stahlmarkt 01.2017 (Januar)

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8 K Steel International Industrie 4.0 in der Stahlbranche China wird smart Seoul. Die chinesische Zentralregierung treibt die vierte industrielle Revolution mit einer landesweiten Modernisierungskampagne energisch voran. Bereits in acht Jahren soll »Made in China 2025« für qualitativ hochwertige und innovative Produkte stehen. Diese Zukunftsstrategie und das Entstehen von smarten Fabriken dürften auch der Stahlindustrie neue Impulse liefern. Die Stahlerzeuger der Volksrepublik leiden seit geraumer Zeit unter Überkapazitäten und strengen Umweltvorschriften. Viele von ihnen haben bereits hohe Verluste an - gehäuft und kommen um drastische Re - strukturierungen nicht mehr herum. Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen und das Zusammenführen der Daten zu intelligenten Fabriken könnten diese Missstände zumindest teilweise beheben. Einige der führenden Stahlerzeuger des Landes haben ihre Anlagen bereits automatisiert. Sie können die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien relativ einfach integrieren und so cyber-physische Systeme bilden. Shanghai Meishan Iron and Steel (Meigang) hat die Verknüpfung der industriellen Produktion mit Informations- und Kommunikationstechnik bereits in den Fokus ihrer mittel- und langfristigen Unternehmensstrategie gestellt und die schrittweise Realisierung eingeleitet. Der Mutterkonzern Baosteel will die führende Rolle bei der Stahlerzeugung in intelligenten Fabriken einnehmen. Seine Internetplattform Ouyeel ist deswegen nicht nur ein Onlinemarktplatz zum Verkauf von Stahlerzeugnissen, sondern auch ein Instrument, um Kunden- und Marktdaten zu sammeln und zu analysieren. Die Experten des Posco Research Institute (Asian Steel Watch No. 2) sehen in dem 2015 erfolgten E-Commerce-Boom der chinesischen Stahlindustrie erste Ansätze für die Verwirklichung der Industrie 4.0. Die Shanxi Jianbang Group bereitet sich ebenfalls auf die intelligente Herstellung von Stahlerzeugnissen vor und führt gerade das Onlinemodell »5 + 1 + 1« ein. Die 5 steht für smarte Lagerhaltung, smarte Logistik, smarten Einkauf, smarten Verkauf und smartes Recycling. Die beiden Einsen repräsentieren eine smarte Erzeugung und eine smarte Finanzierung. Heterogene Stahlindustrie wird harmonisiert Chinas Stahlindustrie ist sehr zerklüftet und heterogen. Es gibt einige Unternehmen, die hochmoderne Erzeugungsanlagen betreiben. Es gibt aber auch viele Anbieter, die technologisch noch weit hinterher hinken. Aus diesem Grund können nicht alle Stahlwerke gleichzeitig in intelligente Fabriken transformiert werden. Die größten und wettbewerbsfähigsten Unternehmen stehen an erster Stelle. Kleine und mittlere Anbieter müssen erst einmal die Automation nachholen, die Qualität der Produkte erhöhen und Fehler beseitigen. Die etwas größeren Stahlerzeuger können bereits die Digitalisierung einleiten und Echtzeitdaten der Herstellung sammeln. Die großen Stahlerzeuger nutzen schon heute speicherprogrammierte Steuerungen und verlinken ihre gesammelten Daten mit der Erzeugung. Die Platzhirsche der Industrie gehen noch einen Schritt weiter. Sie bereiten sich bereits auf die autonome Erzeugung und das intensive Nutzen der Künstlichen Intelligenz vor und investieren viel Geld in Innovationen, die ihre Erzeugungsanlagen smarter machen. Hierzu ge - hören digitale Technologien, cyber-physische Systeme, smarte Sensoren, Rechnerwolken sowie das Internet der Dinge. Veränderungen für alle Branchen Das Posco Research Institute geht davon aus, dass die stufenweise Entwicklung der Industrie 4.0 und das Entstehen von intelligenten Fabriken in China nicht nur die Stahlindustrie, sondern auch alle anderen Industriebereiche wiederbeleben wird. Die Volksrepublik könnte sich so von der »Fabrik der Welt« zur »intelligenten Fabrik der Welt« mausern, in der Maschinen, Werkstoffe und Produkte untereinander kommunizieren. Diese Transformation gelingt aber nicht kurzfristig. Um die herstellende Industrie des Landes vollständig zu digitalisieren, müssen die Unternehmen viel Zeit und Geld investieren. Die Zeichen stehen allerdings gut. Die Volksrepublik China hat den Rest der Welt bereits im 21. Jahrhundert mit signifikantem Wachstum der Stahlindustrie ins Wanken gebracht. Wenn es dem Reich der Mitte gelingt, die vierte industrielle Revolution erfolgreich zu gestalten und intelligente Fabriken aufzubauen, dann müssen die internationalen Wettbewerber auf der Hut sein, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Aus diesem Grund sollte die internationale Stahl industrie die Entwicklung der chinesischen Anbieter und das Emporkommen der intelligenten Fabriken nicht aus den Augen verlieren, sondern intensiv verfolgen. Drei Schritte bis zum Ziel Chinas Regierung hat sich gut auf diese neue Epoche vorbereitet und steuert die Veränderungen mithilfe einer exakt geplanten Modernisierungsstrategie. Im Mai 2015 veröffentlichte Staatsratspräsident Le Keqiang das Programm »Made in China 2025« und fügte bereits zwei Monate später die Reform »Internet Plus« hinzu. Hinter allen Vorhaben steht der Wunsch, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die führende Industriemacht der Welt zu werden. Dieses Ziel soll im Jahr 2049 erreicht werden: dem 100. Geburtstag der Volksrepublik China. »Made in China 2025« ist der erste Schritt der allumfassenden Regierungskampagne. Innerhalb von acht Jahren will die Nation das Image als Niedriglohnland und Erzeuger <strong>stahlmarkt</strong> 1.2017
Steel International K 9 mangelhafter Waren vollständig abschütteln. Produkte aus China sollen dann den Ruf innovativer und hochwertiger Erzeugnisse genießen. Die zweite Etappe, die im Jahr 2035 enden wird, schließt sich nahtlos an. Innerhalb der nächsten zehn Jahre will die Zen tralregierung die gesamte Industrie des Landes modernisieren, dass heißt, sie erfolgreich mit Informationstechnologie verbinden, die Innovationskraft stärken und eine flächendeckend umweltschonende Erzeugung ermöglichen. Am Ende dieses Zeitraumes hat die Volksrepublik China eigenen Angaben zufolge die bislang noch erfolgreicheren Industrienationen Deutschland und Japan überholt. In der dritten Phase, von 2036 bis 2049, will China dann auch noch den industriellen Marktführer USA hinter sich lassen und die führende Industrie nation der Welt sein. (sm 170104332) K L STEEL TICKER ENERGIEINTENSIVE INDUSTRIEN FORSCHEN GEMEINSAM Marrakesch. ArcelorMittal, Evonik, Lafarge- Holcim und Solvay haben eine industrieübergreifende Initiative zum Senken von CO 2 -Emissionen gegründet. Die »Low Carbon Technology Partnerships Initiative« (LCTPi) soll mögliche Synergien der Herstellungsprozesse der Stahl-, Zement- und Chemieindustrie aufzeigen und Einsparmöglichkeiten bei CO 2 -Emissionen ermitteln. Zunächst geben die Partner eine Studie bei Arthur D. Little in Auftrag. Sie wollen herausfinden, ob die Herstellung von Gütern mithilfe industrieller Abgase und anderer Nebenprodukte weniger Schadstoffe verursacht als die Herstellung mit Einsatz fossiler Brennstoffe. Die Studie dürfte erstmals auf europäischer Ebene einen faktenbasierten Überblick über Kohlenstoff- und Energiequellen aus industriellen Abgasen geben und die technische, ökologische und ökonomische Machbarkeit der CO 2 -Abscheidung und Verwendung (CCU) untersuchen. K kibi/WS(hp)/SE/Jp (sm 170104441) L STEEL TICKER NEUER AUFTRAG FÜR RED BUD INDUSTRIES Red Bud. Der Anlagenbauer Red Bud Industries hat einen Auftrag der neuseeländischen Roofing Industries erhalten. Der Hersteller von Dachplatten aus Metall bestellte eine Längsteillinie. Die Anlage kann Metalle mit einer Dicke von bis zu einem mm und einer Breite von bis zu 1.524 mm teilen. Die Coils dürfen ein Maximalgewicht von 6.350 kg haben. Die neue Anlage ist so ausgelegt, dass Roofing Industries keine aufwendigen Gründungsarbeiten leisten muss. K kibi/WS(hp)/SE/Jp (sm 170104463) Die neue STAHLAKTIE STATISTISCHES JAHRBUCH VON WORLDSTEEL Brüssel. Die World Steel Association (worldsteel) hat das statistische Jahrbuch 2016 fertiggestellt und auf ihrer Homepage hinterlegt. In dem Nachschlagewerk finden sich Angaben über die Erzeugung von Rohstahl, Halbzeug und Fertigprodukten sowie den Handel mit Stahlerzeugnissen im Zeitraum von 2006 bis 2015. Enthalten sind auch Statistiken über die Erzeugung von Roheisen sowie den Handel mit Eisen und Schrotten. www.worldsteel.org K / <strong>stahlmarkt</strong> 1.2017 kibi/WS(hp)/SE/Jp (sm 170104443)
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