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O+P Fluidtechnik 3/2017

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SIMULATION<br />

05 Wirkungsplan des vorhandenen Regelverfahrens im Bereich des Druckgießens in Anlehnung an DIN IEC 60050-351<br />

06 Modellbasierte Vorsteuerung und überlagerter PI-Regler<br />

einem P-Regler ist die immer bleibende, durch die Störgröße z(t)<br />

hervorgerufene Regeldifferenz. Um die Regelabweichung vollständig<br />

zu eliminieren, müsste der Proportionalbeiwert K p<br />

theoretisch<br />

gegen unendlich gehen. Dies würde jedoch zu einer Verringerung<br />

der Dämpfung und so zu einer Instabilität der Regelstrecke<br />

führen.<br />

Bei der Positionsregelung eines servohydraulischen Linearantriebs<br />

wird der I-Regler nicht bzw. nur bedingt eingesetzt, da der<br />

Hydraulikzylinder bereits ein integrierendes Verhalten mit einer<br />

Phasenverschiebung von -90° aufweist. Ein I-Anteil im Regler würde<br />

demnach dazu führen, dass die Phase um weitere -90° abgesenkt<br />

und die Stabilitätsgrenze nach Nyquist schnell überschritten wird<br />

[Mur01]. Deshalb bietet es sich bei einem digitalen Regler an, den<br />

I-Anteil zuschaltbar zu gestalten, um diesen ab einer definierten<br />

Unterschreitung der Regelabweichung e(t) zu aktivieren und die<br />

stationäre Regelabweichung zu eliminieren. Für den Bereich des<br />

Druckgießens, bei dem nicht die Vermeidung der stationären<br />

Regelabweichung in der Zielpositionierung, sondern vielmehr die<br />

genaue Erreichung der Soll-Geschwindigkeit im Fokus steht, ist der<br />

I-Anteil somit irrelevant und findet nahezu keine Anwendung.<br />

Zusätzlich zum verwendeten P-Regler wird eine geschwindigkeitsabhängige<br />

Vorsteuerung K V<br />

eingesetzt. Diese stellt einen in<br />

Abhängigkeit der Soll-Geschwindigkeit stetigen Ventilausgang u(t)<br />

zur Verfügung. Eine Schwierigkeit hierbei stellt die Nichtlinearität<br />

der zu regelnden Strecke und des Stellglieds dar. Weiterhin reagiert<br />

eine Vorsteuerung nicht auf äußere Einflüsse.<br />

Eine Abhilfemöglichkeit bzgl. der Nichtlinearität schafft hier der<br />

Einsatz des sogenannten Gain-Scheduling, einem Verfahren der<br />

Advanced Process Controls. Hierbei weist der Ventilausgang an<br />

verschiedenen Arbeitspunkten unterschiedliche Verstärkungen<br />

auf. Der Gain-Scheduler stellt somit einen Regler dar, dessen Verstärkungen<br />

eine Funktion der Soll-Geschwindigkeit beinhaltet.<br />

Man erhält zusammenfassend eine gesteuerte Parameteradaption<br />

nach einem vorgegebenen Arbeitsplan [Sie01].<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 3/<strong>2017</strong> 47

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