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Industrielle Automation 1/2017

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Clever kühlen<br />

Dachlüfter bieten beste Wärmeabführung und Strömungsverteilung im Schaltschrank<br />

Eine effiziente Schaltschrank-<br />

Entwärmung ist in vielen Anlagen<br />

unabdingbar. Jedoch gilt es dabei<br />

einige Details beim Aufbau von<br />

Steuerungs- und Schaltanlagen<br />

zu beachten: die richtige Auswahl<br />

der Klimatisierungskomponente<br />

und die Einhaltung der Schutzart<br />

des Schaltschranks. Worauf<br />

Anlagenbauer und Betreiber<br />

achten sollten, um einen sicheren<br />

Anlagenbetrieb zu gewährleisten,<br />

zeigt der folgende Beitrag.<br />

verbessern die Wärmeverteilung im Schaltschrank<br />

und an den Schaltschrankwänden.<br />

Wärmeabführung durch<br />

Filterlüfter<br />

Reicht die Eigenkonvektion nicht aus, um<br />

die Verlustleistung der Elektronikkomponenten<br />

aus dem Schaltschrank abzuführen<br />

und damit einen hitzebedingten Ausfall<br />

von Komponenten zu vermeiden, muss mit<br />

aktiver Klimatisierung nachgeholfen werden.<br />

Eine kostengünstige und einfach umsetzbare<br />

Variante ist beispielsweise die<br />

Dachlüfter gewährleisten im Vergleich zu Filterlüftern<br />

eine wesentlich gleichmäßigere Temperaturverteilung<br />

an den Schaltschrankkomponenten<br />

Ob eine aktive Schaltschrank-Klimatisierung<br />

notwendig ist, hängt neben der<br />

Wärmelast im Schaltschrank und der maximal<br />

zulässigen Schaltschrankinnentemperatur<br />

auch von der maximalen Umgebungstemperatur<br />

am Aufstellort des Schaltschranks<br />

ab. Bei einer positiven Temperaturdifferenz,<br />

d. h. bei einer Umgebungstemperatur die<br />

unter der maximal zulässigen Schaltschrankinnentemperatur<br />

liegt, wird bereits durch<br />

Eigenkonvektion Wärme aus dem Schaltschrank<br />

abgeführt. Dieser Prozess, bei dem<br />

Wärme über die Schaltschrankwände nach<br />

außen abgegeben wird, kann durch den Einsatz<br />

von Innenlüftern unterstützt werden. Diese<br />

wälzen die Luft im Schaltschrank um und<br />

Judith Kötzsch ist Abteilungsleiterin Business<br />

Development International Service bei der Rittal<br />

GmbH & Co. KG in Herborn<br />

Wärmeabführung mittels Filterlüftern. Dabei<br />

wird die kühlere Umgebungsluft über<br />

den Lüfter gefiltert in den Schaltschrank<br />

eingeblasen und die wärmere Innenluft<br />

über einen Austrittsfilter aus dem Schaltschrank<br />

abgeführt. Wahlweise lassen sich<br />

auch Filterlüfter einsetzen, um warme Luft<br />

aus dem Schaltschrank herauszusaugen. In<br />

beiden Fällen besteht die Herausforderung<br />

darin, die Schutzart des Schaltschrankes<br />

nicht herabzusetzen und gleichzeitig einen<br />

maximal hohen Luftvolumenstrom zu erreichen,<br />

um so die eingebauten Elektronikkomponenten<br />

im Schaltschrank optimal zu<br />

entwärmen und der Entstehung von Hotspots<br />

vorzubeugen.<br />

Vorteile durch die Entwärmung<br />

mit Dachlüftern<br />

Neben traditionellen Filterlüftern, die in die<br />

Schaltschranktür oder die Seitenwand eingebaut<br />

werden, kommen oft auch Dachlüfter<br />

zum Einsatz. Diese werden dann bevorzugt<br />

im Steuerungs- und Schaltanlagenbau genutzt,<br />

wenn aus Platzgründen – beispielsweise<br />

bei angereihten Schaltschränken –<br />

eine Montage in die Schaltschrankwand<br />

oder -tür nicht möglich ist. Dachlüfter haben<br />

den Vorteil, dass sie sich platzsparend auf<br />

dem Schaltschrankdach installieren lassen<br />

und die ohnehin nach oben steigende<br />

Warmluft aus dem Schaltschrank absaugen<br />

und nach außen ausblasen. Der Einsatz von<br />

Dachlüftern gewährleistet – bedingt durch<br />

den günstigeren Strömungsverlauf – eine<br />

wesentlich gleichmäßigere Temperaturverteilung<br />

an den Schaltschrankkomponenten.<br />

Ergebnisse aus CFD-Analysen (computational<br />

fluid dynamics) zeigen, dass der<br />

Schrank beim Einsatz von Dachlüftern vor<br />

allem im oberen Drittel deutlich homogener<br />

durchströmt und entwärmt wird.<br />

Ausgeklügeltes Labyrinth-<br />

System gewährleistet Schutzart<br />

In der Vergangenheit konnten Dachlüfter<br />

raueren industriellen Anforderungen nicht<br />

standhalten, da sie über keine ausreichend<br />

hohe Schutzart verfügten. Um die Komponenten<br />

im Schaltschrank ausreichend gegen<br />

Staub und Spritzwasser zu schützen, ist<br />

aber genau dies notwendig. Mit einer neuen<br />

Dachlüfter-Generation bringt Rittal aktuell<br />

eine Lösung auf den Markt, die ohne zusätzliches<br />

Zubehör die Schutzart IP55 erreicht<br />

und die Elektronikkomponenten im<br />

Schaltschrank nicht nur optimal entwärmt,<br />

sondern auch sicher schützt.<br />

38 INDUSTRIELLE AUTOMATION 1/<strong>2017</strong>

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