kreisteil - CDU Kreisverband Ravensburg
kreisteil - CDU Kreisverband Ravensburg
kreisteil - CDU Kreisverband Ravensburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Abgeordneten haben das Wort KREISTEIL<br />
Dr. Andreas Schockenhoff MdB<br />
Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch<br />
Am 30. Juni 2011 hat<br />
der Deutsche Bundestag<br />
das „Gesetz zur<br />
Neuregelung des<br />
Rechtsrahmens für die<br />
Förderung der Stromerzeugung<br />
aus Erneuerbaren<br />
Energien (EEG<br />
2012)“ verabschiedet.<br />
Darin wurden die Ausbauziele<br />
für die Erneuerbaren<br />
Energien verschärft,<br />
indem die Ziele<br />
mindestens und jeweils<br />
spätestens bis zum angegebenen<br />
Jahr erreicht<br />
werden müssen.<br />
In den einzelnen Bereichen<br />
entstehen durch das Gesetz grundlegenden<br />
Neuregelungen.<br />
Wasserkraft<br />
Bei Wasserkraftanlagen wird eine Degression<br />
von 1% (sowohl Neuanlagen als<br />
auch modernisierte Bestandsanlagen) eingeführt,<br />
um einen Anreiz für die weitere<br />
Technologieentwicklung zu setzen.<br />
Wind<br />
Bei Windenergieanlagen an Land wird die<br />
Degression entsprechend dem Wunsch der<br />
Koalitionsfraktionen auf 1,5% angehoben<br />
(um 0,5% gegenüber der geltenden Rechtslage).<br />
Der Systemdienstleistungsbonus<br />
(Wind) wird bei 0,48 ct/KWh belassen und<br />
bis 31. Dezember 2014 verlängert. Mit den<br />
Bundesländern war dagegen eine Absenkung<br />
auf 0,27 ct/kWh bei gleicher Befristung<br />
abgesprochen. Der erhöhten Degression<br />
steht somit eine Verbesserung beim<br />
Systemdienstleistungsbonus gegenüber.<br />
Insgesamt wird die Vergütung der Windkraft<br />
an Land damit erhöht. Beim Repowering<br />
von Windanlagen an Land wird die Altersobergrenze<br />
der Anlagen und die Obergrenze<br />
für die Leistungserhöhung gestrichen.<br />
Die Möglichkeiten des Repowering<br />
werden damit deutlich verbessert.<br />
Biomasse<br />
Für Biomasseanlagen in der Rohstoffklasse<br />
I wurde folgende Vergütung vereinbart:<br />
6ct/kWh für Anlagen bis 500 KW<br />
5ct/kWh für Anlagen bis 750 KW<br />
4ct/kWh für Anlagen bis 5000KW.<br />
Anlagen über 5.000 KW erhalten keine<br />
Vergütung in der Rohstoffklasse I. Die stärkere<br />
Staffelung der Vergütung der Rohstoffklasse<br />
I reduziert die Vergütung großer<br />
Biogasanlagen. Damit wird der kostengünstigeren<br />
Beschaffung der Substrate für<br />
große Anlagen Rechnung<br />
getragen. Die<br />
Konkurrenzsituation<br />
kleiner Anlagen auf<br />
den Substratmärkten<br />
wird verbessert. Es ist<br />
zu beachten, dass die<br />
jeweils geringere Vergütung<br />
anteilig erfolgt,<br />
d.h., eine 1.000 MW-<br />
Anlage bekommt bis<br />
500 KW 6 ct, für weitere<br />
250 KW (d.h. bis 750<br />
KW) 5 ct und für die<br />
restlichen 250 KW (d.h.<br />
bis 1.000 KW) 4 ct.<br />
Für die Biomethaneinspeisung<br />
wurde die<br />
folgende Zusatzvergütung vereinbart:<br />
3 ct/kWh bis 700 Nm 3 /h<br />
2 ct/kWh bis 1000 Nm 3 /h<br />
1 ct/kWh bis 1400 Nm 3 /h.<br />
Die Nutzung von Rinde und Waldrestholz<br />
wird ab 500 kW mit 2,5 ct/kWh in der Einsatzstoffvergütungsklasse<br />
I vergütet. Das<br />
entspricht der geltenden Rechtslage. Kleinere<br />
Anlagen erhalten eine höhere Vergütung.<br />
Die Nutzung wird unbürokratischer<br />
geregelt und gleichwohl Nutzungskonkurrenzen<br />
zur stofflichen Nutzung verhindert.<br />
Die Nutzung von Gülle wird bei Anlagen<br />
>500 KW statt mit 8 ct/KWh mit 6 ct/KWh<br />
vergütet.<br />
Für Biogasanlagen ab 750 KW<br />
wird die Pflicht zur Nutzung der<br />
Marktprämie ab 2014 eingeführt.<br />
Die Ausgestaltung des Marktprämienmodells<br />
wird beim Element<br />
der Managementprämie modifiziert,<br />
und damit die Attraktivität<br />
für eine freiwillige Nutzung erhöht.<br />
Die vorgeschriebene Wärmenutzung<br />
bei Biogasanlagen bleibt bei<br />
60%. 25% Wärmenutzung für die<br />
Beheizung des Fermenters werden<br />
angerechnet. Die 60%-Vorgabe<br />
gilt nicht für Anlagen die Biomethan<br />
einspeisen, Gülleanlagen<br />
(Hofanlagen bis 75 KW) oder Anlagen,<br />
die direkt vermarkten.<br />
Stromerzeugung aus Abwärme<br />
wird als Wärmenutzung anerkannt.<br />
Der Höchstanteil Mais wird mit<br />
60% festgelegt. Hiermit wird der<br />
Ausweitung des Maisanbaus entgegengewirkt<br />
und die Mobilisierung<br />
anderer Energiepflanzen unterstützt.<br />
Die Listen für die Einsatzstoffe in<br />
den Einsatzstoffvergütungsklassen wurden<br />
gemeinsam mit den Landwirten der Koalition<br />
überarbeitet.<br />
Bei Bioabfallanlagen entfällt die zeitliche<br />
Begrenzung der Gewährung einer höheren<br />
Vergütung für Bestandsanlagen. Bestandsanlagen<br />
können damit eine höhere Vergütung<br />
erhalten. Statt 80% Masseprozent<br />
Bioabfälle als Mindestanteil werden 90%<br />
vorgegeben.<br />
Holzpellets werden bei der Vergasung als<br />
Eingangsstoff zugelassen. Der Strom aus<br />
der Vergasung von Pellets wird immer je<br />
nach dem Einsatzstoff vergütet. Wenn der<br />
Einsatzstoff Anlage 1 ist nur Grundvergütung<br />
(z.B. Sägespäne), wenn der Einsatzstoff<br />
Anlage 2 ist Einsatzstoffvergütungsklasse<br />
I (z.B. Waldrestholz), wenn der Einsatzstoff<br />
Anlage 3 ist Einsatzstoffvergütungsklasse<br />
II (z.B. Stroh oder Landschaftspflegematerial).<br />
Die Rohstoffklassen werden zur Gewährleitung<br />
von Technologieoffenheit auch für<br />
thermochemische Verfahren geöffnet.<br />
Photovoltaik<br />
Es bleibt bei der 3%-Degression im „atmenden<br />
Deckel“ beim Zubau über dem<br />
Zielkorridor zusätzlich zu der jährlichen<br />
9%-Degression der Vergütung.<br />
Zur Sicherung der Netzstabilität werden<br />
PV-Anlagen bis 30 KW auf 70% der maximalen<br />
Leistung am Netzanschlusspunkt reduziert<br />
oder müssen mit Regelungstechnik<br />
ausgerüstet werden. Damit werden selten<br />
<strong>Ravensburg</strong> 7-8/2011 >>> Seite 25