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stahlmarkt 12.2014 (Dezember)

Aus dem Inhalt: Steel International / Nachbericht Messe EuroBLECH / Lochbleche / Markieren & Kennzeichnen

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38 K Nachbericht EuroBLECH<br />

SSAB und Ruukki: Kunden<br />

bekommen»Best of both«<br />

Übernahme komplettiert Produktpalette<br />

Hannover (mh). Nachdem die EU-Kommission grünes Licht gegeben<br />

hatte, war die lang geplante Fusion offiziell: Ende Juli übernahm der<br />

schwedische Spezialstahlproduzent SSAB seinen finnischen Wettbewerber<br />

Ruukki. Wie sich der Zusammenschluss auf Produktpalette und<br />

Dienstleistungen auswirkt, erläuterte SSAB am Rande der EuroBLECH.<br />

Dass die beiden Stahlproduzenten<br />

Ruukki und SSAB zusammengehen sollten,<br />

ist im Norden Europas wohl schon zuvor diskutiert<br />

worden. Mitte 2014 haben die tiefgreifenden<br />

Verschiebungen auf den europäischen<br />

wie weltweiten Stahlmärkten den<br />

Zusammenschluss der beiden Wettbewerber<br />

nun Wirklichkeit werden lassen. »Solche Krisenzeiten<br />

haben den Vorteil, dass das, was<br />

zuvor unmöglich war, möglich wird«, kommentierte<br />

SSAB-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Sverker Martin-Löf die Übernahme gegenüber<br />

dem Nachrichtendienst Reuters.<br />

Der Zusammenschluss bietet dem neuen<br />

Konzern viele Vorteile, zugleich sollen aber<br />

auch Kunden davon profitieren. Auf der<br />

EuroBLECH Mitte Oktober in Hannover hat<br />

SSAB die neue Konzernstruktur präsentiert<br />

und die Auswirkungen des Zusammenschlusses<br />

auf Produkte und Dienstleistungen<br />

den rd. 250 Besuchern auf einer Konferenz<br />

am Rande der Messe erläutert.<br />

Effizientere Produktion<br />

Der zusammengeschlossene Konzern SSAB<br />

ist eine globale Organisation mit Produktionsstandorten<br />

in Schweden, Finnland und<br />

den USA sowie einer eigenen Verkaufsorganisation<br />

in mehr als 50 Ländern weltweit.<br />

Produziert werden rd. 9 Mill. t Rohstahl pro<br />

Jahr, rd. 17.000 Mitarbeiter sind nun für<br />

SSAB tätig. Der Zusammenschluss ermöglicht<br />

dem Konzern vor allem eine kosteneffizientere<br />

und flexiblere Produktion. So<br />

können allein durch Synergieeffekte rd. 150<br />

Mill. € innerhalb von drei Jahren eingespart<br />

werden. Für die Roheisenproduktion stehen<br />

nicht mehr nur zwei (von Ruukki) bzw. drei<br />

Hochöfen (von SSAB), sondern insgesamt<br />

fünf Hochöfen zur Verfügung. Deutlich mehr<br />

Kapazitäten und Ressourcen stehen in dem<br />

neuen Konzern auch für Forschung und Entwicklung<br />

bereit. »Mit diesen gebündelten<br />

Ressourcen können wir unsere Kunden noch<br />

besser bedienen«, so Per Olof Stark, Leiter<br />

des Geschäftsbereichs SSAB Special Steels.<br />

Kombiniertes Produktspektrum<br />

Die Kombination beider Produktpaletten<br />

stärkt das Portfolio des Konzerns. So war<br />

Ruukki im Bereich kaltgewalzter Feinbleche<br />

im Gegensatz zu SSAB weniger stark aufgestellt,<br />

wie Olavi Huhtala, Leiter des SSAB-<br />

Geschäftsbereichs Europe, erläuterte. Auch<br />

in den Bereichen Rohre, Präzisionsrohre,<br />

Hohlprofile und Feinblech komplettiert die<br />

kombinierte Produktpalette das Angebot.<br />

»Diese Produktsegmente haben eine besondere<br />

Bedeutung, denn sie sind wichtig für<br />

den Bereich Automotive«, so Huhtala weiter.<br />

Auch im Bereich feuerverzinkte Produkte<br />

sei man nun gut aufgestellt.<br />

Zwar hat sich das Angebot in einigen<br />

Bereichen auch überschnitten, etwa bei<br />

beschichteten Produkten. Aber dies sei eher<br />

ein Vorteil, wie der SSAB Europe-Chef erläuterte.<br />

Mehrfache Produktionskapazitäten<br />

für das gleiche Produkt erhöhten die Flexibilitätund<br />

sicherten die Lieferfähigkeit.<br />

Deutschland: ein wichtiger Markt<br />

Deutschland ist für SSAB einer der wichtigsten<br />

Märkte. Seit 50 Jahren ist der Stahlproduzent<br />

hier mit einem Verkaufsteam aktiv.<br />

Heute arbeiten in Deutschland rd. 50 Mitarbeiter<br />

an zwei Standorten (Düsseldorf und<br />

Stuttgart) für SSAB.<br />

Der SSAB-Vertrieb konzentriert sich in<br />

Deutschland auf vier Produktbereiche: Automotive,<br />

verschleißfeste Spezialstähle sowie<br />

Warm- und Kaltprodukte. Schwerpunkt sind<br />

weiterhin hochfeste, verschleißfeste Spezialstähle.<br />

Ständig arbeitet der Konzern auch<br />

an neuen Güten. So sind etwa die verschleißfesten<br />

Rohre Hardox 500 und der<br />

martensitische, kaltgewalzte, ultrahochfeste<br />

Stahl Docol 1700 M neu im Programm.<br />

Der Konzern bietet seinen Kunden eine<br />

umfassende technische Unterstützung bei<br />

geplanten Konstruktionsprojekten, auch<br />

gemeinsame Entwicklungsprojekte werden<br />

durchgeführt. »Wir wissen, wie unsere Produkte<br />

am Ende verwendet werden, und<br />

können die Verschleißraten und die Lebensdauer<br />

unserer Stähle, die z. B. in einem Muldenkipper<br />

oder in einem Recyclingwerk<br />

verwendet werden, prognostizieren«, so Per<br />

Olof Stark. Die enge Zusammenarbeit mit<br />

den Kunden ist sowohl für SSAB als auch für<br />

die Kunden ein großes Plus.<br />

In der Logistik hat sich der Konzern ebenfalls<br />

an Kundenbedürfnisse angepasst. »Wir<br />

haben das Lagergeschäft in den letzten Jahren<br />

ausgebaut«, so Marc Güttner, SSAB Country<br />

Manager für Deutschland und Schweiz. Da<br />

die Kunden die Stahlprodukte immer weniger<br />

bevorraten, übernehmen Handel und Werke<br />

diese Funktion. Neben dem schon bestehenden<br />

SSAB-Lager in Hannover ist ein weiteres<br />

in Heilbronn dazugekommen. Das neue Lager<br />

erhöht die Lieferperformance für die weiterhin<br />

direkt aus Schweden und Finnland kommenden<br />

Stähle. Geliefert werden Be stellungen<br />

innerhalb von 24 h.<br />

Zuletzt erläuterte Produktmanager Dr.<br />

Martin Bülter das neue Produktangebot und<br />

die technischen Entwicklungen, z. B. Verschleißstähle<br />

und den neuen Hardox Tube<br />

500, Konstruktionsstähle und den neuen<br />

Laser Plus sowie organisch beschichtete Produkte<br />

mit Prelaq Green Coat.<br />

Bei den Markennamen will der Konzern<br />

vorläufig übrigens nichts ändern. Es bleiben<br />

sowohl die SSAB-Marken wie auch die<br />

Ruukki-Marken zunächst bestehen. »Anfang<br />

2015 werden wir beginnen, uns<br />

Gedanken über möglichen Anpassungen zu<br />

machen«, so Güttner.<br />

/<br />

www.ssab.com (sm 141201539)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>

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