kliniken durch. Die Anforderungen an die Qualifikation<br />
der Besatzung sind daher hoch. Sämtliche<br />
Hubschrauberärzte sind Fachärzte <strong>mit</strong> langjähriger Erfahrung<br />
in der Intensiv- und Notfallmedizin. Ebenso<br />
die Rettungsassistenten, die eine mehrjährige Berufserfahrung<br />
<strong>mit</strong> einer speziellen Weiterbildung in der<br />
Intensivmedizin vorweisen müssen.<br />
Verantwortung für den Patienten<br />
Nur zwölf Minuten nach dem Start erreicht der Hubschrauber<br />
sein Ziel: ein kleines Dorf nordöstlich von<br />
<strong>Regensburg</strong>. Sanft setzt Pilot Joachim Krumm sein<br />
Fluggerät auf einer freien Wiese ab. Sekunden später<br />
reißt Notarzt Dr. Roland Eiber die Seitentür des Hubschraubers<br />
auf und läuft zum Patienten. Noch immer<br />
weiß er nichts Näheres über den Unfall. Als er den<br />
Einsatzort erreicht, kann er schnell Entwarnung geben.<br />
Der „Sturz aus großer Höhe“ entpuppt sich als<br />
Leitersturz <strong>mit</strong> schmerzhaften, aber verhältnismäßig<br />
harmlosen Folgen: ein ausgekugeltes Fußgelenk. Infusionen<br />
und Schmerz<strong>mit</strong>tel helfen schnell. Mit einem<br />
gekonnten Griff bringt Eiber das Gelenk wieder in<br />
Stellung. Eigentlich wäre seine Arbeit nun getan. Doch<br />
das Verantwortungsbewusstsein der Besatzung ihrem<br />
Patienten gegenüber geht weiter. „Auch bei einem Leitersturz<br />
kann es zu Verletzungen an der Wirbelsäule<br />
kommen. Daher haben wir den Patienten vorsorglich<br />
in ein Krankenhaus gebracht, um anhand von Röntgenbildern<br />
mögliche Begleitverletzungen ausschließen<br />
zu können“, erklärt Rettungsassistent Stefan<br />
Neppl.<br />
Der <strong>Regensburg</strong>er Hubschrauber zählt zu den modernsten<br />
Hubschraubern Deutschlands. Seit Juli 2010<br />
fliegt die Crew <strong>mit</strong> dem Eurocopter-Modell EC 145,<br />
das unter anderem <strong>mit</strong> Wetterradar, Hochleistungsscheinwerfer<br />
und Autopilot ausgestattet ist. Neppl:<br />
„Wir sind neben den flugbetrieblichen Voraussetzungen<br />
auch medizinisch überdurchschnittlich gut<br />
ausgerüstet. So haben wir außerdem eine mechanische<br />
Reanimationshilfe, ein Ultraschallgerät und spezielle<br />
Ausrüstung für den Intensivtransport an Bord.“ Neppl<br />
weiß, wovon er spricht. Für die HDM <strong>Luftrettung</strong> gemeinnützige<br />
GmbH, die zur<br />
<strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong><br />
gehört, leitet er den<br />
Fachbereich Medizin und<br />
betreut neben <strong>Regensburg</strong><br />
die<br />
Stationen in<br />
Bad Berka,<br />
Berlin,<br />
München<br />
und Nürnberg.<br />
Jäh wird<br />
der Rettungsassistent<br />
aus seiner<br />
Einsatznachbereitunggerissen.<br />
Das Piepsen<br />
verrät den<br />
nächsten Einsatz.<br />
Ein Intensivpatient<br />
<strong>mit</strong> Hirnblutung<br />
muss innerhalb Niederbayerns<br />
verlegt werden. Dr.<br />
Eiber telefoniert <strong>mit</strong> dem behandelnden<br />
Arzt der Klinik. Die Piloten Joachim Krumm<br />
und Oliver Grossmann beobachten ein letztes Mal die<br />
Entwicklung des Wetters am Computer. Anders als bei<br />
Stationen im Tagbetrieb, deren Besatzung aus Pilot,<br />
Notarzt und Rettungsassistent besteht, haben an einer<br />
24-Stunden-Station wie <strong>Regensburg</strong> stets zwei Piloten<br />
<strong>Luftrettung</strong> 1 || 2011 7<br />
Foto: Peter Astashenko<br />
Ein Transport<br />
<strong>mit</strong> <strong>Christoph</strong><br />
<strong>Regensburg</strong> ist<br />
für den Patienten<br />
schnell –<br />
und vor allem<br />
auch schonend.