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MOTORRAD Classic 04/2017

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Ganz links: Das Anti<br />

Dive-System ist nicht<br />

zu übersehen. Die KR<br />

500 von 1981 hatte<br />

noch ein relativ simples<br />

mechanisches System,<br />

bei dem die Streben<br />

direkt an den beweglichen<br />

Auslegern<br />

der Bremssättel befestigt<br />

waren. Beim<br />

1982er-Modell handelt<br />

es sich dagegen<br />

um eine einstellbare<br />

Konstruktion, die<br />

mehr Feedback<br />

vermittelte. Die Einstellung<br />

erfolgte<br />

durch den Austausch<br />

der mittigen, silbernen Alustrebe gegen solche mit anderen Längen. Wir fuhren damals meist<br />

mit einer Abstimmung, die der Gabel einen Bremsnickausgleich von etwa 50 Prozent gestattete.<br />

Damit hatten wir zwar eine tolle Bremsstabilität, die aber mitunter vom Brems-Fading<br />

konter kariert wurde – einmal mehr eine Folge des Übergewichts. Hier sieht man auch gut die<br />

ebenfalls in Exzentern gelagerte vordere Radachse. Und die sich verjüngende Magnesiumplatte<br />

am Steuerkopf. Hier ist jene für einen Lenkkopfwinkel von 63 Grad eingebaut (Foto Mitte)<br />

16-Zöller, machte nicht nur das Einlenken zur Schwerstarbeit, sondern<br />

auch Probleme in den Kurven. Der extrem breite RM sorgte<br />

nämlich dafür, dass sich mit zunehmender Schräglage die Reifenaufstandsflächen<br />

von Vorder- und Hinterrad – beide sind ja nur<br />

bei Geradeausfahrt auf einer Linie – immer weiter voneinander<br />

entfernten. Das führte zu einem sehr eigentümlichen Lenkverhalten<br />

mit störrischem Handling und einem starken Aufstellmoment. In<br />

Kurven hatte ich Mühe, eine saubere Linie zu halten.<br />

Um vom höheren Grip der fetten Pelle zu profitieren, musste<br />

ich meinen Fahrstil ändern. Und deutlich früher sowie relativ aufrecht<br />

auf die Kurvenscheitel zuhalten, dann die KR mit aller Kraft<br />

umlegen, um anschließend mit Vollgas aus den Ecken herauszubeschleunigen.<br />

Immerhin erleichterte das nach der Neuverkabelung<br />

der Zündung spürbar kräftigere Drehmoment dieses damals noch<br />

ziemlich ungewohnte „Lenken mit dem Gasgriff“.<br />

Trotz des ziemlich kniffligen Fahrverhaltens glaube ich, dass<br />

wir letztlich mit dem RM das Beste aus der 1982er-KR 500 herausholen<br />

konnten. Das unterstreichen auch die Resultate zum Ende<br />

der Saison. Beim finalen WM-Lauf auf dem Hockenheimring probierte<br />

ich im Training, wie gut der KR-Vierzylinder nun wirklich<br />

ging. Ausgangs der Zielgeraden klemmte ich mich hinter die Suzuki<br />

des neuen Champions Franco Uncini, ging dabei bewusst aus<br />

dessen Windschatten. Auf der rund 1,6 Kilometer langen Geraden<br />

Richtung Ostkurve konnte ich dennoch an der Weltmeister-<br />

Maschine locker dranbleiben, wir waren exakt gleich schnell. Bis<br />

zur Schikane, denn dort hatte er mir mit seiner flinken Suzuki bis<br />

Erste Runde in Assen 1982: Ich qualifizierte mich als Siebter und kam auch auf diesem Platz ins Ziel. In der Königsklasse<br />

herrschte 1982 mit sieben starken Yamaha-Piloten, fünf auf Suzukis und vier Honda-Fahrern ein sehr starker Wettbewerb<br />

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