stahlmarkt 12.2014 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Nachbericht Messe EuroBLECH / Lochbleche / Markieren & Kennzeichnen
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Nachbericht EuroBLECH K 33<br />
Paffrath, Leiter Sales Industry bei Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe.<br />
Im Rahmen des 8. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreffs<br />
gab Osburg auch einen Überblick über<br />
die Produktentwicklungen im Automotive-<br />
Bereich, mit 57 % am Gesamtumsatz die<br />
wichtigste Endabnehmerindustrie von<br />
Thyssen Krupp Steel Europe. Am Beispiel des<br />
VW Golf erläuterte Osburg, dass das neue<br />
Modell trotz höherer Sicherheit und mehr<br />
Komfort rd. 100 kg leichter ist als der Vorgänger<br />
– davon beruhen alleine 23 kg auf<br />
Einsparungen in der<br />
Karosserie durch<br />
»<br />
Wir wollen schneller<br />
und noch besser werden.<br />
den Einsatz von<br />
Stahlleichtbau.<br />
Der Leichtbau ist<br />
zwar auch ein wichtiges<br />
Thema in Bezug<br />
auf die Reduktion des CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
und trägt zu mehr Energie effizienz bei, die<br />
große Nachfrage von Seiten der Automobilhersteller<br />
ergibt sich aber laut Osburg schon<br />
aus dem hohen Kostendruck im Volumensegment<br />
des Fahrzeugmarktes. »Der Leichtbau<br />
muss ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />
sein«, betonte Osburg. Dabei sei eine<br />
Betrachtung über den kompletten Produktlebenszyklus<br />
notwendig. Zum Ende seines<br />
Vortrags erläuterte Osburg die neuesten<br />
Technologien im Bereich der Hybridwerkstoffe.<br />
Diese ermöglichen sowohl im Rahmen<br />
der Warm- wie auch der Kaltumformung<br />
immer noch weitere Gewichtsreduzierungen,<br />
ohne dabei Abstriche bei<br />
Stabilität oder Recyclingfähigkeit machen zu<br />
Jörg Paffrath, Leiter Sales Industry<br />
müssen. »Stahl ersteht immer wieder auf«,<br />
so Osburg zusammenfassend.<br />
Schneller zum fertigen Produkt<br />
ThyssenKrupp Steel Europe setzt aber auch<br />
auf eine Verkürzung der Entwicklungszeit<br />
bis hin zur Marktreife, die auch als »Timeto-Market«<br />
bezeichnet wird. Die bisherige<br />
Durchschnittsdauer soll – Hand in Hand mit<br />
den Kunden – um ein Drittel verkürzt werden.<br />
Wie viel Zeit von der Projektidee bis hin<br />
zum fertigen Stahl vergeht, hängt dabei von<br />
seiner Komplexität<br />
und vom späteren<br />
Einsatz des Stahls<br />
ab. »Müssen bei<br />
einem be stehenden<br />
Produkt nur einige<br />
Parameter verändert<br />
werden, geht es mitunter in wenigen<br />
Wochen. Eine komplette Neuentwicklung<br />
kann aber einige Jahre dauern«, erläutert<br />
Jörg Paffrath.<br />
»Wenn wir es nicht schaffen, rechtzeitig<br />
unseren neuen Werkstoff in globalen Plattformen<br />
der Automobilhersteller unterzubringen,<br />
entgeht uns über einen Zeitraum von<br />
einigen Jahren unter Umständen ein Markt<br />
von mehreren Millionen Autos. Es ist daher<br />
ganz entscheidend zu wissen, wohin welches<br />
Produkt von uns geht und mit welchem Kunden<br />
wir eine bestimmte Entwicklung vorantreiben<br />
müssen«, betont Bernhard Osburg.<br />
»Wir wollen, dass jedes unserer Produkte für<br />
den Kunden einen Mehrwert darstellt, denn<br />
auch für ihn ist es aufwendig, einen neuen<br />
Werkstoff zu qualifizieren.« Und dazu gehören<br />
auch die Verarbeitungsmöglichkeiten des<br />
Materials beim Kunden, also Themen wie<br />
Schweißen, Lackieren und Umformen.<br />
Optimierung des gesamten<br />
Innovationsprozesses<br />
Um die Entwicklungsdauer zu verkürzen,<br />
wurde der gesamte Innovationsprozess bei<br />
ThyssenKrupp Steel Europe unter die Lupe<br />
genommen. Ein wesentlicher Faktor war<br />
dabei die Frage, wie die Innovationskultur<br />
im Unternehmen gestärkt werden kann:<br />
Wie lassen sich Freiräume schaffen, um den<br />
Mitarbeitern Zeit und Raum für Innovationen<br />
zu geben? Im Rahmen der Umsetzung<br />
des Prozesses wurden die Kernhandlungsfelder<br />
festgelegt, klare Verantwortlichkeiten<br />
zugewiesen sowie die Mitarbeiter geschult.<br />
Wie sich der veränderte Innovationsprozess<br />
konkret auswirkt, beschreibt Jörg Paffrath<br />
an einem Beispiel: »Wir setzen Prioritäten<br />
bei Betriebsversuchen und schalten die<br />
Verarbeitungstests in der Endphase der<br />
Werkstofferprobung parallel. So kann sich<br />
unser Kunde mit seinem Produkt am Ende<br />
auch schneller im Markt von Wettbewerbern<br />
differenzieren.« Ein wichtiger Faktor<br />
darf jedoch nicht übersehen werden: »Wir<br />
müssen natürlich auch immer die Kosten im<br />
Blick haben, um sicher zu sein, dass wir<br />
noch attraktiv im Markt sind«, so Osburg.<br />
www.thyssenkrupp-steeleurope.com<br />
(sm 141201467)<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2014</strong>