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stahlmarkt 12.2014 (Dezember)

Aus dem Inhalt: Steel International / Nachbericht Messe EuroBLECH / Lochbleche / Markieren & Kennzeichnen

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>12.2014</strong><br />

Stahlmarkt im Seitwärtsschritt<br />

Zukunftsmarkt Blechprodukte<br />

Leistungsfähige Markiertechnik


Ein prüfendes AUGE...<br />

...für eine ausgezeichnete Qualität<br />

Bandstahl aus Warmbreitband<br />

gebeizte und ungebeizte Oberflächenausführung<br />

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kaltgewalzte und oberflächenveredelte Bänder<br />

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Bauindustrie sowie für Press-Stanz-Zieh-Betriebe<br />

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Walzenstraße 12 - 17<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 (0) 23 31/95 02-0<br />

Fax +49 (0) 23 31/95 02-91/-92<br />

info@bandstahlservice-hagen.de<br />

www.bandstahlservice-hagen.de<br />

Bandstahl-Service-Hagen


Editorial K 3<br />

Alles normal?<br />

Die Stahlbranche in Deutschland befindet sich nach<br />

wie vor »in einem schwierigen Umfeld«, wie es kürzlich<br />

auf der Jahrestagung STAHL 2014 in Düsseldorf hieß. Ein<br />

verschärfter internationaler Wettbewerb, zunehmen der<br />

konjunktureller Gegenwind, aber auch die anhaltende<br />

Strukturkrise auf dem EU-Stahlmarkt bleiben bestehen<br />

– damit ist gleich ein größeres Paket an Herausforderungen<br />

für die Stahlindustrie geschnürt. Doch es gibt auch<br />

positive Signale, wie die relativ stabile Nachfrage. Kurz:<br />

Das Geschäftsklima in der Stahlindustrie und die Mengenkonjunktur<br />

sind durchaus noch passabel. Die Geschäftserwartungen<br />

bleiben mo derat aufwärtsgerichtet.<br />

»Wir sehen keinen Grund, unsere Anfang 2014 formulierte<br />

Prognose für die Rohstahlproduktion in Höhe von<br />

43 Mill. t zu korrigieren«, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahl instituts VDEh, siehe S. 8.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Ein besonderer Blick lohnt sich zum Jahresende<br />

auch auf China. Das Reich der Mitte kann seine hohen<br />

Wachstumsraten nicht mehr halten. »China wird normal«,<br />

lautete deshalb kürzlich der Kommentar des<br />

Besuchers einer Stahlkonferenz. Gemeint war damit der<br />

sich abschwächende Wachstumstrend. Und davon werden<br />

wir jetzt eingeholt: Chinesische Stahlexporte steigen<br />

an, die Problematik der Überkapazitäten dort spitzt<br />

sich zu und es werden verstärkt Handelsschutzmaßnahmen<br />

erlassen (siehe S. 12). Zugleich sollten wir da -<br />

ran denken, dass China wichtigster Handelspartner für<br />

Deutschland in Asien ist, Deutschland umgekehrt wichtigster<br />

Handelspartner Chinas in Europa. Und insgesamt<br />

strebt Chinas Führung nun ein nachhaltigeres, verlässliches<br />

Wachstum an.<br />

Was aber ist normal? Das Erwartete, Normgemäße,<br />

Übliche? Wer definiert es? Wo liegt die Grenze zwischen<br />

»normal« und »unnormal«? Wer setzt wo die Marke?<br />

Tatsache ist, dass sich Grenzen verschieben können –<br />

als Ergebnis eines Wandels. Auf der Jahreskonferenz<br />

STAHL 2014 wurde das so formuliert: »Der Stahlmarkt<br />

schwenkt in eine neue Normalität ein.«<br />

In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und<br />

Lesern frohe, »normale« Weihnachtsfeiertage und einen<br />

guten Start ins neue Jahr!<br />

China: Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP)<br />

Veränderung des BIP zum Vorjahr<br />

in %<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10,09<br />

2004<br />

11,31<br />

2005<br />

12,68<br />

2006<br />

14,16<br />

2007<br />

9,64<br />

2008<br />

9,21<br />

2009<br />

10,45<br />

2010<br />

9,3<br />

2011<br />

7,65 7,67 7,54<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Quelle: Statista 2014<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>12.2014</strong><br />

Rohstahlproduktion und Kapazitätsauslastung<br />

SEITENBLICK<br />

6 Nichts für Mittelständler<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, annualisiert)<br />

50<br />

45<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Stahlmarkt im Seitwärtsschritt<br />

10 Die US-Wirtschaft zieht kräftig an<br />

12 China auf dem Weg in die Normalität?<br />

16 Innovationstreiber Automobil<br />

19 Hoffnungsschimmer für die Stahlindustrie<br />

20 Umtriebiger Investor setzt Einkaufstour in Europa fort<br />

22 50 Jahre Partner der Stahlindustrie<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

Jan-Sept 2014: +2,5 %<br />

3. Quartal 2014: –3 %<br />

Prognose 2014: 43,0 Mill. t (+1 %)<br />

45,8 32,7 43,9 44,3 42,7 42,6<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

24 Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

25 Baumaschinenkonjunktur noch in Schwung<br />

NACHBERICHT EUROBLECH<br />

28 Zahlreiche Preise auf der EuroBLECH vergeben<br />

32 Schneller, globaler und nachhaltiger<br />

34 Spaltanlagen produktiver mit automatischem Messerbau<br />

36 Neue Bimetall-Sägebänder senken Produktionskosten<br />

37 Unverzichtbarer Klassiker wird maßgeschneidert<br />

38 »Best of both« für die Kunden<br />

LOCHBLECHE<br />

40 Glockenturm im Lochblechkleid<br />

41 Neue Anwendungsfelder für Lochbleche<br />

SPECIAL: MARKIEREN UND KENNZEICHNEN<br />

44 Jedes Teil kann ein Unikat sein<br />

RUBRIKEN<br />

53 StahlTermine<br />

54 VIP<br />

56 Inserentenverzeichnis<br />

58 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Oktober 2014<br />

SEITWÄRTSBEWEGUNG<br />

Anlässlich der Jahrestagung STAHL<br />

2014 im November in Düsseldorf<br />

bestätigte die WV Stahl ihre<br />

Prognose für die Stahlproduktion,<br />

verwies aber auf weiterhin<br />

schwierige Rahmenbedingungen.<br />

BLECHPRODUKTE Die Messe<br />

EuroBLECH war wieder einmal<br />

Spiegel der Innovationen in der<br />

Branche der Blechindustrie –<br />

u. a. wurde das Unternehmen<br />

mit dem außergewöhnlichsten<br />

Blechprodukt ausgezeichnet.<br />

MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />

Aspekte wie Qualitäts sicherung,<br />

Herstellerhaftung und Fälschungssicherheit<br />

intensivieren<br />

Forderungen, die Stahlprodukte<br />

schnell und sicher rückverfolgbar<br />

zu machen.<br />

8<br />

28<br />

44<br />

Fotos: REA Jet, MackBrooks, WV Stahl<br />

Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2013 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Oktober<br />

2014<br />

September<br />

2014<br />

Oktober<br />

2013<br />

% Veränd.<br />

Okt. 14/13<br />

10 Monate<br />

2014 2013<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 640 580 617 3,8 6.178 5.931 4,2<br />

Bulgarien 55 e 55 e 46 19,3 516 433 19,1<br />

Deutschland 3.544 3.508 3.765 – 5,9 36.096 35.517 1,6<br />

Finnland 332 283 279 18,8 3.183 2.890 10,1<br />

Frankreich 1.480 1.366 1.287 15,0 13.647 13.189 3,5<br />

Griechenland 105 e 100 e 105 0,0 857 856 0,1<br />

Großbritannien 1.060 e 1.036 1.057 0,3 10.323 9.852 4,8<br />

Italien 2.100 2.160 2.221 – 5,4 20.444 20.143 1,5<br />

Kroatien 25 e 20 e 6 348,4 176 102 72,4<br />

Luxemburg 200 e 200 e 214 – 6,7 1.864 1.752 6,4<br />

Niederlande 620 532 604 2,7 5.778 5.535 4,4<br />

Österreich 705 622 709 – 0,6 6.581 6.610 – 0,4<br />

Polen 765 e 725 e 653 17,2 7.173 6.676 7,5<br />

Schweden 395 394 403 – 1,8 3.762 3.647 3,2<br />

Slowakei 439 358 392 12,1 3.866 3.734 3,5<br />

Slowenien 54 56 50 8,0 532 520 2,2<br />

Spanien 1.304 1.160 1.309 – 0,4 12.035 12.051 – 0,1<br />

Tschechien 425 390 400 6,3 4.440 4.323 2,7<br />

Ungarn 145 90 89 62,9 918 736 24,7<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 505 e 490 e 474 6,5 4.270 4.310 – 0,9<br />

Europäische Union (28) 14.897 14.125 14.678 1,5 142.639 138.808 2,8<br />

Bosnien-Herzegovina 65 e 60 e 50 29,7 672 585 14,9<br />

Mazedonien 20 e 20 e 1 3.861,8 190 78 144,7<br />

Norwegen 60 e 56 60 0,5 496 491 1,0<br />

Serbien 61 60 63 – 2,7 454 351 29,3<br />

Türkei 2.715 2.893 3.050 – 11,0 28.435 28.698 – 0,9<br />

Europa außer EU 2.921 3.090 3.223 – 9,4 30.247 30.203 0,1<br />

Kasachstan 335 e 310 e 320 4,6 3.103 2.663 16,5<br />

Moldawien 35 e 35 e 40 – 13,3 318 117 172,9<br />

Russland 5.840 e 5.900 e 5.748 1,6 58.995 57.537 2,5<br />

Ukraine 1.870 e 1.700 e 2.622 – 28,7 23.380 27.556 – 15,2<br />

Usbekistan 60 e 65 e 56 6,9 634 637 – 0,4<br />

Weißrussland 220 e 220 e 135 62,8 2.092 1.934 8,1<br />

C.I.S. (6) 8.360 8.230 8.922 – 6,3 88.521 90.444 – 2,1<br />

El Slavador 10 e 10 e 11 – 12,0 95 94 0,7<br />

Guatemala 35 e 35 e 37 – 5,3 310 305 1,5<br />

Kanada 1.160 e 1.090 e 1.060 9,4 10.717 10.346 3,6<br />

Kuba 30 e 30 e 31 – 4,6 259 254 1,7<br />

Mexiko 1.630 e 1.580 e 1.623 0,4 16.039 15.223 5,4<br />

Trinidada und Tobago 37 40 58 – 36,9 418 513 – 18,4<br />

USA 7.310 7.280 7.361 – 0,7 73.667 72.658 1,4<br />

Nordamerika 10.212 10.065 10.182 0,3 101.504 99.393 2,1<br />

Argentinien 480 e 464 477 0,6 4.583 4.283 7,0<br />

Brasilien 3.052 2.861 2.971 2,7 28.608 28.800 – 0,7<br />

Chile 95 e 95 e 110 – 13,9 927 1.117 – 17,0<br />

Ecuador 60 e 55 e 49 23,1 526 475 10,8<br />

Kolumbien 85 e 120 e 119 – 28,3 977 1.061 – 7,9<br />

Paraguay 5 e 5 e 5 8,6 37 35 3,7<br />

Peru 105 e 95 e 88 18,9 923 885 4,3<br />

Uruguay 10 e 10 e 9 5,8 73 71 3,4<br />

Venezuela 105 e 95 e 148 – 28,8 1.138 1.955 – 41,8<br />

Südamerika 3.997 3.800 3.976 0,5 37.792 38.682 – 2,3<br />

Ägypten 465 e 451 615 – 24,4 5.712 5.559 2,7<br />

Algerien 35 e 35 e 35 0,0 345 352 – 1,9<br />

Iran 1.444 1.429 1.378 4,8 13.510 12.697 6,4<br />

Katar 278 269 187 48,7 2.535 1.912 32,6<br />

Libyen 85 e 80 e 61 38,9 803 575 39,5<br />

Marokko 50 e 1 51 – 2,5 431 488 – 11,8<br />

Saudi-Arabien 543 486 487 11,4 5.205 4.528 15,0<br />

Südafrika 620 e 600 e 634 – 2,2 5.996 6.021 – 0,4<br />

Vereinigte Arabische Emirate 225 151 245 – 8,2 1.939 2.389 – 18,8<br />

Akfrika / Mittlerer Osten 3.745 3.502 3.694 1,4 36.477 34.521 5,7<br />

China 67.516 67.540 67.734 – 0,3 685.346 671.458 2,1<br />

Indien 7.080 e 6.846 6.523 8,5 69.492 67.802 2,5<br />

Japan 9.362 9.244 9.527 – 1,7 92.491 91.983 0,6<br />

Südkorea 6.166 5.695 5.899 4,5 59.458 54.599 8,9<br />

Taiwan, China 1.970 e 1.880 e 1.881 4,8 18.908 18.622 1,5<br />

Asien 92.094 91.205 91.563 0,6 925.695 904.464 2,3<br />

Australien 446 330 e 392 13,7 3.902 3.939 – 1,0<br />

Neuseeland 68 74 66 2,3 727 744 – 2,3<br />

Ozeanien 514 404 459 12,0 4.628 4.683 – 1,2<br />

Gesamt (65 Länder) 136.738 134.421 136.696 0,0 1.367.505 1.341.199 2,0<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Nichts für Mittelständler<br />

Viele Jahre ist die Börse auch für Mittelständler eine beliebte Finanzierungsquelle<br />

gewesen. Doch zuletzt haben sich Familienunternehmen nur noch<br />

selten aufs Parkett getraut. Sie benötigen den Aktienmarkt nicht. Denn sie<br />

sind finanziell so gut gepolstert wie seit Jahren nicht. Wenn sie doch einmal<br />

Kapital benötigen, stehen ihnen heute andere Wege offen als noch vor<br />

einigen Jahren.<br />

Zu Jahresbeginn war die Euphorie in<br />

Finanzkreisen groß. Viele Analysten waren<br />

überzeugt, dass das Geschäft mit Börsengängen<br />

2014 endlich wieder Fahrt aufnehmen<br />

würde. In den Jahren zuvor waren je -<br />

weils nur gut eine Handvoll neuer Namen<br />

auf dem Kurszettel aufgetaucht. Mal war es<br />

die volatile Konjunktur, die den Börsenkandidaten<br />

die Lust für einen Gang aufs Parkett<br />

nahm. Mal verdarben politische Störfeuer<br />

möglichen Going-public-Kandidaten die<br />

Stimmung.<br />

Das sollte in diesem Jahr anders werden.<br />

Erst recht, als sich im Sommer abzeichnete,<br />

dass mit dem Online-Warenhaus Zalando<br />

bald ein Schwergewicht an die Börse kommen<br />

würde. Im Fahrwasser eines solchen<br />

Eisbrechers würden auch viele kleinere Kandidaten<br />

Mut fassen für eine Notierung. So -<br />

weit die Hoffnung. Aber es ist anders ge -<br />

kommen. Der Blick auf den Kurszettel zeigt<br />

wenig neue Namen, Emittenten bleiben<br />

dringend gesucht. Diejenigen, die den<br />

Schritt aufs Parkett wagten, hatten häufig<br />

eins gemeinsam: Sie stammten aus dem<br />

Besitz eines Finanzinvestors. Viele Private-<br />

Equity-Firmen nutzten die zeitweilig gute<br />

Stimmung an den Börsen und trennten sich<br />

von Beteiligungen.<br />

Was aber ist mit den Familienunternehmen?<br />

Den mittelständischen Firmen, die<br />

früher in Scharen aufs Parkett gestürmt<br />

waren? Vor allem in den achtziger und frühen<br />

neunziger Jahren hatte es einen regelrechten<br />

Run gegeben. Seit Jahresbeginn<br />

2013 war der Verlag Bastei Lübbe das einzige<br />

echte Familienunternehmen, das Aktien<br />

ausgegeben hat. Dabei besitzen nach Einschätzung<br />

von Kapitalmarktexperten viele<br />

Mittelständler die Qualität für eine Notierung<br />

an der Börse: Ihre Zahlen stimmen, sie<br />

weisen eine interes sante »story« auf und<br />

verfügen oft auch über einen bekannten<br />

Namen.<br />

Hat der Aktienmarkt für große Familienunternehmen<br />

an Attraktivität verloren? Für<br />

Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der<br />

»<br />

Mit dem Börsengang geben<br />

die Unternehmer ein Stück<br />

ihrer Unabhängigkeit preis.<br />

Münchener Stiftung Familienunternehmen,<br />

ist der Fall klar: »Momentan ist ein Börsengang<br />

zumindest für die großen etablierten<br />

Familienunternehmen in Deutschland weder<br />

notwendig noch in jedem Fall eine attraktive<br />

Option.« Deshalb werden nach seiner Einschätzung<br />

in naher Zukunft, wenn überhaupt,<br />

nur wenige große Familienunternehmen<br />

den Sprung aufs Parkett wagen. Ein<br />

Grund dafür ist Heidbreder zufolge die gute<br />

Finanzausstattung der Firmen. Sie können<br />

ihre Investitionen aus eigener Kraft finanzieren.<br />

Nach Zahlen der Stiftung verfügen die<br />

500 größten Familienunternehmen über<br />

eine Eigenkapitalquote von durchschnittlich<br />

40 %. Das ist weit mehr als alle deutschen<br />

Firmen im Mittel auf die Waage bringen<br />

(27,5 %) und auch mehr als die Quote der<br />

in der Börsen-Bundesliga Dax gelisteten<br />

Konzerne (34 %). »Zudem können sich große<br />

Familienunternehmen wegen ihrer meist<br />

hohen Bonität und aufgrund des Niedrigzinsumfelds<br />

bei Banken zu attraktiven Konditionen<br />

refinanzieren«, beobachtet Heidbreder.<br />

Hinzu kommt: Mittelständlern stehen<br />

heute andere Finanzierungsmöglichkeiten<br />

offen als noch vor einigen Jahren. Sie können<br />

beispielsweise Schuldscheindarlehn<br />

ausgeben oder Private-Equity-Partner aufnehmen.<br />

Oder sich über die Ausgabe von<br />

börsennotierten Anleihen finanzieren – auch<br />

wenn diese Art der Kapitalbeschaffung nicht<br />

billig ist. Um Anleger für sich zu begeistern,<br />

müssen Mittelständler mit hohen Kupons<br />

locken.<br />

Gleichwohl hat die Kapitalbeschaffung<br />

über Anleihen für viele Familienunternehmer<br />

vor allem einen Vorteil gegenüber der<br />

Emission von Aktien: Sie bleiben Herr im<br />

eigenen Haus, kein Externer redet ihnen<br />

rein. Sie müssen sich auch nicht gegenüber<br />

Analysten und Miteigentümern erklären,<br />

warum sie dieses oder jenes tun. Und sie<br />

sind nicht einer so strengen Regulierung<br />

ausgesetzt, wie dies bei einer Aktiennotierung<br />

der Fall ist. Das betrifft beispielsweise<br />

die strengen Publizitätspflichten – ein Graus<br />

für viele Familienunternehmer, die es gewohnt<br />

sind, sich nicht in die Karten schauen<br />

zu lassen.<br />

Und dann die Kosten: Mittelständler, die<br />

es gewohnt sind, mit spitzem Bleistift zu<br />

rechnen, müssen plötzlich Rechnungen in<br />

Millionenhöhe abzeichnen für die Erstellung<br />

von Wertpapierprospekten, für Anwälte,<br />

Kommunikationsagenturen, Road Shows<br />

und Veranstaltungen mit Analysten und<br />

Journalisten. Da tun sich viele schwer. Zumal<br />

sie nicht absehen können, was sie als Gegenleistung<br />

erhalten. Sicher sei dagegen nur<br />

eins: Mit dem Börsengang geben die Un -<br />

ternehmer ein Stück ihrer Unabhängigkeit<br />

preis. Das kostet Überwindung. Denn Unabhängigkeit<br />

ist für viele Familienunternehmer<br />

der höchste Wert. ber (sm 141201474)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong><br />

K 7


8 K Steel International<br />

Stahlmarkt im<br />

Seitwärtsschritt<br />

Die Herausforderungen für die Stahlindustrie wachsen<br />

Düsseldorf. Anlässlich der Jahrestagung STAHL 2014 im November in<br />

Düsseldorf, bestätigte die Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl ihre<br />

konservativ formulierte Prognose für die Rohstahlproduktion 2014.<br />

Demnach werden 43 Mill. t erwartet, entsprechend einem Anstieg von 1 %.<br />

Die Kapazitätsauslastung verbessere sich außerdem spürbar, hieß es.<br />

Jedoch werden die Herausforderungen<br />

für die Stahlindustrie nicht weniger, im Gegenteil:<br />

Die Stahlindustrie in Deutschland<br />

muss sich in einem schwierigen strukturellen<br />

Umfeld behaupten. »Einerseits nimmt der<br />

konjunkturelle Gegenwind zu, andererseits<br />

hat sich ein ohnehin intensiver internationaler<br />

Wettbewerb auf den globalen Stahlmärkten<br />

noch einmal verschärft«, sagt dazu<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV<br />

Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts.<br />

Hinzu komme dann auch noch die anhaltende<br />

Strukturkrise auf dem europäischen<br />

Stahlmarkt. In dieser Situation sei die Stahlindustrie<br />

mehr denn je auf wettbewerbsgerechte<br />

wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen<br />

angewiesen.<br />

Rohstahlproduktion und Kapazitätsauslastung<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, annualisiert)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

45,8 32,7 43,9<br />

Jan-Sept 2014: +2,5 %<br />

3. Quartal 2014: –3 %<br />

Prognose 2014: 43,0 Mill. t (+1 %)<br />

44,3 42,7 42,6<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Die WV Stahl spricht von einem »Stahlmarkt<br />

mit stabiler Seitwärtsbewegung«. Zwar<br />

habe sich die Erzeugung zuletzt im Verlauf<br />

leicht abgeschwächt und war im dritten<br />

Quartal um 3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

rückläufig, allerdings wurde sie in<br />

den letzten Monaten durch Reparaturen<br />

behindert. Im bisherigen Jahresverlauf habe<br />

die Produktion bislang um 2,5 % zugelegt,<br />

im Gesamtjahr dürften es + 1 % werden.<br />

Die spürbare Verbesserung der Kapazitätsauslastung<br />

bleibe allerdings mit 86 % hinter<br />

dem langfristigen Durchschnitt (90 %) zu -<br />

rück. (Die EU liegt bei 77 %).<br />

Positiv zu bewerten sei auch, dass die Auftragseingänge<br />

für Walzstahl im Sommer<br />

zum dritten Mal in Folge zugelegt haben. Die<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

2010<br />

2012<br />

2014 v<br />

v<br />

(141201518/1) Vorhersage<br />

Quelle: WV Stahl<br />

105<br />

85<br />

75<br />

65<br />

55<br />

45<br />

Kapazitätsauslastung Rohstahl<br />

(in % der effektiven Vollauslastung)<br />

93 92 92 94 94 97 95<br />

91 90<br />

91<br />

Mittel 2000–2012<br />

66<br />

87 88<br />

84 83 86<br />

leichte Eintrübung beim Bestelleingang aus<br />

dem Inland im Sommer sei mehr als ausgeglichen<br />

worden – durch einen verbesserten Auftragseingang<br />

aus den Euroländern (+ 4 %)<br />

und insbesondere den sogenannten Drittstaaten<br />

(+ 23 %). Auch die verbesserten Wechselkursverhältnisse<br />

dürften günstig gewirkt<br />

haben. Das für die Stahlindustrie ermittelte<br />

ifo-Geschäftsklima übersteigt, wenn auch auf<br />

einem niedrigen Niveau, weiterhin seinen<br />

Vorjahreswert und die Geschäftserwartungen<br />

bleiben moderat aufwärtsgerichtet.<br />

In den kommenden Monaten dürfte der<br />

konjunkturelle Gegenwind für die Stahlindustrie<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach zulegen,<br />

hieß es. »Wir gehen aber davon aus,<br />

dass die deutsche Wirtschaft trotz der zuletzt<br />

schwach ausgefallenen Konjunkturdaten nur<br />

in eine Delle, nicht aber in eine Rezession<br />

fallen wird. Für das kommende Jahr 2015<br />

bleiben wir daher auch für den Stahlmarkt<br />

›vorsichtig optimistisch‹ und rechnen mit<br />

einer stabilen bis moderat wachsenden<br />

Stahlnachfrage«, so der Stahlpräsident. Die<br />

Marktversorgung mit Walzstahl 2015 dürfte<br />

sich auf 39,4 Mill. t erhöhen nach einem<br />

Anstieg von 2 % im Jahr 2014. Grundlage<br />

für diese Sicht bilden u. a. aktuelle Einschätzungen<br />

für die leicht positive Entwicklung<br />

bei wichtigen Kundenbranchen wie dem<br />

Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilindustrie<br />

und dem Stahlrohrbereich.<br />

Weiterhin schwieriges Umfeld<br />

Dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

nach wie vor schwierig sind, darf nicht<br />

übersehen werden. Die Strukturkrise auf<br />

dem EU-Stahlmarkt und der verschärfte<br />

Importwettbewerb als Folge der bestehenden<br />

globalen Unterauslastung der Kapazitäten<br />

sind nicht zu unterschätzen. »Es ist zwar<br />

ein ermutigendes Zeichen, dass der europäische<br />

Stahlverband Eurofer auch für das<br />

kommende Jahr von einer leicht wachsenden<br />

Stahlnachfrage ausgeht. Die Erholung<br />

vollzieht sich allerdings ausgehend von<br />

einem niedrigen Niveau«, so Kerkhoff.<br />

Die Strukturkrise auf dem EU-Stahlmarkt<br />

könne nicht alleine durch Anpassungen auf<br />

der Angebotsseite gelöst werden. Notwendig<br />

seien auch Impulse von der Nachfrageseite.<br />

Verschärfend kommt der erhöhte<br />

Importdruck hinzu. So haben die Drittlandeinfuhren<br />

in den EU-Markt im bisherigen<br />

Jahresverlauf 2014 um 14 % zugelegt, nach<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 9<br />

Auftragseingänge<br />

4.000<br />

3.750<br />

3.500<br />

3.250<br />

3.000<br />

2.750<br />

2.500<br />

2.250<br />

2.000<br />

Auftragseingang Walzstahl Deutschland<br />

(gleitender 12-Monatsdurchschnitt, 1.000 t)<br />

Jan-Sept.: +3,5 %<br />

3. Quartal 2014: +2,4 %<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

(141201518/2) Quelle: WV Stahl<br />

bereits + 10 % im Vorjahr. Die Importquote<br />

erreiche inzwischen hohe 18 % und befinde<br />

sich damit wieder auf dem Niveau von<br />

2008, das durch eine völlig andere Marktsituation<br />

gekennzeichnet war. Deutliche Zu -<br />

wächse kamen in diesem Jahr aus Russland<br />

und insbesondere aus China, dessen Stahlexporte<br />

in besonderem Maße Sorgen be -<br />

reiten (über die Situation in China finden Sie<br />

in diesem Magazin auch einen Artikel ab<br />

Seite 12). So ist es auch nicht überraschend,<br />

dass sich ein Großteil der weltweiten Handelsklagen<br />

gegen China richtet. Infolge der<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

-25<br />

-50<br />

-75<br />

100<br />

80<br />

60<br />

20<br />

40<br />

-20 0<br />

-40<br />

-60<br />

Auftragseingang aus dem In- und Ausland<br />

(Veränderung in % gegenüber Vorjahresmonat,<br />

gleitender 3-Monatsdurchschnitt)<br />

EU-28<br />

Dritte Länder<br />

Inland<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Zunahme unfairer Importe hat die EU 2014<br />

neue Antidumping- bzw. Antisubventionsklagen<br />

auf den Weg gebracht.<br />

»Die Auswirkungen der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise und die schwierige geopolitische<br />

Situation müssen auch auf europapolitischer<br />

Ebene zu einem Umdenken führen«, forderte<br />

Kerkhoff. »Für die neue Kommission ist<br />

es bedeutsam, die hohe Relevanz der Industrie<br />

für die europäische Volkswirtschaft an -<br />

zuerkennen und entsprechend zu berücksichtigen.<br />

Das Ziel des neuen EU-Kommissionspräsidenten,<br />

bis Ende dieses Jahres ein<br />

300-Mrd.-€ umfassendes Investitionsprogramm<br />

vorzulegen und damit Konjunktur<br />

und Wachstum anzukurbeln, werten wir als<br />

ersten Schritt in die richtige Richtung.«<br />

Belastungen durch politische<br />

Entscheidungen wiegen schwer<br />

Das zunehmend globale Umfeld erfordere<br />

auch bei den politischen Rahmenbedingungen<br />

internationale Antworten, erläuterte<br />

Kerkhoff. Nationale, aber mittlerweile auch<br />

europäische Insellösungen stellten zunehmend<br />

in einem internationalen Wettbewerb<br />

ein Problem dar. Der globale Klimawandel<br />

könne weder in der Europäischen Union,<br />

noch in Deutschland allein gelöst werden.<br />

Energiewende und Klimaschutz müssten<br />

in sich kohärenter gestaltet und europäisch<br />

harmonisiert werden. »Wir benötigen bei<br />

der Förderung der erneuerbaren Energien<br />

mehr Markt und mehr Kosteneffizienz. Nur,<br />

wenn Grundstoffindustrien wie die Stahlindustrie<br />

in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nicht<br />

beschränkt werden, können ihre Werkstoffinnovationen<br />

zum Gelingen der Energiewende<br />

beitragen – kann die Energiewende<br />

zum Erfolg geführt und zum Exportartikel<br />

werden«, war sein Fazit.<br />

Mehr Eindrücke von der internationalen<br />

Jahrestagung STAHL 2014 finden Sie im<br />

Internet in Form von Videos, Fotos, einem<br />

Blog sowie weiteren Informationen.<br />

/<br />

www.stahl-online.de<br />

www.stahl2014.de (sm 141201518)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


10 K Steel International<br />

Die US-Wirtschaft zieht kräftig an<br />

Die heimische Stahlindustrie hofft und bangt zugleich<br />

New York (bln). Sechs Jahre nach Ausbrechen einer hartnäckigen<br />

Rezession, dem drohenden Untergang von General Motors und der vom<br />

Einbruch des Immobilienmarktes initiierten Bankenkrise könnte man<br />

hierzulande von einer wundersamen Erholung der Wirtschaft sprechen.<br />

Vielleicht sogar von einem Wirtschaftswunder.<br />

Genau das zeigten wichtige Indikatoren<br />

an: Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten<br />

Jahresquartal um 3,5 % nach einem<br />

4,2%-Anstieg im zweiten Vierteljahr, das die<br />

2,1 % Schrumpfung in den schnee- und<br />

eisreichen ersten drei Monaten des Jahres<br />

wettmachte. Die Arbeitslosenquote sank<br />

auf 6,8 % und damit auf den tiefsten Stand<br />

seit über sechs Jahren. Nach einer Periode<br />

hoher Benzinpreise zahlten Autofahrer zum<br />

ersten Mal unter 3,00 USD für die Gallone<br />

(ca. 3,8 l) Benzin und wesentlich weniger für<br />

Heizung oder Air Condition als in den letzten<br />

Jahren. Wirtschaftsexperten und die<br />

US-Notenbank erwarteten, dass sich der<br />

positive Trend der letzten Monate in den<br />

kommenden Quartalen fortsetzt.<br />

Trotz gelegentlicher Schwankungen, ge -<br />

wöhnlich infolge von Überreaktionen auf<br />

globale Ereignisse, sah das Gros der Aktionäre<br />

Wertgewinne bei ihren Investments;<br />

die Sparer der älteren Generation glaubten<br />

entsprechend an größere finanzielle Sicherheit<br />

im kommenden Ruhestand. Schließlich<br />

schlug die Stimmung bei den Verbrauchern<br />

von negativ und gemischt auf positiv um. In<br />

puncto Wirtschaft war der amerikanische<br />

Konsument optimistisch genug, um wieder<br />

mehr Geld für Anschaffungen auszugeben.<br />

Aber dieser Optimismus stand dennoch<br />

auf wackeligen Füßen. Ob die Finanzexperten<br />

an der Wall Street, die Managerklasse in<br />

der Privatwirtschaft oder der Durchschnittsverbraucher<br />

– viele Amerikaner betrachteten<br />

die politische Polarisierung daheim und<br />

die geopolitischen Krisen als Gefahren –<br />

auch für den wirtschaftlichen Bereich.<br />

Der Slogan »It’s the economy, stupid!«,<br />

der vor Jahren ein Volltreffer im Wahlkampf<br />

und in der Amtsperiode von Bill Clinton war,<br />

gilt unter Barack Obama überhaupt nichts<br />

mehr. Nachdem die politische Opposition<br />

den derzeitigen Präsidenten für die unter<br />

seinem Vorgänger George W. Bush begonnene<br />

Rezession verantwortlich machte, wird<br />

er auch keineswegs für den Konjunkturaufschwung<br />

gefeiert. Im Gegenteil, Meinungsumfragen<br />

zeigen, dass Obamas Popularität<br />

gut unter 50 % liegt. Der Präsident, der sich<br />

vor allem im ersten Präsidentschaftswahlkampf<br />

im Jahre 2008 als effektiver Kommunikator<br />

erwies, wirkt in seiner zweiten Amtsperiode<br />

mehr passiv als aktiv.<br />

Allerdings bekommt der Kongress, in dem<br />

die Republikaner eine klare Mehrheit im<br />

Repräsentantenhaus und die Demokraten<br />

eine knappe Majorität im Senat haben, von<br />

der Öffentlichkeit in den letzten Jahren noch<br />

weitaus schlechtere Noten als der Präsident.<br />

Die untere Kongresskammer gilt als »Tutnichts-Legislative«,<br />

wo alle Initiativen des<br />

Weißen Hauses und des Senats sabotiert<br />

werden, oft um Obama jedweden Erfolg zu<br />

verwehren.<br />

Im Vorfeld der Kongresswahlen Anfang<br />

November drückten Wall-Street-Analysten<br />

ihre Sorgen über den Ausgang wichtiger<br />

Rennen um Senatssitze aus, weil das Wahlergebnis<br />

angeblich über anhaltend robuste<br />

Aktienkurse oder starke Schwankungen<br />

entscheiden würde. Für solche Bedenken<br />

gab es aber nur emotionale, keine logischen<br />

Gründe. Ob nämlich mit Republikanern oder<br />

Demokraten in der Mehrheit in der oberen<br />

Kongresskammer: Kooperation wird es<br />

ebenso wenig geben wie in den letzten Jahren.<br />

Und das letzte Wort wird nach wie vor<br />

der Präsident mit einem Veto sprechen.<br />

Die US-Stahlindustrie verzeichnet<br />

steigende Gewinne<br />

Die Mischung aus Optimismus und Pessimismus<br />

gab es auch im Stahlsektor. Obwohl<br />

einerseits die stark angewachsenen Profite<br />

der führenden integrierten und Minihütten-Unternehmen<br />

im dritten Jahresquartal<br />

die ohnehin soliden Aktienpreise weiter an -<br />

hoben, warnten zahlreiche Unternehmenschefs<br />

vor wahrscheinlich weniger eindrucksvollen<br />

Ergebnissen im letzten Vierteljahr<br />

2014. Aber offensichtlich als Reaktion auf<br />

das Nachfragevolumen kündigten erst AK<br />

Steel und danach U.S. Steel Preiserhöhungen<br />

von 20 USD / t für Flachstahlprodukte<br />

an.<br />

Der Wahlausgang hatte keine Folgen für<br />

die ewigen Handelsbeschwerden aus dem<br />

Stahlsektor, der im Kongress von den Fraktionen<br />

beider Parteien stark unterstützt<br />

wird. In der Stahlfraktion des Kongresses<br />

herrscht nämlich seit Jahr und Tag seltene<br />

Überparteilichkeit, wenn es um die Interessen<br />

der Stahlindustrie und der Stahlarbeitergewerkschaft<br />

geht. Beide Seiten drängten<br />

die Obama-Administration, ein 15-jähriges<br />

Abkommen mit den russischen Produzenten<br />

von Flachstahl aufzukündigen. U.S. Steel,<br />

Nucor and ArcelorMittal hatten Beschwerden<br />

gegen die bevorzugte Behandlung der<br />

russischen Konkurrenz eingereicht.<br />

Das Agreement schloss einschlägige russische<br />

Importe von hohen Einfuhrzöllen aus.<br />

Mitte Oktober hob das US-Handelsministerium<br />

das Stahlabkommen auf und informierte<br />

das russische Ministerium für wirtschaftliche<br />

Entwicklung, dass nach einer<br />

60-tägigen Kündigungsfrist normale Zölle in<br />

Kraft treten werden. Severstal, ein Haupt-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 11<br />

lieferant der entsprechenden<br />

Stahlprodukte,<br />

kritisierte die Kündigung<br />

des Abkommens<br />

als objektiv unbegründet,<br />

zumal die<br />

US- Preise für die be -<br />

troffen Produkte in<br />

diesem Jahr gestiegen<br />

seien.<br />

Das Preisdumping<br />

reißt nicht ab<br />

Das American Iron &<br />

Steel Institute (AISI),<br />

Dachverband der<br />

Stahl industrie, lobte<br />

insbesondere die Hilfe<br />

der Stahlfraktion bei<br />

dem Entscheidungsprozess.<br />

Zweifellos<br />

spielten auch die derzeitigen<br />

Spannungen<br />

zwischen Washington<br />

und Moskau über die<br />

russischen Aktionen in<br />

der Ukraine eine Rolle<br />

in den Erwägungen<br />

der Obama-Administration.<br />

AISI-Präsident<br />

Thomas Gibson er klärte<br />

nach dem »bedeutenden<br />

Sieg«, dass<br />

russische Lieferungen<br />

der einheimischen<br />

Stahlindustrie und<br />

ihren Arbeiten wirtschaftlichen<br />

Schaden<br />

zufügten und die Preise<br />

für einschlägige<br />

Produkte unterböten.<br />

An der Börse stiegen<br />

die Aktienpreise von<br />

U.S. Steel um fast 5 %<br />

in einer unmittelbaren<br />

Reaktion auf die Entscheidung.<br />

Marktbeobachter<br />

warnten je -<br />

doch, dass russische<br />

Produzenten große Anstrengungen machten,<br />

bestellte Produkte vor Auslaufen der<br />

Kündigungsfrist Mitte <strong>Dezember</strong> auszuliefern.<br />

Darüber hinaus versuchten brasilianische<br />

und türkische Produzenten, eine russische<br />

Lieferlücke zu füllen.<br />

Eine positive Entwicklung gab es für U.S.<br />

Steel Canada, wo sich Management und die<br />

Stahlarbeitergewerkschaft auf die Verlängerung<br />

des laufenden Tarifvertrages für 600<br />

Arbeiter im Hamilton-Werk bis um 31. März<br />

nächsten Jahres einigten. Damit versicherte<br />

das Unternehmen seinen Kunden, dass die<br />

Stahlproduktion und prompte Auslieferungen<br />

garantiert sind, während eine vom<br />

Gericht genehmigte Restrukturierung des<br />

Produktionsprozesses und der Finanzierung<br />

implementiert wird. (sm 141201494)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


12 K Steel International<br />

China auf dem Weg in die Normalität?<br />

Diskussionsbeiträge vom MBI Stahl Tag<br />

Frankfurt (us). Auf dem MBI Stahl Tag am 24. und 25. September<br />

informierten sich zahlreiche Vertreter der Stahlbranche über die neuesten<br />

Entwicklungen. Ein besonderes Augenmerk lag auf den Aussichten für den<br />

chinesischen Markt. Peter in der Heiden, Mercator School of Management<br />

an der Universität Duisburg-Essen, und Dr. Matthias Huth, Leiter<br />

Datenanalyse bei MBI, präsentierten die neuesten Ergebnisse.<br />

»Die klassische Chinakurve, die immer<br />

nur nach oben zeigte, hat in den vergangenen<br />

Monaten einen deutlichen Knick bekommen«,<br />

begann in der Heiden seinen<br />

Vortrag. Alle relevanten Wachstumsindikatoren<br />

wie Einkaufsmanagerindex, Preisniveau<br />

und Anlageinvestitionen deuten demnach<br />

auf eine Abkühlung des wirtschaftlichen<br />

Wachstums im Reich der Mitte hin.<br />

Im Bereich von Eisenbahnnetzen, Wasserversorgung,<br />

Urbanisierung und Wohnbau<br />

gingen die Investitionen zwar unvermindert<br />

weiter, so in der Heiden – demnach wurden<br />

seit April allein für 40 Mrd. € Wohnbauprogramme<br />

durch die China Development Bank<br />

angestoßen –, gesamtwirtschaftlich sei dennoch<br />

ein Abbau der Wachstumsraten hin zu<br />

einer »neuen Normalität« zu erwarten.<br />

»Das geht allerdings mit einem nachhaltigeren<br />

Wachstum einher«, fügte in der Heiden<br />

hinzu.<br />

Chinas Stahlkapazitäten<br />

stagnieren auf gewaltigem Niveau<br />

»Das Ausmaß der Entwicklung der chinesischen<br />

Rohstahlkapazitäten sucht seinesgleichen«,<br />

leitete der Referent zu den Besonderheiten<br />

des chinesischen Stahlmarktes<br />

über. So seien in den vergangenen zehn<br />

Jahren rd. 700 Mill. t an Stahlerzeugungskapazität<br />

in China hinzugekommen, die<br />

nötigen Anlageinvestitionen stiegen um<br />

gewaltige 300 % – von 140 Mrd. € auf über<br />

te<br />

sich das meiste davon auf einfache, wenig<br />

anspruchsvolle Massenprodukte. Zudem<br />

habe es die ersten Anzeichen von Überkapazitäten<br />

schon 2003 gegeben, was vorübergehend<br />

zu einer Dämpfung geführt<br />

habe. Ab 2006 ging dann der Ausbau der<br />

Kapazitäten unvermindert weiter, nur um<br />

nach der Krise 2009 erneut einzubrechen.<br />

»Kommt jetzt die nächste Welle wieder<br />

nach oben – oder war es das fürs Erste?« So<br />

»<br />

Wir sehen, dass sich Chinas<br />

Zentralregierung gegen den<br />

Abschwung stemmt,<br />

aber nach dem Investitionsboom<br />

von 2009 bis 2011 ist man dort bei<br />

großen geldpolitischen Konjunkturmaßnahmen<br />

sehr vorsichtig.<br />

Peter Thomas in der Heiden, Mercator<br />

School of Management, Uni Duisburg-Essen<br />

brachte in der Heiden die entscheidende<br />

Frage auf den Punkt.<br />

Um diese Frage zu beantworten, sei die<br />

Datenlage allerdings alles andere als eindeutig.<br />

So seien auch die internen chinesischen<br />

Erhebungen zu Produktionskapazitäten<br />

unvollständig und »man-made« (hausgemacht).<br />

Zudem gebe es aus politischen<br />

Gründen die Tendenz, an einmal gebauten<br />

Werken festzuhalten. »Investitionen sind in<br />

China häufig immer noch eine Einbahnstraße«,<br />

sagte in der Heiden. Allerdings sei in<br />

den vergangenen Jahren zu beobachten<br />

gewesen, dass gerade kleinere Werke geschlossen<br />

wurden – zugunsten größerer<br />

Anlagen. »Ich gehe davon aus, dass es in<br />

China im Moment Kapazitäten von<br />

1.100 Mill. t Rohstahl jährlich gibt.« Die<br />

staatliche Statistikbehörde gehe dagegen<br />

nur von etwa 1.000 Mill. t aus.<br />

Oft weiß in China die linke Hand<br />

nicht, was die rechte tut<br />

Im Gegensatz zu dem, was man in einem<br />

zentralistischen Staat erwarten würde,<br />

arbeiten in China die einzelnen regionalen<br />

Regierungen – und die damit verbundenen<br />

Stahlwerke – häufig gegeneinander, wie in<br />

der Heiden weiter ausführte. Da die staatlichen<br />

Manager bezüglich Umweltbelastung<br />

und Marktfähigkeit zudem bei den regelmäßigen<br />

Evaluierungen gut dastehen wollen,<br />

gebe es zudem die Tendenz, die genauen<br />

Produktionszahlen zu verschleiern.<br />

»Zusätzliche Kapazitäten werden daher<br />

häufig gar nicht neu gebaut – es werden nur<br />

zuvor verschleierte Kapazitäten von den Statistikbehörden<br />

neu entdeckt. Echte Kapazitätserweiterung<br />

ist dagegen selten geworden«,<br />

erläuterte in der Heiden. Mittlerweile<br />

werden die Ziele zum Kapazitätsabbau übererfüllt,<br />

da auch Anlagen stillgeelgt werden,<br />

die der Zentralregierung zum Zeitpunkt der<br />

Planaufstellung und Zielformulierung noch<br />

gar nicht bekannt waren. Allerdings gebe es<br />

die Tendenz der Verlagerung von Werken<br />

aus urbanen Zentren an die Peripherie, was<br />

teilweise von den regional Verantwortlichen<br />

noch zum Kapazitätsausbau genutzt werde.<br />

Ab 2015 sei für mehrere Jahre mit einer Stabilisierung<br />

der chinesischen Rohstahlkapazität<br />

zu rechnen.<br />

Wo genau liegen<br />

die Überkapazitäten?<br />

Auch bei der Art der Überkapazitäten kann<br />

der externe Beobachter häufig einem Irrtum<br />

aufsitzen. Die einfache Erklärung, dass<br />

Überinvestitionen vor allem dort zu finden<br />

sind, wo der Markteintritt mit relativ geringem<br />

technischen Know-how möglich ist,<br />

hält in der Heiden für überholt.<br />

Sicherlich dürften Überkapazitäten bei<br />

wenig anspruchsvollen Produkten existieren,<br />

so der Wissenschaftler. Die Produktionsmöglichkeiten<br />

im Bereich Baustahl übersteigen<br />

die tatsächliche Nachfrage deutlich<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 13<br />

Chinas Top10 der Rohstahlerzeugung Januar–Juli 2014<br />

Hebei I&S; 5,6%<br />

Baosteel Group; 5,4%<br />

Wuhan I&S; 4,6%<br />

Jiangsu Shagang; 4,2%<br />

Anshan S&S; 4,2%<br />

»<br />

Das Problem der Datenerfassung in China ist gewaltig –<br />

und das Problem der Desinformation ebenso.<br />

Shougang Group; 3,7%<br />

Shandong I&S; 2,8%<br />

und vor dem Hintergrund einer drohenden Abkühlung der Bautätigkeit<br />

kann bei vielen Langprodukten mit einem deutlichen Angebotsüberhang<br />

und schlechter Auslastung gerechnet werden, hieß<br />

es.<br />

Es sei allerdings sehr wahrscheinlich, dass Ausfuhren in diesem<br />

Fall ein Überdruckventil böten, schließlich habe die chinesische<br />

Regierung die Mehrwertsteuererstattungen gestrichen und Exportsteuern<br />

eingeführt.<br />

Interessanter werde es bei höherwertigen und technisch-anspruchsvolleren<br />

Produkten. Im Prozess des Produktportfolio-Upgrades<br />

und geleitet von der Industriepolitik gab es einen Investitionshype<br />

in verschiednen Segmenten, wie bei nicht- kornorientiertem<br />

Elektroblech, organisch-beschichteten Feinblechen oder verschiedenen<br />

nichtrostenden Produkten. Bemerkenswert sei hier die<br />

Geschwindigkeit mit der Anlagen aufgebaut und in Betrieb genommen<br />

worden seien.<br />

Da sich viele Unternehmen gleichzeitig auf die gleichen Produktfelder<br />

gestürzt hätten, sei der markt aus einem Zustand der lokalen<br />

Unterversorgung und Importabhängigkeit direkt in die Überkapazitätskrise<br />

gerutscht. Die neuen Produktionszentren von Anshan,<br />

Shougang, Baosteel, Wugang und Shandong Steel haben alle eine<br />

ähnliche Ausrichtung auf hochwertige Bleche zumeist mit den gleichen<br />

Verfahren und für die gleichen Abnehmer, sagte in der Heiden.<br />

Aus großen Hoffnungsträgern im Hightech-Bereich sei in diesem<br />

Sinne vielfach ein Milliardengrab geworden. Da die chinesische<br />

Regierung die Ausfuhren von höherwertigen Stahlprodukten nicht<br />

be schränkt und in Teilen sogar noch fördert,<br />

bestehe hier eine reale Gefahr eines Überschwappens<br />

chinesischer Überproduktion.<br />

Selbstverständlich hänge dies von den je -<br />

weiligen Marktgegeben heiten und Wechselkursen<br />

ab.<br />

Dank des starken Euro nahmen im ersten<br />

Halbjahr 2014 die Exporte in die EU deutlich<br />

zu. Diese Episode sei jedoch vorüber.<br />

»Bei Bau stahl gibt es hingegen einen Exportzoll und keine Mehrwertsteuererstattung<br />

für Exporte«, erklärte in der Heiden. Gerade<br />

Stahlsorten, die im Zuge der Urbanisierung gebraucht werden, werden<br />

aber in China stark produziert.<br />

Überkapazitäten gebe es vor allem dort, wo sich kleinere, lokale<br />

Erzeuger exklusiv an den Infrastrukturprojekten der Regionalregierung<br />

beteiligen – und eben diese Kapazitäten würden teilweise gar<br />

nicht gemeldet. Da der chinesische Staat das Problem der Überkapazitäten<br />

mit Negativlisten in den vergangenen Jahren nicht hat<br />

lösen können, sei man 2013 dazu übergegangen, gezielt die Stahlunternehmen<br />

auszuwählen, die überleben dürfen. Unternehmen<br />

mussten in aufwendigen Zertifizierungsverfahren nachweisen, dass<br />

sie alle Kriterien eines langen Leistungskataloges erfüllen können.<br />

(141201409/1)<br />

»<br />

Die chinesische Regierung<br />

hat mittlerweile gezielt<br />

307 Stahlunternehmen evaluiert,<br />

die überleben dürfen.<br />

Masteel I&S; 2,2%<br />

Bohai I&S; 2,2%<br />

Hunan Valin I&S; 2,0%<br />

Quelle: CISA 2014, Peter in der Heiden, MBI Stahl Tag 2014<br />

Neben Produktionskapazität und Anlagengröße, spielten auch Qualitätssicherung,<br />

Ressourceneffizienz, Umweltschutz und Arbeitssicherheit<br />

eine Rolle.<br />

Vor diesem Hintergrund sind marktkonforme und betriebswirtschaftlich<br />

sinnvolle Zusammenschlüsse chinesischer Stahlerzeuger<br />

einfacher geworden. Regierungsorganisationen auf allen Ebenen<br />

subventionieren weiterhin Betriebe, gewähren verbilligte Kredite<br />

und stellen Grundstücke, Wasser- und Energieversorgung sowie<br />

Transportkapazitäten zu vergünstigten Konditionen bereit. Die lukrative<br />

Belieferung lokaler Bau- und Infrastrukturprojekte,<br />

z. B. durch exklusive Abnahmevereinbarungen<br />

wie im Fall von<br />

Lingyuan Steel sei weiterhin ein Standbein<br />

vieler kleiner Unternehmen.<br />

Bei den Exporten sei der Einfluss Chinas<br />

auf Europa nach wie vor begrenzt; ein Großteil<br />

der chinesischen Stahlerzeugung werde<br />

neben China selbst von Nachbarn wie Japan<br />

und Korea absorbiert. Doch auch hierzulande habe die Zahl der<br />

Handelsstreitigkeiten in den vergangenen Monaten noch einmal<br />

zugenommen.<br />

Die EU-Kommission beschäftigt sich derzeit mit 32 Anti-Dumping<br />

und Anti-Subventionsverfahren – entweder als Erst- oder Folgeuntersuchung.<br />

In 22 Fällen sei China mitbeteiligt. Erstuntersuchungen<br />

wurden eingeleitet zu nichtrostenden korngerichtetem Blech. Bei<br />

Walzdraht, Rohrstücken, geschweißten Rohren und Verbindungselementen<br />

laufe eine Überprüfung. Einerseits habe die Zahl neu<br />

eingeleiteter Untersuchungen in den vergangenen Jahren stetig<br />

abgenommen: von 10 (2010) auf nur 6 (2013). Andererseits richteten<br />

sich aber zwei Drittel der im vergangenen Jahr gestarteten<br />

Unternehmen gegen Importe aus China. Ende Juli 2014 waren chi-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


14 K Steel International<br />

nesische Importe in 53 Produktgruppen von<br />

AD-Strafzöllen belegt. Bei Anti-Subventionsverfahren<br />

liegt die Zahl nur bei 3 (beschichtetes<br />

Papier, organisch beschichtete Bleche<br />

und Solarkollektoren).<br />

Wichtiger als Lieferungen von Band und<br />

Blech aus China seien indirekte Stahlimporte,<br />

vor allem im Bereich der Haushaltsgeräte.<br />

Da zudem ein Großteil der chinesischen<br />

Exporte durch Anti-Dumping-Maßnahmen<br />

nicht nach Europa gelange, finde dort die<br />

Verdrängung europäischen Stahls durch<br />

China eher auf Drittmärkten statt.<br />

Wird China das neue Japan?<br />

Während in der Heiden vor allem die Bedeutung<br />

der chinesischen Exporte beleuchtet<br />

hatte, ging MBI-Analytiker Matthias Huth in<br />

seinem Vortrag der Frage nach, ob China<br />

womöglich das neue Japan werden könnte.<br />

Ein Datenvergleich ergab: Auch Japan hatte<br />

rd. 30 Jahre lang (bis 1990) ein stürmisches<br />

BIP-Wachstum mit über 6 % pro Jahr verzeichnet.<br />

Eine expansive Geldpolitik und<br />

eine Währungsaufwertung habe zu massiven<br />

Kapitalzuflüssen, hohen Ersparnissen<br />

und boomenden Aktien- und Immobilienmärkten<br />

geführt. Zusammen mit einer<br />

lockeren Kreditvergabe hätten sich so Blasen<br />

gebildet, die beim Platzen in eine lang<br />

anhaltende Deflation mündeten.<br />

»Die Lage in China ist heute ähnlich wie<br />

damals in Japan – aber es gibt auch wichtige<br />

Unterschiede«, führte Huth aus. So sei zwar<br />

ein Anstieg bei Krediten zu beobachten<br />

gewesen, der auf künftige Probleme im<br />

Finanzsektor hinweisen könne. Insbesondere<br />

der Aktienmarkt habe sich aber nicht so<br />

dramatisch entwickelt wie seinerzeit in<br />

Japan. Insgesamt sei die Frage – auch wegen<br />

der von Referent in der Heiden schon<br />

beklagten schlechten Datenqualität – aber<br />

nicht abschließend zu beantworten. Dennoch<br />

sei mit Blick auf China insgesamt Vorsicht<br />

geboten. »Geschichte wiederholt sich<br />

nicht, aber sie reimt sich« – mit diesem Zitat<br />

von Mark Twain schloss Huth seine Ausführungen.<br />

/www.mbi-infosource.de<br />

(sm 141201409)<br />

L STEEL TICKER<br />

CHINAS STAHLEXPORTE<br />

KLETTERN WEITER<br />

London. Chinas Stahlunternehmen haben im<br />

ersten Halbjahr 2014 nicht nur mehr Stahl erzeugt<br />

als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, sie<br />

haben auch 9,5 Mill. t mehr exportiert. Nach<br />

Berechnungen des internationalen Marktforschungsunternehmens<br />

MEPS gingen rd. 60 % der<br />

zusätzlich produzierten Menge ins Ausland. Die<br />

Ausfuhren von Fertigflachstählen dürften von<br />

22,3 Mill. t auf 31,85 Mill. t geklettert sein.<br />

Der Löwenanteil aller Exporte ging an die<br />

bekannten Empfänger. 29 der 30 beliebtesten<br />

chinesischen Exportnationen haben 2014 steigende<br />

Einfuhren verzeichnet. Nur Singapur meldete<br />

einen minimalen Rückgang von 0,4 %.<br />

Stahl aus China ist gegenwärtig auf einigen<br />

internationalen Märkten sehr preiswert. Gleichwohl<br />

bleibt das meiste Material auf dem asiatischen<br />

Kontinent. (sm 141101338)<br />

CHINAS STAHLERZEUGER<br />

STEIGERN AUSFUHREN<br />

London. Die chinesischen Stahlunternehmen<br />

haben in den ersten vier Monaten des laufenden<br />

Jahres 2,7 % mehr Stahl erzeugt als im Vorjahr.<br />

Da die Binnennachfrage wegen sinkender Regierungsausgaben<br />

und hoher Lagerbestände nachgab,<br />

exportierten die Unternehmen rd. 50 % der<br />

zusätzlich produzierten Menge. Bei den Importen<br />

gab es indes kaum Veränderungen. Für die Stahlerzeuger<br />

rund um den Globus sind dies nach Einschätzung<br />

des britischen Marktforschungsunternehmens<br />

MEPS schlechte Nachrichten. Sie müssen<br />

sich auf einen größeren Preisdruck einstellen.<br />

China steigerte in den ersten drei Monaten<br />

2014 die Stahlexporte um 22 %. Allein die Ausfuhr<br />

von Fertigstählen kletterte von 15,4 auf<br />

18,8 Mill. t. Das sind fast 10 % der erzeugten<br />

192,3 Mill. t. Dabei exportieren die chinesischen<br />

Unternehmen immer mehr Fertigstähle nach<br />

Lateinamerika. Im April 2014 avancierte diese<br />

Region zum zweitwichtigsten Absatzmarkt nach<br />

Südkorea. In den ersten vier Monaten stiegen die<br />

Ausfuhren nach Angaben des lateinamerikanischen<br />

Stahlverbands Alacero im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 78 % auf 2,5 Mill. t. Weltweit exportierte<br />

China in diesem Zeitraum 23,3 Mill. t Fertigstähle<br />

und damit 33 % mehr als ein Jahr zuvor.<br />

Im April importierten die südamerikanischen<br />

Staaten 0,652 Mill. t Fertigstahl aus China – ein<br />

Plus von 43 %. Nur Südkorea orderte mit 1,1<br />

Mill. t mehr im Reich der Mitte. Im ersten Quartal<br />

des Jahres erhöhten sich Chinas Exporte nach<br />

Lateinamerika sogar um 95 %. Der wegen der<br />

chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten saisonal<br />

übliche Geschäftsrückgang war ausgeblieben.<br />

Brasilien stockte von Januar bis April die Orders<br />

in China um 193 % auf, dicht gefolgt von Mexiko<br />

mit einem Plus von 144 %. Paraguay und Argentinien<br />

verdreifachten sogar ihre Einfuhren aus<br />

China. (sm 14080955)<br />

EXPERTEN FORDERN<br />

FRISCHEN WIND FÜR<br />

CHINAS STAHLINDUSTRIE<br />

London. Die chinesische Stahlindustrie ist in<br />

einer schlechten Verfassung. Die riesigen Fabriken<br />

des Landes erzeugen viel mehr Stahl, als der Inlandsmarkt<br />

aufnehmen kann. Neue Infrastrukturprojekte<br />

und steigende Exporte sollen die Industrie<br />

nun retten. Dies wird nach Einschätzung der<br />

britischen MEPS International Ltd aber nicht<br />

gelingen.<br />

Experten gehen davon aus, dass Chinas Wirtschaft<br />

in diesem und im nächsten Jahr nur noch<br />

zwischen 7 % und 7,5 % wachsen wird. Eine<br />

Katastrophe für ein Land, das wesentlich mehr<br />

gewohnt ist. Da der Immobilienmarkt bereits<br />

schwächelt, sind die Stahlpreise im Keller. Gewinne<br />

erwirtschaften nur noch die wenigsten Stahlerzeuger.<br />

Sie müssen außerdem viel Geld in den<br />

Umweltschutz investieren. MEPS plädiert für eine<br />

radikale Reform. Es sei wesentlich vernünftiger,<br />

Arbeitsplätze in neuen und wachsenden Bereichen<br />

der chinesischen Industrie zu schaffen, als sie in<br />

ineffizienten Stahlwerken zu konservieren.<br />

(sm 140901091)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 15<br />

Nur leichte Erholung erwartet<br />

Brüssel. Die Nachfrage nach Stahlprodukten in der Europäischen Union wird aktuellen Schätzungen zufolge<br />

im laufenden und im kommenden Jahr langsamer steigen, als bislang erwartet.<br />

Der europäische Stahlverband EUROFER<br />

rechnet jetzt nur noch mit Zuwächsen um<br />

jeweils 2,6 %. Vor wenigen Monaten hatte<br />

die Branche für 2014 noch ein Plus von<br />

3,7 % und für 2015 einen Anstieg um 3,0 %<br />

in Aussicht gestellt. Als Gründe nennt der<br />

Verband die nur verhaltene Wirtschaftsdynamik<br />

in der Union und die anhaltend hohen<br />

Importe aus Drittländern, die die Gewinnmargen<br />

der Stahlerzeuger stark belasten.<br />

Im laufenden Jahr entwickelte sich die<br />

Wirtschaft in der EU nur langsam. Vor allem<br />

das zweite Quartal enttäuschte. Das Wachstum<br />

entstand nicht aus einer anziehenden<br />

Binnennachfrage, sondern resultierte aus<br />

steigenden Exporten. Im dritten Quartal verschlechterten<br />

sich die Rahmenbedingungen<br />

noch weiter. Politische Unruhen und Befürchtungen<br />

über die Auswirkungen der von<br />

Russland ausgesprochenen Handelsbeschränkungen<br />

drückten die Stimmung im<br />

Markt. Abgesehen davon dürften vermutlich<br />

die schwächelnden Wirtschaften in<br />

Frankreich und Italien die Erholung in der<br />

Union empfindlich lähmen. Schließlich<br />

schränkte auch das geringere Wachstum in<br />

den großen Schwellenländern die Ausfuhrmöglichkeiten<br />

der Europäer ein.<br />

Die Stahl einsetzenden Industrien produzierten<br />

von April bis Ende Juni außerdem<br />

weniger. Das im ersten Quartal gesehene<br />

Wachstum beruhte nach Angaben von Axel<br />

Eggert, Generaldirektor des europäischen<br />

Stahlverbands, vor allem auf einem Basiseffekt.<br />

Aktuelle Daten und Kennzahlen würden<br />

zeigen, dass es den meisten Bereichen<br />

an Schwung fehle. Es gebe nur wenig Unternehmen,<br />

die steigende Auftragseingänge,<br />

höhere Produktionszahlen und eine<br />

bessere Auslastung der Kapazitäten meldeten.<br />

»Wir rechnen 2014 mit einem Anstieg<br />

der Erzeugung um 2,3 %«, sagte Eggert. Im<br />

kommenden Jahr werde das Wachstum<br />

nicht wesentlich höher ausfallen, sich aber<br />

gleichmäßiger über das Jahr und auf die<br />

verschiedenen Branchen verteilen.<br />

Die europäische Nachfrage nach Stahl<br />

wuchs im zweiten Quartal 2014 auf Jahressicht<br />

nur noch um 4,4 %. Von diesem An -<br />

stieg profitierten aber nur die Importeure,<br />

die im selben Zeitraum 26 % mehr Ware<br />

lieferten als im Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren<br />

von Langprodukten kletterten sogar<br />

um 49 %.<br />

Der ausführliche Marktausblick des Stahlverbandes<br />

EUROFER (»Economic and Steel<br />

Market Outlook 2014 – 2015« vom 30. Oktober<br />

2014) ist im Internet zu finden.<br />

www.eurofer.be (sm 141201495)<br />

/


16 K Steel International<br />

Innovationstreiber Automobil<br />

Flachstahlhersteller in Europa positionieren sich durch innovative<br />

Produktentwicklungen<br />

Frankfurt / Main (mh). Flachstahlproduzenten stehen, wie die<br />

Stahlbranche in Europa insgesamt, vor einer ganzen Reihe von<br />

Herausforderungen. Zu schaffen machen u. a. steigende Importe, energiepolitische<br />

Rahmenbedingungen und der Wettbewerb mit alternativen<br />

Werkstoffen. Als Antwort entwickeln die Stahlhersteller neue Produkte<br />

noch näher an den Bedürfnissen ihrer großen Abnehmer – wie<br />

beispielsweise den Automobilherstellern.<br />

95 g – mehr Kohlendioxid dürfen Neuwagen<br />

ab 2020 pro Kilometer im Schnitt<br />

nicht mehr ausstoßen. Diese EU-Vorgabe<br />

dürfte ziemlich weit oben auf der Liste der<br />

Themen stehen, die der Automobilbranche<br />

in Europa derzeit Kopfzerbrechen bereiten.<br />

Denn um dieses Ziel zu erreichen, müssen<br />

die Pkw-Konstrukteure neue Wege gehen<br />

und sich auf neue Technologien, neue Werkstoffe,<br />

neue Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse<br />

einstellen.<br />

Dass ihnen auf diesem Weg Flachstahlhersteller<br />

als bedeutende Werkstofflieferanten<br />

helfen, machte Dr. Sebastian Bross,<br />

einer der Geschäftsführer der Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH (SZFG), auf dem MBI Stahl<br />

Tag Ende September in Frankfurt deutlich.<br />

Herausforderndes Marktumfeld<br />

Anhand des sogenannten »Fünf-Kräfte-<br />

Modells«, einer Branchenstrukturanalyse<br />

des US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers<br />

Michael E. Porter, stellte der Salzgitter-Manager<br />

die schwierige Position der<br />

Stahlhersteller in Europa insgesamt dar.<br />

So sehen sich die Stahlproduzenten mit<br />

den starken Verhandlungspositionen so -<br />

wohl auf der Abnehmerseite, durch große<br />

Automobilhersteller und Distributeure, als<br />

auch auf der Lieferantenseite, durch konsolidierte<br />

Rohstoffkonzerne, konfrontiert.<br />

Weiterer Druck auf die Branche wird in Teilmärkten<br />

durch Substitutionswerkstoffe wie<br />

Alumi nium oder CFK ausgeübt. Im globalen<br />

Kontext führen Importe aus Fernost und<br />

den Schwarzmeeranrainerstaaten ebenfalls<br />

zu Herausforderungen, die gleichwohl<br />

durch geringe Sozial- und Umweltstandards<br />

in diesen Regionen begründet sind.<br />

Die politischen Rahmenbedingen, die<br />

hauptsächlich die EU setzt, wirken gleichfalls<br />

negativ auf die Wettbewerbsposition<br />

der europäischen Stahlhersteller ein. Allen<br />

voran sind hierbei die CO 2<br />

-Zertifikate und<br />

die politisch stark beeinflussten Energiepreise<br />

zu nennen. Widersinnig wirkt diese<br />

Gesetzgebung gerade dann, wenn aus den<br />

genannten Rahmen bindungen heraus<br />

Drittlandimporte gefördert werden, die<br />

zum einen im Herstellungsverfahren deutlich<br />

mehr CO 2<br />

emittieren als auch auf dem<br />

langen Transportweg einen offensichtlich<br />

größeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.<br />

Prognose: Stahlnachfrage 2014/2015 mit leichter Erholung<br />

250<br />

Marktversorgung EU-28<br />

120<br />

Entwicklung der Marktversorgung Walzstahl<br />

in ausgewählten Ländern der EU-28 (2006=100)<br />

Mill. t/a<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

(141201430/1)<br />

194 203 187<br />

2006<br />

122<br />

149 158 142 141<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

Eurofer Konjunkturkommission, Juli 2014<br />

146 151<br />

+4% +3%<br />

2014 f 2015 f<br />

Index (2006=100)<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

2006<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

EU-28<br />

Italien<br />

Spanien<br />

WV Stahl<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014 f 2015 f<br />

Quelle: MBI Stahl Tag 2014, Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 17<br />

Wettbewerbsfähig durch Prozessinnovation<br />

und Investitionen<br />

Weiterhin Toplieferant der Automobilkonzerne<br />

zu bleiben, das schafft man nicht mit<br />

Standardprodukten. Dazu braucht es Ideen,<br />

neue Ansätze, neue Technologien. Genau<br />

diesen Weg eigener Entwicklungen, maßgeschneidert<br />

für die Bedürfnisse der Automobilproduzenten,<br />

hat Salzgitter Flachstahl<br />

beschritten.<br />

Eine der wichtigsten Innovationen für das<br />

Unternehmen mit großem Potenzial ist das<br />

neue Bandgießverfahren »Belt Cast Technology«<br />

(BCT ® ). In Zusammenarbeit mit SMS<br />

Siemag AG und der TU Clausthal wurde<br />

dieses Stahlgießverfahren entwickelt, das<br />

weitaus weniger Energie als bisher benötigt.<br />

Gleichzeitig bietet es die Perspektive, eine<br />

ganz neue Generation von Stahlwerkstoffen<br />

– sogenannte HSD ® -Stähle (High Strength<br />

and Ductility) – zu produzieren, die bei ihrer<br />

Anwendung in Leichtbaukon struktionen,<br />

z. B. im Automobil, ebenfalls zur Energieeinsparung<br />

beitragen können.<br />

Aber auch in die heutigen Anlagen wird<br />

kräftig weiter investiert, um dem Kunden<br />

beste Lösungen bieten oder Kosten zu reduzieren.<br />

Allein bei der Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH werden kurzfristig über 100 Mill. €<br />

in den Standort im niedersächsischen Salzgitter<br />

investiert. Dass diese Investitionen<br />

keine Eintagsfliege sind, beweist zum einen<br />

der Neubau von Großaggregaten wie dem<br />

Kraftwerk in jüngster Vergangenheit als<br />

auch die zukunftsweisende Investitionsstrategie,<br />

betonte Bross.<br />

Hightech-Stähle für den<br />

Automobilbau<br />

Die HSD-Stähle, die sich durch hohe Festigkeiten<br />

bei gleichzeitig guter Verformbarkeit<br />

auszeichnen und eine Gewichtsreduktion<br />

eines Automobilbauteils um bis zu 38 %<br />

ermöglichen, sind eine wichtige Produktentwicklung,<br />

die auf die Bedürfnisse der Automobilproduzenten<br />

hin konzipiert wurden.<br />

Zur Herstellung dieses hochinnovativen<br />

Werkstoffes wird die einzigartige BCT-Anlage<br />

benötigt. Hier greifen Prozess-und<br />

Produkt entwicklung un mittelbar ineinander,<br />

so Bross.<br />

Ein weiteres Produkt mit dem Salzgitter<br />

im Automobilbau punktet, sind die bainitischen<br />

Stähle, die herausragende Eigenschaften<br />

für Fahrwerksbauteile bieten.<br />

Europäische Stahlindustrie: Fünf-Kräfte-Modell<br />

Verhandlungsstärke<br />

Lieferanten<br />

extrem starke Position<br />

der Rohstoffkonzerne<br />

Energiepreise z. T.<br />

politisch geprägt<br />

(141201430/2)<br />

Geschätzt wird diese Stahlfamilie von den<br />

Pkw-Bauern hauptsächlich wegen ihrer sehr<br />

guten Um formeigenschaften und unproblematischen<br />

Schweißeigenschaften. Darüber<br />

hinaus spielt die hohe Dauerfestigkeit, die<br />

der bainitische Stahl bietet, bei Fahrwerksbauteilen<br />

eine gewichtige Rolle.<br />

Dass man die Entwicklung des Automobils<br />

ganzheitlich begleitet, wird durch die<br />

Produktinnovation StronSal ® gezeigt, die<br />

speziell in sogenannten Außenhautteilen<br />

wie Motorhaube oder Kotflügel Anwendung<br />

findet. Es wird also viel unternommen,<br />

um ein gefragter Partner der Automobilkonzerne<br />

zu sein.<br />

Automobilhersteller und Flachstahlproduzenten<br />

sind wichtige Partner<br />

Will man die Anstrengungen verstehen, die<br />

Salzgitter Flachstahl unternimmt, um für<br />

die Automobilhersteller Werkstofflieferant<br />

Nr. 1 zu bleiben, muss man sich die Bedeutung<br />

der Automobilisten für die Branche<br />

vor Augen führen. Denn der Anteil der<br />

Flachstahlproduktion der laut Eurofer, dem<br />

europäischen Verband der Stahlhersteller,<br />

pro Jahr direkt an die Fahrzeugproduzenten<br />

in Europa geliefert wird pendelt seit Jahren<br />

sehr stabil um 45 %. Konzernintern sind<br />

bei Salzgitter Flachstahl die Anteile sogar<br />

Bedrohung durch neue Anbieter<br />

Importe aus Asien, Schwarzes Meer<br />

neue Anbieter mit Produktion/Distribution<br />

in EU (Posco, NLMK, Severstal)<br />

Rivalität bestehender Wettbewerber-<br />

<br />

Konsolidierte Konzerne mit Skalen-<br />

effekten (AM, Tata, New SSAB)<br />

Primat der Kapazitätsauslastung<br />

Kostenreduzierung ist<br />

Branchenstandard<br />

weiterhin Investitionen in die<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Bedrohung durch Ersatzprodukte<br />

AHSS, UHSS (z. B. AlSi)<br />

Aluminium, CFK, GFK<br />

Verhandlungsstärke<br />

Kunden<br />

sehr starke OEMs<br />

steigende Macht des<br />

konsolidierten<br />

Distributionssektors<br />

Quelle: MBI Stahl Tag 2014, Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl GmbH<br />

noch höher. Über 60 % der insgesamt<br />

3,2 Mill. t Flachstahl, die das Unternehmen<br />

im Geschäftsjahr 2013 abgesetzt hat, gingen<br />

in den Bereich Automotive, erläuterte<br />

Bross. Gefochten wird also um jeden Prozentpunkt<br />

Marktanteil – dabei sind die konjunkturellen<br />

Eckdaten für Flachstahlhersteller<br />

gegenwärtig auch noch sehr schwierig.<br />

Gleichwohl bleibt für die Automobilhersteller<br />

Stahl der Werkstoff Nummer eins. Die<br />

Gründe hierfür sind vielfältig. So bietet Stahl<br />

nach wie vor das stärkste Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Um diesen wirtschaftlich entscheidenden<br />

Werkstoffvorteil zu verteidigen,<br />

arbeitet die ganze Industrie ständig an Prozess-<br />

und Produktinnovationen. Aber auch<br />

unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtet ist<br />

Stahl führend, so Bross weiter. Hierzu führt<br />

er zum einen die 100%ige Recyclingfähigkeit<br />

von Stahl ins Feld. Aber auch in der<br />

ganzheitlichen Lebenszyklusbetrachtung, in<br />

der man die CO 2<br />

-Emmissionen durch das<br />

Herstellungsverfahren und die Nutzungsphase<br />

betrachtet, stellt Stahl die Alternativwerkstoffe<br />

wie Aluminium in den Schatten.<br />

Eigentlich gute Ausgangslage<br />

für die Stahlindustrie<br />

Laut dem Salzgitter-Manager bestehen trotz<br />

aller Schwierigkeiten auch für europäische<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


18 K Steel International<br />

Stahlhersteller eigentlich beste Chancen im<br />

globalen Wettbewerb. »Wir haben einen<br />

Know-how-Vorsprung – aber das ist nicht<br />

das Entscheidende«, so Bross. Da die modernsten<br />

Anlagen zur Stahlerzeugung zurzeit<br />

in China stehen, sei davon auszugehen,<br />

dass dieser Vorsprung bald nivelliert sei. Der<br />

tatsächliche, schwer aufzuholende Vorteil,<br />

den die europäische und insbesondere die<br />

deutsche Industrie aufzuweisen habe, sei<br />

die enge Verzahnung innerhalb der Wertschöpfungskette,<br />

beispielsweise die direkten<br />

Gespräche und Kooperationen, die es zwischen<br />

Salzgitter Flachstahl und den Kunden<br />

gebe. »Das haben wir nirgendwo anders«,<br />

so Bross.<br />

Ein Zeichen für die Attraktivität des Standorts<br />

Deutschland sei, dass die großen Automobilkonzerne<br />

weiterhin investierten. Der<br />

Automobilmarkt, so Bross, sei ein Wachstumsmarkt<br />

und werde es mittelfristig auch<br />

bleiben.<br />

www.salzgitter-flachstahl.de<br />

/<br />

(sm 141201430)<br />

L STEEL TICKER<br />

TUBERÍAS PROCARSA ORDERT<br />

KOMPLETTES ROHRWERK<br />

Göppingen. Innerhalb weniger Monate hat<br />

Schuler den zweiten Großauftrag zur Lieferung<br />

einer Spiralrohranlage erhalten. Er stammt von<br />

einem der führenden lateinamerikanischen Hersteller<br />

von Stahlrohren: Tuberías Procarsa mit<br />

Hauptsitz im Monclova (Mexiko), ein Tochterunternehmen<br />

des mexikanischen Stahlherstellers<br />

Industrias CH. Erst im März hatte Group Five Pipe<br />

Saudi Ltd. einen Großauftrag über eine nahezu<br />

identische Anlage erteilt.<br />

Tuberías Procarsa wird auf der Offline-Spiralrohranlage<br />

von Schuler Großrohre mit einem<br />

Durchmesser von 508 bis 2.235 mm (20 bis 88“)<br />

und einer Länge von 12 bis 24,4 m produzieren.<br />

Sie kommen beim Bau von Pipelines zur Öl- und<br />

Gasbeförderung zum Einsatz. Ausgangsmaterial<br />

der Großrohre ist ein auf Coil gewickeltes, bis zu<br />

25,4 mm dickes Blechband aus hochwertigem<br />

Stahl (bis zu X100), das die Spiralrohranlage zum<br />

gewünschten Rohrdurchmesser formt und mittels<br />

Heftschweißen verbindet. Anschließend wird das<br />

Rohr auf einem separaten Schweißstand unter<br />

Pulver fertig geschweißt.<br />

Auf einer Länge von über 450 m wird das Rohrwerk<br />

darüber hinaus verschiedene Vorrichtungen<br />

zur Prüfung der Großrohre gemäß API-Norm umfassen.<br />

Dabei kommen Ultraschall, Röntgenstrahlen<br />

und Wasserdruck zum Einsatz. Die Produktionskapazitäten<br />

von Tuberías Procarsa erhöhen<br />

sich durch die Schuler-Anlage um 220.000 t/a.<br />

(sm 141101360)<br />

19. Handelsblatt Jahrestagung<br />

Stahlmarkt 2015<br />

26. und 27. Februar 2015,<br />

Radisson Blu Scandinavia Hotel, Düsseldorf<br />

GOTHE EDELSTAHL<br />

TREFFEN SIE:<br />

Produzenten, Distributoren,<br />

Händler, Einkäufer sowie die Stahl<br />

verarbeitende Industrie.<br />

Weitere Informationen zum Branchentreff unter:<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

<br />

<br />

<br />

Info-Telefon:<br />

Murat Öncü, 02 11.96 86 – 35 96<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 19<br />

Hoffnungsschimmer für die Stahlindustrie<br />

in Europa und in den USA<br />

Schweizer Bank mahnt aber wegen Chinas Exporten zur Vorsicht<br />

Zürich. Die Lage für die globale Stahlindustrie bleibt nach wie vor<br />

herausfordernd. Die allgemeine Nachfrageschwäche, die vor allem in China<br />

zu beobachten ist, und die hohen Überkapazitäten lassen die Branchenexperten<br />

der Schweizer Großbank UBS weiterhin sehr auf der Hut sein.<br />

In einem etwas positiveren Licht als bisher sehen sie allerdings die<br />

Entwicklung in Europa. Mit Verweis auf den makroökonomisch bedingten<br />

Käufermarkt bleiben sie zudem bei ihrer optimistischen Einschätzung für<br />

die USA.<br />

Die Verfassung der südamerikanischen<br />

Stahlindustrie beurteilt die Bank wegen der<br />

schwächelnden Wirtschaften weiterhin vorsichtig.<br />

Sie rechnet dort im kommenden Jahr<br />

mit einem anhaltenden Rückgang der Nachfrage.<br />

Auch für China findet UBS keine positiven<br />

Worte, da die deutliche Überproduktion<br />

und steigende internationale Schutzmaßnahmen<br />

das lokale Erzeugungswachstum<br />

aller Voraussicht nach belasten werden.<br />

Die Stahlexperten sind überzeugt davon,<br />

dass sich die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

in China, Europa, Südamerika<br />

und Japan weiter verschlechtern. Zu den<br />

Gründen zählen der Nachfrageausfall und<br />

die Sanktionen aufgrund des Konfliktes zwischen<br />

Russland und der Ukraine sowie die<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen im<br />

Nahen Osten. In diesen Regionen wurden<br />

die Investitionen bereits gedrosselt und die<br />

Nachfrage nach Stahlprodukten ist rückläufig.<br />

Außerdem leiden weiterhin alle Stahlerzeuger,<br />

vor allem die asiatischen, unter<br />

einem hohen Lieferdruck. So haben Chinas<br />

Stahlexporte bereits ein Allzeithoch erreicht.<br />

UBS schätzt, dass die sichtbare Nachfrage in<br />

China im laufenden Jahr um 1 % sinkt, im<br />

Jahr 2015 aber um 2,5 % steigt.<br />

Wegen dieser ungünstigen globalen Rahmenbedingungen<br />

gehen positive Entwicklungen<br />

in der Wahrnehmung unter. Ein Beispiel<br />

sind sinkende Preise für Eisenerz, die<br />

aus dem harten Wettbewerb von Minengesellschaften<br />

resultieren. Viele Stahlerzeuger<br />

könnten so ihre Rohstoffkosten senken und<br />

die Gewinnmargen steigern.<br />

Staaten wehren sich gegen<br />

Importe aus China<br />

Etwas mehr Beachtung findet der steigende<br />

Protektionismus in der Branche. Vor allem<br />

die USA, Europa und auch asiatische Staaten,<br />

wie beispielsweise Malaysia, wehren<br />

sich verstärkt mit Antidumpingmaßnahmen<br />

gegen die Stahlschwemmen aus China und<br />

Südkorea. Dies könnte sich schon bald positiv<br />

auf die Gewinne der heimischen Erzeuger<br />

auswirken. Für die Exportnationen China,<br />

Südkorea und Russland sei es allerdings<br />

ein Rückschlag, der die Kapazitätsauslastung<br />

reduzieren werde. UBS rechnet in China<br />

mit einem Rückgang um drei bis vier<br />

Prozentpunkte und einer um 30 bis 40<br />

Mill. t geringeren Erzeugung pro Jahr.<br />

Die taumelnden Wirtschaften in Südamerika<br />

und die Unruhen in den GUS-Staaten<br />

bleiben nicht ohne Folgen. UBS sieht 2014<br />

nur noch einen Anstieg der globalen Rohstahlerzeugung<br />

um 1,8 % auf 1,644 Mrd. t.<br />

Ursprünglich war sie von einem Plus von<br />

2,6 % ausgegangen. Treiber der Entwicklung<br />

sind China, Asien, Europa und Nordamerika.<br />

In Asien dürfte der sichtbare Rohstahleinsatz<br />

sogar einen Höhepunkt erreichen.<br />

Außerdem schraubt die Bank ihre Erwartung<br />

für den Auslastungsgrad der weltweiten<br />

Rohstahlerzeugungskapazitäten um<br />

einen Prozentpunkt auf 76 % herunter. Auf<br />

diesem Niveau verfüge kein Stahlerzeuger<br />

mehr über Preissetzungsmacht, heißt es.<br />

Rohstahlerzeugung klettert<br />

immer weiter<br />

Für das kommende Jahr ist die Bank etwas<br />

optimistischer gestimmt. Sie glaubt weiterhin<br />

daran, dass die weltweite Rohstahlerzeugung<br />

um 3,1 % auf 1,7 Mrd. t wächst.<br />

Ursächlich hierfür ist ein erwartetes Plus in<br />

fast allen Regionen der Welt, vor allem aber<br />

in Nordamerika, Europa und Indien. Dem<br />

stehen aber Rückgänge in Südamerika und<br />

in den GUS-Staaten gegenüber. Die Auslastung<br />

der Kapazitäten soll um zwei Prozentpunkte<br />

auf 78 % steigen. Bei einer weiteren<br />

Abwertung der europäischen Gemeinschaftswährung<br />

gegenüber dem US-Dollar<br />

und verstärkten Antidumpingmaßnahmen<br />

könnten die Einfuhren in die EU um 5 bis<br />

6 Mill. t sinken und die Rohstahlerzeugung<br />

um 5,3 % steigen.<br />

Im Jahr 2016 mausert sich die Rohstahlerzeugung<br />

laut UBS um 1,7 % auf 1,72 Mrd. t<br />

und erhöht die Auslastung der Anlagen auf<br />

79 %. Im darauffolgenden Jahr könnte die<br />

Erzeugung auf 1,8 % steigen. Da sich der in<br />

China Anfang 2014 eingeleitete Kapazitätsabbau<br />

langsam auswirken dürfte, sollte der<br />

Auslastungsgrad der verbleibenden Anlagen<br />

auf 81 % klettern. Damit verbessert sich die<br />

Preissetzungsmacht der Stahlerzeuger wieder<br />

etwas.<br />

Etwas unsicher sind die Stahlexperten mit<br />

Blick auf die weitere Entwicklung in China.<br />

Entweder reduzieren die Stahlerzeuger die<br />

Kapazitäten noch weiter oder sie entscheiden<br />

sich aus sozialen Gründen dagegen, um<br />

den Abbau von Arbeitsplätzen zu vermeiden.<br />

(sm 141201452)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


20 K Steel International<br />

Umtriebiger Investor setzt Einkaufstour<br />

in Europa fort<br />

Tata Steel verhandelt mit Garry Klesch über das europäische<br />

Langproduktegeschäft<br />

Mumbai (kibi). Die Tata Steel Group will ihre Kräfte bündeln und sich<br />

künftig auf die Erzeugung von Bandstahlprodukten konzentrieren. Mit dem<br />

US-Investor Garry Klesch ist möglicherweise schon ein Käufer für das zur<br />

Veräußerung bestimmte Langstahlgeschäft gefunden. Münden die<br />

exklusiven Verhandlungen in ein positives Ergebnis, könnte der Vertrag<br />

bereits in der ersten Jahreshälfte 2015 in trockenen Tüchern sein.<br />

im Schatzministerium. Nach einer kurzen<br />

Auszeit heuerte er anschließend bei Unternehmen<br />

an, die im Finanzgeschäft tätig<br />

waren.<br />

Im Jahr 1983 gründete Klesch sein erstes<br />

Unternehmen, die Quadrex Holdings, die<br />

zunächst als Investmentbank sehr erfolgreich<br />

war, dann aber nach dem Börsencrash<br />

im Jahr 1987 unterging.<br />

Der Gründer und Vorstandsvorsitzende<br />

der in der Schweiz angesiedelten Klesch<br />

Group macht sich bereits vor Ort ein genaues<br />

Bild von der Sparte Long Products Europe<br />

und dem dazugehörigen Vertrieb mit insgesamt<br />

6.500 Beschäftigten.<br />

Mitte Oktober hatte Tata Steel einer intensiven<br />

Buch- und Unternehmensprüfung so -<br />

wie Verkaufsverhandlungen zugestimmt.<br />

Diese Absichtserklärung betrifft mehrere<br />

britische Unternehmen, darunter das Stahlwerk<br />

Scunthorpe, Walzwerke in Teesside<br />

und Schottland, einen Fertigungsbetrieb in<br />

Workington, ein Bahnberatungsunternehmen<br />

in York sowie Niederlassungen in<br />

Frankreich und Deutschland. Tata Steel<br />

beschäftigt europaweit 30.500 Mitarbeiter,<br />

davon 17.500 in Großbritannien.<br />

Garry Klesch ist in der Industrie kein<br />

Un bekannter. Seit Jahren kauft der 1947<br />

geborene Investor Unternehmen wie<br />

Aegon, Alcan, Deutsche Telekom, Dynegy<br />

und Arkema kleinere Geschäftseinheiten ab,<br />

um diese langfristig in seinem Bestand zu<br />

halten. Seine Schweizer Holding tätigte<br />

1993 mit dem niederländischen Fahrzeughersteller<br />

DAF die erste Akquisition. Gegenwärtig<br />

ist Klesch auf die Produktion und den<br />

Handel von Metallen, Chemikalien und Öl<br />

spezialisiert. Das in Genf ansässige Unternehmen<br />

setzt mit über 2.000 Mitarbeitern in<br />

17 Ländern mehr als 5 Mrd. € pro Jahr um.<br />

Im Langstahlgeschäft kennt sich der agile<br />

Investor seit seinem 2013 erfolgten Einstieg<br />

beim italienischen Spezialstahlerzeuger Leali<br />

Steel bereits gut aus. Zu diesem Unternehmen<br />

gehören zwei Werke in Norditalien, die<br />

zusammen über eine Kapazität von 700.000 t<br />

verfügen, und eine Kaltwalzlinie in Odolo.<br />

Am Langproduktegeschäft von Tata Steel<br />

»<br />

Wir haben für diesen Prozess<br />

keine Killer-App. Wir machen<br />

aber viele kleine Schritte,<br />

die letztendlich die Performance<br />

verbessern.<br />

reizen den Investor vor allem die Spezialprofile.<br />

»Dieses Angebot passt sehr gut zu uns«,<br />

sagte Klesch. Durch eine noch intensivere<br />

Nähe zum Kunden will er den Service weiter<br />

verbessern und sich von den Wettbewerbern<br />

absetzen. Außerdem plant der Manager Einsparungen<br />

beim Einkauf von Eisenerz und<br />

Kokskohle.<br />

Seine berufliche Karriere startete Klesch<br />

mit einem Politikstudium an einer privaten<br />

Universität des Jesuitenordens in der Nähe<br />

seiner Heimatstadt Cleveland / Ohio. Nach<br />

der ersten Anstellung beim US-Broker Paine<br />

Webber arbeitete sich Klesch beim Investmentbanker<br />

McDonald & Company innerhalb<br />

von nur sechs Jahren zum Partner hoch.<br />

In den kommenden drei Jahren diente er der<br />

US-Regierung unter Präsident Gerald Ford<br />

Klein, aber fein<br />

Für Klesch gehört die Restrukturierung seiner<br />

Akquisitionen zum normalen Alltagsgeschäft.<br />

Der Jesuitenschüler ist nämlich überzeugt<br />

davon, dass er die Geschäfte künftig<br />

besser managen kann als ihre bisherigen<br />

Eigentümer. »Wenn Konzerne große Portfolios<br />

optimieren, vernachlässigen sie einzelne<br />

Bestandteile«, sagte Klesch. In dieser<br />

Ausgangslage sieht er seine Chance. Der<br />

Investor kümmert sich nicht um das große<br />

Ganze, sondern nur um einen kleinen Teil.<br />

Diesen Bereich schaut er sich isoliert an und<br />

schöpft das Verbesserungspotenzial aus.<br />

Branchenkenner bezeichnen ihn gerne als<br />

erfolgreichen Sanierer, der seinen Zukäufen<br />

zu neuem Glanz verhilft.<br />

Mit dem geplanten Kauf des Tata-<br />

Langstahlgeschäfts fühlt sich der US-Investor<br />

nicht ausgelastet. Aktuell verhandelt er<br />

mit fast allen großen Ölgesellschaften über<br />

weitere Raffinerien in Europa. Auch in diesem<br />

Bereich ist der Unternehmer sehr aktiv.<br />

Nachdem er Shell 2010 eine Erdölverarbeitung<br />

im holsteinischen Heide abgekauft<br />

hatte, erwarb er im Juli dieses Jahres von der<br />

US-Gesellschaft Murco Petroleum die he runtergewirtschaftete<br />

Raffinerie Milford Haven<br />

in Wales für einen sehr geringen Kaufpreis.<br />

Verhandlungen mit<br />

Ölgesellschaften<br />

Die Erfolgsaussichten für weitere Schnäppchen<br />

sind gut. Viele Erdölkonzerne klagen<br />

über eine nachlassende Nachfrage, Überka-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 21<br />

pazitäten, hohe Kosten und rückläufige Verkaufspreise.<br />

Sie wären froh, wenn sie die ein<br />

oder andere Raffinerie loswerden und ihre<br />

Ressourcen auf die Suche und Förderung<br />

von Erdöl konzentrieren könnten.<br />

Auf welchen Preis sich Klesch und Tata<br />

Steel für das Langstahlgeschäft einigen,<br />

steht noch nicht fest. Gegenwärtig erholt<br />

sich Tata Steel, ebenso wie viele andere<br />

Stahlerzeuger, von einer der wirtschaftlich<br />

schwierigsten Phasen, die im Jahr 2007<br />

begann und die konjunkturelle Entwicklung<br />

in Europa extrem belastete.<br />

Künftig will das indisch-britische Unternehmen<br />

seinen Kunden ein fokussiertes<br />

Produktportfolio bieten. »Wir haben be -<br />

schlossen, unsere Ressourcen in der Hauptsache<br />

auf unser Geschäft für Bandstahlprodukte<br />

zu konzentrieren, bei dem wir europaweit<br />

über größere Produktions- und Technologiesynergien<br />

verfügen«, sagte Karl<br />

Köhler, Chief Executive Officer von Tata<br />

Steel Europe. Ziel sei es, in Großbritannien<br />

ein nachhaltig gesichertes Geschäft aufzubauen<br />

und das Engagement auf dem europäischen<br />

Festland weiterzuentwickeln.<br />

(sm 141201448)<br />

L STEEL TICKER<br />

WORLDSTEEL FORDERT<br />

CHAMPIONS HERAUS<br />

Brüssel. Die internationale Stahlindustrie sucht<br />

zum neunten Mal ihre kreativsten Köpfe. Die Entscheidung<br />

fällt am 11. Februar 2015 in der belgischen<br />

Hauptstadt. Den Gewinnern des vom Weltstahlverbands<br />

worldsteel veranstalteten Online-<br />

Wettkampfs winken Urkunden, Pokale und Geldpreise.<br />

Bereits am 19. November 2014 stellten die<br />

Teilnehmer der »steelChallenge-9« in regionalen<br />

Vorausscheidungen ihr Können unter Beweis. Sie<br />

mussten innerhalb von 24 Stunden mit den<br />

Online-Simulationsprogrammen des Stahlverbands<br />

eine bestimmte Stahlgüte so günstig wie<br />

möglich herstellen.<br />

www.steeluniversity.org<br />

/<br />

(sm 141201484)<br />

ERFOLGREICHES JAHR NACH<br />

ÜBERNAHME DURCH WISCO<br />

Duisburg. WISCO Tailored Blanks, Hersteller<br />

innovativer, maßgeschneiderter Leichtbaulösungen<br />

für die Automobilindustrie, feierte Anfang<br />

August das erste Jahr nach der Übernahme durch<br />

die Wuhan Iron and Steel Group (WISCO) Corporation.<br />

Das Unternehmen ist einer der größten<br />

Stahlhersteller weltweit mit Sitz in Wuhan, China.<br />

Im Zuge einer Portfoliooptimierung hatte<br />

Thyssen Krupp im Mai 2011 den Verkauf der Tailored-Blanks-Gruppe<br />

beschlossen. Im Rahmen<br />

einer Best-Owner-Vereinbarung wurde der Erhalt<br />

des Produktionsstandortes Duisburg mit rd. 300<br />

Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre sowie<br />

die kontinuierliche, strategische Weiterentwicklung<br />

der Geschäftstätigkeiten abgesichert.<br />

Ein Jahr nach dem Unternehmensverkauf<br />

zogen alle Beteiligten ein positives Fazit: »Wir<br />

blicken auf ein spannendes und erfolgreiches Jahr<br />

zurück. Mit der Wuhan Iron and Steel (Group)<br />

Corporation als unserem Mutterkonzern haben<br />

wir alle Möglichkeiten, neue Produkt- und Geschäftsfelder<br />

zu erschließen und unsere bisherige<br />

Marktposition deutlich auszubauen«, erklärte<br />

Dr. Lars Krause, CEO der WISCO-Tailored- Blanks-<br />

Gruppe.<br />

Xiangui Zhang, Vizepräsident und Geschäftsführer<br />

der WISCO International Tailored Blanks<br />

GmbH, kommentiert: »Die Übernahme der Tailored-Blanks-Gruppe<br />

stellt den entscheidenden<br />

Schritt zur Internationalisierung der Wuhan Iron<br />

and Steel (Group) Corporation dar.« Belegt werde<br />

dies vor allem durch den Bau und die im Mai 2014<br />

erfolgte Inbetriebnahme einer neuen Schweißanlage<br />

zur Herstellung von WISCO-Tailor-Welded-Coils<br />

(TWC) am Duisburger Standort. Diese<br />

Investition im zweistelligen Millionenbereich sei<br />

ein konsequenter Schritt in die technologische<br />

Weiterentwicklung des Unternehmens. Auf dieser<br />

weltweit modernsten Anlage werden endlos miteinander<br />

verschweißte Spaltbänder für die Automobilindustrie<br />

produziert. Parallel hat WISCO-<br />

Tailored-Blanks die nach eigenen Angaben weltweit<br />

erste Serienanlage zur Herstellung lasergeschweißter<br />

Tailored Blanks aus Aluminium (Tailored<br />

Aluminum Blanks (TAB ® )) in Betrieb genommen.<br />

Dies unterstreiche deutlich, dass die Ausrichtung<br />

des Unternehmens auf nachhaltigen, wirtschaftlichen<br />

Erfolg und die Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

durch den chinesischen Mutterkonzern<br />

maßgeblich mitgetragen werde, hieß es.<br />

www.wisco-tb.com (sm 140901174)<br />

/<br />

ENDABNAHME FÜR<br />

BRAMMENSTRANGGIESSANLAGE<br />

BEI MAANSHAN<br />

Erlangen. Die chinesische Maanshan Iron &<br />

Steel Corporation (Maanshan) hat Siemens Me -<br />

tals Technologies die Endabnahmebescheinigung<br />

für eine Brammenstranggießanlage mit einer<br />

Kapazität von 2,4 Mill. t/a erteilt. Die zweisträngige<br />

Gießanlage CCM 3 wurde im BOF-Stahlwerk<br />

des Unternehmens in Maanshan errichtet. Auf ihr<br />

können eine Vielzahl von Güten für verschiedene<br />

Anwendungen produziert werden, vornehmlich<br />

für die Bau- und Automobilindustrie, den Öl- und<br />

Gassektor und die Elektro industrie. Für eine hohe<br />

Brammeninnen- und Oberflächenqualität sorgt<br />

eine Reihe von Technologiepaketen.<br />

(sm 141201479)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


22 K Steel International<br />

50 Jahre Partner der Stahlindustrie<br />

KHW-Gruppe feiert Jubiläum<br />

Meerbusch (mh). Er hat Anlagen in die ganze Welt verkauft – einen<br />

Hochofen nach China, ein Nachwalzwerk nach Malaysia. Viele Projekte sind<br />

im Laufe der Jahre zusammengekommen, seit Karl-Heinz Wöllner, u. a.<br />

ehemaliger Handlungsbevollmächtigter der Hugo Stinnes OHG, 1964 die<br />

KHW-Gruppe gegründet hat. Inzwischen feiert das Unternehmen KHW<br />

50-jähriges Bestehen.<br />

Dr. Karl-Heinz Wöllner war zudem fast<br />

zehn Jahre im Mannesmann-Konzern aktiv,<br />

zuletzt Hauptabteilungsleiter im Vertrieb<br />

Stahl und Rohre. Er war als Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der CARBORUNDUM Werke<br />

GmbH für Deutschland und Europa<br />

zuständig. 1964 wurde die KHW-Gruppe<br />

dann gegründet, denn Karl-Heinz Wöllner<br />

hat früh erkannt, dass der Export großer<br />

Industrieanlagen geschäftliches Potenzial<br />

birgt. So bestand insbesondere in Asien in<br />

den letzten Jahrzehnten Interesse an Anlagen,<br />

die in der europäischen Industrie durch<br />

neue Technologien ersetzt wurden, aber<br />

noch funktionsfähig waren. So steht das<br />

Umsetzen von stillgelegten Industrieanlagen<br />

im Zentrum der KHW-Aktivitäten. Dank fünf<br />

Jahrzehnten Erfahrung hat die Gruppe in<br />

vielen, oft sehr komplexen Projekten weltweit<br />

große Kompetenz erworben und wird<br />

dafür in der Stahlindustrie sehr geschätzt.<br />

Neben dem Hochofen, der nach China<br />

verkauft wurde, und dem Nachwalzwerk,<br />

das nach Malaysia ging, hat die KHW-Gruppe<br />

u. a. auch eine in Deutschland stillge legte<br />

5-gerüstige Tandemkaltbandstraße und eine<br />

Beize nach Malaysia geliefert. Im Konsortium<br />

mit Thyssen Rheinstahl Technik GmbH<br />

TRT ging 1993 ein Bandstahlwerk an einen<br />

chinesischen Kunden.<br />

2014 hat die KHW-Gruppe im Verbund<br />

mit einem befreundeten Unternehmen den<br />

Rückbau und die Vermarktung eines Schienenwalzwerkes<br />

(ca. 33.000 t) in Duisburg<br />

durchgeführt.<br />

Komplexes Projektmanagement<br />

Die Demontage eines Bandstahlwerks oder<br />

gar eines Hochofens ist ein sehr anspruchsvolles<br />

Projekt, bei dem unzählige Details in<br />

die Planung einbezogen werden müssen.<br />

Genau damit kennt sich die KHW-Gruppe<br />

aus, die der promovierte Politologe Karl-<br />

Heinz Wöllner vor 50 Jahren gegründet hat.<br />

Vom ersten Schritt an übernimmt sie das<br />

Projektmanagement. Denn damit die Anlage<br />

am Ende, vielfach mehrere tausend Kilometer<br />

entfernt, problemlos wieder aufgebaut<br />

und in Betrieb genommen werden<br />

kann, ist genaues und vorausschauendes<br />

Kalkulieren nötig.<br />

Das fängt mit der Einholung von Arbeitsgenehmigungen<br />

für die Mitarbeiter des<br />

Käufers an, die die Anlage Träger für Träger,<br />

Schraube für Schraube zerlegen – oft sogenannte<br />

»EU-fremde Arbeitnehmer«, für die<br />

Anträge für Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen<br />

bei den zuständigen Behörden<br />

gestellt werden müssen. Anhand eines Rahmenterminplans<br />

wird der Fortschritt der<br />

Demontage an vorher festgelegten »Meilensteinen«<br />

überprüft und zwischen den<br />

beteiligten Parteien koordiniert. Dazu stellt<br />

KHW Projektleiter, die das Geschehen vor<br />

Ort durchgehend im Auge haben und gegebenenfalls<br />

eingreifen, falls etwas aus dem<br />

Ruder läuft.<br />

Ein solches Demontageprojekt umfasst<br />

aber nicht nur die Überwachung des physischen<br />

Abbaus des Objekts. Die KHW kümmert<br />

sich zugleich auch um die Einhaltung<br />

des vereinbarten Zahlungsplans – immer in<br />

Abstimmung mit dem Montage- und Versandfortschritt<br />

auf der Baustelle. Und wenn<br />

zu dem Projekt Auflagen für die Sicherheit<br />

und Gesundheit der Mitarbeiter auf der Baustelle<br />

gehören, sorgt auch dafür die KHW mit<br />

der Erstellung eines entsprechenden Plans.<br />

Schleiftechnik und strategische<br />

Beratung als Ergänzung<br />

Die KHW-Gruppe ist heute weltweit tätig –<br />

in Europa, Nordamerika, China und Brasilien.<br />

Das Projekmanagement ist dabei nicht<br />

das einzige Geschäftsfeld, auf dem sich die<br />

Gruppe bewegt. Zusammen mit Ehefrau<br />

Gabriele Wöllner-Neuberger und Sohn Dipl.-<br />

Kfm. Bernd Wöllner ist die Gruppe auch auf<br />

weiteren Feldern aktiv. So handelt sie seit<br />

über zehn Jahren fallweise auch mit Flachstahlerzeugnissen.<br />

Von größerer Bedeutung ist aber das<br />

Consulting. Dank der großen Expertise für<br />

Anlagen der Stahlindustrie berät die KHW<br />

bei der Planung und Realisierung von Industrieanlagen<br />

und Anwendungstechnik. Zum<br />

Dienstleistungsspektrum gehört auch, Problemlösungen<br />

zur Weiterentwicklung von<br />

Unternehmen zu erarbeiten. Die Gruppe<br />

steht Kunden bei Investitionen in neue Anlagen<br />

zur Stahlgewinnung und Stahlumformung<br />

mit ihrer großen Erfahrung zur Seite<br />

und auch die Beratung bei Führungs- und<br />

Marketingstrategien gehört zum Portfolio.<br />

Über diese Aktivitäten hinaus hat die<br />

KHW-Gruppe seit vielen Jahren die Werksvertretung<br />

der Carborundum-Dilumit-<br />

Schleiftechnik GmbH mit einer großen Produktpalette<br />

zum Schleifen von Stahl und<br />

Nickel-Basis-Legierungen, speziell HP-<br />

Schleifscheiben zur Bearbeitung von Edelstahlbrammen<br />

und -knüppeln, inne.<br />

www.khw-meerbusch.de<br />

/<br />

(sm 141201447)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Steel International K 23<br />

L STEEL TICKER<br />

POLENS MEERESHÄFEN<br />

ERWEITERN KAPAZITÄTEN<br />

Warschau. Einen wachsenden Warenumschlag<br />

verzeichnen die Häfen von Gdansk (Danzig),<br />

Gdynia (Gdingen) und Swinoujscie (Swinemünde).<br />

So konnten die polnischen Meereshäfen ihren<br />

Containerumschlag im vergangenen Jahr laut<br />

dem Statistischen Hauptamt GUS um 9,0 % auf<br />

64,1 Mill. t erhöhen. Um dem steigenden Warenverkehr<br />

gerecht zu werden, sind neue Erweiterungsprojekte<br />

mit hohen Investitionssummen<br />

geplant. Ein Projekt betrifft den Hafen von<br />

Gdansk, der bis 2016 für rd. 300 Mill. € ein zweites<br />

Tiefwasser-Containerterminal erhalten soll.<br />

Die Aufnahmekapazität für Containerfrachten<br />

würde sich nach Fertigstellung von 1,35 Mill. TEU<br />

auf 2,55 Mill. TEU erhöhen. Investitionen in Höhe<br />

von rd. 167 Mill. € plant die Hafenverwaltung von<br />

Gdynia. Mit dem Geld soll der Hafen ausgebaut<br />

und Anlaufpunkt für noch größere Frachter werden.<br />

Zudem wird derzeit beim Hafen von Swinoujscie<br />

ein Terminal für das Flüssiggas LNG errichtet.<br />

Für den Bau hat ein internationales Konsortium<br />

rd. 572 Mill. € bereitgestellt. (sm 141001355)<br />

SSAB MODERNISIERT<br />

KONVERTERSTAHLWERK<br />

Düsseldorf. SSAB Luleå, Schweden, hat SMS<br />

Siemag den Auftrag für die Modernisierung des<br />

Konverterstahlwerks und der zugehörigen Um -<br />

welttechnik erteilt. Ziel von SSAB ist es, das Ausbringen<br />

der beiden Konverter zu erhöhen und die<br />

geforderten hohen Umweltstandards zu erreichen.<br />

SMS Siemag liefert für beide Konverter die<br />

Lamellenaufhängungen und die Konverterkippantriebe.<br />

Die zweimotorigen Kippantriebe sind gut<br />

zugänglich und sehr wartungsfreundlich. Die Konvertertraglager,<br />

die Erhöhung der bestehenden<br />

Lagerständer sowie die Montage der Gefäße und<br />

Tragringe gehören ebenfalls zum Lieferumfang.<br />

Mit der von SMS Siemag entwickelten Konstruktion<br />

werden die neuen Konvertergefäße<br />

deutlich größer: Bei einer unveränderten Chargiermenge<br />

von bis zu 130 t kann das innere Volumen<br />

des Konverters um 10 % erhöht werden. Das<br />

zusätzliche Fassungsvermögen ermöglicht eine<br />

umweltfreundliche Prozessführung und eine effiziente<br />

Energierückgewinnung.<br />

Der komplette Umbau wird während eines<br />

geplanten Stillstands im Sommer 2015 durchgeführt.<br />

SSAB gilt als Skandinaviens größter Produzent<br />

von Flachstählen. (sm 141201489)<br />

TATA STEEL LIEFERT SCHIENEN<br />

FÜR BRITISCHES BAHNPROJEKT<br />

London. Tata Steel hat erstmals Schienen für<br />

das britische Bahnprojekt »Borders Railway«<br />

geliefert. Innerhalb von zehn Wochen sollten<br />

mehr als 7.000 t Gleise mit einer Länge von 108<br />

Metern zur Verfügung stehen. Die Schienen werden<br />

im britischen Werk Scunthorpe produziert und<br />

von dort aus auf speziellen Bahnwaggons zum<br />

Bestimmungsort gefahren. Die Bahnstrecke, die<br />

im Sommer 2015 in Betrieb genommen werden<br />

soll, ist für Pendler und Touristen gedacht.<br />

(sm 141201509)<br />

EUROPAS RECYCLINGINDUSTRIE<br />

GRÜNDET DACHVERBAND EURIC<br />

Brüssel. Die Recyclingindustrie in Europa hat<br />

einen neuen Dachverband gegründet. Die in Brüssel<br />

angesiedelte European Recycling Industries‘<br />

Confederation (EuRIC) repräsentiert über ihre<br />

Mitgliedsverbände in 17 EU- und EFTA-Staaten<br />

Hunderte von kleinen, mittleren und großen<br />

Unternehmen, die wiederverwertbare Materialien<br />

sammeln, verarbeiten, recyceln und verkaufen.<br />

Zusammen stellen die Unternehmen innerhalb der<br />

Europäischen Union mehrere hunderttausend<br />

Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

Das Führungsteam der neuen Organisation bilden<br />

der Präsident Dominique Maguin und die Vizepräsidentin<br />

Alicia Garcia-Franco und Ian Hetherington.<br />

Gründungsmitglieder des neuen Verbandes<br />

sind die European Ferrous Recovery and Recycling<br />

Federation (EFR), die European Recovered Paper<br />

Association (ERPA) und die European Metal Trade<br />

and Recycling Federation (EUROMETREC).<br />

(sm 141201506)<br />

ROSTFREIERZEUGER GLÄNZEN<br />

MIT HÖCHSTLEISTUNG<br />

London. 2014 dürfte weltweit so viel nichtrostender<br />

Stahl erzeugt worden sein wie nie zuvor.<br />

Berechnungen des britischen Marktforschungsunternehmens<br />

MEPS zufolge dürfte die Produktion<br />

2014 um 7,8 % auf 41 Mill. t klettern. Während<br />

aus der EU, den USA, Japan und Taiwan<br />

höhere Mengen stammen, meldet Südkorea einen<br />

Rückgang. Die Spitzenwerte des Jahres 2006<br />

erreichen aber all diese Länder nicht. Indes befinden<br />

sich die Stahlerzeuger in China weiterhin auf<br />

einem steilen Wachstumskurs. Lieferten sie 2006<br />

lediglich 18,5 % allen weltweit erzeugten Rostfreistahls,<br />

dürften es 2014 wohl 51 % sein.<br />

(sm 141201508)<br />

RUSSLAND UNTERSTÜTZT<br />

HEIMISCHE KFZ-INDUSTRIE<br />

Moskau. Die russische Automobilbranche verzeichnet<br />

seit vergangenem Jahr einen Rückgang<br />

der Produktions- und Absatzzahlen. Um den Ab -<br />

wärtstrend zu stoppen, hat die russische Regierung<br />

ein Maßnahmenprogramm ins Leben gerufen.<br />

Demnach erhalten Käufer von Neuwagen in<br />

den letzten drei Monaten dieses Jahres Preisrabatte.<br />

Die staatliche Förderung tritt allerdings nur<br />

in Kraft, wenn das Neufahrzeug in Russland hergestellt<br />

wurde, zudem muss beim Kauf gleichzeitig<br />

ein Gebrauchtwagen abgegeben werden.<br />

(sm 141101341)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


24 K Firmenschriften<br />

Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />

Kompetenz in Lochblech<br />

50 Seiten, deutsch<br />

Seit bald 120 Jahren ist die Dillinger Fabrik<br />

gelochter Bleche GmbH im Bereich<br />

der Herstellung und Weiterverarbeitung<br />

von Lochblechen tätig und stellt auf<br />

diesem Sektor einen der europäischen<br />

Marktführer dar. Zu ihrem Spektrum<br />

zählen gelochte Feinstbleche wie auch<br />

30 mm dicke Lochplatten, komplexe<br />

Gehäuse für elektrische Schaltanlagen<br />

sowie der fertige Apparatebau und gelochte<br />

kleine Siebrohre etc.<br />

Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />

Franz-Méguin-Straße 20, 66763 Dillingen<br />

Tel. +49 6831 7003-0, Fax +49 6831 7003-525<br />

info@dfgb.de, www.dfgb.de (sm 141201537)<br />

Ferro-Imex<br />

Steel trade, production,<br />

lasermarking<br />

2 Seiten, deutsch<br />

Seit 1987 ist die Ferro-Imex GmbH tätig<br />

als Dienstleister in der Verlagerung<br />

von lohnintensiven Komponenten für<br />

namhafte Unternehmen des Stahlhandels<br />

und aus Bereichen der Automobilindustrie.<br />

Ein Schwerpunkt ist<br />

der Stahlan- und -verkauf von Flacherzeugnissen<br />

in Form von Coils sowie<br />

die Beschriftung und Laserkennzeichnung technischer Komponenten.<br />

Enge Zusammen arbeit besteht mit Laserinstituten sowie Güntner-<br />

Industries Lasertechnologies.<br />

Ferro-Imex GmbH<br />

Einsteinstraße 35, 89077 Ulm<br />

Tel. +49 731 1400790, Fax +49 731 1400799<br />

info@ferro-imex.com, www.ferro-imex.com (sm 141201532)<br />

Knauf Interfer Stahlverarbeitung<br />

Stahl in Exzellenz. Bearbeitung in<br />

anspruchsvollen Verfahren<br />

8 Seiten, deutsch<br />

Die Herstellung von Werkstücken mit<br />

höchsten Güten steht im Fokus des Unternehmens,<br />

das dazu anspruchsvolle<br />

Verfahren einsetzt. Einfache Geometrien<br />

oder höchst komplexe Bauteile nach<br />

Zeichnung werden hier gefertigt, wobei<br />

Knauf Interfer langjährige Erfahrung<br />

und Kompetenz im thermischen Trennen<br />

mit autogenem Brennschneiden,<br />

Laser- oder Plasmaschneiden, dem Kanten<br />

oder der Rollformgebung vorweisen kann.<br />

Knauf Interfer SE<br />

Graf-Beust-Allee 37, 45141 Essen<br />

Tel. +49 201 8317-0, Fax +49 201 8317-245<br />

info@knauf-interfer.de, www.knauf-interfer.de (sm 141201536)<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe<br />

HFI Stahlrohre<br />

16 Seiten, deutsch<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe kann<br />

auf eine lange Tradition in der Produk tion<br />

von HFI-längsnahtgeschweißten Stahlrohren<br />

für unterschiedlichste Anwendungsbereiche<br />

zurückblicken. Das Unternehmen<br />

verfügt über ein umfassendes<br />

Lieferprogramm für Stahlrohre für den<br />

Transport von Öl, Wasser und Gas, Wärme,<br />

Konstruktion und Maschinenbau,<br />

jeweils in Stahlgüten nach deutschen sowie<br />

internationalen Normen.<br />

Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH<br />

In der Steinwiese 31, 57074 Siegen<br />

Tel. +49 271 691-0, Fax +49 271 691-299<br />

info@smlp.eu, www.smlp.eu (sm 141201533)<br />

Schuler AG<br />

Die ganze Welt der Blechumformung<br />

120 Seiten, deutsch<br />

Pressen, Automationslösungen, Werkzeuge,<br />

Prozesstechnologie und Service<br />

für die komplette Metall verarbeitende<br />

Industrie und den automobilen Leichtbau<br />

sind die Tätigkeitsfelder von Schuler.<br />

Das Unternehmen realisiert auch<br />

Systemlösungen in der Luft- und Raumfahrt<br />

sowie der Eisenbahn- und Großrohrindustrie<br />

und ist ein Führer in der<br />

Münztechnik; das Leistungsspektrum<br />

reicht vom Schneiden der Platinen über<br />

den Umformprozess bis hin zum Stapeln der fertigen Bauteile.<br />

Schuler AG<br />

Bahnhofstraße 41, 73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 66-0, Fax +49 7161 66-233<br />

info@schulergroup.com, www.schulergroup.com (sm 141201535)<br />

STAHLO<br />

Wir liefern Stahl vom laufenden Band.<br />

Leistungsprogramm<br />

39 Seiten, deutsch<br />

Als eines der größten werksunabhängigen deutschen<br />

Stahl-Service-Center bietet Stahlo ein komplettes<br />

Lieferprogramm für alle bedeutenden<br />

Marken im Feinblechmarkt. Das Unternehmen<br />

produziert nach individuellen Vorgaben Zuschnitte,<br />

Spaltband, Formzuschnitte, Standardformate<br />

sowie Konturen in allen gängigen Güten, auch<br />

hoch- sowie ultrahochfeste Güten. Zudem leistet<br />

Stahlo umfassende technische Anwendungsberatung.<br />

STAHLO Stahlservice GmbH & Co. KG<br />

Kasseler Straße 27, 35683 Dillenburg<br />

Tel. +49 2771 302-0, Fax +49 2771 302-6914<br />

info@stahlo.de, www.stahlo.de (sm 141201534)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Branchenbericht K 25<br />

Baumaschinenkonjunktur<br />

noch in Schwung<br />

Südeuropäischer Markt mit neuen Impulsen<br />

Frankfurt (kv). Die deutschen Hersteller von Bau- und Baustoffmaschinen<br />

erwarten 2014 ein Umsatzwachstum von rd. 5 %. Die Branche, die weltweit<br />

einen Handelsanteil von 10 % hält und drei Viertel ihres Umsatzes im<br />

Ausland erzielt, musste 2013 einen Rückgang von 6 % verkraften.<br />

der Investitionstätigkeit des Baugewerbes,<br />

aber mit Abstrichen auch der übrigen Wirtschaft.<br />

Für das Jahr 2014 rechnen die Baumaschinenhändler<br />

und die Vermieter mit<br />

einem Zuwachs von durchschnittlich 1,5 %.<br />

Die besten Aussichten wurden dabei für den<br />

Technischen Service (+ 4,5 %) sowie für die<br />

Vermietung mit + 4 % prognostiziert. Während<br />

für das Gebrauchtmaschinengeschäft<br />

noch von einem Plus von 3 % ausgegangen<br />

wird, rechnen die Branchenunternehmen<br />

für das Neumaschinengeschäft 2014 mit<br />

wenig Bewegung: So erwarten die Befragten<br />

hier lediglich ein Umsatzplus von 0,5 %.<br />

»Weiter auf gutem Kurs« sieht der<br />

Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und An -<br />

lagenbau (VDMA) die überwiegende Zahl<br />

seiner Mitgliedsunternehmen. Allerdings ist<br />

unverkennbar, dass sich Abschwächungstendenzen<br />

zeigen. Im ersten Halbjahr konnte<br />

der Fachverband noch über zweistellige<br />

Umsatzzuwächse berichten. Diese erfreulichen<br />

Zeiten sind indessen inzwischen Vergangenheit.<br />

Dennoch: »Die Hersteller gehen<br />

weiter davon aus, dass sie 2014 ein Umsatzplus<br />

von 5 % erwirtschaften werden«,<br />

so der Fachverband. »Die Prognose fußt<br />

allerdings auf unterschiedlichen Hintergründen«,<br />

erläutert VDMA-Konjunkturexperte<br />

Sebastian Popp die Lage. »Während sich das<br />

Baumaschinengeschäft im laufenden Jahr<br />

belebt hat und in den meisten Weltregionen<br />

wächst, ist das Umsatzplus bei Baustoffmaschinen<br />

lediglich darauf zurückzuführen,<br />

dass Aufträge aus dem letzten Jahr nun realisiert<br />

werden.«<br />

Tiefbaumaschinen gefragt<br />

Bei den überwiegend noch auf befriedigendem<br />

Niveau laufenden Bestellungen der<br />

Baumaschinenhersteller sei die Nachfrage<br />

nach Erd- und Straßenbaumaschinen deutlich<br />

stärker als die nach Hochbaumaschinen<br />

– ein Indiz dafür, dass nicht unbeträchtliche<br />

Investitionen in die Infrastruktur erwartet<br />

werden. Bei den Baustoffmaschinen bewegten<br />

sich die Auftragseingänge dagegen<br />

knapp 30 % unter Vorjahr. »Das ist aber im<br />

Wesentlichen ein statistischer Effekt«, sagt<br />

Popp. »Wegen einiger Großaufträge im Zementbereich<br />

schnellten die Zahlen 2013<br />

hoch. Diese Impulse fehlen heute. Rechnet<br />

man Maschinen und Anlagen für die Zementindustrie<br />

aus den Zahlen heraus, liegt<br />

die Branche bei einem Auftragsplus von<br />

20 %. Allerdings, kann man wegen der ex -<br />

trem heterogenen Abnehmerschaft daraus<br />

»<br />

Zum ersten Mal nach einer<br />

langen Durststrecke sind<br />

im ersten Halbjahr dieses Jahres<br />

in den südeuropäischen Ländern<br />

wie Italien, Spanien und Portugal<br />

wieder deutlich mehr<br />

Baumaschinen verkauft worden<br />

als in den Jahren zuvor.<br />

Europäische Vereinigung für Baumaschinen,<br />

CECE<br />

keinen Gesamttrend ableiten.« Aus diesen<br />

Aussagen wird deutlich, dass auch der Verband<br />

trotz positiver Grundtendenz nicht<br />

ganz sicher ist, wie die Entwicklung weitergeht.<br />

Auch der Bundesverband der Händler und<br />

Vermieter von Baumaschinen, Baugeräten,<br />

Flurförderzeugen und Arbeitsbühnen (bbi)<br />

zeigt sich noch überwiegend zuversichtlich.<br />

Die Händler und Vermieter richten sich mit<br />

ihrem Leistungsangebot überwiegend an<br />

Kunden innerhalb Deutschlands. Eine Ausnahme<br />

stellt das Gebrauchtmaschinengeschäft<br />

dar, das auch im benachbarten Ausland<br />

betrieben wird. Die Unternehmen sind<br />

also stärker als die Produzenten von der<br />

Binnenkonjunktur abhängig, besonders von<br />

Deutlicher Rückgang<br />

bei den Baustoffmaschinen<br />

Die Entwicklung der Hersteller im laufenden<br />

Jahr ist auch vor dem Hintergrund des<br />

unterschiedlichen Verlaufs im Vorjahr zu<br />

sehen. 2013 ist der Umsatz gegenüber dem<br />

Jahr zuvor um 6 % auf 11,7 Mrd. € gefallen.<br />

Dennoch hatte sich Johann Sailer, Vorsitzender<br />

des Fachverbandes, im Frühjahr<br />

nicht unzufrieden gezeigt: »Wir blicken auf<br />

ein insgesamt passables Geschäftsjahr zu -<br />

rück, bei aller Heterogenität unserer Branche.«<br />

Er konnte darauf verweisen, dass die<br />

Auftragseingänge und der Umsatz und damit<br />

die Beschäftigung im Verlauf des Jahres<br />

fast ständig gestiegen waren. Trotz der kontinuierlichen<br />

Verbesserung blieb es am Ende<br />

bei den Baumaschinen bei einem moderaten<br />

Umsatzminus von 3 % auf 7,7 Mrd. €.<br />

Bei den Baustoffmaschinen ging der Umsatz<br />

um 13 % auf 4 Mrd. € zurück.<br />

Angesichts ihres starken internationalen<br />

Geschäfts beobachten die deutschen Produzenten<br />

aufmerksam die Weltmärkte und<br />

insbesondere die europäischen Länder. Im<br />

ersten Halbjahr 2014 ist der Baumaschinenabsatz<br />

auf dem europäischen Markt um<br />

10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

gestiegen. Im ersten Quartal war die Nachfrage<br />

dabei besonders stark. Nach dem<br />

Sommer verschlechterte sich das Geschäftsklima<br />

allerdings merklich, stellt die europäische<br />

Vereinigung CECE mit Sitz in Brüssel<br />

fest, ein Netzwerk von 16 Mitgliedsverbänden<br />

aus 14 Ländern. Das machte sich allerdings<br />

beim Umsatz bisher kaum bemerkbar.<br />

Und etwas besonders Positives kam hinzu:<br />

»Zum ersten Mal nach einer langen Durststrecke<br />

sind im ersten Halbjahr dieses Jahres<br />

in den südeuropäischen Ländern wie Italien,<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


26 K Branchenbericht<br />

Spanien und Portugal wieder deutlich mehr<br />

Baumaschinen verkauft worden als in den<br />

Jahren zuvor. Das sind Anzeichen dafür, dass<br />

der europäische Bausektor sich nun zu stabilisieren<br />

scheint – mit erfreulichem Effekt<br />

für den gesamten Baumaschinenmarkt«, so<br />

das CECE. Nach den neuesten Zahlen stehe<br />

allerdings zu befürchten, dass sich die Nachfrage<br />

im zweiten Halbjahr abschwächen<br />

werde, vor allem in Deutschland, Frankreich<br />

und Großbritannien. »Schauen wir aber auf<br />

das gesamte Jahr 2014, scheint uns ein<br />

ordentliches Umsatzwachstum von 10 %<br />

über alle Produktgruppen und Länder hinweg<br />

weiterhin realistisch«, sagte Eric Lepine,<br />

Präsident des CECE und Geschäftsführer<br />

von Caterpillar France, Mitte Oktober auf<br />

der Pressekonferenz des CECE-Kongresses<br />

in Antwerpen.<br />

In Großbritannien läuft es<br />

derzeit am besten<br />

Großbritannien bleibt weiterhin der Markt<br />

in Europa, wo es für die Branche derzeit am<br />

besten läuft. Im ersten Halbjahr 2014 sind<br />

dort beispielsweise 44 % mehr Erdbaumaschinen<br />

verkauft worden als im gleichen<br />

Zeitraum des Vorjahres. Die anderen nordund<br />

westeuropäischen Baumaschinenmärkte<br />

verzeichneten ebenfalls ein ordentliches<br />

Wachstum, während sich die osteuropäischen<br />

Märkte ganz unterschiedlich entwickelten.<br />

Die Nachfrage aus Russland schwächele,<br />

nicht nur wegen der politischen Lage,<br />

sondern auch wegen des zyklischen Rückgangs<br />

der russischen Baumaschinenindustrie.<br />

Hinzu komme, dass dort die asiatischen<br />

Hersteller mehr und mehr Fuß fassten. Die<br />

Bau- und Baustoffmaschinen in Zahlen<br />

Der Repräsentationsgrad der Fachgemeinschaft<br />

Bau- und Baustoffmaschinen im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist mit<br />

über 90 % sehr hoch. Mehr als neun Zehntel der<br />

Branche und damit rd. 300 Mitglieder sind also<br />

im Verband organisiert. Sie umfasst Maschinen<br />

zum Einsatz im Erd-, Tief-, Tunnel-, Straßen- und<br />

Hochbau, Baugeräte, Baustoffanlagen, Maschinen<br />

und Anlagen für die Glas- und Keramikindustrie.<br />

Das ohnehin differenzierte Standardangebot<br />

ergänzen die Hersteller durch Systemkonzepte<br />

und Sonderlösungen. 45.500 Mitarbeiter im<br />

Türkei, einst ein vielversprechender Markt,<br />

komme nicht auf Touren. Hier ging der Baumaschinenabsatz<br />

zum vierten Mal in Folge<br />

im zweistelligen Bereich zurück.<br />

Die meisten europäischen Baumaschinenunternehmen<br />

berichten über steigende Auftragseingänge<br />

vor allem aus nicht europäischen<br />

Ländern. So richtet sich der Blick<br />

wieder stärker auf Nordamerika, das sich<br />

»recht gut entwickelt«, so der VDMA:<br />

»Hoffnungen, dass ein Marktwachstum in<br />

diesem Jahr zu Buche stehen wird, sind<br />

durchaus begründet.« Das aktuelle Niveau<br />

des US-Marktes sei<br />

noch weit von den<br />

Rekordmarken entfernt.<br />

2005 wurden<br />

über 200.000 Baumaschinen<br />

in den<br />

USA verkauft. »Bis<br />

2009 gingen die<br />

Absätze im Zuge<br />

der Subprime-Krise<br />

und der folgenden<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

kumuliert um knapp 80 %<br />

zurück. Eine relativ schnelle Erholung brachte<br />

den Markt bis 2012 auf ein Niveau<br />

zurück, das noch immer ein Viertel unter<br />

dem Rekordniveau liegt.« Nachdem der<br />

Markt sich 2013 trotz guter Rahmenbedingungen<br />

seitwärts bewegt habe, ruhten nun<br />

einige Hoffnungen auf dem zweiten Halbjahr<br />

2014 und auf 2015. Die Bruttoanlageinvestitionen<br />

sind für 2014 mit + 5 %<br />

prognostiziert, nach dem Wohnungsbau<br />

kommt zunehmend auch der Wirtschaftsbau<br />

wieder auf die Beine. Lediglich im<br />

»<br />

Unter dem Strich wird<br />

die amerikanische Bauwirtschaft<br />

in den nächsten zwei Jahren<br />

im internationalen Vergleich<br />

zu den wachstumsstarken<br />

Regionen zählen.<br />

Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau, VDMA<br />

Inland erwirtschafteten 2013 einen Umsatz von<br />

11,7 Mrd. €. Fast drei Viertel davon gingen ins<br />

Ausland (8,6 Mrd. €), 3,1 Mrd. € blieben in<br />

Deutschland. Auf Baumaschinen entfielen<br />

7,7 Mrd. € (Ausland 5,45 Mrd. €, Inland 2,25<br />

Mrd. €), auf Baustoffmaschinen 4,0 Mrd. € (Ausland<br />

3,15 Mrd. €, Inland 0,85 Mrd. €). Unter den<br />

Unternehmen befinden sich auch Großkonzerne,<br />

aber insbesondere mittelgroße bis sehr kleine<br />

Unternehmen mit fünf bis 20 Mitarbeitern und<br />

auch Töchter internationaler Konzerne.<br />

Bereich des öffentlichen Baus sind die Aussichten<br />

aufgrund der Sparbemühungen der<br />

US-Bundesregierung gedämpft. »Unter dem<br />

Strich wird die amerikanische Bauwirtschaft<br />

in den nächsten zwei Jahren im internationalen<br />

Vergleich zu den wachstumsstarken<br />

Regionen zählen«, glaubt der VDMA.<br />

Kaum Impulse von der<br />

Fußballweltmeisterschaft<br />

Südamerika tritt dagegen weiter auf der<br />

Stelle. Die Länder Lateinamerikas erfüllten<br />

die Erwartungen im Großen und Ganzen<br />

nicht. Insbesondere<br />

in Brasilien brachten<br />

die »sportlichen<br />

Großveranstaltungen<br />

keine nachhaltige<br />

Belebung der<br />

baunahen Sektoren«.<br />

Die Fußballweltmeisterschaft<br />

war offenbar kein<br />

Wachstumsträger<br />

für den Bau. In Asien<br />

sei das Bild »uneins«. Die positive Stimmung<br />

in Indien nach den Wahlen im Frühjahr<br />

habe sich nicht auf die Baumaschinennachfrage<br />

ausgewirkt. Vor nächstem Jahr<br />

werde hier keine Änderung erwartet. In<br />

China gehe es auch in diesem Jahr »turbulent«<br />

zu. Nachdem das erste Quartal Anlass<br />

zu vorsichtigem Optimismus gab, habe sich<br />

die Lage nun wieder verschlechtert. Nach<br />

Auffassung des VDMA fällt China auch in<br />

diesem Jahr als Wachstumsmarkt aus. Seit<br />

2011 sei dort der Absatz von Baumaschinen<br />

kumuliert um über 40 % zurückgegangen.<br />

»In diesem Jahr dürfte es noch ein weiteres<br />

Stück nach unten gehen«, prognostiziert<br />

Popp. Wesentliche Probleme seien die<br />

immensen Überkapazitäten und die »jungen<br />

Maschinenflotten« im Markt, aber auch<br />

Schwierigkeiten bei der Finanzierung von<br />

Projekten und Maschinen. Die südostasiatischen<br />

Staaten, vor allem Indonesien, entwickelten<br />

sich weitaus besser. Erfreuliche<br />

Impulse kämen auch aus Saudi-Arabien. Im<br />

zweiten Quartal zeigte sich auch eine positive<br />

Wende in Australien, das nun trotz des<br />

schwächelnden Bergbausektors wieder auf<br />

Wachstumskurs sei.<br />

Bei den Baumaschinen sind nach Darstellung<br />

des CECE Straßenbaumaschinen auch<br />

europaweit derzeit die gefragteste Pro-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Branchenbericht K 27<br />

duktgruppe. Das CECE erwartet für dieses Jahr ein klares zweistelliges<br />

Wachstum. Auch bei Erdbaumaschinen läuft es rund. In den<br />

ersten sechs Monaten ist der Absatz um fast 10 % gestiegen. »Das<br />

ist erfreulich, aber wir müssen sehen, dass diese Zahlen immer noch<br />

über 40 % unter der Rekordmarke von 2007 liegen«, stellte Lepine<br />

fest. Bei den nicht zuletzt auch für den Hochbau benötigten Turmdrehkranen<br />

lief der Absatz ebenfalls recht zügig. Hier sei zwar nicht<br />

von einem Boom zu sprechen, aber es sei eine stabile Entwicklung<br />

wahrscheinlich, die insbesondere deshalb bemerkenswert sei, weil<br />

die Exporte dieser technisch anspruchsvollen Maschinen in Länder<br />

außerhalb Europas in diesem Jahr um 10 % gestiegen seien. Laut<br />

einer CECE-Umfrage hat sich das allgemeine Geschäftsklima nach<br />

dem Sommer zwar deutlich verschlechtert. Allerdings sähen die<br />

Unternehmen auch im zweiten Halbjahr eine weiterhin positive Entwicklung<br />

der Bauindustrie. Die Auftragseingänge seien insgesamt<br />

gesehen noch stabil. »Alles in allem hält das CECE an seiner genannten<br />

Prognose von plus 10 % Umsatzwachstum für die europäische<br />

Baumaschinenindustrie deshalb in diesem Jahr fest«, so Lepine.<br />

Maschinendiebstahl macht Sorgen<br />

Auf ein ganz spezielles Thema weist der bbi hin: »Allein in Deutschland<br />

werden jährlich zwischen zwei- und dreitausend Baugeräte und<br />

mobile Arbeitsmaschinen gestohlen oder unterschlagen. Europaweit<br />

wird ein Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Entwendet werden<br />

vor allem kleinere Maschinen wie Rüttelplatten, Kompressoren und<br />

Stromerzeuger; aber auch die Zahl der entwendeten Minibagger,<br />

Mobilbagger, Baggerlader und Gabelstapler ist beträchtlich. Zwei<br />

zentrale Aspekte des Themas Baumaschinendiebstahl, die in Angriff<br />

genommen werden müssten, seien eine europaweit einheitliche<br />

Kennzeichnung von Baumaschinen sowie präventive Maßnahmen zur<br />

Diebstahlbekämpfung. Dazu gehöre auch, ein hohes Problembewusstsein<br />

zu schaffen und die Unternehmen über mögliche Präventionsmaßnahmen<br />

zu informieren: »Insbesondere durch die häufige<br />

Verbringung von gestohlenen Maschinen ins benachbarte Ausland<br />

wird ein Auffinden und Wieder beschaffen der Maschinen erschwert.<br />

Das Wiederauffinden durch Polizeikontrollen ist ebenfalls schwierig.<br />

Hier liegt es zumeist an einer gefälschten oder zerstörten PIN-Nummer,<br />

Problemen der Polizei bei der Identi fizierung der PIN-Nummern<br />

oder auch an fehlerhaften bzw. unvollständigen Eingaben in der polizeilichen<br />

Datenbank. Nicht zuletzt aufgrund dieser Schwierigkeiten<br />

wäre die konsequente Etablierung einer europaweit einheitlichen<br />

PIN-Nummer äußerst begrüßenswert«, meint der bbi. (sm 141201475)<br />

STAHL-INNOVATIONSPREIS 2015<br />

ANMELDE-COUNTDOWN<br />

Düsseldorf. Der Werkstoff Stahl inspiriert Ingenieure, Konstrukteure, Architekten,<br />

Designer und Erfinder immer wieder zu neuen Ideen und Produkten.<br />

Der Stahl-Innovationspreis zeigt dies seit 25 Jahren eindrucksvoll. 2015 wird<br />

der Preis wieder verliehen. Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für<br />

Bildung und Forschung, hat die Schirmherrschaft übernommen.<br />

Noch bis zum 15. Januar 2015 können Projekte für den Stahl-Innovationspreis<br />

eingereicht werden.<br />

/<br />

www.stahl-innovationspreis.de (sm 141201511)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Die Abtafelanlage für<br />

Warmbreitband hat im<br />

niederländischen Service<br />

Center Maastricht den<br />

Betrieb aufgenommen<br />

(Foto: Tata Steel).<br />

Kjellberg-Geschäftsführer Carsten Trentau stellt die Serie<br />

Smart Focus vor (Foto: WS)<br />

Speichert Materialdaten und<br />

Richtparameter zuverlässig für<br />

spätere Anwendungen: die<br />

Steuerung der FlatMaster-<br />

Baureihe (Foto: ARKU)<br />

Zahlreiche Preise auf der EuroBLECH vergeben<br />

Hannover. Rd. 59.600 Besucher lockte die diesjährige EuroBLECH an. Aussteller aus 38 Ländern<br />

zeigten ihr Leistungsspektrum. Der Veranstalter Mack Brooks ehrte zum ersten Mal Unternehmen<br />

für herausragende Leistungen rund um die Blechbearbeitung mit einem neu geschaffenen Preis und die<br />

Europäische Forschungsgesellschaft für Blechbearbeitung (EFB e.V.) feierte ihr 65-jähriges Jubiläum.<br />

Basis für den Messepreis »Für Champions<br />

in der Blechbearbeitung« war eine<br />

Onlinebefragung auf der Messewebseite<br />

gewesen. Der Preis für Produktion in Rekordzeit<br />

ging an die Priyanik Lasercut Private<br />

Limited (Indien), die es geschafft hatte, ein<br />

Edelstahlblech von 3 mm Dicke und 4,75 m<br />

Durchmesser innerhalb von 48 h mittels<br />

einer Wasserstrahlschneidmaschine mit<br />

mehr als 8.000 Löchern von 15 mm Durchmesser<br />

zu versehen. Den Preis für komplexe<br />

Problemlösung erhielt das italienische Unternehmen<br />

F.lli Vimercati S.N.C. für eine<br />

kompakte Maschine zum Biegen von Blechen<br />

für elektrische Schaltkästen. Das Konzept<br />

überzeugte durch geringes Gewicht,<br />

verkürzte Rüst- und Produktionszeiten, hö -<br />

here Qualität des Ergebnisses und weniger<br />

physische Belastung für den Bediener. Der<br />

Designpreis für das außergewöhnlichste<br />

Blechprodukt ging an das Unternehmen<br />

EuroBLECH 2014 zog internationale, kaufkräftige Fachbesucher an<br />

Hannover. Die 23. Internationale Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung, EuroBLECH 2014,<br />

konnte nach fünf erfolgreichen Messetagen<br />

59.600 Fachbesucher und eine Rekordausstellerzahl<br />

von 1.573 Ausstellern aus 38 Ländern vorweisen.<br />

Das waren 5 % mehr Aussteller im Vergleich<br />

zur Vorveranstaltung, 3 % mehr Ausstellungsfläche.<br />

Die Besucherzahl ist mit rd. 60.000 konstant<br />

geblieben. Das Ergebnis einer Auswertung der<br />

Besucherumfrage zeigt einen weiteren Trend zu<br />

hoch qualifizierten Fachbesuchern auf.<br />

»Die allgemeine Stimmung auf der Messe war<br />

äußerst positiv. In allen acht Hallen herrschte rege<br />

Geschäftstätigkeit; die Aussteller haben uns von<br />

einer Vielzahl an internationalen Kontakten und<br />

guten Verkaufszahlen berichtet«, erklärte Nicola<br />

Hamann, Geschäftsführerin des Veranstalters,<br />

Mack Brooks Exhibitions.<br />

Die Ausstellerumfrage habe ergeben, dass die<br />

Unternehmen dieses Industriesektors die wirtschaftlichen<br />

Aussichten dieses Jahr positiver be -<br />

werteten als noch vor zwei Jahren. Die Erschließung<br />

neuer Märkte war vorrangiges Messeziel<br />

der Aussteller auf der EuroBLECH 2014; und die<br />

diesjährige Messe war in der Tat internationaler<br />

aufgestellt als die Vorveranstaltung.<br />

»Wir freuen uns darüber, dass 52 % unserer<br />

Aussteller auf der EuroBLECH 2014 aus dem Ausland<br />

kamen, gegenüber 48 % beim letzten Mal.<br />

Auch konnten wir den Prozentsatz der ausländischen<br />

Besucher steigern, von 34 % bei der Vorveranstaltung<br />

auf 38 % bei der diesjährigen Messe«,<br />

so Nicola Hamann.<br />

Der Anteil an Besuchern aus dem Topmanagement<br />

war mit 41 % wieder sehr hoch und der<br />

Prozentsatz an Besuchern mit Entscheidungsfunktion<br />

lag bei 81 %. Fast die Hälfte aller Besucher<br />

auf der EuroBLECH 2014 kam mit einer konkreten<br />

Kaufabsicht nach Hannover.<br />

Nächstes Jahr veranstaltet Mack Brooks Exhibitions<br />

wieder Blechbearbeitungsmessen in ausgewählten<br />

Zielmärkten. Die BLECH Russia 2015 findet<br />

vom 24. bis 26. März 2015 in St. Petersburg statt<br />

und die BLECH India 2015 vom 22. bis 25. April<br />

2015 in Mumbai. Die erste AsiaBLECH wird vom<br />

11. bis 13. Mai 2016 in Suzhou, China, abgehalten<br />

und wird die BLECH China ersetzen.<br />

/<br />

www.euroblech.de, www.blechevents.com (sm 141201488)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Nachbericht EuroBLECH K 29<br />

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nahezu jede Anforderung<br />

konfigurieren und<br />

ist für alle Schneidanwendungen<br />

eine<br />

perfekte Lösung<br />

(Foto: ESAB)<br />

Rob Stiels (links) nimmt den Preis für das außergewöhnlichste Blech produkt<br />

von Messedirektor Stephen Brooks entgegen (Foto: Mack Brooks).<br />

Combilift mit multidirektionaler Funktionalität beim Verladen<br />

von Langprodukten (Foto: Combilift)<br />

Jnius Design aus Finnland. »Wir haben einen<br />

Fußball der Ballgröße 5 im Originalmaßstab<br />

aus 32 Einzelteilen gefertigt. Der Ball wird<br />

nur durch die Teile selbst zusammengehalten,<br />

ohne zusätzliche Schrauben oder<br />

Schweißnähte. Er kann wie ein richtiger<br />

Fußball benutzt werden, ohne dabei kaputt<br />

zu gehen«, sagte Designer Rob Stiels. Der<br />

Ball ist selbst ebenfalls ein Preis und wird seit<br />

fast fünf Jahren vom finnischen Fußballverband<br />

an herausragende Spieler, Trainer und<br />

Schiedsrichter vergeben.<br />

Wilfried Jakob, Präsident der Europäischen<br />

Forschungsgesellschaft für Blechbearbeitung<br />

(EFB), betonte auf der EuroBLECH angesichts<br />

des 65-jährigen Geburtstages des Verbandes<br />

denn auch die Bedeutung der Blechforschung.<br />

Folgende verdiente EFB- Mitglieder<br />

erhielten das Gütesiegel »Innovative Allianz«:<br />

BTM Europe Blechverbindungstechnik<br />

GmbH, Oerlikon Balzers Coating Germany<br />

GmbH, Profil Verbindungstechnik GmbH &<br />

Co. KG, Raziol Zibulla & Sohn GmbH und die<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH.<br />

www.euroblech.com<br />

www.efb.de (sm 141201468)<br />

/<br />

Neue Lösungen zum Plasmaund<br />

Laserschneiden<br />

Hannover. Seit jeher besteht der Anspruch im Hause Kjellberg, bewährte<br />

Technologien weiterzuentwickeln und zu vervollkommnen. Die jüngsten<br />

Ergebnisse präsentierte das Unternehmen auf der EuroBLECH, u. a. die neue<br />

Plasmaanlagenreihe Smart Focus und den Faserlaser XFocus 2000.<br />

»Insbesondere in den Gesprächen mit<br />

unseren internationalen Kunden stellen wir<br />

fest, dass die Anforderungen beim Plasmaschneiden<br />

stetig steigen«, so Carsten Trentau,<br />

Geschäftsführer der Kjellberg Vertrieb<br />

GmbH. Das Unternehmen reagiert darauf<br />

mit den neuen Plasmaschneidanlagen Smart<br />

Focus 130, 200 und 300, geeignet für den<br />

Materialdickenbereich von 1 bis 80 mm. Für<br />

exaktes und schnelles Schneiden setzt Kjellberg<br />

dabei weiterhin auf die patentierte<br />

Contour-Cut- bzw. Contour-Cut- Speed-<br />

Technologie.<br />

Das Einrichten und Einstellen von Faserlasern<br />

ist aufwendig und kostet wertvolle Zeit<br />

im Produktionsbetrieb. Mit dem neuen Faserlaser<br />

XFocus 2000 bietet Kjellberg dafür eine<br />

intelligente Lösung für das Schneiden und<br />

Markieren von Baustahl bis 15 mm, Edelstahl<br />

bis 8 mm und Aluminium bis 6 mm.<br />

Der 2-kW-Faserlaser ist mit einer Schneiddatenbank<br />

ausgestattet, aus der alle Parameter<br />

auf Knopfdruck abgerufen werden.<br />

Die Anlagen der XFocus-Reihe können an<br />

allen zum Plasmaschneiden geeigneten Führungsmaschinen<br />

eingesetzt werden – und<br />

zwar einzeln oder im Wechsel mit einer Plasmaschneidanlage<br />

oder anderen Werkzeugen<br />

wie etwa Stanzen.<br />

www.kjellberg.de (sm 1401201462)<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


30 K Nachbericht EuroBLECH<br />

Tata Steel Europe erweitert Produktfamilie<br />

Hannover. Tata Steel Europe hat anlässlich der EuroBLECH 2014 die Erweiterung der Produktpalette<br />

bei den warmgewalzten Stählen bekannt gegeben, konnte die Inbetriebnahme einer Abtafelanlage in den<br />

Niederlanden vermelden und hat seinen Internetauftritt komplett neu gestaltet.<br />

Der Stahlproduzent hat eine neue Produktfamilie<br />

warmgewalzter Stähle entwickelt,<br />

die nach gerade erfolgreich absolvierten<br />

Testläufen in Kürze erhältlich sein wird.<br />

Die XPF-Stähle sind europaweit die ersten<br />

warmgewalzten Stahlsorten, die hohe Festigkeit<br />

mit hervorragenden Umformeigenschaften<br />

kombinieren. Neben dem überlegenen<br />

Fertigungsverhalten bei Umformung<br />

und Fügen sowie homogenen Materialeigenschaften<br />

besitzt die XPF-Familie die<br />

von den Herstellern benötigte hohe Ermüdungsbeständigkeit<br />

und Verarbeitungskonsistenz.<br />

Die ersten Stahlgüten werden ab 2015<br />

vertrieben und können bei Fahrwerksanwendungen<br />

mehr als 10 % Gewicht einsparen.<br />

Gleichzeitig lassen sich einzelne Komponenten<br />

zusammenfassen und so die Anzahl<br />

der verbauten Teile reduzieren. Egbert<br />

Jansen, Manager Customer Technical Services<br />

Industry Strip bei Tata Steel in Europa,<br />

sagte dazu: »Die neue XPF-Stahlfamilie<br />

besitzt eine Mikrostruktur aus Einphasen-<br />

Ferrit mit hoher Ausscheidungshärtung. Das<br />

sorgt für ein hohes Festigkeit-Streckgrenzen-Verhältnis,<br />

verbesserte Bruchdehnung<br />

und Dauerfestigkeit und gute Schweißbarkeit.«<br />

Im Service-Center von Tata Steel im niederländischen<br />

Maastricht hat eine Abtafelanlage<br />

für Warmbreitbandcoils den operativen<br />

Betrieb wieder aufgenommen. Mit der<br />

Anlage stärkt der führende Stahlhersteller<br />

seine Verarbeitungsmöglichkeiten in Europa.<br />

Die sogenannte »Jumbo-Line« am Standort<br />

Feijen bedient die wachsende Nachfrage<br />

nach hochfesten Stählen vor allem im Hebeund<br />

Fördersektor. Sie kann warmgewalzte<br />

Coils verschiedenster Stahlgüten in einer<br />

Dicke von bis zu 25 mm und einer Breite von<br />

2.600 mm abtafeln und besäumen.<br />

Tata Steel hat zudem seinen Internetauftritt<br />

neu gestaltet und einen Onlinekatalog<br />

für Produkte und Dienstleistungen auf der<br />

Website integriert. Innerhalb der nächsten<br />

zwölf Monate wird das Unternehmen auch<br />

seine Stahlprodukte für die Bauindustrie in<br />

den Onlinekatalog aufnehmen. Außerdem<br />

soll dieser um Suchmöglichkeiten für Publikationen<br />

sowie verschiedene Sprachversionen<br />

erweitert werden.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

/<br />

(sm 141201461)<br />

COMBILIFT SIEHT STEIGENDEN<br />

BEDARF FÜR PLATZSPARENDE<br />

LAGERLÖSUNGEN<br />

Monaghan (Irland)/ Hannover. Combilift,<br />

der irische Spezialist für Langguttransport, sieht<br />

weiter steigenden Bedarf nach Lösungen, die<br />

dabei helfen, die Lagerfläche noch optimaler zu<br />

nutzen. »Viele Unternehmen versuchen auf diese<br />

Weise, Kosten zu sparen«, sagte uns Geschäftsführer<br />

Martin McVicar auf der EuroBLECH. Combilift<br />

bietet dazu seit über 15 Jahren platzsparende<br />

Staplermodelle an.<br />

Das Unternehmen war diesmal gleich mit zwei<br />

Ständen vertreten. »Wir haben uns entschieden,<br />

den Aisle Master an einem Extrastand zu präsentieren«,<br />

so McVicar. Der Aisle Master ist ein<br />

Gelenkstapler, konzipiert für den Schmalgangeinsatz.<br />

Er ersetzt Front- und Schubmaststapler und<br />

reduziert so die Staplerflotte. Am Hauptstand<br />

konnte man hingegen den Combi-WR4 testen,<br />

einen handgeführten Stapler, der in Gängen von<br />

nur 2 m Breite eingesetzt werden kann und dank<br />

eines schwenkbaren Bedienarms und drehbarer<br />

Rollen in alle vier Richtungen beweglich ist. Für<br />

ihn hat Combilift ein eigenes Patent angemeldet.<br />

www.combilift.com (sm 141201466)<br />

/<br />

DATA M ZEIGT NEUE CAD-<br />

LÖSUNGEN UND MESSGERÄTE<br />

Valley / Hannover. Das CAD-Softwareprogramm<br />

für das Walzprofilieren (Werkzeugentwicklung)<br />

der data M Sheet Metal Solutions<br />

GmbH hat sich mittlerweile zum Standard in der<br />

Branche entwickelt. Auf der EuroBLECH stellte<br />

data M eine Reihe neu hinzugekommener Softwarefunktionen<br />

vor, z. B. COPRA ® , die integrierte<br />

Rollenverwaltung. Die Verwendung von Standardwerkzeugen<br />

oder die Wiederverwendung von<br />

Rollen aus dem Lagerbestand hat zuletzt immer<br />

weiter an Bedeutung gewonnen – lassen sich<br />

doch damit Fertigungskosten und -zeiten deutlich<br />

verringern.<br />

Ein Beispiel für Forschung & Entwicklung aus<br />

dem Hause data M ist das kompakte und porta ble<br />

Profilmessgerät COPRA ® ProfileScan Desktop<br />

(CPS). Dieses Jahr wurde ein weiteres Modell für<br />

Profile bis zu 200 mm Durchmesser präsentiert:<br />

der CPS 200. Das Gerät besticht durch seine<br />

patentierte Twin-Sensor-Technologie, durch hohe<br />

Genauigkeit und niedrige Investitionskosten.<br />

/<br />

www.datam.de (sm 141201463)<br />

SCHULER STELLT<br />

STANZAUTOMAT MSC-2000 VOR<br />

Göppingen / Hannover. Der Umformtechnikspezialist<br />

Schuler präsentierte auf der EuroBLECH<br />

den Stanzautomaten MSC-2000 sowie das Nachhaltigkeitsprogramm<br />

Ecoform. Der MSC-2000 ist<br />

ein 2.000-kN-Stanzautomat mit neuem Antriebsstrang<br />

und frei programmierbaren Druckpunkten.<br />

Technologievorstand Joachim Beyer stellte die<br />

weiteren Innovationen vor: die kompakte Pressenlinie<br />

Servoline L, den schnellen Crossbar-Roboter<br />

4.0 und den hochpräzisen Linearhammer<br />

mit Servotechnologie. Alle Maschinen senken<br />

dabei den Energiebedarf im Vergleich zum Vorgängermodell<br />

um 20 bis 60 %.<br />

»Mit mehreren Aufträgen in der Eisenbahn-,<br />

Luft- und Raumfahrt- sowie der Großrohrindustrie<br />

haben wir in diesen für uns neuen Branchen Fuß<br />

gefasst«, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert<br />

im Rahmen einer Pressekonferenz vor Journalisten.<br />

Hilfreich dafür sei Schulers weltweite<br />

Präsenz in über 40 Ländern. Im Jahr 2013 wurde<br />

die Produktionsfläche in Dalian (China) verdreifacht,<br />

mit Tianjin kommt ein weiterer chinesischer<br />

Standort hinzu.<br />

www.schulergroup.com<br />

/<br />

(sm 141201470)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Nachbericht EuroBLECH K 31<br />

ARKU überzeugt mit neuem Visualisierungskonzept<br />

Baden-Baden / Hannover. Der Begriff Industrie 4.0 ist in aller Munde; die Automatisierung bestimmt immer<br />

stärker den Alltag im Maschinenbau. Wie die Visualisierung von Prozessschritten dabei hilft, Anlagen miteinander<br />

zu vernetzen und den Bediener in die Abläufe einzubinden, konnten die EuroBLECH-Besucher am Stand des<br />

Richttechnikspezialisten ARKU sehen.<br />

Seit Smartphones und Tablets sich er -<br />

folgreich am Markt etabliert haben, kommt<br />

der visuellen Interaktion über Displays eine<br />

immer größere Bedeutung zu. Auch im<br />

Maschinenbau nimmt die Anlagensteuerung<br />

(HMI) per Bildschirm zu. Bereits heute<br />

lassen sich Anlagen bis auf die Sensorebene<br />

miteinander vernetzen. Auf der EuroBLECH<br />

erlebten die Besucher einen Ausschnitt der<br />

Industrie 4.0: Sie konnten das neue Visualisierungskonzept<br />

des Richttechnikexperten<br />

ARKU selbst testen (Foto: s. Seite 28).<br />

Auf einem interaktiven Bildschirm lassen<br />

sich die Funktionen der Hochleistungsrichtmaschine<br />

HiCap ® wählen und steuern. Die<br />

Ergebnisse der Steuerungsauswahl werden<br />

übersichtlich auf einem Großbildschirm dargestellt.<br />

Dabei werden die Hauptvorteile der<br />

neuen Visualisierungslösung für die HiCap<br />

Richtmaschine schnell klar. Die HiCap kommt<br />

insbesondere für das Richten bei komplexen<br />

Materialdefekten und an hochfesten Materialien<br />

zum Einsatz.<br />

Alle am Prozess beteiligten Stationen und<br />

externen Systeme sind durchgängig vernetzt.<br />

So können Bediener ihre Aktionen<br />

nicht nur schneller eingeben, sie erhalten<br />

auch detaillierte Rückmeldungen vom System.<br />

Sollte ein Fehler aufgetreten sein, liefert<br />

das System genaue Informationen und<br />

schlägt Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung<br />

vor. Die Produktion kann somit zügig wieder<br />

aufgenommen werden.<br />

»In den kommenden Jahren werden Automatisierung<br />

und Visualisierung noch stärker<br />

in den Fokus rücken«, erläutert Ewald Hund,<br />

Prokurist und Leiter der Entwicklungsabteilung<br />

bei ARKU. »Mit dieser Neuentwicklung<br />

hat ARKU auch in der Richttechnik die Industrie<br />

4.0 eingeläutet.«<br />

/<br />

www.arku.de (sm 141201465)<br />

»Namen zeigen Profil«<br />

Salzgitter. Auch die Salzgitter AG war mit ihren Tochtergesellschaften auf der EuroBLECH vertreten,<br />

wobei die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) als einen der Schwerpunkte ihre neue Markenstrategie setzte.<br />

Unter dem Slogan »Namen zeigen Profil«<br />

hat SZFG ein neues Produktnamenskonzept<br />

entwickelt, das einer klaren Systematik<br />

folgt. Als Symbol dessen und als<br />

zentrales Exponat stand ein Baum aus Stahl<br />

auf dem Stand. Von diesem ausgehend<br />

wurde der Besucher durch die neue Markensystematik<br />

geleitet. Unterschiedliche<br />

Exponate wie ein Integralträger der aktuellen<br />

Mercedes C-Klasse und ein Demonstrator<br />

für die Farb vielfalt von FolaSal ® waren<br />

dabei als Anwendungsbeispiele für die neuen<br />

Produkte und ihre Namen ausgestellt.<br />

Unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird im<br />

kommenden Jahr noch ausführlich darüber<br />

berichten.<br />

Weitere Highlights waren Anwendungen<br />

aus HSD ® (High Strength and Ductility)-Stahl.<br />

HSD-Stahl ist ein von Salzgitter und Partnern<br />

entwickelter hoch manganhaltiger Stahl,<br />

der sich mit seinen mechanisch-technologischen<br />

Eigenschaften weit von den konventionellen<br />

hoch- und höchstfesten Stahlwerkstoffen<br />

abhebt. Er besitzt eine sehr hohe<br />

Festigkeit bei gleichzeitig hoher Dehnung<br />

und wird durch das innovative Bandgießverfahren<br />

BCT ® (Belt Casting Technology)<br />

hergestellt – einer Gemeinschaftsentwicklung<br />

von Salzgitter, SMS und der TU Clausthal.<br />

Die besonderen Eigenschaften des<br />

Werkstoffs wurden anschaulich am Beispiel<br />

eines gefalteten Doppel-T-Trägers und eines<br />

Stoßfängers präsentiert. Das BCT-Verfahren<br />

war auch für den Deutschen Zukunftspreis<br />

2014 – Preis des Bundespräsidenten für<br />

Technik und Innovation – nominiert.<br />

Des Weiteren gab es ein umfangreiches<br />

Vortragsprogramm. Im Fokus standen Produktneuheiten<br />

und Prozessoptimierungen<br />

für neue Lösungskonzepte.<br />

www.salzgitter-ag.de (sm 141201464)<br />

/<br />

Stahlhandel<br />

NE-Handel<br />

Stahl-Service-Center<br />

Anarbeitung<br />

Bewehrungstechnik<br />

metals<br />

metals<br />

<br />

Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />

www.ametras.com


32 K Nachbericht EuroBLECH<br />

Schneller, globaler und nachhaltiger<br />

ThyssenKrupp Steel Europe zeigt seine Aufstellung für die Zukunft<br />

Duisburg / Hannover (us / PM). Die EuroBLECH nutzte ThyssenKrupp<br />

Steel Europe, um die neuesten Zukunftsinitiativen vorzustellen. Das<br />

Unternehmen will sich den Herausforderungen der Globalisierung stellen<br />

und die Entwicklung neuer Produkte beschleunigen. Im Automobilbau<br />

stehen alle Zeichen auf Leichtbau und Nachhaltigkeit.<br />

»<br />

Stahl erfindet sich immer<br />

wieder neu.<br />

Bernhard Osburg, Leiter Sales Automotive<br />

Schon heute ist ThyssenKrupp Steel<br />

Europe auf den internationalen Märkten gut<br />

aufgestellt. Aus dem Duisburger Werk werden<br />

z. B. Nordamerika, die Türkei oder Südafrika<br />

beliefert. Dieses Geschäft soll weiter<br />

ausgebaut werden. Dabei steht die Vermarktung<br />

fertigungstechnisch anspruchsvoller<br />

und qualitativ höherwertiger Premiumstahlsorten<br />

im Vordergrund. »Hier se hen<br />

wir weltweit gute Chancen für unsere Produkte«,<br />

sagte uns Bernhard Osburg, Leiter<br />

Sales Automotive. »In diesem Bereich sind<br />

Werkstoffmix Karosserie VW Golf<br />

Anteile in %<br />

28<br />

2008 2012<br />

5<br />

32<br />

35<br />

6<br />

26<br />

17<br />

wir auch mit Lieferungen von Deutschland<br />

aus absolut wettbewerbsfähig, auch im Vergleich<br />

zu lokalen Anbietern.«<br />

(141201467/1) Quelle: ThyssenKrupp, B. Osburg, 8. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff 2014<br />

25<br />

26<br />

Tiefziehstähle<br />

Mikrolegierte Stähle<br />

BH/PHZ/IF/HSZ-Stähle<br />

Dualphasen-Stähle<br />

Mangan-Bor-Stähle<br />

(141201467/1) (Foto: ThyssenKrupp Steel)<br />

Bernhard Osburg<br />

Weltweite Produktverfügbarkeit<br />

bedeutet nicht gleich<br />

lokale Fertigung<br />

Die Automobilindustrie an allen Standorten<br />

weltweit beliefern zu können, sei schon aus<br />

Gründen der Kundenorientierung geboten.<br />

»Man muss aber nicht überall weltweit in<br />

eigene Produktionsanlagen investieren und<br />

dem Kunden räumlich nahe sein, um sein<br />

Geschäftswachstum erfolgreich zu begleiten«,<br />

erläutert Osburg. Die Transportkosten<br />

stünden dem nicht im Wege. Das liegt unter<br />

anderem an der ho hen Logistikkompetenz<br />

des Unternehmens und an der optimalen<br />

Lage des Standorts Duisburg mit der günstigen<br />

Anbindung an den Seehafen Rotterdam<br />

über die Rheinschiene. »Ich bekomme<br />

ein Stahlcoil billiger nach Mexiko als nach<br />

Österreich«, erläutert Osburg.<br />

Schon lange besitzt ThyssenKrupp Steel<br />

Europe daher eine gute Verkaufsbasis in<br />

Nordamerika. »Es bestehen langjährige Lieferbeziehungen<br />

zu unseren Kunden in den<br />

USA, Brasilien, Mexiko und anderen Ländern<br />

auf der Welt, die wir ausbauen und<br />

weiter vertiefen wollen«, so Osburg. Andere<br />

Optionen könnten sich z. B. in mittel- und<br />

osteuropäischen Ländern wie Ungarn ergeben.<br />

In China ist ThyssenKrupp Steel Europe<br />

zudem mit einem Produktionsstandort vertreten,<br />

von dem alle namhaften Automobilhersteller<br />

in China beliefert werden.<br />

Der Fokus liegt auf<br />

Premiumprodukten<br />

Bei der Stärkung der internationalen Aktivitäten<br />

setzt ThyssenKrupp Steel Europe auf<br />

Premiumprodukte. Dazu zählen oberflächenveredelte<br />

Produkte für die Automobilindustrie,<br />

Mehrphasen- und Warmumformstähle,<br />

im Industriebereich z. B. Vorprodukte für die<br />

Kaltwalzbranche, Bleche für Haushaltsgerätehersteller<br />

und Pipelinerohre. »Bei der<br />

Vermarktung unserer Produkte können wir<br />

auf unser umfassendes Netzwerk innerhalb<br />

des Konzerns zurückgreifen«, erläutert Jörg<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Nachbericht EuroBLECH K 33<br />

Paffrath, Leiter Sales Industry bei Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe.<br />

Im Rahmen des 8. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreffs<br />

gab Osburg auch einen Überblick über<br />

die Produktentwicklungen im Automotive-<br />

Bereich, mit 57 % am Gesamtumsatz die<br />

wichtigste Endabnehmerindustrie von<br />

Thyssen Krupp Steel Europe. Am Beispiel des<br />

VW Golf erläuterte Osburg, dass das neue<br />

Modell trotz höherer Sicherheit und mehr<br />

Komfort rd. 100 kg leichter ist als der Vorgänger<br />

– davon beruhen alleine 23 kg auf<br />

Einsparungen in der<br />

Karosserie durch<br />

»<br />

Wir wollen schneller<br />

und noch besser werden.<br />

den Einsatz von<br />

Stahlleichtbau.<br />

Der Leichtbau ist<br />

zwar auch ein wichtiges<br />

Thema in Bezug<br />

auf die Reduktion des CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

und trägt zu mehr Energie effizienz bei, die<br />

große Nachfrage von Seiten der Automobilhersteller<br />

ergibt sich aber laut Osburg schon<br />

aus dem hohen Kostendruck im Volumensegment<br />

des Fahrzeugmarktes. »Der Leichtbau<br />

muss ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />

sein«, betonte Osburg. Dabei sei eine<br />

Betrachtung über den kompletten Produktlebenszyklus<br />

notwendig. Zum Ende seines<br />

Vortrags erläuterte Osburg die neuesten<br />

Technologien im Bereich der Hybridwerkstoffe.<br />

Diese ermöglichen sowohl im Rahmen<br />

der Warm- wie auch der Kaltumformung<br />

immer noch weitere Gewichtsreduzierungen,<br />

ohne dabei Abstriche bei<br />

Stabilität oder Recyclingfähigkeit machen zu<br />

Jörg Paffrath, Leiter Sales Industry<br />

müssen. »Stahl ersteht immer wieder auf«,<br />

so Osburg zusammenfassend.<br />

Schneller zum fertigen Produkt<br />

ThyssenKrupp Steel Europe setzt aber auch<br />

auf eine Verkürzung der Entwicklungszeit<br />

bis hin zur Marktreife, die auch als »Timeto-Market«<br />

bezeichnet wird. Die bisherige<br />

Durchschnittsdauer soll – Hand in Hand mit<br />

den Kunden – um ein Drittel verkürzt werden.<br />

Wie viel Zeit von der Projektidee bis hin<br />

zum fertigen Stahl vergeht, hängt dabei von<br />

seiner Komplexität<br />

und vom späteren<br />

Einsatz des Stahls<br />

ab. »Müssen bei<br />

einem be stehenden<br />

Produkt nur einige<br />

Parameter verändert<br />

werden, geht es mitunter in wenigen<br />

Wochen. Eine komplette Neuentwicklung<br />

kann aber einige Jahre dauern«, erläutert<br />

Jörg Paffrath.<br />

»Wenn wir es nicht schaffen, rechtzeitig<br />

unseren neuen Werkstoff in globalen Plattformen<br />

der Automobilhersteller unterzubringen,<br />

entgeht uns über einen Zeitraum von<br />

einigen Jahren unter Umständen ein Markt<br />

von mehreren Millionen Autos. Es ist daher<br />

ganz entscheidend zu wissen, wohin welches<br />

Produkt von uns geht und mit welchem Kunden<br />

wir eine bestimmte Entwicklung vorantreiben<br />

müssen«, betont Bernhard Osburg.<br />

»Wir wollen, dass jedes unserer Produkte für<br />

den Kunden einen Mehrwert darstellt, denn<br />

auch für ihn ist es aufwendig, einen neuen<br />

Werkstoff zu qualifizieren.« Und dazu gehören<br />

auch die Verarbeitungsmöglichkeiten des<br />

Materials beim Kunden, also Themen wie<br />

Schweißen, Lackieren und Umformen.<br />

Optimierung des gesamten<br />

Innovationsprozesses<br />

Um die Entwicklungsdauer zu verkürzen,<br />

wurde der gesamte Innovationsprozess bei<br />

ThyssenKrupp Steel Europe unter die Lupe<br />

genommen. Ein wesentlicher Faktor war<br />

dabei die Frage, wie die Innovationskultur<br />

im Unternehmen gestärkt werden kann:<br />

Wie lassen sich Freiräume schaffen, um den<br />

Mitarbeitern Zeit und Raum für Innovationen<br />

zu geben? Im Rahmen der Umsetzung<br />

des Prozesses wurden die Kernhandlungsfelder<br />

festgelegt, klare Verantwortlichkeiten<br />

zugewiesen sowie die Mitarbeiter geschult.<br />

Wie sich der veränderte Innovationsprozess<br />

konkret auswirkt, beschreibt Jörg Paffrath<br />

an einem Beispiel: »Wir setzen Prioritäten<br />

bei Betriebsversuchen und schalten die<br />

Verarbeitungstests in der Endphase der<br />

Werkstofferprobung parallel. So kann sich<br />

unser Kunde mit seinem Produkt am Ende<br />

auch schneller im Markt von Wettbewerbern<br />

differenzieren.« Ein wichtiger Faktor<br />

darf jedoch nicht übersehen werden: »Wir<br />

müssen natürlich auch immer die Kosten im<br />

Blick haben, um sicher zu sein, dass wir<br />

noch attraktiv im Markt sind«, so Osburg.<br />

www.thyssenkrupp-steeleurope.com<br />

(sm 141201467)<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


34 K Nachbericht EuroBLECH<br />

Spaltanlagen produktiver mit<br />

automatischem Messerbau<br />

NLT Norder Lagertechnik: passgenaue<br />

Automationslösungen für die Blechindustrie<br />

Norden. Ein automatisierter Messerbau steigert die Produktivität von<br />

Spaltanlagen erheblich – ebenso wie automatische Separiersysteme. Seit<br />

knapp 20 Jahren entwickelt die NLT Norder Lagertechnik GmbH & Co.<br />

Maschinenbau KG Automationslösungen für die Blechindustrie.<br />

Entscheidend ist dabei, die individuellen Bedingungen der Kunden zu<br />

berücksichtigen. Auf der EuroBLECH zeigte das Unternehmen aktuelle<br />

Messerbauroboter und Separiersysteme.<br />

Jede Spaltanlage wird unter anderen<br />

Bedingungen betrieben, keine Anlagenkonfiguration<br />

ist identisch. Für Betreiber von<br />

Spaltanlagen ist von großer Bedeutung, dass<br />

sich Automationskonzepte den individuellen<br />

Erfordernissen vor Ort anpassen. Genau das<br />

hat NLT Norder Lagertechnik bei NOVELIS<br />

Deutschland berücksichtigt und passgenau<br />

ein Automationskonzept für eine bestehende<br />

Spaltanlage mit Wechselscherensystem<br />

realisiert. Das Wechselkonzept per Wechselschere<br />

selbst ist beibehalten worden, eine<br />

fertig gebaute und per Anschnitt geprüfte<br />

Schere wird nun in weniger als 4 min mit der<br />

alten Wechselschere in der Linie getauscht.<br />

Den Messerbau selbst übernimmt der Messerbauroboter<br />

von NLT Norder Lagertechnik,<br />

der über ein Drehkreuz die Wechselscheren<br />

bestückt.<br />

Kombinierte Separierung<br />

erstmals im Einsatz<br />

NLT Norder Lagertechnik hat langjährige<br />

Erfahrung in der Entwicklung und dem Bau<br />

solcher Automationssysteme. Seit 1995 entwickelt<br />

das Unternehmen patentierte Messerbauroboter<br />

und automatische Separiersysteme.<br />

Geeignet sind die Systeme für Be -<br />

treiber von Spaltanlagen mit einem Wellendurchmesser<br />

ab 100 mm. Insbesondere bei<br />

Aufträgen geringeren Umfangs oder bei<br />

Einsatz von schweren Werkzeugen mit<br />

einem Innendurchmesser ab 275 mm steigern<br />

die Messerbauroboter die Produktivität<br />

deutlich.<br />

Für Spaltanlagen mit Einsatzbändern von<br />

Materialdicken bis 16,0 mm bietet NLT Norder<br />

Lagertechnik eine kombinierte Separierung,<br />

die im Dickenbereich bis 8,0 mm automatisch<br />

und über 8,0 mm manuell gebaut<br />

wird. Eine solche kombinierte Separierung<br />

wird als Neuentwicklung erstmalig bei<br />

INMET Stahl GmbH & Co. KG in Bochum<br />

eingesetzt. Die Separierung besteht aus<br />

einem Rollenkorb mit zwei automatischen<br />

Separierwellen. Dort werden die Separierscheiben<br />

über Servomotoren exakt positioniert<br />

und die gesamte Welle in weniger als<br />

2 min gebaut. Ist das Material über 8,0 mm<br />

dick, wird eine weitere Handbauwelle im<br />

herkömmlichen Stil gebaut; die Separierscheiben<br />

der automatischen Separierung<br />

sind jeweils seitlich geparkt.<br />

Separierwellen außerhalb<br />

der Anlage automatisch bauen<br />

Eine weitere Eigenentwicklung von NLT Norder<br />

Lagertechnik ist ein externer Bauplatz für<br />

Technische Daten ASR650/3<br />

Hersteller: NLT Norder Lagertechnik GmbH &<br />

Co. Maschinenbau KG<br />

Separierscheibendicke: ab 3,0 mm<br />

Anzahl Streifen: ohne Beschränkung<br />

Materialdicke: bis 8,0 mm<br />

Streifenbreite: ab ca. 8,0 mm<br />

Liniengeschwindigkeit: bis 400 m/min<br />

(141201458/1)<br />

Automatischer Werkzeugwechsel per<br />

Messerbauroboter und Drehkreuz auf<br />

Wechselschere (Foto: Norder Lagertechnik)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Nachbericht EuroBLECH K 35<br />

das automatische Bauen von Separierwellen,<br />

der besonders für schmale Spaltanlagen<br />

geeignet ist. Der Separierautomat ASR650/3<br />

ist ein manuell zu bedienender Automat, der<br />

den benötigten Separierwellenbau für den<br />

nächsten Spaltauftrag außerhalb der Linie<br />

übernimmt. Daher ist nur eine geringe<br />

mechanische Änderung an der Spalt anlage<br />

notwendig. Die nächste benötigte Separierwelle<br />

wird innerhalb von 2 min automatisch<br />

exakt gebaut. Dazu wird der ASR650/3 nahe<br />

der Separierwelle platziert, von Hand die<br />

auszutauschende Separierwelle aus der Linie<br />

entnommen und durch die neugebaute Welle<br />

ersetzt. Die Anzahl der zwischenzupuffernden<br />

Separierwellen auf dem ASR650/3<br />

kann variieren, Standard sind drei Aufnahmeplätze.<br />

Dieser transportable Separierroboter<br />

kann den Separierwellenbau bei mehreren<br />

Spaltanlagen übernehmen und ist – je<br />

nach Anforderung – zudem verlängerbar.<br />

Anlagen-Revamping –<br />

inklusive Sicherheit nach CE<br />

Auch bei existierenden Spaltanlagen können<br />

Automationskonzepte zusammen mit einer<br />

weiteren Nachrüstung der Maschine – einem<br />

sogenannten Revamping – realisiert werden.<br />

So führte NLT Norder Lagertechnik zuletzt<br />

bei der Brockhaus Stahl GmbH in Plettenberg<br />

eine Anlagenmodernisierung durch, bei<br />

der die Spaltanlagen nach Kundenwunsch<br />

modernisiert und auf den aktuellen Sicherheitsstand<br />

gebracht wurden – inklusive<br />

Risiko beurteilung sowie Ausstellung der<br />

CE-Erklärung.<br />

Zum Umbau gehörte eine Erhöhung des<br />

Coilaußendurchmessers und des Coilgewichts.<br />

Dafür wurden die Aufhaspel, Abhaspel<br />

und der Bundhubwagen verstärkt sowie<br />

eine neue Schopfschere eingebaut. Es wurde<br />

insbesondere auch eine neue fehlersichere<br />

SIEMENS-S7-Steuerung erstellt, die nun<br />

die gesamte Sicherheit und Anlagensteuerung<br />

überwacht. Des Weiteren wurden<br />

neue automatische Abläufe integriert. Neue<br />

Schutzzäune, Lichtschranken und sichere<br />

Türverriegelungen schirmen den gesamten<br />

Anlagenbereich nun zuverlässig ab. Hierfür<br />

wurde ein neuer Schaltschrank mit modernsten<br />

Strom- und Frequenzumrichtern für die<br />

Motoren sowie ein bedienerfreundlicher<br />

Arbeitsplatz mit modernem Bedienpanel<br />

installiert. (sm 141201458)<br />

« KONTAKT<br />

NLT Norder Lagertechnik GmbH & Co.<br />

Maschinenbau KG<br />

Stellmacherstraße 2<br />

26506 Norden<br />

Tel. +49 4931 178400<br />

www.norder-lagertechnik.de<br />

IKS KLINGELNBERG FIRMIERT<br />

ALS TKM<br />

Remscheid. Die IKS Klingelnberg GmbH präsentiert<br />

sich mit einem neuen Auftritt: Seit dem<br />

1. Oktober dieses Jahres firmiert das in Remscheid<br />

ansässige Unternehmen als TKM GmbH. Die Umfirmierung<br />

erfolgt im Zuge der Neuausrichtung<br />

der TKM-Gruppe, die ihre einzelnen Unternehmen<br />

seit dem 1. Oktober 2014 unter der Dachmarke<br />

»TKM – The Knife Manufacturers« zusammenfasst.<br />

So gibt die inhabergeführte Gruppe ihren<br />

Unternehmen mit weltweit über 1.000 Mitarbeitern<br />

ein einheitliches Erscheinungsbild mit einer<br />

gemeinsamen Bildmarke. Der neue Markenauftritt<br />

wird künftig mit dem Slogan »Expertise United«<br />

begleitet, dieser soll die internationale Ausrichtung<br />

und das Know-how der Unternehmensgruppe<br />

auf drei Kontinenten verdeutlichen. Ungeachtet<br />

der Umbenennung soll die vormalige Klingelnberg<br />

GmbH laut der Geschäftsführung auch<br />

künftig als Unternehmen in Familienbesitz mit<br />

dem Stammsitz in Remscheid erhalten bleiben.<br />

www.tkmgroup.com (sm 141201444)<br />

/<br />

MODERNSTE TECHNOLOGIE FÜR<br />

HOCHPRODUKTIVES SCHNEIDEN<br />

Hannover. ESAB Cutting Systems zeigte die<br />

gesamte Bandbreite an Schneidwerkzeugen, -systemen<br />

und CAD/CAM-Verschachtelungssoftware<br />

für eine noch höhere Produktivität und Rentabilität.<br />

Die SUPRAREX HD, die auf der EuroBLECH<br />

2014 präsentiert wurde (Foto: S. 29), kombiniert<br />

ESABs 75-jährige Erfahrung im Schneiden mit<br />

dem Innova tionsgeist des Unternehmens.<br />

Die innovative, modulare SUPRAREX-HD-Portalbrennschneidmaschine<br />

lässt sich für nahezu<br />

jede Anforderung konfigurieren und ist für alle<br />

Schneidanwendungen die perfekte Lösung. Mit<br />

der Funktionalität, Plasma- und Autogenschneiden<br />

mit einer Vielzahl von Werkzeugen für gerade<br />

Schnitte, Schweißnahtvorbereitungen sowie Markierprozessen<br />

zu kombinieren, ergeben sich unbegrenzte<br />

Möglichkeiten. Diese Flexibilität wird<br />

durch eine breite Palette an Maschinengrößen<br />

und uneingeschränkt konfigurierbaren Schienenlängen<br />

ergänzt, was wiederum nahezu jeden<br />

Schneidbereich ermöglicht. Die Maschinenkonfiguration<br />

lässt sich für verschiedene Materialien,<br />

Dicken oder Plattengrößen optimieren.<br />

Diese Schneidmaschine wurde nach den<br />

strengsten Qualitätsrichtlinien entwickelt, mit<br />

einem strapazierfähigen Portal mit hoher Steifigkeit,<br />

das ein solides Fundament für akkurates<br />

Schneiden und Markieren bei geringen Wartungskosten<br />

und einer langen Lebensdauer bietet. Sie<br />

ist mit ESABs m³-Plasma-System ausgerüstet,<br />

das zu den modernsten Gasregelungssystemen<br />

der Branche gehört, ausgestattet mit Präzisionsgasmessung<br />

und Mischmöglichkeiten, die selbst<br />

das breiteste Plasmaschneidspektrum abdecken.<br />

Das System umfasst die m³-Gasregelung, den<br />

PT-36 Brenner und die EPP-Stromquelle für hochpräzise<br />

und flexible Schneidprozesse.<br />

www.esab-cutting.com (sm 141201525)<br />

/<br />

Tourenoptimierung<br />

Lagermanagement<br />

Telematik<br />

1000 Wege eine Lösung<br />

Flexibel und zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />

www.wanko.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


36 K Nachbericht EuroBLECH<br />

Neue Bimetall-Sägebänder<br />

senken Produktionskosten<br />

WESPA: flexiblere Fertigung dank erhöhter Standzeit<br />

Melsungen / Stuttgart. Eine neue Generation beschichteter Sägebänder<br />

aus Bimetall – so will der Sägewerkzeughersteller WESPA die<br />

Fertigungskosten von Stahldistributoren und Stahl-Service-Centern senken.<br />

Das Unternehmen präsentierte sich damit auf der AMB, internationale<br />

Ausstellung für Metallbearbeitung, im September in Stuttgart.<br />

Nur 5,5 min – das ist weniger als die<br />

Hälfte der bisher üblichen Zeit. Denn mit der<br />

bisherigen Anlagenkonfiguration bei Bucher<br />

Stahl brauchte es 11,25 min, um den Vollmaterial-Einsatzstahl<br />

16MnCr5 mit 220 mm<br />

Durchmesser zu trennen. Das haben Tests<br />

mit den neuen Bimetall-Sägebändern er -<br />

geben. Die Versuche haben auch ergeben,<br />

dass sich die Standzeit dank der Bänder<br />

drastisch erhöht – von 80 Betriebsstunden<br />

auf gar 160 Stunden. Das ist eine glatte Verdopplung.<br />

Dabei ist das Sägeband nur alle<br />

30 Tage zu wechseln.<br />

Bucher Stahl setzt nach den eingehenden<br />

Versuchen und Berechnungen nun am<br />

Standort Zimmern ob Rottweil die beschichteten<br />

WESPA-Sägebänder zur Bearbeitung<br />

von unlegierten Baustählen bis zu hochlegierten<br />

Werkzeugstählen ein. Die Kostenersparnis<br />

betrage stolze 6.100 € pro Monat,<br />

so der Distributeur.<br />

»Wir haben alle Maschinen auf die neuen<br />

WESPA-Sägebänder umgestellt. Mithilfe der<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde uns<br />

bewusst, welches Potenzial noch in unserer<br />

Sägeabteilung steckt. Wir konnten unsere<br />

Produktivität deutlich steigern sowie Zeitund<br />

Kostenvorteile gewinnen«, so Erwin<br />

Sali, Betriebsleiter und Prokurist von Bucher<br />

Stahl.<br />

Leistung auf Hartmetallniveau<br />

Ein Zugewinn an Produktivität, Flexibilität<br />

und Liefertempo ist für Stahldistributoren<br />

oder Stahl-Service-Center natürlich sehr<br />

attraktiv. Denn insbesondere kleine Losgrößen<br />

– die heute immer häufiger zum Auftragsspektrum<br />

gehören – erfordern in der<br />

Anarbeitung ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit.<br />

Die erhöhte Standzeit verbessert<br />

zugleich auch die Prozesssicherheit<br />

– schichtübergreifend. Denn bei Vollautomaten<br />

oder automatischer Zuführung laufen<br />

die Prozesse über Nacht oft mannlos.<br />

Mit der neuen Generation von beschichtenen<br />

Bimetall-Sägebändern sind, so verspricht<br />

es das Unternehmen, flexible Fertigungskonzepte<br />

auf Hartmetallniveau möglich.<br />

In Kombination mit dem laut WESPA im<br />

Markt bisher einzigartigen Angebots- und<br />

Wirtschaftlichkeitsprogramm Individual Performance<br />

Cutting (IPC) soll sich die Ausbringung<br />

bei geringeren Fertigungskosten<br />

erhöhen. »Unsere Kunden können auch<br />

schneller liefern und den Leistungsbedarf je<br />

nach Auftrag rasch anpassen«, so Jan-Peter<br />

Schulz, Direktor Marketing und Vertrieb bei<br />

WESPA.<br />

Auch IBERO Stahl will alle Maschinen auf<br />

WESPA-Sägebänder umrüsten. Der Edelstahldistributor<br />

aus Mülheim an der Ruhr setzt<br />

nach eingehenden Versuchen und Berechnungen<br />

beschichtete IPC-Sägebänder ebenfalls<br />

zur Bearbeitung von Vollmaterial ein<br />

(u. a. 1.4571 – X6CrNiMoTi17-12-2, Durchmesser<br />

60 mm, 5 Stück in Lage). Hier ließ<br />

sich laut Tests die Schnittzeit von rd. 13 auf<br />

5 min/Schnitt senken und die Standzeit von<br />

6 m² auf 10 m² steigern. Damit wurde der<br />

Ausstoß gesägter Teile fast verdreifacht und<br />

Kosten von bis zu 8.900 € / Monat gespart.<br />

Laut IBERO Stahl lassen sich Aufträge nun<br />

Vorteile IPC-Sägeband<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Standzeit<br />

in m 2<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Schnittzeit<br />

in min<br />

Werkzeug:<br />

Bi-Metall-Sägeband<br />

WESPA SUPER SCL IPC<br />

4.570 mm x 41 mm x 1,3 mm<br />

2/3 ZpZ (Zähne per Zoll)<br />

Werkstück<br />

1.4571 X6CrNiMoTi17-12-2<br />

60 mm<br />

« KONTAKT<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61<br />

34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-114<br />

www.wespa-simonds.de<br />

2<br />

2<br />

Konventionelles<br />

Bi-Metall-Sägeband<br />

0<br />

0<br />

WESPA-IPC-Sägeband<br />

(141201432/1) Quelle: WESPA-Kundendaten/Ibero<br />

IBERO Stahl erzielte deutlich bessere Standund<br />

Schnittzeiten mit WESPA-Sägebändern.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Nachbericht EuroBLECH K 37<br />

noch schneller bearbeiten und die Liefervorgaben<br />

von Kunden sogar übertreffen.<br />

Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit<br />

WESPA setzt ganz bewusst auf die Strategie,<br />

durch »hocheffiziente Maschine-Werkzeug-<br />

Pakete« neue, sehr flexible Sägekonzepte<br />

für die Produktion zu ermöglichen. »Wir<br />

bieten unseren Kunden weniger Produkte<br />

als vielmehr eine höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />

an«, so Schulz. »Wir wollen bis 2020<br />

gemeinsam mit Maschinenherstellern diese<br />

neue Art des leistungseffizienten Sägens<br />

flächendeckend und über Europa hinaus in<br />

allen Anwendungsbereichen der Industrie<br />

einführen.«<br />

Auf der AMB zeigte WESPA darüber hi naus<br />

den ersten Säge simulator für Sägebänder,<br />

der die wirtschaftlichen Vorteile der Sägekonzepte<br />

des Unternehmens anschaulich<br />

aufzeigt und nun mit kundenfreund lichen<br />

Neuerungen ausgestattet wurde.<br />

(sm 141201432)<br />

Unverzichtbarer Klassiker<br />

wird maßgeschneidert<br />

Überarbeitete Coilzange sorgt für mehr Sicherheit<br />

und Effektivität<br />

Memmingen. Die Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH hat auf der Messe<br />

EuroBLECH ihre neu konzipierte Coilzange im Praxiseinsatz präsentiert. Die<br />

Zange besticht durch ihr modulares Baukastensystem, niedrige Betriebskosten,<br />

den patentierten Blockierantrieb und weitere verbrauchsoptimierte<br />

Elemente. Für Stahlwerke, Walzwerke, Stahlhändler, Stahl-Service-Center<br />

und in Unternehmen der Bandstahlbe- und -verarbeitung ist sie längst<br />

unverzichtbar.<br />

« KONTAKT<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

Dr.-Karl-Lenz-Straße 66<br />

87700 Memmingen<br />

Tel. +49 8331 937-119<br />

www.pfeifer.de<br />

Die Teleskop-Coilzangen und Teleskop-<br />

Blechpaketzangen des Spezialherstellers<br />

überzeugen durch ihre robuste Bauweise<br />

und die bis ins Detail durchdachte, bauteiloptimierte<br />

Konstruktion. Herzstück ist der<br />

patentierte Blockierantrieb mit seiner unverwüstlichen,<br />

tatsächlich nahezu unzerstörbaren<br />

Antriebskette: Mit diesem selbsthemmenden<br />

Gesamtantriebssystem wird das<br />

ungewollte Öffnen der Zange bei Schräglage<br />

oder Kollisionen verhindert. »Wir sorgen<br />

für maximale Sicherheit«, setzt Christian<br />

Zick, Leiter der Konstruktion des Geschäftsbereichs<br />

Hebetechnik bei Pfeifer, die Maßstäbe.<br />

Das Unternehmen zeigt, dass auch<br />

ein seit Jahren im Alltagseinsatz<br />

bewährtes Produkt immer noch<br />

gezielt verbessert werden kann.<br />

Der selbsthemmende Trapezgewindespindelantrieb<br />

bietet<br />

höchsten Schutz, klappbare Pratzen<br />

ermöglichen die Aufnahme<br />

von eng aneinanderliegenden<br />

Coils bei engen Platzverhältnissen.<br />

Mit einer Coilaugenerkennung<br />

wird die Bohrung über Lichtschranken<br />

erkannt und ermöglicht<br />

so das exakte Positionieren<br />

der Zange. Das integrierte Zangendrehwerk<br />

erlaubt das genaue<br />

Positionieren der Zange mit Drehbereichsbegrenzung<br />

oder Endlosdrehwerk.<br />

»Die Pfeifer-Coilzange<br />

ist schnell und kostengünstig für<br />

jeden Anwendungsfall an passbar«, betont<br />

Siegmund Erhard, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Hebetechnik.<br />

In drei Baugrößengruppen (bis 25 t, 25 bis<br />

35 t und 35 bis 50 t) wird die Pfeifer-Coilzange<br />

angeboten und kann dank ihres modularen<br />

Aufbaus für verschiedenste Anforderungen<br />

individuell »maßgeschneidert«<br />

werden. Drei verschiedene Antriebssysteme<br />

erfüllen die gewünschten Sicherheitsanforderungen<br />

und machen Sonderkonstruktionen<br />

und technische Anpassungen jederzeit<br />

möglich.<br />

»Wer fundierte Spezialisten für Lösungsfindungen,<br />

Konstruktion und Bau von sicherer<br />

und werthaltiger Hebetechnik in verschiedensten<br />

Industriebereichen sucht, ist<br />

bei der Pfeifer-Hebetechnik genau richtig.<br />

Wir decken alle hebetechnischen Aufgabenstellungen<br />

ab und bewegen schwere und<br />

sperrige Lasten sicher«, sagt Gerhard Pfeifer,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Pfeifer-Gruppe. (sm 141201487)<br />

Die Coilzange ist schnell und<br />

kostengünstig für jeden<br />

Anwendungsfall anpassbar<br />

(Foto: Pfeifer).<br />

(141201487/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


38 K Nachbericht EuroBLECH<br />

SSAB und Ruukki: Kunden<br />

bekommen»Best of both«<br />

Übernahme komplettiert Produktpalette<br />

Hannover (mh). Nachdem die EU-Kommission grünes Licht gegeben<br />

hatte, war die lang geplante Fusion offiziell: Ende Juli übernahm der<br />

schwedische Spezialstahlproduzent SSAB seinen finnischen Wettbewerber<br />

Ruukki. Wie sich der Zusammenschluss auf Produktpalette und<br />

Dienstleistungen auswirkt, erläuterte SSAB am Rande der EuroBLECH.<br />

Dass die beiden Stahlproduzenten<br />

Ruukki und SSAB zusammengehen sollten,<br />

ist im Norden Europas wohl schon zuvor diskutiert<br />

worden. Mitte 2014 haben die tiefgreifenden<br />

Verschiebungen auf den europäischen<br />

wie weltweiten Stahlmärkten den<br />

Zusammenschluss der beiden Wettbewerber<br />

nun Wirklichkeit werden lassen. »Solche Krisenzeiten<br />

haben den Vorteil, dass das, was<br />

zuvor unmöglich war, möglich wird«, kommentierte<br />

SSAB-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Sverker Martin-Löf die Übernahme gegenüber<br />

dem Nachrichtendienst Reuters.<br />

Der Zusammenschluss bietet dem neuen<br />

Konzern viele Vorteile, zugleich sollen aber<br />

auch Kunden davon profitieren. Auf der<br />

EuroBLECH Mitte Oktober in Hannover hat<br />

SSAB die neue Konzernstruktur präsentiert<br />

und die Auswirkungen des Zusammenschlusses<br />

auf Produkte und Dienstleistungen<br />

den rd. 250 Besuchern auf einer Konferenz<br />

am Rande der Messe erläutert.<br />

Effizientere Produktion<br />

Der zusammengeschlossene Konzern SSAB<br />

ist eine globale Organisation mit Produktionsstandorten<br />

in Schweden, Finnland und<br />

den USA sowie einer eigenen Verkaufsorganisation<br />

in mehr als 50 Ländern weltweit.<br />

Produziert werden rd. 9 Mill. t Rohstahl pro<br />

Jahr, rd. 17.000 Mitarbeiter sind nun für<br />

SSAB tätig. Der Zusammenschluss ermöglicht<br />

dem Konzern vor allem eine kosteneffizientere<br />

und flexiblere Produktion. So<br />

können allein durch Synergieeffekte rd. 150<br />

Mill. € innerhalb von drei Jahren eingespart<br />

werden. Für die Roheisenproduktion stehen<br />

nicht mehr nur zwei (von Ruukki) bzw. drei<br />

Hochöfen (von SSAB), sondern insgesamt<br />

fünf Hochöfen zur Verfügung. Deutlich mehr<br />

Kapazitäten und Ressourcen stehen in dem<br />

neuen Konzern auch für Forschung und Entwicklung<br />

bereit. »Mit diesen gebündelten<br />

Ressourcen können wir unsere Kunden noch<br />

besser bedienen«, so Per Olof Stark, Leiter<br />

des Geschäftsbereichs SSAB Special Steels.<br />

Kombiniertes Produktspektrum<br />

Die Kombination beider Produktpaletten<br />

stärkt das Portfolio des Konzerns. So war<br />

Ruukki im Bereich kaltgewalzter Feinbleche<br />

im Gegensatz zu SSAB weniger stark aufgestellt,<br />

wie Olavi Huhtala, Leiter des SSAB-<br />

Geschäftsbereichs Europe, erläuterte. Auch<br />

in den Bereichen Rohre, Präzisionsrohre,<br />

Hohlprofile und Feinblech komplettiert die<br />

kombinierte Produktpalette das Angebot.<br />

»Diese Produktsegmente haben eine besondere<br />

Bedeutung, denn sie sind wichtig für<br />

den Bereich Automotive«, so Huhtala weiter.<br />

Auch im Bereich feuerverzinkte Produkte<br />

sei man nun gut aufgestellt.<br />

Zwar hat sich das Angebot in einigen<br />

Bereichen auch überschnitten, etwa bei<br />

beschichteten Produkten. Aber dies sei eher<br />

ein Vorteil, wie der SSAB Europe-Chef erläuterte.<br />

Mehrfache Produktionskapazitäten<br />

für das gleiche Produkt erhöhten die Flexibilitätund<br />

sicherten die Lieferfähigkeit.<br />

Deutschland: ein wichtiger Markt<br />

Deutschland ist für SSAB einer der wichtigsten<br />

Märkte. Seit 50 Jahren ist der Stahlproduzent<br />

hier mit einem Verkaufsteam aktiv.<br />

Heute arbeiten in Deutschland rd. 50 Mitarbeiter<br />

an zwei Standorten (Düsseldorf und<br />

Stuttgart) für SSAB.<br />

Der SSAB-Vertrieb konzentriert sich in<br />

Deutschland auf vier Produktbereiche: Automotive,<br />

verschleißfeste Spezialstähle sowie<br />

Warm- und Kaltprodukte. Schwerpunkt sind<br />

weiterhin hochfeste, verschleißfeste Spezialstähle.<br />

Ständig arbeitet der Konzern auch<br />

an neuen Güten. So sind etwa die verschleißfesten<br />

Rohre Hardox 500 und der<br />

martensitische, kaltgewalzte, ultrahochfeste<br />

Stahl Docol 1700 M neu im Programm.<br />

Der Konzern bietet seinen Kunden eine<br />

umfassende technische Unterstützung bei<br />

geplanten Konstruktionsprojekten, auch<br />

gemeinsame Entwicklungsprojekte werden<br />

durchgeführt. »Wir wissen, wie unsere Produkte<br />

am Ende verwendet werden, und<br />

können die Verschleißraten und die Lebensdauer<br />

unserer Stähle, die z. B. in einem Muldenkipper<br />

oder in einem Recyclingwerk<br />

verwendet werden, prognostizieren«, so Per<br />

Olof Stark. Die enge Zusammenarbeit mit<br />

den Kunden ist sowohl für SSAB als auch für<br />

die Kunden ein großes Plus.<br />

In der Logistik hat sich der Konzern ebenfalls<br />

an Kundenbedürfnisse angepasst. »Wir<br />

haben das Lagergeschäft in den letzten Jahren<br />

ausgebaut«, so Marc Güttner, SSAB Country<br />

Manager für Deutschland und Schweiz. Da<br />

die Kunden die Stahlprodukte immer weniger<br />

bevorraten, übernehmen Handel und Werke<br />

diese Funktion. Neben dem schon bestehenden<br />

SSAB-Lager in Hannover ist ein weiteres<br />

in Heilbronn dazugekommen. Das neue Lager<br />

erhöht die Lieferperformance für die weiterhin<br />

direkt aus Schweden und Finnland kommenden<br />

Stähle. Geliefert werden Be stellungen<br />

innerhalb von 24 h.<br />

Zuletzt erläuterte Produktmanager Dr.<br />

Martin Bülter das neue Produktangebot und<br />

die technischen Entwicklungen, z. B. Verschleißstähle<br />

und den neuen Hardox Tube<br />

500, Konstruktionsstähle und den neuen<br />

Laser Plus sowie organisch beschichtete Produkte<br />

mit Prelaq Green Coat.<br />

Bei den Markennamen will der Konzern<br />

vorläufig übrigens nichts ändern. Es bleiben<br />

sowohl die SSAB-Marken wie auch die<br />

Ruukki-Marken zunächst bestehen. »Anfang<br />

2015 werden wir beginnen, uns<br />

Gedanken über möglichen Anpassungen zu<br />

machen«, so Güttner.<br />

/<br />

www.ssab.com (sm 141201539)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


RHB VOSS GMBH RÖHRENHANDEL<br />

BÖNTGEN GERÜNDET<br />

Düsseldorf. Mit Wirkung vom 3. November<br />

2014 hat die Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

den Standort des ehemaligen Heinen & Böntgen<br />

Röhrenkontors in Düsseldorf-Heerdt erworben.<br />

Die neu gegründete RHB Voß GmbH Röhrenhandel<br />

Böntgen, eine 100 %ige Tochter der Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG, ist mit sofortiger<br />

Wirkung operativ. Mit dieser Neugründung<br />

besteht die »Voß-Gruppe Europa« mittlerweile<br />

aus insgesamt 11 Niederlassungen.<br />

Da Voß am Standort Essen aus platztechnischen<br />

Gründen nicht weiter wachsen konnte,<br />

suchte man schon seit Jahresbeginn nach einer<br />

geeigneten Immobilie. Der Standort in Düsseldorf<br />

bot sich an, und es stellte sich schnell heraus, dass<br />

nicht nur das Platzangebot und das Hochregallager<br />

des ehemaligen Röhrenkontors Heinen &<br />

Böntgen, das denen in den anderen Unternehmen<br />

der Gruppe gleich kommt, ideal geeignet sind.<br />

Obendrein stimmt auch die gesamte Firmenphilosophie<br />

mit der der Voß-Gruppe Europa überein,<br />

denn es werden ausschließlich Händler mit Langprodukten<br />

und entsprechendem Service bedient.<br />

Mit der Übernahme des Betriebsstandortes in<br />

Düsseldorf kann die Voß-Gruppe ihr nunmehr<br />

viertes Hochregallager in Betrieb nehmen.<br />

»Mit dem Erwerb des Standorts in Düsseldorf<br />

wollen wir nicht den Mengenumsatz maximieren,<br />

sondern den Service für unsere Händlerkunden<br />

weiter optimieren«, erklärt Thorsten Studemund,<br />

einer der drei Geschäftsführer des neu gegründeten<br />

Unternehmens. Die beiden anderen Geschäftsführer<br />

sind Markus Fischer und Dietrich Böntgen,<br />

der mit einer 14-köpfigen Mannschaft sein Produkt-Know-how<br />

einbringt.<br />

Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2015 wird der<br />

Voß-Standort Essen nach Düsseldorf verlegt. Bis<br />

dahin werden die beiden Unternehmen eng<br />

zusammenarbeiten und die geplante Standort-Union<br />

Schritt für Schritt umsetzen. Für Milan<br />

Cvetkovic, Leiter des Voß-Standortes in Essen, und<br />

sein Team ist dieser Standortwechsel die konsequente<br />

Weiterentwicklung seiner bisherigen<br />

erfolgreichen Tätigkeit.<br />

/<br />

RHB Voß GmbH<br />

Röhrenhandel Böntgen<br />

Burgunderstraße 59<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 50092-0<br />

www.rhb.de (sm 141201519)<br />

NEUE BLANKING LINE<br />

Essen. Das ThyssenKrupp Stahl-Service-Center,<br />

ein Unternehmen der Business Area Materials<br />

Services, hat seinen Maschinenpark erweitert: Am<br />

Standort in Mannheim ist seit August eine neue<br />

Querteilanlage in Betrieb. Die sogenannte Blanking<br />

Line bietet vielfältigen Industriezweigen<br />

neue Möglichkeiten im Zuschnitt von Kleinstformaten.<br />

Mit der neuen Anlage kann 0,4 bis 3 mm<br />

dickes Spaltband in Längen von 200 bis 2.500 mm<br />

sowie Breiten von 80 bis 650 mm zugeschnitten<br />

werden.<br />

»Mit der Investition in die Blanking Line haben<br />

wir unsere Anarbeitungsmöglichkeiten ausgebaut<br />

und können unseren Kunden ab sofort einen weiteren<br />

Prozessschritt anbieten. Wir sind überzeugt,<br />

dass der zusätzliche Service an bedarfsgerechten<br />

Kleinstzuschnitten künftig einen Mehrwert, insbesondere<br />

für unsere Abnehmer aus der Automobilzulieferindustrie,<br />

bieten wird«, erklärt Marcus<br />

Wöhl, Vorsitzender der Geschäftsführung bei<br />

ThyssenKrupp Stahl-Service-Center.<br />

Kunden profitieren von maßgeschneiderten<br />

Blechzuschnitten mit engsten Toleranzen, maximaler<br />

Kantenqualität und bester Rechtwinkligkeit.<br />

Hinzu kommen Zeit- und Rüstzeitenvorteile<br />

durch kombinierte Spalt- und Querteilprozesse<br />

aus einer Hand. Für die Formate der neuen Blanking<br />

Line sind darüber hinaus zahlreiche Verpackungsarten<br />

möglich, wodurch individuelle Kundenwünsche<br />

bedient werden können: von der<br />

automatischen Mehrfachstapelung auf Palletten<br />

bis hin zur Konfektionierung im Mehrwegsystem.<br />

www.thyssenkrupp-stahlservice-center.com<br />

/<br />

Es gibt<br />

Große<br />

und<br />

Kleine...<br />

… Löcher in den von uns produzierten<br />

Lochblechen. Ganz gleich ob<br />

für den technischen oder dekorativen<br />

Einsatz. Nach Ihren Vorgaben und<br />

Erfordernissen fertigen wir innerhalb<br />

kurzer Zeit Lochbleche für praktisch<br />

jeden Anwendungsbereich.<br />

Westfälische Metall-Locherei<br />

Franz Fahl GmbH<br />

Lindenstraße 64-66<br />

58256 Ennepetal<br />

Tel: (02333) 97 97 - 0<br />

Fax: (02333) 97 97 - 97<br />

www.fahl-lochbleche.de<br />

info@fahl-lochbleche.de<br />

(sm 141201478)<br />

BIEGE- UND SCHNEIDSPEZIALIST ÜBERZEUGTE<br />

Wessobrunn-Forst. Für die mittelständischen Maschinenbauunternehmen<br />

der Schröder Group ist ihr EuroBLECH-Messekonzept aufgegangen.<br />

Produkthighlights waren die erstmals gezeigte hydraulische Tafelschere<br />

PowerShear Professional und der neu entwickelte Werkzeugwechsler der<br />

Schwenkbiegemaschine SPB Evolution UD.<br />

Die Blechschere, die bis 6 mm dickes Stahlblech auf 3.000 mm Arbeitslänge<br />

äußerst sauber trennt, war einer der Publikumslieblinge wie auch das<br />

Schröder-Flaggschiff MAK 4 Evolution UD mit Werkzeugwechsler, gezeigt in<br />

der Ausführung 4.000 mm auf 5,0 mm. Der Werkzeugwechsler der dritten<br />

Generation an der Schwenkbiegemaschine SPB Evolution UD verblüffte<br />

durch die hohe Geschwindigkeit, in der die Werkzeuge gerüstet wurden.<br />

/<br />

www.schroedergroup.eu (sm 141201512)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


40 K Lochbleche<br />

Glockenturm im Lochblechkleid<br />

Fassadenbleche von Moradelli eingesetzt<br />

Poing/Kirchheim. In akustischer Hinsicht machen sie wohl keinen<br />

Unterschied - optisch allerdings sehr wohl. Für den neuen Glockenturm der<br />

Kirchheimer Christuskirche lieferte Moradelli Metal Design die aufwendig<br />

bearbeiteten Lochbleche.<br />

Die Jury hatte einstimmig entschieden:<br />

der neue Glockenturm der evangelischen<br />

Christuskirche sollte ein schlanker Turm mit<br />

einer außergewöhnlich gestalteten Lochblechverkleidung<br />

werden. Eingereicht hatte<br />

den Vorschlag – eine Stahlkonstruktion, in<br />

der drei Glocken übereinander angeordnet<br />

sind – das Architekturbüro Keune und<br />

Hübschmann aus München. Vor dem Eingang<br />

zum evangelischen Kirchengebäude<br />

der Christuskirche im Zentrum von Poing<br />

steht er nun – der neue, 25,3 m hohe<br />

Kirchturm. Ein Spezialtransportunternehmen<br />

hat ihn Mitte September vom niederbayerischen<br />

Bogen im Bayerischen Wald<br />

nach Poing geliefert, mit einem Schwertransport<br />

und einem Gesamtgewicht von<br />

62 t, bereits nahezu komplett montiert.<br />

Allein die Ladung, also der eigentliche Stahlturm,<br />

wog 30 t.<br />

Der Glockenturm ist mit einer halbtransparenten<br />

Metallhaut umspannt. Nach Vorgaben<br />

der Architekten wurden hier quadratische<br />

Öffnungen eingeschnitten, in denen<br />

wiederum Zwischenstege verblieben, die die<br />

Form des Kreuzes ergeben. Die Metallfassade<br />

ist unterteilt in 125 einzelne Bleche, die<br />

leicht schräg aufgesetzt sind, die Kreuze<br />

jedoch verlaufen senkrecht. Um die Fassade<br />

noch spannender zu gestalten, verläuft über<br />

die Gebäudefläche zusätzlich ein leichter<br />

Winkel von 10°. Dies führte vor allem in der<br />

Produktion der Eckbleche zu hohen Anforderungen<br />

an die beteiligten Firmen. Ausgeführt<br />

wurden die Bauteile mit einer Materialdicke<br />

von 4 mm. Der Lochblechproduzent<br />

Moradelli Metal Design GmbH aus der<br />

Nachbargemeinde Kirchheim hat die Fassadenbleche<br />

hergestellt. Die Bleche wurden<br />

dort mit modernster Wasserstrahltechnik<br />

geschnitten, einschließlich der komplizierten<br />

Geometrie der Außenkontur. Anschließend<br />

wurden alle Bleche um 50 mm abgekantet,<br />

um die Verbindungselemente zur Unterkonstruktion<br />

aufzunehmen.<br />

Der Kirchturm ist für drei Glocken konstruiert.<br />

Gegossen wurden alle drei Glocken in<br />

der Eifel, in einer kleinen, renommierten Gießerei<br />

der Benediktinerabtei Maria Laach.<br />

(sm 141201459)<br />

« KONTAKT<br />

Moradelli Metal Design GmbH<br />

Daimlerstraße 1<br />

85551 Kirchheim bei München<br />

Tel. +49 89 900001-0<br />

www.moradelli.de<br />

(141201459/1) (Foto: H.-P. Junginger)<br />

Der neue, 25 m hohe Glockenturm der<br />

evangelisch-lutherischen Gemeinde in Poing<br />

ist mit aufwendig bearbeiteten Lochblechen<br />

verkleidet.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Lochbleche K 41<br />

Neue Anwendungsfelder für Lochbleche<br />

Lasergestützte Fertigung hochfester Bleche gibt Konstrukteuren mehr Freiheit<br />

Kreuztal-Ferndorf/Hannover. Ein neues Verfahren ermöglicht<br />

Blechkomponenten mit kleinen, präzise gefertigten Löchern, die zugleich<br />

hohen mechanischen Belastungen widerstehen. Erstmals zeigte die<br />

Lochanstalt Aherhammer gemeinsam mit dem Aachener Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnologie (IPT) auf der EuroBLECH im Oktober hochfeste<br />

Bleche, die lasergestützt gelocht wurden.<br />

Für viele Filter und Siebe sowie für<br />

Komponenten, die – z. B. in Gasbrennern –<br />

durchströmt werden, werden Bleche benötigt,<br />

die Löcher in einer Größenordnung von<br />

0,6 mm haben und gleichzeitig stabil und<br />

druckbeständig sind. Das Herstellen dieser<br />

Löcher in hochfesten Blechen war mit spanenden<br />

Verfahren, Stanzen, Senkerodieren<br />

oder Laserfeinschneiden bisher schwierig<br />

und oft langwierig und teuer – wenn es<br />

überhaupt prozesssicher möglich war.<br />

Fertigung von Blechen mit sehr<br />

kleinen Löchern wirtschaftlich<br />

Die vom Fraunhofer IPT entwickelte, lasergestützte<br />

Blechbearbeitung erschließt jetzt<br />

neue Möglichkeiten. Mit umfangreichen<br />

Tests haben die Lochanstalt Aherhammer<br />

und das Fraunhofer IPT den Nachweis er -<br />

bracht, dass Bleche aus hochfesten Edelstählen<br />

– etwa aus dem Werkstoff 1.4310 – mit<br />

außergewöhnlich kleinen Löchern wirtschaftlich<br />

in Serie hergestellt werden können.<br />

Unmittelbar vor dem Stanzen wird das<br />

Blech mit einem Laserstrahl lokal erwärmt<br />

und lässt sich dann aufgrund der stark verbesserten<br />

Umformbarkeit leichter stanzen.<br />

Während beim traditionellen Stanzen das<br />

Material nur zum geringen Teil geschnitten<br />

und zum größten Teil gebrochen wird, ist es<br />

beim lasergestützten Lochen umgekehrt:<br />

Löcher mit einem durchgängigen Glattschnittanteil<br />

lassen sich jetzt im Normalschneidverfahren<br />

in traditionellen Folgeverbundwerkzeugen<br />

mit integriertem hy-<br />

PRESS-System-Upgrade für eine lasergestützte<br />

Blechbearbeitung herstellen. Das<br />

bedeutet: präzise gefertigte Rund- und<br />

Langlöcher, glatte Kanten und wirtschaftliche<br />

Fertigung.<br />

Reduzierte Schneidkräfte sorgen<br />

für exzellente Kantenqualität<br />

Auf der Messe EuroBLECH stellten die beiden<br />

Projektpartner das Verfahren vor und<br />

zeigten Bleche aus hochfestem Edelstahl mit<br />

Rund- und Langlöchern mit Durchmessern<br />

von 0,6 mm bzw. 0,6 mm x 3,0 mm in<br />

0,6 mm Edelstahl mit exzellenter Kantenqualität.<br />

Technisch möglich wird das, indem der<br />

Brennpunkt eines fasergekoppelten Hochleistungsdiodenlasers<br />

mit einem hochdynamischen<br />

Strahlablenkungssystem von der<br />

Blechoberseite her an den zu bearbeitenden<br />

Stellen positioniert wird. Dabei erwärmt sich<br />

das Blech innerhalb von wenigen Hundertstelsekunden<br />

lokal. Aufgrund des so erhöhten<br />

Fließvermögens des Stahls reduzieren sich die<br />

Schneidkräfte beim Stanzen um bis zu 80 %,<br />

der Glattschnittanteil bei Federstahl (1.4310)<br />

steigt dabei auf bis zu 100 %, der Kanteneinzug<br />

nimmt um mehr als 60 % ab.<br />

Die Bestrahlungsstation wird zwischen<br />

den Stanzwerkzeugen eingebaut, ein<br />

Umbau der Presse ist nicht erforderlich. So<br />

eignet sich das System als Upgrade für<br />

bestehende Pressen. Lediglich die Werkzeuge<br />

werden so modifiziert, dass der Laserstrahl<br />

das Blech an den gewünschten Positionen<br />

erreicht.<br />

Die Lochanstalt Aherhammer hatte das<br />

IPT beauftragt, das im Institut entwickelte<br />

hy-PRESS-System für die laserunterstützte<br />

Blechbearbeitung an das Stanzen von Blechen<br />

in Folgeverbundwerkzeugen anzupassen.<br />

Das neu entwickelte Verfahren ermöglicht<br />

das Arbeiten »vom Coil« und beinhaltet<br />

so im Vergleich zu den traditionellen<br />

Methoden ein großes Einsparpotenzial.<br />

(sm 141201451)<br />

« KONTAKT<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH<br />

Aherhammer 3 – 9<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. +49 2732 5853-0<br />

www.aherhammer.de<br />

(141201451/2) (Lochanstalt Aherhammer)<br />

Löcher mit Abmessungen in einer<br />

Größenordnung von 0,6 mm<br />

können mit nahezu beliebiger<br />

Kontur auch in hochfesten<br />

Blechen hergestellt werden.<br />

Der Stempel setzt an der Stelle<br />

des Bleches an, die unmittelbar<br />

vorher vom Laser erwärmt wurde.<br />

(141201451/1) (Quelle:Fraunhofer IPT)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


42 K<br />

Starker Auftritt in der Gruppe<br />

Dillingen. Mit drei ihrer Tochtergesellschaften und der Weiterverarbeitung präsentierte die Dillinger Hütte (DH)<br />

auf der EuroBLECH das Spektrum ihrer Hochleistungswerkstoffe und Liefermöglichkeiten.<br />

Im Mittelpunkt stand das erweiterte<br />

Lieferprogramm thermomechanisch gewalzter<br />

Bleche sowie dicker Grobbleche der Marke<br />

DILLIMAX. Das Tochterunternehmen<br />

ANCOFER Stahlhandel GmbH aus Mülheim<br />

an der Ruhr präsentierte sich mit einem<br />

deutlich erweiterten Grobblechlager gestiegenen<br />

Kundenanforderungen. Die Jebens<br />

GmbH mit Sitz in Korntal-Münchingen bei<br />

Stuttgart zeigte in Hannover ihre hochmoderne,<br />

bis zu siebenstufige Fertigungskompetenz,<br />

die sie als Komplettanbieter einbaufertiger<br />

Komponenten qualifiziert.<br />

AncoferWaldram Steelplates BV aus den<br />

Niederlanden stellte ihr weiter ausgebautes<br />

Lagersortiment an Offshoregüten für die<br />

maritime Industrie vor.<br />

Wo Leistungsfähigkeit, Sicherheit und<br />

Lebensdauer von Werkstoffen existenziell<br />

sind, gehören Grobbleche der Dillinger Hütte<br />

weltweit zur bevorzugten Wahl. Für Hersteller<br />

von Baumaschinen, Schwerlastkranen<br />

oder Großrohrleitungen, aber auch im Kessel-<br />

und Anlagenbau sowie im Stahlbau sind<br />

die in Dicke und Abmessungsvielfalt hervorstechenden<br />

Produkte der DH ideal:<br />

Präzision und Qualität machen die Grobbleche<br />

zu Garanten zuverlässig leistungsfähiger<br />

Anlagen und Konstruktionen. Traditionell<br />

setzt die Dillinger Hütte deshalb auf<br />

stetige Innovationen: Die Mehrheit ihrer<br />

Stahlgüten ist jünger als zehn Jahre.<br />

www.dillinger.de (sm 141201490)<br />

/<br />

Stärkste Leistung, mobil und sicher<br />

Bergisch Gladbach. Der Kennzeichnungsspezialist GIMA bietet weiterhin das Nonplusultra der mobilen<br />

Kennzeichnung: Alle Metall verarbeitenden Branchen, die sicher, sehr tief und zu 100 % mobil große metallische<br />

Teile prägen wollen, kommen an der Stempelpistole GIMA »P« mit Treibladung nicht vorbei.<br />

Ohne Anschlüsse von Pressluft oder<br />

Strom leistet die Stempelpistole GIMA »P«<br />

durch Treibladung die Markierung von großen<br />

Bauteilen, Rohmaterial, Halbzeug, Endprodukten<br />

und vor allem Verfahren, die eine<br />

sehr tiefe Kennzeichnung erfordern. Einzigartig<br />

bei dieser absoluten Mobilität und<br />

Alle Stahltypen sind auf Wunsch in<br />

verschiedener Abmessung, Schrift oder<br />

Gravurart erhältlich.<br />

(141201555/2)<br />

hohen Anwendungssicherheit<br />

bleibt die unvergleichliche<br />

Prägetiefe.<br />

Die Stempel pistole GIMA »P« ist eins<br />

der stärksten mo bilen Prägegeräte auf dem<br />

Markt und stellt somit einen Meilenstein der<br />

industriellen Kennzeichnung dar. Mit einem<br />

Gewicht von 3,3 kg ist sie sehr leicht und<br />

dabei rückschlagsarm. Leistungsstarke Treibladungen<br />

in Ringform á 10 Schuss gewährleisten<br />

eine dauerhafte Kennzeichnung für<br />

gängige und härtere Materialien.<br />

Individuelle Kennzeichnung<br />

durch GIMA-Stahltypen<br />

Bestückt wird die GIMA »P« mit Stahltypen,<br />

die leicht zu Texten und Seriennummer<br />

zusammengestellt werden. GIMA bietet<br />

selbstverständlich alle Typen auf Wunsch in<br />

verschiedener Abmessung, Schrift oder Gravurart.<br />

Der Stempelkopf ist als Umrüstungskit<br />

auch einzeln erhältlich und somit als<br />

Aufsatz z. B. für den Bolzensetzer P370 des<br />

Unternehmens Spit kompatibel.<br />

Die Stempelpistole<br />

GIMA »P« (Fotos: GIMA)<br />

Partner der Metall verarbeitenden<br />

Industrie<br />

Vallourec Mannesmann, Liebherr, Exxon<br />

Mobile, Alcan, Heidelberger Druckmaschinen,<br />

Bosch sind nur einige von weit über<br />

2.500 Kunden, die die Kennzeichnungssysteme<br />

von GIMA erfolgreich einsetzen. Seit<br />

fast zwanzig Jahren ist das Unternehmen<br />

somit ein zuverlässiger Partner für die Metall<br />

verarbeitende Industrie im Bereich der Kennzeichnung.<br />

/<br />

Gima e.K.<br />

Altenberger-Dom-Straße 56 b<br />

51467 Bergisch Gladbach<br />

Tel. +49 2202 28585-0<br />

www.gima-ib.de (sm 141201555)<br />

(141201555/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Erscheinungstermin: 10.<strong>12.2014</strong><br />

HANDBUCH DER EUROPÄISCHEN<br />

EISEN- UND STAHLWERKE<br />

HANDBOOK OF THE EUROPEAN<br />

IRON AND STEEL WORKS<br />

17. AUFLAGE / 17TH EDITION<br />

17. Auflage<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

2014, ca. 700 Seiten<br />

Buchausgabe inklusive PDF<br />

ISBN 978-3-87552-170-2<br />

79,00 €<br />

Handbuch der europäischen<br />

Eisen- und Stahlwerke<br />

Inhalt<br />

• Liste aller Unternehmen, alphabetisch nach Ländern geordnet<br />

• Statistiken für jedes Land mit wichtigen Daten<br />

der Stahlwirtschaft (Erzeugung, Einfuhr, Ausfuhr)<br />

• Unternehmensprofile (alphabetisch):<br />

Firmenname/Postfach/Ort, Straße/Ort, Telefon/Telefax,<br />

Internet/E-Mail<br />

• Management:<br />

Vorstand, Geschäftsführung<br />

• Produktionsanlagen<br />

• Produktionsprogramm<br />

• Produktregister<br />

• Personenregister<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64 · 40042 Düsseldorf · Tel: +49 211 69936-264 · Fax: +49 211 69936-266<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


44 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />

Markieren und Kennzeichnen:<br />

Jedes Teil kann ein Unikat sein<br />

von Reinhold Mannel<br />

Düsseldorf. Aspekte wie Qualitätssicherung, Herstellerhaftung und<br />

Fälschungssicherheit intensivieren Forderungen, auch Stahlprodukte<br />

verifizieren zu können und rückverfolgbar zu machen, beispielsweise mit<br />

Barcodes und Seriennummern. Für die Kennzeichnungssysteme bedeutet<br />

dies, dass sie immer größere Datenmengen verarbeiten müssen.<br />

Mittlerweile werden ganze Prozesse entlang der Lieferkette in<br />

Datenbanken und mithilfe entsprechender Kennzeichnung dokumentiert<br />

und nachvollziehbar gemacht. Vor diesem Hintergrund spielt auch die<br />

Vernetzbarkeit eine wichtige Rolle, also die Kommunikation mit<br />

Datenbanken, ERP-Systemen und Maschinen.<br />

Gleichzeitig sollen die Kennzeichnungssysteme<br />

auch zukunftsfähig sein und heute<br />

schon die Anforderungen von morgen erfüllen<br />

können. Das bedeutet, dass sie mittlerweile<br />

sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten<br />

aufweisen und durch ein modulares<br />

Konzept flexibel an die jeweils aktuelle<br />

Anforderung angepasst werden müssen.<br />

Natürlich wird weiterhin eine gesteigerte<br />

Produktivität gefordert. Und die Kunden<br />

wollen ihre Produkte zunehmend individualisieren,<br />

indem beispielsweise Designelemente<br />

aufgebracht werden.<br />

Kein Wunder also, dass die Nachfrage<br />

beispielsweise nach Lasermarkiersystemen<br />

deutlich ansteigt. Unter anderem auch, weil<br />

die Beschriftung mit Logos, Seriennummern<br />

oder Bezeichnungen sowie DataMatrixoder<br />

QR Codes durchaus auch die Wertigkeit<br />

eines Produktes unterstützen kann.<br />

Auch der altbekannte Strichcode oder Barcode<br />

kann per Laser aufgebracht werden,<br />

was mit Nadelmarkierungen oder anderen<br />

unauslöschlichen Kennzeichnungstechniken<br />

nicht möglich ist. Deshalb ist die ästhetisch<br />

und qualitativ hochwertige Laserkennzeichnung<br />

auf dem Vormarsch. Dies wird auch<br />

begünstigt durch langsam, aber stetig sinkende<br />

Preise für Lasermarkiersysteme bei<br />

steigender Leistungsfähigkeit. Allerdings<br />

behalten Nadelmarkiersysteme immer noch<br />

ihre Domäne beim mobilen Einsatz. Denn<br />

die mobile Lasermarkiertechnik ist noch<br />

nicht weit genug entwickelt, um Nadelmarkierung<br />

auch in diesem Bereich ablösen zu<br />

können.<br />

Markierung nachfolgend prüfen<br />

Im Rahmen von Prozesslösungen für die Produktidentifikation<br />

kommen beispielsweise<br />

Lasermarkiersysteme mit integriertem Vision-System<br />

zum Einsatz. So umfasst ein dreistufiger,<br />

bildgebender Markierprozess von<br />

Foba die Produktprüfung vor der Markierung,<br />

die Laserkennzeichnung sowie die<br />

Validierung nach der Markierung. Dabei<br />

werden unter anderem 2-D-Codes direkt<br />

nach der Kennzeichnung im Lasermarkiersystem<br />

rückgelesen sowie Zeichen erkannt<br />

und geprüft. Das unterstützt stabile Markierprozesse<br />

und effizienter genutzte Ressourcen,<br />

da Bauteile zuverlässig markiert<br />

und validiert werden, ohne sie aus dem Prozess<br />

entnehmen zu müssen. Die Funktionen<br />

der Code-Rücklesung und der optischen<br />

Zeichenerkennung unterstützen die lückenlose<br />

Produktrückverfolgung und Produktsicherheit.<br />

Rohre innen kennzeichnen<br />

Eine weitere Spezialität ist die digitale Rohrinnenkennzeichnung.<br />

Rohre werden aus<br />

praktischen Gründen meist von außen ge -<br />

kennzeichnet. Weil sie aber für Lagerung,<br />

Transport und auf der Baustelle gestapelt<br />

werden, ist die Außenmarkierung oft nicht<br />

erkennbar. Dies erschwert die Identifikation<br />

und damit die logistischen Abläufe. Abhilfe<br />

schafft die Innensignierung, denn diese ist<br />

immer lesbar, ohne dass dafür ein Rohr<br />

bewegt werden muss.<br />

Bisher wurden Rohre aufwendig mit Schablonen<br />

von innen gekennzeichnet. Mithilfe<br />

eines Großschrifttintenstrahldruckers von<br />

REA ist nun eine digitale Innensignierung<br />

möglich. Dabei werden mit einem kompakten<br />

32-Düsen-Schreibkopf Rohre ab 200 mm<br />

Innendurchmesser berührungslos beschriftet.<br />

Dazu wird der Schreibkopf an einer Vorrichtung<br />

in das Rohr gefahren und die Kennzeichnung<br />

während der Rotation des Rohres<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Special: Markieren & Kennzeichnen K 45<br />

(141201450/1)<br />

Bild 1. Der Großschrifttintenstrahldrucker DOD eignet sich mit seinen<br />

7, 16 oder 32 Düsen für die effektive Beschriftung von Stahloberflächen<br />

(Foto: REA Jet).<br />

Bild 2. Mit dem Tintenstrahldrucker<br />

Leibinger Jet2 neoS lassen sich unter<br />

anderem alle Stahl- und Blechmaterialien<br />

kennzeichnen (Foto: Wolf Signiertechnik).<br />

(141201450/2)<br />

deutlich lesbar von innen aufgebracht. Das<br />

mühsame und langsame Hantieren mit Schablonen<br />

entfällt, der Logistikprozess wird<br />

beschleunigt.<br />

Bis 140 mm Höhe<br />

Der robuste, zuverlässige Großschrifttintenstrahldrucker<br />

DOD (Bild 1) der REA Elektronik<br />

GmbH, Mühltal, für die Stahlkennzeichnung<br />

generiert Texte und Logos bis 140 mm<br />

Höhe. Für noch größere Schriften werden<br />

mehrere Schreibköpfe miteinander kombiniert.<br />

Der Drucker kennzeichnet unterschiedliche<br />

Oberflächen berührungslos und<br />

in Echtzeit mit Texten, Daten zur Rückverfolgung,<br />

Datamatrix- und Barcodes oder<br />

Grafiken bei Produktgeschwindigkeiten bis<br />

300 m/min. Die Schriftauflösung ist konform<br />

mit allen Industriestandards für Kennzeichnung<br />

und Codierung. Das System kann<br />

2-D-Data-Matrix-Codes ECC200 aufbringen<br />

und auch serialisieren. Produkte sind dadurch<br />

automatisch identifizierbar. Solche<br />

Codes haben trotz kompakter Abmessungen<br />

eine deutlich höhere Datenkapazität als<br />

Barcodes und beinhalten einen speziellen<br />

Algorithmus zur Fehlerkorrektur. Daher können<br />

auch beschädigte Codes noch gelesen<br />

werden.<br />

Der Drucker toleriert Vibrationen und Temperaturschwankungen<br />

von – 5 bis + 45 °C.<br />

Für schwierige Produktionsbedingungen gibt<br />

es den DOD auch mit verstärktem Gehäuse,<br />

beheiztem Schreibkopf, komprimiertem De -<br />

sign und als Sonderausführung für explosionsgefährdete<br />

Bereiche.<br />

Das wartungsfreundliche Gerät basiert<br />

auf dem Drop-on-demand-Prinzip. Es liegt<br />

mit 7, 16 oder 32 Düsen vor und eignet sich<br />

beispielsweise für die Beschriftung von<br />

Stahl- und Kantrohren, Platten, Coils, Brammen<br />

und Stahlprofilen. Die Schreibkopfdüsen<br />

werden ohne separates Spülsystem einfach<br />

per Knopfdruck gereinigt. Alle Module<br />

lassen sich schnell und einfach austauschen.<br />

Für den sparsamen Umgang mit Druckerverbrauchsmitteln<br />

sorgt die variabel einstellbare<br />

Tropfengröße.<br />

Noch schneller kennzeichnen<br />

Schnell integriert und eingerichtet, erfüllt<br />

der Tintenstrahldrucker Leibinger Jet2 neoS<br />

(Bild 2) der Wolf Signiertechnik GmbH, Siegen,<br />

in Ergänzung der Baureihe Jet 2 neo<br />

die Anforderungen der Produktkennzeichnung<br />

im Stahlbereich und bei der Blechverarbeitung.<br />

Der Druckkopf ist auch bei engen<br />

Raumverhältnissen in vorhandene Systeme<br />

integrierbar.<br />

Der kompakte Drucker wurde speziell für<br />

schnellere Produktionsgeschwindigkeiten<br />

entwickelt und hat eine 60-μm-Düse. Er eignet<br />

sich für alle Produktgeometrien und<br />

Werkstoffe, ist langlebig und zuverlässig<br />

einsetzbar. Der Drucker hat eine Auflösung<br />

von 24 Tropfen vertikal und druckt drei Zeilen<br />

mit 7 x 5-Matrix in hoher Qualität. Alle<br />

Datums-, Zeit- und Zählerformate sind einstellbar.<br />

Neben Grafiken werden sowohl<br />

Barcodes als auch DataMatrix-Codes gedruckt.<br />

Das stabile Edelstahlgehäuse, das<br />

Touchdisplay und der Druckkopf wurden<br />

speziell für den industriellen Langzeiteinsatz<br />

entwickelt, auch für staubige Umgebungen.<br />

Versiegelte 1-l-Tintennachfüllflaschen<br />

werden einfach auf einen Einfüllstutzen aufgeschraubt<br />

und entleeren sich vollständig.<br />

Mit einer Flasche Tinte lassen sich bis zu<br />

120 Mill. Zeichen drucken. Das Windows-<br />

Betriebssystem unterstützt eine einfache,<br />

intuitive und sichere Bedienung. Bei einer<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


46 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />

notwendigen Druckerwartung müssen nur<br />

solche Einzelteile ausgetauscht werden, die<br />

tatsächlich abgenutzt sind. Es müssen keine<br />

Cores, Cubes, Tintenmodule oder Komplettbaugruppen<br />

ausgewechselt werden, die<br />

noch funktionsfähig sind. Die Druckertechnik<br />

sowie der automatische Düsenverschluss<br />

sind auf kompaktem Raum untergebracht.<br />

Farbig markieren im rauen Betrieb<br />

Das Standard Package CombiJet (Bild 3) von<br />

Numtec und Magnemag, Alpine Metal Tech<br />

Gruppe, Regau (Österreich), wurde für die<br />

Markierung von Rohren, Profilen und Stangen<br />

im rauen Betrieb entwickelt. Das System<br />

basiert auf einer 9-, 16- oder 32-Düsen-Markiereinheit<br />

und liegt als komplettes Farbmarkiersystem<br />

mit Markierkopf, Farbeinheit und<br />

Controller vor. Bei der Anlage aus standardisierten<br />

Modulen sind alle elektrischen und<br />

mechanischen Maschinenkomponenten<br />

speziell für den Einsatz im Stahlbereich ausgelegt,<br />

was die Zuverlässigkeit erhöht und<br />

den Wartungsaufwand vermindert.<br />

Die Anlage lässt sich einfach in bestehende<br />

Produktionsanlagen einbinden und be -<br />

inhaltet ein sowohl automatisch wirkendes<br />

als auch manuell aufrufbares Reinigungssystem.<br />

Es sind flexible Markierungen mit mehreren<br />

Zeilen, Logos, Klassifikationssymbolen<br />

und maschinenlesbaren Codes (Datamatrix,<br />

Barcode, Dot Code) ebenso möglich wie<br />

eine große Markiergeschwindigkeit.<br />

Das Standard-Package besteht aus einem<br />

CombiJet-Markierkopf, der pneumatischen<br />

Farbversorgungseinheit und der Steuereinheit<br />

mit HMI. Die CombiJet-Technologie<br />

basiert auf einer elektromagnetisch betriebenen<br />

Markiereinheit mit mehreren Düsen.<br />

Während des Markiervorgangs werden mithilfe<br />

elektrischer Signale und Druckluft die<br />

Farbdüsen beaufschlagt. Es entstehen feine<br />

Farbpunkte mit scharfer Kante und dünner<br />

Farbschicht, die eine konstant hohe Qualität<br />

der Markierung und kurze Trockenzeiten<br />

haben. Die Anzahl der Düsen kann je nach<br />

Anforderungen angepasst werden. Das<br />

Markiersystem eignet sich für Produkttemperaturen<br />

von – 10 bis + 300 °C sowie für<br />

Umgebungstemperaturen bis 40 °C.<br />

Für das Markieren von Blechen, Tafeln,<br />

Rohren und Profilen ist auch eine kombinierte<br />

Markiermaschine im Programm. Damit<br />

ausführbar sind eine hoch auflösende Farbmarkierung,<br />

eine dauerhafte Punch-Markierung<br />

und eine standardisierte Barcode-Edge-<br />

Markierung. Diese können in vielen Schriften<br />

und in einer variablen Zeilenanzahl erfolgen,<br />

im Durchlauf oder bei Produk tionsstillstand.<br />

Es sind bis zu drei Markiereinheiten möglich.<br />

Das Paint-Markieren basiert auf elektromagnetisch<br />

betriebenen Farbdüsen in einer<br />

Markiereinheit. Beim Punch-Markieren sind<br />

gehärtete, elektromagnetisch oder pneumatisch<br />

betätigte Schlagstempel in einen Markierkopf<br />

eingebaut. Die hohe Schlagkraft<br />

der Stempel erzeugt in der Stahloberfläche<br />

eine permanente Markierung. Edge-Markieren<br />

ermöglicht es, Stahlplatten zu kennzeichnen<br />

und diese innerhalb eines Stapels<br />

identifizieren zu können. Die Markierung<br />

(schwarze Zeichen und Barcode) wird durch<br />

kontinuierliches Ink-jet-Drucken auf weißem<br />

Hintergrund erzeugt.<br />

In voller Fahrt etikettieren<br />

Legi-Air-Etikettendruckspender (Bild 4) von<br />

Bluhm Systeme, Rheinbreitbach, können<br />

unter anderem die Produktrückverfolgung<br />

und Qualitätssicherung in der Schienenproduktion<br />

absichern. Sie bedrucken dazu Etiketten<br />

mit Informationen und blasen die<br />

Etiketten direkt auf das Stahlprodukt auf.<br />

Informationen wie Walzenzeichen, Profilnummer,<br />

Festigkeitsspezifikation, Herstellerlogo,<br />

Stempelnummer und Produktionsdatum<br />

werden vom Etikettendruckspender<br />

Legi-Air 5300 LSA zusätzlich maschinenlesbar<br />

als Barcode nach dem EAN128-Standard<br />

sowie im Klartext auf die Schiene aufgebracht.<br />

Die auf die Etiketten zu druckenden<br />

Informationen werden durch die übergeordnete<br />

Prozesssteuerung übermittelt. Die in -<br />

dividuellen Etiketten dienen nachfolgend<br />

quasi als »Wegweiser« durch die weitere<br />

Produktion.<br />

Der Etikettendruckspender ist mit einem<br />

hochdynamischen Servolinearmotor ausgestattet.<br />

Da sich die Schienen in hohem Tem-<br />

(141201450/3)<br />

Bild 3. Mit dem Standard Package CombiJet<br />

lassen sich farbige Ziffern mit einer Höhe<br />

von 14 bis 160 mm aufbringen<br />

(Foto: Alpine Metal Tech).<br />

Bild 4. Legi-Air-Etikettendruckspender bedrucken Etiketten mit Informationen und blasen die<br />

Etiketten dann direkt auf das Stahlprodukt auf (Foto: Bluhm).<br />

(141201450/4)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Special: Markieren & Kennzeichnen K 47<br />

po am Etikettierer vorbei bewegen, muss<br />

dieser deswegen schnell arbeiten, um die<br />

Etiketten in voller Fahrt exakt an die ge -<br />

wünschte Position zu bringen. Mit einem<br />

üblichen Pneumatikantrieb wäre die Aufgabe<br />

nicht präzise genug zu erledigen. Der<br />

Servolinearmotor ist vier Mal so schnell.<br />

Kaum klebt das Etikett auf dem Metallstrang,<br />

wird es durch einen Barcode-Scanner<br />

ausgelesen. Es wird auf Lesbarkeit geprüft<br />

und die enthaltenen Informationen<br />

mit der Systemdatenbank abgeglichen. Zu -<br />

dem werden die ausgelesenen Informationen<br />

auf einem Großdisplay angezeigt. Somit<br />

kann auch der Maschinenführer die Werte<br />

kontrollieren. Der Barcode ist das Steuerungsmedium<br />

für alle weiteren Prüf- und<br />

Produktionsprozesse. In der Prüfanlage werden<br />

die Schienen auf ihre Geradheit, ihr<br />

einwandfreies Profil sowie die Oberflächenund<br />

Innenstruktur hin untersucht. Alle Prüfergebnisse<br />

werden im Material- und Planungssystem<br />

dokumentiert. Es folgen die<br />

Arbeitsschritte Adjustage, Längsschnitt,<br />

gegebenenfalls Fehlerkorrekturen und die<br />

Zuordnung der fertigen Produkte zu den<br />

verschiedenen Aufträgen.<br />

Etwa alle vier Minuten muss der Spendestempel<br />

für einen neuen Etikettiervorgang<br />

»ausrücken«. Bis zu 60 Etikettiervorgänge<br />

in der Minute schafft der Etikettendruckspender<br />

je nach Systemausstattung. Es gibt<br />

Applikatorarme, die um 90° oder 180° ge -<br />

dreht werden können.<br />

Einfach mobil markieren<br />

Tragbare mobile Markiersysteme der SIC<br />

Marking GmbH, Remscheid, basieren auf<br />

dem Controller e1, sind für den Einsatz in<br />

industrieller Umgebung konzipiert, leicht,<br />

robust sowie zuverlässig und eignen sich<br />

besonders für die Kennzeichnung von Werkstücken<br />

am Lager- oder Produktionsort,<br />

auch von schweren und voluminösen Teilen.<br />

Die Systeme kennzeichnen Stahl bis 62 HRC<br />

mit konstanter Präzision, schnell und deutlich.<br />

Die Betriebskosten sind niedrig, da es<br />

nur wenige Verschleißteile gibt.<br />

Bild 5. Die Nadelmarkierpistole e1 ist<br />

durch den Akkubetrieb unabhängig vom<br />

Stromnetz und daher überall einsetzbar<br />

(Foto: SIC Marking).<br />

Die Systeme e1-p63c und e-mark (Bild 5)<br />

sind für die bequeme Mitnahme in Transportkoffern<br />

untergebracht. Die Nadelmarkierpistole<br />

e-mark ist zudem unabhängig<br />

vom Stromnetz, denn sie beinhaltet einen<br />

Lithium-Ionen-Akku für einen autonomen<br />

(141201450/5)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


48 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />

Betrieb. Die Markierpistole enthält den Controller.<br />

Sie basiert vollständig auf elektromagnetischer<br />

Technik und erreicht eine<br />

hohe Arbeitsgeschwindigkeit.<br />

Der Controller e1 mit Farbbildschirm und<br />

Folientastatur hat einen USB-Port für das<br />

einfache Übertragen von Markierdateien, ist<br />

vollständig programmierbar und beinhaltet<br />

eine einfach bedienbare Software. Es sind<br />

alle Kennzeichnungsarten wie DataMatrix,<br />

gewinkelt, rund, alphanumerisch und Logos<br />

machbar.<br />

Die Nadelmarkiertechnik der Systeme<br />

basiert auf elektromagnetisch geführten<br />

Schlägen durch Stahl- oder Diamantnadeln<br />

auf die zu kennzeichnende Oberfläche des<br />

Werkstücks. Hierbei wird die Kennzeichnung<br />

durch eine Abfolge von Punkten realisiert.<br />

Jeder Punkt wird durch einen Nadelschlag<br />

erzeugt. Die Nadelmarkiertechnik des<br />

Herstellers ist durch die kontinuierliche automatische<br />

Überwachung und Regelung der<br />

eingestellten Schlagkraft gekennzeichnet,<br />

um dadurch eine gleichbleibende Markierung<br />

zu erzielen.<br />

Fälschungsschutz direkt integriert<br />

Um ein Stahlbauteil zuverlässig als Original<br />

zu kennzeichnen, hat Schreiner ProSecure,<br />

Oberschleißheim, unterschiedliche Sicherheitstechnologien<br />

im Programm. Idealerweise<br />

ist dabei ein einheitliches Fälschungsschutzmerkmal<br />

für unterschiedliche An -<br />

wendungen verwertbar. Das erleichtert die<br />

Authentifizierung, da nicht mehrere Sicherheitsmerkmale<br />

parallel eingesetzt werden<br />

müssen.<br />

Für die einfache fertigungstechnische<br />

Integration eignet sich beispielsweise die<br />

Copy-Detection-Technik (Bild 6). Sie basiert<br />

auf einem hoch aufgelösten Zufallsmuster,<br />

Bild 7. Große Kennzeichnungsfenster und schnelle Markiergeschwindigkeiten kennzeichnen das<br />

Ytterbium-Faserlasersystem 7510 (Foto: Videojet).<br />

dessen Feinheiten mit bloßem Auge nicht<br />

erkennbar sind. Kopiert ein Fälscher dieses<br />

Muster, zeigt die Kopie technisch bedingt<br />

weniger Präzision und technische Details an.<br />

Denn während der Originaldruck direkt aus<br />

einer hoch aufgelösten digitalen Vorlage<br />

entsteht, basiert die illegitime Kopie auf<br />

einem bereits gedruckten Abbild. Diese Ab -<br />

weichungen können mithilfe eines speziellen<br />

Lesegerätes oder eines Mobiltelefons mit<br />

entsprechender Software identifiziert werden<br />

und erlauben so umgehend eine zuverlässige<br />

Echtheitsprüfung. Derzeit kann das<br />

Kopierschutzmuster nicht gefälscht werden.<br />

Es lässt sich beispielsweise mittels Laserdirektmarkierung<br />

direkt auf die Komponente<br />

oder das Bauteil aufbringen.<br />

Durch die Laserdirektmarkierung ist die<br />

Kennzeichnung untrennbar mit dem Produkt<br />

verbunden, was zusätzlich für eine<br />

hohe Manipulationssicherheit sorgt. Jedes<br />

Kopierschutzmuster wird kunden- und / oder<br />

auftragsindividuell generiert und kryptografisch<br />

verschlüsselt.<br />

(141201450/6)<br />

Bild 6. Die Copy-Detection-<br />

Technologie basiert auf<br />

einem hoch aufgelösten<br />

Zufallsmuster, dessen<br />

Feinheiten mit bloßem Auge<br />

nicht erkennbar sind<br />

(Foto: Schreiner ProSecure).<br />

Für die Prüfung des Kopierschutzmusters<br />

benötigt der Nutzer einen Datamatrix-Scanner<br />

mit entsprechender Authentifizierungssoftware<br />

oder einen gesicherten Zugang zu<br />

einem Serversystem, in dem das digitale<br />

Profil hinterlegt ist. Zukünftig wird auch eine<br />

mobile Authentifizierung mittels Smartphones<br />

mit integrierter Kamera möglich<br />

sein. Sind bereits optische Merkmale wie<br />

Datamatrix-Codes im Einsatz, ist die Überprüfung<br />

mit nur einem Gerät möglich.<br />

Code-Auslesung und Echtheitsprüfung erfolgen<br />

in einem Arbeitsschritt.<br />

Per Laser schnell<br />

und präzise markiert<br />

Das kompakte Ytterbium-Faserlasersystem<br />

7510 (Bild 7) der Videojet Technologies<br />

GmbH, Limburg, mit einer Leistung von<br />

50 W erzeugt kontrastreiche, gut lesbare<br />

Markierungen bei schnellen Liniengeschwindigkeiten<br />

bis 440 m/min. Damit werden<br />

Anforderungen an einen höheren Durchsatz<br />

und längere Codes erfüllt.<br />

Die nahezu wartungsfreie Laserquelle mit<br />

Luftkühlung erreicht eine Lebensdauer bis<br />

zu 100.000 h (MTBF – mittlere störungsfreie<br />

Zeit). Es gibt keine Verschleißteile, was die<br />

Ausfallzeiten verkürzt. Große Kennzeichnungsfenster<br />

ergeben mehr Zeit zum Drucken,<br />

einen höheren Produktdurchsatz und<br />

damit eine größere Produktivität. Bildschirmdiagnosen<br />

ermöglichen das Nachverfolgen<br />

der Ursachen von Ausfallzeiten und dienen<br />

als Hilfe bei der Fehlerbehebung. Für die<br />

Qualitätssicherung der Codes gibt es optional<br />

einen Lasercontroller mit integrierten<br />

Softwarefunktionen zum Vermeiden von<br />

(141201450/7)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Special: Markieren & Kennzeichnen K 49<br />

Bedienerfehlern und für korrekt gekennzeichnete<br />

Produkte. Der präzise Scankopf<br />

unterstützt durchgängig hochwertige Codes<br />

im gesamten Kennzeichnungsfenster.<br />

Das kompakte mechanische Design des<br />

Faserlasersystems stellt zwei Optionen für<br />

die Strahlabgabe bereit, während die intuitive<br />

Touchscreen-Bedienoberfläche mit Farbdisplay<br />

eine schnelle Einarbeitung und einfache<br />

Bedienung unterstützt.<br />

Verarbeitbar sind eine ganze Reihe von<br />

maschinenlesbaren Codes, Grafikkomponenten,<br />

Logos und Symbole. Aufbringen<br />

lassen sich zudem laufende Nummern und<br />

Serialisierungen, automatische Datums-,<br />

Schicht- und Zeitcodierungen, Echtzeiten<br />

sowie individuelle Daten wie Gewichte.<br />

Bild 8. Der<br />

faserlaserbasierte<br />

Markierlaser<br />

TruMark 5010 ist als<br />

»All-in-one«-Lösung<br />

konzipiert und<br />

vereint Faserlaser,<br />

Scanner, Steuerung<br />

und interne<br />

Fokuslagensteuerung<br />

in einem Gehäuse<br />

(Foto: Trumpf).<br />

Markierlaser: Alles in einem<br />

Der kompakte und flexibel einsetzbare Markierlaser<br />

TruMark 5010 (Bild 8) der Trumpf<br />

GmbH + Co. KG, Ditzingen, eignet sich für<br />

die Integration in Fertigungssysteme. Das<br />

faserlaserbasierte Gerät ist als »All-in-one«-<br />

Lösung konzipiert und vereint Faserlaser,<br />

Scanner, Steuerung und interne Fokuslagensteuerung<br />

in einem Gehäuse. Ein separates<br />

Versorgungsgerät wird nicht benötigt. Der<br />

Laser lässt sich einfach integrieren. Hierzu<br />

tragen auch die Schnittstellen und die effektive,<br />

wartungsarme Luftkühlung bei. Ob<br />

Ethernet, Profibus oder Profinet – der Markierlaser<br />

ist mit den gängigen Standards<br />

kompatibel. Die Umgebungstemperatur<br />

kann dabei zwischen 15 und 40 °C variieren,<br />

ohne den Betrieb des Lasers zu beeinträchtigen.<br />

Der Faserlaser ist gegen Staub und<br />

Spritzwasser geschützt (Schutzart IP 54).<br />

Mit seiner infraroten Wellenläge von<br />

1.062 nm und einer einstellbaren Pulsfolgefrequenz<br />

zwischen 1 und 200 kHz bearbeitet<br />

der Laser alle gängigen Metalle wirtschaftlich<br />

und stellt insbesondere bei Tiefengravuren<br />

hochwertige Ergebnisse bereit.<br />

Wegen seiner hohen Strahlqualität ergibt<br />

sich bei einer Fokussieroptik mit der Brennweite<br />

von 160 mm ein Fokusdurchmesser<br />

von lediglich 50 μm. Damit lassen sich feine<br />

und anspruchsvolle Strukturen und Markierungen<br />

präzise und in kurzer Zeit realisieren.<br />

Die Beschriftungssoftware TruTops Mark<br />

von Trumpf bildet die Schnittstelle zwischen<br />

Anwender und Laser. Ihre intuitive Benutzeroberfläche<br />

vereint Beschriftungssoftware<br />

und umfangreiche Funktionen wie CAD-<br />

Editor, Ablaufprogrammierung oder das<br />

Verwalten von Laserparametern in einer<br />

Anwendung.<br />

Laserbeschriftung ist bei<br />

allen Metallen möglich<br />

Grundsätzlich lassen sich gemäß Foba (Alltec<br />

GmbH, Selmsdorf) alle Arten von Metall<br />

mithilfe von Lasertechnik beschriften. Es<br />

kommen dabei drei Beschriftungsverfahren<br />

zur Anwendung: die Gravur, Anlassbeschriftung<br />

und Tiefengravur.<br />

Bei der Gravur wird mithilfe des Lasers<br />

Material aus der Oberfläche des zu markierenden<br />

Metalls herausgenommen bzw.<br />

abgetragen, ohne dass dabei eine Oxidation<br />

auf der Metalloberfläche hervorgerufen<br />

wird. Bei der Anlassbeschriftung wird auf<br />

Metall mittels lokaler Materialerwärmung<br />

eine Oxidschicht aufgebracht, die sich aufgrund<br />

ihrer anderen Farbe vom restlichen<br />

Metall unterscheidet. Soll die Metalloberfläche<br />

strukturiert oder mit kompletten<br />

3-D-Modellen versehen werden, so kommt<br />

das Verfahren der Tiefengravur zur Anwendung.<br />

Die Markierungen bzw. Gravuren<br />

werden durch ein wiederholtes Abtragen<br />

von Materialschichten erzeugt und gehen in<br />

der Regel über eine einfache Kennzeichnung<br />

des Metalls hinaus.<br />

Moderne Laserbeschriftungssysteme er -<br />

lauben es, selbst ältere Beschriftungsverfahren<br />

an neue Gegebenheiten anzupassen<br />

und damit gestiegene Anforderungen bezüglich<br />

der Qualität der Beschriftungen zu<br />

erfüllen. Grundlegend dafür sind permanente<br />

Weiterentwicklungen der Lasersysteme<br />

(141201450/8)<br />

Qualität! Punktgenau!<br />

Signierblöcke – pneumatisch und elektromagnetisch<br />

Markiersysteme mit Farbspritztechnik<br />

Druckbehälter, Signierfarben, Signiertinten, Spülmittel<br />

Besuchen Sie unsere Website.<br />

WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH<br />

Kärntner Str 18-30 | D-42327 Wuppertal | Tel.: 0202/787-0 | info@walther-pilot.de | www.walther-pilot.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


50 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />

Bild 9. Markier arbeitsplatzmodelle<br />

der M-Serie<br />

eignen sich für die<br />

Kennzeichnung von kleinen<br />

bis hin zu großen,<br />

geometrisch komplexen<br />

Werkstücken sowie Losen<br />

und Kleinserien (Foto: Foba/<br />

Alltec).<br />

(141201450/10)<br />

Bild 10. Vielseitig einsetzbar für diverse<br />

Markieraufgaben ist der diodengepumpte<br />

Faserlaser PowerLine F 50<br />

(Foto: Rofin-Sinar).<br />

und Strahlablenkungssysteme. Foba entwickelt<br />

passgenaue Lösungen für Kennzeichnungsanwendungen.<br />

Diese reichen vom<br />

OEM-Laserbeschrifter zur Integration in Fertigungsanlagen<br />

und -linien über Lasermarkierarbeitsplätze<br />

zum Stand-alone-Betrieb<br />

bis hin zu präzisen Lasergravurmaschinen.<br />

Mit laserbasierten Lösungen lassen sich<br />

Stähle zuverlässig, schnell und dauerhaft<br />

kennzeichnen, auch mit komplexen, variablen<br />

Daten. Dies ist sowohl bei ruhenden als<br />

auch bewegten Produkten möglich.<br />

Zu den Systemen gehören die flexiblen<br />

Faserlaserbeschrifter der Serie Y.0X00-fc,<br />

die Metalle und andere schwer markierbare<br />

Materialien schnell, wirtschaftlich und mit<br />

hoher Qualität kennzeichnen. Sie liegen in<br />

verschiedenen Leistungsklassen vor und<br />

können wegen ihrer kompakten Bauweise<br />

in verschiedene bestehende Fertigungslinien<br />

und -anlagen integriert werden. So sind<br />

sie ebenfalls integrierbar in die Markierarbeitsplatzmodelle<br />

der M-Serie (Bild 9), die<br />

sich für die Kennzeichnung von kleinen bis<br />

hin zu großen, geometrisch komplexen<br />

Werkstücken sowie Losen und Kleinserien<br />

eignen.<br />

Stahl lässt sich sehr gut in allen Formen,<br />

ob als Blech oder Halbzeug, laserbeschriften.<br />

Zur Anwendung kommen sowohl (Tiefen-)<br />

Gravuren als auch Anlassbeschriftungen<br />

und deren Kombinationen. Bei einer<br />

Gravur erfolgt die Beschriftung schnell, sie<br />

(141201450/11)<br />

(141201450/9)<br />

ist dauerhaft und gut lesbar. Stahl lässt sich<br />

gut anlassen und die erzielbare Kennzeichnung<br />

ist gut lesbar. Auch Tiefengravuren<br />

erfolgen gut lesbar und werden zumeist für<br />

die Fertigung von Funktionsteilen eingesetzt.<br />

Öle und Wasserreste stören die Beschriftung<br />

nicht und müssen vorab nicht<br />

entfernt werden. Geölte Teile behalten auch<br />

nach der Laserbeschriftung ihre Korrosionsschutzeigenschaften<br />

bei. Zur Anwendung<br />

kommen bei der Beschriftung von Stahl<br />

Nd:YAG-Laser sowie Ytterbium-Faserlasermarkierer.<br />

Auch Edelstähle sind sehr gut laserbeschriftbar<br />

und werden in allen Phasen der<br />

Entstehung – vom Blech bis zum Fertigteil<br />

– gekennzeichnet. Hauptsächlich Anwendung<br />

finden auch hier Nd:YAG-Laser und<br />

Ytterbium-Faserlaser, sowohl zur Gravur als<br />

auch zur Anlass beschriftung sowie Kombinationen<br />

davon. Bei der Anlassbeschriftung<br />

werden besondere Parameter verwendet,<br />

wodurch die Korrosionseigenschaften<br />

der Stähle nicht verletzt werden.<br />

Es besteht aber auch die<br />

Bild 11. Für Markier-, aber auch für<br />

Schneidaufgaben eignen sich die Faserlaser<br />

XFocus 500 und 1000 (Foto: Kjellberg<br />

Finsterwalde).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Special: Markieren & Kennzeichnen K 51<br />

Möglichkeit, die Stähle nach der Beschriftung<br />

zu passivieren, um den Korrosionsschutz<br />

zu erhalten. Bei diesen Legierungen<br />

kommt es stark auf das Verhältnis von<br />

Chrom zu Eisenatomen in der Oberfläche<br />

an. Eine gute Kenntnis von Material und<br />

Laser ist grundlegend, um die richtigen Einstellungen<br />

vornehmen zu können. Die Steuerungstechnik<br />

von modernen Markierlasern<br />

ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass<br />

Edelstähle selektiv mit ihren Anlassfarben<br />

beschriftet werden können. Es können einzelne<br />

Anlassfarben separiert und farbige<br />

Laserbeschriftungen auf der Oberfläche erzielt<br />

werden.<br />

Mit dem Laser effizient beschriften<br />

Faserbasierte Laserbeschrifter der Rofin-<br />

Sinar Laser GmbH, Bergkirchen, verbinden<br />

die Vorteile des Faserlasers mit einer idealen<br />

Pulsform. Bei den Lasern der Modellreihe<br />

PowerLine F (Bild 10) handelt es sich um<br />

gütegeschaltete, diodengepumpte Laser in<br />

verschiedenen Leistungsklassen. Diese wurden<br />

für effiziente Beschriftungen nahezu<br />

aller Metalle ausgelegt.<br />

Mit schnellen Anstiegszeiten und hohen<br />

Pulsspitzenleistungen erreichen die Faserlaser<br />

hohe Markier- und Gravierleistungen mit<br />

scharfen und kontraststarken Konturen.<br />

Markieren feiner<br />

und großer Konturen<br />

Die Faserlaseranlagen XFocus 500 und 1000<br />

der Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen<br />

GmbH, Finsterwalde, stehen als<br />

Kompaktsysteme zum Schneiden und Markieren<br />

(Bild 11) unter anderem von Baustahl<br />

und Edelstahl zur Wahl. Die für die anstehende<br />

Markieraufgabe geeigneten Einstellungen<br />

werden aus einer integrierten Technologiedatenbank<br />

geladen. Die Faserlaser haben<br />

eine Laserleistung von 500 bzw. 1.000 W<br />

und eine Wellenlänge von 1.070 nm. Maximale<br />

Anschlussleistung ist 6 bzw. 7 kVA.<br />

Die integrierte Technologiedatenbank<br />

unterstützt unter anderem das automatische<br />

Einstellen der motorischen Fokuslage<br />

des Laserkopfes.<br />

Abrollprägemaschine:<br />

Schriftbild schnell erstellt<br />

Die Universal-Abrollprägemaschine UAP<br />

300 (Bild 12) der ASC Automation und Sondermaschinenbau<br />

GmbH, Düsseldorf, dient<br />

zum flexiblen und schnellen Umfangskennzeichnen<br />

von zylindrischen Stahl- und Me -<br />

tallteilen aller Art. Aufgebracht werden<br />

können ein- und mehrzeilige Kennzeichnungen<br />

auf Teilen bis 300 mm Durchmesser.<br />

Die Prägetiefe ist frei einstellbar, die Verstellhöhe<br />

reicht bis 80 mm. Daneben ist auch<br />

die Längskennzeichnung von Rohren und<br />

Profilen möglich, ebenso variable Funktionsabläufe.<br />

Die Abrollprägung erfolgt innerhalb von<br />

einer Sekunde, auch bei mehrzeiligen Prägungen.<br />

Es ist eine einfache und schnelle<br />

Schriftbilderstellung und -änderung realisierbar,<br />

wichtig insbesondere bei häufig<br />

wechselnden Prägetexten und bei Kleinmengen.<br />

Die Prägetypen liegen in der Maschine<br />

bereit, in Unterteilungen<br />

übersicht-<br />

lich sortiert. Sie<br />

Richten mit Schnutz<br />

ist der Schlüssel<br />

zum perfekten Produkt<br />

Hochleistungsrichtmaschinen<br />

Lochblechrichtmaschinen<br />

Warmbandrichtmaschinen<br />

Durchzugsrichtmaschinen<br />

Streifenrichtmaschinen<br />

Bandzuführanlagen<br />

Bild 12. Mit der Abrollprägemaschine UAP 300 sind Abroll-, aber auch Längskennzeichnungen<br />

möglich (Foto: ASD).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong><br />

(141201450/12)<br />

www.schnutz.com<br />

D-57076 Siegen<br />

Fon +49 271 250 62 0<br />

Fax +49 271 250 62 109<br />

info@schnutz.com


52 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />

unterstützen ein Kennzeichnen ohne Kerbwirkung.<br />

Markierdruckbehälter in<br />

modularer Bauweise<br />

Häufig werden Druckbehälter zur Farbversorgung<br />

der Signierspritzpistolen eingesetzt,<br />

da so eine pulsationsfreie Förderung<br />

des Materials gewährleistet wird.<br />

Walther Pilot hat ein Konzept zur Konfiguration<br />

von Druckbehältern (Bild 13) entwickelt,<br />

das deren flexible Integration in die<br />

jeweilige Produktionskette des Anwenders<br />

erleichtert.<br />

Die Behälter sind als Baukastensystem<br />

vorbereitet, sodass auf spezielle Produktionserfordernisse<br />

flexibel reagiert werden<br />

kann. Optionale Anbauten wie Rührwerke,<br />

Sonden für die Füllstandsmessung, spezielle<br />

Drucklufteinlassarmaturen und Wandhalterungen<br />

sind möglich, auch<br />

bei kleinen Behältern. Da -<br />

rüber hinaus sind sämtliche<br />

Gefäße zur Aufnahme<br />

von Originalgebinden<br />

geeignet. Daneben sind<br />

Umlaufsysteme realisierbar. Die<br />

Druckbehälter bestehen aus Edelstahl<br />

und liegen in mehreren gängigen<br />

Größen vor. (sm 141201450)<br />

(141201450/13)<br />

Bild 13. Kleindruckbehälter<br />

MDG 1, MDG 3 und MDG 8 in<br />

Modularbauweise (Foto: Walther).<br />

« KONTAKT<br />

Alltec GmbH<br />

An der Trave 27 – 31<br />

23923 Selmsdorf<br />

Tel. +49 38823 55-0<br />

www.fobalaser.com<br />

Alpine Metal Tech Holding GmbH<br />

Buchbergstraße 11<br />

4844 Regau<br />

Österreich<br />

Tel. +43 7672 78134-0<br />

www.alpinemetaltech.com<br />

ASD Automation und<br />

Sondermaschinenbau GmbH<br />

Reichswaldallee 19<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 520313-0<br />

www.asd-gmbh.de<br />

Bluhm Systeme GmbH<br />

Maarweg 33<br />

53619 Rheinbreitbach<br />

Tel. +49 2224 7708-0<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

Kjellberg Finsterwalde<br />

Plasma und Maschinen GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de<br />

REA Elektronik GmbH<br />

Teichwiesenstraße 1<br />

64367 Mühltal<br />

Tel. +49 6154 638-0<br />

www.rea-jet.de<br />

Rofin-Sinar Laser GmbH<br />

Dieselstraße 15<br />

85232 Bergkirchen<br />

Tel. +49 8131 704-4234<br />

www.rofin.com<br />

Schreiner Group GmbH & Co. KG<br />

Bruckmannring 22<br />

85764 Oberschleißheim<br />

Tel. +49 89 31584-5985<br />

www.schreiner-prosecure.com<br />

SIC Marking GmbH<br />

Am Bruch 21 – 23<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

Trumpf GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-31559<br />

www.trumpf-laser.com<br />

Videojet Technologies GmbH<br />

An der Meil 2<br />

65555 Limburg<br />

Tel. +49 6431 994-321<br />

www.videojet.de<br />

Walther Spritz- und<br />

Lackiersysteme GmbH<br />

Kärntner Straße 18 – 30<br />

42327 Wuppertal<br />

Tel. +49 202 787-0<br />

www.walther-pilot.de<br />

Wolf Signiertechnik<br />

Stempel-Wolf GmbH<br />

Wallhausenstraße 55<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 23292-0<br />

www.wolf-signiertechnik.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


StahlTermine K 53<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

8.-9.<strong>12.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

10.-11.<strong>12.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

10.-13.1.2015<br />

Dubai<br />

14.-15.1.2015<br />

London<br />

Einführung in die Werkstofftechnik<br />

von Stahl<br />

Technisches Grundwissen<br />

für Einkäufer, Teil 2<br />

ARABIA ESSEN WELDING &<br />

CUTTING<br />

Kallanish Automotive Steel<br />

and Aluminium Masterclass<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

Messe Essen, Messe Düsseldorf,<br />

DVS, Al Fajer<br />

+49 201 7244-649<br />

www.arabia-essen-weldingcutting.com<br />

Kallanish +44 208 735 6520<br />

www.kallanish.com/training<br />

19.-24.01.2015<br />

München<br />

BAU 2015 Messe München +49 89 949-11308<br />

www.bau-muenchen.de<br />

26.-27.01.2015<br />

Düsseldorf<br />

Bruchmechanik – Bruchmechanische<br />

Bewertung von Stahl in der Praxis<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

26.-29.1.2015<br />

Schardscha<br />

27.-28.1.2015<br />

Duisburg<br />

27.-30.1.2015<br />

Xanten<br />

SteelFab 2015 Expo Centre Sharjah +971 6 5770000<br />

www.steelfabme.com<br />

Stahleinkauf kompakt BME-Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

Focus Rostfrei-Juniorenseminar Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />

www.edelstahl-juniorenseminar.de<br />

10.-12.2.2015<br />

Stuttgart<br />

LogiMAT<br />

EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH<br />

+49 89 32391-259<br />

www.logimat-messe.de<br />

24.-26.2.2015<br />

Düsseldorf<br />

24.-27.2.2015<br />

Leipzig<br />

25.-26.2.2015<br />

Düsseldorf<br />

26.-27.2.2015<br />

Düsseldorf<br />

3.-5.3.2015<br />

München<br />

10.-12.3.2015<br />

Stuttgart<br />

EuroCIS 2015 Messe Düsseldorf +49 211 456001<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

Intec und Z 2015 Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />

www.messe-intec.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

Düsseldorfer Edelstahltage 2015<br />

19. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2015«<br />

Offenes Seminar<br />

»Materials Information Technology<br />

in Industry«<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

Edelstahl-Vereinigung e.V.<br />

Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

+49 2801 9826-0<br />

+49 211 6707-835<br />

www.edelstahltage.de<br />

EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3596<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

Granta Design Ltd. +44 1223 518895<br />

www.grantadesign.com/<br />

workshops/2015/DACH/index.htm<br />

Fastener Fair Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814 400<br />

http://www.fastenerfair.com<br />

16.-17.3.2015<br />

Frankfurt<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />

BME-Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

16.-20.3.2015<br />

Hannover<br />

17.-20.3.2015<br />

Darmstadt<br />

26.-28.3.2015<br />

Istanbul<br />

26.-28.3.2015<br />

Parma<br />

CeBit 2015 Messe Hannover +49 511 89-37777<br />

www.cebit.de.<br />

Fortbildungspraktikum:<br />

Einführung in die Metallkunde<br />

für Ingenieure und Techniker<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V. (DGM)<br />

+49 69 75306-757<br />

www.dgm.de<br />

BORU Fair 2015 www.dgm.de<br />

MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />

www.senaf.it<br />

27.3.2015<br />

Rotterdam<br />

EUROMETAL Steel Net Forum<br />

Western Europe<br />

EUROMETAL<br />

www.eurometal.net<br />

13.-15.4.2015<br />

Karlsruhe<br />

13.-17.4.2015<br />

Hannover<br />

USETEC Hess GmbH +49 7244 7075-0<br />

www.usetec-fair.com<br />

Hannover Messe 2015 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.messe.de<br />

13.-17.4.2015<br />

Hannover<br />

SurfaceTechnology – Internationale<br />

Leitmesse der Oberflächentechnik<br />

Deutsche Messe AG +49 511 89-31127<br />

www.hannovermesse.de<br />

14.-17.4.2015<br />

Villingen-Schwenningen<br />

15.-17.4.2015<br />

München<br />

Turning Days Süd PKM GmbH +49 700 77881000<br />

www.turning-days.de<br />

Metall 2015 easyFairs Deutschland GmbH +49 89 1271650<br />

www.easyfairs.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


54 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Am 1. Januar 2015<br />

übernimmt der bisherige<br />

Pressesprecher Peter Felsbach<br />

die Bereichsleitung<br />

Corporate Communications<br />

des voestalpine-Konzerns.<br />

Er folgt in dieser<br />

Funktion Gerhard Kürner nach, der die<br />

voestalpine auf eigenen Wunsch und in bestem<br />

Einvernehmen verlässt. (sm 141201476)<br />

Axel Eggert ist seit<br />

November 2014 Director<br />

General des europäischen<br />

Stahlverbands EUROFER.<br />

Von 2007 bis September<br />

2014 war Eggert Direktor<br />

für Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Kommunikation. Seit 1. Ok tober wirkt<br />

er bereits als Director General.<br />

(sm 141201520)<br />

Timoteo Di Maulo wird am 1. Januar<br />

2015 neuer CEO von Aperam. Das Mitglied<br />

des Management Committee folgt Philippe<br />

Darmayan, der zum Jahresende 2014 in<br />

Rente geht. Letzterer bleibt dem Spezialstahlerzeuger<br />

als Berater erhalten und wird<br />

zudem Mitglied des Board of Directors.<br />

(sm 141201434)<br />

Der zu Jahresbeginn 2015 wirksam werdende<br />

Chefwechsel bei Aperam hat weitere<br />

Veränderungen in der Führungsriege zur<br />

Folge. Nicolas Changeur ist neuer Chief<br />

Marketing Officer für den Bereich Stainless<br />

& Electrical Steel. Johanna Van Sevenant<br />

kümmert sich als CEO um Services & Solutions.<br />

Chief Technical Officer ist Bernard<br />

Hallemans. (sm 141201481)<br />

Sakari Tamminen ist in den Verwaltungsrat<br />

des Stahlerzeugers Ovako eingezogen.<br />

Der Vice Chairman der Sanoma Corp<br />

ist außerdem Vizepräsident des europäischen<br />

Stahlverbands EUROFER und Chairman<br />

der Industry Investment Ltd sowie der<br />

Ver einigung der finnischen Stahl- und<br />

Metall erzeuger. (sm 141201435)<br />

Der Spezialstahlerzeuger Aperam hat<br />

Frederico Ayres Lima zum neuen Chief<br />

Operating Officer für die Sparte Stainless &<br />

Electrical Steel South America ernannt. Der<br />

42-Jährige folgt Clenio Guimarães, der das<br />

Unternehmen verlassen hatte.<br />

(sm 141201529)<br />

Die IMS Messsysteme GmbH hat Jörg<br />

Busch zum Geschäftsführer des Bereiches<br />

Global Sales & Projects befördert. Der Elektroingenieur,<br />

der seit 1988 für den international<br />

tätigen Entwickler und Produzenten<br />

von Messsystemen für die Stahl-, Aluminium-<br />

und Metallindustrie arbeitet, ist nun für<br />

die Tochtergesellschaften und die Vertriebsmitarbeiter<br />

in Europa, Nordamerika, Asien<br />

und Südamerika sowie alle Projekte verantwortlich.<br />

(sm 141201530)<br />

Der Technologiekonzern Tenova hat<br />

nach dem Ausscheiden Chief Executive<br />

Officers Alberto Iperti die Führung neu<br />

geregelt. Seit dem 1. Oktober 2014 leiten<br />

die Manager Walter Kueng, Mauro Medici,<br />

Roberto Pancaldi und Andrea Rocca<br />

unter der Aufsicht des Executive Chairman<br />

Gianfelice Rocca die vier Geschäftsbereiche.<br />

Iperti bleibt weiterhin Mitglied des<br />

Board of Directors und begleitet die Übergangsphase.<br />

(sm 141201445)<br />

Prof. Dr. Bernd-Arno Behrens, Direktor,<br />

Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen<br />

der Gottfried Wilhelm Leibniz<br />

Universität Hannover, feiert am 7. <strong>Dezember</strong><br />

seinen 50. Geburtstag. (sm 141201497)<br />

Seinen 70. Geburtstag begeht am 8. <strong>Dezember</strong><br />

Prof. Dr. Volkmar Neubert, Mitinhaber<br />

der Geschäftsführung Dr. Neubert<br />

GmbH. (sm 141201498)<br />

Am 11. <strong>Dezember</strong> wird Dr. Markus<br />

Rommerskirchen, Geschäftsführer der<br />

Rommerskirchen GmbH, 50 Jahre alt.<br />

(sm 141201499)<br />

Sein 50. Lebensjahr vollendet am 15. <strong>Dezember</strong><br />

Peter Mager, Inhaber der Unternehmensberatung<br />

PMC. (sm 141201500)<br />

Prof. Dr. Eberhard Steinmetz, ehemals<br />

geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Haus<br />

der Technik e.V., feiert am 23. <strong>Dezember</strong><br />

seinen 80. Geburtstag. (sm 141201501)<br />

Prof. Dr. Dr. Reiner Kopp, Institut für<br />

Bildsame Formgebung, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, vollendet<br />

am 24. <strong>Dezember</strong> sein 75. Lebensjahr.<br />

(sm 141201502)<br />

Am 24. <strong>Dezember</strong> wird Dr. Hans-Günther<br />

Pöttken, Ehrenmitglied des Energieausschusses<br />

und ehemals Geschäftsführer<br />

der Gesellschaft für Stromwirtschaft mbH,<br />

85 Jahre alt. (sm 141201503)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 26. <strong>Dezember</strong><br />

Dr. Gert Kühnelt, ehemals Geschäftsführer<br />

Technik der VOEST-ALPINE<br />

STAHL Donawitz GmbH. (sm 141201504)<br />

Prof. Dr. Ihsan Barin, früher Direktor<br />

und Geschäftsführer der ZEUS GmbH Um -<br />

weltanalytik und Verfahrenstechnik, wird<br />

am 27. <strong>Dezember</strong> 75 Jahre alt.<br />

(sm 141201505)<br />

Seinen 90. Geburtstag feiert am 1. Januar<br />

Wolfgang Jacobs, ehemals Geschäftsführer<br />

Exploration und Bergbau GmbH.<br />

(sm 141201546)<br />

Prof. Dr. Jakob Lamut, Chair of Process<br />

Engineering in Metallurgy Department of<br />

Materials and Metallurgy, Universität Ljubljana,<br />

Slowenien, wird am 1. Januar 75 Jahre<br />

alt. (sm 141201547)<br />

Sein 75. Lebensjahr vollendet am 3. Ja -<br />

nuar Prof. Dr. Erich Lugscheider, Institut<br />

für Oberflächentechnik, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen.<br />

(sm 141201548)<br />

85 Jahre alt wird am 5. Januar Albrecht<br />

Esser, früher Geschäftsführer der Hohenlimburger<br />

Maschinenbauanstalt Boecker<br />

und Volkenbron GmbH & Co. KG.<br />

(sm 141201549)<br />

Am 7. Januar feiert Dr. Manfred Windfuhr,<br />

ehemals Geschäftsführer der Krupp<br />

Hoesch Informationsverarbeitung GmbH,<br />

seinen 80. Geburtstag. (sm 141201550)<br />

Willi Hildebrand, ehemals technischer<br />

Geschäftsführer, Thyssen Bandstahl Berlin<br />

GmbH, wird am 8. Januar 80 Jahre alt.<br />

(sm 141201551)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


Veranstaltungen K 55<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

KALLANISH AUTOMOTIVE STEEL AND ALUMINIUM<br />

MASTERCLASS<br />

London. Die Welt des Stahls, des Aluminiums und die der Automobilindustrie<br />

mitsamt ihrer Kostenstruktur präsentiert diese Masterclass am 14. und<br />

15. Januar 2015 in den Grand Connaught Rooms, London. Acht Module<br />

werden behandelt, die u. a. globale Überblicke über die Automobil industrie<br />

sowie Stahlerzeugung und die Aluminiumherstellung beinhalten. Weiterhin<br />

geht es um Marktdynamiken, Preisentwicklung, Materialeffizienz in den<br />

Fahrzeugen sowie einen Vergleich von Stahl und Aluminium im Automobilbau.<br />

www.kallanish.com/training<br />

(sm 141201496) K<br />

/<br />

TERMIN DER EMO HANNOVER 2017 STEHT FEST<br />

Frankfurt / Main. Der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

in Frankfurt am Main, Veranstalter der EMO Hannover, gibt be kannt,<br />

dass die nächste Veranstaltung vom 18. bis 23. September 2017 stattfinden<br />

wird. »Wir geben den Termin frühzeitig bekannt, damit Aussteller und<br />

Besucher rechtzeitig planen können«, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />

des VDW. Die EMO Hannover – Weltleitmesse der Metallbearbeitung<br />

– zeigt die gesamte Bandbreite moderner Metallbearbeitungstechnik.<br />

www.emo-hannover.de<br />

(sm 141101336) K<br />

/<br />

Rohstahlproduktion<br />

STEELFAB 2015<br />

Schardscha. Die SteelFab 2015, eine bedeutende Messe für die Metall- und<br />

Stahlindustrie, geht in die nächste Runde: Vom 26. bis 29. Januar 2015 wird<br />

sie zum 11. Male im Expo Centre Sharjah in den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten gehalten. Schweißen und Schneiden, Werkzeugmaschinen, Röhren<br />

und Rohre sowie der Umgang mit Material stehen diesmal im speziellen<br />

Fokus. Zudem findet zeitgleich die Steel-Tech statt, die sich mit Technologien,<br />

Ausrüstungen und Produkten für die Stahlerzeugung beschäftigt.<br />

www.steelfabme.com<br />

(sm 141101310) K<br />

/<br />

im Oktober 2014<br />

Düsseldorf. Im Oktober wurden in Deutschland 3,54 Mill. t Rohstahl<br />

und damit 6 % weniger erzeugt als im Vorjahresmonat. Der dritte Rückgang<br />

in Folge war allerdings erneut durch Sondereinflüsse in Form<br />

betriebsbedingter Störungen überzeichnet. Im bisherigen Jahresverlauf<br />

bleibt die Produktion aufwärtsgerichtet (+ 1,6 % zwischen Januar und<br />

Oktober). Die effektive Auslastung der Anlagen lag im Durchschnitt der<br />

ersten zehn Monate bei knapp 87 %. (Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

STATISTISCHES<br />

JAHRBUCH DER<br />

STAHLINDUSTRIE<br />

2014 | 2015<br />

Herausgegeben<br />

von der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />

2014. 14,8 x 21,0 cm. 481 Seiten, 3 Ausschlagtafeln,<br />

4 farbige Beihefter, 3 Karten<br />

ISSN 0936-9864<br />

ISBN 978-3-514-00814-4<br />

Printausgabe 79,- €<br />

Als besonderen Service bieten wir<br />

Ihnen die E-Mail-Version (PDF-Datei) für 119,- € an.<br />

Die Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer zuzüglich Versandkosten<br />

Die Stahlindustrie der Welt im Spiegel der Zahlen<br />

Statistisches Jahrbuch der Stahlindustrie 2014/2015<br />

Dieses Jahrbuch ist weltweit die umfassendste Gesamtdarstellung<br />

von Statistiken zur Stahlerzeugung und zum Außenhandel mit Stahlerzeugnissen.<br />

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Tel.: +49 211 69936-264 · Fax: +49 211 69936-266 · E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


56 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 57<br />

Ametras Oboe GmbH 31<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 2<br />

BORRIES Markier-Systeme GmbH 47<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 21<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH Titel<br />

D<br />

DM-Stahl GmbH 2<br />

Peter Drösser GmbH Stahlhandel 9<br />

E<br />

EUROFORUM Deutschland SE 18<br />

F<br />

Franz Fahl GmbH<br />

Westfälische Metall-Locherei 39<br />

G<br />

GIMA 23<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 27<br />

Heinz Gothe GmbH & Co. KG 18<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 56<br />

KHW High-Tech Consulting<br />

Engineering GmbH 39<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 47<br />

M<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 7<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 33<br />

R<br />

RP Technik GmbH Profilsysteme 60<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 15<br />

Schierle Stahlrohre KG 11<br />

F. W. Schnutz GmbH & Co.<br />

Maschinenfabrik 51<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 57<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 7<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 43, 55, 56, 59<br />

W<br />

WALTHER Spritz- und<br />

Lackiersysteme GmbH 49<br />

WANKO Informationslogistik<br />

GmbH 35<br />

Beilage:<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

An unsere Abonnenten<br />

Postdienst-Datenschutzverordnung<br />

Die Deutsche Post AG ist berechtigt, dem<br />

Verleger Kenntnis von der Adressänderung<br />

eines Abonnenten zu geben, wenn dieser<br />

nicht bis zum 30.4.2015 von seinem Widerspruchsrecht<br />

Gebrauch macht.<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

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Herausgegeben vom Stahlinstitut VDEh<br />

Ausgabe 2014. 20,0 x 24,0 cm. 218 Seiten + 1 Falttafel.<br />

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Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel. +49 211 69936-264 · Fax +49 211 69936-266<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


K 57<br />

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Verlag Stahleisen GmbH . 40237 Düsseldorf<br />

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der Europäischen Stahlregistratur mit über 2.500 Stahlsorten.<br />

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Ihre Aufgaben:<br />

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Ihr rl:<br />

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6593 <br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


58 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 01.2015<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt 2015, wohin geht die Reise?<br />

Was sagen worldsteel, Eurofer, WV Stahl & Co.?<br />

• Stahlmarkt und Stahlverarbeiter in Polen<br />

• Stahlmarkt USA<br />

Branchenbericht<br />

• Bauindustrie profitiert von steigenden Industrieinvestitionen<br />

Special: Bauen mit Stahl<br />

dazu u. a.:<br />

• Vorschau auf die BAU 2015 in München<br />

• Integrierter Deckenträger erstmals vorgestellt<br />

• Infrastrukturkonzept »InnoCity« für die Stadt von morgen<br />

• Ritterschlag für Feuerverzinken im Brückenbau<br />

Special: Qualität – Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

dazu u. a.:<br />

• Prüfsystem zur Online-Prüfung hochfester Stähle<br />

• Materialprüfung wird noch einfacher<br />

• Spezialist für Werkstoffprüfung mit weltweitem Servicenetz<br />

• Spezialstahl in anforderungsgerechter Qualität<br />

Preisverdächtig/preiswürdig<br />

• Horizontales Bandgießen – ein Zukunftsprojekt<br />

• Swedish Steel Prize 2014 – Produkte und Lösungen<br />

und vieles mehr!<br />

(Quelle: ThyssenKrupp AG,ThyssenKrupp Steel Europe AG, Krause & Johansen/ThyssenKrupp Steel Europe)<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung/Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in New York, Berlin, Warschau<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 211 69936-135, Fax +49 211 69936-138<br />

E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. <strong>Dezember</strong> des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2014 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>


19,50 €<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Rolf Kindmann (Hrsg.)<br />

Matthias Kraus<br />

Hans Joachim Niebuhr<br />

3. Auflage<br />

STAHLBAU<br />

KOMPAKT<br />

Bemessungshilfen<br />

Profiltabellen<br />

Umschlag stahlbau kompakt 2014.indd 2 11.03.14 14:05<br />

Herausgegeben von<br />

Prof. Dr.-Ing. Rolf Kindmann<br />

unter Beteiligung von<br />

Dr.-Ing. Matthias Kraus und<br />

Dipl.-Ing. Hans Joachim Niebuhr<br />

2014. 16,0 x 22,0 cm.<br />

102 Seiten, mit Spiralbindung, verstärktem<br />

Papier, transparenter Kunststoffschutz an<br />

Vor- und Rückseite.<br />

ISBN 978-3-514-00812-0<br />

STAHLBAU<br />

KOMPAKT<br />

Die 3. Auflage wurde unter Berücksichtigung des Eurocodes vollständig überarbeitet,<br />

aktualisiert und erweitert. In bewährter Weise beinhaltet sie zahlreiche<br />

Bemessungshilfen, Profiltabellen und ergänzende Informationen. Dabei<br />

werden die Themen Nachweise, Teilsicherheitsbeiwerte, Werkstoff Stahl, Querschnittsklassen,<br />

Spannungsnachweise, plastische Querschnittstragfähigkeiten,<br />

Biegeknicken, Biegedrillknicken, Plattenbeulen, geschweißte und geschraubte<br />

Verbindungen, Bestellung, Lieferung und Abrechnung, Brandschutz sowie Vorschriften<br />

und Normen in kompakter und handlicher Form behandelt.<br />

Die Profiltabellen für Walz­ und Hohlprofile sowie für weitere Stahlerzeugnisse<br />

wurden übersichtlich gestaltet, so dass man alle Werte einer Profilreihe auf<br />

einer Seite bzw. Doppelseite findet. Sämtliche Profilwerte wurden nach dem<br />

aktuellen Stand der Technik, auch unter Einbezug der Finite­Elemente­Methode,<br />

berechnet.<br />

STAHLBAU KOMPAKT ist damit gleichermaßen ein Nachschlagewerk sowie Hilfsmittel<br />

für den täglichen Einsatz aller im Bauwesen bzw. Stahlbau tätigen Ingenieure,<br />

Architekten und Fachleute in Studium und Praxis.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 10 51 64 · 40042 Düsseldorf · Tel. +49 211 69936­264 · Fax +49 211 69936­266<br />

E­Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de

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