stahlmarkt 12.2014 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Nachbericht Messe EuroBLECH / Lochbleche / Markieren & Kennzeichnen
Aus dem Inhalt: Steel International / Nachbericht Messe EuroBLECH / Lochbleche / Markieren & Kennzeichnen
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
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Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
<strong>12.2014</strong><br />
Stahlmarkt im Seitwärtsschritt<br />
Zukunftsmarkt Blechprodukte<br />
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Bandstahl-Service-Hagen
Editorial K 3<br />
Alles normal?<br />
Die Stahlbranche in Deutschland befindet sich nach<br />
wie vor »in einem schwierigen Umfeld«, wie es kürzlich<br />
auf der Jahrestagung STAHL 2014 in Düsseldorf hieß. Ein<br />
verschärfter internationaler Wettbewerb, zunehmen der<br />
konjunktureller Gegenwind, aber auch die anhaltende<br />
Strukturkrise auf dem EU-Stahlmarkt bleiben bestehen<br />
– damit ist gleich ein größeres Paket an Herausforderungen<br />
für die Stahlindustrie geschnürt. Doch es gibt auch<br />
positive Signale, wie die relativ stabile Nachfrage. Kurz:<br />
Das Geschäftsklima in der Stahlindustrie und die Mengenkonjunktur<br />
sind durchaus noch passabel. Die Geschäftserwartungen<br />
bleiben mo derat aufwärtsgerichtet.<br />
»Wir sehen keinen Grund, unsere Anfang 2014 formulierte<br />
Prognose für die Rohstahlproduktion in Höhe von<br />
43 Mill. t zu korrigieren«, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />
des Stahl instituts VDEh, siehe S. 8.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Ein besonderer Blick lohnt sich zum Jahresende<br />
auch auf China. Das Reich der Mitte kann seine hohen<br />
Wachstumsraten nicht mehr halten. »China wird normal«,<br />
lautete deshalb kürzlich der Kommentar des<br />
Besuchers einer Stahlkonferenz. Gemeint war damit der<br />
sich abschwächende Wachstumstrend. Und davon werden<br />
wir jetzt eingeholt: Chinesische Stahlexporte steigen<br />
an, die Problematik der Überkapazitäten dort spitzt<br />
sich zu und es werden verstärkt Handelsschutzmaßnahmen<br />
erlassen (siehe S. 12). Zugleich sollten wir da -<br />
ran denken, dass China wichtigster Handelspartner für<br />
Deutschland in Asien ist, Deutschland umgekehrt wichtigster<br />
Handelspartner Chinas in Europa. Und insgesamt<br />
strebt Chinas Führung nun ein nachhaltigeres, verlässliches<br />
Wachstum an.<br />
Was aber ist normal? Das Erwartete, Normgemäße,<br />
Übliche? Wer definiert es? Wo liegt die Grenze zwischen<br />
»normal« und »unnormal«? Wer setzt wo die Marke?<br />
Tatsache ist, dass sich Grenzen verschieben können –<br />
als Ergebnis eines Wandels. Auf der Jahreskonferenz<br />
STAHL 2014 wurde das so formuliert: »Der Stahlmarkt<br />
schwenkt in eine neue Normalität ein.«<br />
In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und<br />
Lesern frohe, »normale« Weihnachtsfeiertage und einen<br />
guten Start ins neue Jahr!<br />
China: Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP)<br />
Veränderung des BIP zum Vorjahr<br />
in %<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10,09<br />
2004<br />
11,31<br />
2005<br />
12,68<br />
2006<br />
14,16<br />
2007<br />
9,64<br />
2008<br />
9,21<br />
2009<br />
10,45<br />
2010<br />
9,3<br />
2011<br />
7,65 7,67 7,54<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
Quelle: Statista 2014<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>12.2014</strong><br />
Rohstahlproduktion und Kapazitätsauslastung<br />
SEITENBLICK<br />
6 Nichts für Mittelständler<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland<br />
(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, annualisiert)<br />
50<br />
45<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 Stahlmarkt im Seitwärtsschritt<br />
10 Die US-Wirtschaft zieht kräftig an<br />
12 China auf dem Weg in die Normalität?<br />
16 Innovationstreiber Automobil<br />
19 Hoffnungsschimmer für die Stahlindustrie<br />
20 Umtriebiger Investor setzt Einkaufstour in Europa fort<br />
22 50 Jahre Partner der Stahlindustrie<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
Jan-Sept 2014: +2,5 %<br />
3. Quartal 2014: –3 %<br />
Prognose 2014: 43,0 Mill. t (+1 %)<br />
45,8 32,7 43,9 44,3 42,7 42,6<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
24 Firmenschriften<br />
BRANCHENBERICHT<br />
25 Baumaschinenkonjunktur noch in Schwung<br />
NACHBERICHT EUROBLECH<br />
28 Zahlreiche Preise auf der EuroBLECH vergeben<br />
32 Schneller, globaler und nachhaltiger<br />
34 Spaltanlagen produktiver mit automatischem Messerbau<br />
36 Neue Bimetall-Sägebänder senken Produktionskosten<br />
37 Unverzichtbarer Klassiker wird maßgeschneidert<br />
38 »Best of both« für die Kunden<br />
LOCHBLECHE<br />
40 Glockenturm im Lochblechkleid<br />
41 Neue Anwendungsfelder für Lochbleche<br />
SPECIAL: MARKIEREN UND KENNZEICHNEN<br />
44 Jedes Teil kann ein Unikat sein<br />
RUBRIKEN<br />
53 StahlTermine<br />
54 VIP<br />
56 Inserentenverzeichnis<br />
58 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im Oktober 2014<br />
SEITWÄRTSBEWEGUNG<br />
Anlässlich der Jahrestagung STAHL<br />
2014 im November in Düsseldorf<br />
bestätigte die WV Stahl ihre<br />
Prognose für die Stahlproduktion,<br />
verwies aber auf weiterhin<br />
schwierige Rahmenbedingungen.<br />
BLECHPRODUKTE Die Messe<br />
EuroBLECH war wieder einmal<br />
Spiegel der Innovationen in der<br />
Branche der Blechindustrie –<br />
u. a. wurde das Unternehmen<br />
mit dem außergewöhnlichsten<br />
Blechprodukt ausgezeichnet.<br />
MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />
Aspekte wie Qualitäts sicherung,<br />
Herstellerhaftung und Fälschungssicherheit<br />
intensivieren<br />
Forderungen, die Stahlprodukte<br />
schnell und sicher rückverfolgbar<br />
zu machen.<br />
8<br />
28<br />
44<br />
Fotos: REA Jet, MackBrooks, WV Stahl<br />
Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2013 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Oktober<br />
2014<br />
September<br />
2014<br />
Oktober<br />
2013<br />
% Veränd.<br />
Okt. 14/13<br />
10 Monate<br />
2014 2013<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 640 580 617 3,8 6.178 5.931 4,2<br />
Bulgarien 55 e 55 e 46 19,3 516 433 19,1<br />
Deutschland 3.544 3.508 3.765 – 5,9 36.096 35.517 1,6<br />
Finnland 332 283 279 18,8 3.183 2.890 10,1<br />
Frankreich 1.480 1.366 1.287 15,0 13.647 13.189 3,5<br />
Griechenland 105 e 100 e 105 0,0 857 856 0,1<br />
Großbritannien 1.060 e 1.036 1.057 0,3 10.323 9.852 4,8<br />
Italien 2.100 2.160 2.221 – 5,4 20.444 20.143 1,5<br />
Kroatien 25 e 20 e 6 348,4 176 102 72,4<br />
Luxemburg 200 e 200 e 214 – 6,7 1.864 1.752 6,4<br />
Niederlande 620 532 604 2,7 5.778 5.535 4,4<br />
Österreich 705 622 709 – 0,6 6.581 6.610 – 0,4<br />
Polen 765 e 725 e 653 17,2 7.173 6.676 7,5<br />
Schweden 395 394 403 – 1,8 3.762 3.647 3,2<br />
Slowakei 439 358 392 12,1 3.866 3.734 3,5<br />
Slowenien 54 56 50 8,0 532 520 2,2<br />
Spanien 1.304 1.160 1.309 – 0,4 12.035 12.051 – 0,1<br />
Tschechien 425 390 400 6,3 4.440 4.323 2,7<br />
Ungarn 145 90 89 62,9 918 736 24,7<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 505 e 490 e 474 6,5 4.270 4.310 – 0,9<br />
Europäische Union (28) 14.897 14.125 14.678 1,5 142.639 138.808 2,8<br />
Bosnien-Herzegovina 65 e 60 e 50 29,7 672 585 14,9<br />
Mazedonien 20 e 20 e 1 3.861,8 190 78 144,7<br />
Norwegen 60 e 56 60 0,5 496 491 1,0<br />
Serbien 61 60 63 – 2,7 454 351 29,3<br />
Türkei 2.715 2.893 3.050 – 11,0 28.435 28.698 – 0,9<br />
Europa außer EU 2.921 3.090 3.223 – 9,4 30.247 30.203 0,1<br />
Kasachstan 335 e 310 e 320 4,6 3.103 2.663 16,5<br />
Moldawien 35 e 35 e 40 – 13,3 318 117 172,9<br />
Russland 5.840 e 5.900 e 5.748 1,6 58.995 57.537 2,5<br />
Ukraine 1.870 e 1.700 e 2.622 – 28,7 23.380 27.556 – 15,2<br />
Usbekistan 60 e 65 e 56 6,9 634 637 – 0,4<br />
Weißrussland 220 e 220 e 135 62,8 2.092 1.934 8,1<br />
C.I.S. (6) 8.360 8.230 8.922 – 6,3 88.521 90.444 – 2,1<br />
El Slavador 10 e 10 e 11 – 12,0 95 94 0,7<br />
Guatemala 35 e 35 e 37 – 5,3 310 305 1,5<br />
Kanada 1.160 e 1.090 e 1.060 9,4 10.717 10.346 3,6<br />
Kuba 30 e 30 e 31 – 4,6 259 254 1,7<br />
Mexiko 1.630 e 1.580 e 1.623 0,4 16.039 15.223 5,4<br />
Trinidada und Tobago 37 40 58 – 36,9 418 513 – 18,4<br />
USA 7.310 7.280 7.361 – 0,7 73.667 72.658 1,4<br />
Nordamerika 10.212 10.065 10.182 0,3 101.504 99.393 2,1<br />
Argentinien 480 e 464 477 0,6 4.583 4.283 7,0<br />
Brasilien 3.052 2.861 2.971 2,7 28.608 28.800 – 0,7<br />
Chile 95 e 95 e 110 – 13,9 927 1.117 – 17,0<br />
Ecuador 60 e 55 e 49 23,1 526 475 10,8<br />
Kolumbien 85 e 120 e 119 – 28,3 977 1.061 – 7,9<br />
Paraguay 5 e 5 e 5 8,6 37 35 3,7<br />
Peru 105 e 95 e 88 18,9 923 885 4,3<br />
Uruguay 10 e 10 e 9 5,8 73 71 3,4<br />
Venezuela 105 e 95 e 148 – 28,8 1.138 1.955 – 41,8<br />
Südamerika 3.997 3.800 3.976 0,5 37.792 38.682 – 2,3<br />
Ägypten 465 e 451 615 – 24,4 5.712 5.559 2,7<br />
Algerien 35 e 35 e 35 0,0 345 352 – 1,9<br />
Iran 1.444 1.429 1.378 4,8 13.510 12.697 6,4<br />
Katar 278 269 187 48,7 2.535 1.912 32,6<br />
Libyen 85 e 80 e 61 38,9 803 575 39,5<br />
Marokko 50 e 1 51 – 2,5 431 488 – 11,8<br />
Saudi-Arabien 543 486 487 11,4 5.205 4.528 15,0<br />
Südafrika 620 e 600 e 634 – 2,2 5.996 6.021 – 0,4<br />
Vereinigte Arabische Emirate 225 151 245 – 8,2 1.939 2.389 – 18,8<br />
Akfrika / Mittlerer Osten 3.745 3.502 3.694 1,4 36.477 34.521 5,7<br />
China 67.516 67.540 67.734 – 0,3 685.346 671.458 2,1<br />
Indien 7.080 e 6.846 6.523 8,5 69.492 67.802 2,5<br />
Japan 9.362 9.244 9.527 – 1,7 92.491 91.983 0,6<br />
Südkorea 6.166 5.695 5.899 4,5 59.458 54.599 8,9<br />
Taiwan, China 1.970 e 1.880 e 1.881 4,8 18.908 18.622 1,5<br />
Asien 92.094 91.205 91.563 0,6 925.695 904.464 2,3<br />
Australien 446 330 e 392 13,7 3.902 3.939 – 1,0<br />
Neuseeland 68 74 66 2,3 727 744 – 2,3<br />
Ozeanien 514 404 459 12,0 4.628 4.683 – 1,2<br />
Gesamt (65 Länder) 136.738 134.421 136.696 0,0 1.367.505 1.341.199 2,0<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Nichts für Mittelständler<br />
Viele Jahre ist die Börse auch für Mittelständler eine beliebte Finanzierungsquelle<br />
gewesen. Doch zuletzt haben sich Familienunternehmen nur noch<br />
selten aufs Parkett getraut. Sie benötigen den Aktienmarkt nicht. Denn sie<br />
sind finanziell so gut gepolstert wie seit Jahren nicht. Wenn sie doch einmal<br />
Kapital benötigen, stehen ihnen heute andere Wege offen als noch vor<br />
einigen Jahren.<br />
Zu Jahresbeginn war die Euphorie in<br />
Finanzkreisen groß. Viele Analysten waren<br />
überzeugt, dass das Geschäft mit Börsengängen<br />
2014 endlich wieder Fahrt aufnehmen<br />
würde. In den Jahren zuvor waren je -<br />
weils nur gut eine Handvoll neuer Namen<br />
auf dem Kurszettel aufgetaucht. Mal war es<br />
die volatile Konjunktur, die den Börsenkandidaten<br />
die Lust für einen Gang aufs Parkett<br />
nahm. Mal verdarben politische Störfeuer<br />
möglichen Going-public-Kandidaten die<br />
Stimmung.<br />
Das sollte in diesem Jahr anders werden.<br />
Erst recht, als sich im Sommer abzeichnete,<br />
dass mit dem Online-Warenhaus Zalando<br />
bald ein Schwergewicht an die Börse kommen<br />
würde. Im Fahrwasser eines solchen<br />
Eisbrechers würden auch viele kleinere Kandidaten<br />
Mut fassen für eine Notierung. So -<br />
weit die Hoffnung. Aber es ist anders ge -<br />
kommen. Der Blick auf den Kurszettel zeigt<br />
wenig neue Namen, Emittenten bleiben<br />
dringend gesucht. Diejenigen, die den<br />
Schritt aufs Parkett wagten, hatten häufig<br />
eins gemeinsam: Sie stammten aus dem<br />
Besitz eines Finanzinvestors. Viele Private-<br />
Equity-Firmen nutzten die zeitweilig gute<br />
Stimmung an den Börsen und trennten sich<br />
von Beteiligungen.<br />
Was aber ist mit den Familienunternehmen?<br />
Den mittelständischen Firmen, die<br />
früher in Scharen aufs Parkett gestürmt<br />
waren? Vor allem in den achtziger und frühen<br />
neunziger Jahren hatte es einen regelrechten<br />
Run gegeben. Seit Jahresbeginn<br />
2013 war der Verlag Bastei Lübbe das einzige<br />
echte Familienunternehmen, das Aktien<br />
ausgegeben hat. Dabei besitzen nach Einschätzung<br />
von Kapitalmarktexperten viele<br />
Mittelständler die Qualität für eine Notierung<br />
an der Börse: Ihre Zahlen stimmen, sie<br />
weisen eine interes sante »story« auf und<br />
verfügen oft auch über einen bekannten<br />
Namen.<br />
Hat der Aktienmarkt für große Familienunternehmen<br />
an Attraktivität verloren? Für<br />
Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der<br />
»<br />
Mit dem Börsengang geben<br />
die Unternehmer ein Stück<br />
ihrer Unabhängigkeit preis.<br />
Münchener Stiftung Familienunternehmen,<br />
ist der Fall klar: »Momentan ist ein Börsengang<br />
zumindest für die großen etablierten<br />
Familienunternehmen in Deutschland weder<br />
notwendig noch in jedem Fall eine attraktive<br />
Option.« Deshalb werden nach seiner Einschätzung<br />
in naher Zukunft, wenn überhaupt,<br />
nur wenige große Familienunternehmen<br />
den Sprung aufs Parkett wagen. Ein<br />
Grund dafür ist Heidbreder zufolge die gute<br />
Finanzausstattung der Firmen. Sie können<br />
ihre Investitionen aus eigener Kraft finanzieren.<br />
Nach Zahlen der Stiftung verfügen die<br />
500 größten Familienunternehmen über<br />
eine Eigenkapitalquote von durchschnittlich<br />
40 %. Das ist weit mehr als alle deutschen<br />
Firmen im Mittel auf die Waage bringen<br />
(27,5 %) und auch mehr als die Quote der<br />
in der Börsen-Bundesliga Dax gelisteten<br />
Konzerne (34 %). »Zudem können sich große<br />
Familienunternehmen wegen ihrer meist<br />
hohen Bonität und aufgrund des Niedrigzinsumfelds<br />
bei Banken zu attraktiven Konditionen<br />
refinanzieren«, beobachtet Heidbreder.<br />
Hinzu kommt: Mittelständlern stehen<br />
heute andere Finanzierungsmöglichkeiten<br />
offen als noch vor einigen Jahren. Sie können<br />
beispielsweise Schuldscheindarlehn<br />
ausgeben oder Private-Equity-Partner aufnehmen.<br />
Oder sich über die Ausgabe von<br />
börsennotierten Anleihen finanzieren – auch<br />
wenn diese Art der Kapitalbeschaffung nicht<br />
billig ist. Um Anleger für sich zu begeistern,<br />
müssen Mittelständler mit hohen Kupons<br />
locken.<br />
Gleichwohl hat die Kapitalbeschaffung<br />
über Anleihen für viele Familienunternehmer<br />
vor allem einen Vorteil gegenüber der<br />
Emission von Aktien: Sie bleiben Herr im<br />
eigenen Haus, kein Externer redet ihnen<br />
rein. Sie müssen sich auch nicht gegenüber<br />
Analysten und Miteigentümern erklären,<br />
warum sie dieses oder jenes tun. Und sie<br />
sind nicht einer so strengen Regulierung<br />
ausgesetzt, wie dies bei einer Aktiennotierung<br />
der Fall ist. Das betrifft beispielsweise<br />
die strengen Publizitätspflichten – ein Graus<br />
für viele Familienunternehmer, die es gewohnt<br />
sind, sich nicht in die Karten schauen<br />
zu lassen.<br />
Und dann die Kosten: Mittelständler, die<br />
es gewohnt sind, mit spitzem Bleistift zu<br />
rechnen, müssen plötzlich Rechnungen in<br />
Millionenhöhe abzeichnen für die Erstellung<br />
von Wertpapierprospekten, für Anwälte,<br />
Kommunikationsagenturen, Road Shows<br />
und Veranstaltungen mit Analysten und<br />
Journalisten. Da tun sich viele schwer. Zumal<br />
sie nicht absehen können, was sie als Gegenleistung<br />
erhalten. Sicher sei dagegen nur<br />
eins: Mit dem Börsengang geben die Un -<br />
ternehmer ein Stück ihrer Unabhängigkeit<br />
preis. Das kostet Überwindung. Denn Unabhängigkeit<br />
ist für viele Familienunternehmer<br />
der höchste Wert. ber (sm 141201474)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong><br />
K 7
8 K Steel International<br />
Stahlmarkt im<br />
Seitwärtsschritt<br />
Die Herausforderungen für die Stahlindustrie wachsen<br />
Düsseldorf. Anlässlich der Jahrestagung STAHL 2014 im November in<br />
Düsseldorf, bestätigte die Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl ihre<br />
konservativ formulierte Prognose für die Rohstahlproduktion 2014.<br />
Demnach werden 43 Mill. t erwartet, entsprechend einem Anstieg von 1 %.<br />
Die Kapazitätsauslastung verbessere sich außerdem spürbar, hieß es.<br />
Jedoch werden die Herausforderungen<br />
für die Stahlindustrie nicht weniger, im Gegenteil:<br />
Die Stahlindustrie in Deutschland<br />
muss sich in einem schwierigen strukturellen<br />
Umfeld behaupten. »Einerseits nimmt der<br />
konjunkturelle Gegenwind zu, andererseits<br />
hat sich ein ohnehin intensiver internationaler<br />
Wettbewerb auf den globalen Stahlmärkten<br />
noch einmal verschärft«, sagt dazu<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV<br />
Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts.<br />
Hinzu komme dann auch noch die anhaltende<br />
Strukturkrise auf dem europäischen<br />
Stahlmarkt. In dieser Situation sei die Stahlindustrie<br />
mehr denn je auf wettbewerbsgerechte<br />
wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen<br />
angewiesen.<br />
Rohstahlproduktion und Kapazitätsauslastung<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland<br />
(Mill. t, gleitender 12-Monatsdurchschnitt, annualisiert)<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
45,8 32,7 43,9<br />
Jan-Sept 2014: +2,5 %<br />
3. Quartal 2014: –3 %<br />
Prognose 2014: 43,0 Mill. t (+1 %)<br />
44,3 42,7 42,6<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
Die WV Stahl spricht von einem »Stahlmarkt<br />
mit stabiler Seitwärtsbewegung«. Zwar<br />
habe sich die Erzeugung zuletzt im Verlauf<br />
leicht abgeschwächt und war im dritten<br />
Quartal um 3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
rückläufig, allerdings wurde sie in<br />
den letzten Monaten durch Reparaturen<br />
behindert. Im bisherigen Jahresverlauf habe<br />
die Produktion bislang um 2,5 % zugelegt,<br />
im Gesamtjahr dürften es + 1 % werden.<br />
Die spürbare Verbesserung der Kapazitätsauslastung<br />
bleibe allerdings mit 86 % hinter<br />
dem langfristigen Durchschnitt (90 %) zu -<br />
rück. (Die EU liegt bei 77 %).<br />
Positiv zu bewerten sei auch, dass die Auftragseingänge<br />
für Walzstahl im Sommer<br />
zum dritten Mal in Folge zugelegt haben. Die<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
2010<br />
2012<br />
2014 v<br />
v<br />
(141201518/1) Vorhersage<br />
Quelle: WV Stahl<br />
105<br />
85<br />
75<br />
65<br />
55<br />
45<br />
Kapazitätsauslastung Rohstahl<br />
(in % der effektiven Vollauslastung)<br />
93 92 92 94 94 97 95<br />
91 90<br />
91<br />
Mittel 2000–2012<br />
66<br />
87 88<br />
84 83 86<br />
leichte Eintrübung beim Bestelleingang aus<br />
dem Inland im Sommer sei mehr als ausgeglichen<br />
worden – durch einen verbesserten Auftragseingang<br />
aus den Euroländern (+ 4 %)<br />
und insbesondere den sogenannten Drittstaaten<br />
(+ 23 %). Auch die verbesserten Wechselkursverhältnisse<br />
dürften günstig gewirkt<br />
haben. Das für die Stahlindustrie ermittelte<br />
ifo-Geschäftsklima übersteigt, wenn auch auf<br />
einem niedrigen Niveau, weiterhin seinen<br />
Vorjahreswert und die Geschäftserwartungen<br />
bleiben moderat aufwärtsgerichtet.<br />
In den kommenden Monaten dürfte der<br />
konjunkturelle Gegenwind für die Stahlindustrie<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach zulegen,<br />
hieß es. »Wir gehen aber davon aus,<br />
dass die deutsche Wirtschaft trotz der zuletzt<br />
schwach ausgefallenen Konjunkturdaten nur<br />
in eine Delle, nicht aber in eine Rezession<br />
fallen wird. Für das kommende Jahr 2015<br />
bleiben wir daher auch für den Stahlmarkt<br />
›vorsichtig optimistisch‹ und rechnen mit<br />
einer stabilen bis moderat wachsenden<br />
Stahlnachfrage«, so der Stahlpräsident. Die<br />
Marktversorgung mit Walzstahl 2015 dürfte<br />
sich auf 39,4 Mill. t erhöhen nach einem<br />
Anstieg von 2 % im Jahr 2014. Grundlage<br />
für diese Sicht bilden u. a. aktuelle Einschätzungen<br />
für die leicht positive Entwicklung<br />
bei wichtigen Kundenbranchen wie dem<br />
Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilindustrie<br />
und dem Stahlrohrbereich.<br />
Weiterhin schwieriges Umfeld<br />
Dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
nach wie vor schwierig sind, darf nicht<br />
übersehen werden. Die Strukturkrise auf<br />
dem EU-Stahlmarkt und der verschärfte<br />
Importwettbewerb als Folge der bestehenden<br />
globalen Unterauslastung der Kapazitäten<br />
sind nicht zu unterschätzen. »Es ist zwar<br />
ein ermutigendes Zeichen, dass der europäische<br />
Stahlverband Eurofer auch für das<br />
kommende Jahr von einer leicht wachsenden<br />
Stahlnachfrage ausgeht. Die Erholung<br />
vollzieht sich allerdings ausgehend von<br />
einem niedrigen Niveau«, so Kerkhoff.<br />
Die Strukturkrise auf dem EU-Stahlmarkt<br />
könne nicht alleine durch Anpassungen auf<br />
der Angebotsseite gelöst werden. Notwendig<br />
seien auch Impulse von der Nachfrageseite.<br />
Verschärfend kommt der erhöhte<br />
Importdruck hinzu. So haben die Drittlandeinfuhren<br />
in den EU-Markt im bisherigen<br />
Jahresverlauf 2014 um 14 % zugelegt, nach<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 9<br />
Auftragseingänge<br />
4.000<br />
3.750<br />
3.500<br />
3.250<br />
3.000<br />
2.750<br />
2.500<br />
2.250<br />
2.000<br />
Auftragseingang Walzstahl Deutschland<br />
(gleitender 12-Monatsdurchschnitt, 1.000 t)<br />
Jan-Sept.: +3,5 %<br />
3. Quartal 2014: +2,4 %<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
(141201518/2) Quelle: WV Stahl<br />
bereits + 10 % im Vorjahr. Die Importquote<br />
erreiche inzwischen hohe 18 % und befinde<br />
sich damit wieder auf dem Niveau von<br />
2008, das durch eine völlig andere Marktsituation<br />
gekennzeichnet war. Deutliche Zu -<br />
wächse kamen in diesem Jahr aus Russland<br />
und insbesondere aus China, dessen Stahlexporte<br />
in besonderem Maße Sorgen be -<br />
reiten (über die Situation in China finden Sie<br />
in diesem Magazin auch einen Artikel ab<br />
Seite 12). So ist es auch nicht überraschend,<br />
dass sich ein Großteil der weltweiten Handelsklagen<br />
gegen China richtet. Infolge der<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
-25<br />
-50<br />
-75<br />
100<br />
80<br />
60<br />
20<br />
40<br />
-20 0<br />
-40<br />
-60<br />
Auftragseingang aus dem In- und Ausland<br />
(Veränderung in % gegenüber Vorjahresmonat,<br />
gleitender 3-Monatsdurchschnitt)<br />
EU-28<br />
Dritte Länder<br />
Inland<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
Zunahme unfairer Importe hat die EU 2014<br />
neue Antidumping- bzw. Antisubventionsklagen<br />
auf den Weg gebracht.<br />
»Die Auswirkungen der Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise und die schwierige geopolitische<br />
Situation müssen auch auf europapolitischer<br />
Ebene zu einem Umdenken führen«, forderte<br />
Kerkhoff. »Für die neue Kommission ist<br />
es bedeutsam, die hohe Relevanz der Industrie<br />
für die europäische Volkswirtschaft an -<br />
zuerkennen und entsprechend zu berücksichtigen.<br />
Das Ziel des neuen EU-Kommissionspräsidenten,<br />
bis Ende dieses Jahres ein<br />
300-Mrd.-€ umfassendes Investitionsprogramm<br />
vorzulegen und damit Konjunktur<br />
und Wachstum anzukurbeln, werten wir als<br />
ersten Schritt in die richtige Richtung.«<br />
Belastungen durch politische<br />
Entscheidungen wiegen schwer<br />
Das zunehmend globale Umfeld erfordere<br />
auch bei den politischen Rahmenbedingungen<br />
internationale Antworten, erläuterte<br />
Kerkhoff. Nationale, aber mittlerweile auch<br />
europäische Insellösungen stellten zunehmend<br />
in einem internationalen Wettbewerb<br />
ein Problem dar. Der globale Klimawandel<br />
könne weder in der Europäischen Union,<br />
noch in Deutschland allein gelöst werden.<br />
Energiewende und Klimaschutz müssten<br />
in sich kohärenter gestaltet und europäisch<br />
harmonisiert werden. »Wir benötigen bei<br />
der Förderung der erneuerbaren Energien<br />
mehr Markt und mehr Kosteneffizienz. Nur,<br />
wenn Grundstoffindustrien wie die Stahlindustrie<br />
in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nicht<br />
beschränkt werden, können ihre Werkstoffinnovationen<br />
zum Gelingen der Energiewende<br />
beitragen – kann die Energiewende<br />
zum Erfolg geführt und zum Exportartikel<br />
werden«, war sein Fazit.<br />
Mehr Eindrücke von der internationalen<br />
Jahrestagung STAHL 2014 finden Sie im<br />
Internet in Form von Videos, Fotos, einem<br />
Blog sowie weiteren Informationen.<br />
/<br />
www.stahl-online.de<br />
www.stahl2014.de (sm 141201518)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
10 K Steel International<br />
Die US-Wirtschaft zieht kräftig an<br />
Die heimische Stahlindustrie hofft und bangt zugleich<br />
New York (bln). Sechs Jahre nach Ausbrechen einer hartnäckigen<br />
Rezession, dem drohenden Untergang von General Motors und der vom<br />
Einbruch des Immobilienmarktes initiierten Bankenkrise könnte man<br />
hierzulande von einer wundersamen Erholung der Wirtschaft sprechen.<br />
Vielleicht sogar von einem Wirtschaftswunder.<br />
Genau das zeigten wichtige Indikatoren<br />
an: Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten<br />
Jahresquartal um 3,5 % nach einem<br />
4,2%-Anstieg im zweiten Vierteljahr, das die<br />
2,1 % Schrumpfung in den schnee- und<br />
eisreichen ersten drei Monaten des Jahres<br />
wettmachte. Die Arbeitslosenquote sank<br />
auf 6,8 % und damit auf den tiefsten Stand<br />
seit über sechs Jahren. Nach einer Periode<br />
hoher Benzinpreise zahlten Autofahrer zum<br />
ersten Mal unter 3,00 USD für die Gallone<br />
(ca. 3,8 l) Benzin und wesentlich weniger für<br />
Heizung oder Air Condition als in den letzten<br />
Jahren. Wirtschaftsexperten und die<br />
US-Notenbank erwarteten, dass sich der<br />
positive Trend der letzten Monate in den<br />
kommenden Quartalen fortsetzt.<br />
Trotz gelegentlicher Schwankungen, ge -<br />
wöhnlich infolge von Überreaktionen auf<br />
globale Ereignisse, sah das Gros der Aktionäre<br />
Wertgewinne bei ihren Investments;<br />
die Sparer der älteren Generation glaubten<br />
entsprechend an größere finanzielle Sicherheit<br />
im kommenden Ruhestand. Schließlich<br />
schlug die Stimmung bei den Verbrauchern<br />
von negativ und gemischt auf positiv um. In<br />
puncto Wirtschaft war der amerikanische<br />
Konsument optimistisch genug, um wieder<br />
mehr Geld für Anschaffungen auszugeben.<br />
Aber dieser Optimismus stand dennoch<br />
auf wackeligen Füßen. Ob die Finanzexperten<br />
an der Wall Street, die Managerklasse in<br />
der Privatwirtschaft oder der Durchschnittsverbraucher<br />
– viele Amerikaner betrachteten<br />
die politische Polarisierung daheim und<br />
die geopolitischen Krisen als Gefahren –<br />
auch für den wirtschaftlichen Bereich.<br />
Der Slogan »It’s the economy, stupid!«,<br />
der vor Jahren ein Volltreffer im Wahlkampf<br />
und in der Amtsperiode von Bill Clinton war,<br />
gilt unter Barack Obama überhaupt nichts<br />
mehr. Nachdem die politische Opposition<br />
den derzeitigen Präsidenten für die unter<br />
seinem Vorgänger George W. Bush begonnene<br />
Rezession verantwortlich machte, wird<br />
er auch keineswegs für den Konjunkturaufschwung<br />
gefeiert. Im Gegenteil, Meinungsumfragen<br />
zeigen, dass Obamas Popularität<br />
gut unter 50 % liegt. Der Präsident, der sich<br />
vor allem im ersten Präsidentschaftswahlkampf<br />
im Jahre 2008 als effektiver Kommunikator<br />
erwies, wirkt in seiner zweiten Amtsperiode<br />
mehr passiv als aktiv.<br />
Allerdings bekommt der Kongress, in dem<br />
die Republikaner eine klare Mehrheit im<br />
Repräsentantenhaus und die Demokraten<br />
eine knappe Majorität im Senat haben, von<br />
der Öffentlichkeit in den letzten Jahren noch<br />
weitaus schlechtere Noten als der Präsident.<br />
Die untere Kongresskammer gilt als »Tutnichts-Legislative«,<br />
wo alle Initiativen des<br />
Weißen Hauses und des Senats sabotiert<br />
werden, oft um Obama jedweden Erfolg zu<br />
verwehren.<br />
Im Vorfeld der Kongresswahlen Anfang<br />
November drückten Wall-Street-Analysten<br />
ihre Sorgen über den Ausgang wichtiger<br />
Rennen um Senatssitze aus, weil das Wahlergebnis<br />
angeblich über anhaltend robuste<br />
Aktienkurse oder starke Schwankungen<br />
entscheiden würde. Für solche Bedenken<br />
gab es aber nur emotionale, keine logischen<br />
Gründe. Ob nämlich mit Republikanern oder<br />
Demokraten in der Mehrheit in der oberen<br />
Kongresskammer: Kooperation wird es<br />
ebenso wenig geben wie in den letzten Jahren.<br />
Und das letzte Wort wird nach wie vor<br />
der Präsident mit einem Veto sprechen.<br />
Die US-Stahlindustrie verzeichnet<br />
steigende Gewinne<br />
Die Mischung aus Optimismus und Pessimismus<br />
gab es auch im Stahlsektor. Obwohl<br />
einerseits die stark angewachsenen Profite<br />
der führenden integrierten und Minihütten-Unternehmen<br />
im dritten Jahresquartal<br />
die ohnehin soliden Aktienpreise weiter an -<br />
hoben, warnten zahlreiche Unternehmenschefs<br />
vor wahrscheinlich weniger eindrucksvollen<br />
Ergebnissen im letzten Vierteljahr<br />
2014. Aber offensichtlich als Reaktion auf<br />
das Nachfragevolumen kündigten erst AK<br />
Steel und danach U.S. Steel Preiserhöhungen<br />
von 20 USD / t für Flachstahlprodukte<br />
an.<br />
Der Wahlausgang hatte keine Folgen für<br />
die ewigen Handelsbeschwerden aus dem<br />
Stahlsektor, der im Kongress von den Fraktionen<br />
beider Parteien stark unterstützt<br />
wird. In der Stahlfraktion des Kongresses<br />
herrscht nämlich seit Jahr und Tag seltene<br />
Überparteilichkeit, wenn es um die Interessen<br />
der Stahlindustrie und der Stahlarbeitergewerkschaft<br />
geht. Beide Seiten drängten<br />
die Obama-Administration, ein 15-jähriges<br />
Abkommen mit den russischen Produzenten<br />
von Flachstahl aufzukündigen. U.S. Steel,<br />
Nucor and ArcelorMittal hatten Beschwerden<br />
gegen die bevorzugte Behandlung der<br />
russischen Konkurrenz eingereicht.<br />
Das Agreement schloss einschlägige russische<br />
Importe von hohen Einfuhrzöllen aus.<br />
Mitte Oktober hob das US-Handelsministerium<br />
das Stahlabkommen auf und informierte<br />
das russische Ministerium für wirtschaftliche<br />
Entwicklung, dass nach einer<br />
60-tägigen Kündigungsfrist normale Zölle in<br />
Kraft treten werden. Severstal, ein Haupt-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 11<br />
lieferant der entsprechenden<br />
Stahlprodukte,<br />
kritisierte die Kündigung<br />
des Abkommens<br />
als objektiv unbegründet,<br />
zumal die<br />
US- Preise für die be -<br />
troffen Produkte in<br />
diesem Jahr gestiegen<br />
seien.<br />
Das Preisdumping<br />
reißt nicht ab<br />
Das American Iron &<br />
Steel Institute (AISI),<br />
Dachverband der<br />
Stahl industrie, lobte<br />
insbesondere die Hilfe<br />
der Stahlfraktion bei<br />
dem Entscheidungsprozess.<br />
Zweifellos<br />
spielten auch die derzeitigen<br />
Spannungen<br />
zwischen Washington<br />
und Moskau über die<br />
russischen Aktionen in<br />
der Ukraine eine Rolle<br />
in den Erwägungen<br />
der Obama-Administration.<br />
AISI-Präsident<br />
Thomas Gibson er klärte<br />
nach dem »bedeutenden<br />
Sieg«, dass<br />
russische Lieferungen<br />
der einheimischen<br />
Stahlindustrie und<br />
ihren Arbeiten wirtschaftlichen<br />
Schaden<br />
zufügten und die Preise<br />
für einschlägige<br />
Produkte unterböten.<br />
An der Börse stiegen<br />
die Aktienpreise von<br />
U.S. Steel um fast 5 %<br />
in einer unmittelbaren<br />
Reaktion auf die Entscheidung.<br />
Marktbeobachter<br />
warnten je -<br />
doch, dass russische<br />
Produzenten große Anstrengungen machten,<br />
bestellte Produkte vor Auslaufen der<br />
Kündigungsfrist Mitte <strong>Dezember</strong> auszuliefern.<br />
Darüber hinaus versuchten brasilianische<br />
und türkische Produzenten, eine russische<br />
Lieferlücke zu füllen.<br />
Eine positive Entwicklung gab es für U.S.<br />
Steel Canada, wo sich Management und die<br />
Stahlarbeitergewerkschaft auf die Verlängerung<br />
des laufenden Tarifvertrages für 600<br />
Arbeiter im Hamilton-Werk bis um 31. März<br />
nächsten Jahres einigten. Damit versicherte<br />
das Unternehmen seinen Kunden, dass die<br />
Stahlproduktion und prompte Auslieferungen<br />
garantiert sind, während eine vom<br />
Gericht genehmigte Restrukturierung des<br />
Produktionsprozesses und der Finanzierung<br />
implementiert wird. (sm 141201494)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
12 K Steel International<br />
China auf dem Weg in die Normalität?<br />
Diskussionsbeiträge vom MBI Stahl Tag<br />
Frankfurt (us). Auf dem MBI Stahl Tag am 24. und 25. September<br />
informierten sich zahlreiche Vertreter der Stahlbranche über die neuesten<br />
Entwicklungen. Ein besonderes Augenmerk lag auf den Aussichten für den<br />
chinesischen Markt. Peter in der Heiden, Mercator School of Management<br />
an der Universität Duisburg-Essen, und Dr. Matthias Huth, Leiter<br />
Datenanalyse bei MBI, präsentierten die neuesten Ergebnisse.<br />
»Die klassische Chinakurve, die immer<br />
nur nach oben zeigte, hat in den vergangenen<br />
Monaten einen deutlichen Knick bekommen«,<br />
begann in der Heiden seinen<br />
Vortrag. Alle relevanten Wachstumsindikatoren<br />
wie Einkaufsmanagerindex, Preisniveau<br />
und Anlageinvestitionen deuten demnach<br />
auf eine Abkühlung des wirtschaftlichen<br />
Wachstums im Reich der Mitte hin.<br />
Im Bereich von Eisenbahnnetzen, Wasserversorgung,<br />
Urbanisierung und Wohnbau<br />
gingen die Investitionen zwar unvermindert<br />
weiter, so in der Heiden – demnach wurden<br />
seit April allein für 40 Mrd. € Wohnbauprogramme<br />
durch die China Development Bank<br />
angestoßen –, gesamtwirtschaftlich sei dennoch<br />
ein Abbau der Wachstumsraten hin zu<br />
einer »neuen Normalität« zu erwarten.<br />
»Das geht allerdings mit einem nachhaltigeren<br />
Wachstum einher«, fügte in der Heiden<br />
hinzu.<br />
Chinas Stahlkapazitäten<br />
stagnieren auf gewaltigem Niveau<br />
»Das Ausmaß der Entwicklung der chinesischen<br />
Rohstahlkapazitäten sucht seinesgleichen«,<br />
leitete der Referent zu den Besonderheiten<br />
des chinesischen Stahlmarktes<br />
über. So seien in den vergangenen zehn<br />
Jahren rd. 700 Mill. t an Stahlerzeugungskapazität<br />
in China hinzugekommen, die<br />
nötigen Anlageinvestitionen stiegen um<br />
gewaltige 300 % – von 140 Mrd. € auf über<br />
te<br />
sich das meiste davon auf einfache, wenig<br />
anspruchsvolle Massenprodukte. Zudem<br />
habe es die ersten Anzeichen von Überkapazitäten<br />
schon 2003 gegeben, was vorübergehend<br />
zu einer Dämpfung geführt<br />
habe. Ab 2006 ging dann der Ausbau der<br />
Kapazitäten unvermindert weiter, nur um<br />
nach der Krise 2009 erneut einzubrechen.<br />
»Kommt jetzt die nächste Welle wieder<br />
nach oben – oder war es das fürs Erste?« So<br />
»<br />
Wir sehen, dass sich Chinas<br />
Zentralregierung gegen den<br />
Abschwung stemmt,<br />
aber nach dem Investitionsboom<br />
von 2009 bis 2011 ist man dort bei<br />
großen geldpolitischen Konjunkturmaßnahmen<br />
sehr vorsichtig.<br />
Peter Thomas in der Heiden, Mercator<br />
School of Management, Uni Duisburg-Essen<br />
brachte in der Heiden die entscheidende<br />
Frage auf den Punkt.<br />
Um diese Frage zu beantworten, sei die<br />
Datenlage allerdings alles andere als eindeutig.<br />
So seien auch die internen chinesischen<br />
Erhebungen zu Produktionskapazitäten<br />
unvollständig und »man-made« (hausgemacht).<br />
Zudem gebe es aus politischen<br />
Gründen die Tendenz, an einmal gebauten<br />
Werken festzuhalten. »Investitionen sind in<br />
China häufig immer noch eine Einbahnstraße«,<br />
sagte in der Heiden. Allerdings sei in<br />
den vergangenen Jahren zu beobachten<br />
gewesen, dass gerade kleinere Werke geschlossen<br />
wurden – zugunsten größerer<br />
Anlagen. »Ich gehe davon aus, dass es in<br />
China im Moment Kapazitäten von<br />
1.100 Mill. t Rohstahl jährlich gibt.« Die<br />
staatliche Statistikbehörde gehe dagegen<br />
nur von etwa 1.000 Mill. t aus.<br />
Oft weiß in China die linke Hand<br />
nicht, was die rechte tut<br />
Im Gegensatz zu dem, was man in einem<br />
zentralistischen Staat erwarten würde,<br />
arbeiten in China die einzelnen regionalen<br />
Regierungen – und die damit verbundenen<br />
Stahlwerke – häufig gegeneinander, wie in<br />
der Heiden weiter ausführte. Da die staatlichen<br />
Manager bezüglich Umweltbelastung<br />
und Marktfähigkeit zudem bei den regelmäßigen<br />
Evaluierungen gut dastehen wollen,<br />
gebe es zudem die Tendenz, die genauen<br />
Produktionszahlen zu verschleiern.<br />
»Zusätzliche Kapazitäten werden daher<br />
häufig gar nicht neu gebaut – es werden nur<br />
zuvor verschleierte Kapazitäten von den Statistikbehörden<br />
neu entdeckt. Echte Kapazitätserweiterung<br />
ist dagegen selten geworden«,<br />
erläuterte in der Heiden. Mittlerweile<br />
werden die Ziele zum Kapazitätsabbau übererfüllt,<br />
da auch Anlagen stillgeelgt werden,<br />
die der Zentralregierung zum Zeitpunkt der<br />
Planaufstellung und Zielformulierung noch<br />
gar nicht bekannt waren. Allerdings gebe es<br />
die Tendenz der Verlagerung von Werken<br />
aus urbanen Zentren an die Peripherie, was<br />
teilweise von den regional Verantwortlichen<br />
noch zum Kapazitätsausbau genutzt werde.<br />
Ab 2015 sei für mehrere Jahre mit einer Stabilisierung<br />
der chinesischen Rohstahlkapazität<br />
zu rechnen.<br />
Wo genau liegen<br />
die Überkapazitäten?<br />
Auch bei der Art der Überkapazitäten kann<br />
der externe Beobachter häufig einem Irrtum<br />
aufsitzen. Die einfache Erklärung, dass<br />
Überinvestitionen vor allem dort zu finden<br />
sind, wo der Markteintritt mit relativ geringem<br />
technischen Know-how möglich ist,<br />
hält in der Heiden für überholt.<br />
Sicherlich dürften Überkapazitäten bei<br />
wenig anspruchsvollen Produkten existieren,<br />
so der Wissenschaftler. Die Produktionsmöglichkeiten<br />
im Bereich Baustahl übersteigen<br />
die tatsächliche Nachfrage deutlich<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 13<br />
Chinas Top10 der Rohstahlerzeugung Januar–Juli 2014<br />
Hebei I&S; 5,6%<br />
Baosteel Group; 5,4%<br />
Wuhan I&S; 4,6%<br />
Jiangsu Shagang; 4,2%<br />
Anshan S&S; 4,2%<br />
»<br />
Das Problem der Datenerfassung in China ist gewaltig –<br />
und das Problem der Desinformation ebenso.<br />
Shougang Group; 3,7%<br />
Shandong I&S; 2,8%<br />
und vor dem Hintergrund einer drohenden Abkühlung der Bautätigkeit<br />
kann bei vielen Langprodukten mit einem deutlichen Angebotsüberhang<br />
und schlechter Auslastung gerechnet werden, hieß<br />
es.<br />
Es sei allerdings sehr wahrscheinlich, dass Ausfuhren in diesem<br />
Fall ein Überdruckventil böten, schließlich habe die chinesische<br />
Regierung die Mehrwertsteuererstattungen gestrichen und Exportsteuern<br />
eingeführt.<br />
Interessanter werde es bei höherwertigen und technisch-anspruchsvolleren<br />
Produkten. Im Prozess des Produktportfolio-Upgrades<br />
und geleitet von der Industriepolitik gab es einen Investitionshype<br />
in verschiednen Segmenten, wie bei nicht- kornorientiertem<br />
Elektroblech, organisch-beschichteten Feinblechen oder verschiedenen<br />
nichtrostenden Produkten. Bemerkenswert sei hier die<br />
Geschwindigkeit mit der Anlagen aufgebaut und in Betrieb genommen<br />
worden seien.<br />
Da sich viele Unternehmen gleichzeitig auf die gleichen Produktfelder<br />
gestürzt hätten, sei der markt aus einem Zustand der lokalen<br />
Unterversorgung und Importabhängigkeit direkt in die Überkapazitätskrise<br />
gerutscht. Die neuen Produktionszentren von Anshan,<br />
Shougang, Baosteel, Wugang und Shandong Steel haben alle eine<br />
ähnliche Ausrichtung auf hochwertige Bleche zumeist mit den gleichen<br />
Verfahren und für die gleichen Abnehmer, sagte in der Heiden.<br />
Aus großen Hoffnungsträgern im Hightech-Bereich sei in diesem<br />
Sinne vielfach ein Milliardengrab geworden. Da die chinesische<br />
Regierung die Ausfuhren von höherwertigen Stahlprodukten nicht<br />
be schränkt und in Teilen sogar noch fördert,<br />
bestehe hier eine reale Gefahr eines Überschwappens<br />
chinesischer Überproduktion.<br />
Selbstverständlich hänge dies von den je -<br />
weiligen Marktgegeben heiten und Wechselkursen<br />
ab.<br />
Dank des starken Euro nahmen im ersten<br />
Halbjahr 2014 die Exporte in die EU deutlich<br />
zu. Diese Episode sei jedoch vorüber.<br />
»Bei Bau stahl gibt es hingegen einen Exportzoll und keine Mehrwertsteuererstattung<br />
für Exporte«, erklärte in der Heiden. Gerade<br />
Stahlsorten, die im Zuge der Urbanisierung gebraucht werden, werden<br />
aber in China stark produziert.<br />
Überkapazitäten gebe es vor allem dort, wo sich kleinere, lokale<br />
Erzeuger exklusiv an den Infrastrukturprojekten der Regionalregierung<br />
beteiligen – und eben diese Kapazitäten würden teilweise gar<br />
nicht gemeldet. Da der chinesische Staat das Problem der Überkapazitäten<br />
mit Negativlisten in den vergangenen Jahren nicht hat<br />
lösen können, sei man 2013 dazu übergegangen, gezielt die Stahlunternehmen<br />
auszuwählen, die überleben dürfen. Unternehmen<br />
mussten in aufwendigen Zertifizierungsverfahren nachweisen, dass<br />
sie alle Kriterien eines langen Leistungskataloges erfüllen können.<br />
(141201409/1)<br />
»<br />
Die chinesische Regierung<br />
hat mittlerweile gezielt<br />
307 Stahlunternehmen evaluiert,<br />
die überleben dürfen.<br />
Masteel I&S; 2,2%<br />
Bohai I&S; 2,2%<br />
Hunan Valin I&S; 2,0%<br />
Quelle: CISA 2014, Peter in der Heiden, MBI Stahl Tag 2014<br />
Neben Produktionskapazität und Anlagengröße, spielten auch Qualitätssicherung,<br />
Ressourceneffizienz, Umweltschutz und Arbeitssicherheit<br />
eine Rolle.<br />
Vor diesem Hintergrund sind marktkonforme und betriebswirtschaftlich<br />
sinnvolle Zusammenschlüsse chinesischer Stahlerzeuger<br />
einfacher geworden. Regierungsorganisationen auf allen Ebenen<br />
subventionieren weiterhin Betriebe, gewähren verbilligte Kredite<br />
und stellen Grundstücke, Wasser- und Energieversorgung sowie<br />
Transportkapazitäten zu vergünstigten Konditionen bereit. Die lukrative<br />
Belieferung lokaler Bau- und Infrastrukturprojekte,<br />
z. B. durch exklusive Abnahmevereinbarungen<br />
wie im Fall von<br />
Lingyuan Steel sei weiterhin ein Standbein<br />
vieler kleiner Unternehmen.<br />
Bei den Exporten sei der Einfluss Chinas<br />
auf Europa nach wie vor begrenzt; ein Großteil<br />
der chinesischen Stahlerzeugung werde<br />
neben China selbst von Nachbarn wie Japan<br />
und Korea absorbiert. Doch auch hierzulande habe die Zahl der<br />
Handelsstreitigkeiten in den vergangenen Monaten noch einmal<br />
zugenommen.<br />
Die EU-Kommission beschäftigt sich derzeit mit 32 Anti-Dumping<br />
und Anti-Subventionsverfahren – entweder als Erst- oder Folgeuntersuchung.<br />
In 22 Fällen sei China mitbeteiligt. Erstuntersuchungen<br />
wurden eingeleitet zu nichtrostenden korngerichtetem Blech. Bei<br />
Walzdraht, Rohrstücken, geschweißten Rohren und Verbindungselementen<br />
laufe eine Überprüfung. Einerseits habe die Zahl neu<br />
eingeleiteter Untersuchungen in den vergangenen Jahren stetig<br />
abgenommen: von 10 (2010) auf nur 6 (2013). Andererseits richteten<br />
sich aber zwei Drittel der im vergangenen Jahr gestarteten<br />
Unternehmen gegen Importe aus China. Ende Juli 2014 waren chi-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
14 K Steel International<br />
nesische Importe in 53 Produktgruppen von<br />
AD-Strafzöllen belegt. Bei Anti-Subventionsverfahren<br />
liegt die Zahl nur bei 3 (beschichtetes<br />
Papier, organisch beschichtete Bleche<br />
und Solarkollektoren).<br />
Wichtiger als Lieferungen von Band und<br />
Blech aus China seien indirekte Stahlimporte,<br />
vor allem im Bereich der Haushaltsgeräte.<br />
Da zudem ein Großteil der chinesischen<br />
Exporte durch Anti-Dumping-Maßnahmen<br />
nicht nach Europa gelange, finde dort die<br />
Verdrängung europäischen Stahls durch<br />
China eher auf Drittmärkten statt.<br />
Wird China das neue Japan?<br />
Während in der Heiden vor allem die Bedeutung<br />
der chinesischen Exporte beleuchtet<br />
hatte, ging MBI-Analytiker Matthias Huth in<br />
seinem Vortrag der Frage nach, ob China<br />
womöglich das neue Japan werden könnte.<br />
Ein Datenvergleich ergab: Auch Japan hatte<br />
rd. 30 Jahre lang (bis 1990) ein stürmisches<br />
BIP-Wachstum mit über 6 % pro Jahr verzeichnet.<br />
Eine expansive Geldpolitik und<br />
eine Währungsaufwertung habe zu massiven<br />
Kapitalzuflüssen, hohen Ersparnissen<br />
und boomenden Aktien- und Immobilienmärkten<br />
geführt. Zusammen mit einer<br />
lockeren Kreditvergabe hätten sich so Blasen<br />
gebildet, die beim Platzen in eine lang<br />
anhaltende Deflation mündeten.<br />
»Die Lage in China ist heute ähnlich wie<br />
damals in Japan – aber es gibt auch wichtige<br />
Unterschiede«, führte Huth aus. So sei zwar<br />
ein Anstieg bei Krediten zu beobachten<br />
gewesen, der auf künftige Probleme im<br />
Finanzsektor hinweisen könne. Insbesondere<br />
der Aktienmarkt habe sich aber nicht so<br />
dramatisch entwickelt wie seinerzeit in<br />
Japan. Insgesamt sei die Frage – auch wegen<br />
der von Referent in der Heiden schon<br />
beklagten schlechten Datenqualität – aber<br />
nicht abschließend zu beantworten. Dennoch<br />
sei mit Blick auf China insgesamt Vorsicht<br />
geboten. »Geschichte wiederholt sich<br />
nicht, aber sie reimt sich« – mit diesem Zitat<br />
von Mark Twain schloss Huth seine Ausführungen.<br />
/www.mbi-infosource.de<br />
(sm 141201409)<br />
L STEEL TICKER<br />
CHINAS STAHLEXPORTE<br />
KLETTERN WEITER<br />
London. Chinas Stahlunternehmen haben im<br />
ersten Halbjahr 2014 nicht nur mehr Stahl erzeugt<br />
als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, sie<br />
haben auch 9,5 Mill. t mehr exportiert. Nach<br />
Berechnungen des internationalen Marktforschungsunternehmens<br />
MEPS gingen rd. 60 % der<br />
zusätzlich produzierten Menge ins Ausland. Die<br />
Ausfuhren von Fertigflachstählen dürften von<br />
22,3 Mill. t auf 31,85 Mill. t geklettert sein.<br />
Der Löwenanteil aller Exporte ging an die<br />
bekannten Empfänger. 29 der 30 beliebtesten<br />
chinesischen Exportnationen haben 2014 steigende<br />
Einfuhren verzeichnet. Nur Singapur meldete<br />
einen minimalen Rückgang von 0,4 %.<br />
Stahl aus China ist gegenwärtig auf einigen<br />
internationalen Märkten sehr preiswert. Gleichwohl<br />
bleibt das meiste Material auf dem asiatischen<br />
Kontinent. (sm 141101338)<br />
CHINAS STAHLERZEUGER<br />
STEIGERN AUSFUHREN<br />
London. Die chinesischen Stahlunternehmen<br />
haben in den ersten vier Monaten des laufenden<br />
Jahres 2,7 % mehr Stahl erzeugt als im Vorjahr.<br />
Da die Binnennachfrage wegen sinkender Regierungsausgaben<br />
und hoher Lagerbestände nachgab,<br />
exportierten die Unternehmen rd. 50 % der<br />
zusätzlich produzierten Menge. Bei den Importen<br />
gab es indes kaum Veränderungen. Für die Stahlerzeuger<br />
rund um den Globus sind dies nach Einschätzung<br />
des britischen Marktforschungsunternehmens<br />
MEPS schlechte Nachrichten. Sie müssen<br />
sich auf einen größeren Preisdruck einstellen.<br />
China steigerte in den ersten drei Monaten<br />
2014 die Stahlexporte um 22 %. Allein die Ausfuhr<br />
von Fertigstählen kletterte von 15,4 auf<br />
18,8 Mill. t. Das sind fast 10 % der erzeugten<br />
192,3 Mill. t. Dabei exportieren die chinesischen<br />
Unternehmen immer mehr Fertigstähle nach<br />
Lateinamerika. Im April 2014 avancierte diese<br />
Region zum zweitwichtigsten Absatzmarkt nach<br />
Südkorea. In den ersten vier Monaten stiegen die<br />
Ausfuhren nach Angaben des lateinamerikanischen<br />
Stahlverbands Alacero im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 78 % auf 2,5 Mill. t. Weltweit exportierte<br />
China in diesem Zeitraum 23,3 Mill. t Fertigstähle<br />
und damit 33 % mehr als ein Jahr zuvor.<br />
Im April importierten die südamerikanischen<br />
Staaten 0,652 Mill. t Fertigstahl aus China – ein<br />
Plus von 43 %. Nur Südkorea orderte mit 1,1<br />
Mill. t mehr im Reich der Mitte. Im ersten Quartal<br />
des Jahres erhöhten sich Chinas Exporte nach<br />
Lateinamerika sogar um 95 %. Der wegen der<br />
chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten saisonal<br />
übliche Geschäftsrückgang war ausgeblieben.<br />
Brasilien stockte von Januar bis April die Orders<br />
in China um 193 % auf, dicht gefolgt von Mexiko<br />
mit einem Plus von 144 %. Paraguay und Argentinien<br />
verdreifachten sogar ihre Einfuhren aus<br />
China. (sm 14080955)<br />
EXPERTEN FORDERN<br />
FRISCHEN WIND FÜR<br />
CHINAS STAHLINDUSTRIE<br />
London. Die chinesische Stahlindustrie ist in<br />
einer schlechten Verfassung. Die riesigen Fabriken<br />
des Landes erzeugen viel mehr Stahl, als der Inlandsmarkt<br />
aufnehmen kann. Neue Infrastrukturprojekte<br />
und steigende Exporte sollen die Industrie<br />
nun retten. Dies wird nach Einschätzung der<br />
britischen MEPS International Ltd aber nicht<br />
gelingen.<br />
Experten gehen davon aus, dass Chinas Wirtschaft<br />
in diesem und im nächsten Jahr nur noch<br />
zwischen 7 % und 7,5 % wachsen wird. Eine<br />
Katastrophe für ein Land, das wesentlich mehr<br />
gewohnt ist. Da der Immobilienmarkt bereits<br />
schwächelt, sind die Stahlpreise im Keller. Gewinne<br />
erwirtschaften nur noch die wenigsten Stahlerzeuger.<br />
Sie müssen außerdem viel Geld in den<br />
Umweltschutz investieren. MEPS plädiert für eine<br />
radikale Reform. Es sei wesentlich vernünftiger,<br />
Arbeitsplätze in neuen und wachsenden Bereichen<br />
der chinesischen Industrie zu schaffen, als sie in<br />
ineffizienten Stahlwerken zu konservieren.<br />
(sm 140901091)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 15<br />
Nur leichte Erholung erwartet<br />
Brüssel. Die Nachfrage nach Stahlprodukten in der Europäischen Union wird aktuellen Schätzungen zufolge<br />
im laufenden und im kommenden Jahr langsamer steigen, als bislang erwartet.<br />
Der europäische Stahlverband EUROFER<br />
rechnet jetzt nur noch mit Zuwächsen um<br />
jeweils 2,6 %. Vor wenigen Monaten hatte<br />
die Branche für 2014 noch ein Plus von<br />
3,7 % und für 2015 einen Anstieg um 3,0 %<br />
in Aussicht gestellt. Als Gründe nennt der<br />
Verband die nur verhaltene Wirtschaftsdynamik<br />
in der Union und die anhaltend hohen<br />
Importe aus Drittländern, die die Gewinnmargen<br />
der Stahlerzeuger stark belasten.<br />
Im laufenden Jahr entwickelte sich die<br />
Wirtschaft in der EU nur langsam. Vor allem<br />
das zweite Quartal enttäuschte. Das Wachstum<br />
entstand nicht aus einer anziehenden<br />
Binnennachfrage, sondern resultierte aus<br />
steigenden Exporten. Im dritten Quartal verschlechterten<br />
sich die Rahmenbedingungen<br />
noch weiter. Politische Unruhen und Befürchtungen<br />
über die Auswirkungen der von<br />
Russland ausgesprochenen Handelsbeschränkungen<br />
drückten die Stimmung im<br />
Markt. Abgesehen davon dürften vermutlich<br />
die schwächelnden Wirtschaften in<br />
Frankreich und Italien die Erholung in der<br />
Union empfindlich lähmen. Schließlich<br />
schränkte auch das geringere Wachstum in<br />
den großen Schwellenländern die Ausfuhrmöglichkeiten<br />
der Europäer ein.<br />
Die Stahl einsetzenden Industrien produzierten<br />
von April bis Ende Juni außerdem<br />
weniger. Das im ersten Quartal gesehene<br />
Wachstum beruhte nach Angaben von Axel<br />
Eggert, Generaldirektor des europäischen<br />
Stahlverbands, vor allem auf einem Basiseffekt.<br />
Aktuelle Daten und Kennzahlen würden<br />
zeigen, dass es den meisten Bereichen<br />
an Schwung fehle. Es gebe nur wenig Unternehmen,<br />
die steigende Auftragseingänge,<br />
höhere Produktionszahlen und eine<br />
bessere Auslastung der Kapazitäten meldeten.<br />
»Wir rechnen 2014 mit einem Anstieg<br />
der Erzeugung um 2,3 %«, sagte Eggert. Im<br />
kommenden Jahr werde das Wachstum<br />
nicht wesentlich höher ausfallen, sich aber<br />
gleichmäßiger über das Jahr und auf die<br />
verschiedenen Branchen verteilen.<br />
Die europäische Nachfrage nach Stahl<br />
wuchs im zweiten Quartal 2014 auf Jahressicht<br />
nur noch um 4,4 %. Von diesem An -<br />
stieg profitierten aber nur die Importeure,<br />
die im selben Zeitraum 26 % mehr Ware<br />
lieferten als im Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren<br />
von Langprodukten kletterten sogar<br />
um 49 %.<br />
Der ausführliche Marktausblick des Stahlverbandes<br />
EUROFER (»Economic and Steel<br />
Market Outlook 2014 – 2015« vom 30. Oktober<br />
2014) ist im Internet zu finden.<br />
www.eurofer.be (sm 141201495)<br />
/
16 K Steel International<br />
Innovationstreiber Automobil<br />
Flachstahlhersteller in Europa positionieren sich durch innovative<br />
Produktentwicklungen<br />
Frankfurt / Main (mh). Flachstahlproduzenten stehen, wie die<br />
Stahlbranche in Europa insgesamt, vor einer ganzen Reihe von<br />
Herausforderungen. Zu schaffen machen u. a. steigende Importe, energiepolitische<br />
Rahmenbedingungen und der Wettbewerb mit alternativen<br />
Werkstoffen. Als Antwort entwickeln die Stahlhersteller neue Produkte<br />
noch näher an den Bedürfnissen ihrer großen Abnehmer – wie<br />
beispielsweise den Automobilherstellern.<br />
95 g – mehr Kohlendioxid dürfen Neuwagen<br />
ab 2020 pro Kilometer im Schnitt<br />
nicht mehr ausstoßen. Diese EU-Vorgabe<br />
dürfte ziemlich weit oben auf der Liste der<br />
Themen stehen, die der Automobilbranche<br />
in Europa derzeit Kopfzerbrechen bereiten.<br />
Denn um dieses Ziel zu erreichen, müssen<br />
die Pkw-Konstrukteure neue Wege gehen<br />
und sich auf neue Technologien, neue Werkstoffe,<br />
neue Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse<br />
einstellen.<br />
Dass ihnen auf diesem Weg Flachstahlhersteller<br />
als bedeutende Werkstofflieferanten<br />
helfen, machte Dr. Sebastian Bross,<br />
einer der Geschäftsführer der Salzgitter<br />
Flachstahl GmbH (SZFG), auf dem MBI Stahl<br />
Tag Ende September in Frankfurt deutlich.<br />
Herausforderndes Marktumfeld<br />
Anhand des sogenannten »Fünf-Kräfte-<br />
Modells«, einer Branchenstrukturanalyse<br />
des US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers<br />
Michael E. Porter, stellte der Salzgitter-Manager<br />
die schwierige Position der<br />
Stahlhersteller in Europa insgesamt dar.<br />
So sehen sich die Stahlproduzenten mit<br />
den starken Verhandlungspositionen so -<br />
wohl auf der Abnehmerseite, durch große<br />
Automobilhersteller und Distributeure, als<br />
auch auf der Lieferantenseite, durch konsolidierte<br />
Rohstoffkonzerne, konfrontiert.<br />
Weiterer Druck auf die Branche wird in Teilmärkten<br />
durch Substitutionswerkstoffe wie<br />
Alumi nium oder CFK ausgeübt. Im globalen<br />
Kontext führen Importe aus Fernost und<br />
den Schwarzmeeranrainerstaaten ebenfalls<br />
zu Herausforderungen, die gleichwohl<br />
durch geringe Sozial- und Umweltstandards<br />
in diesen Regionen begründet sind.<br />
Die politischen Rahmenbedingen, die<br />
hauptsächlich die EU setzt, wirken gleichfalls<br />
negativ auf die Wettbewerbsposition<br />
der europäischen Stahlhersteller ein. Allen<br />
voran sind hierbei die CO 2<br />
-Zertifikate und<br />
die politisch stark beeinflussten Energiepreise<br />
zu nennen. Widersinnig wirkt diese<br />
Gesetzgebung gerade dann, wenn aus den<br />
genannten Rahmen bindungen heraus<br />
Drittlandimporte gefördert werden, die<br />
zum einen im Herstellungsverfahren deutlich<br />
mehr CO 2<br />
emittieren als auch auf dem<br />
langen Transportweg einen offensichtlich<br />
größeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.<br />
Prognose: Stahlnachfrage 2014/2015 mit leichter Erholung<br />
250<br />
Marktversorgung EU-28<br />
120<br />
Entwicklung der Marktversorgung Walzstahl<br />
in ausgewählten Ländern der EU-28 (2006=100)<br />
Mill. t/a<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
(141201430/1)<br />
194 203 187<br />
2006<br />
122<br />
149 158 142 141<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
Eurofer Konjunkturkommission, Juli 2014<br />
146 151<br />
+4% +3%<br />
2014 f 2015 f<br />
Index (2006=100)<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
2006<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
EU-28<br />
Italien<br />
Spanien<br />
WV Stahl<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014 f 2015 f<br />
Quelle: MBI Stahl Tag 2014, Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 17<br />
Wettbewerbsfähig durch Prozessinnovation<br />
und Investitionen<br />
Weiterhin Toplieferant der Automobilkonzerne<br />
zu bleiben, das schafft man nicht mit<br />
Standardprodukten. Dazu braucht es Ideen,<br />
neue Ansätze, neue Technologien. Genau<br />
diesen Weg eigener Entwicklungen, maßgeschneidert<br />
für die Bedürfnisse der Automobilproduzenten,<br />
hat Salzgitter Flachstahl<br />
beschritten.<br />
Eine der wichtigsten Innovationen für das<br />
Unternehmen mit großem Potenzial ist das<br />
neue Bandgießverfahren »Belt Cast Technology«<br />
(BCT ® ). In Zusammenarbeit mit SMS<br />
Siemag AG und der TU Clausthal wurde<br />
dieses Stahlgießverfahren entwickelt, das<br />
weitaus weniger Energie als bisher benötigt.<br />
Gleichzeitig bietet es die Perspektive, eine<br />
ganz neue Generation von Stahlwerkstoffen<br />
– sogenannte HSD ® -Stähle (High Strength<br />
and Ductility) – zu produzieren, die bei ihrer<br />
Anwendung in Leichtbaukon struktionen,<br />
z. B. im Automobil, ebenfalls zur Energieeinsparung<br />
beitragen können.<br />
Aber auch in die heutigen Anlagen wird<br />
kräftig weiter investiert, um dem Kunden<br />
beste Lösungen bieten oder Kosten zu reduzieren.<br />
Allein bei der Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH werden kurzfristig über 100 Mill. €<br />
in den Standort im niedersächsischen Salzgitter<br />
investiert. Dass diese Investitionen<br />
keine Eintagsfliege sind, beweist zum einen<br />
der Neubau von Großaggregaten wie dem<br />
Kraftwerk in jüngster Vergangenheit als<br />
auch die zukunftsweisende Investitionsstrategie,<br />
betonte Bross.<br />
Hightech-Stähle für den<br />
Automobilbau<br />
Die HSD-Stähle, die sich durch hohe Festigkeiten<br />
bei gleichzeitig guter Verformbarkeit<br />
auszeichnen und eine Gewichtsreduktion<br />
eines Automobilbauteils um bis zu 38 %<br />
ermöglichen, sind eine wichtige Produktentwicklung,<br />
die auf die Bedürfnisse der Automobilproduzenten<br />
hin konzipiert wurden.<br />
Zur Herstellung dieses hochinnovativen<br />
Werkstoffes wird die einzigartige BCT-Anlage<br />
benötigt. Hier greifen Prozess-und<br />
Produkt entwicklung un mittelbar ineinander,<br />
so Bross.<br />
Ein weiteres Produkt mit dem Salzgitter<br />
im Automobilbau punktet, sind die bainitischen<br />
Stähle, die herausragende Eigenschaften<br />
für Fahrwerksbauteile bieten.<br />
Europäische Stahlindustrie: Fünf-Kräfte-Modell<br />
Verhandlungsstärke<br />
Lieferanten<br />
extrem starke Position<br />
der Rohstoffkonzerne<br />
Energiepreise z. T.<br />
politisch geprägt<br />
(141201430/2)<br />
Geschätzt wird diese Stahlfamilie von den<br />
Pkw-Bauern hauptsächlich wegen ihrer sehr<br />
guten Um formeigenschaften und unproblematischen<br />
Schweißeigenschaften. Darüber<br />
hinaus spielt die hohe Dauerfestigkeit, die<br />
der bainitische Stahl bietet, bei Fahrwerksbauteilen<br />
eine gewichtige Rolle.<br />
Dass man die Entwicklung des Automobils<br />
ganzheitlich begleitet, wird durch die<br />
Produktinnovation StronSal ® gezeigt, die<br />
speziell in sogenannten Außenhautteilen<br />
wie Motorhaube oder Kotflügel Anwendung<br />
findet. Es wird also viel unternommen,<br />
um ein gefragter Partner der Automobilkonzerne<br />
zu sein.<br />
Automobilhersteller und Flachstahlproduzenten<br />
sind wichtige Partner<br />
Will man die Anstrengungen verstehen, die<br />
Salzgitter Flachstahl unternimmt, um für<br />
die Automobilhersteller Werkstofflieferant<br />
Nr. 1 zu bleiben, muss man sich die Bedeutung<br />
der Automobilisten für die Branche<br />
vor Augen führen. Denn der Anteil der<br />
Flachstahlproduktion der laut Eurofer, dem<br />
europäischen Verband der Stahlhersteller,<br />
pro Jahr direkt an die Fahrzeugproduzenten<br />
in Europa geliefert wird pendelt seit Jahren<br />
sehr stabil um 45 %. Konzernintern sind<br />
bei Salzgitter Flachstahl die Anteile sogar<br />
Bedrohung durch neue Anbieter<br />
Importe aus Asien, Schwarzes Meer<br />
neue Anbieter mit Produktion/Distribution<br />
in EU (Posco, NLMK, Severstal)<br />
Rivalität bestehender Wettbewerber-<br />
<br />
Konsolidierte Konzerne mit Skalen-<br />
effekten (AM, Tata, New SSAB)<br />
Primat der Kapazitätsauslastung<br />
Kostenreduzierung ist<br />
Branchenstandard<br />
weiterhin Investitionen in die<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Bedrohung durch Ersatzprodukte<br />
AHSS, UHSS (z. B. AlSi)<br />
Aluminium, CFK, GFK<br />
Verhandlungsstärke<br />
Kunden<br />
sehr starke OEMs<br />
steigende Macht des<br />
konsolidierten<br />
Distributionssektors<br />
Quelle: MBI Stahl Tag 2014, Dr. Sebastian Bross, Salzgitter Flachstahl GmbH<br />
noch höher. Über 60 % der insgesamt<br />
3,2 Mill. t Flachstahl, die das Unternehmen<br />
im Geschäftsjahr 2013 abgesetzt hat, gingen<br />
in den Bereich Automotive, erläuterte<br />
Bross. Gefochten wird also um jeden Prozentpunkt<br />
Marktanteil – dabei sind die konjunkturellen<br />
Eckdaten für Flachstahlhersteller<br />
gegenwärtig auch noch sehr schwierig.<br />
Gleichwohl bleibt für die Automobilhersteller<br />
Stahl der Werkstoff Nummer eins. Die<br />
Gründe hierfür sind vielfältig. So bietet Stahl<br />
nach wie vor das stärkste Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Um diesen wirtschaftlich entscheidenden<br />
Werkstoffvorteil zu verteidigen,<br />
arbeitet die ganze Industrie ständig an Prozess-<br />
und Produktinnovationen. Aber auch<br />
unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtet ist<br />
Stahl führend, so Bross weiter. Hierzu führt<br />
er zum einen die 100%ige Recyclingfähigkeit<br />
von Stahl ins Feld. Aber auch in der<br />
ganzheitlichen Lebenszyklusbetrachtung, in<br />
der man die CO 2<br />
-Emmissionen durch das<br />
Herstellungsverfahren und die Nutzungsphase<br />
betrachtet, stellt Stahl die Alternativwerkstoffe<br />
wie Aluminium in den Schatten.<br />
Eigentlich gute Ausgangslage<br />
für die Stahlindustrie<br />
Laut dem Salzgitter-Manager bestehen trotz<br />
aller Schwierigkeiten auch für europäische<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
18 K Steel International<br />
Stahlhersteller eigentlich beste Chancen im<br />
globalen Wettbewerb. »Wir haben einen<br />
Know-how-Vorsprung – aber das ist nicht<br />
das Entscheidende«, so Bross. Da die modernsten<br />
Anlagen zur Stahlerzeugung zurzeit<br />
in China stehen, sei davon auszugehen,<br />
dass dieser Vorsprung bald nivelliert sei. Der<br />
tatsächliche, schwer aufzuholende Vorteil,<br />
den die europäische und insbesondere die<br />
deutsche Industrie aufzuweisen habe, sei<br />
die enge Verzahnung innerhalb der Wertschöpfungskette,<br />
beispielsweise die direkten<br />
Gespräche und Kooperationen, die es zwischen<br />
Salzgitter Flachstahl und den Kunden<br />
gebe. »Das haben wir nirgendwo anders«,<br />
so Bross.<br />
Ein Zeichen für die Attraktivität des Standorts<br />
Deutschland sei, dass die großen Automobilkonzerne<br />
weiterhin investierten. Der<br />
Automobilmarkt, so Bross, sei ein Wachstumsmarkt<br />
und werde es mittelfristig auch<br />
bleiben.<br />
www.salzgitter-flachstahl.de<br />
/<br />
(sm 141201430)<br />
L STEEL TICKER<br />
TUBERÍAS PROCARSA ORDERT<br />
KOMPLETTES ROHRWERK<br />
Göppingen. Innerhalb weniger Monate hat<br />
Schuler den zweiten Großauftrag zur Lieferung<br />
einer Spiralrohranlage erhalten. Er stammt von<br />
einem der führenden lateinamerikanischen Hersteller<br />
von Stahlrohren: Tuberías Procarsa mit<br />
Hauptsitz im Monclova (Mexiko), ein Tochterunternehmen<br />
des mexikanischen Stahlherstellers<br />
Industrias CH. Erst im März hatte Group Five Pipe<br />
Saudi Ltd. einen Großauftrag über eine nahezu<br />
identische Anlage erteilt.<br />
Tuberías Procarsa wird auf der Offline-Spiralrohranlage<br />
von Schuler Großrohre mit einem<br />
Durchmesser von 508 bis 2.235 mm (20 bis 88“)<br />
und einer Länge von 12 bis 24,4 m produzieren.<br />
Sie kommen beim Bau von Pipelines zur Öl- und<br />
Gasbeförderung zum Einsatz. Ausgangsmaterial<br />
der Großrohre ist ein auf Coil gewickeltes, bis zu<br />
25,4 mm dickes Blechband aus hochwertigem<br />
Stahl (bis zu X100), das die Spiralrohranlage zum<br />
gewünschten Rohrdurchmesser formt und mittels<br />
Heftschweißen verbindet. Anschließend wird das<br />
Rohr auf einem separaten Schweißstand unter<br />
Pulver fertig geschweißt.<br />
Auf einer Länge von über 450 m wird das Rohrwerk<br />
darüber hinaus verschiedene Vorrichtungen<br />
zur Prüfung der Großrohre gemäß API-Norm umfassen.<br />
Dabei kommen Ultraschall, Röntgenstrahlen<br />
und Wasserdruck zum Einsatz. Die Produktionskapazitäten<br />
von Tuberías Procarsa erhöhen<br />
sich durch die Schuler-Anlage um 220.000 t/a.<br />
(sm 141101360)<br />
19. Handelsblatt Jahrestagung<br />
Stahlmarkt 2015<br />
26. und 27. Februar 2015,<br />
Radisson Blu Scandinavia Hotel, Düsseldorf<br />
GOTHE EDELSTAHL<br />
TREFFEN SIE:<br />
Produzenten, Distributoren,<br />
Händler, Einkäufer sowie die Stahl<br />
verarbeitende Industrie.<br />
Weitere Informationen zum Branchentreff unter:<br />
www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
<br />
<br />
<br />
Info-Telefon:<br />
Murat Öncü, 02 11.96 86 – 35 96<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 19<br />
Hoffnungsschimmer für die Stahlindustrie<br />
in Europa und in den USA<br />
Schweizer Bank mahnt aber wegen Chinas Exporten zur Vorsicht<br />
Zürich. Die Lage für die globale Stahlindustrie bleibt nach wie vor<br />
herausfordernd. Die allgemeine Nachfrageschwäche, die vor allem in China<br />
zu beobachten ist, und die hohen Überkapazitäten lassen die Branchenexperten<br />
der Schweizer Großbank UBS weiterhin sehr auf der Hut sein.<br />
In einem etwas positiveren Licht als bisher sehen sie allerdings die<br />
Entwicklung in Europa. Mit Verweis auf den makroökonomisch bedingten<br />
Käufermarkt bleiben sie zudem bei ihrer optimistischen Einschätzung für<br />
die USA.<br />
Die Verfassung der südamerikanischen<br />
Stahlindustrie beurteilt die Bank wegen der<br />
schwächelnden Wirtschaften weiterhin vorsichtig.<br />
Sie rechnet dort im kommenden Jahr<br />
mit einem anhaltenden Rückgang der Nachfrage.<br />
Auch für China findet UBS keine positiven<br />
Worte, da die deutliche Überproduktion<br />
und steigende internationale Schutzmaßnahmen<br />
das lokale Erzeugungswachstum<br />
aller Voraussicht nach belasten werden.<br />
Die Stahlexperten sind überzeugt davon,<br />
dass sich die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
in China, Europa, Südamerika<br />
und Japan weiter verschlechtern. Zu den<br />
Gründen zählen der Nachfrageausfall und<br />
die Sanktionen aufgrund des Konfliktes zwischen<br />
Russland und der Ukraine sowie die<br />
kriegerischen Auseinandersetzungen im<br />
Nahen Osten. In diesen Regionen wurden<br />
die Investitionen bereits gedrosselt und die<br />
Nachfrage nach Stahlprodukten ist rückläufig.<br />
Außerdem leiden weiterhin alle Stahlerzeuger,<br />
vor allem die asiatischen, unter<br />
einem hohen Lieferdruck. So haben Chinas<br />
Stahlexporte bereits ein Allzeithoch erreicht.<br />
UBS schätzt, dass die sichtbare Nachfrage in<br />
China im laufenden Jahr um 1 % sinkt, im<br />
Jahr 2015 aber um 2,5 % steigt.<br />
Wegen dieser ungünstigen globalen Rahmenbedingungen<br />
gehen positive Entwicklungen<br />
in der Wahrnehmung unter. Ein Beispiel<br />
sind sinkende Preise für Eisenerz, die<br />
aus dem harten Wettbewerb von Minengesellschaften<br />
resultieren. Viele Stahlerzeuger<br />
könnten so ihre Rohstoffkosten senken und<br />
die Gewinnmargen steigern.<br />
Staaten wehren sich gegen<br />
Importe aus China<br />
Etwas mehr Beachtung findet der steigende<br />
Protektionismus in der Branche. Vor allem<br />
die USA, Europa und auch asiatische Staaten,<br />
wie beispielsweise Malaysia, wehren<br />
sich verstärkt mit Antidumpingmaßnahmen<br />
gegen die Stahlschwemmen aus China und<br />
Südkorea. Dies könnte sich schon bald positiv<br />
auf die Gewinne der heimischen Erzeuger<br />
auswirken. Für die Exportnationen China,<br />
Südkorea und Russland sei es allerdings<br />
ein Rückschlag, der die Kapazitätsauslastung<br />
reduzieren werde. UBS rechnet in China<br />
mit einem Rückgang um drei bis vier<br />
Prozentpunkte und einer um 30 bis 40<br />
Mill. t geringeren Erzeugung pro Jahr.<br />
Die taumelnden Wirtschaften in Südamerika<br />
und die Unruhen in den GUS-Staaten<br />
bleiben nicht ohne Folgen. UBS sieht 2014<br />
nur noch einen Anstieg der globalen Rohstahlerzeugung<br />
um 1,8 % auf 1,644 Mrd. t.<br />
Ursprünglich war sie von einem Plus von<br />
2,6 % ausgegangen. Treiber der Entwicklung<br />
sind China, Asien, Europa und Nordamerika.<br />
In Asien dürfte der sichtbare Rohstahleinsatz<br />
sogar einen Höhepunkt erreichen.<br />
Außerdem schraubt die Bank ihre Erwartung<br />
für den Auslastungsgrad der weltweiten<br />
Rohstahlerzeugungskapazitäten um<br />
einen Prozentpunkt auf 76 % herunter. Auf<br />
diesem Niveau verfüge kein Stahlerzeuger<br />
mehr über Preissetzungsmacht, heißt es.<br />
Rohstahlerzeugung klettert<br />
immer weiter<br />
Für das kommende Jahr ist die Bank etwas<br />
optimistischer gestimmt. Sie glaubt weiterhin<br />
daran, dass die weltweite Rohstahlerzeugung<br />
um 3,1 % auf 1,7 Mrd. t wächst.<br />
Ursächlich hierfür ist ein erwartetes Plus in<br />
fast allen Regionen der Welt, vor allem aber<br />
in Nordamerika, Europa und Indien. Dem<br />
stehen aber Rückgänge in Südamerika und<br />
in den GUS-Staaten gegenüber. Die Auslastung<br />
der Kapazitäten soll um zwei Prozentpunkte<br />
auf 78 % steigen. Bei einer weiteren<br />
Abwertung der europäischen Gemeinschaftswährung<br />
gegenüber dem US-Dollar<br />
und verstärkten Antidumpingmaßnahmen<br />
könnten die Einfuhren in die EU um 5 bis<br />
6 Mill. t sinken und die Rohstahlerzeugung<br />
um 5,3 % steigen.<br />
Im Jahr 2016 mausert sich die Rohstahlerzeugung<br />
laut UBS um 1,7 % auf 1,72 Mrd. t<br />
und erhöht die Auslastung der Anlagen auf<br />
79 %. Im darauffolgenden Jahr könnte die<br />
Erzeugung auf 1,8 % steigen. Da sich der in<br />
China Anfang 2014 eingeleitete Kapazitätsabbau<br />
langsam auswirken dürfte, sollte der<br />
Auslastungsgrad der verbleibenden Anlagen<br />
auf 81 % klettern. Damit verbessert sich die<br />
Preissetzungsmacht der Stahlerzeuger wieder<br />
etwas.<br />
Etwas unsicher sind die Stahlexperten mit<br />
Blick auf die weitere Entwicklung in China.<br />
Entweder reduzieren die Stahlerzeuger die<br />
Kapazitäten noch weiter oder sie entscheiden<br />
sich aus sozialen Gründen dagegen, um<br />
den Abbau von Arbeitsplätzen zu vermeiden.<br />
(sm 141201452)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
20 K Steel International<br />
Umtriebiger Investor setzt Einkaufstour<br />
in Europa fort<br />
Tata Steel verhandelt mit Garry Klesch über das europäische<br />
Langproduktegeschäft<br />
Mumbai (kibi). Die Tata Steel Group will ihre Kräfte bündeln und sich<br />
künftig auf die Erzeugung von Bandstahlprodukten konzentrieren. Mit dem<br />
US-Investor Garry Klesch ist möglicherweise schon ein Käufer für das zur<br />
Veräußerung bestimmte Langstahlgeschäft gefunden. Münden die<br />
exklusiven Verhandlungen in ein positives Ergebnis, könnte der Vertrag<br />
bereits in der ersten Jahreshälfte 2015 in trockenen Tüchern sein.<br />
im Schatzministerium. Nach einer kurzen<br />
Auszeit heuerte er anschließend bei Unternehmen<br />
an, die im Finanzgeschäft tätig<br />
waren.<br />
Im Jahr 1983 gründete Klesch sein erstes<br />
Unternehmen, die Quadrex Holdings, die<br />
zunächst als Investmentbank sehr erfolgreich<br />
war, dann aber nach dem Börsencrash<br />
im Jahr 1987 unterging.<br />
Der Gründer und Vorstandsvorsitzende<br />
der in der Schweiz angesiedelten Klesch<br />
Group macht sich bereits vor Ort ein genaues<br />
Bild von der Sparte Long Products Europe<br />
und dem dazugehörigen Vertrieb mit insgesamt<br />
6.500 Beschäftigten.<br />
Mitte Oktober hatte Tata Steel einer intensiven<br />
Buch- und Unternehmensprüfung so -<br />
wie Verkaufsverhandlungen zugestimmt.<br />
Diese Absichtserklärung betrifft mehrere<br />
britische Unternehmen, darunter das Stahlwerk<br />
Scunthorpe, Walzwerke in Teesside<br />
und Schottland, einen Fertigungsbetrieb in<br />
Workington, ein Bahnberatungsunternehmen<br />
in York sowie Niederlassungen in<br />
Frankreich und Deutschland. Tata Steel<br />
beschäftigt europaweit 30.500 Mitarbeiter,<br />
davon 17.500 in Großbritannien.<br />
Garry Klesch ist in der Industrie kein<br />
Un bekannter. Seit Jahren kauft der 1947<br />
geborene Investor Unternehmen wie<br />
Aegon, Alcan, Deutsche Telekom, Dynegy<br />
und Arkema kleinere Geschäftseinheiten ab,<br />
um diese langfristig in seinem Bestand zu<br />
halten. Seine Schweizer Holding tätigte<br />
1993 mit dem niederländischen Fahrzeughersteller<br />
DAF die erste Akquisition. Gegenwärtig<br />
ist Klesch auf die Produktion und den<br />
Handel von Metallen, Chemikalien und Öl<br />
spezialisiert. Das in Genf ansässige Unternehmen<br />
setzt mit über 2.000 Mitarbeitern in<br />
17 Ländern mehr als 5 Mrd. € pro Jahr um.<br />
Im Langstahlgeschäft kennt sich der agile<br />
Investor seit seinem 2013 erfolgten Einstieg<br />
beim italienischen Spezialstahlerzeuger Leali<br />
Steel bereits gut aus. Zu diesem Unternehmen<br />
gehören zwei Werke in Norditalien, die<br />
zusammen über eine Kapazität von 700.000 t<br />
verfügen, und eine Kaltwalzlinie in Odolo.<br />
Am Langproduktegeschäft von Tata Steel<br />
»<br />
Wir haben für diesen Prozess<br />
keine Killer-App. Wir machen<br />
aber viele kleine Schritte,<br />
die letztendlich die Performance<br />
verbessern.<br />
reizen den Investor vor allem die Spezialprofile.<br />
»Dieses Angebot passt sehr gut zu uns«,<br />
sagte Klesch. Durch eine noch intensivere<br />
Nähe zum Kunden will er den Service weiter<br />
verbessern und sich von den Wettbewerbern<br />
absetzen. Außerdem plant der Manager Einsparungen<br />
beim Einkauf von Eisenerz und<br />
Kokskohle.<br />
Seine berufliche Karriere startete Klesch<br />
mit einem Politikstudium an einer privaten<br />
Universität des Jesuitenordens in der Nähe<br />
seiner Heimatstadt Cleveland / Ohio. Nach<br />
der ersten Anstellung beim US-Broker Paine<br />
Webber arbeitete sich Klesch beim Investmentbanker<br />
McDonald & Company innerhalb<br />
von nur sechs Jahren zum Partner hoch.<br />
In den kommenden drei Jahren diente er der<br />
US-Regierung unter Präsident Gerald Ford<br />
Klein, aber fein<br />
Für Klesch gehört die Restrukturierung seiner<br />
Akquisitionen zum normalen Alltagsgeschäft.<br />
Der Jesuitenschüler ist nämlich überzeugt<br />
davon, dass er die Geschäfte künftig<br />
besser managen kann als ihre bisherigen<br />
Eigentümer. »Wenn Konzerne große Portfolios<br />
optimieren, vernachlässigen sie einzelne<br />
Bestandteile«, sagte Klesch. In dieser<br />
Ausgangslage sieht er seine Chance. Der<br />
Investor kümmert sich nicht um das große<br />
Ganze, sondern nur um einen kleinen Teil.<br />
Diesen Bereich schaut er sich isoliert an und<br />
schöpft das Verbesserungspotenzial aus.<br />
Branchenkenner bezeichnen ihn gerne als<br />
erfolgreichen Sanierer, der seinen Zukäufen<br />
zu neuem Glanz verhilft.<br />
Mit dem geplanten Kauf des Tata-<br />
Langstahlgeschäfts fühlt sich der US-Investor<br />
nicht ausgelastet. Aktuell verhandelt er<br />
mit fast allen großen Ölgesellschaften über<br />
weitere Raffinerien in Europa. Auch in diesem<br />
Bereich ist der Unternehmer sehr aktiv.<br />
Nachdem er Shell 2010 eine Erdölverarbeitung<br />
im holsteinischen Heide abgekauft<br />
hatte, erwarb er im Juli dieses Jahres von der<br />
US-Gesellschaft Murco Petroleum die he runtergewirtschaftete<br />
Raffinerie Milford Haven<br />
in Wales für einen sehr geringen Kaufpreis.<br />
Verhandlungen mit<br />
Ölgesellschaften<br />
Die Erfolgsaussichten für weitere Schnäppchen<br />
sind gut. Viele Erdölkonzerne klagen<br />
über eine nachlassende Nachfrage, Überka-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 21<br />
pazitäten, hohe Kosten und rückläufige Verkaufspreise.<br />
Sie wären froh, wenn sie die ein<br />
oder andere Raffinerie loswerden und ihre<br />
Ressourcen auf die Suche und Förderung<br />
von Erdöl konzentrieren könnten.<br />
Auf welchen Preis sich Klesch und Tata<br />
Steel für das Langstahlgeschäft einigen,<br />
steht noch nicht fest. Gegenwärtig erholt<br />
sich Tata Steel, ebenso wie viele andere<br />
Stahlerzeuger, von einer der wirtschaftlich<br />
schwierigsten Phasen, die im Jahr 2007<br />
begann und die konjunkturelle Entwicklung<br />
in Europa extrem belastete.<br />
Künftig will das indisch-britische Unternehmen<br />
seinen Kunden ein fokussiertes<br />
Produktportfolio bieten. »Wir haben be -<br />
schlossen, unsere Ressourcen in der Hauptsache<br />
auf unser Geschäft für Bandstahlprodukte<br />
zu konzentrieren, bei dem wir europaweit<br />
über größere Produktions- und Technologiesynergien<br />
verfügen«, sagte Karl<br />
Köhler, Chief Executive Officer von Tata<br />
Steel Europe. Ziel sei es, in Großbritannien<br />
ein nachhaltig gesichertes Geschäft aufzubauen<br />
und das Engagement auf dem europäischen<br />
Festland weiterzuentwickeln.<br />
(sm 141201448)<br />
L STEEL TICKER<br />
WORLDSTEEL FORDERT<br />
CHAMPIONS HERAUS<br />
Brüssel. Die internationale Stahlindustrie sucht<br />
zum neunten Mal ihre kreativsten Köpfe. Die Entscheidung<br />
fällt am 11. Februar 2015 in der belgischen<br />
Hauptstadt. Den Gewinnern des vom Weltstahlverbands<br />
worldsteel veranstalteten Online-<br />
Wettkampfs winken Urkunden, Pokale und Geldpreise.<br />
Bereits am 19. November 2014 stellten die<br />
Teilnehmer der »steelChallenge-9« in regionalen<br />
Vorausscheidungen ihr Können unter Beweis. Sie<br />
mussten innerhalb von 24 Stunden mit den<br />
Online-Simulationsprogrammen des Stahlverbands<br />
eine bestimmte Stahlgüte so günstig wie<br />
möglich herstellen.<br />
www.steeluniversity.org<br />
/<br />
(sm 141201484)<br />
ERFOLGREICHES JAHR NACH<br />
ÜBERNAHME DURCH WISCO<br />
Duisburg. WISCO Tailored Blanks, Hersteller<br />
innovativer, maßgeschneiderter Leichtbaulösungen<br />
für die Automobilindustrie, feierte Anfang<br />
August das erste Jahr nach der Übernahme durch<br />
die Wuhan Iron and Steel Group (WISCO) Corporation.<br />
Das Unternehmen ist einer der größten<br />
Stahlhersteller weltweit mit Sitz in Wuhan, China.<br />
Im Zuge einer Portfoliooptimierung hatte<br />
Thyssen Krupp im Mai 2011 den Verkauf der Tailored-Blanks-Gruppe<br />
beschlossen. Im Rahmen<br />
einer Best-Owner-Vereinbarung wurde der Erhalt<br />
des Produktionsstandortes Duisburg mit rd. 300<br />
Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre sowie<br />
die kontinuierliche, strategische Weiterentwicklung<br />
der Geschäftstätigkeiten abgesichert.<br />
Ein Jahr nach dem Unternehmensverkauf<br />
zogen alle Beteiligten ein positives Fazit: »Wir<br />
blicken auf ein spannendes und erfolgreiches Jahr<br />
zurück. Mit der Wuhan Iron and Steel (Group)<br />
Corporation als unserem Mutterkonzern haben<br />
wir alle Möglichkeiten, neue Produkt- und Geschäftsfelder<br />
zu erschließen und unsere bisherige<br />
Marktposition deutlich auszubauen«, erklärte<br />
Dr. Lars Krause, CEO der WISCO-Tailored- Blanks-<br />
Gruppe.<br />
Xiangui Zhang, Vizepräsident und Geschäftsführer<br />
der WISCO International Tailored Blanks<br />
GmbH, kommentiert: »Die Übernahme der Tailored-Blanks-Gruppe<br />
stellt den entscheidenden<br />
Schritt zur Internationalisierung der Wuhan Iron<br />
and Steel (Group) Corporation dar.« Belegt werde<br />
dies vor allem durch den Bau und die im Mai 2014<br />
erfolgte Inbetriebnahme einer neuen Schweißanlage<br />
zur Herstellung von WISCO-Tailor-Welded-Coils<br />
(TWC) am Duisburger Standort. Diese<br />
Investition im zweistelligen Millionenbereich sei<br />
ein konsequenter Schritt in die technologische<br />
Weiterentwicklung des Unternehmens. Auf dieser<br />
weltweit modernsten Anlage werden endlos miteinander<br />
verschweißte Spaltbänder für die Automobilindustrie<br />
produziert. Parallel hat WISCO-<br />
Tailored-Blanks die nach eigenen Angaben weltweit<br />
erste Serienanlage zur Herstellung lasergeschweißter<br />
Tailored Blanks aus Aluminium (Tailored<br />
Aluminum Blanks (TAB ® )) in Betrieb genommen.<br />
Dies unterstreiche deutlich, dass die Ausrichtung<br />
des Unternehmens auf nachhaltigen, wirtschaftlichen<br />
Erfolg und die Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
durch den chinesischen Mutterkonzern<br />
maßgeblich mitgetragen werde, hieß es.<br />
www.wisco-tb.com (sm 140901174)<br />
/<br />
ENDABNAHME FÜR<br />
BRAMMENSTRANGGIESSANLAGE<br />
BEI MAANSHAN<br />
Erlangen. Die chinesische Maanshan Iron &<br />
Steel Corporation (Maanshan) hat Siemens Me -<br />
tals Technologies die Endabnahmebescheinigung<br />
für eine Brammenstranggießanlage mit einer<br />
Kapazität von 2,4 Mill. t/a erteilt. Die zweisträngige<br />
Gießanlage CCM 3 wurde im BOF-Stahlwerk<br />
des Unternehmens in Maanshan errichtet. Auf ihr<br />
können eine Vielzahl von Güten für verschiedene<br />
Anwendungen produziert werden, vornehmlich<br />
für die Bau- und Automobilindustrie, den Öl- und<br />
Gassektor und die Elektro industrie. Für eine hohe<br />
Brammeninnen- und Oberflächenqualität sorgt<br />
eine Reihe von Technologiepaketen.<br />
(sm 141201479)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
22 K Steel International<br />
50 Jahre Partner der Stahlindustrie<br />
KHW-Gruppe feiert Jubiläum<br />
Meerbusch (mh). Er hat Anlagen in die ganze Welt verkauft – einen<br />
Hochofen nach China, ein Nachwalzwerk nach Malaysia. Viele Projekte sind<br />
im Laufe der Jahre zusammengekommen, seit Karl-Heinz Wöllner, u. a.<br />
ehemaliger Handlungsbevollmächtigter der Hugo Stinnes OHG, 1964 die<br />
KHW-Gruppe gegründet hat. Inzwischen feiert das Unternehmen KHW<br />
50-jähriges Bestehen.<br />
Dr. Karl-Heinz Wöllner war zudem fast<br />
zehn Jahre im Mannesmann-Konzern aktiv,<br />
zuletzt Hauptabteilungsleiter im Vertrieb<br />
Stahl und Rohre. Er war als Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der CARBORUNDUM Werke<br />
GmbH für Deutschland und Europa<br />
zuständig. 1964 wurde die KHW-Gruppe<br />
dann gegründet, denn Karl-Heinz Wöllner<br />
hat früh erkannt, dass der Export großer<br />
Industrieanlagen geschäftliches Potenzial<br />
birgt. So bestand insbesondere in Asien in<br />
den letzten Jahrzehnten Interesse an Anlagen,<br />
die in der europäischen Industrie durch<br />
neue Technologien ersetzt wurden, aber<br />
noch funktionsfähig waren. So steht das<br />
Umsetzen von stillgelegten Industrieanlagen<br />
im Zentrum der KHW-Aktivitäten. Dank fünf<br />
Jahrzehnten Erfahrung hat die Gruppe in<br />
vielen, oft sehr komplexen Projekten weltweit<br />
große Kompetenz erworben und wird<br />
dafür in der Stahlindustrie sehr geschätzt.<br />
Neben dem Hochofen, der nach China<br />
verkauft wurde, und dem Nachwalzwerk,<br />
das nach Malaysia ging, hat die KHW-Gruppe<br />
u. a. auch eine in Deutschland stillge legte<br />
5-gerüstige Tandemkaltbandstraße und eine<br />
Beize nach Malaysia geliefert. Im Konsortium<br />
mit Thyssen Rheinstahl Technik GmbH<br />
TRT ging 1993 ein Bandstahlwerk an einen<br />
chinesischen Kunden.<br />
2014 hat die KHW-Gruppe im Verbund<br />
mit einem befreundeten Unternehmen den<br />
Rückbau und die Vermarktung eines Schienenwalzwerkes<br />
(ca. 33.000 t) in Duisburg<br />
durchgeführt.<br />
Komplexes Projektmanagement<br />
Die Demontage eines Bandstahlwerks oder<br />
gar eines Hochofens ist ein sehr anspruchsvolles<br />
Projekt, bei dem unzählige Details in<br />
die Planung einbezogen werden müssen.<br />
Genau damit kennt sich die KHW-Gruppe<br />
aus, die der promovierte Politologe Karl-<br />
Heinz Wöllner vor 50 Jahren gegründet hat.<br />
Vom ersten Schritt an übernimmt sie das<br />
Projektmanagement. Denn damit die Anlage<br />
am Ende, vielfach mehrere tausend Kilometer<br />
entfernt, problemlos wieder aufgebaut<br />
und in Betrieb genommen werden<br />
kann, ist genaues und vorausschauendes<br />
Kalkulieren nötig.<br />
Das fängt mit der Einholung von Arbeitsgenehmigungen<br />
für die Mitarbeiter des<br />
Käufers an, die die Anlage Träger für Träger,<br />
Schraube für Schraube zerlegen – oft sogenannte<br />
»EU-fremde Arbeitnehmer«, für die<br />
Anträge für Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen<br />
bei den zuständigen Behörden<br />
gestellt werden müssen. Anhand eines Rahmenterminplans<br />
wird der Fortschritt der<br />
Demontage an vorher festgelegten »Meilensteinen«<br />
überprüft und zwischen den<br />
beteiligten Parteien koordiniert. Dazu stellt<br />
KHW Projektleiter, die das Geschehen vor<br />
Ort durchgehend im Auge haben und gegebenenfalls<br />
eingreifen, falls etwas aus dem<br />
Ruder läuft.<br />
Ein solches Demontageprojekt umfasst<br />
aber nicht nur die Überwachung des physischen<br />
Abbaus des Objekts. Die KHW kümmert<br />
sich zugleich auch um die Einhaltung<br />
des vereinbarten Zahlungsplans – immer in<br />
Abstimmung mit dem Montage- und Versandfortschritt<br />
auf der Baustelle. Und wenn<br />
zu dem Projekt Auflagen für die Sicherheit<br />
und Gesundheit der Mitarbeiter auf der Baustelle<br />
gehören, sorgt auch dafür die KHW mit<br />
der Erstellung eines entsprechenden Plans.<br />
Schleiftechnik und strategische<br />
Beratung als Ergänzung<br />
Die KHW-Gruppe ist heute weltweit tätig –<br />
in Europa, Nordamerika, China und Brasilien.<br />
Das Projekmanagement ist dabei nicht<br />
das einzige Geschäftsfeld, auf dem sich die<br />
Gruppe bewegt. Zusammen mit Ehefrau<br />
Gabriele Wöllner-Neuberger und Sohn Dipl.-<br />
Kfm. Bernd Wöllner ist die Gruppe auch auf<br />
weiteren Feldern aktiv. So handelt sie seit<br />
über zehn Jahren fallweise auch mit Flachstahlerzeugnissen.<br />
Von größerer Bedeutung ist aber das<br />
Consulting. Dank der großen Expertise für<br />
Anlagen der Stahlindustrie berät die KHW<br />
bei der Planung und Realisierung von Industrieanlagen<br />
und Anwendungstechnik. Zum<br />
Dienstleistungsspektrum gehört auch, Problemlösungen<br />
zur Weiterentwicklung von<br />
Unternehmen zu erarbeiten. Die Gruppe<br />
steht Kunden bei Investitionen in neue Anlagen<br />
zur Stahlgewinnung und Stahlumformung<br />
mit ihrer großen Erfahrung zur Seite<br />
und auch die Beratung bei Führungs- und<br />
Marketingstrategien gehört zum Portfolio.<br />
Über diese Aktivitäten hinaus hat die<br />
KHW-Gruppe seit vielen Jahren die Werksvertretung<br />
der Carborundum-Dilumit-<br />
Schleiftechnik GmbH mit einer großen Produktpalette<br />
zum Schleifen von Stahl und<br />
Nickel-Basis-Legierungen, speziell HP-<br />
Schleifscheiben zur Bearbeitung von Edelstahlbrammen<br />
und -knüppeln, inne.<br />
www.khw-meerbusch.de<br />
/<br />
(sm 141201447)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Steel International K 23<br />
L STEEL TICKER<br />
POLENS MEERESHÄFEN<br />
ERWEITERN KAPAZITÄTEN<br />
Warschau. Einen wachsenden Warenumschlag<br />
verzeichnen die Häfen von Gdansk (Danzig),<br />
Gdynia (Gdingen) und Swinoujscie (Swinemünde).<br />
So konnten die polnischen Meereshäfen ihren<br />
Containerumschlag im vergangenen Jahr laut<br />
dem Statistischen Hauptamt GUS um 9,0 % auf<br />
64,1 Mill. t erhöhen. Um dem steigenden Warenverkehr<br />
gerecht zu werden, sind neue Erweiterungsprojekte<br />
mit hohen Investitionssummen<br />
geplant. Ein Projekt betrifft den Hafen von<br />
Gdansk, der bis 2016 für rd. 300 Mill. € ein zweites<br />
Tiefwasser-Containerterminal erhalten soll.<br />
Die Aufnahmekapazität für Containerfrachten<br />
würde sich nach Fertigstellung von 1,35 Mill. TEU<br />
auf 2,55 Mill. TEU erhöhen. Investitionen in Höhe<br />
von rd. 167 Mill. € plant die Hafenverwaltung von<br />
Gdynia. Mit dem Geld soll der Hafen ausgebaut<br />
und Anlaufpunkt für noch größere Frachter werden.<br />
Zudem wird derzeit beim Hafen von Swinoujscie<br />
ein Terminal für das Flüssiggas LNG errichtet.<br />
Für den Bau hat ein internationales Konsortium<br />
rd. 572 Mill. € bereitgestellt. (sm 141001355)<br />
SSAB MODERNISIERT<br />
KONVERTERSTAHLWERK<br />
Düsseldorf. SSAB Luleå, Schweden, hat SMS<br />
Siemag den Auftrag für die Modernisierung des<br />
Konverterstahlwerks und der zugehörigen Um -<br />
welttechnik erteilt. Ziel von SSAB ist es, das Ausbringen<br />
der beiden Konverter zu erhöhen und die<br />
geforderten hohen Umweltstandards zu erreichen.<br />
SMS Siemag liefert für beide Konverter die<br />
Lamellenaufhängungen und die Konverterkippantriebe.<br />
Die zweimotorigen Kippantriebe sind gut<br />
zugänglich und sehr wartungsfreundlich. Die Konvertertraglager,<br />
die Erhöhung der bestehenden<br />
Lagerständer sowie die Montage der Gefäße und<br />
Tragringe gehören ebenfalls zum Lieferumfang.<br />
Mit der von SMS Siemag entwickelten Konstruktion<br />
werden die neuen Konvertergefäße<br />
deutlich größer: Bei einer unveränderten Chargiermenge<br />
von bis zu 130 t kann das innere Volumen<br />
des Konverters um 10 % erhöht werden. Das<br />
zusätzliche Fassungsvermögen ermöglicht eine<br />
umweltfreundliche Prozessführung und eine effiziente<br />
Energierückgewinnung.<br />
Der komplette Umbau wird während eines<br />
geplanten Stillstands im Sommer 2015 durchgeführt.<br />
SSAB gilt als Skandinaviens größter Produzent<br />
von Flachstählen. (sm 141201489)<br />
TATA STEEL LIEFERT SCHIENEN<br />
FÜR BRITISCHES BAHNPROJEKT<br />
London. Tata Steel hat erstmals Schienen für<br />
das britische Bahnprojekt »Borders Railway«<br />
geliefert. Innerhalb von zehn Wochen sollten<br />
mehr als 7.000 t Gleise mit einer Länge von 108<br />
Metern zur Verfügung stehen. Die Schienen werden<br />
im britischen Werk Scunthorpe produziert und<br />
von dort aus auf speziellen Bahnwaggons zum<br />
Bestimmungsort gefahren. Die Bahnstrecke, die<br />
im Sommer 2015 in Betrieb genommen werden<br />
soll, ist für Pendler und Touristen gedacht.<br />
(sm 141201509)<br />
EUROPAS RECYCLINGINDUSTRIE<br />
GRÜNDET DACHVERBAND EURIC<br />
Brüssel. Die Recyclingindustrie in Europa hat<br />
einen neuen Dachverband gegründet. Die in Brüssel<br />
angesiedelte European Recycling Industries‘<br />
Confederation (EuRIC) repräsentiert über ihre<br />
Mitgliedsverbände in 17 EU- und EFTA-Staaten<br />
Hunderte von kleinen, mittleren und großen<br />
Unternehmen, die wiederverwertbare Materialien<br />
sammeln, verarbeiten, recyceln und verkaufen.<br />
Zusammen stellen die Unternehmen innerhalb der<br />
Europäischen Union mehrere hunderttausend<br />
Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />
Das Führungsteam der neuen Organisation bilden<br />
der Präsident Dominique Maguin und die Vizepräsidentin<br />
Alicia Garcia-Franco und Ian Hetherington.<br />
Gründungsmitglieder des neuen Verbandes<br />
sind die European Ferrous Recovery and Recycling<br />
Federation (EFR), die European Recovered Paper<br />
Association (ERPA) und die European Metal Trade<br />
and Recycling Federation (EUROMETREC).<br />
(sm 141201506)<br />
ROSTFREIERZEUGER GLÄNZEN<br />
MIT HÖCHSTLEISTUNG<br />
London. 2014 dürfte weltweit so viel nichtrostender<br />
Stahl erzeugt worden sein wie nie zuvor.<br />
Berechnungen des britischen Marktforschungsunternehmens<br />
MEPS zufolge dürfte die Produktion<br />
2014 um 7,8 % auf 41 Mill. t klettern. Während<br />
aus der EU, den USA, Japan und Taiwan<br />
höhere Mengen stammen, meldet Südkorea einen<br />
Rückgang. Die Spitzenwerte des Jahres 2006<br />
erreichen aber all diese Länder nicht. Indes befinden<br />
sich die Stahlerzeuger in China weiterhin auf<br />
einem steilen Wachstumskurs. Lieferten sie 2006<br />
lediglich 18,5 % allen weltweit erzeugten Rostfreistahls,<br />
dürften es 2014 wohl 51 % sein.<br />
(sm 141201508)<br />
RUSSLAND UNTERSTÜTZT<br />
HEIMISCHE KFZ-INDUSTRIE<br />
Moskau. Die russische Automobilbranche verzeichnet<br />
seit vergangenem Jahr einen Rückgang<br />
der Produktions- und Absatzzahlen. Um den Ab -<br />
wärtstrend zu stoppen, hat die russische Regierung<br />
ein Maßnahmenprogramm ins Leben gerufen.<br />
Demnach erhalten Käufer von Neuwagen in<br />
den letzten drei Monaten dieses Jahres Preisrabatte.<br />
Die staatliche Förderung tritt allerdings nur<br />
in Kraft, wenn das Neufahrzeug in Russland hergestellt<br />
wurde, zudem muss beim Kauf gleichzeitig<br />
ein Gebrauchtwagen abgegeben werden.<br />
(sm 141101341)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
24 K Firmenschriften<br />
Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />
Kompetenz in Lochblech<br />
50 Seiten, deutsch<br />
Seit bald 120 Jahren ist die Dillinger Fabrik<br />
gelochter Bleche GmbH im Bereich<br />
der Herstellung und Weiterverarbeitung<br />
von Lochblechen tätig und stellt auf<br />
diesem Sektor einen der europäischen<br />
Marktführer dar. Zu ihrem Spektrum<br />
zählen gelochte Feinstbleche wie auch<br />
30 mm dicke Lochplatten, komplexe<br />
Gehäuse für elektrische Schaltanlagen<br />
sowie der fertige Apparatebau und gelochte<br />
kleine Siebrohre etc.<br />
Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />
Franz-Méguin-Straße 20, 66763 Dillingen<br />
Tel. +49 6831 7003-0, Fax +49 6831 7003-525<br />
info@dfgb.de, www.dfgb.de (sm 141201537)<br />
Ferro-Imex<br />
Steel trade, production,<br />
lasermarking<br />
2 Seiten, deutsch<br />
Seit 1987 ist die Ferro-Imex GmbH tätig<br />
als Dienstleister in der Verlagerung<br />
von lohnintensiven Komponenten für<br />
namhafte Unternehmen des Stahlhandels<br />
und aus Bereichen der Automobilindustrie.<br />
Ein Schwerpunkt ist<br />
der Stahlan- und -verkauf von Flacherzeugnissen<br />
in Form von Coils sowie<br />
die Beschriftung und Laserkennzeichnung technischer Komponenten.<br />
Enge Zusammen arbeit besteht mit Laserinstituten sowie Güntner-<br />
Industries Lasertechnologies.<br />
Ferro-Imex GmbH<br />
Einsteinstraße 35, 89077 Ulm<br />
Tel. +49 731 1400790, Fax +49 731 1400799<br />
info@ferro-imex.com, www.ferro-imex.com (sm 141201532)<br />
Knauf Interfer Stahlverarbeitung<br />
Stahl in Exzellenz. Bearbeitung in<br />
anspruchsvollen Verfahren<br />
8 Seiten, deutsch<br />
Die Herstellung von Werkstücken mit<br />
höchsten Güten steht im Fokus des Unternehmens,<br />
das dazu anspruchsvolle<br />
Verfahren einsetzt. Einfache Geometrien<br />
oder höchst komplexe Bauteile nach<br />
Zeichnung werden hier gefertigt, wobei<br />
Knauf Interfer langjährige Erfahrung<br />
und Kompetenz im thermischen Trennen<br />
mit autogenem Brennschneiden,<br />
Laser- oder Plasmaschneiden, dem Kanten<br />
oder der Rollformgebung vorweisen kann.<br />
Knauf Interfer SE<br />
Graf-Beust-Allee 37, 45141 Essen<br />
Tel. +49 201 8317-0, Fax +49 201 8317-245<br />
info@knauf-interfer.de, www.knauf-interfer.de (sm 141201536)<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe<br />
HFI Stahlrohre<br />
16 Seiten, deutsch<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe kann<br />
auf eine lange Tradition in der Produk tion<br />
von HFI-längsnahtgeschweißten Stahlrohren<br />
für unterschiedlichste Anwendungsbereiche<br />
zurückblicken. Das Unternehmen<br />
verfügt über ein umfassendes<br />
Lieferprogramm für Stahlrohre für den<br />
Transport von Öl, Wasser und Gas, Wärme,<br />
Konstruktion und Maschinenbau,<br />
jeweils in Stahlgüten nach deutschen sowie<br />
internationalen Normen.<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH<br />
In der Steinwiese 31, 57074 Siegen<br />
Tel. +49 271 691-0, Fax +49 271 691-299<br />
info@smlp.eu, www.smlp.eu (sm 141201533)<br />
Schuler AG<br />
Die ganze Welt der Blechumformung<br />
120 Seiten, deutsch<br />
Pressen, Automationslösungen, Werkzeuge,<br />
Prozesstechnologie und Service<br />
für die komplette Metall verarbeitende<br />
Industrie und den automobilen Leichtbau<br />
sind die Tätigkeitsfelder von Schuler.<br />
Das Unternehmen realisiert auch<br />
Systemlösungen in der Luft- und Raumfahrt<br />
sowie der Eisenbahn- und Großrohrindustrie<br />
und ist ein Führer in der<br />
Münztechnik; das Leistungsspektrum<br />
reicht vom Schneiden der Platinen über<br />
den Umformprozess bis hin zum Stapeln der fertigen Bauteile.<br />
Schuler AG<br />
Bahnhofstraße 41, 73033 Göppingen<br />
Tel. +49 7161 66-0, Fax +49 7161 66-233<br />
info@schulergroup.com, www.schulergroup.com (sm 141201535)<br />
STAHLO<br />
Wir liefern Stahl vom laufenden Band.<br />
Leistungsprogramm<br />
39 Seiten, deutsch<br />
Als eines der größten werksunabhängigen deutschen<br />
Stahl-Service-Center bietet Stahlo ein komplettes<br />
Lieferprogramm für alle bedeutenden<br />
Marken im Feinblechmarkt. Das Unternehmen<br />
produziert nach individuellen Vorgaben Zuschnitte,<br />
Spaltband, Formzuschnitte, Standardformate<br />
sowie Konturen in allen gängigen Güten, auch<br />
hoch- sowie ultrahochfeste Güten. Zudem leistet<br />
Stahlo umfassende technische Anwendungsberatung.<br />
STAHLO Stahlservice GmbH & Co. KG<br />
Kasseler Straße 27, 35683 Dillenburg<br />
Tel. +49 2771 302-0, Fax +49 2771 302-6914<br />
info@stahlo.de, www.stahlo.de (sm 141201534)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Branchenbericht K 25<br />
Baumaschinenkonjunktur<br />
noch in Schwung<br />
Südeuropäischer Markt mit neuen Impulsen<br />
Frankfurt (kv). Die deutschen Hersteller von Bau- und Baustoffmaschinen<br />
erwarten 2014 ein Umsatzwachstum von rd. 5 %. Die Branche, die weltweit<br />
einen Handelsanteil von 10 % hält und drei Viertel ihres Umsatzes im<br />
Ausland erzielt, musste 2013 einen Rückgang von 6 % verkraften.<br />
der Investitionstätigkeit des Baugewerbes,<br />
aber mit Abstrichen auch der übrigen Wirtschaft.<br />
Für das Jahr 2014 rechnen die Baumaschinenhändler<br />
und die Vermieter mit<br />
einem Zuwachs von durchschnittlich 1,5 %.<br />
Die besten Aussichten wurden dabei für den<br />
Technischen Service (+ 4,5 %) sowie für die<br />
Vermietung mit + 4 % prognostiziert. Während<br />
für das Gebrauchtmaschinengeschäft<br />
noch von einem Plus von 3 % ausgegangen<br />
wird, rechnen die Branchenunternehmen<br />
für das Neumaschinengeschäft 2014 mit<br />
wenig Bewegung: So erwarten die Befragten<br />
hier lediglich ein Umsatzplus von 0,5 %.<br />
»Weiter auf gutem Kurs« sieht der<br />
Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen<br />
im Verband Deutscher Maschinen- und An -<br />
lagenbau (VDMA) die überwiegende Zahl<br />
seiner Mitgliedsunternehmen. Allerdings ist<br />
unverkennbar, dass sich Abschwächungstendenzen<br />
zeigen. Im ersten Halbjahr konnte<br />
der Fachverband noch über zweistellige<br />
Umsatzzuwächse berichten. Diese erfreulichen<br />
Zeiten sind indessen inzwischen Vergangenheit.<br />
Dennoch: »Die Hersteller gehen<br />
weiter davon aus, dass sie 2014 ein Umsatzplus<br />
von 5 % erwirtschaften werden«,<br />
so der Fachverband. »Die Prognose fußt<br />
allerdings auf unterschiedlichen Hintergründen«,<br />
erläutert VDMA-Konjunkturexperte<br />
Sebastian Popp die Lage. »Während sich das<br />
Baumaschinengeschäft im laufenden Jahr<br />
belebt hat und in den meisten Weltregionen<br />
wächst, ist das Umsatzplus bei Baustoffmaschinen<br />
lediglich darauf zurückzuführen,<br />
dass Aufträge aus dem letzten Jahr nun realisiert<br />
werden.«<br />
Tiefbaumaschinen gefragt<br />
Bei den überwiegend noch auf befriedigendem<br />
Niveau laufenden Bestellungen der<br />
Baumaschinenhersteller sei die Nachfrage<br />
nach Erd- und Straßenbaumaschinen deutlich<br />
stärker als die nach Hochbaumaschinen<br />
– ein Indiz dafür, dass nicht unbeträchtliche<br />
Investitionen in die Infrastruktur erwartet<br />
werden. Bei den Baustoffmaschinen bewegten<br />
sich die Auftragseingänge dagegen<br />
knapp 30 % unter Vorjahr. »Das ist aber im<br />
Wesentlichen ein statistischer Effekt«, sagt<br />
Popp. »Wegen einiger Großaufträge im Zementbereich<br />
schnellten die Zahlen 2013<br />
hoch. Diese Impulse fehlen heute. Rechnet<br />
man Maschinen und Anlagen für die Zementindustrie<br />
aus den Zahlen heraus, liegt<br />
die Branche bei einem Auftragsplus von<br />
20 %. Allerdings, kann man wegen der ex -<br />
trem heterogenen Abnehmerschaft daraus<br />
»<br />
Zum ersten Mal nach einer<br />
langen Durststrecke sind<br />
im ersten Halbjahr dieses Jahres<br />
in den südeuropäischen Ländern<br />
wie Italien, Spanien und Portugal<br />
wieder deutlich mehr<br />
Baumaschinen verkauft worden<br />
als in den Jahren zuvor.<br />
Europäische Vereinigung für Baumaschinen,<br />
CECE<br />
keinen Gesamttrend ableiten.« Aus diesen<br />
Aussagen wird deutlich, dass auch der Verband<br />
trotz positiver Grundtendenz nicht<br />
ganz sicher ist, wie die Entwicklung weitergeht.<br />
Auch der Bundesverband der Händler und<br />
Vermieter von Baumaschinen, Baugeräten,<br />
Flurförderzeugen und Arbeitsbühnen (bbi)<br />
zeigt sich noch überwiegend zuversichtlich.<br />
Die Händler und Vermieter richten sich mit<br />
ihrem Leistungsangebot überwiegend an<br />
Kunden innerhalb Deutschlands. Eine Ausnahme<br />
stellt das Gebrauchtmaschinengeschäft<br />
dar, das auch im benachbarten Ausland<br />
betrieben wird. Die Unternehmen sind<br />
also stärker als die Produzenten von der<br />
Binnenkonjunktur abhängig, besonders von<br />
Deutlicher Rückgang<br />
bei den Baustoffmaschinen<br />
Die Entwicklung der Hersteller im laufenden<br />
Jahr ist auch vor dem Hintergrund des<br />
unterschiedlichen Verlaufs im Vorjahr zu<br />
sehen. 2013 ist der Umsatz gegenüber dem<br />
Jahr zuvor um 6 % auf 11,7 Mrd. € gefallen.<br />
Dennoch hatte sich Johann Sailer, Vorsitzender<br />
des Fachverbandes, im Frühjahr<br />
nicht unzufrieden gezeigt: »Wir blicken auf<br />
ein insgesamt passables Geschäftsjahr zu -<br />
rück, bei aller Heterogenität unserer Branche.«<br />
Er konnte darauf verweisen, dass die<br />
Auftragseingänge und der Umsatz und damit<br />
die Beschäftigung im Verlauf des Jahres<br />
fast ständig gestiegen waren. Trotz der kontinuierlichen<br />
Verbesserung blieb es am Ende<br />
bei den Baumaschinen bei einem moderaten<br />
Umsatzminus von 3 % auf 7,7 Mrd. €.<br />
Bei den Baustoffmaschinen ging der Umsatz<br />
um 13 % auf 4 Mrd. € zurück.<br />
Angesichts ihres starken internationalen<br />
Geschäfts beobachten die deutschen Produzenten<br />
aufmerksam die Weltmärkte und<br />
insbesondere die europäischen Länder. Im<br />
ersten Halbjahr 2014 ist der Baumaschinenabsatz<br />
auf dem europäischen Markt um<br />
10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
gestiegen. Im ersten Quartal war die Nachfrage<br />
dabei besonders stark. Nach dem<br />
Sommer verschlechterte sich das Geschäftsklima<br />
allerdings merklich, stellt die europäische<br />
Vereinigung CECE mit Sitz in Brüssel<br />
fest, ein Netzwerk von 16 Mitgliedsverbänden<br />
aus 14 Ländern. Das machte sich allerdings<br />
beim Umsatz bisher kaum bemerkbar.<br />
Und etwas besonders Positives kam hinzu:<br />
»Zum ersten Mal nach einer langen Durststrecke<br />
sind im ersten Halbjahr dieses Jahres<br />
in den südeuropäischen Ländern wie Italien,<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
26 K Branchenbericht<br />
Spanien und Portugal wieder deutlich mehr<br />
Baumaschinen verkauft worden als in den<br />
Jahren zuvor. Das sind Anzeichen dafür, dass<br />
der europäische Bausektor sich nun zu stabilisieren<br />
scheint – mit erfreulichem Effekt<br />
für den gesamten Baumaschinenmarkt«, so<br />
das CECE. Nach den neuesten Zahlen stehe<br />
allerdings zu befürchten, dass sich die Nachfrage<br />
im zweiten Halbjahr abschwächen<br />
werde, vor allem in Deutschland, Frankreich<br />
und Großbritannien. »Schauen wir aber auf<br />
das gesamte Jahr 2014, scheint uns ein<br />
ordentliches Umsatzwachstum von 10 %<br />
über alle Produktgruppen und Länder hinweg<br />
weiterhin realistisch«, sagte Eric Lepine,<br />
Präsident des CECE und Geschäftsführer<br />
von Caterpillar France, Mitte Oktober auf<br />
der Pressekonferenz des CECE-Kongresses<br />
in Antwerpen.<br />
In Großbritannien läuft es<br />
derzeit am besten<br />
Großbritannien bleibt weiterhin der Markt<br />
in Europa, wo es für die Branche derzeit am<br />
besten läuft. Im ersten Halbjahr 2014 sind<br />
dort beispielsweise 44 % mehr Erdbaumaschinen<br />
verkauft worden als im gleichen<br />
Zeitraum des Vorjahres. Die anderen nordund<br />
westeuropäischen Baumaschinenmärkte<br />
verzeichneten ebenfalls ein ordentliches<br />
Wachstum, während sich die osteuropäischen<br />
Märkte ganz unterschiedlich entwickelten.<br />
Die Nachfrage aus Russland schwächele,<br />
nicht nur wegen der politischen Lage,<br />
sondern auch wegen des zyklischen Rückgangs<br />
der russischen Baumaschinenindustrie.<br />
Hinzu komme, dass dort die asiatischen<br />
Hersteller mehr und mehr Fuß fassten. Die<br />
Bau- und Baustoffmaschinen in Zahlen<br />
Der Repräsentationsgrad der Fachgemeinschaft<br />
Bau- und Baustoffmaschinen im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist mit<br />
über 90 % sehr hoch. Mehr als neun Zehntel der<br />
Branche und damit rd. 300 Mitglieder sind also<br />
im Verband organisiert. Sie umfasst Maschinen<br />
zum Einsatz im Erd-, Tief-, Tunnel-, Straßen- und<br />
Hochbau, Baugeräte, Baustoffanlagen, Maschinen<br />
und Anlagen für die Glas- und Keramikindustrie.<br />
Das ohnehin differenzierte Standardangebot<br />
ergänzen die Hersteller durch Systemkonzepte<br />
und Sonderlösungen. 45.500 Mitarbeiter im<br />
Türkei, einst ein vielversprechender Markt,<br />
komme nicht auf Touren. Hier ging der Baumaschinenabsatz<br />
zum vierten Mal in Folge<br />
im zweistelligen Bereich zurück.<br />
Die meisten europäischen Baumaschinenunternehmen<br />
berichten über steigende Auftragseingänge<br />
vor allem aus nicht europäischen<br />
Ländern. So richtet sich der Blick<br />
wieder stärker auf Nordamerika, das sich<br />
»recht gut entwickelt«, so der VDMA:<br />
»Hoffnungen, dass ein Marktwachstum in<br />
diesem Jahr zu Buche stehen wird, sind<br />
durchaus begründet.« Das aktuelle Niveau<br />
des US-Marktes sei<br />
noch weit von den<br />
Rekordmarken entfernt.<br />
2005 wurden<br />
über 200.000 Baumaschinen<br />
in den<br />
USA verkauft. »Bis<br />
2009 gingen die<br />
Absätze im Zuge<br />
der Subprime-Krise<br />
und der folgenden<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
kumuliert um knapp 80 %<br />
zurück. Eine relativ schnelle Erholung brachte<br />
den Markt bis 2012 auf ein Niveau<br />
zurück, das noch immer ein Viertel unter<br />
dem Rekordniveau liegt.« Nachdem der<br />
Markt sich 2013 trotz guter Rahmenbedingungen<br />
seitwärts bewegt habe, ruhten nun<br />
einige Hoffnungen auf dem zweiten Halbjahr<br />
2014 und auf 2015. Die Bruttoanlageinvestitionen<br />
sind für 2014 mit + 5 %<br />
prognostiziert, nach dem Wohnungsbau<br />
kommt zunehmend auch der Wirtschaftsbau<br />
wieder auf die Beine. Lediglich im<br />
»<br />
Unter dem Strich wird<br />
die amerikanische Bauwirtschaft<br />
in den nächsten zwei Jahren<br />
im internationalen Vergleich<br />
zu den wachstumsstarken<br />
Regionen zählen.<br />
Verband Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau, VDMA<br />
Inland erwirtschafteten 2013 einen Umsatz von<br />
11,7 Mrd. €. Fast drei Viertel davon gingen ins<br />
Ausland (8,6 Mrd. €), 3,1 Mrd. € blieben in<br />
Deutschland. Auf Baumaschinen entfielen<br />
7,7 Mrd. € (Ausland 5,45 Mrd. €, Inland 2,25<br />
Mrd. €), auf Baustoffmaschinen 4,0 Mrd. € (Ausland<br />
3,15 Mrd. €, Inland 0,85 Mrd. €). Unter den<br />
Unternehmen befinden sich auch Großkonzerne,<br />
aber insbesondere mittelgroße bis sehr kleine<br />
Unternehmen mit fünf bis 20 Mitarbeitern und<br />
auch Töchter internationaler Konzerne.<br />
Bereich des öffentlichen Baus sind die Aussichten<br />
aufgrund der Sparbemühungen der<br />
US-Bundesregierung gedämpft. »Unter dem<br />
Strich wird die amerikanische Bauwirtschaft<br />
in den nächsten zwei Jahren im internationalen<br />
Vergleich zu den wachstumsstarken<br />
Regionen zählen«, glaubt der VDMA.<br />
Kaum Impulse von der<br />
Fußballweltmeisterschaft<br />
Südamerika tritt dagegen weiter auf der<br />
Stelle. Die Länder Lateinamerikas erfüllten<br />
die Erwartungen im Großen und Ganzen<br />
nicht. Insbesondere<br />
in Brasilien brachten<br />
die »sportlichen<br />
Großveranstaltungen<br />
keine nachhaltige<br />
Belebung der<br />
baunahen Sektoren«.<br />
Die Fußballweltmeisterschaft<br />
war offenbar kein<br />
Wachstumsträger<br />
für den Bau. In Asien<br />
sei das Bild »uneins«. Die positive Stimmung<br />
in Indien nach den Wahlen im Frühjahr<br />
habe sich nicht auf die Baumaschinennachfrage<br />
ausgewirkt. Vor nächstem Jahr<br />
werde hier keine Änderung erwartet. In<br />
China gehe es auch in diesem Jahr »turbulent«<br />
zu. Nachdem das erste Quartal Anlass<br />
zu vorsichtigem Optimismus gab, habe sich<br />
die Lage nun wieder verschlechtert. Nach<br />
Auffassung des VDMA fällt China auch in<br />
diesem Jahr als Wachstumsmarkt aus. Seit<br />
2011 sei dort der Absatz von Baumaschinen<br />
kumuliert um über 40 % zurückgegangen.<br />
»In diesem Jahr dürfte es noch ein weiteres<br />
Stück nach unten gehen«, prognostiziert<br />
Popp. Wesentliche Probleme seien die<br />
immensen Überkapazitäten und die »jungen<br />
Maschinenflotten« im Markt, aber auch<br />
Schwierigkeiten bei der Finanzierung von<br />
Projekten und Maschinen. Die südostasiatischen<br />
Staaten, vor allem Indonesien, entwickelten<br />
sich weitaus besser. Erfreuliche<br />
Impulse kämen auch aus Saudi-Arabien. Im<br />
zweiten Quartal zeigte sich auch eine positive<br />
Wende in Australien, das nun trotz des<br />
schwächelnden Bergbausektors wieder auf<br />
Wachstumskurs sei.<br />
Bei den Baumaschinen sind nach Darstellung<br />
des CECE Straßenbaumaschinen auch<br />
europaweit derzeit die gefragteste Pro-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Branchenbericht K 27<br />
duktgruppe. Das CECE erwartet für dieses Jahr ein klares zweistelliges<br />
Wachstum. Auch bei Erdbaumaschinen läuft es rund. In den<br />
ersten sechs Monaten ist der Absatz um fast 10 % gestiegen. »Das<br />
ist erfreulich, aber wir müssen sehen, dass diese Zahlen immer noch<br />
über 40 % unter der Rekordmarke von 2007 liegen«, stellte Lepine<br />
fest. Bei den nicht zuletzt auch für den Hochbau benötigten Turmdrehkranen<br />
lief der Absatz ebenfalls recht zügig. Hier sei zwar nicht<br />
von einem Boom zu sprechen, aber es sei eine stabile Entwicklung<br />
wahrscheinlich, die insbesondere deshalb bemerkenswert sei, weil<br />
die Exporte dieser technisch anspruchsvollen Maschinen in Länder<br />
außerhalb Europas in diesem Jahr um 10 % gestiegen seien. Laut<br />
einer CECE-Umfrage hat sich das allgemeine Geschäftsklima nach<br />
dem Sommer zwar deutlich verschlechtert. Allerdings sähen die<br />
Unternehmen auch im zweiten Halbjahr eine weiterhin positive Entwicklung<br />
der Bauindustrie. Die Auftragseingänge seien insgesamt<br />
gesehen noch stabil. »Alles in allem hält das CECE an seiner genannten<br />
Prognose von plus 10 % Umsatzwachstum für die europäische<br />
Baumaschinenindustrie deshalb in diesem Jahr fest«, so Lepine.<br />
Maschinendiebstahl macht Sorgen<br />
Auf ein ganz spezielles Thema weist der bbi hin: »Allein in Deutschland<br />
werden jährlich zwischen zwei- und dreitausend Baugeräte und<br />
mobile Arbeitsmaschinen gestohlen oder unterschlagen. Europaweit<br />
wird ein Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Entwendet werden<br />
vor allem kleinere Maschinen wie Rüttelplatten, Kompressoren und<br />
Stromerzeuger; aber auch die Zahl der entwendeten Minibagger,<br />
Mobilbagger, Baggerlader und Gabelstapler ist beträchtlich. Zwei<br />
zentrale Aspekte des Themas Baumaschinendiebstahl, die in Angriff<br />
genommen werden müssten, seien eine europaweit einheitliche<br />
Kennzeichnung von Baumaschinen sowie präventive Maßnahmen zur<br />
Diebstahlbekämpfung. Dazu gehöre auch, ein hohes Problembewusstsein<br />
zu schaffen und die Unternehmen über mögliche Präventionsmaßnahmen<br />
zu informieren: »Insbesondere durch die häufige<br />
Verbringung von gestohlenen Maschinen ins benachbarte Ausland<br />
wird ein Auffinden und Wieder beschaffen der Maschinen erschwert.<br />
Das Wiederauffinden durch Polizeikontrollen ist ebenfalls schwierig.<br />
Hier liegt es zumeist an einer gefälschten oder zerstörten PIN-Nummer,<br />
Problemen der Polizei bei der Identi fizierung der PIN-Nummern<br />
oder auch an fehlerhaften bzw. unvollständigen Eingaben in der polizeilichen<br />
Datenbank. Nicht zuletzt aufgrund dieser Schwierigkeiten<br />
wäre die konsequente Etablierung einer europaweit einheitlichen<br />
PIN-Nummer äußerst begrüßenswert«, meint der bbi. (sm 141201475)<br />
STAHL-INNOVATIONSPREIS 2015<br />
ANMELDE-COUNTDOWN<br />
Düsseldorf. Der Werkstoff Stahl inspiriert Ingenieure, Konstrukteure, Architekten,<br />
Designer und Erfinder immer wieder zu neuen Ideen und Produkten.<br />
Der Stahl-Innovationspreis zeigt dies seit 25 Jahren eindrucksvoll. 2015 wird<br />
der Preis wieder verliehen. Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung, hat die Schirmherrschaft übernommen.<br />
Noch bis zum 15. Januar 2015 können Projekte für den Stahl-Innovationspreis<br />
eingereicht werden.<br />
/<br />
www.stahl-innovationspreis.de (sm 141201511)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Die Abtafelanlage für<br />
Warmbreitband hat im<br />
niederländischen Service<br />
Center Maastricht den<br />
Betrieb aufgenommen<br />
(Foto: Tata Steel).<br />
Kjellberg-Geschäftsführer Carsten Trentau stellt die Serie<br />
Smart Focus vor (Foto: WS)<br />
Speichert Materialdaten und<br />
Richtparameter zuverlässig für<br />
spätere Anwendungen: die<br />
Steuerung der FlatMaster-<br />
Baureihe (Foto: ARKU)<br />
Zahlreiche Preise auf der EuroBLECH vergeben<br />
Hannover. Rd. 59.600 Besucher lockte die diesjährige EuroBLECH an. Aussteller aus 38 Ländern<br />
zeigten ihr Leistungsspektrum. Der Veranstalter Mack Brooks ehrte zum ersten Mal Unternehmen<br />
für herausragende Leistungen rund um die Blechbearbeitung mit einem neu geschaffenen Preis und die<br />
Europäische Forschungsgesellschaft für Blechbearbeitung (EFB e.V.) feierte ihr 65-jähriges Jubiläum.<br />
Basis für den Messepreis »Für Champions<br />
in der Blechbearbeitung« war eine<br />
Onlinebefragung auf der Messewebseite<br />
gewesen. Der Preis für Produktion in Rekordzeit<br />
ging an die Priyanik Lasercut Private<br />
Limited (Indien), die es geschafft hatte, ein<br />
Edelstahlblech von 3 mm Dicke und 4,75 m<br />
Durchmesser innerhalb von 48 h mittels<br />
einer Wasserstrahlschneidmaschine mit<br />
mehr als 8.000 Löchern von 15 mm Durchmesser<br />
zu versehen. Den Preis für komplexe<br />
Problemlösung erhielt das italienische Unternehmen<br />
F.lli Vimercati S.N.C. für eine<br />
kompakte Maschine zum Biegen von Blechen<br />
für elektrische Schaltkästen. Das Konzept<br />
überzeugte durch geringes Gewicht,<br />
verkürzte Rüst- und Produktionszeiten, hö -<br />
here Qualität des Ergebnisses und weniger<br />
physische Belastung für den Bediener. Der<br />
Designpreis für das außergewöhnlichste<br />
Blechprodukt ging an das Unternehmen<br />
EuroBLECH 2014 zog internationale, kaufkräftige Fachbesucher an<br />
Hannover. Die 23. Internationale Technologiemesse<br />
für Blechbearbeitung, EuroBLECH 2014,<br />
konnte nach fünf erfolgreichen Messetagen<br />
59.600 Fachbesucher und eine Rekordausstellerzahl<br />
von 1.573 Ausstellern aus 38 Ländern vorweisen.<br />
Das waren 5 % mehr Aussteller im Vergleich<br />
zur Vorveranstaltung, 3 % mehr Ausstellungsfläche.<br />
Die Besucherzahl ist mit rd. 60.000 konstant<br />
geblieben. Das Ergebnis einer Auswertung der<br />
Besucherumfrage zeigt einen weiteren Trend zu<br />
hoch qualifizierten Fachbesuchern auf.<br />
»Die allgemeine Stimmung auf der Messe war<br />
äußerst positiv. In allen acht Hallen herrschte rege<br />
Geschäftstätigkeit; die Aussteller haben uns von<br />
einer Vielzahl an internationalen Kontakten und<br />
guten Verkaufszahlen berichtet«, erklärte Nicola<br />
Hamann, Geschäftsführerin des Veranstalters,<br />
Mack Brooks Exhibitions.<br />
Die Ausstellerumfrage habe ergeben, dass die<br />
Unternehmen dieses Industriesektors die wirtschaftlichen<br />
Aussichten dieses Jahr positiver be -<br />
werteten als noch vor zwei Jahren. Die Erschließung<br />
neuer Märkte war vorrangiges Messeziel<br />
der Aussteller auf der EuroBLECH 2014; und die<br />
diesjährige Messe war in der Tat internationaler<br />
aufgestellt als die Vorveranstaltung.<br />
»Wir freuen uns darüber, dass 52 % unserer<br />
Aussteller auf der EuroBLECH 2014 aus dem Ausland<br />
kamen, gegenüber 48 % beim letzten Mal.<br />
Auch konnten wir den Prozentsatz der ausländischen<br />
Besucher steigern, von 34 % bei der Vorveranstaltung<br />
auf 38 % bei der diesjährigen Messe«,<br />
so Nicola Hamann.<br />
Der Anteil an Besuchern aus dem Topmanagement<br />
war mit 41 % wieder sehr hoch und der<br />
Prozentsatz an Besuchern mit Entscheidungsfunktion<br />
lag bei 81 %. Fast die Hälfte aller Besucher<br />
auf der EuroBLECH 2014 kam mit einer konkreten<br />
Kaufabsicht nach Hannover.<br />
Nächstes Jahr veranstaltet Mack Brooks Exhibitions<br />
wieder Blechbearbeitungsmessen in ausgewählten<br />
Zielmärkten. Die BLECH Russia 2015 findet<br />
vom 24. bis 26. März 2015 in St. Petersburg statt<br />
und die BLECH India 2015 vom 22. bis 25. April<br />
2015 in Mumbai. Die erste AsiaBLECH wird vom<br />
11. bis 13. Mai 2016 in Suzhou, China, abgehalten<br />
und wird die BLECH China ersetzen.<br />
/<br />
www.euroblech.de, www.blechevents.com (sm 141201488)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Nachbericht EuroBLECH K 29<br />
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ist für alle Schneidanwendungen<br />
eine<br />
perfekte Lösung<br />
(Foto: ESAB)<br />
Rob Stiels (links) nimmt den Preis für das außergewöhnlichste Blech produkt<br />
von Messedirektor Stephen Brooks entgegen (Foto: Mack Brooks).<br />
Combilift mit multidirektionaler Funktionalität beim Verladen<br />
von Langprodukten (Foto: Combilift)<br />
Jnius Design aus Finnland. »Wir haben einen<br />
Fußball der Ballgröße 5 im Originalmaßstab<br />
aus 32 Einzelteilen gefertigt. Der Ball wird<br />
nur durch die Teile selbst zusammengehalten,<br />
ohne zusätzliche Schrauben oder<br />
Schweißnähte. Er kann wie ein richtiger<br />
Fußball benutzt werden, ohne dabei kaputt<br />
zu gehen«, sagte Designer Rob Stiels. Der<br />
Ball ist selbst ebenfalls ein Preis und wird seit<br />
fast fünf Jahren vom finnischen Fußballverband<br />
an herausragende Spieler, Trainer und<br />
Schiedsrichter vergeben.<br />
Wilfried Jakob, Präsident der Europäischen<br />
Forschungsgesellschaft für Blechbearbeitung<br />
(EFB), betonte auf der EuroBLECH angesichts<br />
des 65-jährigen Geburtstages des Verbandes<br />
denn auch die Bedeutung der Blechforschung.<br />
Folgende verdiente EFB- Mitglieder<br />
erhielten das Gütesiegel »Innovative Allianz«:<br />
BTM Europe Blechverbindungstechnik<br />
GmbH, Oerlikon Balzers Coating Germany<br />
GmbH, Profil Verbindungstechnik GmbH &<br />
Co. KG, Raziol Zibulla & Sohn GmbH und die<br />
Tünkers Maschinenbau GmbH.<br />
www.euroblech.com<br />
www.efb.de (sm 141201468)<br />
/<br />
Neue Lösungen zum Plasmaund<br />
Laserschneiden<br />
Hannover. Seit jeher besteht der Anspruch im Hause Kjellberg, bewährte<br />
Technologien weiterzuentwickeln und zu vervollkommnen. Die jüngsten<br />
Ergebnisse präsentierte das Unternehmen auf der EuroBLECH, u. a. die neue<br />
Plasmaanlagenreihe Smart Focus und den Faserlaser XFocus 2000.<br />
»Insbesondere in den Gesprächen mit<br />
unseren internationalen Kunden stellen wir<br />
fest, dass die Anforderungen beim Plasmaschneiden<br />
stetig steigen«, so Carsten Trentau,<br />
Geschäftsführer der Kjellberg Vertrieb<br />
GmbH. Das Unternehmen reagiert darauf<br />
mit den neuen Plasmaschneidanlagen Smart<br />
Focus 130, 200 und 300, geeignet für den<br />
Materialdickenbereich von 1 bis 80 mm. Für<br />
exaktes und schnelles Schneiden setzt Kjellberg<br />
dabei weiterhin auf die patentierte<br />
Contour-Cut- bzw. Contour-Cut- Speed-<br />
Technologie.<br />
Das Einrichten und Einstellen von Faserlasern<br />
ist aufwendig und kostet wertvolle Zeit<br />
im Produktionsbetrieb. Mit dem neuen Faserlaser<br />
XFocus 2000 bietet Kjellberg dafür eine<br />
intelligente Lösung für das Schneiden und<br />
Markieren von Baustahl bis 15 mm, Edelstahl<br />
bis 8 mm und Aluminium bis 6 mm.<br />
Der 2-kW-Faserlaser ist mit einer Schneiddatenbank<br />
ausgestattet, aus der alle Parameter<br />
auf Knopfdruck abgerufen werden.<br />
Die Anlagen der XFocus-Reihe können an<br />
allen zum Plasmaschneiden geeigneten Führungsmaschinen<br />
eingesetzt werden – und<br />
zwar einzeln oder im Wechsel mit einer Plasmaschneidanlage<br />
oder anderen Werkzeugen<br />
wie etwa Stanzen.<br />
www.kjellberg.de (sm 1401201462)<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
30 K Nachbericht EuroBLECH<br />
Tata Steel Europe erweitert Produktfamilie<br />
Hannover. Tata Steel Europe hat anlässlich der EuroBLECH 2014 die Erweiterung der Produktpalette<br />
bei den warmgewalzten Stählen bekannt gegeben, konnte die Inbetriebnahme einer Abtafelanlage in den<br />
Niederlanden vermelden und hat seinen Internetauftritt komplett neu gestaltet.<br />
Der Stahlproduzent hat eine neue Produktfamilie<br />
warmgewalzter Stähle entwickelt,<br />
die nach gerade erfolgreich absolvierten<br />
Testläufen in Kürze erhältlich sein wird.<br />
Die XPF-Stähle sind europaweit die ersten<br />
warmgewalzten Stahlsorten, die hohe Festigkeit<br />
mit hervorragenden Umformeigenschaften<br />
kombinieren. Neben dem überlegenen<br />
Fertigungsverhalten bei Umformung<br />
und Fügen sowie homogenen Materialeigenschaften<br />
besitzt die XPF-Familie die<br />
von den Herstellern benötigte hohe Ermüdungsbeständigkeit<br />
und Verarbeitungskonsistenz.<br />
Die ersten Stahlgüten werden ab 2015<br />
vertrieben und können bei Fahrwerksanwendungen<br />
mehr als 10 % Gewicht einsparen.<br />
Gleichzeitig lassen sich einzelne Komponenten<br />
zusammenfassen und so die Anzahl<br />
der verbauten Teile reduzieren. Egbert<br />
Jansen, Manager Customer Technical Services<br />
Industry Strip bei Tata Steel in Europa,<br />
sagte dazu: »Die neue XPF-Stahlfamilie<br />
besitzt eine Mikrostruktur aus Einphasen-<br />
Ferrit mit hoher Ausscheidungshärtung. Das<br />
sorgt für ein hohes Festigkeit-Streckgrenzen-Verhältnis,<br />
verbesserte Bruchdehnung<br />
und Dauerfestigkeit und gute Schweißbarkeit.«<br />
Im Service-Center von Tata Steel im niederländischen<br />
Maastricht hat eine Abtafelanlage<br />
für Warmbreitbandcoils den operativen<br />
Betrieb wieder aufgenommen. Mit der<br />
Anlage stärkt der führende Stahlhersteller<br />
seine Verarbeitungsmöglichkeiten in Europa.<br />
Die sogenannte »Jumbo-Line« am Standort<br />
Feijen bedient die wachsende Nachfrage<br />
nach hochfesten Stählen vor allem im Hebeund<br />
Fördersektor. Sie kann warmgewalzte<br />
Coils verschiedenster Stahlgüten in einer<br />
Dicke von bis zu 25 mm und einer Breite von<br />
2.600 mm abtafeln und besäumen.<br />
Tata Steel hat zudem seinen Internetauftritt<br />
neu gestaltet und einen Onlinekatalog<br />
für Produkte und Dienstleistungen auf der<br />
Website integriert. Innerhalb der nächsten<br />
zwölf Monate wird das Unternehmen auch<br />
seine Stahlprodukte für die Bauindustrie in<br />
den Onlinekatalog aufnehmen. Außerdem<br />
soll dieser um Suchmöglichkeiten für Publikationen<br />
sowie verschiedene Sprachversionen<br />
erweitert werden.<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
/<br />
(sm 141201461)<br />
COMBILIFT SIEHT STEIGENDEN<br />
BEDARF FÜR PLATZSPARENDE<br />
LAGERLÖSUNGEN<br />
Monaghan (Irland)/ Hannover. Combilift,<br />
der irische Spezialist für Langguttransport, sieht<br />
weiter steigenden Bedarf nach Lösungen, die<br />
dabei helfen, die Lagerfläche noch optimaler zu<br />
nutzen. »Viele Unternehmen versuchen auf diese<br />
Weise, Kosten zu sparen«, sagte uns Geschäftsführer<br />
Martin McVicar auf der EuroBLECH. Combilift<br />
bietet dazu seit über 15 Jahren platzsparende<br />
Staplermodelle an.<br />
Das Unternehmen war diesmal gleich mit zwei<br />
Ständen vertreten. »Wir haben uns entschieden,<br />
den Aisle Master an einem Extrastand zu präsentieren«,<br />
so McVicar. Der Aisle Master ist ein<br />
Gelenkstapler, konzipiert für den Schmalgangeinsatz.<br />
Er ersetzt Front- und Schubmaststapler und<br />
reduziert so die Staplerflotte. Am Hauptstand<br />
konnte man hingegen den Combi-WR4 testen,<br />
einen handgeführten Stapler, der in Gängen von<br />
nur 2 m Breite eingesetzt werden kann und dank<br />
eines schwenkbaren Bedienarms und drehbarer<br />
Rollen in alle vier Richtungen beweglich ist. Für<br />
ihn hat Combilift ein eigenes Patent angemeldet.<br />
www.combilift.com (sm 141201466)<br />
/<br />
DATA M ZEIGT NEUE CAD-<br />
LÖSUNGEN UND MESSGERÄTE<br />
Valley / Hannover. Das CAD-Softwareprogramm<br />
für das Walzprofilieren (Werkzeugentwicklung)<br />
der data M Sheet Metal Solutions<br />
GmbH hat sich mittlerweile zum Standard in der<br />
Branche entwickelt. Auf der EuroBLECH stellte<br />
data M eine Reihe neu hinzugekommener Softwarefunktionen<br />
vor, z. B. COPRA ® , die integrierte<br />
Rollenverwaltung. Die Verwendung von Standardwerkzeugen<br />
oder die Wiederverwendung von<br />
Rollen aus dem Lagerbestand hat zuletzt immer<br />
weiter an Bedeutung gewonnen – lassen sich<br />
doch damit Fertigungskosten und -zeiten deutlich<br />
verringern.<br />
Ein Beispiel für Forschung & Entwicklung aus<br />
dem Hause data M ist das kompakte und porta ble<br />
Profilmessgerät COPRA ® ProfileScan Desktop<br />
(CPS). Dieses Jahr wurde ein weiteres Modell für<br />
Profile bis zu 200 mm Durchmesser präsentiert:<br />
der CPS 200. Das Gerät besticht durch seine<br />
patentierte Twin-Sensor-Technologie, durch hohe<br />
Genauigkeit und niedrige Investitionskosten.<br />
/<br />
www.datam.de (sm 141201463)<br />
SCHULER STELLT<br />
STANZAUTOMAT MSC-2000 VOR<br />
Göppingen / Hannover. Der Umformtechnikspezialist<br />
Schuler präsentierte auf der EuroBLECH<br />
den Stanzautomaten MSC-2000 sowie das Nachhaltigkeitsprogramm<br />
Ecoform. Der MSC-2000 ist<br />
ein 2.000-kN-Stanzautomat mit neuem Antriebsstrang<br />
und frei programmierbaren Druckpunkten.<br />
Technologievorstand Joachim Beyer stellte die<br />
weiteren Innovationen vor: die kompakte Pressenlinie<br />
Servoline L, den schnellen Crossbar-Roboter<br />
4.0 und den hochpräzisen Linearhammer<br />
mit Servotechnologie. Alle Maschinen senken<br />
dabei den Energiebedarf im Vergleich zum Vorgängermodell<br />
um 20 bis 60 %.<br />
»Mit mehreren Aufträgen in der Eisenbahn-,<br />
Luft- und Raumfahrt- sowie der Großrohrindustrie<br />
haben wir in diesen für uns neuen Branchen Fuß<br />
gefasst«, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert<br />
im Rahmen einer Pressekonferenz vor Journalisten.<br />
Hilfreich dafür sei Schulers weltweite<br />
Präsenz in über 40 Ländern. Im Jahr 2013 wurde<br />
die Produktionsfläche in Dalian (China) verdreifacht,<br />
mit Tianjin kommt ein weiterer chinesischer<br />
Standort hinzu.<br />
www.schulergroup.com<br />
/<br />
(sm 141201470)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Nachbericht EuroBLECH K 31<br />
ARKU überzeugt mit neuem Visualisierungskonzept<br />
Baden-Baden / Hannover. Der Begriff Industrie 4.0 ist in aller Munde; die Automatisierung bestimmt immer<br />
stärker den Alltag im Maschinenbau. Wie die Visualisierung von Prozessschritten dabei hilft, Anlagen miteinander<br />
zu vernetzen und den Bediener in die Abläufe einzubinden, konnten die EuroBLECH-Besucher am Stand des<br />
Richttechnikspezialisten ARKU sehen.<br />
Seit Smartphones und Tablets sich er -<br />
folgreich am Markt etabliert haben, kommt<br />
der visuellen Interaktion über Displays eine<br />
immer größere Bedeutung zu. Auch im<br />
Maschinenbau nimmt die Anlagensteuerung<br />
(HMI) per Bildschirm zu. Bereits heute<br />
lassen sich Anlagen bis auf die Sensorebene<br />
miteinander vernetzen. Auf der EuroBLECH<br />
erlebten die Besucher einen Ausschnitt der<br />
Industrie 4.0: Sie konnten das neue Visualisierungskonzept<br />
des Richttechnikexperten<br />
ARKU selbst testen (Foto: s. Seite 28).<br />
Auf einem interaktiven Bildschirm lassen<br />
sich die Funktionen der Hochleistungsrichtmaschine<br />
HiCap ® wählen und steuern. Die<br />
Ergebnisse der Steuerungsauswahl werden<br />
übersichtlich auf einem Großbildschirm dargestellt.<br />
Dabei werden die Hauptvorteile der<br />
neuen Visualisierungslösung für die HiCap<br />
Richtmaschine schnell klar. Die HiCap kommt<br />
insbesondere für das Richten bei komplexen<br />
Materialdefekten und an hochfesten Materialien<br />
zum Einsatz.<br />
Alle am Prozess beteiligten Stationen und<br />
externen Systeme sind durchgängig vernetzt.<br />
So können Bediener ihre Aktionen<br />
nicht nur schneller eingeben, sie erhalten<br />
auch detaillierte Rückmeldungen vom System.<br />
Sollte ein Fehler aufgetreten sein, liefert<br />
das System genaue Informationen und<br />
schlägt Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung<br />
vor. Die Produktion kann somit zügig wieder<br />
aufgenommen werden.<br />
»In den kommenden Jahren werden Automatisierung<br />
und Visualisierung noch stärker<br />
in den Fokus rücken«, erläutert Ewald Hund,<br />
Prokurist und Leiter der Entwicklungsabteilung<br />
bei ARKU. »Mit dieser Neuentwicklung<br />
hat ARKU auch in der Richttechnik die Industrie<br />
4.0 eingeläutet.«<br />
/<br />
www.arku.de (sm 141201465)<br />
»Namen zeigen Profil«<br />
Salzgitter. Auch die Salzgitter AG war mit ihren Tochtergesellschaften auf der EuroBLECH vertreten,<br />
wobei die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) als einen der Schwerpunkte ihre neue Markenstrategie setzte.<br />
Unter dem Slogan »Namen zeigen Profil«<br />
hat SZFG ein neues Produktnamenskonzept<br />
entwickelt, das einer klaren Systematik<br />
folgt. Als Symbol dessen und als<br />
zentrales Exponat stand ein Baum aus Stahl<br />
auf dem Stand. Von diesem ausgehend<br />
wurde der Besucher durch die neue Markensystematik<br />
geleitet. Unterschiedliche<br />
Exponate wie ein Integralträger der aktuellen<br />
Mercedes C-Klasse und ein Demonstrator<br />
für die Farb vielfalt von FolaSal ® waren<br />
dabei als Anwendungsbeispiele für die neuen<br />
Produkte und ihre Namen ausgestellt.<br />
Unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird im<br />
kommenden Jahr noch ausführlich darüber<br />
berichten.<br />
Weitere Highlights waren Anwendungen<br />
aus HSD ® (High Strength and Ductility)-Stahl.<br />
HSD-Stahl ist ein von Salzgitter und Partnern<br />
entwickelter hoch manganhaltiger Stahl,<br />
der sich mit seinen mechanisch-technologischen<br />
Eigenschaften weit von den konventionellen<br />
hoch- und höchstfesten Stahlwerkstoffen<br />
abhebt. Er besitzt eine sehr hohe<br />
Festigkeit bei gleichzeitig hoher Dehnung<br />
und wird durch das innovative Bandgießverfahren<br />
BCT ® (Belt Casting Technology)<br />
hergestellt – einer Gemeinschaftsentwicklung<br />
von Salzgitter, SMS und der TU Clausthal.<br />
Die besonderen Eigenschaften des<br />
Werkstoffs wurden anschaulich am Beispiel<br />
eines gefalteten Doppel-T-Trägers und eines<br />
Stoßfängers präsentiert. Das BCT-Verfahren<br />
war auch für den Deutschen Zukunftspreis<br />
2014 – Preis des Bundespräsidenten für<br />
Technik und Innovation – nominiert.<br />
Des Weiteren gab es ein umfangreiches<br />
Vortragsprogramm. Im Fokus standen Produktneuheiten<br />
und Prozessoptimierungen<br />
für neue Lösungskonzepte.<br />
www.salzgitter-ag.de (sm 141201464)<br />
/<br />
Stahlhandel<br />
NE-Handel<br />
Stahl-Service-Center<br />
Anarbeitung<br />
Bewehrungstechnik<br />
metals<br />
metals<br />
<br />
Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />
www.ametras.com
32 K Nachbericht EuroBLECH<br />
Schneller, globaler und nachhaltiger<br />
ThyssenKrupp Steel Europe zeigt seine Aufstellung für die Zukunft<br />
Duisburg / Hannover (us / PM). Die EuroBLECH nutzte ThyssenKrupp<br />
Steel Europe, um die neuesten Zukunftsinitiativen vorzustellen. Das<br />
Unternehmen will sich den Herausforderungen der Globalisierung stellen<br />
und die Entwicklung neuer Produkte beschleunigen. Im Automobilbau<br />
stehen alle Zeichen auf Leichtbau und Nachhaltigkeit.<br />
»<br />
Stahl erfindet sich immer<br />
wieder neu.<br />
Bernhard Osburg, Leiter Sales Automotive<br />
Schon heute ist ThyssenKrupp Steel<br />
Europe auf den internationalen Märkten gut<br />
aufgestellt. Aus dem Duisburger Werk werden<br />
z. B. Nordamerika, die Türkei oder Südafrika<br />
beliefert. Dieses Geschäft soll weiter<br />
ausgebaut werden. Dabei steht die Vermarktung<br />
fertigungstechnisch anspruchsvoller<br />
und qualitativ höherwertiger Premiumstahlsorten<br />
im Vordergrund. »Hier se hen<br />
wir weltweit gute Chancen für unsere Produkte«,<br />
sagte uns Bernhard Osburg, Leiter<br />
Sales Automotive. »In diesem Bereich sind<br />
Werkstoffmix Karosserie VW Golf<br />
Anteile in %<br />
28<br />
2008 2012<br />
5<br />
32<br />
35<br />
6<br />
26<br />
17<br />
wir auch mit Lieferungen von Deutschland<br />
aus absolut wettbewerbsfähig, auch im Vergleich<br />
zu lokalen Anbietern.«<br />
(141201467/1) Quelle: ThyssenKrupp, B. Osburg, 8. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff 2014<br />
25<br />
26<br />
Tiefziehstähle<br />
Mikrolegierte Stähle<br />
BH/PHZ/IF/HSZ-Stähle<br />
Dualphasen-Stähle<br />
Mangan-Bor-Stähle<br />
(141201467/1) (Foto: ThyssenKrupp Steel)<br />
Bernhard Osburg<br />
Weltweite Produktverfügbarkeit<br />
bedeutet nicht gleich<br />
lokale Fertigung<br />
Die Automobilindustrie an allen Standorten<br />
weltweit beliefern zu können, sei schon aus<br />
Gründen der Kundenorientierung geboten.<br />
»Man muss aber nicht überall weltweit in<br />
eigene Produktionsanlagen investieren und<br />
dem Kunden räumlich nahe sein, um sein<br />
Geschäftswachstum erfolgreich zu begleiten«,<br />
erläutert Osburg. Die Transportkosten<br />
stünden dem nicht im Wege. Das liegt unter<br />
anderem an der ho hen Logistikkompetenz<br />
des Unternehmens und an der optimalen<br />
Lage des Standorts Duisburg mit der günstigen<br />
Anbindung an den Seehafen Rotterdam<br />
über die Rheinschiene. »Ich bekomme<br />
ein Stahlcoil billiger nach Mexiko als nach<br />
Österreich«, erläutert Osburg.<br />
Schon lange besitzt ThyssenKrupp Steel<br />
Europe daher eine gute Verkaufsbasis in<br />
Nordamerika. »Es bestehen langjährige Lieferbeziehungen<br />
zu unseren Kunden in den<br />
USA, Brasilien, Mexiko und anderen Ländern<br />
auf der Welt, die wir ausbauen und<br />
weiter vertiefen wollen«, so Osburg. Andere<br />
Optionen könnten sich z. B. in mittel- und<br />
osteuropäischen Ländern wie Ungarn ergeben.<br />
In China ist ThyssenKrupp Steel Europe<br />
zudem mit einem Produktionsstandort vertreten,<br />
von dem alle namhaften Automobilhersteller<br />
in China beliefert werden.<br />
Der Fokus liegt auf<br />
Premiumprodukten<br />
Bei der Stärkung der internationalen Aktivitäten<br />
setzt ThyssenKrupp Steel Europe auf<br />
Premiumprodukte. Dazu zählen oberflächenveredelte<br />
Produkte für die Automobilindustrie,<br />
Mehrphasen- und Warmumformstähle,<br />
im Industriebereich z. B. Vorprodukte für die<br />
Kaltwalzbranche, Bleche für Haushaltsgerätehersteller<br />
und Pipelinerohre. »Bei der<br />
Vermarktung unserer Produkte können wir<br />
auf unser umfassendes Netzwerk innerhalb<br />
des Konzerns zurückgreifen«, erläutert Jörg<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Nachbericht EuroBLECH K 33<br />
Paffrath, Leiter Sales Industry bei Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe.<br />
Im Rahmen des 8. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreffs<br />
gab Osburg auch einen Überblick über<br />
die Produktentwicklungen im Automotive-<br />
Bereich, mit 57 % am Gesamtumsatz die<br />
wichtigste Endabnehmerindustrie von<br />
Thyssen Krupp Steel Europe. Am Beispiel des<br />
VW Golf erläuterte Osburg, dass das neue<br />
Modell trotz höherer Sicherheit und mehr<br />
Komfort rd. 100 kg leichter ist als der Vorgänger<br />
– davon beruhen alleine 23 kg auf<br />
Einsparungen in der<br />
Karosserie durch<br />
»<br />
Wir wollen schneller<br />
und noch besser werden.<br />
den Einsatz von<br />
Stahlleichtbau.<br />
Der Leichtbau ist<br />
zwar auch ein wichtiges<br />
Thema in Bezug<br />
auf die Reduktion des CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
und trägt zu mehr Energie effizienz bei, die<br />
große Nachfrage von Seiten der Automobilhersteller<br />
ergibt sich aber laut Osburg schon<br />
aus dem hohen Kostendruck im Volumensegment<br />
des Fahrzeugmarktes. »Der Leichtbau<br />
muss ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />
sein«, betonte Osburg. Dabei sei eine<br />
Betrachtung über den kompletten Produktlebenszyklus<br />
notwendig. Zum Ende seines<br />
Vortrags erläuterte Osburg die neuesten<br />
Technologien im Bereich der Hybridwerkstoffe.<br />
Diese ermöglichen sowohl im Rahmen<br />
der Warm- wie auch der Kaltumformung<br />
immer noch weitere Gewichtsreduzierungen,<br />
ohne dabei Abstriche bei<br />
Stabilität oder Recyclingfähigkeit machen zu<br />
Jörg Paffrath, Leiter Sales Industry<br />
müssen. »Stahl ersteht immer wieder auf«,<br />
so Osburg zusammenfassend.<br />
Schneller zum fertigen Produkt<br />
ThyssenKrupp Steel Europe setzt aber auch<br />
auf eine Verkürzung der Entwicklungszeit<br />
bis hin zur Marktreife, die auch als »Timeto-Market«<br />
bezeichnet wird. Die bisherige<br />
Durchschnittsdauer soll – Hand in Hand mit<br />
den Kunden – um ein Drittel verkürzt werden.<br />
Wie viel Zeit von der Projektidee bis hin<br />
zum fertigen Stahl vergeht, hängt dabei von<br />
seiner Komplexität<br />
und vom späteren<br />
Einsatz des Stahls<br />
ab. »Müssen bei<br />
einem be stehenden<br />
Produkt nur einige<br />
Parameter verändert<br />
werden, geht es mitunter in wenigen<br />
Wochen. Eine komplette Neuentwicklung<br />
kann aber einige Jahre dauern«, erläutert<br />
Jörg Paffrath.<br />
»Wenn wir es nicht schaffen, rechtzeitig<br />
unseren neuen Werkstoff in globalen Plattformen<br />
der Automobilhersteller unterzubringen,<br />
entgeht uns über einen Zeitraum von<br />
einigen Jahren unter Umständen ein Markt<br />
von mehreren Millionen Autos. Es ist daher<br />
ganz entscheidend zu wissen, wohin welches<br />
Produkt von uns geht und mit welchem Kunden<br />
wir eine bestimmte Entwicklung vorantreiben<br />
müssen«, betont Bernhard Osburg.<br />
»Wir wollen, dass jedes unserer Produkte für<br />
den Kunden einen Mehrwert darstellt, denn<br />
auch für ihn ist es aufwendig, einen neuen<br />
Werkstoff zu qualifizieren.« Und dazu gehören<br />
auch die Verarbeitungsmöglichkeiten des<br />
Materials beim Kunden, also Themen wie<br />
Schweißen, Lackieren und Umformen.<br />
Optimierung des gesamten<br />
Innovationsprozesses<br />
Um die Entwicklungsdauer zu verkürzen,<br />
wurde der gesamte Innovationsprozess bei<br />
ThyssenKrupp Steel Europe unter die Lupe<br />
genommen. Ein wesentlicher Faktor war<br />
dabei die Frage, wie die Innovationskultur<br />
im Unternehmen gestärkt werden kann:<br />
Wie lassen sich Freiräume schaffen, um den<br />
Mitarbeitern Zeit und Raum für Innovationen<br />
zu geben? Im Rahmen der Umsetzung<br />
des Prozesses wurden die Kernhandlungsfelder<br />
festgelegt, klare Verantwortlichkeiten<br />
zugewiesen sowie die Mitarbeiter geschult.<br />
Wie sich der veränderte Innovationsprozess<br />
konkret auswirkt, beschreibt Jörg Paffrath<br />
an einem Beispiel: »Wir setzen Prioritäten<br />
bei Betriebsversuchen und schalten die<br />
Verarbeitungstests in der Endphase der<br />
Werkstofferprobung parallel. So kann sich<br />
unser Kunde mit seinem Produkt am Ende<br />
auch schneller im Markt von Wettbewerbern<br />
differenzieren.« Ein wichtiger Faktor<br />
darf jedoch nicht übersehen werden: »Wir<br />
müssen natürlich auch immer die Kosten im<br />
Blick haben, um sicher zu sein, dass wir<br />
noch attraktiv im Markt sind«, so Osburg.<br />
www.thyssenkrupp-steeleurope.com<br />
(sm 141201467)<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
34 K Nachbericht EuroBLECH<br />
Spaltanlagen produktiver mit<br />
automatischem Messerbau<br />
NLT Norder Lagertechnik: passgenaue<br />
Automationslösungen für die Blechindustrie<br />
Norden. Ein automatisierter Messerbau steigert die Produktivität von<br />
Spaltanlagen erheblich – ebenso wie automatische Separiersysteme. Seit<br />
knapp 20 Jahren entwickelt die NLT Norder Lagertechnik GmbH & Co.<br />
Maschinenbau KG Automationslösungen für die Blechindustrie.<br />
Entscheidend ist dabei, die individuellen Bedingungen der Kunden zu<br />
berücksichtigen. Auf der EuroBLECH zeigte das Unternehmen aktuelle<br />
Messerbauroboter und Separiersysteme.<br />
Jede Spaltanlage wird unter anderen<br />
Bedingungen betrieben, keine Anlagenkonfiguration<br />
ist identisch. Für Betreiber von<br />
Spaltanlagen ist von großer Bedeutung, dass<br />
sich Automationskonzepte den individuellen<br />
Erfordernissen vor Ort anpassen. Genau das<br />
hat NLT Norder Lagertechnik bei NOVELIS<br />
Deutschland berücksichtigt und passgenau<br />
ein Automationskonzept für eine bestehende<br />
Spaltanlage mit Wechselscherensystem<br />
realisiert. Das Wechselkonzept per Wechselschere<br />
selbst ist beibehalten worden, eine<br />
fertig gebaute und per Anschnitt geprüfte<br />
Schere wird nun in weniger als 4 min mit der<br />
alten Wechselschere in der Linie getauscht.<br />
Den Messerbau selbst übernimmt der Messerbauroboter<br />
von NLT Norder Lagertechnik,<br />
der über ein Drehkreuz die Wechselscheren<br />
bestückt.<br />
Kombinierte Separierung<br />
erstmals im Einsatz<br />
NLT Norder Lagertechnik hat langjährige<br />
Erfahrung in der Entwicklung und dem Bau<br />
solcher Automationssysteme. Seit 1995 entwickelt<br />
das Unternehmen patentierte Messerbauroboter<br />
und automatische Separiersysteme.<br />
Geeignet sind die Systeme für Be -<br />
treiber von Spaltanlagen mit einem Wellendurchmesser<br />
ab 100 mm. Insbesondere bei<br />
Aufträgen geringeren Umfangs oder bei<br />
Einsatz von schweren Werkzeugen mit<br />
einem Innendurchmesser ab 275 mm steigern<br />
die Messerbauroboter die Produktivität<br />
deutlich.<br />
Für Spaltanlagen mit Einsatzbändern von<br />
Materialdicken bis 16,0 mm bietet NLT Norder<br />
Lagertechnik eine kombinierte Separierung,<br />
die im Dickenbereich bis 8,0 mm automatisch<br />
und über 8,0 mm manuell gebaut<br />
wird. Eine solche kombinierte Separierung<br />
wird als Neuentwicklung erstmalig bei<br />
INMET Stahl GmbH & Co. KG in Bochum<br />
eingesetzt. Die Separierung besteht aus<br />
einem Rollenkorb mit zwei automatischen<br />
Separierwellen. Dort werden die Separierscheiben<br />
über Servomotoren exakt positioniert<br />
und die gesamte Welle in weniger als<br />
2 min gebaut. Ist das Material über 8,0 mm<br />
dick, wird eine weitere Handbauwelle im<br />
herkömmlichen Stil gebaut; die Separierscheiben<br />
der automatischen Separierung<br />
sind jeweils seitlich geparkt.<br />
Separierwellen außerhalb<br />
der Anlage automatisch bauen<br />
Eine weitere Eigenentwicklung von NLT Norder<br />
Lagertechnik ist ein externer Bauplatz für<br />
Technische Daten ASR650/3<br />
Hersteller: NLT Norder Lagertechnik GmbH &<br />
Co. Maschinenbau KG<br />
Separierscheibendicke: ab 3,0 mm<br />
Anzahl Streifen: ohne Beschränkung<br />
Materialdicke: bis 8,0 mm<br />
Streifenbreite: ab ca. 8,0 mm<br />
Liniengeschwindigkeit: bis 400 m/min<br />
(141201458/1)<br />
Automatischer Werkzeugwechsel per<br />
Messerbauroboter und Drehkreuz auf<br />
Wechselschere (Foto: Norder Lagertechnik)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Nachbericht EuroBLECH K 35<br />
das automatische Bauen von Separierwellen,<br />
der besonders für schmale Spaltanlagen<br />
geeignet ist. Der Separierautomat ASR650/3<br />
ist ein manuell zu bedienender Automat, der<br />
den benötigten Separierwellenbau für den<br />
nächsten Spaltauftrag außerhalb der Linie<br />
übernimmt. Daher ist nur eine geringe<br />
mechanische Änderung an der Spalt anlage<br />
notwendig. Die nächste benötigte Separierwelle<br />
wird innerhalb von 2 min automatisch<br />
exakt gebaut. Dazu wird der ASR650/3 nahe<br />
der Separierwelle platziert, von Hand die<br />
auszutauschende Separierwelle aus der Linie<br />
entnommen und durch die neugebaute Welle<br />
ersetzt. Die Anzahl der zwischenzupuffernden<br />
Separierwellen auf dem ASR650/3<br />
kann variieren, Standard sind drei Aufnahmeplätze.<br />
Dieser transportable Separierroboter<br />
kann den Separierwellenbau bei mehreren<br />
Spaltanlagen übernehmen und ist – je<br />
nach Anforderung – zudem verlängerbar.<br />
Anlagen-Revamping –<br />
inklusive Sicherheit nach CE<br />
Auch bei existierenden Spaltanlagen können<br />
Automationskonzepte zusammen mit einer<br />
weiteren Nachrüstung der Maschine – einem<br />
sogenannten Revamping – realisiert werden.<br />
So führte NLT Norder Lagertechnik zuletzt<br />
bei der Brockhaus Stahl GmbH in Plettenberg<br />
eine Anlagenmodernisierung durch, bei<br />
der die Spaltanlagen nach Kundenwunsch<br />
modernisiert und auf den aktuellen Sicherheitsstand<br />
gebracht wurden – inklusive<br />
Risiko beurteilung sowie Ausstellung der<br />
CE-Erklärung.<br />
Zum Umbau gehörte eine Erhöhung des<br />
Coilaußendurchmessers und des Coilgewichts.<br />
Dafür wurden die Aufhaspel, Abhaspel<br />
und der Bundhubwagen verstärkt sowie<br />
eine neue Schopfschere eingebaut. Es wurde<br />
insbesondere auch eine neue fehlersichere<br />
SIEMENS-S7-Steuerung erstellt, die nun<br />
die gesamte Sicherheit und Anlagensteuerung<br />
überwacht. Des Weiteren wurden<br />
neue automatische Abläufe integriert. Neue<br />
Schutzzäune, Lichtschranken und sichere<br />
Türverriegelungen schirmen den gesamten<br />
Anlagenbereich nun zuverlässig ab. Hierfür<br />
wurde ein neuer Schaltschrank mit modernsten<br />
Strom- und Frequenzumrichtern für die<br />
Motoren sowie ein bedienerfreundlicher<br />
Arbeitsplatz mit modernem Bedienpanel<br />
installiert. (sm 141201458)<br />
« KONTAKT<br />
NLT Norder Lagertechnik GmbH & Co.<br />
Maschinenbau KG<br />
Stellmacherstraße 2<br />
26506 Norden<br />
Tel. +49 4931 178400<br />
www.norder-lagertechnik.de<br />
IKS KLINGELNBERG FIRMIERT<br />
ALS TKM<br />
Remscheid. Die IKS Klingelnberg GmbH präsentiert<br />
sich mit einem neuen Auftritt: Seit dem<br />
1. Oktober dieses Jahres firmiert das in Remscheid<br />
ansässige Unternehmen als TKM GmbH. Die Umfirmierung<br />
erfolgt im Zuge der Neuausrichtung<br />
der TKM-Gruppe, die ihre einzelnen Unternehmen<br />
seit dem 1. Oktober 2014 unter der Dachmarke<br />
»TKM – The Knife Manufacturers« zusammenfasst.<br />
So gibt die inhabergeführte Gruppe ihren<br />
Unternehmen mit weltweit über 1.000 Mitarbeitern<br />
ein einheitliches Erscheinungsbild mit einer<br />
gemeinsamen Bildmarke. Der neue Markenauftritt<br />
wird künftig mit dem Slogan »Expertise United«<br />
begleitet, dieser soll die internationale Ausrichtung<br />
und das Know-how der Unternehmensgruppe<br />
auf drei Kontinenten verdeutlichen. Ungeachtet<br />
der Umbenennung soll die vormalige Klingelnberg<br />
GmbH laut der Geschäftsführung auch<br />
künftig als Unternehmen in Familienbesitz mit<br />
dem Stammsitz in Remscheid erhalten bleiben.<br />
www.tkmgroup.com (sm 141201444)<br />
/<br />
MODERNSTE TECHNOLOGIE FÜR<br />
HOCHPRODUKTIVES SCHNEIDEN<br />
Hannover. ESAB Cutting Systems zeigte die<br />
gesamte Bandbreite an Schneidwerkzeugen, -systemen<br />
und CAD/CAM-Verschachtelungssoftware<br />
für eine noch höhere Produktivität und Rentabilität.<br />
Die SUPRAREX HD, die auf der EuroBLECH<br />
2014 präsentiert wurde (Foto: S. 29), kombiniert<br />
ESABs 75-jährige Erfahrung im Schneiden mit<br />
dem Innova tionsgeist des Unternehmens.<br />
Die innovative, modulare SUPRAREX-HD-Portalbrennschneidmaschine<br />
lässt sich für nahezu<br />
jede Anforderung konfigurieren und ist für alle<br />
Schneidanwendungen die perfekte Lösung. Mit<br />
der Funktionalität, Plasma- und Autogenschneiden<br />
mit einer Vielzahl von Werkzeugen für gerade<br />
Schnitte, Schweißnahtvorbereitungen sowie Markierprozessen<br />
zu kombinieren, ergeben sich unbegrenzte<br />
Möglichkeiten. Diese Flexibilität wird<br />
durch eine breite Palette an Maschinengrößen<br />
und uneingeschränkt konfigurierbaren Schienenlängen<br />
ergänzt, was wiederum nahezu jeden<br />
Schneidbereich ermöglicht. Die Maschinenkonfiguration<br />
lässt sich für verschiedene Materialien,<br />
Dicken oder Plattengrößen optimieren.<br />
Diese Schneidmaschine wurde nach den<br />
strengsten Qualitätsrichtlinien entwickelt, mit<br />
einem strapazierfähigen Portal mit hoher Steifigkeit,<br />
das ein solides Fundament für akkurates<br />
Schneiden und Markieren bei geringen Wartungskosten<br />
und einer langen Lebensdauer bietet. Sie<br />
ist mit ESABs m³-Plasma-System ausgerüstet,<br />
das zu den modernsten Gasregelungssystemen<br />
der Branche gehört, ausgestattet mit Präzisionsgasmessung<br />
und Mischmöglichkeiten, die selbst<br />
das breiteste Plasmaschneidspektrum abdecken.<br />
Das System umfasst die m³-Gasregelung, den<br />
PT-36 Brenner und die EPP-Stromquelle für hochpräzise<br />
und flexible Schneidprozesse.<br />
www.esab-cutting.com (sm 141201525)<br />
/<br />
Tourenoptimierung<br />
Lagermanagement<br />
Telematik<br />
1000 Wege eine Lösung<br />
Flexibel und zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />
www.wanko.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
36 K Nachbericht EuroBLECH<br />
Neue Bimetall-Sägebänder<br />
senken Produktionskosten<br />
WESPA: flexiblere Fertigung dank erhöhter Standzeit<br />
Melsungen / Stuttgart. Eine neue Generation beschichteter Sägebänder<br />
aus Bimetall – so will der Sägewerkzeughersteller WESPA die<br />
Fertigungskosten von Stahldistributoren und Stahl-Service-Centern senken.<br />
Das Unternehmen präsentierte sich damit auf der AMB, internationale<br />
Ausstellung für Metallbearbeitung, im September in Stuttgart.<br />
Nur 5,5 min – das ist weniger als die<br />
Hälfte der bisher üblichen Zeit. Denn mit der<br />
bisherigen Anlagenkonfiguration bei Bucher<br />
Stahl brauchte es 11,25 min, um den Vollmaterial-Einsatzstahl<br />
16MnCr5 mit 220 mm<br />
Durchmesser zu trennen. Das haben Tests<br />
mit den neuen Bimetall-Sägebändern er -<br />
geben. Die Versuche haben auch ergeben,<br />
dass sich die Standzeit dank der Bänder<br />
drastisch erhöht – von 80 Betriebsstunden<br />
auf gar 160 Stunden. Das ist eine glatte Verdopplung.<br />
Dabei ist das Sägeband nur alle<br />
30 Tage zu wechseln.<br />
Bucher Stahl setzt nach den eingehenden<br />
Versuchen und Berechnungen nun am<br />
Standort Zimmern ob Rottweil die beschichteten<br />
WESPA-Sägebänder zur Bearbeitung<br />
von unlegierten Baustählen bis zu hochlegierten<br />
Werkzeugstählen ein. Die Kostenersparnis<br />
betrage stolze 6.100 € pro Monat,<br />
so der Distributeur.<br />
»Wir haben alle Maschinen auf die neuen<br />
WESPA-Sägebänder umgestellt. Mithilfe der<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde uns<br />
bewusst, welches Potenzial noch in unserer<br />
Sägeabteilung steckt. Wir konnten unsere<br />
Produktivität deutlich steigern sowie Zeitund<br />
Kostenvorteile gewinnen«, so Erwin<br />
Sali, Betriebsleiter und Prokurist von Bucher<br />
Stahl.<br />
Leistung auf Hartmetallniveau<br />
Ein Zugewinn an Produktivität, Flexibilität<br />
und Liefertempo ist für Stahldistributoren<br />
oder Stahl-Service-Center natürlich sehr<br />
attraktiv. Denn insbesondere kleine Losgrößen<br />
– die heute immer häufiger zum Auftragsspektrum<br />
gehören – erfordern in der<br />
Anarbeitung ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit.<br />
Die erhöhte Standzeit verbessert<br />
zugleich auch die Prozesssicherheit<br />
– schichtübergreifend. Denn bei Vollautomaten<br />
oder automatischer Zuführung laufen<br />
die Prozesse über Nacht oft mannlos.<br />
Mit der neuen Generation von beschichtenen<br />
Bimetall-Sägebändern sind, so verspricht<br />
es das Unternehmen, flexible Fertigungskonzepte<br />
auf Hartmetallniveau möglich.<br />
In Kombination mit dem laut WESPA im<br />
Markt bisher einzigartigen Angebots- und<br />
Wirtschaftlichkeitsprogramm Individual Performance<br />
Cutting (IPC) soll sich die Ausbringung<br />
bei geringeren Fertigungskosten<br />
erhöhen. »Unsere Kunden können auch<br />
schneller liefern und den Leistungsbedarf je<br />
nach Auftrag rasch anpassen«, so Jan-Peter<br />
Schulz, Direktor Marketing und Vertrieb bei<br />
WESPA.<br />
Auch IBERO Stahl will alle Maschinen auf<br />
WESPA-Sägebänder umrüsten. Der Edelstahldistributor<br />
aus Mülheim an der Ruhr setzt<br />
nach eingehenden Versuchen und Berechnungen<br />
beschichtete IPC-Sägebänder ebenfalls<br />
zur Bearbeitung von Vollmaterial ein<br />
(u. a. 1.4571 – X6CrNiMoTi17-12-2, Durchmesser<br />
60 mm, 5 Stück in Lage). Hier ließ<br />
sich laut Tests die Schnittzeit von rd. 13 auf<br />
5 min/Schnitt senken und die Standzeit von<br />
6 m² auf 10 m² steigern. Damit wurde der<br />
Ausstoß gesägter Teile fast verdreifacht und<br />
Kosten von bis zu 8.900 € / Monat gespart.<br />
Laut IBERO Stahl lassen sich Aufträge nun<br />
Vorteile IPC-Sägeband<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Standzeit<br />
in m 2<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Schnittzeit<br />
in min<br />
Werkzeug:<br />
Bi-Metall-Sägeband<br />
WESPA SUPER SCL IPC<br />
4.570 mm x 41 mm x 1,3 mm<br />
2/3 ZpZ (Zähne per Zoll)<br />
Werkstück<br />
1.4571 X6CrNiMoTi17-12-2<br />
60 mm<br />
« KONTAKT<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH<br />
Spangenberger Straße 61<br />
34212 Melsungen<br />
Tel. +49 5661 9263-114<br />
www.wespa-simonds.de<br />
2<br />
2<br />
Konventionelles<br />
Bi-Metall-Sägeband<br />
0<br />
0<br />
WESPA-IPC-Sägeband<br />
(141201432/1) Quelle: WESPA-Kundendaten/Ibero<br />
IBERO Stahl erzielte deutlich bessere Standund<br />
Schnittzeiten mit WESPA-Sägebändern.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Nachbericht EuroBLECH K 37<br />
noch schneller bearbeiten und die Liefervorgaben<br />
von Kunden sogar übertreffen.<br />
Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit<br />
WESPA setzt ganz bewusst auf die Strategie,<br />
durch »hocheffiziente Maschine-Werkzeug-<br />
Pakete« neue, sehr flexible Sägekonzepte<br />
für die Produktion zu ermöglichen. »Wir<br />
bieten unseren Kunden weniger Produkte<br />
als vielmehr eine höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />
an«, so Schulz. »Wir wollen bis 2020<br />
gemeinsam mit Maschinenherstellern diese<br />
neue Art des leistungseffizienten Sägens<br />
flächendeckend und über Europa hinaus in<br />
allen Anwendungsbereichen der Industrie<br />
einführen.«<br />
Auf der AMB zeigte WESPA darüber hi naus<br />
den ersten Säge simulator für Sägebänder,<br />
der die wirtschaftlichen Vorteile der Sägekonzepte<br />
des Unternehmens anschaulich<br />
aufzeigt und nun mit kundenfreund lichen<br />
Neuerungen ausgestattet wurde.<br />
(sm 141201432)<br />
Unverzichtbarer Klassiker<br />
wird maßgeschneidert<br />
Überarbeitete Coilzange sorgt für mehr Sicherheit<br />
und Effektivität<br />
Memmingen. Die Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH hat auf der Messe<br />
EuroBLECH ihre neu konzipierte Coilzange im Praxiseinsatz präsentiert. Die<br />
Zange besticht durch ihr modulares Baukastensystem, niedrige Betriebskosten,<br />
den patentierten Blockierantrieb und weitere verbrauchsoptimierte<br />
Elemente. Für Stahlwerke, Walzwerke, Stahlhändler, Stahl-Service-Center<br />
und in Unternehmen der Bandstahlbe- und -verarbeitung ist sie längst<br />
unverzichtbar.<br />
« KONTAKT<br />
Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH<br />
Dr.-Karl-Lenz-Straße 66<br />
87700 Memmingen<br />
Tel. +49 8331 937-119<br />
www.pfeifer.de<br />
Die Teleskop-Coilzangen und Teleskop-<br />
Blechpaketzangen des Spezialherstellers<br />
überzeugen durch ihre robuste Bauweise<br />
und die bis ins Detail durchdachte, bauteiloptimierte<br />
Konstruktion. Herzstück ist der<br />
patentierte Blockierantrieb mit seiner unverwüstlichen,<br />
tatsächlich nahezu unzerstörbaren<br />
Antriebskette: Mit diesem selbsthemmenden<br />
Gesamtantriebssystem wird das<br />
ungewollte Öffnen der Zange bei Schräglage<br />
oder Kollisionen verhindert. »Wir sorgen<br />
für maximale Sicherheit«, setzt Christian<br />
Zick, Leiter der Konstruktion des Geschäftsbereichs<br />
Hebetechnik bei Pfeifer, die Maßstäbe.<br />
Das Unternehmen zeigt, dass auch<br />
ein seit Jahren im Alltagseinsatz<br />
bewährtes Produkt immer noch<br />
gezielt verbessert werden kann.<br />
Der selbsthemmende Trapezgewindespindelantrieb<br />
bietet<br />
höchsten Schutz, klappbare Pratzen<br />
ermöglichen die Aufnahme<br />
von eng aneinanderliegenden<br />
Coils bei engen Platzverhältnissen.<br />
Mit einer Coilaugenerkennung<br />
wird die Bohrung über Lichtschranken<br />
erkannt und ermöglicht<br />
so das exakte Positionieren<br />
der Zange. Das integrierte Zangendrehwerk<br />
erlaubt das genaue<br />
Positionieren der Zange mit Drehbereichsbegrenzung<br />
oder Endlosdrehwerk.<br />
»Die Pfeifer-Coilzange<br />
ist schnell und kostengünstig für<br />
jeden Anwendungsfall an passbar«, betont<br />
Siegmund Erhard, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Hebetechnik.<br />
In drei Baugrößengruppen (bis 25 t, 25 bis<br />
35 t und 35 bis 50 t) wird die Pfeifer-Coilzange<br />
angeboten und kann dank ihres modularen<br />
Aufbaus für verschiedenste Anforderungen<br />
individuell »maßgeschneidert«<br />
werden. Drei verschiedene Antriebssysteme<br />
erfüllen die gewünschten Sicherheitsanforderungen<br />
und machen Sonderkonstruktionen<br />
und technische Anpassungen jederzeit<br />
möglich.<br />
»Wer fundierte Spezialisten für Lösungsfindungen,<br />
Konstruktion und Bau von sicherer<br />
und werthaltiger Hebetechnik in verschiedensten<br />
Industriebereichen sucht, ist<br />
bei der Pfeifer-Hebetechnik genau richtig.<br />
Wir decken alle hebetechnischen Aufgabenstellungen<br />
ab und bewegen schwere und<br />
sperrige Lasten sicher«, sagt Gerhard Pfeifer,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Pfeifer-Gruppe. (sm 141201487)<br />
Die Coilzange ist schnell und<br />
kostengünstig für jeden<br />
Anwendungsfall anpassbar<br />
(Foto: Pfeifer).<br />
(141201487/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
38 K Nachbericht EuroBLECH<br />
SSAB und Ruukki: Kunden<br />
bekommen»Best of both«<br />
Übernahme komplettiert Produktpalette<br />
Hannover (mh). Nachdem die EU-Kommission grünes Licht gegeben<br />
hatte, war die lang geplante Fusion offiziell: Ende Juli übernahm der<br />
schwedische Spezialstahlproduzent SSAB seinen finnischen Wettbewerber<br />
Ruukki. Wie sich der Zusammenschluss auf Produktpalette und<br />
Dienstleistungen auswirkt, erläuterte SSAB am Rande der EuroBLECH.<br />
Dass die beiden Stahlproduzenten<br />
Ruukki und SSAB zusammengehen sollten,<br />
ist im Norden Europas wohl schon zuvor diskutiert<br />
worden. Mitte 2014 haben die tiefgreifenden<br />
Verschiebungen auf den europäischen<br />
wie weltweiten Stahlmärkten den<br />
Zusammenschluss der beiden Wettbewerber<br />
nun Wirklichkeit werden lassen. »Solche Krisenzeiten<br />
haben den Vorteil, dass das, was<br />
zuvor unmöglich war, möglich wird«, kommentierte<br />
SSAB-Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Sverker Martin-Löf die Übernahme gegenüber<br />
dem Nachrichtendienst Reuters.<br />
Der Zusammenschluss bietet dem neuen<br />
Konzern viele Vorteile, zugleich sollen aber<br />
auch Kunden davon profitieren. Auf der<br />
EuroBLECH Mitte Oktober in Hannover hat<br />
SSAB die neue Konzernstruktur präsentiert<br />
und die Auswirkungen des Zusammenschlusses<br />
auf Produkte und Dienstleistungen<br />
den rd. 250 Besuchern auf einer Konferenz<br />
am Rande der Messe erläutert.<br />
Effizientere Produktion<br />
Der zusammengeschlossene Konzern SSAB<br />
ist eine globale Organisation mit Produktionsstandorten<br />
in Schweden, Finnland und<br />
den USA sowie einer eigenen Verkaufsorganisation<br />
in mehr als 50 Ländern weltweit.<br />
Produziert werden rd. 9 Mill. t Rohstahl pro<br />
Jahr, rd. 17.000 Mitarbeiter sind nun für<br />
SSAB tätig. Der Zusammenschluss ermöglicht<br />
dem Konzern vor allem eine kosteneffizientere<br />
und flexiblere Produktion. So<br />
können allein durch Synergieeffekte rd. 150<br />
Mill. € innerhalb von drei Jahren eingespart<br />
werden. Für die Roheisenproduktion stehen<br />
nicht mehr nur zwei (von Ruukki) bzw. drei<br />
Hochöfen (von SSAB), sondern insgesamt<br />
fünf Hochöfen zur Verfügung. Deutlich mehr<br />
Kapazitäten und Ressourcen stehen in dem<br />
neuen Konzern auch für Forschung und Entwicklung<br />
bereit. »Mit diesen gebündelten<br />
Ressourcen können wir unsere Kunden noch<br />
besser bedienen«, so Per Olof Stark, Leiter<br />
des Geschäftsbereichs SSAB Special Steels.<br />
Kombiniertes Produktspektrum<br />
Die Kombination beider Produktpaletten<br />
stärkt das Portfolio des Konzerns. So war<br />
Ruukki im Bereich kaltgewalzter Feinbleche<br />
im Gegensatz zu SSAB weniger stark aufgestellt,<br />
wie Olavi Huhtala, Leiter des SSAB-<br />
Geschäftsbereichs Europe, erläuterte. Auch<br />
in den Bereichen Rohre, Präzisionsrohre,<br />
Hohlprofile und Feinblech komplettiert die<br />
kombinierte Produktpalette das Angebot.<br />
»Diese Produktsegmente haben eine besondere<br />
Bedeutung, denn sie sind wichtig für<br />
den Bereich Automotive«, so Huhtala weiter.<br />
Auch im Bereich feuerverzinkte Produkte<br />
sei man nun gut aufgestellt.<br />
Zwar hat sich das Angebot in einigen<br />
Bereichen auch überschnitten, etwa bei<br />
beschichteten Produkten. Aber dies sei eher<br />
ein Vorteil, wie der SSAB Europe-Chef erläuterte.<br />
Mehrfache Produktionskapazitäten<br />
für das gleiche Produkt erhöhten die Flexibilitätund<br />
sicherten die Lieferfähigkeit.<br />
Deutschland: ein wichtiger Markt<br />
Deutschland ist für SSAB einer der wichtigsten<br />
Märkte. Seit 50 Jahren ist der Stahlproduzent<br />
hier mit einem Verkaufsteam aktiv.<br />
Heute arbeiten in Deutschland rd. 50 Mitarbeiter<br />
an zwei Standorten (Düsseldorf und<br />
Stuttgart) für SSAB.<br />
Der SSAB-Vertrieb konzentriert sich in<br />
Deutschland auf vier Produktbereiche: Automotive,<br />
verschleißfeste Spezialstähle sowie<br />
Warm- und Kaltprodukte. Schwerpunkt sind<br />
weiterhin hochfeste, verschleißfeste Spezialstähle.<br />
Ständig arbeitet der Konzern auch<br />
an neuen Güten. So sind etwa die verschleißfesten<br />
Rohre Hardox 500 und der<br />
martensitische, kaltgewalzte, ultrahochfeste<br />
Stahl Docol 1700 M neu im Programm.<br />
Der Konzern bietet seinen Kunden eine<br />
umfassende technische Unterstützung bei<br />
geplanten Konstruktionsprojekten, auch<br />
gemeinsame Entwicklungsprojekte werden<br />
durchgeführt. »Wir wissen, wie unsere Produkte<br />
am Ende verwendet werden, und<br />
können die Verschleißraten und die Lebensdauer<br />
unserer Stähle, die z. B. in einem Muldenkipper<br />
oder in einem Recyclingwerk<br />
verwendet werden, prognostizieren«, so Per<br />
Olof Stark. Die enge Zusammenarbeit mit<br />
den Kunden ist sowohl für SSAB als auch für<br />
die Kunden ein großes Plus.<br />
In der Logistik hat sich der Konzern ebenfalls<br />
an Kundenbedürfnisse angepasst. »Wir<br />
haben das Lagergeschäft in den letzten Jahren<br />
ausgebaut«, so Marc Güttner, SSAB Country<br />
Manager für Deutschland und Schweiz. Da<br />
die Kunden die Stahlprodukte immer weniger<br />
bevorraten, übernehmen Handel und Werke<br />
diese Funktion. Neben dem schon bestehenden<br />
SSAB-Lager in Hannover ist ein weiteres<br />
in Heilbronn dazugekommen. Das neue Lager<br />
erhöht die Lieferperformance für die weiterhin<br />
direkt aus Schweden und Finnland kommenden<br />
Stähle. Geliefert werden Be stellungen<br />
innerhalb von 24 h.<br />
Zuletzt erläuterte Produktmanager Dr.<br />
Martin Bülter das neue Produktangebot und<br />
die technischen Entwicklungen, z. B. Verschleißstähle<br />
und den neuen Hardox Tube<br />
500, Konstruktionsstähle und den neuen<br />
Laser Plus sowie organisch beschichtete Produkte<br />
mit Prelaq Green Coat.<br />
Bei den Markennamen will der Konzern<br />
vorläufig übrigens nichts ändern. Es bleiben<br />
sowohl die SSAB-Marken wie auch die<br />
Ruukki-Marken zunächst bestehen. »Anfang<br />
2015 werden wir beginnen, uns<br />
Gedanken über möglichen Anpassungen zu<br />
machen«, so Güttner.<br />
/<br />
www.ssab.com (sm 141201539)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
RHB VOSS GMBH RÖHRENHANDEL<br />
BÖNTGEN GERÜNDET<br />
Düsseldorf. Mit Wirkung vom 3. November<br />
2014 hat die Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />
den Standort des ehemaligen Heinen & Böntgen<br />
Röhrenkontors in Düsseldorf-Heerdt erworben.<br />
Die neu gegründete RHB Voß GmbH Röhrenhandel<br />
Böntgen, eine 100 %ige Tochter der Voß Edelstahlhandel<br />
GmbH & Co. KG, ist mit sofortiger<br />
Wirkung operativ. Mit dieser Neugründung<br />
besteht die »Voß-Gruppe Europa« mittlerweile<br />
aus insgesamt 11 Niederlassungen.<br />
Da Voß am Standort Essen aus platztechnischen<br />
Gründen nicht weiter wachsen konnte,<br />
suchte man schon seit Jahresbeginn nach einer<br />
geeigneten Immobilie. Der Standort in Düsseldorf<br />
bot sich an, und es stellte sich schnell heraus, dass<br />
nicht nur das Platzangebot und das Hochregallager<br />
des ehemaligen Röhrenkontors Heinen &<br />
Böntgen, das denen in den anderen Unternehmen<br />
der Gruppe gleich kommt, ideal geeignet sind.<br />
Obendrein stimmt auch die gesamte Firmenphilosophie<br />
mit der der Voß-Gruppe Europa überein,<br />
denn es werden ausschließlich Händler mit Langprodukten<br />
und entsprechendem Service bedient.<br />
Mit der Übernahme des Betriebsstandortes in<br />
Düsseldorf kann die Voß-Gruppe ihr nunmehr<br />
viertes Hochregallager in Betrieb nehmen.<br />
»Mit dem Erwerb des Standorts in Düsseldorf<br />
wollen wir nicht den Mengenumsatz maximieren,<br />
sondern den Service für unsere Händlerkunden<br />
weiter optimieren«, erklärt Thorsten Studemund,<br />
einer der drei Geschäftsführer des neu gegründeten<br />
Unternehmens. Die beiden anderen Geschäftsführer<br />
sind Markus Fischer und Dietrich Böntgen,<br />
der mit einer 14-köpfigen Mannschaft sein Produkt-Know-how<br />
einbringt.<br />
Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2015 wird der<br />
Voß-Standort Essen nach Düsseldorf verlegt. Bis<br />
dahin werden die beiden Unternehmen eng<br />
zusammenarbeiten und die geplante Standort-Union<br />
Schritt für Schritt umsetzen. Für Milan<br />
Cvetkovic, Leiter des Voß-Standortes in Essen, und<br />
sein Team ist dieser Standortwechsel die konsequente<br />
Weiterentwicklung seiner bisherigen<br />
erfolgreichen Tätigkeit.<br />
/<br />
RHB Voß GmbH<br />
Röhrenhandel Böntgen<br />
Burgunderstraße 59<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 50092-0<br />
www.rhb.de (sm 141201519)<br />
NEUE BLANKING LINE<br />
Essen. Das ThyssenKrupp Stahl-Service-Center,<br />
ein Unternehmen der Business Area Materials<br />
Services, hat seinen Maschinenpark erweitert: Am<br />
Standort in Mannheim ist seit August eine neue<br />
Querteilanlage in Betrieb. Die sogenannte Blanking<br />
Line bietet vielfältigen Industriezweigen<br />
neue Möglichkeiten im Zuschnitt von Kleinstformaten.<br />
Mit der neuen Anlage kann 0,4 bis 3 mm<br />
dickes Spaltband in Längen von 200 bis 2.500 mm<br />
sowie Breiten von 80 bis 650 mm zugeschnitten<br />
werden.<br />
»Mit der Investition in die Blanking Line haben<br />
wir unsere Anarbeitungsmöglichkeiten ausgebaut<br />
und können unseren Kunden ab sofort einen weiteren<br />
Prozessschritt anbieten. Wir sind überzeugt,<br />
dass der zusätzliche Service an bedarfsgerechten<br />
Kleinstzuschnitten künftig einen Mehrwert, insbesondere<br />
für unsere Abnehmer aus der Automobilzulieferindustrie,<br />
bieten wird«, erklärt Marcus<br />
Wöhl, Vorsitzender der Geschäftsführung bei<br />
ThyssenKrupp Stahl-Service-Center.<br />
Kunden profitieren von maßgeschneiderten<br />
Blechzuschnitten mit engsten Toleranzen, maximaler<br />
Kantenqualität und bester Rechtwinkligkeit.<br />
Hinzu kommen Zeit- und Rüstzeitenvorteile<br />
durch kombinierte Spalt- und Querteilprozesse<br />
aus einer Hand. Für die Formate der neuen Blanking<br />
Line sind darüber hinaus zahlreiche Verpackungsarten<br />
möglich, wodurch individuelle Kundenwünsche<br />
bedient werden können: von der<br />
automatischen Mehrfachstapelung auf Palletten<br />
bis hin zur Konfektionierung im Mehrwegsystem.<br />
www.thyssenkrupp-stahlservice-center.com<br />
/<br />
Es gibt<br />
Große<br />
und<br />
Kleine...<br />
… Löcher in den von uns produzierten<br />
Lochblechen. Ganz gleich ob<br />
für den technischen oder dekorativen<br />
Einsatz. Nach Ihren Vorgaben und<br />
Erfordernissen fertigen wir innerhalb<br />
kurzer Zeit Lochbleche für praktisch<br />
jeden Anwendungsbereich.<br />
Westfälische Metall-Locherei<br />
Franz Fahl GmbH<br />
Lindenstraße 64-66<br />
58256 Ennepetal<br />
Tel: (02333) 97 97 - 0<br />
Fax: (02333) 97 97 - 97<br />
www.fahl-lochbleche.de<br />
info@fahl-lochbleche.de<br />
(sm 141201478)<br />
BIEGE- UND SCHNEIDSPEZIALIST ÜBERZEUGTE<br />
Wessobrunn-Forst. Für die mittelständischen Maschinenbauunternehmen<br />
der Schröder Group ist ihr EuroBLECH-Messekonzept aufgegangen.<br />
Produkthighlights waren die erstmals gezeigte hydraulische Tafelschere<br />
PowerShear Professional und der neu entwickelte Werkzeugwechsler der<br />
Schwenkbiegemaschine SPB Evolution UD.<br />
Die Blechschere, die bis 6 mm dickes Stahlblech auf 3.000 mm Arbeitslänge<br />
äußerst sauber trennt, war einer der Publikumslieblinge wie auch das<br />
Schröder-Flaggschiff MAK 4 Evolution UD mit Werkzeugwechsler, gezeigt in<br />
der Ausführung 4.000 mm auf 5,0 mm. Der Werkzeugwechsler der dritten<br />
Generation an der Schwenkbiegemaschine SPB Evolution UD verblüffte<br />
durch die hohe Geschwindigkeit, in der die Werkzeuge gerüstet wurden.<br />
/<br />
www.schroedergroup.eu (sm 141201512)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
40 K Lochbleche<br />
Glockenturm im Lochblechkleid<br />
Fassadenbleche von Moradelli eingesetzt<br />
Poing/Kirchheim. In akustischer Hinsicht machen sie wohl keinen<br />
Unterschied - optisch allerdings sehr wohl. Für den neuen Glockenturm der<br />
Kirchheimer Christuskirche lieferte Moradelli Metal Design die aufwendig<br />
bearbeiteten Lochbleche.<br />
Die Jury hatte einstimmig entschieden:<br />
der neue Glockenturm der evangelischen<br />
Christuskirche sollte ein schlanker Turm mit<br />
einer außergewöhnlich gestalteten Lochblechverkleidung<br />
werden. Eingereicht hatte<br />
den Vorschlag – eine Stahlkonstruktion, in<br />
der drei Glocken übereinander angeordnet<br />
sind – das Architekturbüro Keune und<br />
Hübschmann aus München. Vor dem Eingang<br />
zum evangelischen Kirchengebäude<br />
der Christuskirche im Zentrum von Poing<br />
steht er nun – der neue, 25,3 m hohe<br />
Kirchturm. Ein Spezialtransportunternehmen<br />
hat ihn Mitte September vom niederbayerischen<br />
Bogen im Bayerischen Wald<br />
nach Poing geliefert, mit einem Schwertransport<br />
und einem Gesamtgewicht von<br />
62 t, bereits nahezu komplett montiert.<br />
Allein die Ladung, also der eigentliche Stahlturm,<br />
wog 30 t.<br />
Der Glockenturm ist mit einer halbtransparenten<br />
Metallhaut umspannt. Nach Vorgaben<br />
der Architekten wurden hier quadratische<br />
Öffnungen eingeschnitten, in denen<br />
wiederum Zwischenstege verblieben, die die<br />
Form des Kreuzes ergeben. Die Metallfassade<br />
ist unterteilt in 125 einzelne Bleche, die<br />
leicht schräg aufgesetzt sind, die Kreuze<br />
jedoch verlaufen senkrecht. Um die Fassade<br />
noch spannender zu gestalten, verläuft über<br />
die Gebäudefläche zusätzlich ein leichter<br />
Winkel von 10°. Dies führte vor allem in der<br />
Produktion der Eckbleche zu hohen Anforderungen<br />
an die beteiligten Firmen. Ausgeführt<br />
wurden die Bauteile mit einer Materialdicke<br />
von 4 mm. Der Lochblechproduzent<br />
Moradelli Metal Design GmbH aus der<br />
Nachbargemeinde Kirchheim hat die Fassadenbleche<br />
hergestellt. Die Bleche wurden<br />
dort mit modernster Wasserstrahltechnik<br />
geschnitten, einschließlich der komplizierten<br />
Geometrie der Außenkontur. Anschließend<br />
wurden alle Bleche um 50 mm abgekantet,<br />
um die Verbindungselemente zur Unterkonstruktion<br />
aufzunehmen.<br />
Der Kirchturm ist für drei Glocken konstruiert.<br />
Gegossen wurden alle drei Glocken in<br />
der Eifel, in einer kleinen, renommierten Gießerei<br />
der Benediktinerabtei Maria Laach.<br />
(sm 141201459)<br />
« KONTAKT<br />
Moradelli Metal Design GmbH<br />
Daimlerstraße 1<br />
85551 Kirchheim bei München<br />
Tel. +49 89 900001-0<br />
www.moradelli.de<br />
(141201459/1) (Foto: H.-P. Junginger)<br />
Der neue, 25 m hohe Glockenturm der<br />
evangelisch-lutherischen Gemeinde in Poing<br />
ist mit aufwendig bearbeiteten Lochblechen<br />
verkleidet.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Lochbleche K 41<br />
Neue Anwendungsfelder für Lochbleche<br />
Lasergestützte Fertigung hochfester Bleche gibt Konstrukteuren mehr Freiheit<br />
Kreuztal-Ferndorf/Hannover. Ein neues Verfahren ermöglicht<br />
Blechkomponenten mit kleinen, präzise gefertigten Löchern, die zugleich<br />
hohen mechanischen Belastungen widerstehen. Erstmals zeigte die<br />
Lochanstalt Aherhammer gemeinsam mit dem Aachener Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnologie (IPT) auf der EuroBLECH im Oktober hochfeste<br />
Bleche, die lasergestützt gelocht wurden.<br />
Für viele Filter und Siebe sowie für<br />
Komponenten, die – z. B. in Gasbrennern –<br />
durchströmt werden, werden Bleche benötigt,<br />
die Löcher in einer Größenordnung von<br />
0,6 mm haben und gleichzeitig stabil und<br />
druckbeständig sind. Das Herstellen dieser<br />
Löcher in hochfesten Blechen war mit spanenden<br />
Verfahren, Stanzen, Senkerodieren<br />
oder Laserfeinschneiden bisher schwierig<br />
und oft langwierig und teuer – wenn es<br />
überhaupt prozesssicher möglich war.<br />
Fertigung von Blechen mit sehr<br />
kleinen Löchern wirtschaftlich<br />
Die vom Fraunhofer IPT entwickelte, lasergestützte<br />
Blechbearbeitung erschließt jetzt<br />
neue Möglichkeiten. Mit umfangreichen<br />
Tests haben die Lochanstalt Aherhammer<br />
und das Fraunhofer IPT den Nachweis er -<br />
bracht, dass Bleche aus hochfesten Edelstählen<br />
– etwa aus dem Werkstoff 1.4310 – mit<br />
außergewöhnlich kleinen Löchern wirtschaftlich<br />
in Serie hergestellt werden können.<br />
Unmittelbar vor dem Stanzen wird das<br />
Blech mit einem Laserstrahl lokal erwärmt<br />
und lässt sich dann aufgrund der stark verbesserten<br />
Umformbarkeit leichter stanzen.<br />
Während beim traditionellen Stanzen das<br />
Material nur zum geringen Teil geschnitten<br />
und zum größten Teil gebrochen wird, ist es<br />
beim lasergestützten Lochen umgekehrt:<br />
Löcher mit einem durchgängigen Glattschnittanteil<br />
lassen sich jetzt im Normalschneidverfahren<br />
in traditionellen Folgeverbundwerkzeugen<br />
mit integriertem hy-<br />
PRESS-System-Upgrade für eine lasergestützte<br />
Blechbearbeitung herstellen. Das<br />
bedeutet: präzise gefertigte Rund- und<br />
Langlöcher, glatte Kanten und wirtschaftliche<br />
Fertigung.<br />
Reduzierte Schneidkräfte sorgen<br />
für exzellente Kantenqualität<br />
Auf der Messe EuroBLECH stellten die beiden<br />
Projektpartner das Verfahren vor und<br />
zeigten Bleche aus hochfestem Edelstahl mit<br />
Rund- und Langlöchern mit Durchmessern<br />
von 0,6 mm bzw. 0,6 mm x 3,0 mm in<br />
0,6 mm Edelstahl mit exzellenter Kantenqualität.<br />
Technisch möglich wird das, indem der<br />
Brennpunkt eines fasergekoppelten Hochleistungsdiodenlasers<br />
mit einem hochdynamischen<br />
Strahlablenkungssystem von der<br />
Blechoberseite her an den zu bearbeitenden<br />
Stellen positioniert wird. Dabei erwärmt sich<br />
das Blech innerhalb von wenigen Hundertstelsekunden<br />
lokal. Aufgrund des so erhöhten<br />
Fließvermögens des Stahls reduzieren sich die<br />
Schneidkräfte beim Stanzen um bis zu 80 %,<br />
der Glattschnittanteil bei Federstahl (1.4310)<br />
steigt dabei auf bis zu 100 %, der Kanteneinzug<br />
nimmt um mehr als 60 % ab.<br />
Die Bestrahlungsstation wird zwischen<br />
den Stanzwerkzeugen eingebaut, ein<br />
Umbau der Presse ist nicht erforderlich. So<br />
eignet sich das System als Upgrade für<br />
bestehende Pressen. Lediglich die Werkzeuge<br />
werden so modifiziert, dass der Laserstrahl<br />
das Blech an den gewünschten Positionen<br />
erreicht.<br />
Die Lochanstalt Aherhammer hatte das<br />
IPT beauftragt, das im Institut entwickelte<br />
hy-PRESS-System für die laserunterstützte<br />
Blechbearbeitung an das Stanzen von Blechen<br />
in Folgeverbundwerkzeugen anzupassen.<br />
Das neu entwickelte Verfahren ermöglicht<br />
das Arbeiten »vom Coil« und beinhaltet<br />
so im Vergleich zu den traditionellen<br />
Methoden ein großes Einsparpotenzial.<br />
(sm 141201451)<br />
« KONTAKT<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH<br />
Aherhammer 3 – 9<br />
57223 Kreuztal<br />
Tel. +49 2732 5853-0<br />
www.aherhammer.de<br />
(141201451/2) (Lochanstalt Aherhammer)<br />
Löcher mit Abmessungen in einer<br />
Größenordnung von 0,6 mm<br />
können mit nahezu beliebiger<br />
Kontur auch in hochfesten<br />
Blechen hergestellt werden.<br />
Der Stempel setzt an der Stelle<br />
des Bleches an, die unmittelbar<br />
vorher vom Laser erwärmt wurde.<br />
(141201451/1) (Quelle:Fraunhofer IPT)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
42 K<br />
Starker Auftritt in der Gruppe<br />
Dillingen. Mit drei ihrer Tochtergesellschaften und der Weiterverarbeitung präsentierte die Dillinger Hütte (DH)<br />
auf der EuroBLECH das Spektrum ihrer Hochleistungswerkstoffe und Liefermöglichkeiten.<br />
Im Mittelpunkt stand das erweiterte<br />
Lieferprogramm thermomechanisch gewalzter<br />
Bleche sowie dicker Grobbleche der Marke<br />
DILLIMAX. Das Tochterunternehmen<br />
ANCOFER Stahlhandel GmbH aus Mülheim<br />
an der Ruhr präsentierte sich mit einem<br />
deutlich erweiterten Grobblechlager gestiegenen<br />
Kundenanforderungen. Die Jebens<br />
GmbH mit Sitz in Korntal-Münchingen bei<br />
Stuttgart zeigte in Hannover ihre hochmoderne,<br />
bis zu siebenstufige Fertigungskompetenz,<br />
die sie als Komplettanbieter einbaufertiger<br />
Komponenten qualifiziert.<br />
AncoferWaldram Steelplates BV aus den<br />
Niederlanden stellte ihr weiter ausgebautes<br />
Lagersortiment an Offshoregüten für die<br />
maritime Industrie vor.<br />
Wo Leistungsfähigkeit, Sicherheit und<br />
Lebensdauer von Werkstoffen existenziell<br />
sind, gehören Grobbleche der Dillinger Hütte<br />
weltweit zur bevorzugten Wahl. Für Hersteller<br />
von Baumaschinen, Schwerlastkranen<br />
oder Großrohrleitungen, aber auch im Kessel-<br />
und Anlagenbau sowie im Stahlbau sind<br />
die in Dicke und Abmessungsvielfalt hervorstechenden<br />
Produkte der DH ideal:<br />
Präzision und Qualität machen die Grobbleche<br />
zu Garanten zuverlässig leistungsfähiger<br />
Anlagen und Konstruktionen. Traditionell<br />
setzt die Dillinger Hütte deshalb auf<br />
stetige Innovationen: Die Mehrheit ihrer<br />
Stahlgüten ist jünger als zehn Jahre.<br />
www.dillinger.de (sm 141201490)<br />
/<br />
Stärkste Leistung, mobil und sicher<br />
Bergisch Gladbach. Der Kennzeichnungsspezialist GIMA bietet weiterhin das Nonplusultra der mobilen<br />
Kennzeichnung: Alle Metall verarbeitenden Branchen, die sicher, sehr tief und zu 100 % mobil große metallische<br />
Teile prägen wollen, kommen an der Stempelpistole GIMA »P« mit Treibladung nicht vorbei.<br />
Ohne Anschlüsse von Pressluft oder<br />
Strom leistet die Stempelpistole GIMA »P«<br />
durch Treibladung die Markierung von großen<br />
Bauteilen, Rohmaterial, Halbzeug, Endprodukten<br />
und vor allem Verfahren, die eine<br />
sehr tiefe Kennzeichnung erfordern. Einzigartig<br />
bei dieser absoluten Mobilität und<br />
Alle Stahltypen sind auf Wunsch in<br />
verschiedener Abmessung, Schrift oder<br />
Gravurart erhältlich.<br />
(141201555/2)<br />
hohen Anwendungssicherheit<br />
bleibt die unvergleichliche<br />
Prägetiefe.<br />
Die Stempel pistole GIMA »P« ist eins<br />
der stärksten mo bilen Prägegeräte auf dem<br />
Markt und stellt somit einen Meilenstein der<br />
industriellen Kennzeichnung dar. Mit einem<br />
Gewicht von 3,3 kg ist sie sehr leicht und<br />
dabei rückschlagsarm. Leistungsstarke Treibladungen<br />
in Ringform á 10 Schuss gewährleisten<br />
eine dauerhafte Kennzeichnung für<br />
gängige und härtere Materialien.<br />
Individuelle Kennzeichnung<br />
durch GIMA-Stahltypen<br />
Bestückt wird die GIMA »P« mit Stahltypen,<br />
die leicht zu Texten und Seriennummer<br />
zusammengestellt werden. GIMA bietet<br />
selbstverständlich alle Typen auf Wunsch in<br />
verschiedener Abmessung, Schrift oder Gravurart.<br />
Der Stempelkopf ist als Umrüstungskit<br />
auch einzeln erhältlich und somit als<br />
Aufsatz z. B. für den Bolzensetzer P370 des<br />
Unternehmens Spit kompatibel.<br />
Die Stempelpistole<br />
GIMA »P« (Fotos: GIMA)<br />
Partner der Metall verarbeitenden<br />
Industrie<br />
Vallourec Mannesmann, Liebherr, Exxon<br />
Mobile, Alcan, Heidelberger Druckmaschinen,<br />
Bosch sind nur einige von weit über<br />
2.500 Kunden, die die Kennzeichnungssysteme<br />
von GIMA erfolgreich einsetzen. Seit<br />
fast zwanzig Jahren ist das Unternehmen<br />
somit ein zuverlässiger Partner für die Metall<br />
verarbeitende Industrie im Bereich der Kennzeichnung.<br />
/<br />
Gima e.K.<br />
Altenberger-Dom-Straße 56 b<br />
51467 Bergisch Gladbach<br />
Tel. +49 2202 28585-0<br />
www.gima-ib.de (sm 141201555)<br />
(141201555/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Erscheinungstermin: 10.<strong>12.2014</strong><br />
HANDBUCH DER EUROPÄISCHEN<br />
EISEN- UND STAHLWERKE<br />
HANDBOOK OF THE EUROPEAN<br />
IRON AND STEEL WORKS<br />
17. AUFLAGE / 17TH EDITION<br />
17. Auflage<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
2014, ca. 700 Seiten<br />
Buchausgabe inklusive PDF<br />
ISBN 978-3-87552-170-2<br />
79,00 €<br />
Handbuch der europäischen<br />
Eisen- und Stahlwerke<br />
Inhalt<br />
• Liste aller Unternehmen, alphabetisch nach Ländern geordnet<br />
• Statistiken für jedes Land mit wichtigen Daten<br />
der Stahlwirtschaft (Erzeugung, Einfuhr, Ausfuhr)<br />
• Unternehmensprofile (alphabetisch):<br />
Firmenname/Postfach/Ort, Straße/Ort, Telefon/Telefax,<br />
Internet/E-Mail<br />
• Management:<br />
Vorstand, Geschäftsführung<br />
• Produktionsanlagen<br />
• Produktionsprogramm<br />
• Produktregister<br />
• Personenregister<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64 · 40042 Düsseldorf · Tel: +49 211 69936-264 · Fax: +49 211 69936-266<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de
44 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />
Markieren und Kennzeichnen:<br />
Jedes Teil kann ein Unikat sein<br />
von Reinhold Mannel<br />
Düsseldorf. Aspekte wie Qualitätssicherung, Herstellerhaftung und<br />
Fälschungssicherheit intensivieren Forderungen, auch Stahlprodukte<br />
verifizieren zu können und rückverfolgbar zu machen, beispielsweise mit<br />
Barcodes und Seriennummern. Für die Kennzeichnungssysteme bedeutet<br />
dies, dass sie immer größere Datenmengen verarbeiten müssen.<br />
Mittlerweile werden ganze Prozesse entlang der Lieferkette in<br />
Datenbanken und mithilfe entsprechender Kennzeichnung dokumentiert<br />
und nachvollziehbar gemacht. Vor diesem Hintergrund spielt auch die<br />
Vernetzbarkeit eine wichtige Rolle, also die Kommunikation mit<br />
Datenbanken, ERP-Systemen und Maschinen.<br />
Gleichzeitig sollen die Kennzeichnungssysteme<br />
auch zukunftsfähig sein und heute<br />
schon die Anforderungen von morgen erfüllen<br />
können. Das bedeutet, dass sie mittlerweile<br />
sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten<br />
aufweisen und durch ein modulares<br />
Konzept flexibel an die jeweils aktuelle<br />
Anforderung angepasst werden müssen.<br />
Natürlich wird weiterhin eine gesteigerte<br />
Produktivität gefordert. Und die Kunden<br />
wollen ihre Produkte zunehmend individualisieren,<br />
indem beispielsweise Designelemente<br />
aufgebracht werden.<br />
Kein Wunder also, dass die Nachfrage<br />
beispielsweise nach Lasermarkiersystemen<br />
deutlich ansteigt. Unter anderem auch, weil<br />
die Beschriftung mit Logos, Seriennummern<br />
oder Bezeichnungen sowie DataMatrixoder<br />
QR Codes durchaus auch die Wertigkeit<br />
eines Produktes unterstützen kann.<br />
Auch der altbekannte Strichcode oder Barcode<br />
kann per Laser aufgebracht werden,<br />
was mit Nadelmarkierungen oder anderen<br />
unauslöschlichen Kennzeichnungstechniken<br />
nicht möglich ist. Deshalb ist die ästhetisch<br />
und qualitativ hochwertige Laserkennzeichnung<br />
auf dem Vormarsch. Dies wird auch<br />
begünstigt durch langsam, aber stetig sinkende<br />
Preise für Lasermarkiersysteme bei<br />
steigender Leistungsfähigkeit. Allerdings<br />
behalten Nadelmarkiersysteme immer noch<br />
ihre Domäne beim mobilen Einsatz. Denn<br />
die mobile Lasermarkiertechnik ist noch<br />
nicht weit genug entwickelt, um Nadelmarkierung<br />
auch in diesem Bereich ablösen zu<br />
können.<br />
Markierung nachfolgend prüfen<br />
Im Rahmen von Prozesslösungen für die Produktidentifikation<br />
kommen beispielsweise<br />
Lasermarkiersysteme mit integriertem Vision-System<br />
zum Einsatz. So umfasst ein dreistufiger,<br />
bildgebender Markierprozess von<br />
Foba die Produktprüfung vor der Markierung,<br />
die Laserkennzeichnung sowie die<br />
Validierung nach der Markierung. Dabei<br />
werden unter anderem 2-D-Codes direkt<br />
nach der Kennzeichnung im Lasermarkiersystem<br />
rückgelesen sowie Zeichen erkannt<br />
und geprüft. Das unterstützt stabile Markierprozesse<br />
und effizienter genutzte Ressourcen,<br />
da Bauteile zuverlässig markiert<br />
und validiert werden, ohne sie aus dem Prozess<br />
entnehmen zu müssen. Die Funktionen<br />
der Code-Rücklesung und der optischen<br />
Zeichenerkennung unterstützen die lückenlose<br />
Produktrückverfolgung und Produktsicherheit.<br />
Rohre innen kennzeichnen<br />
Eine weitere Spezialität ist die digitale Rohrinnenkennzeichnung.<br />
Rohre werden aus<br />
praktischen Gründen meist von außen ge -<br />
kennzeichnet. Weil sie aber für Lagerung,<br />
Transport und auf der Baustelle gestapelt<br />
werden, ist die Außenmarkierung oft nicht<br />
erkennbar. Dies erschwert die Identifikation<br />
und damit die logistischen Abläufe. Abhilfe<br />
schafft die Innensignierung, denn diese ist<br />
immer lesbar, ohne dass dafür ein Rohr<br />
bewegt werden muss.<br />
Bisher wurden Rohre aufwendig mit Schablonen<br />
von innen gekennzeichnet. Mithilfe<br />
eines Großschrifttintenstrahldruckers von<br />
REA ist nun eine digitale Innensignierung<br />
möglich. Dabei werden mit einem kompakten<br />
32-Düsen-Schreibkopf Rohre ab 200 mm<br />
Innendurchmesser berührungslos beschriftet.<br />
Dazu wird der Schreibkopf an einer Vorrichtung<br />
in das Rohr gefahren und die Kennzeichnung<br />
während der Rotation des Rohres<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Special: Markieren & Kennzeichnen K 45<br />
(141201450/1)<br />
Bild 1. Der Großschrifttintenstrahldrucker DOD eignet sich mit seinen<br />
7, 16 oder 32 Düsen für die effektive Beschriftung von Stahloberflächen<br />
(Foto: REA Jet).<br />
Bild 2. Mit dem Tintenstrahldrucker<br />
Leibinger Jet2 neoS lassen sich unter<br />
anderem alle Stahl- und Blechmaterialien<br />
kennzeichnen (Foto: Wolf Signiertechnik).<br />
(141201450/2)<br />
deutlich lesbar von innen aufgebracht. Das<br />
mühsame und langsame Hantieren mit Schablonen<br />
entfällt, der Logistikprozess wird<br />
beschleunigt.<br />
Bis 140 mm Höhe<br />
Der robuste, zuverlässige Großschrifttintenstrahldrucker<br />
DOD (Bild 1) der REA Elektronik<br />
GmbH, Mühltal, für die Stahlkennzeichnung<br />
generiert Texte und Logos bis 140 mm<br />
Höhe. Für noch größere Schriften werden<br />
mehrere Schreibköpfe miteinander kombiniert.<br />
Der Drucker kennzeichnet unterschiedliche<br />
Oberflächen berührungslos und<br />
in Echtzeit mit Texten, Daten zur Rückverfolgung,<br />
Datamatrix- und Barcodes oder<br />
Grafiken bei Produktgeschwindigkeiten bis<br />
300 m/min. Die Schriftauflösung ist konform<br />
mit allen Industriestandards für Kennzeichnung<br />
und Codierung. Das System kann<br />
2-D-Data-Matrix-Codes ECC200 aufbringen<br />
und auch serialisieren. Produkte sind dadurch<br />
automatisch identifizierbar. Solche<br />
Codes haben trotz kompakter Abmessungen<br />
eine deutlich höhere Datenkapazität als<br />
Barcodes und beinhalten einen speziellen<br />
Algorithmus zur Fehlerkorrektur. Daher können<br />
auch beschädigte Codes noch gelesen<br />
werden.<br />
Der Drucker toleriert Vibrationen und Temperaturschwankungen<br />
von – 5 bis + 45 °C.<br />
Für schwierige Produktionsbedingungen gibt<br />
es den DOD auch mit verstärktem Gehäuse,<br />
beheiztem Schreibkopf, komprimiertem De -<br />
sign und als Sonderausführung für explosionsgefährdete<br />
Bereiche.<br />
Das wartungsfreundliche Gerät basiert<br />
auf dem Drop-on-demand-Prinzip. Es liegt<br />
mit 7, 16 oder 32 Düsen vor und eignet sich<br />
beispielsweise für die Beschriftung von<br />
Stahl- und Kantrohren, Platten, Coils, Brammen<br />
und Stahlprofilen. Die Schreibkopfdüsen<br />
werden ohne separates Spülsystem einfach<br />
per Knopfdruck gereinigt. Alle Module<br />
lassen sich schnell und einfach austauschen.<br />
Für den sparsamen Umgang mit Druckerverbrauchsmitteln<br />
sorgt die variabel einstellbare<br />
Tropfengröße.<br />
Noch schneller kennzeichnen<br />
Schnell integriert und eingerichtet, erfüllt<br />
der Tintenstrahldrucker Leibinger Jet2 neoS<br />
(Bild 2) der Wolf Signiertechnik GmbH, Siegen,<br />
in Ergänzung der Baureihe Jet 2 neo<br />
die Anforderungen der Produktkennzeichnung<br />
im Stahlbereich und bei der Blechverarbeitung.<br />
Der Druckkopf ist auch bei engen<br />
Raumverhältnissen in vorhandene Systeme<br />
integrierbar.<br />
Der kompakte Drucker wurde speziell für<br />
schnellere Produktionsgeschwindigkeiten<br />
entwickelt und hat eine 60-μm-Düse. Er eignet<br />
sich für alle Produktgeometrien und<br />
Werkstoffe, ist langlebig und zuverlässig<br />
einsetzbar. Der Drucker hat eine Auflösung<br />
von 24 Tropfen vertikal und druckt drei Zeilen<br />
mit 7 x 5-Matrix in hoher Qualität. Alle<br />
Datums-, Zeit- und Zählerformate sind einstellbar.<br />
Neben Grafiken werden sowohl<br />
Barcodes als auch DataMatrix-Codes gedruckt.<br />
Das stabile Edelstahlgehäuse, das<br />
Touchdisplay und der Druckkopf wurden<br />
speziell für den industriellen Langzeiteinsatz<br />
entwickelt, auch für staubige Umgebungen.<br />
Versiegelte 1-l-Tintennachfüllflaschen<br />
werden einfach auf einen Einfüllstutzen aufgeschraubt<br />
und entleeren sich vollständig.<br />
Mit einer Flasche Tinte lassen sich bis zu<br />
120 Mill. Zeichen drucken. Das Windows-<br />
Betriebssystem unterstützt eine einfache,<br />
intuitive und sichere Bedienung. Bei einer<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
46 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />
notwendigen Druckerwartung müssen nur<br />
solche Einzelteile ausgetauscht werden, die<br />
tatsächlich abgenutzt sind. Es müssen keine<br />
Cores, Cubes, Tintenmodule oder Komplettbaugruppen<br />
ausgewechselt werden, die<br />
noch funktionsfähig sind. Die Druckertechnik<br />
sowie der automatische Düsenverschluss<br />
sind auf kompaktem Raum untergebracht.<br />
Farbig markieren im rauen Betrieb<br />
Das Standard Package CombiJet (Bild 3) von<br />
Numtec und Magnemag, Alpine Metal Tech<br />
Gruppe, Regau (Österreich), wurde für die<br />
Markierung von Rohren, Profilen und Stangen<br />
im rauen Betrieb entwickelt. Das System<br />
basiert auf einer 9-, 16- oder 32-Düsen-Markiereinheit<br />
und liegt als komplettes Farbmarkiersystem<br />
mit Markierkopf, Farbeinheit und<br />
Controller vor. Bei der Anlage aus standardisierten<br />
Modulen sind alle elektrischen und<br />
mechanischen Maschinenkomponenten<br />
speziell für den Einsatz im Stahlbereich ausgelegt,<br />
was die Zuverlässigkeit erhöht und<br />
den Wartungsaufwand vermindert.<br />
Die Anlage lässt sich einfach in bestehende<br />
Produktionsanlagen einbinden und be -<br />
inhaltet ein sowohl automatisch wirkendes<br />
als auch manuell aufrufbares Reinigungssystem.<br />
Es sind flexible Markierungen mit mehreren<br />
Zeilen, Logos, Klassifikationssymbolen<br />
und maschinenlesbaren Codes (Datamatrix,<br />
Barcode, Dot Code) ebenso möglich wie<br />
eine große Markiergeschwindigkeit.<br />
Das Standard-Package besteht aus einem<br />
CombiJet-Markierkopf, der pneumatischen<br />
Farbversorgungseinheit und der Steuereinheit<br />
mit HMI. Die CombiJet-Technologie<br />
basiert auf einer elektromagnetisch betriebenen<br />
Markiereinheit mit mehreren Düsen.<br />
Während des Markiervorgangs werden mithilfe<br />
elektrischer Signale und Druckluft die<br />
Farbdüsen beaufschlagt. Es entstehen feine<br />
Farbpunkte mit scharfer Kante und dünner<br />
Farbschicht, die eine konstant hohe Qualität<br />
der Markierung und kurze Trockenzeiten<br />
haben. Die Anzahl der Düsen kann je nach<br />
Anforderungen angepasst werden. Das<br />
Markiersystem eignet sich für Produkttemperaturen<br />
von – 10 bis + 300 °C sowie für<br />
Umgebungstemperaturen bis 40 °C.<br />
Für das Markieren von Blechen, Tafeln,<br />
Rohren und Profilen ist auch eine kombinierte<br />
Markiermaschine im Programm. Damit<br />
ausführbar sind eine hoch auflösende Farbmarkierung,<br />
eine dauerhafte Punch-Markierung<br />
und eine standardisierte Barcode-Edge-<br />
Markierung. Diese können in vielen Schriften<br />
und in einer variablen Zeilenanzahl erfolgen,<br />
im Durchlauf oder bei Produk tionsstillstand.<br />
Es sind bis zu drei Markiereinheiten möglich.<br />
Das Paint-Markieren basiert auf elektromagnetisch<br />
betriebenen Farbdüsen in einer<br />
Markiereinheit. Beim Punch-Markieren sind<br />
gehärtete, elektromagnetisch oder pneumatisch<br />
betätigte Schlagstempel in einen Markierkopf<br />
eingebaut. Die hohe Schlagkraft<br />
der Stempel erzeugt in der Stahloberfläche<br />
eine permanente Markierung. Edge-Markieren<br />
ermöglicht es, Stahlplatten zu kennzeichnen<br />
und diese innerhalb eines Stapels<br />
identifizieren zu können. Die Markierung<br />
(schwarze Zeichen und Barcode) wird durch<br />
kontinuierliches Ink-jet-Drucken auf weißem<br />
Hintergrund erzeugt.<br />
In voller Fahrt etikettieren<br />
Legi-Air-Etikettendruckspender (Bild 4) von<br />
Bluhm Systeme, Rheinbreitbach, können<br />
unter anderem die Produktrückverfolgung<br />
und Qualitätssicherung in der Schienenproduktion<br />
absichern. Sie bedrucken dazu Etiketten<br />
mit Informationen und blasen die<br />
Etiketten direkt auf das Stahlprodukt auf.<br />
Informationen wie Walzenzeichen, Profilnummer,<br />
Festigkeitsspezifikation, Herstellerlogo,<br />
Stempelnummer und Produktionsdatum<br />
werden vom Etikettendruckspender<br />
Legi-Air 5300 LSA zusätzlich maschinenlesbar<br />
als Barcode nach dem EAN128-Standard<br />
sowie im Klartext auf die Schiene aufgebracht.<br />
Die auf die Etiketten zu druckenden<br />
Informationen werden durch die übergeordnete<br />
Prozesssteuerung übermittelt. Die in -<br />
dividuellen Etiketten dienen nachfolgend<br />
quasi als »Wegweiser« durch die weitere<br />
Produktion.<br />
Der Etikettendruckspender ist mit einem<br />
hochdynamischen Servolinearmotor ausgestattet.<br />
Da sich die Schienen in hohem Tem-<br />
(141201450/3)<br />
Bild 3. Mit dem Standard Package CombiJet<br />
lassen sich farbige Ziffern mit einer Höhe<br />
von 14 bis 160 mm aufbringen<br />
(Foto: Alpine Metal Tech).<br />
Bild 4. Legi-Air-Etikettendruckspender bedrucken Etiketten mit Informationen und blasen die<br />
Etiketten dann direkt auf das Stahlprodukt auf (Foto: Bluhm).<br />
(141201450/4)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Special: Markieren & Kennzeichnen K 47<br />
po am Etikettierer vorbei bewegen, muss<br />
dieser deswegen schnell arbeiten, um die<br />
Etiketten in voller Fahrt exakt an die ge -<br />
wünschte Position zu bringen. Mit einem<br />
üblichen Pneumatikantrieb wäre die Aufgabe<br />
nicht präzise genug zu erledigen. Der<br />
Servolinearmotor ist vier Mal so schnell.<br />
Kaum klebt das Etikett auf dem Metallstrang,<br />
wird es durch einen Barcode-Scanner<br />
ausgelesen. Es wird auf Lesbarkeit geprüft<br />
und die enthaltenen Informationen<br />
mit der Systemdatenbank abgeglichen. Zu -<br />
dem werden die ausgelesenen Informationen<br />
auf einem Großdisplay angezeigt. Somit<br />
kann auch der Maschinenführer die Werte<br />
kontrollieren. Der Barcode ist das Steuerungsmedium<br />
für alle weiteren Prüf- und<br />
Produktionsprozesse. In der Prüfanlage werden<br />
die Schienen auf ihre Geradheit, ihr<br />
einwandfreies Profil sowie die Oberflächenund<br />
Innenstruktur hin untersucht. Alle Prüfergebnisse<br />
werden im Material- und Planungssystem<br />
dokumentiert. Es folgen die<br />
Arbeitsschritte Adjustage, Längsschnitt,<br />
gegebenenfalls Fehlerkorrekturen und die<br />
Zuordnung der fertigen Produkte zu den<br />
verschiedenen Aufträgen.<br />
Etwa alle vier Minuten muss der Spendestempel<br />
für einen neuen Etikettiervorgang<br />
»ausrücken«. Bis zu 60 Etikettiervorgänge<br />
in der Minute schafft der Etikettendruckspender<br />
je nach Systemausstattung. Es gibt<br />
Applikatorarme, die um 90° oder 180° ge -<br />
dreht werden können.<br />
Einfach mobil markieren<br />
Tragbare mobile Markiersysteme der SIC<br />
Marking GmbH, Remscheid, basieren auf<br />
dem Controller e1, sind für den Einsatz in<br />
industrieller Umgebung konzipiert, leicht,<br />
robust sowie zuverlässig und eignen sich<br />
besonders für die Kennzeichnung von Werkstücken<br />
am Lager- oder Produktionsort,<br />
auch von schweren und voluminösen Teilen.<br />
Die Systeme kennzeichnen Stahl bis 62 HRC<br />
mit konstanter Präzision, schnell und deutlich.<br />
Die Betriebskosten sind niedrig, da es<br />
nur wenige Verschleißteile gibt.<br />
Bild 5. Die Nadelmarkierpistole e1 ist<br />
durch den Akkubetrieb unabhängig vom<br />
Stromnetz und daher überall einsetzbar<br />
(Foto: SIC Marking).<br />
Die Systeme e1-p63c und e-mark (Bild 5)<br />
sind für die bequeme Mitnahme in Transportkoffern<br />
untergebracht. Die Nadelmarkierpistole<br />
e-mark ist zudem unabhängig<br />
vom Stromnetz, denn sie beinhaltet einen<br />
Lithium-Ionen-Akku für einen autonomen<br />
(141201450/5)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
48 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />
Betrieb. Die Markierpistole enthält den Controller.<br />
Sie basiert vollständig auf elektromagnetischer<br />
Technik und erreicht eine<br />
hohe Arbeitsgeschwindigkeit.<br />
Der Controller e1 mit Farbbildschirm und<br />
Folientastatur hat einen USB-Port für das<br />
einfache Übertragen von Markierdateien, ist<br />
vollständig programmierbar und beinhaltet<br />
eine einfach bedienbare Software. Es sind<br />
alle Kennzeichnungsarten wie DataMatrix,<br />
gewinkelt, rund, alphanumerisch und Logos<br />
machbar.<br />
Die Nadelmarkiertechnik der Systeme<br />
basiert auf elektromagnetisch geführten<br />
Schlägen durch Stahl- oder Diamantnadeln<br />
auf die zu kennzeichnende Oberfläche des<br />
Werkstücks. Hierbei wird die Kennzeichnung<br />
durch eine Abfolge von Punkten realisiert.<br />
Jeder Punkt wird durch einen Nadelschlag<br />
erzeugt. Die Nadelmarkiertechnik des<br />
Herstellers ist durch die kontinuierliche automatische<br />
Überwachung und Regelung der<br />
eingestellten Schlagkraft gekennzeichnet,<br />
um dadurch eine gleichbleibende Markierung<br />
zu erzielen.<br />
Fälschungsschutz direkt integriert<br />
Um ein Stahlbauteil zuverlässig als Original<br />
zu kennzeichnen, hat Schreiner ProSecure,<br />
Oberschleißheim, unterschiedliche Sicherheitstechnologien<br />
im Programm. Idealerweise<br />
ist dabei ein einheitliches Fälschungsschutzmerkmal<br />
für unterschiedliche An -<br />
wendungen verwertbar. Das erleichtert die<br />
Authentifizierung, da nicht mehrere Sicherheitsmerkmale<br />
parallel eingesetzt werden<br />
müssen.<br />
Für die einfache fertigungstechnische<br />
Integration eignet sich beispielsweise die<br />
Copy-Detection-Technik (Bild 6). Sie basiert<br />
auf einem hoch aufgelösten Zufallsmuster,<br />
Bild 7. Große Kennzeichnungsfenster und schnelle Markiergeschwindigkeiten kennzeichnen das<br />
Ytterbium-Faserlasersystem 7510 (Foto: Videojet).<br />
dessen Feinheiten mit bloßem Auge nicht<br />
erkennbar sind. Kopiert ein Fälscher dieses<br />
Muster, zeigt die Kopie technisch bedingt<br />
weniger Präzision und technische Details an.<br />
Denn während der Originaldruck direkt aus<br />
einer hoch aufgelösten digitalen Vorlage<br />
entsteht, basiert die illegitime Kopie auf<br />
einem bereits gedruckten Abbild. Diese Ab -<br />
weichungen können mithilfe eines speziellen<br />
Lesegerätes oder eines Mobiltelefons mit<br />
entsprechender Software identifiziert werden<br />
und erlauben so umgehend eine zuverlässige<br />
Echtheitsprüfung. Derzeit kann das<br />
Kopierschutzmuster nicht gefälscht werden.<br />
Es lässt sich beispielsweise mittels Laserdirektmarkierung<br />
direkt auf die Komponente<br />
oder das Bauteil aufbringen.<br />
Durch die Laserdirektmarkierung ist die<br />
Kennzeichnung untrennbar mit dem Produkt<br />
verbunden, was zusätzlich für eine<br />
hohe Manipulationssicherheit sorgt. Jedes<br />
Kopierschutzmuster wird kunden- und / oder<br />
auftragsindividuell generiert und kryptografisch<br />
verschlüsselt.<br />
(141201450/6)<br />
Bild 6. Die Copy-Detection-<br />
Technologie basiert auf<br />
einem hoch aufgelösten<br />
Zufallsmuster, dessen<br />
Feinheiten mit bloßem Auge<br />
nicht erkennbar sind<br />
(Foto: Schreiner ProSecure).<br />
Für die Prüfung des Kopierschutzmusters<br />
benötigt der Nutzer einen Datamatrix-Scanner<br />
mit entsprechender Authentifizierungssoftware<br />
oder einen gesicherten Zugang zu<br />
einem Serversystem, in dem das digitale<br />
Profil hinterlegt ist. Zukünftig wird auch eine<br />
mobile Authentifizierung mittels Smartphones<br />
mit integrierter Kamera möglich<br />
sein. Sind bereits optische Merkmale wie<br />
Datamatrix-Codes im Einsatz, ist die Überprüfung<br />
mit nur einem Gerät möglich.<br />
Code-Auslesung und Echtheitsprüfung erfolgen<br />
in einem Arbeitsschritt.<br />
Per Laser schnell<br />
und präzise markiert<br />
Das kompakte Ytterbium-Faserlasersystem<br />
7510 (Bild 7) der Videojet Technologies<br />
GmbH, Limburg, mit einer Leistung von<br />
50 W erzeugt kontrastreiche, gut lesbare<br />
Markierungen bei schnellen Liniengeschwindigkeiten<br />
bis 440 m/min. Damit werden<br />
Anforderungen an einen höheren Durchsatz<br />
und längere Codes erfüllt.<br />
Die nahezu wartungsfreie Laserquelle mit<br />
Luftkühlung erreicht eine Lebensdauer bis<br />
zu 100.000 h (MTBF – mittlere störungsfreie<br />
Zeit). Es gibt keine Verschleißteile, was die<br />
Ausfallzeiten verkürzt. Große Kennzeichnungsfenster<br />
ergeben mehr Zeit zum Drucken,<br />
einen höheren Produktdurchsatz und<br />
damit eine größere Produktivität. Bildschirmdiagnosen<br />
ermöglichen das Nachverfolgen<br />
der Ursachen von Ausfallzeiten und dienen<br />
als Hilfe bei der Fehlerbehebung. Für die<br />
Qualitätssicherung der Codes gibt es optional<br />
einen Lasercontroller mit integrierten<br />
Softwarefunktionen zum Vermeiden von<br />
(141201450/7)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Special: Markieren & Kennzeichnen K 49<br />
Bedienerfehlern und für korrekt gekennzeichnete<br />
Produkte. Der präzise Scankopf<br />
unterstützt durchgängig hochwertige Codes<br />
im gesamten Kennzeichnungsfenster.<br />
Das kompakte mechanische Design des<br />
Faserlasersystems stellt zwei Optionen für<br />
die Strahlabgabe bereit, während die intuitive<br />
Touchscreen-Bedienoberfläche mit Farbdisplay<br />
eine schnelle Einarbeitung und einfache<br />
Bedienung unterstützt.<br />
Verarbeitbar sind eine ganze Reihe von<br />
maschinenlesbaren Codes, Grafikkomponenten,<br />
Logos und Symbole. Aufbringen<br />
lassen sich zudem laufende Nummern und<br />
Serialisierungen, automatische Datums-,<br />
Schicht- und Zeitcodierungen, Echtzeiten<br />
sowie individuelle Daten wie Gewichte.<br />
Bild 8. Der<br />
faserlaserbasierte<br />
Markierlaser<br />
TruMark 5010 ist als<br />
»All-in-one«-Lösung<br />
konzipiert und<br />
vereint Faserlaser,<br />
Scanner, Steuerung<br />
und interne<br />
Fokuslagensteuerung<br />
in einem Gehäuse<br />
(Foto: Trumpf).<br />
Markierlaser: Alles in einem<br />
Der kompakte und flexibel einsetzbare Markierlaser<br />
TruMark 5010 (Bild 8) der Trumpf<br />
GmbH + Co. KG, Ditzingen, eignet sich für<br />
die Integration in Fertigungssysteme. Das<br />
faserlaserbasierte Gerät ist als »All-in-one«-<br />
Lösung konzipiert und vereint Faserlaser,<br />
Scanner, Steuerung und interne Fokuslagensteuerung<br />
in einem Gehäuse. Ein separates<br />
Versorgungsgerät wird nicht benötigt. Der<br />
Laser lässt sich einfach integrieren. Hierzu<br />
tragen auch die Schnittstellen und die effektive,<br />
wartungsarme Luftkühlung bei. Ob<br />
Ethernet, Profibus oder Profinet – der Markierlaser<br />
ist mit den gängigen Standards<br />
kompatibel. Die Umgebungstemperatur<br />
kann dabei zwischen 15 und 40 °C variieren,<br />
ohne den Betrieb des Lasers zu beeinträchtigen.<br />
Der Faserlaser ist gegen Staub und<br />
Spritzwasser geschützt (Schutzart IP 54).<br />
Mit seiner infraroten Wellenläge von<br />
1.062 nm und einer einstellbaren Pulsfolgefrequenz<br />
zwischen 1 und 200 kHz bearbeitet<br />
der Laser alle gängigen Metalle wirtschaftlich<br />
und stellt insbesondere bei Tiefengravuren<br />
hochwertige Ergebnisse bereit.<br />
Wegen seiner hohen Strahlqualität ergibt<br />
sich bei einer Fokussieroptik mit der Brennweite<br />
von 160 mm ein Fokusdurchmesser<br />
von lediglich 50 μm. Damit lassen sich feine<br />
und anspruchsvolle Strukturen und Markierungen<br />
präzise und in kurzer Zeit realisieren.<br />
Die Beschriftungssoftware TruTops Mark<br />
von Trumpf bildet die Schnittstelle zwischen<br />
Anwender und Laser. Ihre intuitive Benutzeroberfläche<br />
vereint Beschriftungssoftware<br />
und umfangreiche Funktionen wie CAD-<br />
Editor, Ablaufprogrammierung oder das<br />
Verwalten von Laserparametern in einer<br />
Anwendung.<br />
Laserbeschriftung ist bei<br />
allen Metallen möglich<br />
Grundsätzlich lassen sich gemäß Foba (Alltec<br />
GmbH, Selmsdorf) alle Arten von Metall<br />
mithilfe von Lasertechnik beschriften. Es<br />
kommen dabei drei Beschriftungsverfahren<br />
zur Anwendung: die Gravur, Anlassbeschriftung<br />
und Tiefengravur.<br />
Bei der Gravur wird mithilfe des Lasers<br />
Material aus der Oberfläche des zu markierenden<br />
Metalls herausgenommen bzw.<br />
abgetragen, ohne dass dabei eine Oxidation<br />
auf der Metalloberfläche hervorgerufen<br />
wird. Bei der Anlassbeschriftung wird auf<br />
Metall mittels lokaler Materialerwärmung<br />
eine Oxidschicht aufgebracht, die sich aufgrund<br />
ihrer anderen Farbe vom restlichen<br />
Metall unterscheidet. Soll die Metalloberfläche<br />
strukturiert oder mit kompletten<br />
3-D-Modellen versehen werden, so kommt<br />
das Verfahren der Tiefengravur zur Anwendung.<br />
Die Markierungen bzw. Gravuren<br />
werden durch ein wiederholtes Abtragen<br />
von Materialschichten erzeugt und gehen in<br />
der Regel über eine einfache Kennzeichnung<br />
des Metalls hinaus.<br />
Moderne Laserbeschriftungssysteme er -<br />
lauben es, selbst ältere Beschriftungsverfahren<br />
an neue Gegebenheiten anzupassen<br />
und damit gestiegene Anforderungen bezüglich<br />
der Qualität der Beschriftungen zu<br />
erfüllen. Grundlegend dafür sind permanente<br />
Weiterentwicklungen der Lasersysteme<br />
(141201450/8)<br />
Qualität! Punktgenau!<br />
Signierblöcke – pneumatisch und elektromagnetisch<br />
Markiersysteme mit Farbspritztechnik<br />
Druckbehälter, Signierfarben, Signiertinten, Spülmittel<br />
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Kärntner Str 18-30 | D-42327 Wuppertal | Tel.: 0202/787-0 | info@walther-pilot.de | www.walther-pilot.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
50 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />
Bild 9. Markier arbeitsplatzmodelle<br />
der M-Serie<br />
eignen sich für die<br />
Kennzeichnung von kleinen<br />
bis hin zu großen,<br />
geometrisch komplexen<br />
Werkstücken sowie Losen<br />
und Kleinserien (Foto: Foba/<br />
Alltec).<br />
(141201450/10)<br />
Bild 10. Vielseitig einsetzbar für diverse<br />
Markieraufgaben ist der diodengepumpte<br />
Faserlaser PowerLine F 50<br />
(Foto: Rofin-Sinar).<br />
und Strahlablenkungssysteme. Foba entwickelt<br />
passgenaue Lösungen für Kennzeichnungsanwendungen.<br />
Diese reichen vom<br />
OEM-Laserbeschrifter zur Integration in Fertigungsanlagen<br />
und -linien über Lasermarkierarbeitsplätze<br />
zum Stand-alone-Betrieb<br />
bis hin zu präzisen Lasergravurmaschinen.<br />
Mit laserbasierten Lösungen lassen sich<br />
Stähle zuverlässig, schnell und dauerhaft<br />
kennzeichnen, auch mit komplexen, variablen<br />
Daten. Dies ist sowohl bei ruhenden als<br />
auch bewegten Produkten möglich.<br />
Zu den Systemen gehören die flexiblen<br />
Faserlaserbeschrifter der Serie Y.0X00-fc,<br />
die Metalle und andere schwer markierbare<br />
Materialien schnell, wirtschaftlich und mit<br />
hoher Qualität kennzeichnen. Sie liegen in<br />
verschiedenen Leistungsklassen vor und<br />
können wegen ihrer kompakten Bauweise<br />
in verschiedene bestehende Fertigungslinien<br />
und -anlagen integriert werden. So sind<br />
sie ebenfalls integrierbar in die Markierarbeitsplatzmodelle<br />
der M-Serie (Bild 9), die<br />
sich für die Kennzeichnung von kleinen bis<br />
hin zu großen, geometrisch komplexen<br />
Werkstücken sowie Losen und Kleinserien<br />
eignen.<br />
Stahl lässt sich sehr gut in allen Formen,<br />
ob als Blech oder Halbzeug, laserbeschriften.<br />
Zur Anwendung kommen sowohl (Tiefen-)<br />
Gravuren als auch Anlassbeschriftungen<br />
und deren Kombinationen. Bei einer<br />
Gravur erfolgt die Beschriftung schnell, sie<br />
(141201450/11)<br />
(141201450/9)<br />
ist dauerhaft und gut lesbar. Stahl lässt sich<br />
gut anlassen und die erzielbare Kennzeichnung<br />
ist gut lesbar. Auch Tiefengravuren<br />
erfolgen gut lesbar und werden zumeist für<br />
die Fertigung von Funktionsteilen eingesetzt.<br />
Öle und Wasserreste stören die Beschriftung<br />
nicht und müssen vorab nicht<br />
entfernt werden. Geölte Teile behalten auch<br />
nach der Laserbeschriftung ihre Korrosionsschutzeigenschaften<br />
bei. Zur Anwendung<br />
kommen bei der Beschriftung von Stahl<br />
Nd:YAG-Laser sowie Ytterbium-Faserlasermarkierer.<br />
Auch Edelstähle sind sehr gut laserbeschriftbar<br />
und werden in allen Phasen der<br />
Entstehung – vom Blech bis zum Fertigteil<br />
– gekennzeichnet. Hauptsächlich Anwendung<br />
finden auch hier Nd:YAG-Laser und<br />
Ytterbium-Faserlaser, sowohl zur Gravur als<br />
auch zur Anlass beschriftung sowie Kombinationen<br />
davon. Bei der Anlassbeschriftung<br />
werden besondere Parameter verwendet,<br />
wodurch die Korrosionseigenschaften<br />
der Stähle nicht verletzt werden.<br />
Es besteht aber auch die<br />
Bild 11. Für Markier-, aber auch für<br />
Schneidaufgaben eignen sich die Faserlaser<br />
XFocus 500 und 1000 (Foto: Kjellberg<br />
Finsterwalde).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Special: Markieren & Kennzeichnen K 51<br />
Möglichkeit, die Stähle nach der Beschriftung<br />
zu passivieren, um den Korrosionsschutz<br />
zu erhalten. Bei diesen Legierungen<br />
kommt es stark auf das Verhältnis von<br />
Chrom zu Eisenatomen in der Oberfläche<br />
an. Eine gute Kenntnis von Material und<br />
Laser ist grundlegend, um die richtigen Einstellungen<br />
vornehmen zu können. Die Steuerungstechnik<br />
von modernen Markierlasern<br />
ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass<br />
Edelstähle selektiv mit ihren Anlassfarben<br />
beschriftet werden können. Es können einzelne<br />
Anlassfarben separiert und farbige<br />
Laserbeschriftungen auf der Oberfläche erzielt<br />
werden.<br />
Mit dem Laser effizient beschriften<br />
Faserbasierte Laserbeschrifter der Rofin-<br />
Sinar Laser GmbH, Bergkirchen, verbinden<br />
die Vorteile des Faserlasers mit einer idealen<br />
Pulsform. Bei den Lasern der Modellreihe<br />
PowerLine F (Bild 10) handelt es sich um<br />
gütegeschaltete, diodengepumpte Laser in<br />
verschiedenen Leistungsklassen. Diese wurden<br />
für effiziente Beschriftungen nahezu<br />
aller Metalle ausgelegt.<br />
Mit schnellen Anstiegszeiten und hohen<br />
Pulsspitzenleistungen erreichen die Faserlaser<br />
hohe Markier- und Gravierleistungen mit<br />
scharfen und kontraststarken Konturen.<br />
Markieren feiner<br />
und großer Konturen<br />
Die Faserlaseranlagen XFocus 500 und 1000<br />
der Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen<br />
GmbH, Finsterwalde, stehen als<br />
Kompaktsysteme zum Schneiden und Markieren<br />
(Bild 11) unter anderem von Baustahl<br />
und Edelstahl zur Wahl. Die für die anstehende<br />
Markieraufgabe geeigneten Einstellungen<br />
werden aus einer integrierten Technologiedatenbank<br />
geladen. Die Faserlaser haben<br />
eine Laserleistung von 500 bzw. 1.000 W<br />
und eine Wellenlänge von 1.070 nm. Maximale<br />
Anschlussleistung ist 6 bzw. 7 kVA.<br />
Die integrierte Technologiedatenbank<br />
unterstützt unter anderem das automatische<br />
Einstellen der motorischen Fokuslage<br />
des Laserkopfes.<br />
Abrollprägemaschine:<br />
Schriftbild schnell erstellt<br />
Die Universal-Abrollprägemaschine UAP<br />
300 (Bild 12) der ASC Automation und Sondermaschinenbau<br />
GmbH, Düsseldorf, dient<br />
zum flexiblen und schnellen Umfangskennzeichnen<br />
von zylindrischen Stahl- und Me -<br />
tallteilen aller Art. Aufgebracht werden<br />
können ein- und mehrzeilige Kennzeichnungen<br />
auf Teilen bis 300 mm Durchmesser.<br />
Die Prägetiefe ist frei einstellbar, die Verstellhöhe<br />
reicht bis 80 mm. Daneben ist auch<br />
die Längskennzeichnung von Rohren und<br />
Profilen möglich, ebenso variable Funktionsabläufe.<br />
Die Abrollprägung erfolgt innerhalb von<br />
einer Sekunde, auch bei mehrzeiligen Prägungen.<br />
Es ist eine einfache und schnelle<br />
Schriftbilderstellung und -änderung realisierbar,<br />
wichtig insbesondere bei häufig<br />
wechselnden Prägetexten und bei Kleinmengen.<br />
Die Prägetypen liegen in der Maschine<br />
bereit, in Unterteilungen<br />
übersicht-<br />
lich sortiert. Sie<br />
Richten mit Schnutz<br />
ist der Schlüssel<br />
zum perfekten Produkt<br />
Hochleistungsrichtmaschinen<br />
Lochblechrichtmaschinen<br />
Warmbandrichtmaschinen<br />
Durchzugsrichtmaschinen<br />
Streifenrichtmaschinen<br />
Bandzuführanlagen<br />
Bild 12. Mit der Abrollprägemaschine UAP 300 sind Abroll-, aber auch Längskennzeichnungen<br />
möglich (Foto: ASD).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong><br />
(141201450/12)<br />
www.schnutz.com<br />
D-57076 Siegen<br />
Fon +49 271 250 62 0<br />
Fax +49 271 250 62 109<br />
info@schnutz.com
52 K Special: Markieren & Kennzeichnen<br />
unterstützen ein Kennzeichnen ohne Kerbwirkung.<br />
Markierdruckbehälter in<br />
modularer Bauweise<br />
Häufig werden Druckbehälter zur Farbversorgung<br />
der Signierspritzpistolen eingesetzt,<br />
da so eine pulsationsfreie Förderung<br />
des Materials gewährleistet wird.<br />
Walther Pilot hat ein Konzept zur Konfiguration<br />
von Druckbehältern (Bild 13) entwickelt,<br />
das deren flexible Integration in die<br />
jeweilige Produktionskette des Anwenders<br />
erleichtert.<br />
Die Behälter sind als Baukastensystem<br />
vorbereitet, sodass auf spezielle Produktionserfordernisse<br />
flexibel reagiert werden<br />
kann. Optionale Anbauten wie Rührwerke,<br />
Sonden für die Füllstandsmessung, spezielle<br />
Drucklufteinlassarmaturen und Wandhalterungen<br />
sind möglich, auch<br />
bei kleinen Behältern. Da -<br />
rüber hinaus sind sämtliche<br />
Gefäße zur Aufnahme<br />
von Originalgebinden<br />
geeignet. Daneben sind<br />
Umlaufsysteme realisierbar. Die<br />
Druckbehälter bestehen aus Edelstahl<br />
und liegen in mehreren gängigen<br />
Größen vor. (sm 141201450)<br />
(141201450/13)<br />
Bild 13. Kleindruckbehälter<br />
MDG 1, MDG 3 und MDG 8 in<br />
Modularbauweise (Foto: Walther).<br />
« KONTAKT<br />
Alltec GmbH<br />
An der Trave 27 – 31<br />
23923 Selmsdorf<br />
Tel. +49 38823 55-0<br />
www.fobalaser.com<br />
Alpine Metal Tech Holding GmbH<br />
Buchbergstraße 11<br />
4844 Regau<br />
Österreich<br />
Tel. +43 7672 78134-0<br />
www.alpinemetaltech.com<br />
ASD Automation und<br />
Sondermaschinenbau GmbH<br />
Reichswaldallee 19<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 520313-0<br />
www.asd-gmbh.de<br />
Bluhm Systeme GmbH<br />
Maarweg 33<br />
53619 Rheinbreitbach<br />
Tel. +49 2224 7708-0<br />
www.bluhmsysteme.com<br />
Kjellberg Finsterwalde<br />
Plasma und Maschinen GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de<br />
REA Elektronik GmbH<br />
Teichwiesenstraße 1<br />
64367 Mühltal<br />
Tel. +49 6154 638-0<br />
www.rea-jet.de<br />
Rofin-Sinar Laser GmbH<br />
Dieselstraße 15<br />
85232 Bergkirchen<br />
Tel. +49 8131 704-4234<br />
www.rofin.com<br />
Schreiner Group GmbH & Co. KG<br />
Bruckmannring 22<br />
85764 Oberschleißheim<br />
Tel. +49 89 31584-5985<br />
www.schreiner-prosecure.com<br />
SIC Marking GmbH<br />
Am Bruch 21 – 23<br />
42857 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 46240-0<br />
www.sic-marking.de<br />
Trumpf GmbH + Co. KG<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 7156 303-31559<br />
www.trumpf-laser.com<br />
Videojet Technologies GmbH<br />
An der Meil 2<br />
65555 Limburg<br />
Tel. +49 6431 994-321<br />
www.videojet.de<br />
Walther Spritz- und<br />
Lackiersysteme GmbH<br />
Kärntner Straße 18 – 30<br />
42327 Wuppertal<br />
Tel. +49 202 787-0<br />
www.walther-pilot.de<br />
Wolf Signiertechnik<br />
Stempel-Wolf GmbH<br />
Wallhausenstraße 55<br />
57072 Siegen<br />
Tel. +49 271 23292-0<br />
www.wolf-signiertechnik.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
StahlTermine K 53<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
8.-9.<strong>12.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
10.-11.<strong>12.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
10.-13.1.2015<br />
Dubai<br />
14.-15.1.2015<br />
London<br />
Einführung in die Werkstofftechnik<br />
von Stahl<br />
Technisches Grundwissen<br />
für Einkäufer, Teil 2<br />
ARABIA ESSEN WELDING &<br />
CUTTING<br />
Kallanish Automotive Steel<br />
and Aluminium Masterclass<br />
Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
Messe Essen, Messe Düsseldorf,<br />
DVS, Al Fajer<br />
+49 201 7244-649<br />
www.arabia-essen-weldingcutting.com<br />
Kallanish +44 208 735 6520<br />
www.kallanish.com/training<br />
19.-24.01.2015<br />
München<br />
BAU 2015 Messe München +49 89 949-11308<br />
www.bau-muenchen.de<br />
26.-27.01.2015<br />
Düsseldorf<br />
Bruchmechanik – Bruchmechanische<br />
Bewertung von Stahl in der Praxis<br />
Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
26.-29.1.2015<br />
Schardscha<br />
27.-28.1.2015<br />
Duisburg<br />
27.-30.1.2015<br />
Xanten<br />
SteelFab 2015 Expo Centre Sharjah +971 6 5770000<br />
www.steelfabme.com<br />
Stahleinkauf kompakt BME-Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
Focus Rostfrei-Juniorenseminar Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />
www.edelstahl-juniorenseminar.de<br />
10.-12.2.2015<br />
Stuttgart<br />
LogiMAT<br />
EUROEXPO<br />
Messe- und Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
24.-26.2.2015<br />
Düsseldorf<br />
24.-27.2.2015<br />
Leipzig<br />
25.-26.2.2015<br />
Düsseldorf<br />
26.-27.2.2015<br />
Düsseldorf<br />
3.-5.3.2015<br />
München<br />
10.-12.3.2015<br />
Stuttgart<br />
EuroCIS 2015 Messe Düsseldorf +49 211 456001<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
Intec und Z 2015 Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />
www.messe-intec.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
Düsseldorfer Edelstahltage 2015<br />
19. Handelsblatt-Jahrestagung<br />
»Stahlmarkt 2015«<br />
Offenes Seminar<br />
»Materials Information Technology<br />
in Industry«<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
Edelstahl-Vereinigung e.V.<br />
Edelstahlhandels-Vereinigung<br />
Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />
+49 2801 9826-0<br />
+49 211 6707-835<br />
www.edelstahltage.de<br />
EUROFORUM Deutschland SE +49 211 9686-3596<br />
www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
Granta Design Ltd. +44 1223 518895<br />
www.grantadesign.com/<br />
workshops/2015/DACH/index.htm<br />
Fastener Fair Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814 400<br />
http://www.fastenerfair.com<br />
16.-17.3.2015<br />
Frankfurt<br />
Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />
BME-Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
16.-20.3.2015<br />
Hannover<br />
17.-20.3.2015<br />
Darmstadt<br />
26.-28.3.2015<br />
Istanbul<br />
26.-28.3.2015<br />
Parma<br />
CeBit 2015 Messe Hannover +49 511 89-37777<br />
www.cebit.de.<br />
Fortbildungspraktikum:<br />
Einführung in die Metallkunde<br />
für Ingenieure und Techniker<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V. (DGM)<br />
+49 69 75306-757<br />
www.dgm.de<br />
BORU Fair 2015 www.dgm.de<br />
MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />
www.senaf.it<br />
27.3.2015<br />
Rotterdam<br />
EUROMETAL Steel Net Forum<br />
Western Europe<br />
EUROMETAL<br />
www.eurometal.net<br />
13.-15.4.2015<br />
Karlsruhe<br />
13.-17.4.2015<br />
Hannover<br />
USETEC Hess GmbH +49 7244 7075-0<br />
www.usetec-fair.com<br />
Hannover Messe 2015 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.messe.de<br />
13.-17.4.2015<br />
Hannover<br />
SurfaceTechnology – Internationale<br />
Leitmesse der Oberflächentechnik<br />
Deutsche Messe AG +49 511 89-31127<br />
www.hannovermesse.de<br />
14.-17.4.2015<br />
Villingen-Schwenningen<br />
15.-17.4.2015<br />
München<br />
Turning Days Süd PKM GmbH +49 700 77881000<br />
www.turning-days.de<br />
Metall 2015 easyFairs Deutschland GmbH +49 89 1271650<br />
www.easyfairs.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
54 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Am 1. Januar 2015<br />
übernimmt der bisherige<br />
Pressesprecher Peter Felsbach<br />
die Bereichsleitung<br />
Corporate Communications<br />
des voestalpine-Konzerns.<br />
Er folgt in dieser<br />
Funktion Gerhard Kürner nach, der die<br />
voestalpine auf eigenen Wunsch und in bestem<br />
Einvernehmen verlässt. (sm 141201476)<br />
Axel Eggert ist seit<br />
November 2014 Director<br />
General des europäischen<br />
Stahlverbands EUROFER.<br />
Von 2007 bis September<br />
2014 war Eggert Direktor<br />
für Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Kommunikation. Seit 1. Ok tober wirkt<br />
er bereits als Director General.<br />
(sm 141201520)<br />
Timoteo Di Maulo wird am 1. Januar<br />
2015 neuer CEO von Aperam. Das Mitglied<br />
des Management Committee folgt Philippe<br />
Darmayan, der zum Jahresende 2014 in<br />
Rente geht. Letzterer bleibt dem Spezialstahlerzeuger<br />
als Berater erhalten und wird<br />
zudem Mitglied des Board of Directors.<br />
(sm 141201434)<br />
Der zu Jahresbeginn 2015 wirksam werdende<br />
Chefwechsel bei Aperam hat weitere<br />
Veränderungen in der Führungsriege zur<br />
Folge. Nicolas Changeur ist neuer Chief<br />
Marketing Officer für den Bereich Stainless<br />
& Electrical Steel. Johanna Van Sevenant<br />
kümmert sich als CEO um Services & Solutions.<br />
Chief Technical Officer ist Bernard<br />
Hallemans. (sm 141201481)<br />
Sakari Tamminen ist in den Verwaltungsrat<br />
des Stahlerzeugers Ovako eingezogen.<br />
Der Vice Chairman der Sanoma Corp<br />
ist außerdem Vizepräsident des europäischen<br />
Stahlverbands EUROFER und Chairman<br />
der Industry Investment Ltd sowie der<br />
Ver einigung der finnischen Stahl- und<br />
Metall erzeuger. (sm 141201435)<br />
Der Spezialstahlerzeuger Aperam hat<br />
Frederico Ayres Lima zum neuen Chief<br />
Operating Officer für die Sparte Stainless &<br />
Electrical Steel South America ernannt. Der<br />
42-Jährige folgt Clenio Guimarães, der das<br />
Unternehmen verlassen hatte.<br />
(sm 141201529)<br />
Die IMS Messsysteme GmbH hat Jörg<br />
Busch zum Geschäftsführer des Bereiches<br />
Global Sales & Projects befördert. Der Elektroingenieur,<br />
der seit 1988 für den international<br />
tätigen Entwickler und Produzenten<br />
von Messsystemen für die Stahl-, Aluminium-<br />
und Metallindustrie arbeitet, ist nun für<br />
die Tochtergesellschaften und die Vertriebsmitarbeiter<br />
in Europa, Nordamerika, Asien<br />
und Südamerika sowie alle Projekte verantwortlich.<br />
(sm 141201530)<br />
Der Technologiekonzern Tenova hat<br />
nach dem Ausscheiden Chief Executive<br />
Officers Alberto Iperti die Führung neu<br />
geregelt. Seit dem 1. Oktober 2014 leiten<br />
die Manager Walter Kueng, Mauro Medici,<br />
Roberto Pancaldi und Andrea Rocca<br />
unter der Aufsicht des Executive Chairman<br />
Gianfelice Rocca die vier Geschäftsbereiche.<br />
Iperti bleibt weiterhin Mitglied des<br />
Board of Directors und begleitet die Übergangsphase.<br />
(sm 141201445)<br />
Prof. Dr. Bernd-Arno Behrens, Direktor,<br />
Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen<br />
der Gottfried Wilhelm Leibniz<br />
Universität Hannover, feiert am 7. <strong>Dezember</strong><br />
seinen 50. Geburtstag. (sm 141201497)<br />
Seinen 70. Geburtstag begeht am 8. <strong>Dezember</strong><br />
Prof. Dr. Volkmar Neubert, Mitinhaber<br />
der Geschäftsführung Dr. Neubert<br />
GmbH. (sm 141201498)<br />
Am 11. <strong>Dezember</strong> wird Dr. Markus<br />
Rommerskirchen, Geschäftsführer der<br />
Rommerskirchen GmbH, 50 Jahre alt.<br />
(sm 141201499)<br />
Sein 50. Lebensjahr vollendet am 15. <strong>Dezember</strong><br />
Peter Mager, Inhaber der Unternehmensberatung<br />
PMC. (sm 141201500)<br />
Prof. Dr. Eberhard Steinmetz, ehemals<br />
geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Haus<br />
der Technik e.V., feiert am 23. <strong>Dezember</strong><br />
seinen 80. Geburtstag. (sm 141201501)<br />
Prof. Dr. Dr. Reiner Kopp, Institut für<br />
Bildsame Formgebung, Rheinisch-Westfälische<br />
Technische Hochschule Aachen, vollendet<br />
am 24. <strong>Dezember</strong> sein 75. Lebensjahr.<br />
(sm 141201502)<br />
Am 24. <strong>Dezember</strong> wird Dr. Hans-Günther<br />
Pöttken, Ehrenmitglied des Energieausschusses<br />
und ehemals Geschäftsführer<br />
der Gesellschaft für Stromwirtschaft mbH,<br />
85 Jahre alt. (sm 141201503)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 26. <strong>Dezember</strong><br />
Dr. Gert Kühnelt, ehemals Geschäftsführer<br />
Technik der VOEST-ALPINE<br />
STAHL Donawitz GmbH. (sm 141201504)<br />
Prof. Dr. Ihsan Barin, früher Direktor<br />
und Geschäftsführer der ZEUS GmbH Um -<br />
weltanalytik und Verfahrenstechnik, wird<br />
am 27. <strong>Dezember</strong> 75 Jahre alt.<br />
(sm 141201505)<br />
Seinen 90. Geburtstag feiert am 1. Januar<br />
Wolfgang Jacobs, ehemals Geschäftsführer<br />
Exploration und Bergbau GmbH.<br />
(sm 141201546)<br />
Prof. Dr. Jakob Lamut, Chair of Process<br />
Engineering in Metallurgy Department of<br />
Materials and Metallurgy, Universität Ljubljana,<br />
Slowenien, wird am 1. Januar 75 Jahre<br />
alt. (sm 141201547)<br />
Sein 75. Lebensjahr vollendet am 3. Ja -<br />
nuar Prof. Dr. Erich Lugscheider, Institut<br />
für Oberflächentechnik, Rheinisch-Westfälische<br />
Technische Hochschule Aachen.<br />
(sm 141201548)<br />
85 Jahre alt wird am 5. Januar Albrecht<br />
Esser, früher Geschäftsführer der Hohenlimburger<br />
Maschinenbauanstalt Boecker<br />
und Volkenbron GmbH & Co. KG.<br />
(sm 141201549)<br />
Am 7. Januar feiert Dr. Manfred Windfuhr,<br />
ehemals Geschäftsführer der Krupp<br />
Hoesch Informationsverarbeitung GmbH,<br />
seinen 80. Geburtstag. (sm 141201550)<br />
Willi Hildebrand, ehemals technischer<br />
Geschäftsführer, Thyssen Bandstahl Berlin<br />
GmbH, wird am 8. Januar 80 Jahre alt.<br />
(sm 141201551)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
Veranstaltungen K 55<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
KALLANISH AUTOMOTIVE STEEL AND ALUMINIUM<br />
MASTERCLASS<br />
London. Die Welt des Stahls, des Aluminiums und die der Automobilindustrie<br />
mitsamt ihrer Kostenstruktur präsentiert diese Masterclass am 14. und<br />
15. Januar 2015 in den Grand Connaught Rooms, London. Acht Module<br />
werden behandelt, die u. a. globale Überblicke über die Automobil industrie<br />
sowie Stahlerzeugung und die Aluminiumherstellung beinhalten. Weiterhin<br />
geht es um Marktdynamiken, Preisentwicklung, Materialeffizienz in den<br />
Fahrzeugen sowie einen Vergleich von Stahl und Aluminium im Automobilbau.<br />
www.kallanish.com/training<br />
(sm 141201496) K<br />
/<br />
TERMIN DER EMO HANNOVER 2017 STEHT FEST<br />
Frankfurt / Main. Der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />
in Frankfurt am Main, Veranstalter der EMO Hannover, gibt be kannt,<br />
dass die nächste Veranstaltung vom 18. bis 23. September 2017 stattfinden<br />
wird. »Wir geben den Termin frühzeitig bekannt, damit Aussteller und<br />
Besucher rechtzeitig planen können«, sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />
des VDW. Die EMO Hannover – Weltleitmesse der Metallbearbeitung<br />
– zeigt die gesamte Bandbreite moderner Metallbearbeitungstechnik.<br />
www.emo-hannover.de<br />
(sm 141101336) K<br />
/<br />
Rohstahlproduktion<br />
STEELFAB 2015<br />
Schardscha. Die SteelFab 2015, eine bedeutende Messe für die Metall- und<br />
Stahlindustrie, geht in die nächste Runde: Vom 26. bis 29. Januar 2015 wird<br />
sie zum 11. Male im Expo Centre Sharjah in den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten gehalten. Schweißen und Schneiden, Werkzeugmaschinen, Röhren<br />
und Rohre sowie der Umgang mit Material stehen diesmal im speziellen<br />
Fokus. Zudem findet zeitgleich die Steel-Tech statt, die sich mit Technologien,<br />
Ausrüstungen und Produkten für die Stahlerzeugung beschäftigt.<br />
www.steelfabme.com<br />
(sm 141101310) K<br />
/<br />
im Oktober 2014<br />
Düsseldorf. Im Oktober wurden in Deutschland 3,54 Mill. t Rohstahl<br />
und damit 6 % weniger erzeugt als im Vorjahresmonat. Der dritte Rückgang<br />
in Folge war allerdings erneut durch Sondereinflüsse in Form<br />
betriebsbedingter Störungen überzeichnet. Im bisherigen Jahresverlauf<br />
bleibt die Produktion aufwärtsgerichtet (+ 1,6 % zwischen Januar und<br />
Oktober). Die effektive Auslastung der Anlagen lag im Durchschnitt der<br />
ersten zehn Monate bei knapp 87 %. (Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
STATISTISCHES<br />
JAHRBUCH DER<br />
STAHLINDUSTRIE<br />
2014 | 2015<br />
Herausgegeben<br />
von der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />
2014. 14,8 x 21,0 cm. 481 Seiten, 3 Ausschlagtafeln,<br />
4 farbige Beihefter, 3 Karten<br />
ISSN 0936-9864<br />
ISBN 978-3-514-00814-4<br />
Printausgabe 79,- €<br />
Als besonderen Service bieten wir<br />
Ihnen die E-Mail-Version (PDF-Datei) für 119,- € an.<br />
Die Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer zuzüglich Versandkosten<br />
Die Stahlindustrie der Welt im Spiegel der Zahlen<br />
Statistisches Jahrbuch der Stahlindustrie 2014/2015<br />
Dieses Jahrbuch ist weltweit die umfassendste Gesamtdarstellung<br />
von Statistiken zur Stahlerzeugung und zum Außenhandel mit Stahlerzeugnissen.<br />
Verlag Stahleisen GmbH · Postfach 10 51 64 · 40042 Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 69936-264 · Fax: +49 211 69936-266 · E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
56 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AGTOS GmbH 57<br />
Ametras Oboe GmbH 31<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH 2<br />
BORRIES Markier-Systeme GmbH 47<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 21<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH Titel<br />
D<br />
DM-Stahl GmbH 2<br />
Peter Drösser GmbH Stahlhandel 9<br />
E<br />
EUROFORUM Deutschland SE 18<br />
F<br />
Franz Fahl GmbH<br />
Westfälische Metall-Locherei 39<br />
G<br />
GIMA 23<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 27<br />
Heinz Gothe GmbH & Co. KG 18<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 56<br />
KHW High-Tech Consulting<br />
Engineering GmbH 39<br />
L<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 47<br />
M<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 7<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 33<br />
R<br />
RP Technik GmbH Profilsysteme 60<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 15<br />
Schierle Stahlrohre KG 11<br />
F. W. Schnutz GmbH & Co.<br />
Maschinenfabrik 51<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 57<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 7<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH 43, 55, 56, 59<br />
W<br />
WALTHER Spritz- und<br />
Lackiersysteme GmbH 49<br />
WANKO Informationslogistik<br />
GmbH 35<br />
Beilage:<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
An unsere Abonnenten<br />
Postdienst-Datenschutzverordnung<br />
Die Deutsche Post AG ist berechtigt, dem<br />
Verleger Kenntnis von der Adressänderung<br />
eines Abonnenten zu geben, wenn dieser<br />
nicht bis zum 30.4.2015 von seinem Widerspruchsrecht<br />
Gebrauch macht.<br />
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Düsseldorf<br />
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Herausgegeben vom Stahlinstitut VDEh<br />
Ausgabe 2014. 20,0 x 24,0 cm. 218 Seiten + 1 Falttafel.<br />
ISBN 978-3-514-00815-1<br />
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E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
K 57<br />
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– – <br />
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– <br />
<br />
– <br />
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6593 <br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
58 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 01.2015<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt 2015, wohin geht die Reise?<br />
Was sagen worldsteel, Eurofer, WV Stahl & Co.?<br />
• Stahlmarkt und Stahlverarbeiter in Polen<br />
• Stahlmarkt USA<br />
Branchenbericht<br />
• Bauindustrie profitiert von steigenden Industrieinvestitionen<br />
Special: Bauen mit Stahl<br />
dazu u. a.:<br />
• Vorschau auf die BAU 2015 in München<br />
• Integrierter Deckenträger erstmals vorgestellt<br />
• Infrastrukturkonzept »InnoCity« für die Stadt von morgen<br />
• Ritterschlag für Feuerverzinken im Brückenbau<br />
Special: Qualität – Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
dazu u. a.:<br />
• Prüfsystem zur Online-Prüfung hochfester Stähle<br />
• Materialprüfung wird noch einfacher<br />
• Spezialist für Werkstoffprüfung mit weltweitem Servicenetz<br />
• Spezialstahl in anforderungsgerechter Qualität<br />
Preisverdächtig/preiswürdig<br />
• Horizontales Bandgießen – ein Zukunftsprojekt<br />
• Swedish Steel Prize 2014 – Produkte und Lösungen<br />
und vieles mehr!<br />
(Quelle: ThyssenKrupp AG,ThyssenKrupp Steel Europe AG, Krause & Johansen/ThyssenKrupp Steel Europe)<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung/Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in New York, Berlin, Warschau<br />
Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />
Tel. +49 211 69936-135, Fax +49 211 69936-138<br />
E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. <strong>Dezember</strong> des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2014 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>
19,50 €<br />
zzgl. Versandkosten<br />
Rolf Kindmann (Hrsg.)<br />
Matthias Kraus<br />
Hans Joachim Niebuhr<br />
3. Auflage<br />
STAHLBAU<br />
KOMPAKT<br />
Bemessungshilfen<br />
Profiltabellen<br />
Umschlag stahlbau kompakt 2014.indd 2 11.03.14 14:05<br />
Herausgegeben von<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Kindmann<br />
unter Beteiligung von<br />
Dr.-Ing. Matthias Kraus und<br />
Dipl.-Ing. Hans Joachim Niebuhr<br />
2014. 16,0 x 22,0 cm.<br />
102 Seiten, mit Spiralbindung, verstärktem<br />
Papier, transparenter Kunststoffschutz an<br />
Vor- und Rückseite.<br />
ISBN 978-3-514-00812-0<br />
STAHLBAU<br />
KOMPAKT<br />
Die 3. Auflage wurde unter Berücksichtigung des Eurocodes vollständig überarbeitet,<br />
aktualisiert und erweitert. In bewährter Weise beinhaltet sie zahlreiche<br />
Bemessungshilfen, Profiltabellen und ergänzende Informationen. Dabei<br />
werden die Themen Nachweise, Teilsicherheitsbeiwerte, Werkstoff Stahl, Querschnittsklassen,<br />
Spannungsnachweise, plastische Querschnittstragfähigkeiten,<br />
Biegeknicken, Biegedrillknicken, Plattenbeulen, geschweißte und geschraubte<br />
Verbindungen, Bestellung, Lieferung und Abrechnung, Brandschutz sowie Vorschriften<br />
und Normen in kompakter und handlicher Form behandelt.<br />
Die Profiltabellen für Walz und Hohlprofile sowie für weitere Stahlerzeugnisse<br />
wurden übersichtlich gestaltet, so dass man alle Werte einer Profilreihe auf<br />
einer Seite bzw. Doppelseite findet. Sämtliche Profilwerte wurden nach dem<br />
aktuellen Stand der Technik, auch unter Einbezug der FiniteElementeMethode,<br />
berechnet.<br />
STAHLBAU KOMPAKT ist damit gleichermaßen ein Nachschlagewerk sowie Hilfsmittel<br />
für den täglichen Einsatz aller im Bauwesen bzw. Stahlbau tätigen Ingenieure,<br />
Architekten und Fachleute in Studium und Praxis.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
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