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IM DETAIL: YAMAHA DT 400<br />
(1975 – 1977)<br />
Preis 1976: 3875 Mark<br />
Daten (Typ 513)<br />
Motor: Luftgekühlter Einzylinder-<br />
Zweitaktmotor, schlitzgesteuert<br />
mit Membraneinlass, Bohrung x Hub<br />
85 x 70 mm, Hubraum 397 cm³,<br />
Verdichtung 6,4:1, Leistung 25 PS bei<br />
5600/min, Mikuni-Schiebervergaser,<br />
Ø 32 mm, kontaktlose CDI-Zündung<br />
(6V)<br />
Kraftübertragung: Mehrscheiben-<br />
Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe,<br />
Kettenantrieb<br />
Fahrwerk: Doppelschleifen-Rohrrahmen,<br />
Telegabel vorn, Zweiarmschwinge<br />
aus Stahlrohr, hydraulisch<br />
gedämpfte Federbeine, Reifen<br />
3.00-21 vorn, 4.00-18 hinten,<br />
Simplex-Trommelbremse vorn und<br />
hinten, Ø 150 mm<br />
Maße und Gewichte:Radstand<br />
1410 mm, Gewicht vollgetankt<br />
141 kg, Tankinhalt 9 Liter<br />
Fahrleistungen:<br />
Höchstgeschwindigkeit 136 km/h<br />
Technik<br />
Der 400er-Eintopf hat seinen Ursprung<br />
im 360er-Motor, der in der RT<br />
360 bereits 1970 seinen Einstand gab.<br />
Erst 1975 stockte Yamaha den Hubraum<br />
auf: Die Ingenieure vergrößerten<br />
die Bohrung von 80 auf 85 Millimeter,<br />
bei gleichem Hub von 70 Millimetern.<br />
Ergebnis: 397 cm³. Der Ein zylinder mit<br />
seinem ungewöhnlich längs verrippten<br />
Zylinderkopf kom binierte die<br />
Schlitzsteuerung mit fünf Kanälen (DT<br />
400 C ab 1976: sieben Kanäle) und<br />
Membransteuerung. Der mit maßvollem<br />
Verdichtungsverhältnis von 6,4:1,<br />
aber wuchtigem Antritt gesegnete DT-<br />
Eintopf offeriert eine clevere Lösung,<br />
um dem früher gefürchteten Zurückschlagen<br />
des Kickstarters zu begegnen:<br />
ein Dekom pressionsventil vorn<br />
am Zylinder, welches per Seilzug mit<br />
Der durchzugsstarke DT-Eintopf<br />
ist schlitz- (anfangs<br />
fünf, ab 1976 sieben Kanäle)<br />
und membrangesteuert<br />
dem Kick starter gekoppelt ist. Der<br />
konstruktiv unspektakuläre, von früheren<br />
Motocross-Maschinen bekannte<br />
Doppelrohrrahmen überzeugt mit solider<br />
Bauweise und Stabilität. Die fünffach<br />
verstellbaren Federbeine der Twin<br />
Shock-Modelle bieten mit 140 bzw. 80<br />
Millimetern bescheidene Feder wege,<br />
die Nachfolgerin DT 400 MX mit Zentralfederbein<br />
bot hier ab 1977 mehr.<br />
Wie schon bei der RT-Serie kommt<br />
auch bei der DT 400 die von Yamaha<br />
„Autolube“ genannte Getrenntschmierung<br />
zum Einsatz. Eine lastund<br />
drehzahlabhängig arbeitende Ölpumpe<br />
fördert aus einem 1,5 Liter fassenden<br />
Öltank den Schmierstoff zu<br />
den relevanten Stellen im Motor. Auch<br />
die seit 1974 verbaute kontaktlose<br />
CDI-Zündung von Mitsubishi wurde<br />
bei der DT übernommen. Wie bei der<br />
Yamaha RT sorgen ein dickes Zentralrohr<br />
unter dem Tank und große Knotenbleche<br />
für eine mehr als ausreichend<br />
stabile Steuerkopfpartie der<br />
400er. Die DT 400 besitzt noch ein zusätzliches,<br />
waagerecht verlaufendes<br />
Rohr unterhalb des dicken Zentrahlrohrs.<br />
Ein nettes Sicherheitsfeature:<br />
Der Seitenständer verfügt über eine<br />
Arretierung, damit dieser nicht ungewollt<br />
herunterklappen kann.<br />
Gebrauchtcheck<br />
Motor und Fahrwerk gelten als robust,<br />
der allgemeine Zustand und der Vorbesitzer<br />
können Auskunft darüber<br />
geben, inwieweit die DT grob durchs<br />
Gelände geprügelt wurde. Einen aufmerksamen<br />
Blick sollte man auf die<br />
Funktion und mögliche Undichtigkeiten<br />
der Ölpumpe werfen. Ist bereits<br />
absehbar, dass eine Überholung/Komplett-Restaurierung<br />
nötig ist, gilt es zu<br />
beachten, dass Neuteile, beispielsweise<br />
Vergaser, kaum noch oder mit größerem<br />
Aufwand aus den USA zu bekommen<br />
sind. Selbst Gebrauchtteile<br />
werden nur von einigen wenigen<br />
Händlern, die sich spezialisiert haben,<br />
angeboten. Vollständigkeit ist wichtig,<br />
im Zweifel ist das teurere, besser erhaltene<br />
Modell das bessere Angebot.<br />
sehr gute auch deutlich höhere Preise<br />
erzielen.<br />
Spezialisten/Teile<br />
Dominik Tress<br />
Telefon: 0172/183 14 82<br />
www.teile-tress.de<br />
Consolidated Motor Spares<br />
www.cmsnl.com<br />
Clubs und Foren<br />
www.zweitakte.de<br />
Historie<br />
1970:Den Anfang der hubraumstarken<br />
Zweitakt-Enduros machte die RT1,<br />
(Bild: RT1B), die deutlich auf der 250er<br />
basierte. Anfangs mit 30 PS, ab 1972<br />
mit Membransteuerung und 32 PS.<br />
Markt<br />
Nur rund 100 (zugelassene) Exemplare<br />
verzeichnet das KBA-Register. Der<br />
Bestand ist gering, das Angebot entsprechend<br />
ebenso. Sollte doch mal<br />
eine DT angeboten werden, ist der<br />
Preis nur schwer bezifferbar. Selbst<br />
Fahrzeuge mit deutlichen Gebrauchsspuren<br />
dürften kaum unter 2500 Euro<br />
den Besitzer wechseln, gute Exemplare<br />
können sicher 3500 bis 4500 Euro,<br />
Fotos: Archiv<br />
1977:Schluss mit Twin Shock: Ab<br />
1977 führte Yamaha mit der DT 400<br />
MX die Cantilever-Hinterradfederung<br />
ein und gestaltete das Design kantiger.<br />
Preis 1977: 4100 Mark